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01 Kleinezeitung Graz 20160116 Prod

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36 | GESUNDHEIT Ist120 dasneue KLEINE ZEITUNG SAMSTAG, 16. JÄNNER 2016 140? GRENZ WERTIG Eine Studie rüttelt an den Grenzwerten für den Blutdruck: Werte von 120 zu 80 konnten das Leben verlängern – bei manchen Patienten! SONJA SAURUGGER S PRINT: Diese sechs Buchstaben sorgten für großen Aufruhr unter jenen Fachärzten, die sich mit dem Thema Bluthochdruck beschäftigen. Mit diesem Kürzel wurde eine Studie betitelt, die das Potenzial hat, die Bluthochdruck-Behandlung zu verändern. Sie rüttelt nämlich an jenem Grenzwert, der bisher die Therapie bestimmte: 140 zu 90, das galt bisher als kritischer Wert, den Menschen, die bereits an Bluthochdruck litten, erreichen sollten. Die Studie zeigte nun aber, dass es für Patienten mit hohem Herz- und Gefäßrisiko besser ist, den Blutdruck auf 120 zu 80 zu senken. An dieser Studie nahmen 9000 Menschen teil, die an Bluthoch- druck litten und zusätzlich eine Nierenerkrankung oder andere Erkrankung der Gefäße oder des Herzens hatten. Das Ergebnis: Wurde der Blutdruck dieser Patienten auf 120 zu 80 mm Hg gesenkt, blieben sie länger am Leben und erlitten seltener Schlaganfall und Herzinfarkt. In Zahlen: Das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall wurde um 30 Prozent gesenkt, das Sterberisiko sank um 25 Prozent. Damit scheint der alte Grenzwert zu wackeln und auch Österreichs Gesellschaft für Hypertensiologie (Bluthochdruck-Behandlung) gab die Empfehlung aus, dass der neue Zielwert für diese Patientengruppe „unter 130 mm Hg“ liegen sollte. Doch: Wer ist hier nun betroffen? Und was bedeutet die Studie für Blutdruckpatienten? MELDUNGEN DER WOCHE Neue Leitlinie für Bluthochdruck-Patienten: Weniger ist mehr – für manche Patienten „Die Erkenntnis der Studie war, dass ein Wert von 140 zu 90 für manche Patienten zu hoch ist“, sagt Robert Zweiker, Kardiologe an der LKH-Uniklinik Graz und Sekretär der österreichischen Bluthochdruck-Gesellschaft. „Manche Patienten“ sind in diesem Fall Hochrisikopatienten, wo sich zum Bluthochdruck noch andere Leiden dazugesellen. „Der beste Wert ist aber der, der ohne Nebenwirkungen erreichbar ist“, sagt Zweiker. Eine typische Nebenwirkung der Blutdruckmedikamente ist ein Schwindel beim schnellen Aufstehen aus dem Liegen. „Bei diesem Symptom Heidelbeeren schützenvorImpotenz Studie: Sekundäre Pflanzenstoffe können vor erektiler Dysfunktion schützen – aber nicht nur. H eidelbeeren, Brombeeren, Kirschen, Radieschen, Rotwein und Zitrusfrüchte: Diese Nahrungsmittel haben eines gemeinsam, sie sind reich an sekundären Pflanzenstoffen. Und können daher vor einem Leiden schützen, das immer mehr Männer betrifft: die erektile Dysfunktion. Das hat eine aktuelle Studie der renommierten Universitäten East Anglia und Harvard gezeigt. Flavonoide heißen diese Pflanzenstoffe, denen viele positive Wirkungen zugeschrieben werden: Sie wirken antioxidativ und können vor Krebs und HerzKreislauf-Erkrankungen schützen. Die Wirkung auf das HerzKreislauf- und Gefäßsystem ist es auch, die die pflanzlichen Stoffe zu Schutzfaktoren vor Impotenz machen. „Flavonoide wirken gefäßerweiternd und schützend vor Thrombosen“, erklären die Ernährungsexpertinnen Sandra Wallner-Liebmann und Sonja Lackner von der MedUni Graz. Die Studie hat gezeigt, dass Männer, die regelmäßig Nahrungsmittel mit hohem Flavonoid-Gehalt aßen, ein zehn Prozent geringeres Risiko hatten, eine erektile Dysfunktion zu entwickeln. Machten die Männer auch noch ausreichend Bewegung, verringerte sich das Risiko gar um 21 Prozent. Was bedeutet diese Studie nun für Männer: Ist Obst das Allheilmittel bei Erektionsstörungen? „Wie bei den meisten Erkrankungen ist nicht nur ein Faktor entscheidend“, sagen Lackner und Wallner-Liebmann. Um sich vor einer Erektionsstörung zu schützen, sollte man sämtliche Risikofaktoren meiden: Rauchen, über- mäßiger Alkoholkonsum, wenig Bewegung und eine einseitige Ernährung. „Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören täglich zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse.“ Damit versorgt man sich mit wertvollen Pflanzenstoffen, schützt sein Gefäßsystem – und die Potenz. GESUNDHEIT | 37 KLEINE ZEITUNG SAMSTAG, 16. JÄNNER 2016 FAKTOR LEBENSSTIL Um den Bluthochdruck zu senken, muss auch der Lebensstil verändert werden: Sünden wie zu viel Salz im Essen, Übergewicht oder kaum Bewegung müssen verbessert werden. Dadurch könne man ein Medikament einsparen. Das geht so: Wenige tierische Fette, dafür mehr Obst und Gemüse essen, mehr Bewegung machen und Gewicht verlieren. Eine Hochdruck-Schulung (GKK-finanziert) bieten zahlreiche praktische Ärzte und Ambulanzen an: herzleben.kardiologie-graz.at werden, die dann auch Medikamente brauchen. „Die SPRINTStudie wurde von der amerikanischen Gesundheitsbehörde beauftragt, eine Beeinflussung kann man daher ausschließen“, sagt Zweiker. 140/90 ck-Wert in der Wird dieser Blutdru ht man Gefahr in der Praxis n, ge Ordination gemesse Diese s. au ck ru hd oc von Bluth e 24-Stunein rch du ll so ng Messu rt werden! he sic den-Messung abge sollte man die Medikamenteneinstellung überprüfen“, sagt Zweiker. Prinzipiell ist sein Appell aber, verschriebene Blutdruckmittel auch zu nehmen, denn der Bluthochdruck mache vielleicht im Moment keine Beschwerden, die langfristigen Folgen können aber tödlich sein. „Man muss die Grenzwerte nur tief genug senken, dann sind wir plötzlich alle krank“: So lautet die Kritik, die an solchen Leitlinien oft geäußert wird. Gerade wenn Studien in Zusammenarbeit mit Pharmafirmen durchgeführt werden, liegt der Verdacht nahe, dass hier Patienten „geschaffen“ Die Gefahr, die Gerald Gartlehner vom Österreichischen Cochrane-Institut bei der neuen Leitlinie sieht, ist, dass der Beisatz „für Hochrisikopatienten“ in der Praxis verloren gehen könnte. „Bei Patienten, die schon ein erhöhtes Risiko haben, ist die weitere Absenkung wirklich sinnvoll“, sagt Gartlehner, der Studien kritisch beurteilt. Ein weiteres kontroversielles Thema ist die Messmethode: Es gilt, dass ab einem Blutdruck von 140/90 in der Arztpraxis gemessen ein Hochdruck vorliegt. Aber: „Der Blutdruck ist immer Schwankungen unterworfen“, sagt Zweiker. Besonders das Umfeld in der Arztpraxis kann zu Aufregung führen – dieses sogenannte Weißkittel-Syndrom kann den Blutdruck ansteigen lassen. „Um solche Verfälschungen auszuschließen, sollte man eine 24-Stunden-Messung machen“, sagt Zweiker. Drei Medikamente waren in der Studie notwendig, um den Blutdruck so weit zu senken – für Patienten, die ohnehin eine lange Liste an Medikamenten haben, eine zusätzliche Erschwernis. Aber: Mit einer Umstellung des Lebensstils kann man bis zu ein Medikament einsparen (siehe oben). ANZEIGE AUF DER KALORIENWAAGE Speckknödel gegen Tiroler Gröstl Schwerer: 100 g Speckknödel haben 350 kcal Leichter: 100 g Tiroler Gröstl haben 130 kcal Männliche Typ-1 Diabetiker für Studie gesucht FOTOLIA (3) Im Rahmen der Diabetesforschung an unserer Abteilung führen wir unter ärztlicher Aufsicht eine klinische Studie mit einem neuen in Erprobung befindlichen Kurzzeit-Insulin durch. Die Studie beinhaltet eine Vorbesprechung, eine Voruntersuchung, einen stationären Aufenthalt mit einer Dauer von 2 Tagen, sowie eine Abschlussuntersuchung. Der Speck darf weg. Im Winter mag man es gerne deftig – es gilt ja auch, sich gegen die Kälte draußen zu wappnen. Die kalorienärmere Variante ist dabei das Tiroler Gröstl, und zwar bei Weitem. Gesundes Wissen. Die aktuellen Meldungen aus der Medizin die ganze Woche über www.kleinezeitung.at/gesundheit Voraussetzungen: Diabetes Typ 1 BMI: 18,5–28 kg/m2 HbA1c: kleiner 8,5% Alter: 18–55 Jahre Die Aufwandsentschädigung für diese Studie beträgt € 675,– (Fahrtkosten werden zusätzlich abgegolten). Sie erreichen uns: Mo.–Fr. 08:00–16:00 Tel.: 0316/385 80769 nigraz.at E-Mail: studien@medu Univ. Prof. Dr. Thomas Pieber Medizinische Universität Graz Universitätsklinik für Innere Medizin Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel Auenbruggerplatz 15 8036 Graz