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02 | 2015

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INFO 2|15 PSYCHOONKOLOGIE FRAUENKLINIK PILOTPROJEKT PROGRESS 8 WIE VON EINEM TSUNAMI ÜBERROLLT 16 EIGENTLICH SOLLTE ICH GLÜCKLICH SEIN PATIENTENSICHERHEIT - MEHR ALS NUR EIN WORT 26 2 3 NEULICH BEIM PENDELN IM ZUG ... EDITORIAL INHALT keiten des öffentlichen Lebens wie die EDITORIAL NEULICH BEIM PENDELN IM ZUG ... 3 PSYCHIATRISCHE DIENSTE CHEFARZTWECHSEL NACH 25 JAHREN 5 STURZPRÄVENTION « HOPPLA – NID UMGHEIE! » 6 PSYCHOONKOLOGIE WIE VON EINEM TSUNAMI ÜBERROLLT 8 DIAGNOSE KREBS NICHTS IST MEHR WIE VORHER 9 TAGESKLINIK VISITENKARTE FÜR TAGESPATIENTEN 10 CHIRURGIE RÜCKKEHR INS SRO MIT GROSSEM « RUCKSACK» 11 MARKETING MODERNES SPITAL, MODERNER AUFTRITT 13 SCHMERZTHERAPIE SCHMERZ, LASS NACH ! 14 FRAUENKLINIK EIGENTLICH SOLLTE ICH GLÜCKLICH SEIN 16 AUSBILDUNG PFLEGE TOLLE AUSBILDUNG MIT BESTEN VORAUSSETZUNGEN 19 PSYCHIATRIE ERFOLGREICHES PROJEKT JOB-COACHING 20 GASTROENTEROLOGIE HOHE FACHKOMPETENZ UND MODERNSTE TECHNIK 22 DAHLIA HERZOGENBUCHSEE NEUBAU MIT STIL 24 ORTHOPÄDIE KNIEGELENKPROTHESE NACH MASS 25 PILOTPROJEKT PROGRESS PATIENTENSICHERHEIT - MEHR ALS NUR EIN WORT 26 ZENTRALLAGER EIN POLYVALENTER TEAMLEITER 28 REZEPT LEBKUCHENSCHNITTEN À LA DORIS 29 ÄRZTLICHER TIPP BEWÄHRTE HAUSMITTEL BEI ERKÄLTUNGEN 30 TITELBILD Cosanum AG Brandstrasse 28 8952 Schlieren Tel. 043 433 66 66 [email protected] Radio­ m oderator Ruedi Josuran freimü­ NOTFALLARZT REGION OBERAARGAU tig zu ihren Depressionen. Auch Wins­ UND NIEDERBIPP ton Churchill hatte offenbar unter dem 0900 57 67 47 (1.98 Fr. /Min.) « s chwarzen Hund » gelitten. Zumindest Depression und auch Burn-out sind auf HAUSARZTPRAXIS JURA SÜD NIEDERBIPP eine Art «  s alonfähig  » geworden. Psy­ (kleine Notfälle, tagsüber) … habe ich ein Gespräch einer Gruppe chose und Sucht werden es noch eine 032 633 71 71 älterer Herren mitgehört. Thema war Weile schwerer haben. die Hüftarthrose und die bevorstehende Durch oder schon durchgeführte Einsetzung der Hirnforschung ist der Psychiatrie einer Hüftprothese. In aufgeräumter – und auch der Psychotherapie – neu Stimmung sprachen sie über den Spital­ eine aufenthalt, die Ärzte, die Pflege, und zugestanden worden. Sie wird als Teil­ auch technische Daten sparten sie nicht bereich der Medizin anerkannt. Das ist aus. Ich fragte mich gerade, ob sie ei­ sehr erfreulich. SRO hat diesen Schritt ZAHNÄRZTLICHER NOTFALLDIENST gentlich auch über eine psychische Er­ nicht erst jetzt, sondern schon vor 25 062 922 05 85 krankung so offen reden würden, als das Jahren gemacht, als Kurt Bachmann mit Thema auf einen Kollegen gelenkt wur­ einer Pflegerin und einer Sekretärin die TOXIKOLOGISCHES INSTITUT de, der sich vom Ausflug offenbar ab­ Psychiatrischen Dienste aus der Taufe (Vergiftungsnotfälle) gemeldet hatte. « E s geht ihm gar nicht hob. Der Slogan « d urch die gleiche Türe 145 gut, er hat wieder so eine Krise », wusste wie der Blinddarm » wurde so schon früh einer und tippte sich diskret an die Stirn. umgesetzt. POLIZEI Und mit einem Seitenblick auf Mitpas­ Durch wissenschaftliche Erkenntnisse 117 sagiere beschloss er: « Ach kommt, das ist auch klar geworden, dass die Gren­ IMPRESSUM besprechen wir doch später unter uns. » ze zwischen gesund und krank oft sehr FEUERWEHR Herausgeber SRO AG, St. Urbanstrasse 67, 4901 Langenthal Tel. 062 916 31 31, Fax 062 916 31 12 [email protected], www.sro.ch Ich fühlte mich ertappt und schaute zum schmal ist. Wir zeigen in weiteren Bei­ 118 Fenster hinaus. trägen eindrücklich, wie wir bei einer Ich gebe gerne zu : Die meisten von uns Tumorerkrankung, unter lang dauernden REGA empfinden psychische Krankheit als inti­ starken Schmerzen oder bei Schwierig­ 1414 Projektleitung Manuela Leuenberger mer und persönlicher. Somit braucht die keiten im Beruf auch seelisch reagieren Diskussion darüber auch den passen­ und wie Frauen im Wochenbett in ein NOTRUF FÜR ALLE FÄLLE Projektkoordination Andrea Deschermeier den, vertraulicheren Rahmen. Dennoch unbegreifliches Tief fallen können. Polizei, Feuer, Sanität berichten Betroffene und deren Ange­ Aller Begeisterung über neues und hilf­ 112 Texte Brigitte Meier, Aarwangen Nathalie Beck, Hauenstein www.beckwerk.ch hörige immer noch häufig, dass sie sich reiches medizinisches Wissen muss zum ausgegrenzt, stigmatisiert fühlen. Es ist Schluss ein Spruch meiner Lehrmeister ja auch schwierig, Worte für die seeli­ entgegengehalten werden : « D ie Krank­ schen Beschwerden zu finden, weil sie heiten haben das Lehrbuch oft nicht sich nicht so technisch wie eine Bypass- gelesen; das ist Herausforderung und operation oder eben eine Hüftprothese Faszination zugleich  .» Die Behandlung beschreiben lassen und die Betroffenen steht zwar auf wissenschaftlichem Bo­ weder Verband noch Gips tragen. den, aber die Wirkung entfaltet sich nur Hier setzt die schweizweite Kampa­ in der individuellen Zusammenarbeit in gne « W ie geht’s Dir? » an, die dazu er­ einem Vertrauensverhältnis. Das letzte mutigen will, auch im Alltag über das Wort hat also immer noch der einzelne Thema psychische Gesundheit zu spre­ Mensch. Das gilt dann wohl auch in der chen. Sie werden vielleicht entgegnen, Sache, wann, wo und wie er über Krank­ dass psychische Krankheit heute we­ heit reden will. Und das ist gut so. Wald im Herbst. Fotografin: Doris Oberfrank-List | www.fotolia.de Hauptsponsor: NOTFALLNUMMERN Schauspielerin Ursula Schäppi oder der Fotos Plüss Werbeagentur AG, Langenthal www.pluess-ag.com Fotoatelier Spring GmbH, Oberburg www.fotospring.ch Konzept/Grafik Plüss Werbeagentur AG, Langenthal www.pluess-ag.com Druck Merkur Zeitungsdruck AG, Langenthal www.merkurdruck.ch Auflage 97 000 Exemplare (Postversand in über 120 Versorgungsgemeinden) Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ­s chriftlicher Genehmigung der SRO AG. bahnbrechende wissenschaftliche niger tabuisiert wird als früher und in den Medien präsenter ist. Da kann ich Dr. med. Manuel Moser, Ihnen glücklicherweise Recht geben  : Chefarzt Psychiatrie Mittlerweile äussern sich Persönlich­ Erkenntnisse Verankerung NOTFALLZENTRUM SPITAL LANGENTHAL 062 916 31 31 RETTUNGSDIENST 144 5 CHEFARZTWECHSEL NACH 25 JAHREN PSYCHIATRISCHE DIENSTE Ver Weiter bindend bildung Gesundheitsberufe studieren – doppelt profitieren Bachelor of Science – Pflege (Vollzeit) – Pflege für dipl. Pflegefachpersonen – Physiotherapie – Ernährung und Diätetik – Hebamme – Hebamme für dipl. Pflegefachpersonen Master of Science – Pflege – Physiotherapie – Life Sciences - Food, Nutrition & Health Studium und Beruf Unsere praxisbezogenen Bachelor- und Masterstudiengänge machen Sie fit für anspruchsvolle Aufgaben im Gesundheitswesen. Wir bieten Ihnen: – wissenschaftlich begründete, praxisnahe Studieninhalte, – hohe Eigenverantwortung im Lernprozess, – die Möglichkeit, während des Bachelorstudiums Ihre kommunikativen Fähigkeiten weiter zu entwickeln, – Möglichkeiten zu Auslandpraktika und Auslandsemestern, – interdisziplinäre Module, die mit anderen Studiengängen des Fachbereichs Gesundheit durchgeführt werden. Neugierig? Informationen zum Studium Für detaillierte Informationen zum Studium und Beruf sowie Termine und Orte der Infoveranstaltungen scannen Sie den obigen Code oder besuchen Sie uns auf: MIT DER PENSIONIERUNG VON DR. MED. KURT BACHMANN AM 31. JULI 2015 ENDET EINE 25-JÄHRIGE ÄRA. ER HAT DAS PSYCHIATRIEANGEBOT IM OBERAARGAU AUFGEBAUT UND GEPRÄGT. SEIN ERBE WILL DER NEUE CHEFARZT DR. MED. MANUEL MOSER WEITERFÜHREN UND ENTWICKELN. Die Praxis benötigt qualifizierte und spezialisierte Gesundheitsfachleute Certificate, Diploma und Master of Advanced Studies – Spezialisierte Pflege – Psychische Gesundheit und Krankheit – Physiotherapie – Ernährung und Diätetik – Hebammenkunde und Geburtshilfe – Management im Gesundheitswesen Dr. Kurt Bachmann übergibt die Leitung der Psychiatrischen Dienste SRO in die Hände von Dr. Manuel Moser Das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot der Berner Fachhochschule deckt sich mit den Bedürfnissen des Gesundheitswesens bezüglich Professionalisierung in allen Berufsbereichen. Nutzen Sie die Chance! Wir beraten Sie gerne: Mit Überzeugung und Leidenschaft hat sich Kurt Bachmann für eine menschlichere dem psychotherapeutischen Teil einerseits und dem psych­ Psychiatrie eingesetzt und hat mit vielen öffentlichen Auftritten massgeblich zur iatrischen, medizinischen Part andererseits», sagt Manuel Entstigmatisierung und Aufklärung beigetragen. «Den Wunsch psychisch erkrank­ Moser. Ebenso faszinierend sei die Begegnung mit Menschen in ter Menschen nach Autonomie und Selbstbestimmung ernst nehmen ist mir ge­ schwierigen Lebenssituationen, um ihnen als Coach und ärztli­ nauso ein Anliegen wie die offenen Türen», betont der 66-Jährige. Deshalb empfin­ cher Berater beizustehen. det er die Integration der stationären Psychiatrie in das Akutspital SRO als grosse Genugtuung. Vieles, was heute bei den Psychiatrischen Diensten SRO als etablierter In den verschiedenen Teams der Psychiatrischen Dienste sind Standard gilt, wurde durch ihn initiiert. Als er 1990 nach Langenthal kam, existierte aktuell rund 100 Personen beschäftigt. «Mit der Übernahme eine einzige Psychiatriepraxis im Oberaargau. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit der Gesamtverantwortung lege ich grossen Wert auf eine gute hat Kurt Bachmann ein bedarfsadäquates Behandlungsangebot aufgebaut, auch Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen wie Ta­ hinsichtlich qualitativer Arbeit. Mit Dienstleistungen wie der mobilen Kriseninter­ gesklinik, Ambulatorium oder Station. Wenn es uns gelingt, Situationsorientiertes Kommunikationstraining für Berufstätige vention sowie innovativen Einrichtungen wie der Notfalltriage, den Tageskliniken nahtlose Übergänge zu gestalten, können wir das volle Poten­ und dem sozialpsychiatrischen Ambulatorium an drei Standorten. tial und die Power aus unserem Dienst ausschöpfen», betont «Ich gehe mit einem guten Gefühl, auch weil mit Manuel Moser ein guter Nachfol­ schaft (Medical EMBA) abgeschlossen hat: «Neue Finanzie­ In Ihrem Berufsalltag gibt es immer wieder Situationen, in denen Ihre kommunikativen Kompetenzen speziell gefragt sind. Das Überbringen einer schwierigen Nachricht, das verständnisvolle Gespräch mit Menschen in einer Krise oder der klare Informationsaustausch mit den Berufskolleginnen in einer Stresssituation verlangen eine professionelle und klare Kommunikation. Wir stellen für Ihr Team massgeschneiderte Schulungen mit theoretischen Inputs und praktischen Kommunikationstrainings zusammen. ger gewählt wurde und die Kontinuität im Leitungsteam bestehen bleibt», sagt Kurt rungsmodelle stellen zusehends höhere Anforderungen an uns Bachmann. Trotzdem verspüre er Traurigkeit, da er viele Mitarbeitende sehr gern Ärzte gerade in betriebswirtschaftlicher Sicht.» Als zukunfts­ bekommen habe. Ebenso fehlen werden ihm der patientenbezogene Austausch weisende Projekte nennt er die Arbeitsrehabilitation sowie und die Fallbesprechungen. «Psychiatrie ist mein Leben. Ich wollte schon zu Beginn den Fokus auf personenzentrierte und wohnortnahe Psychi­ meines Medizinstudiums Psychiater werden und würde diesen Weg sofort wieder atrieversorgung. Zusätzliche Angebote wie Psychoonkologie einschlagen», erklärt Kurt Bachmann, der nur teilweise in den Ruhestand tritt. An oder Schmerztherapiesprechstunden ermöglichen die Nähe der St. Urbanstrasse 21 in Langenthal hat er eine kleine Praxis eröffnet. Vorgesehen zur Somatik des SRO-Spitals. gesundheit.bfh.ch/kommunikationsschulung MANUEL MOSER IST NEUER CHEFARZT PSYCHIATRIE gesundheit.bfh.ch/weiterbildung Reden allein genügt nicht Manuel Moser, der ein Nachdiplomstudium in Betriebswirt­ ist höchstens ein 50-Prozent-Pensum, denn die Praxis dient gleichzeitig als Schreib­ stube: «Ich freue mich, mehr Zeit zu haben für meine Familie und Freunde, für eine Der zweifache Vater wohnt in Bern und macht gern Familien­ Vespa-Tour oder eine Partie Pétanque. Zeit, auch zum Nachdenken.» ausflüge. Klavierspielen, Musik und Lesen sind seine Hobbys. Wenn er als Privatpilot über den Wolken fliegt, fühlt er sich gesundheit.bfh.ch/bachelor gesundheit.bfh.ch/master frei. «Der Trialog aus der Sicht aller Beteiligten fördert gegenseitiges Verständnis und einen respektvollen Umgang. Diese Grundhaltung steht über dem gesamten Psychiatrischen Dienst», sagt Manuel Moser. Er hat sein Medizinstudium 1994 an der Universität Bern abgeschlossen und war schon vor dem Erlangen des Facharzt­ titels für Psychiatrie und Psychotherapie im SRO tätig. 2009 wurde er als Leitender ▶ Gesundheit SRO-Info_1.2015.indd 1 Arzt Psychiatrische Dienste SRO angestellt und 2012 zum Stv. Chefarzt ernannt. ▶ Gesundheit «In der Psychiatrie beeindruckt mich das Zusammenwirken von zwei Faktoren; 23.03.2015 14:48:06 Text: Brigitte Meier 6 7 « HOPPLA – NID UMGHEIE!» STURZPRÄVENTION DIE MEISTEN STÜRZE KÖNNTEN MIT EINFACHEN MASSNAHMEN VERHINDERT WERDEN. WARUM STURZ­ PRÄVENTION NICHT NUR ETWAS FÜR ÄLTERE MENSCHEN IST UND WAS JEDER IN SEINEM DIREKTEN UMFELD TUN KANN, UM DIE STURZGEFAHR ZU MINIMIEREN, ERKLÄREN DIE SPEZIALISTEN VOM SRO. Anna Pfotenhauer hilft Patienten, sich wieder sicherer zu bewegen Regelmässige Übungen verbessern Gleichgewicht und Koordination Wenn kleine Kinder laufen lernen, gehört das Hinfallen dazu. STURZGEFAHR – AUCH IM SPITAL Fällen sehr wichtig, dass Patient und Angehörige verstehen, wichtes, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Auch eine Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene stürzen in ihrem Nicht nur zuhause oder unterwegs können sich Stürze ereig­ dass dies nur zum Wohl und zur Sicherheit des Patienten ge­ ambulante Physiotherapie ist möglich, in welcher ein gezieltes normalen Alltag relativ selten. Oft passiert es beim Sport, in nen, auch im Spital kann es passieren, dass ein Patient hin­ schieht. Und diese Massnahmen werden erst ergriffen, wenn Gleichgewichtstraining durchgeführt wird. Verbessern Sie Ihr hektischen Situationen oder bei Unachtsamkeit, weil man mit fällt. Pflegeexpertin Sibylle Allenbach setzt sich jeden Tag mit alle anderen Massnahmen wie eben die Klingelmatte oder ein Gleichgewicht gezielt mit einfachen Übungen von unserer Phy­ seinen Gedanken gerade am anderen Ende der Welt war. Jeder dieser Thematik auseinander: « S elbstverständlich ist es unser Bodenpflegebett, das so tief ist, dass die Patienten im Nor­ siotherapie und beugen Sie Stürzen erfolgreich vor – damit es von uns hat wohl schon mal eine solche Situation erlebt. Ziel, dass Stürze im Spital gar nicht erst passieren. Daher gibt malfall nicht selber aufstehen können, nicht den gewünschten beim « H oppla » bleibt. es auch für jeden stationären Patienten eine entsprechende Erfolg gebracht haben. » STABILISATIONSTRAINING HILFT Einschätzung des Sturzrisikos. Bei Patienten über 65 gehört « Bei jüngeren Menschen, die sich zum Beispiel häufig beim ein sog. Sturz-Screening zum Standard. » Dabei wird vom Fach­ STURZPRÄVENTION – JEDEN TAG Sport durch Stürze verletzen, kann gezieltes Stabilisations­ personal eine Einschätzung des Sturzrisikos vorgenommen Sowohl auf der Station wie auch in der Physiotherapie ist das training helfen », erklärt Physiotherapeutin Anna Pfotenhauer. und den Patienten werden anhand des Ergebnisses vom Spital Thema Sturzprävention jeden Tag aktuell und die Mitarbeiten­ « Dabei werden gezielt Bereiche trainiert, die ein Defizit aufwei­ ggf. Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. « D abei ist es wichtig », den durchlaufen immer wieder Schulungen zu diesem Thema. sen – z. B. spezifischer Muskulaturaufbau rund um die Füsse, so Allenbach weiter, « d ass ein individueller Massnahmenplan Auch Sie können etwas für Ihre Sicherheit tun, um sturzfrei wenn jemand ständig umknickt und dadurch hinfällt. » Damit erstellt wird. Insbesondere für Patienten, die nicht alleine auf­ durch den Alltag zu kommen. Dazu finden Sie Tipps im Infor­ kann eine deutliche Verbesserung und auch wieder mehr Freu­ stehen dürfen, dies aber trotzdem tun, ohne vorher zu klin­ mationskasten am Ende dieses Artikels. Und wenn Sie das de am Sport oder an Bewegung generell erzielt werden. geln, haben wir sog. Klingelmatten, die vor dem Bett positi­ Gefühl haben, Sie hätten ein Defizit im Bereich des Gleichge­ oniert werden. Steht der Patient auf und steht auf die Matte, MIT ZUNEHMENDEM ALTER STEIGT DIE GEFAHR löst diese den Klingelton aus und das Pflegepersonal kann Je älter wir werden, desto grösser wird die Gefahr, dass wir umgehend unterstützend eingreifen, bevor es zu einem Sturz stürzen. Dies kann mit körperlichen Einschränkungen, Gleich­ kommen kann. » Dies ist nur eine von vielen Möglichkeiten, gewichtsstörungen, verminderter Reaktionsfähigkeit oder an­ die dem Pflegepersonal zur Verfügung stehen, um den Auf­ deren Faktoren zusammenhängen. Und leider ziehen Stürze in enthalt der Patienten sicher zu gestalten. « N atürlich prüfen Mut zum Hilfsmittel ! Nachts besteht erhöhte Sturzgefahr ! vielen Fällen auch Verletzungen nach sich. Ist man als älterer wir zusammen mit unseren Ärzten und Apothekern auch die Nutzen Sie eine Gehhilfe bei Unsicherheiten. Lassen Sie sich Gehen Sie nachts nur bei Licht aus dem Bett und ziehen Sie Mensch mal gestürzt, bleibt oft auch die Angst vor weiteren Medikamente, die ein Patient einnehmen muss, ob dadurch in einem Hilfsmittelmarkt zu sportlichen aktuellen Hilfsmit­ unbedingt Hausschuhe an. Nehmen Sie stets Ihr Hilfsmittel Stürzen zurück. « H ier stehen wir insbesondere älteren Men­ evtl. Schwindel oder erhöhter Harndrang entstehen kann. So teln beraten. zur Hand, auch wenn’s « p ressiert ». schen mit Rat und Tat zur Seite », erläutert Anna Pfotenhauer, können auch hier geeignete Massnahmen ergriffen werden, « indem wir zusammen mit den Patienten z. B. die Hausschuhe um die Gesamtsituation für den Patienten zu verbessern. » Achten Sie aufs Schuhwerk ! Bleiben Sie in Bewegung ! Verwenden Sie stabile, geschlossene Schuhe, laufen Sie Ein tägliches Gehtraining verbessert Ausdauer und Kraft auch kurze Distanzen nie ohne Schuhe. und beugt dadurch Stürzen vor. anschauen und evtl. bessere Modelle empfehlen. Wir machen 5 TIPPS ZUR STURZPRÄVENTION bei Bedarf und in Abstimmung mit anderen Institutionen wie CLEVERE HILFSMITTEL STATT « ANBINDEN» z. B. der Spitex auch Hausabklärungen, wo wir die Wohnsi­ Früher wurden Patienten, die nicht alleine aufstehen durften, tuation beurteilen, kleine Stolperfallen wie Teppichkanten, entweder mit einem Seitengitter oder durch andere Massnah­ Stürze beginnen zu Hause ! kleinere Möbel oder Ähnliches weg- oder umräumen und den men am Aufstehen gehindert. « D ies ist heute zum Glück nur Entfernen Sie Stolperfallen wie Kabel oder Teppiche oder Patienten wertvolle Tipps für ihren Alltag geben, damit die noch sehr selten der Fall und auch nur in Absprache mit den kleben Sie diese gegebenenfalls fest. Sturzgefahr minimiert werden kann. » Angehörigen », betont Sibylle Allenbach. « U ns ist es in diesen Text: Nathalie Beck 8 9 WIE VON EINEM TSUNAMI ÜBERROLLT NICHTS IST MEHR WIE VORHER PSYCHOONKOLOGIE EINE KREBSERKRANKUNG LÖST BEI ALLEN BETROFFENEN PSYCHISCHEN STRESS UND EINE EXISTENZIELLE KRISE AUS. <>, SAGT DR. MED. PATRICK NEMESHAZY, LEITENDER ARZT PSYCHIATRIE. DIAGNOSE KREBS EIN TIEFER EINSCHNITT IM LEBEN VON BARBARA BURKHALTER* : IM OKTOBER 2014 WIRD SIE MIT DEM ­B EFUND LUNGENKREBS KONFRONTIERT. BEWUNDERNSWERT UND KEINESWEGS SELBSTVERSTÄNDLICH, WIE OFFEN SIE VOR IHREM TOD ÜBER IHRE ERKRANKUNG SPRACH. Barbara Burkhalter liebt die Natur und Tiere über alles – ihr Garten ist ein kleines Paradies Dr. Patrick Nemeshazy zeigt sowohl Patienten wie auch Angehörigen andere Wege auf Die Diagnose Krebs kann einen Schock auslösen und den Patienten wie ein Tsunami FORUM FÜR ANGEHÖRIGE «Sich selber gern haben, ob man gesund oder krank ist! Das ist meine wichtigste NICHT AUFGEBEN, ABER NICHT TOTSCHWEIGEN überrollen. Im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung gelangen die Betroffe­ Eine Tumorerkrankung kann das ganze Familien- und Bezie­ Botschaft, die ich meinem Mann und unseren beiden Söhnen, einfach allen Men­ Kürzlich traten bei Barbara Burkhalter Sprechschwierigkeiten nen, aber auch die Angehörigen, psychisch und emotional an ihre Grenzen. Eine hungssystem tangieren. Im Gegensatz zum Krebskranken, der schen mitgebe, wenn ich einmal nicht mehr da bin.» Sanft gesprochene Worte von und Gedächtnislücken auf. Sie ahnte, dass nicht die drückende Bedrohung der existenziellen Lebensperspektiven löst ein Wechselbad der Gefühle in ein grosses Netz von Ärzten, Pflegefachleuten und Thera­ einer starken, aussergewöhnlichen Frau. Kurz vor unserem Gespräch sind Barbara Hitze ihre Kopfschmerzen verursacht hat. Die niederschmet­ zwischen Hoffnung und Angst, Niedergeschlagenheit und Wut aus. peuten eingebettet ist, verfügt der Angehörige über kein sol­ Burkhalter und ihr Mann von einer MRI-Untersuchung zurückgekommen; sie müs­ ternde Diagnose nach dem CT-Screening im Notfallzentrum: ches System und ist oft ganz allein. Er wird von Emotionen sen eine neue Hiobsbotschaft verarbeiten und das Sprechen fällt schwer. Wir sitzen Metastasen im Hirn. Nun folgen genaue Untersuchungen, be­ «Erfahrungsgemäss kommen Menschen nicht unmittelbar nach der Diagnoseeröff­ und Gedanken überschwemmt. Häufig scheut er sich, mit dem eine Weile in dem zauberhaften Garten, der unverkennbar ihre kreative Handschrift vor das weitere Vorgehen festgelegt und allenfalls ein ope­ nung an ihre Grenzen, da sie in einen straffen Ablauf von Therapien und Abklärun­ Betroffenen über seine eigenen Gefühle und Probleme zu re­ trägt. Barbara Burkhalter lebt mit ihrer Familie seit 30 Jahren in dem alten Bauern­ rativer Eingriff gemacht wird. «Der Tod hat angeklopft. Das gen eingebunden werden. Die grosse Krise tritt erst später auf, wenn der Patient den, weil er ihn nicht zusätzlich belasten will. Da kann es sehr haus. «Hier ist mein Paradies, ich liebe die Natur und Tiere über alles», sagt die zier­ bedeutet nicht, dass ich aufgegeben habe. Ich habe meinen Zeit findet, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Ängste, Ungewissheit und wichtig und entlastend sein, wenn der Angehörige das Ange­ liche Frau, während sie versunken über das sonnenwarme Fell der Katze streicht. festen Glauben. Doch ich will ehrlich sein, zu mir und zu mei­ die Frage nach dem Warum drängen sich auf. Gedankenkreisen und Grübeln sind bot in der psychoonkologischen Sprechstunde annimmt. Ein Schatten zieht über ihr Gesicht, als sie sich an den Oktobertag im vergangenen nen Liebsten», sagt Barbara Burkhalter mit fester Stimme. Sie Jahr erinnert: «Ein unbeschreiblicher Schock, als mein Mann und ich mit dem Befund verstehe zwar, dass nicht alle Menschen mit dieser Krankheit Dank den Fortschritten in der Medizin der letzten 20 Jahre Lungenkarzinom mit Metastasen konfrontiert wurden. Schon vor der Diagnoseeröff­ umgehen können. «Aber es tut weh, wenn man gemieden und entwickle sich die Krebserkrankung vermehrt in eine chroni­ nung wusste ich, dass es Krebs ist. Das spürt man einfach. Ich habe eine sehr gute sogar vergessen wird », oder wie es Dr. Nemeshazy ausdrückt: WAS IST PSYCHOONKOLOGIE? sche Krankheit mit langer Behandlungsdauer. Nach erfolgter Wahrnehmung», sagt die gelernte Pflegeassistentin. «Der Tod wird totgeschwiegen.» Ein wesentlicher Grund, wes­ Sie beschäftigt sich mit den psychosozialen Aspekten und Auswirkungen einer Therapie gestalte sich der Alltag oft als schwierig, vieles was weitere Symptome. Hier ist psychoonkologische Begleitung angebracht», betont Patrick Nemeshazy. halb sie ihre Erfahrungen teilt. Krebserkrankung und setzt gezielte psychotherapeutische Massnahmen ein. Sie vorher selbstverständlich gewesen sei, gehe nicht mehr. «Man Nach der ersten Thoraxoperation mit anschliessender Chemotherapie in der Onko­ kann die Bedingungen für eine Therapie optimieren und die Lebensqualität verbes­ muss sich vom bisherigen Leben verabschieden. Erst nach logie im SRO folgte eine Strahlentherapie im Berner Inselspital. «Schon nach kurzer SYMBOLIK SCHMETTERLING sern. Das gesamte psychoonkologische Angebot steht auch den Angehörigen zur diesem ‹ Trauerprozess › erhält man den Freiraum, sich neu zu Zeit verschlechterte sich mein Zustand und deshalb haben wir die Bestrahlung ab­ Neben Seele bedeutet das griechische Wort Psyche auch Verfügung. Sprechstunden finden im Ambulatorium der Psychiatrischen Dienste SRO orientieren», sagt Patrick Nemeshazy. gebrochen. Leider begannen sich die Krebszellen explosionsartig in meinem Körper Schmetterling. Als Barbara Burkhalter erzählt, dass sie sich das auszudehnen», erzählt Barbara Burkhalter leise. In dieser schweren Zeit sei man oft zarte Schmetterlings-Tattoo auf ihrer Schulter zum 50. Geburts­ allein mit der harten Realität, den kreisenden Gedanken und drängenden Fragen. tag geschenkt habe, leuchtet verletzliche Stärke aus ihren Im geschützten Rahmen der psychoonkologischen Sprechstunde von Dr. Patrick ausdrucksvollen Augen: «Ich weiss nicht, was die Krebserkran­ Nemeshazy hat alles Platz: «Manchmal rede ich, manchmal höre ich nur zu. Er kung noch vor hat, aber ich weiss, dass ich bewusst leben und begleitet mich wie ein Schutzengel auf meinem Weg der Neuorientierung. Sein geniessen will.» Ein Pfauenauge tanzt leicht im Sommerwind. an der Marktgasse 18 in Langenthal statt. Text: Brigitte Meier Jeder Fall ist individuell, je nach der Biografie der Person und je nach Verlauf der Krebserkrankung. Patrick Nemeshazy zeigt sich immer wieder beeindruckt, welche FASZINIERENDE MEDIZIN - ÖFFENTLICHER VORTRAG Ressourcen Betroffene entwickeln, um selbstständig mit dieser Erkrankung umzu­ gehen: «Jemand, der in seinem bisherigen Leben erfahren hat, dass er Probleme Im Vortragssaal der SRO AG, Langenthal, 20 bis 21 Uhr Beistand und die einfühlsamen Gespräche helfen mir und meinen Angehörigen, mit der Krankheit umzugehen und verbessern die Lebensqualität», sagt die 55-Jährige. bewältigen kann, hat einen besser gepackten Rucksack für neue Strategien als je­ mand, der noch nie die Erfahrung gemacht hat, eine Schwierigkeit gemeistert zu DIENSTAG, 12. JANUAR 2016 Jemand habe ihr einmal gesagt, man müsse sich dafürhalten, Hilfe zu holen. «Dafür­ haben. Ein grosser Teil unserer Arbeit besteht darin, diese Ressourcen bei jedem zu DIAGNOSE KREBS - WIE GEHE ICH DAMIT UM? halten? Man darf, nein, man soll Unterstützung beanspruchen», versichert Barbara * A nmerkung : Barbara Burkhalter ist am 14. September 2015 Burkhalter energisch, die sich trotz ihrem Schicksal über sehr vieles freuen kann. verstorben. Dieser Artikel entstand nach einem Treffen im Das sei unglaublich wichtig: «Jeden Morgen nach dem Duschen stellt es mich auf, Sommer und erscheint auf ausdrücklichen Wunsch von ihr und dass ich meine Haare trotz der Chemotherapie behalten habe.» ihrer Familie. aktivieren. Oft kann es auch schon entlastend sein, Raum zu geben, dass Patienten ohne Tabus über ihr Befinden reden können.» Der Patient wird darin unterstützt, Dr. med. Patrick Nemeshazy, Leitender Arzt Psychiatrie eigene Kräfte zu reaktivieren und das emotionale Gleichgewicht sowie Vertrauen zurückzugewinnen. Gemeinsam werden neue Lebensperspektiven entwickelt und individuelle Bewältigungsstrategien erlernt. Keine Anmeldung erforderlich | Eintritt frei Text: Brigitte Meier 10 11 VISITENKARTE FÜR TAGESPATIENTEN TAGESKLINIK VIELE OPERATIONEN KÖNNEN HEUTE DANK MODERNEN MEDIZINISCHEN TECHNIKEN AMBULANT DURCHGEFÜHRT WERDEN. IM JUNI 2015 WURDE DIE NEUE TAGESKLINIK ERÖFFNET. SIE BIETET EINE OPTIMALE BETREUUNG UND PFLEGE UNMITTELBAR VOR UND NACH DEM EINGRIFF. RÜCKKEHR INS SRO MIT GROSSEM <> CHIRURGIE VON 2008 BIS 2009 WAR ER BEREITS OBERARZT CHIRURGIE IM SRO. NUN IST ER ZURÜCKGEKEHRT - MIT EINEM NOCH GRÖSSEREN <> AN WISSEN UND KÖNNEN: DR. MED. MICHAEL DURBAND, DER NEUE LEITENDE ARZT DER CHIRURGIE. Mit Empathie und Respekt begegnet Dr. Michael Durband seinen Patienten – das schafft Vertrauen Ruth Mavris und ihr Team sorgen für eine optimale Betreuung der Tagespatienten Wie es der Name Tagesklinik schon sagt: Die Patienten tre­ wie das Operationszentrum, die Notfallstation und zukünftig Wache, freundliche Augen und ein gewinnendes Lächeln punkt bei einem Patienten welche Operation erfolgen soll. Den ten direkt am Operationstag ein und werden sorgfältig auf die auch die Intensivstation», informiert die Bereichsleiterin. Die sind wohl das Erste, das man als Patient wahrnimmt, wenn idealen Zeitpunkt und die beste Operationstechnik zu finden, Behandlung vorbereitet. «Nach dem Eingriff werden sie von neue Tagesklinik mit 16 Betten befindet sich im Hauptgebäu­ man Dr. Durband begegnet. Und sobald man sich mit ihm ist nicht immer einfach. Der Eingriff letztlich soll dann nach unserem Team individuell betreut und können sich in einer de mit direkter Anbindung an den neuen OP-Trakt. Insgesamt unterhält, spürt man, dass man als Mensch im Mittelpunkt entsprechender Vorbereitung mit Sorgfalt, mit Respekt und angenehmen Atmosphäre erholen, bevor sie die Tagesklinik werden die Wege kürzer und die Abläufe vereinfacht. Es ist steht. «Empathie gegenüber meinen Patienten ist mir sehr einer ordentlichen Portion Demut gegenüber dem Patienten gleichentags wieder verlassen. Wir bieten eine patienten­ ein grosser Vorteil, dass sich die Tagesklinik und der Aufwach­ wichtig. Daher nehme ich mir Zeit für Gespräche, damit und dem menschlichen Körper durchgeführt werden.» zentrierte Bezugspflege an, die auf einem wertschätzenden raum direkt neben dem Operationsbereich befinden. «Wir sind Vertrauen entstehen kann, was gerade für Krebspatien­ und vertrauensvollen Umgang basiert», betont Ruth Mavris, besser integriert ins Operationsgeschehen und dadurch hat ten enorm wichtig ist», erklärt der 44-jährige Familienvater. DER LANGE WEG ZUM ARZTBERUF Bereichsleiterin Tagesklinik/Aufwachraum. sich die bereits sehr gute Zusammenarbeit noch intensiviert. «Dies ist in einem Spital wie dem SRO eher möglich als in ei­ Diese Einstellung hängt auch mit seinem Werdegang zusam­ Das ist wichtig für die Betreuung, z.B. bezüglich Schmerzma­ ner grösseren Institution.» Sicherlich mit ein Grund, warum Dr. men, denn bereits sein Vater und sein Grossvater waren Ärzte, HOTELÄHNLICHER KOMFORT nagement, Kreislaufstabilität und Krisensituationen», konsta­ Durband ins SRO zurückgekehrt ist. «Auch die Wege sind im und deren Umgang mit Patienten hat auch ihn geprägt. Nach Die Tagespatienten werden an einer modernen Theke emp­ tiert die diplomierte Pflegefachfrau. SRO deutlich kürzer als in grossen Spitälern, was hauptsäch­ einer kaufmännischen Ausbildung schloss er 1995 die Matura lich bei Entscheidungen sehr angenehm ist. Und das familiäre auf dem zweiten Bildungsweg ab, um das Medizinstudium an fangen. Im freundlichen Wartezimmer können sich die Eltern von Kindern oder Begleitpersonen aufhalten. Neu steht den Die häufigsten Operationen betreffen Chirurgie, Handchi­ Umfeld ist ein enormer Vorteil, denn man kennt sich hier im der Universität in Zürich beginnen zu können. «Den Arztbe­ Patienten eine Umkleidekabine zur Verfügung. Sie erhalten ei­ rurgie, Orthopädie und Gynäkologie. Das Angebot der Ta­ Haus. Das macht vieles einfacher.» ruf in seiner Vielschichtigkeit zu erfahren, war schon früh ein nen Morgenmantel und Schlappen sowie ein Körbchen für ihre gesklinik liegt im Trend der heutigen Entwicklung: Zahlreiche persönlichen Sachen. «Das wird sehr geschätzt und schon Eingriffe können vermehrt ambulant durchgeführt werden ANGENEHME ZUSAMMENARBEIT seiner Werkstatt mit Holz und Metall arbeitet und sich neben mehrere Patienten fanden, das sei ähnlich komfortabel wie und die Hospitalisationszeiten werden generell immer kürzer. Eine gute Zusammenarbeit unter den Ärzten und dem Fach­ seiner jungen Familie seit Längerem mit Elektrotechnik, Infor­ personal ist letztlich auch für den Patienten ein entscheiden­ matik und Grafikdesign auseinandersetzt. «Der Weg, mir die­ im Hotel», erzählt Ruth Mavris, die mit dem Fachpflegeteam Text: Brigitte Meier Traum von mir», erzählt Durband, der in seiner Freizeit gerne in der Tagesklinik für professionelle und effiziente Abläufe sorgt: WICHTIGE VERBESSERUNGEN der Vorteil. Gerade bei einem Schichtwechsel auf der Abtei­ sen Traum zu erfüllen, war wohl etwas länger als bei anderen. «Wir erhalten viele positive Rückmeldungen. Die neuen Räum­ Im Vergleich zu früher, als Tagespatienten und Aufwachpati­ lung oder im Notfall ist dies enorm wichtig. «Das funktioniert Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut. Im Gegenteil. Ich bin lichkeiten bedeuten eine klare Aufwertung der Tagesklinik und enten auf derselben Station betreut wurden, ist der Betrieb im SRO sehr gut, denn es herrscht kein Eigenbrötlertum. Hier ein dankbarer und durchaus glücklicher Mensch. Dankbar ins­ vermitteln eine angenehme Atmosphäre. Gleich von Beginn an ruhiger geworden. Auch in lebhaften Situationen bemüht sich steht nicht der Arzt, sondern immer der Patient im Fokus besondere meinen Lehrern gegenüber, die mich auf meinem waren wir voll belegt und die moderne Infrastruktur bewährt das Fachpflegepersonal, keine Hektik aufkommen zu lassen, und jeder ist auf das Wohl des Patienten bedacht», erläutert Weg begleitet haben, mich zu dem gemacht haben, was ich sich bestens. Die grosszügigen Räume sind farblich anspre­ damit sich die Patienten in einer ruhigen Umgebung psychisch Durband. Auch zu den Hausärzten konnte er bereits erste heute bin, und mir eine so fundierte und gute Ausbildung erst chend gestaltet und die Einrichtung sehr funktionell. In den und physisch von der Operation erholen können. «Drei diplo­ Kontakte knüpfen und er schätzt die direkte Zusammenarbeit ermöglicht haben. Ich bin überzeugt, dass dies meine Patien­ Kojen sind sechs Betten, abgetrennt mit Vorhängen. Je nach mierte Pflegefachfrauen teilen sich in drei Schichten auf. Das mit ihnen sehr. ten spüren und dies letztlich dazu führt, dass unsere Patienten Belegung wird je eine Koje für Frauen und eine für Männer geht im Normalfall gut, auch wenn sämtliche Plätze belegt benutzt.» Die Zufriedenheit ist sowohl auf Patientenseite wie sind. Bei Bedarf können wir Verstärkung vom Aufwachraum RESPEKT UND DEMUT können. Es ist die Antwort für alle unsere Bemühungen. Dann beim kompetenten Pflegeteam offensichtlich. anfordern. Durch die Aufstockung von 8 auf 16 Tagesbetten Nebst dem Facharzt FMH Chirurgie verfügt Dr. Durband noch haben wir alles richtig gemacht.» bilden wir mit dem Aufwachraum zwei Abteilungen und ein über einen Schwerpunkttitel in Allgemeinchirurgie und Trau­ VERKÜRZTE WEGE UND EFFIZIENTE ABLÄUFE gemeinsames Team von rund 15 Mitarbeitenden. Das macht matologie sowie in Viszeralchirurgie (Bauch-Chirurgie). Trotz­ Modernste Apparate gewährleisten Qualität und Sicherheit. unsere Arbeit vielseitiger, interessanter und eröffnet zusätzli­ dem bleibt er bescheiden: «Aus meiner Sicht ist es für einen «Wir verfügen über dieselben modernen Überwachungsgeräte­ che Einsatzmöglichkeiten», stellt Ruth Mavris erfreut fest. guten Chirurgen entscheidend, zu erkennen, zu welchem Zeit­ mit einem zufriedenen Lächeln ihren Nachhauseweg antreten Text: Nathalie Beck 13 MODERNES SPITAL, MODERNER AUFTRITT MARKETING TÄGLICH BEGEGNEN UNS SYMBOLE, DIE WIR SOFORT MIT EINEM PRODUKT ODER EINER DIENSTLEISTUNG IN VERBINDUNG BRINGEN. UND SEIT EINER GEFÜHLTEN EWIGKEIT SEHEN SIE GLEICH AUS. ABER DAS IST NICHT WIRKLICH SO ... Menschlichkeit und Fachkompetenz sind unsere Stärken Wer kennt ihn nicht, den angebissenen Apfel der Marke Apple, das bisherige Logo fast unverändert geblieben und mit dem den eleganten Schriftzug von Coca-Cola oder das dynamisch grünen Punkt ein kleines Element dazu gekommen ist, das geschwungene Logo von Nike. Auch diese Logos haben sich uns viel Spielraum für zusätzliche Gestaltungen gibt.» Diesen im Lauf der Zeit leicht verändert, und trotzdem bringen wir Spielraum will man nutzen, um zum einen den einheitlichen sie noch immer mit den von uns geschätzten Eigenschaften Auftritt nach aussen für alle Niederlassungen zu realisieren ihrer Produkte in Verbindung. Wie klappt sowas? Manuela und zum anderen im Online-Auftritt und den Drucksachen Leuenberger, Leiterin Marketing und Kommunikation im SRO, moderner zu werden – eben so, wie es das SRO mit seinen erklärt: «Eine Marke und das dazugehörige Logo werden im Kompetenzen bereits ist. Manuela Leuenberger und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung des neuen Logos Laufe der Zeit in der Bevölkerung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung in Verbindung gebracht. Zusätzlich verbinden wir persönliche Werte damit. Wird ein Logo verändert, sollte dies sehr vorsichtig geschehen. Die Erkennungsmerkmale und die Verbindung zu den individuellen Werten dürfen dabei nicht verloren gehen.» EINHEITLICH – NACH INNEN UND AUSSEN Dies ist auch der Grund, warum das neue Logo des SRO nur Was ist neu am Logo? sehr dezent angepasst worden ist. Und trotzdem kommt es Es ist etwas schlanker und grau statt grün. Das Grün etwas schnittiger und moderner daher. Manuela Leuenberger: wurde im Punkt wieder aufgenommen, welcher als zu­ «Unser Haus und unsere Organisation sind in den letzten Jah­ sätzliches Design-Element dient. ren nicht nur durch verschiedene bauliche Massnahmen ge­ wachsen und wir möchten nach aussen einheitlich auftreten. Warum ein neues Logo? Zu einem modernen Spital mit vielen kompetenten Fachleuten Dies hilft uns, nach erneutem Wachstum und diversen und Spezialisten gehört auch ein zeitgemässes Erscheinungs­ Neubauten mit allen Standorten einheitlich, modern bild, welches diese Qualitäten nach aussen kommuniziert.» und zeitgemäss nach aussen aufzutreten. DEZENTE ANPASSUNG MIT STIL Wie erfolgt die Umsetzung? Die kleinen Änderungen am Logo sind auf den ersten Blick Die Umsetzung erfolgt Schritt für Schritt, d. h., alle Druck­ kaum offensichtlich. Warum macht man’s dann überhaupt? erzeugnisse werden bei einer Neuauflage angepasst und «Wir haben lange überlegt, in welche Richtung wir gehen wol­ vieles kann mit den entsprechenden Vorlagen im Mar­ len und vier Agenturen haben uns verschiedenste Vorschläge keting selber gemacht werden. Damit werden kaum zu­ unterbreitet», erklärt die 31-jährige Kommunikationsspezia­ sätzliche Kosten generiert. Das SROinfo wird im Frühling listin. «Vom komplett neuen Logo bis zum sanften Redesign 2016 im neuen Kleid erscheinen. war alles mit dabei. Die jetzige Lösung hat den Vorteil, dass Text: Nathalie Beck 14 15 SCHMERZ, LASS NACH ! SCHMERZTHERAPIE SCHMERZEN­ SIND EIN NATÜRLICHES WARNSIGNAL DES KÖRPERS. WAS TUN, WENN SCHMERZEN ABER NICHT MEHR ­AUFHÖREN, OBWOHL DIE URSACHE LÄNGST VERSCHWUNDEN ODER AUSGEHEILT IST? DR. MED. CHRISTIAN WÖLFEL UND DR. MED. WOJCIECH SYRYNSKI KLÄREN AUF. Dr. Christian Wölfel verödet mittels Radiofrequenz gezielt die Nerven der kleinen Wirbelgelenke Rückenschmerzen sind für die meisten Menschen nichts Unbekanntes. Und in den deutliche Schmerzlinderung oder gar Schmerzfreiheit erreicht ­H ightech-Lösung im Bereich der Neurostimulation, als dies bei mit der ursprünglichen Verletzung zu tun », erklärt Dr. Wölfel, meisten Fällen vergehen sie auch von alleine wieder. Dr. Christian Wölfel, Facharzt werden und das Verfahren kann je nach Erfolg auch wiederholt uns der Fall ist, und man hat sehr positive Erfahrungen mit « und es ist nicht einfach, dieses Krankheitsbild bereits in ei­ für Anästhesiologie und Interventionelle Schmerztherapie, meint dazu : « Rücken­ werden. » Weniger erfolgreich ist dagegen die Behandlung von dieser Methode gemacht. Auch wir führen im SRO bei aus­ ner frühen Phase zu erkennen. » Auch die Therapie dieses Syn­ schmerzen sind in den meisten Fällen harmlos. Wenn die Schmerzen jedoch über Kreuzschmerzen. Bis zu 40 Prozent aller Patienten haben nach gewiesenen Patienten solche Eingriffe durch.  » Bei diesem droms ist umfangreich und schwierig. « E s muss medikamen­ einen längeren Zeitraum anhalten und die Aktivitäten des Alltags stören, ist eine einem Jahr wieder Beschwerden – und zwar unabhängig da­ Eingriff werden Elektroden nahe dem Rückenmark oder in der tös, mit Physio- oder Ergotherapie sowie mit Psychotherapie intensive Therapie notwendig. Nur in einzelnen Fällen, z. B., wenn Lähmungen oder von, ob operiert oder infiltriert wurde. Die Infiltration hat den Nähe von peripheren Nerven im Schmerzareal platziert und umfassend behandelt werden. Denn es kann in Einzelfällen so Probleme beim Wasserlösen auftreten, muss weiter abgeklärt werden. » Vorteil, dass sie ambulant durchgeführt werden und ggf. wie­ mit einem Neurostimulator verbunden, der kaum grösser als weit gehen, dass Patienten eine Gliedmasse nicht mehr als die derholt werden kann. Die Operation führt dafür meist schneller ein Herzschrittmacher ist und unter die Haut implantiert wird. ihre akzeptieren und sie wie einen Fremdkörper behandeln. » zur Schmerzlinderung. Sanfte elektrische Impulse blockieren dann Schmerzempfin­ DIE NUMMER 1 : RÜCKENSCHMERZEN dungen auf ihrem Weg zum Gehirn und sind selbst allenfalls DIE SPIEGELTHERAPIE HILFT schmerzen. Die genaue Krankheitsgeschichte – nicht nur im Hinblick auf die beste­ MEDIKAMENTE UND HIGHTECH als angenehmes Kribbeln im ehemaligen Schmerzbereich In diesen ganz schweren Fällen hilft die Spiegeltherapie, die in henden Schmerzen – und die körperliche Untersuchung sind in vielen dieser Fälle Bei Patienten, die bereits chronische Schmerzen haben, wir­ wahrzunehmen. der Ergotherapie durchgeführt wird. Hierbei wird der Patient meist wichtiger als beispielsweise MRI-Aufnahmen. Dr. Wölfel : « O ftmals sind die Be­ ken herkömmliche Schmerzmittel oft nicht oder nicht ausrei­ schwerden des Patienten durch Befunde radiologischer Untersuchungen nicht aus­ chend. In diesen Fällen müssen die Schmerztherapeuten auf LÖSUNG BEI DURCHBLUTUNGSSTÖRUNGEN Hand, wird in einem Spiegel gespiegelt. Das « k ranke » Körper­ reichend erklärbar oder die Beschwerden rechtfertigen noch keine operative Inter­ andere Medikamente zurückgreifen, wie Dr. Wojciech Syrynski Die Technologie der Neurostimulation wird im SRO auch im teil ist für den Patienten nicht sichtbar. So ist für den Patienten vention und in solchen Fällen sind Operationen wenig Erfolg versprechend. Hier ist erklärt : « Schmerzpatienten befinden sich oft in einer Spirale Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen verwendet. In im Spiegel das für ihn nicht mehr vorhandene Körperteil plötz­ eine mögliche Schmerztherapie das Mittel der Wahl. » Die Kooperation mit dem neu aus Schmerz, Angst, Ess- und Schlafstörungen, einer gewissen Zusammenarbeit mit der Angiologin Dr. Silvia Gretener bieten lich wieder da. Die gesunde Hand wird nun Berührungsreizen geschaffenen Zentrum für Wirbelsäulenmedizin (Dr. Oliver I. Schmidt, Dr. P. Deiss­ler) Immobilität bis hin zur Depression. Um sie aus dieser Spirale die Schmerztherapeuten dieses Verfahren auch bei Durchblu­ ausgesetzt und nach einer Weile interpretiert das Gehirn diese erlaubt hierbei eine interdisziplinäre Besprechung des therapeutischen Vorgehens. herausführen zu können, bedarf es spezieller Medikamente, tungsstörungen der Beine an, die nicht mit einem Stent (klei­ Reize so, als ob sie vom kranken Körperteil kämen. Auf diese Der Patient mit Rückenschmerzen profitiert von der engen Absprache zwischen die den Bereichen der Psychopharmaka oder Anti-Epileptika ner Ballon, der in das Blutgefäss eingeführt wird und dieses Art und Weise lernt der Patient, sein krankes Körperteil wieder spezialisierten konservativ und interventionell behandelnden Schmerztherapeuten zugeordnet werden. Einige Wirkstoffe aus diesen Gruppen wieder weitet) behoben werden können. Durch die Neurosti­ als sein eigenes zu akzeptieren und die Medikation kann in der und den überwiegend operativ tätigen Wirbelsäulenchirurgen. Leider funktioniert wirken gegen Schmerzen selbst, beeinflussen aber auch die mulation wird eine Gefässerweiterung erreicht und die Mik­ Regel deutlich reduziert werden. Schmerztherapie nicht so, dass man einfach eine Spritze bekommt und der Schmerz Schmerzverarbeitung im Gehirn. Oft wehren sich Patienten rodurchblutung wird wesentlich verbessert, was zu deutlich ist weg. « Das wissen viele Patienten nicht », erklärt Dr. Wölfel. « Schmerztherapie ist gegen solche Medikamente, was auf den ersten Blick ver­ weniger Beschwerden führt. ein längerer Prozess, in welchem mit dem Patienten zusammen ein Therapieplan ständlich ist. Beschäftigt man sich jedoch über einen längeren erstellt wird. Dieser kann Medikamente, Infiltrationen, Physiotherapie und oft auch Zeitraum mit dem Phänomen Schmerz, erkennt man, dass für CRPS – EIN GANZ BESONDERES PHÄNOMEN werden. Im SRO wird in diesem Bereich die Zusammenarbeit Psychotherapie beinhalten. Er wird regelmässig überprüft und angepasst. » jeden Patienten die passenden Arzneien und Dosierungen ge­ Das komplex regionale Schmerzsyndrom ( CRPS ) findet man zwischen Schmerztherapeuten, Fachärzten und Physio-, Ergo- funden werden müssen. Es braucht daher etwas Geduld, bis meist nach Verletzungen an Extremitäten oder bei Nerven­ und Psychotherapeuten grossgeschrieben und täglich prakti­ INFILTRATION ODER OPERATION? die Nebenwirkungen von der erwünschten Wirkung abgelöst verletzungen. Dabei sind die Schmerzen grösser und dauern ziert. Dr. Syrynski : « W ichtig ist, mit dem Patienten ein Ziel für Eine Frage, die nicht immer ganz einfach zu beantworten ist – auch nicht von Fachärz­ werden.  » wesentlich länger an, als dies bei einer entsprechenden Verlet­ seine individuelle Behandlung zu definieren und gemeinsam zung üblich ist. Der betroffene Körperteil wird zudem rot, ent­ mit ihm und allen anderen Beteiligten darauf hinzuarbeiten. In der SRO-Schmerzambulanz leiden etwa 80 Prozent aller Patienten unter Rücken­ ten. Dr. Wölfel meint dazu : « Schmerzausstrahlung in die Beine lässt sich durch Infiltra­ Die beim Eingriff verwendeten Sonden ­w erden punktgenau platziert vor einen Spiegel gesetzt und das gesunde Körperteil, z. B. die EIN KOMPETENTES SCHMERZTEAM Ein Patient darf mit seinen Schmerzen nicht allein gelassen tionen oft sehr gut behandeln. Hierbei wird eine Kanüle unter Lokalanästhesie in die Es gibt jedoch auch Fälle, in welchen man Hightech-Lösungen zündet sich und schwillt stark an. In der Folge kann es zu Ver­ Wenn die Schmerzwahrnehmung so weit vermindert werden Wirbelsäule vorgeschoben. Nachdem ihre korrekte Lage unter anderem durch Rönt­ den Vorzug gibt, wie Dr. Wölfel ergänzt : « In einigen euro­ formungen kommen, im schlimmsten Fall zu einer Amputation. kann, dass das Leben wieder Freude macht und man sich neue gendurchleuchtung überprüft wurde, spritzen wir Medikamente. Dadurch kann eine päischen Ländern sucht man wesentlich früher nach einer « Die in dieser Art auftretenden Schmerzen haben nichts mehr Ziele im Leben stecken kann, haben wir unser Ziel erreicht. » Text: Nathalie Beck 16 17 EIGENTLICH SOLLTE ICH GLÜCKLICH SEIN FRAUENKLINIK WENN DAS BABY AUF DER WELT IST, DAUERT ES EINIGE ZEIT, BIS SICH KÖRPER UND SEELE DER MÜTTER AUF DEN NEUEN LEBENSABSCHNITT EINGESTELLT HABEN. NEBEN DEM HÄUFIGEN BABYBLUES ERKRANKEN VIELE FRAUEN AN EINER WOCHENBETTDEPRESSION BIS HIN ZUR WOCHENBETTPSYCHOSE. Eine angenehme Atmo­s phäre und eine ­i ndividuelle Therapie helfen Mutter und Kind Weshalb zögern Frauen, sich Unterstützung zu holen, oder versuchen sogar, die Eine Wochenbettdepression definiert sich über körperliche Bei postpartalen Depressionen wird die Verordnung von liebevoller Unterstützung ihres Mannes und der Familie völ­ Depression zu unterdrücken? Dazu befragen wir Ines Uhr, die als dipl. Hebamme Beschwerden wie beispielsweise Müdigkeit, innere Unruhe, Medikamenten ebenso empfohlen wie ausserhalb des Wochen­ lig überfordert, antriebslos und niedergeschlagen. «Ich hatte HF im SRO arbeitet und zurzeit selber Babypause hat. Am 19. Juli wurde ihr erstes Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Einschlaf- und Durchschlaf­ betts. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind kann durch den Tiefpunkt erreicht. Schuldgefühle und Suizidgedanken Kind Fiona Mara geboren. «In unserer Gesellschaft ist es üblich, dass die Frau nach störungen. Dazu kommen Symptome im Gefühlsbereich wie eine Depression beträchtlich gestört werden. «Unter einer verfolgten mich. Schliesslich entschieden wir uns für einen der Geburt glücklich zu sein hat. Selbstverständlich sollte sie wieder schlank und Morgentief, Motivationslosigkeit, Ängste, Traurigkeit und Mut­ guten Nutzen-Risiko-Abwägung ist Stillen sogar mit einer anti­ Klinikaufenthalt. In der Stationären Psychiatrie SRO durfte ich fit sein, dazu eine perfekte Mutter, Hausfrau und Partnerin. Das ist schlicht eine losigkeit. Typische Symptome im Gedankenbereich sind Ge­ depressiven und neuroleptischen Medikation vereinbar. Auch Nick bei mir haben und versorgen. Die meisten Gespräche mit Überforderung», gibt Ines Uhr zu bedenken. Nicht selten verbergen Frauen ihren dankenkreisen, Unentschlossenheit, Selbstentwertung und pflanzliche Antidepressiva haben aber Nebenwirkungen und Dr. Catherine Walther haben mein Mann und ich gemeinsam depressiven Zustand, weil sie dem Druck und den unrealistischen Erwartungen an Suizidgedanken. können in die Muttermilch übertreten. In jedem Fall ist ein geführt. Dies war sehr wichtig für meinen Partner», erklärt die Kinderarzt einzubeziehen, der beurteilen kann, ob das Kind ge­ 30-Jährige. das Muttersein genügen wollen. «Hauptsache ist, dass sich die Betroffene bei je­ mandem meldet, sei‘s Partner oder Freundin, Hausarzt oder andere Fachpersonen», STATIONÄRES ANGEBOT FÜR MUTTER UND KIND sund ist und ob Stillen unter Medikation vertretbar ist», erklärt argumentiert Ines Uhr. In der SRO-Frauenklinik leisten Gynäkologen und Hebammen Neben einer Psychotherapie (ambulant) ist auch eine stati­ die Leitende Ärztin. schon vor der Geburt eine sinnvolle Aufklärungsarbeit und allenfalls gezielte Präven­ onäre Behandlung möglich. Zusätzlich angeboten werden tion bei vorbelasteten Frauen. Eine Sensibilisierung der Partner ist ebenso wichtig, Begleitung der Mutter und Entlastung bei der Betreuung des EINE BETROFFENE MUTTER ERZÄHLT kochten wir selber. Schön, dass die Pflegenden mit uns ge­ damit sie Symptome erkennen und intervenieren. «Frauen, die bereits während der Säuglings, Bewegungs-/Körpertherapie, Kunsttherapie, Mu­ Bunte Fähnchen flattern im Garten und auf einem Windrad gessen haben. Nick gehörte dazu und kam auch mit auf den Schwangerschaft mit depressiven Zügen auffallen oder bei einer früheren Geburt siktherapie, Ergotherapie und Werktherapie. «Wir haben zwei steht in grossen Lettern «Nick». Wir sind zu Besuch bei der gemeinsamen Ausflug», sagt sie. Bewegungstherapien oder unter einer Wochenbettdepression litten, brauchen eine besonders intensive Unter­ stationäre Zimmer für Mütter mit Kindern», sagt Catherine Mutter des inzwischen 16-monatigen Jungen. Frau G. berich­ das Werken mit Holz waren weitere sehr gute Erfahrungen. stützung nach der Entbindung», betont die erfahrene Hebamme, die als Dozentin an Walther während des Rundgangs auf der Station. Selig schläft tet über ihre Erkrankung, die bereits im siebten Schwanger­ der Berner Fachhochschule unterrichtet. ein vierwöchiges Baby in einem Stubenwagen. Die Mutter schaftsmonat begonnen hat: «Nick ist ein Wunschkind. Ob­ «Ich war keineswegs die einfachste Patientin und versuchte Zuwendung und Verständnis helfen beim sogenannten Babyblues, von dem gegen zeigt ihr Zimmer, eingerichtet mit Kinderbett, Badewanne schon ich spürte, dass etwas nicht stimmt, habe ich weiter meine Bedürfnisse mitzuteilen, sei es bezüglich Medikamen­ 80 Prozent der Frauen betroffen sind. Diese Heultage sind keine Depression, son­ und Wickeltisch. Für Stillfragen und mehr Sicherheit kann eine gearbeitet. Es bereitete mir zunehmend Mühe, einfachste tation oder wenn wir spazieren gehen wollten», erklärt Frau G. dern eine leichte Verstimmung als Folge der ausgeprägten hormonellen Umstellung Hebamme angefragt werden. Der Kontakt zwischen psychiat­ Dinge zu erledigen. Zweifel und Ängste plagten mich.» Trotz und fügt an: «Für mich war es bedeutsam, zu akzeptieren, nach der Geburt. Das bestätigt Dr. Catherine Walther-Buri, Leitende Ärztin Statio­ rischer Station und Frauenklinik ist wertvoll. familiärer Vorbelastung und früheren depressiven Phasen dass die Depression eine Krankheit ist, die mit Therapien und wartete Frau G. ( zu ) lange, bis sie zum Psychiater ging. «Ich Medikamenten behandelt werden kann.» Heute fühlt sie sich Mit der hospitalisierten Frau werden auch Ressourcen in Fami- wünsche mir, dass man mehr darüber spricht. Das würde es gesund und ist wieder Teilzeit berufstätig. Wichtige Ansprech­ EINE WOCHENBETTDEPRESSION HAT VIELE GESICHTER lie und Umfeld gesucht. Beispielsweise holt der Vater sein Kind verein­f achen, sich Hilfe zu holen», betont die Pflegefachfrau. personen sind ihr Psychiater und ihre Gynäkologin. Nick be­ «Die Wochenbettdepression (postpartale Depression) unterscheidet sich grund­ über die Nacht, um den Schlaf der Mutter zu sichern. Er kann legend vom Babyblues und betrifft fast jede sechste Frau. Schwere Wochen­ auch bei Frau und Kind auf der Stationären Psychiatrie über­ Drei Wochen zu früh und mit Kaiserschnitt wurde Nick gebo­ bettdepressionen oder gar Psychosen müssen professionell, medikamentös und nachten. «Das individuelle Therapieprogramm der Mutter und ren. «Damals verspürte ich kaum Mutterglück, im Gegenteil. mitunter auch in einer Klinik behandelt werden. Das Heimtückische ist, dass die die Betreuung des Babys werden im interdisziplinären Behand­ Alles war so anders, als ich es mir vorgestellt hatte», erinnert Wochenbettdepression bis ein Jahr nach der Geburt auftreten kann. Sie bleibt häu­ lungsteam abgesprochen. Kinder werden nur aufgenommen, so- sich Frau G. In der ersten Zeit waren die zuständige Oberärztin fig unbehandelt. Der Zusammenhang zwischen Krankheit und Auslöser wird nicht lange sie noch nicht gehfähig sind», erläutert Catherine Walther. im Spital Solothurn sowie ihre ambulante Hebamme wichtige näre Psychiatrie. Dr. Catherine WaltherBuri, Leitende Ärztin Stationäre Psychiatrie Die heimelige Atmosphäre und das familiäre Zusammenle­ ben auf der Station haben ihr gut getan. «Einmal wöchentlich kommt nämlich im Februar ein Geschwisterchen. Ansprechpersonen. Sie waren es auch, die ihr den Aufenthalt mehr erkannt», betont Catherine Walther. Eine Behandlung ist spätestens dann ­a ngebracht, wenn man nicht mehr mit dem Alltag zurechtkommt oder wenn Selbst­ Wird eine Frau unter Antidepressiva schwanger, sollte sie in der Stationären Psychiatrie in Langenthal nahegelegt ha­ mordgedanken auftreten. diese nicht ohne genaue Absprache mit dem Arzt absetzen. ben. Anfänglich lief es zu Hause gut, aber bald war sie trotz Text: Brigitte Meier 19 TOLLE AUSBILDUNG MIT BESTEN VORAUSSETZUNGEN AUSBILDUNG PFLEGE SEIT FRÜHLING 2015 DÜRFEN IM KANTON BERN NUN AUCH DIE AUSBILDUNGSORTE STUDIERENDE DER HÖHEREN FACHSCHULE PFLEGE ANSTELLEN. DIES BRINGT DEN STUDIERENDEN WESENTLICHE ­VORTEILE. Wir sind zusammen unterwegs Diplomiertes Pflegepersonal ist eine gesuchte Spezies. Aus die­ fristig zu sichern.» Es gibt bereits mehrere Mitarbeitende, sem Grund überlegt sich eine grosse Zahl von FAGE (Fachfrau/ aber auch andere Berufsleute, die sich für die Ausbildung zur -mann Gesundheit), nach ihrer Ausbildung noch die Höhere Pflegefachfrau/-mann HF im Lehrortsprinzip interessieren und Fachschule Pflege zu besuchen und das Diplom zu erlangen. sich damit auseinandersetzen. Ruth Trachsel (rechts) ist überzeugt vom neuen Ausbildungsprinzip – so bleiben Kompetenzen im Haus Dafür gab es bis jetzt nur einen Weg: Die Studierenden wurden im Kanton Bern ausschliesslich vom Berner Bildungszentrum AUSBILDUNG BLEIBT GLEICH Pflege angestellt. Dies hat sich nun geändert: Seit letztem Die Ausbildung als solche bleibt unverändert, das heisst, die März können auch die Ausbildungsorte HF-Studierende im so­ Studierenden können sich für eine der drei folgenden Fachrich­ genannten «Lehrortsprinzip» anstellen. tungen entscheiden: Fokus «Psychisch erkrankte Menschen», Fokus «Kinder, Jugendliche, Familien und Frauen» oder Fokus VIELE VORTEILE «Körperlich erkrankte Menschen». Im Lehrortsprinzip SRO wird «Diese Neuerung bringt sowohl uns wie auch den Studie­ jedoch nur der Fokus «Körperlich erkrankte Menschen» ange­ renden wesentliche Vorteile», erklärt Ruth Trachsel, Berufs­ boten. bildungsverantwortliche Ressort Akutpflege im SRO. «Zum Ruth Trachsel: «Wir informieren die Studierenden schon vor einen können wir gute FAGE so in unserem Haus halten und Ausbildungsbeginn ausführlich über die verschiedenen Prak­ sie bei ihrer weiteren Ausbildung unterstützen. Zum anderen tika, Einblicktage und ein Fremdpraktikum. Dafür stehen wir ist es insbesondere für die FAGE attraktiv, da sie den Betrieb derzeit im Kontakt mit der dahlia oberaargau ag, um eine kennen, ihr Wohnort in der Regel in der Nähe vom Ausbil­ ­Kooperation anzustreben, indem wir gegenseitig Praktikums­ dungsort liegt und sie von einer breiten, interessanten prakti­ plätze für die Studierenden im Lehrortsprinzip anbieten.» schen Ausbildung mit Einblick in unterschiedliche Fachgebiete profitieren können. Wir unterstützen die Studierenden zudem SCHRITT IN DIE RICHTIGE RICHTUNG mit praxisnahen Ausbildungsstrukturen.» Die Entscheidung, nun auch das Lehrortsprinzip zuzulassen, ist gemäss Ruth Trachsel ein Schritt in die richtige Richtung: «An­ KOMPETENZEN IM HAUS HALTEN dere Kantone haben diese Möglichkeit schon länger, was dazu Im Bereich Pflege ist kompetentes diplomiertes Pflegeperso­ geführt hat, dass dies von interessierten FAGE genutzt wurde nal ein wichtiger Faktor für hohe Qualität und eine entspre­ und sie sich nach ihrer Ausbildung in anderen Kantonen bei chend grosse Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten. Spitälern haben anstellen lassen. Dass wir diese Anstellungs­ «Um kompetente FAGE im Haus halten zu können, ist diese möglichkeit nun auch haben, stärkt unsere Position als wich­ neue Möglichkeit des Lehrortprinzips eine durchaus attraktive tigen Ausbildungsplatz in der Region deutlich und wir können Alternative einer Weiterbildung, die wir unseren Angestellten dem zunehmenden Mangel an diplomiertem Pflegepersonal anbieten», erläutert Ruth Trachsel weiter. «Durch die Anbin­ aktiv entgegenwirken.» Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst dung erhoffen wir uns, möglichst viele Pflegefachpersonen viele Interessierte von dieser neuen Möglichkeit angesprochen HF nach der Ausbildung im SRO behalten zu können und so fühlen und sie nutzen – zum Wohl der Patienten im SRO. unseren Nachwuchs des diplomierten Pflegepersonals lang­ Text: Nathalie Beck 21 20 ERFOLGREICHES PROJEKT JOB-COACHING PSYCHIATRIE BEGONNEN ALS PILOTPROJEKT MIT PIONIERCHARAKTER, HAT SICH JOB-COACHING ZU EINEM VIELVERSPRECHENDEN ARBEITSINTEGRATIONSPROJEKT ENTWICKELT. PSYCHISCH ERKRANKTE MENSCHEN ERHALTEN PROFESSIONELLE UNTERSTÜTZUNG UND BEGLEITUNG, EBENSO IHRE ARBEITGEBER. Die regelmässigen Gespräche mit Ines Keller sind wichtiger Bestandteil des JobCoachings – sie fördern auch das gegenseitige Verständnis Barbara Moser hat die Freude an ihrem Beruf wiedergefunden – auch dank der Unterstützung von Walter Fuchshofer Vor zwei Jahren hat Ines Keller, Sozialpädagogin Psychiatrische Dienste SRO, das rigkeiten mit Arbeitnehmern auftreten. Das wird bereits rege haben mir viel geholfen. Langsam kehrten mein Selbstvertrauen und die Freude setztem wesentlich von anderen Programmen unterscheidet. zukunftsweisende Projekt Job-Coaching initiiert. «Wir sind auf dem richtigen Weg», genutzt und funktioniert gut.» zurück. Auch im Team wurde ich gut aufgenommen», betont Barbara Moser, die «Deshalb bin ich so begeistert. Primäres Ziel ist es, die Men­ sich sichtlich wohlfühlt in diesem Umfeld. Mit den zwei anderen Lernenden ver­ schen sinnvoll in den Arbeitsprozess zu integrieren. An den sagt die Projektleiterin aufgrund der bisherigen Erfahrungen. Anhand von psychiatriespezifischem Behandlungswissen werden die Teilnehmer optimal unterstützt POSITIVE REPUTATION DURCH JOB-COACHING steht sie sich gut; sie geben einander Tipps und tauschen sich über die Schu­ monatlichen Besprechungen habe ich erlebt, wie viel mit Kom­ und gecoacht. «Dabei handelt es sich nicht um eine Beschäftigung im geschützten Die Psychiatrischen Dienste SRO haben auf die im OECD-Bericht le aus. Das war sie an ihrer ersten Lehrstelle in einem Emmentaler Restaurant munikation erreicht wird. Deshalb sehe ich dieses spannende Rahmen, sondern um die Integration im Arbeitsmarkt. Besondere Aufmerksamkeit (2014) verwiesene Versorgungslücke reagiert. Inzwischen be­ nicht gewohnt. Häufig war sie auf sich allein gestellt und als Lernende ständig Projekt auch als Weiterbildung, von der ich und damit auch gilt jenen Personen mit einer leichten oder mittelgradigen Form einer psychischen findet man sich in einem intensiven Austausch mit Vertretern überfordert. Da sie auch dort wohnte, war es schwierig abzuschalten. Es ging ihr unser Betrieb enorm profitiert», bekräftigt Walter Fuchshofer. Störung, die häufig noch im Erwerbsprozess stehen», erklärt Ines Keller. Durchge­ aus der freien Wirtschaft. Zielsetzung ist eine gewinnbringende sehr schlecht und sie konnte nur mit Medikamenten weiterarbeiten. «In unserer Auch Barbara Moser hat inzwischen gelernt, für sich einzuste­ führt wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen IV-Stellen. Zusammenarbeit, die den verschiedenen Bedürfnissen gerecht Leistungsgesellschaft wird immer mehr verlangt und Krankheit gilt als Schwä­ hen, ruhig, aber bestimmt zu kommunizieren: «Mit Aktivität wird und gemeinsame Interessen definiert. che. Aus diesem Grund habe ich meine Krankheit verschwiegen und erst sehr und professioneller Unterstützung ist es mir gelungen, aus spät den Psychiatrischen Notfalldienst SRO kontaktiert. Endlich erfuhr ich, dass dieser Spirale herauszufinden. Um andere Menschen in einer BODEN UND VERTRAUEN SCHAFFEN Sechs bis sieben Personen werden von Ines Keller während mindestens eines hal­ Seit Mai 2015 haben die Psychiatrischen Dienste SRO zudem ich weder unfähig bin noch versagt habe, sondern psychisch krank war.» Ihre ähnlichen Situation zu ermutigen, habe ich mich entschlos­ ben Jahrs intensiv betreut. Alle zwei Wochen findet ein Treffen statt. «Wir überneh­ das Eingliederungsmanagement im Hotel L’Auberge Langenthal Lehre konnte die 23-Jährige nicht mehr fortsetzen. Sie begann eine Gesprächs- sen, offen zu reden.» Aufgrund der positiven Entwicklung men den gesamten Eingliederungsprozess von der Anmeldung über die Planung übernommen. In den Bereichen Küche, Service, Lingerie und therapie und fühlte sich in der Tagesklinik schrittweise besser. «So wurde ich ins konnte Barbara Moser eine Lehrstelle angeboten werden. bis hin zum Abschluss. Geboten werden Integrationsmassnahmen, Arbeitstraining, Housekeeping wird die Wiedereingliederung von psychisch Job-Coaching-Projekt aufgenommen und von Ines Keller intensiv gecoacht. Dank «Sie ist sehr interessiert, verfügt über ein grosses Fachwis­ Abklärung, Ausbildung und Arbeitsversuch.» Als Paradebeispiel für erfolgreiches erkrankten Menschen in den Berufsalltag gefördert. ihrer grossen Unterstützung habe ich es gewagt, mich für eine Stelle zu bewerben sen und macht in jeder Hinsicht Fortschritte», sinniert Walter und wieder in meinen Beruf einzusteigen», erzählt die angehende Köchin. Fuchshofer. Job-Coaching bezeichnet sie Barbara Moser. Die junge Köchin weist nach einer län­ geren Ausfallzeit während ihrer Krankheitsphase eine eindrückliche Entwicklung SCHRITT FÜR SCHRITT ZURÜCK IN DIE LEHRE - auf. «Bei ihr ging es vor allem darum, die gesunden Anteile zu reaktivieren; ihr EIN ERFAHRUNGSBERICHT GEGENSEITIG VERTRAUEN AUFBAUEN «Ich finde es wunderbar, wieder in meinem Beruf arbeiten zu zeigen, dass noch vieles geht und sie vieles kann. Bei der Auswahl eines Lehr- Barbara Moser ist Köchin mit Leib und Seele. Soeben hat «Zunächst kam Barbara Moser für drei Monate. Sie war zutiefst verunsichert. Das zu können. Ohne das Job-Coaching-Projekt hätte ich es nie betriebes galt es zu berücksichtigen, dass ihr strukturierte Arbeitsabläufe entge­ sie Tropfteig gemacht für Suppeneinlagen. «Es ist schön, al­ erforderte Verständnis und Rücksicht von mir und meinem Team, welches ich ent­ geschafft», versichert Barbara Moser. Da insistiert Walter genkommen. Barbara Moser hat ihre Chance im Alterszentrum Scheidegg gepackt. ten Menschen mit abwechslungsreicher Kost eine Freude zu sprechend auf die neue Situation vorbereiten musste», erklärt Walter Fuchshofer. Fuchshofer: «Wir alle freuen uns über diese Entwicklung: Sie blüht richtig auf und hat mich sogar eingeladen, als sie ein Probekochen hatte», machen. Desserts bereite ich am allerliebsten zu», sagt die Für ihn war es schwierig, abzuschätzen, wie viel man verlangen durfte und wie mit Von Ines Keller bekam sie Beistand und Wege aufgezeigt; ich sagt Ines Keller erfreut. Lernende. Das kann Walter Fuchshofer, Leiter Verpflegung im dieser Situation umzugehen war. Die grösste Herausforderung bestand jedoch darin, konnte ihr eine Plattform und Support geben, aber geschafft Alterszentrum Scheidegg, Herzogenbuchsee, bestätigen: «Für Barbara Moser wieder aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. In dieser hat es Barbara Moser selber!» FÖRDERN UND FORDERN das Bewohnerfest hat sie ein wunderbares Dessertbuffet kre­ entscheidenden Phase fungierte Ines Keller, Job-Coach, als wichtiges Bindeglied Genauso wie der Teilnehmer begibt sich auch der Arbeitgeber oder Vorgesetzte auf iert.» Kein Vergleich mehr zur Situation als Barbara Moser vor zwischen den Parteien. «Nach einiger Zeit erlangte ich mehr Sicherheit im Umgang einen Weg und wird beratend unterstützt. «Der Dialog, gerade in kritischen Pha­ einem Jahr im Rahmen des Job-Coachings eine Art Aufbau­ mit Barbara Moser und entwickelte ein besseres Verständnis für die mit der Er­ sen, und eine regelmässige Standortbestimmung sind entscheidend. Der Vorgesetz­ training begonnen hatte. Dieses Projekt bietet Vorgesetzten krankung zusammenhängenden Schwierigkeiten», sagt Walter Fuchshofer. Während te zeigt Wohlwollen und nimmt Rücksicht, im Wissen, dass die Teilnehmer einen wie Mitarbeitenden individuelle, alltagspraktische Hilfestel­ seiner 12-jährigen Tätigkeit als Küchenchef im Alterszentrum Scheidegg habe er schweren Rucksack tragen. Gleichzeitig heisst fördern auch fordern. Das bedeutet, lungen, die konkret auf den Betrieb abgestimmt werden. regelmässig Praktikanten von diversen Institutionen zur Wiedereingliederung über­ nommen. Während der Kurzeinsätze wurden weder Teilnehmer noch Arbeitgeber daran zu glauben, dass sie es schaffen. Man muss aber auch realistisch sein, wenn es einmal wirklich nicht geht», bekräftigt Ines Keller und informiert über die neue «Am Anfang hatte ich Angst, bei allem, was ich machte. Die speziell betreut. Ganz anders im Job-Coaching, das sich mit einem funktionierenden Beratungsstelle für Arbeitgeber: «Sie können sich an uns wenden, wenn Schwie­ Ruhe, welche Herr Fuchshofer ausstrahlt, und seine Geduld, Zusammenspiel zwischen Teilnehmer, Psychiater, IV-Stelle, Arbeitgeber und Vorge­ Text: Brigitte Meier 22 23 HOHE FACHKOMPETENZ UND MODERNSTE TECHNIK GASTROENTEROLOGIE MIT DEM NEUEN CHEFARZT PD DR. DR. MED. NASSER SEMMO UND DEM NEUEN LEITENDEN ARZT DR. MED. ALEXANDER BRAUN WIRD DIE GASTRO­ ENTEROLOGISCHE GRUNDVERSORGUNG AUSGEBAUT UND ERMÖGLICHT SPEZIALISIERTE UNTERSUCHUNGEN IN DER REGION. Von der engen Zu­sammenarbeit zwischen Dr. Nasser Semmo ( links ) und Dr. Alexander Braun ( rechts ) profitieren die ­Patienten Geräte auf dem neusten Stand der Technik ermöglichen qualitativ hochwer­t ige Unter­ suchungen Seit 1. Juni 2015 arbeitet Dr. med. Nasser Semmo als neuer ist ein Teil der Gastroenterologie und eine breit gefächerte am Universitätsspital Freiburg im Breisgau ( 2009– 2014 ) », erklärt Alexander Braun. wird die Freisetzung von Magensäure gehemmt und bei einer Chefarzt im SRO. Der Magen-Darm-Spezialist verfügt über Disziplin, welche die Funktion der Leber und der Gallenwe­ Vor seiner Anstellung im SRO war er Oberarzt am Universitätsspital Basel. « Für mich Infektion zusätzlich Antibiotika eingesetzt. den Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin mit den Schwer­ ge umfasst. Dieses Fach repräsentiert vieles aus der Inneren ist es sehr motivierend, mit den modernen Einrichtungen etwas Neues zu gestalten punkten Gastroenterologie und Hepatologie. Er ist seit 2011 Medizin und genau diese Breite fasziniert mich immer wieder in der Endoskopie und meinen Beitrag zu leisten », betont der Arzt, der sich wohl­ Alexander Braun verweist auf die ERCP ( Endoskopische retro­ Leitender Arzt Hepatologie in der Universitätsklinik für Visze­ aufs Neue », sagt der Internist. fühlt in dem angenehmen Umfeld, das er im SRO vorgefunden hat. grade Cholangiopankreatikografie ). « B ei dieser Untersuchung weiterhin 40 Prozent tätig sein, vorwiegend in der Lehre und NEUER SCHWERPUNKT LEBER GRUNDVERSORGUNG gespiegelt. Über das Endoskop können Instrumente vorge­ Forschung. « D ies kommt dem Interesse der Geschäftsleitung « Stellt der Hausarzt in der Vorsorgeuntersuchung erhöhte Le­ Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und befasst sich mit der schoben werden, welche z. B. das Behandeln von Engstellen SRO entgegen, die den Wunsch angeregt hat, den direkten berwerte fest, kann er uns die Patienten zur weiteren Abklä­ Diagnostik, der Therapie und der Prävention von akuten und chronischen Erkran­ oder die Entfernung von Gallensteinen ermöglichen », erklärt Kontakt mit dem Inselspital zu verstärken und damit Syner­ rung zuweisen. Mögliche Ursachen sind Alkohol, Übergewicht, kungen des gesamten Magen-Darm-Traktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse. der Spezialist. gien herzustellen, indem man neu Lebersprechstunden auf­ Nikotin, Hepatitis B oder C, Leberzysten oder Stoffwechsel­ Zum Spektrum der angebotenen Untersuchungsverfahren zählen modernste Endo­ baut », erklärt Nasser Semmo, der sein Medizinstudium an der erkrankungen », sagt Nasser Semmo und präzisiert: « Während skopie- und Ultraschallverfahren inklusive Kontrastmittelsonografie der Leber. Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg absolviert hat. die gesunde Leber weich und elastisch ist, kann es bei den werden die Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengang rale Chirurgie und Medizin am Inselspital Bern. Dort wird er Die beiden Ärzte zeigen sich begeistert von der neusten Tech­ nologie verbunden mit einer Top-Ausstattung. « D adurch sind erwähnten Krankheiten durch die ständige Entzündung spä­ Zentralen Stellenwert bei der Prävention und der Diagnostik von Störungen der Ver­ wir in der Lage, qualitativ hochwertige Untersuchungen durch­ Von 2000 bis 2011 war er am Universitätsspital Freiburg im ter zu einer Verhärtung der Leber bis hin zu einer Zirrhose dauungsorgane besitzt die Spiegelung von Speiseröhre, Magen, Gallenwegen, Dünn- zuführen. Bei endoskopischen Untersuchungen können wir Breisgau tätig mit einem Forschungsaufenthalt in Oxford, wo kommen. Neben den bereits vorhandenen Hightech-Geräten und Dickdarm ( Endoskopie ). Eine Darmspiegelung wird unter anderem durchgeführt auch Befunde erkennen, die man mit älteren Geräten vielleicht er zusätzlich einen Doktor in Immunologie erlangte. In Breis­ wird bis Ende Jahr der sogenannte Fibroscan installiert. Das bei Betroffenen mit Hinweisen auf eine chronisch entzündliche Erkrankung wie nicht gesehen hätte. An den Prozessoren kann beispielsweise gau hat er die Forschung weiterbetrieben und die Weiterbil­ ist eine Ultraschallmethode zur Messung der Lebersteifigkeit Morbus Crohn mit wochenlangen Durchfällen als Hauptsymptomen. Hinzu kommt ein Lichtfilter eingeschaltet werden, mit dem man frühzeitig dung als Internist und Gastroenterologe abgeschlossen. Dann ( Fibrose ). Insbesondere bei der chronischen Hepatitis B und noch die gesamte Funktionsdiagnostik der Verdauungsorgane mit Speiseröhren­ Schleimhautveränderungen feststellen und therapeutisch ak­ ergab sich die Möglichkeit einer Anstellung im Inselspital als C ist die Fibrose ein wichtiger Parameter für die Therapiepla­ schliessmuskel-Druckmessung, 24-Stunden-Säuremessung der Speiseröhre ( Impe­ tiv werden kann, indem man die Läsionen abträgt », sagt Nas­ Leitender Arzt Hepatologie. nung. » Dieses nicht invasive Verfahren stellt eine Alternative danz-Untersuchung ) und verschiedenen Atemtests. Hierbei werden Erkrankungen ser Semmo. zur Leberbiopsie dar, welche vom Patienten eher als unange­ wie Schluckstörungen, Refluxbeschwerden ( S odbrennen ), Inkontinenz sowie bakte­ « D as neue Konzept der Gastroenterologie im Spital SRO ist die nehm empfunden wird. Bisher mussten die Patienten diese rielle Fehlbesiedlungen oder gar eine Laktoseintoleranz diagnostiziert. Herausforderung für mich und somit der Beweggrund für den Fibroscan-Untersuchung in einem Zentrumsspital vornehmen Wechsel. Gleichzeitig wird mir ermöglicht, die klinische For­ lassen. ® schung über Leberkrankheiten ( H epatitis, Leberzirrhose usw. ) HOHER HYGIENESTANDARD « D as SRO war das erste Spital, welches mit der neusten Endo­ « B ei der Dickdarmkrebsvorsorge von Patienten über 50 Jahren ist die Darmspiege­ skopwaschmaschine ausgerüstet wurde. Durch die schnelle­ lung die wichtigste Untersuchung, die den Dickdarmkrebs verhindern kann. Dank Reinigung und sichere Desinfektion der Endoskope genügen fortzuführen. In Langenthal habe ich beste Voraussetzungen Mit dem Leitenden Arzt Dr. med. Alexander Braun ist seit dem schonenden Methoden und modernsten Technologien ist es möglich, Polypen bis wir den höchsten Ansprüchen der Geräteaufbereitung. An­ vorgefunden: mit der neusten Infrastruktur und Geräten, neu­ 1. August 2015 ein Endoskopiker mit einem 100 % -Pensum an hin zu frühen bösartigen Befunden ( Frühkarzinome ) abzutragen. Das ist längst nicht schliessend kommen die Geräte in einen speziellen Trocken­ em Leitendem Arzt und neuem Team. Ein Diamant, der noch der Seite von Nasser Semmo. Nach Abschluss seines Studiums überall Standard », betont Alexander Braun. schrank. Ein Nonplusultra  », geraten die beiden Ärzte ins geschliffen werden muss », erklärt der neue Chefarzt. an der Universität Tübingen war Alexander Braun zehn weitere Schwärmen. Jahre am Universitätsspital Tübingen tätig. « N eben der Ausbil­ Als Beispiel nennt Dr. Semmo eine ganz normale Magenschleimhautentzündung Zu seinen Schwerpunkten gehören Diagnostik und Therapie dung in der Chirurgie und der Weiterbildung zum Viszeralchi­ ( G astritis ), die oft mit dem Bakterium Helicobacter pylori assoziiert ist. Bei andau­ von Erkrankungen der Verdauungsorgane, wie akute und chro­ rurgen war ich immer schwerpunktmässig in der Endoskopie ernden Beschwerden wird eine Magenspiegelung durchgeführt. Gleichzeitig kann nische Darmerkrankungen, und der Leber. « D ie Hepatologie tätig, unter anderem als Stv. Leiter des Endoskopie­zentrums eine Gewebsprobe ( Biopsie ) entnommen werden. Mit speziellen Medikamenten Text: Brigitte Meier 24 25 NEUBAU MIT STIL DAHLIA HERZOGENBUCHSEE AN IDYLLISCHER LAGE MIT BLICK AUF DIE GANZE JURAKETTE ENTSTEHT DER ERWEITERUNGSBAU DES DAHLIA PANORAMAPARKS IN HERZOGENBUCHSEE - GUT DURCHDACHT, PERFEKT IN DIE LANDSCHAFT INTEGRIERT UND OPTISCH PASSEND ZUM BESTEHENDEN GEBÄUDE. KNIEGELENKPROTHESE NACH MASS žRTýžÄDIE DER EINSATZ EINER KNIEGELENKPROTHESE IST EIN SEHR HÄUFIGER EINGRIFF. ZU DEN NEUSTEN WEITERENTWICKLUNGEN ZÄHLT DIE PATIENTENSPEZIFISCHE INSTRUMENTIERUNG. DR. MED. FABRIZIO CATTANEO UND DR. PIUS RENGGLI FÜHREN DIESE OPERATION SEIT 6 MONATEN ­VORWIEGEND IM SRO DURCH. Die Fachärzte Dr. Pius Renggli (links) und Dr. Fabrizio Cattaneo (rechts) demonstrieren anhand eines Modells die Kniegelenkprothese nach Mass Zeitgemässe Architektur in einer einmalig schönen Umgebung – der künftige PanoramaPark Herzogenbuchsee Trotz der Bauarbeiten ist der Wohnkomfort im dahlia Panorama­ berücksichtigt», erläutert Architekt Markus Lüscher, «indem Das Operieren mit der reproduzierbaren Implantationstechnik benötigt ein Kniegelenk gewisse Achsenverhältnisse, die sich Park in Herzogenbuchsee hoch: Die beiden jungen Gärtnerinnen wir sowohl das Fassadenbild der horizontalen Bänder wie auch erlaubt eine Versorgung buchstäblich nach Mass. Dabei wird mit einer Arthrose verändern. Damit die anatomischen Ver­ bringen gerade frische Blumen, mit denen sie den Eingangs- andere optische Merkmale der bestehenden Gebäude im Neu­ mit Schnittblöcken operiert, die individuell auf den Patienten hältnisse auch mit einer Prothese wieder stimmen, ist eine ge­ bereich schmücken, die grossen Töpfe neben der Eingangstüre bau wieder aufgenommen und in einer ästhetisch und tech­ abgestimmt werden. « W ir können damit die Prothese anato­ naue Planung der Korrektur vor der Operation entscheidend. haben sie soeben frisch bepflanzt. Einladend sieht es aus, trotz nisch zeitgemässen Ausführung wiedergegeben haben.» Auch misch noch genauer anpassen », betonen Dr. Fabrizio Cattaneo Mit den Schnittblöcken, die wie « a ngegossen » auf das Knie der grossen Baustelle direkt nebenan. das Farb- und Materialkonzept für den Innenausbau wirkt mit und Dr. Pius Renggli, die seit Jahren in gegenseitiger Assistenz passen, lassen sich die korrekten Schnitte für die optimale Po­ hellen und warmen Farben harmonisch und beruhigend. «Da­ in verschiedenen Spitälern operieren und als Belegärzte am sitionierung der Prothese durchführen », veranschaulichen die EIN ORT FÜR ALT UND JUNG mit sich die künftigen Bewohner wohl und geborgen fühlen, SRO tätig sind. Seit sechs Monaten operieren die Orthopäden Ärzte anhand eines Modells. Ein flacher, eingeschossiger Zwischenbau schliesst direkt an haben wir unterschiedliche Materialien und Farben kombiniert mit der zukunftsträchtigen Methode und beabsichtigen, die das bestehende Gebäude an und geht dann in ein dreigeschos­ und werden die verschiedenen Bereiche des Gebäudes auch neue Technik vorwiegend im modernen OP-Zentrum im Spital VORTEILE FÜR PATIENT UND ARZT siges Gebäude über - das neue Wohnheim mit 48 zusätzlichen entsprechend ihrer Funktion unterschiedlich gestalten.» Langenthal durchzuführen. « M it diesem Verfahren wird das Pius Renggli weist darauf hin, dass bei der Positionierung der Implantat dem Knie und nicht das Knie dem Implantat ange­ Prothese an den mechanischen Beinachsen verschiedene Plätzen für ältere, meist pflegebedürftige Menschen. «Im fla­ chen Zwischenbau werden der Haupteingang, der Empfang HELLE ZIMMER MIT AUSSICHT passt », erklärt Fabrizio Cattaneo. Der Facharzt betrachtet die Ebenen auf dem Kniegelenk beachtet werden müssen: « D iese sowie das Restaurant für die beiden Gebäude untergebracht Ein besonderes Augenmerk wurde nebst den grosszügigen patientenspezifische Instrumentierung als wichtigen Schritt in sind während dem Eingriff oft schwierig zu bestimmen. Mit sein», erklärt Beat Heng, Ressortleiter Hotellerie im SRO. Eine und hellen Aufenthaltsbereichen auch auf die Zimmer der Be­ der rasanten Entwicklung der Orthopädie in diesem Bereich. den modernen Bildverfahren können diese vor der Operation Terrasse soll es geben, daran anschliessend den Garten. Da wohner gelegt. Schon im Rohbau ist erkennbar, dass die Räu­ am Computer bestimmt werden. Die präzisen Schnittblöcke das Restaurant auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein me hell, freundlich und in ihrer Wirkung grosszügig bemessen Die neue Methode lehnt sich an die Zahnimplantat-Technik an. wird, ist zudem ein schöner Kinderspielplatz geplant. «Auf sind. Die grossen Fenster geben den Blick frei auf die intakte Vor der Operation werden, basierend auf einer MRI-Untersu­ be abzulösen und dieses punktuell zu entfernen. Die für die diese Weise kommen Alt und Jung zusammen und es kann ein Landschaft der Umgebung, in welcher dieses neue Zuhause chung und einer Ganzbein-Röntgenaufnahme, die Gelenkach­ Implantation nötigen Zugänge fallen kleiner und gelenkscho­ schönes Miteinander entstehen», erläutert Heng weiter. für Senioren geschaffen wird – eingebettet zwischen Wald und sen und Fehlstellung des arthrotisch veränderten Kniegelenkes nender aus, der Knochenmarkraum muss für die Achsenaus­ Wiesen mit altem Baumbestand, der erhalten werden konnte. ausgemessen. Die Ingenieure des Knieprothesenherstellers richtung nicht mehr mit Stäben eröffnet werden. » BEZUG IM FRÜHSOMMER 2016 Ein wunderschöner Ort, an dem man viele schöne Stunden analysieren sämtliche Daten und konstruieren am Computer Das Gebäude befindet sich noch im Rohbau, doch die Ausbau­ wird erleben können. helfen mit ihren Auflagepunkten, nur ein Minimum an Gewe­ ein virtuelles 3D-Modell des Kniegelenks mit der am besten PRÄZISER, SCHONENDER UND EFFIZIENTER arbeiten schreiten zügig voran. Im Frühsommer 2016 ist der geeigneten Prothesengrösse und optimalen Positio­ nierung. « M it der neuen Technik wird eine wesentliche Qualitätsverbes­ Umzug der derzeitigen Heimbewohner in den neuen Trakt ge­ « W ir überprüfen den detaillierten Vorschlag. Nach unserer de­ serung erreicht, die Operationszeit wird verkürzt, damit auch plant. Danach wird das bestehende, ältere Gebäude bis Ende finitiven Freigabe werden die patientenspezifischen Schnitt­ das Komplikationsrisiko gesenkt », sagt Fabrizio Cattaneo.­Ein 2017 komplett renoviert. So werden ab 2018 auch diese Räu­ blöcke für den Ober- und Unterschenkelknochen innerhalb zusätzlicher wichtiger Aspekt ist der Wegfall der Allergiepro­ me wieder bezogen werden können und damit verdoppelt sich von vier Wochen in den USA angefertigt und steril in den Ope­ blematik. Die Prothese aus Oxinium vereint die Vorteile von die Kapazität dieser wunderschönen Altersresidenz. rationssaal geliefert », erklären die Orthopäden. Keramik und Metall und ist ein sehr gut verträgliches Material. ARCHITEKTUR MIT FEINGEFÜHL MASSGESCHNEIDERTE KUNSTGELENKE BEI KNIE­ Der Bauherrschaft SRO und der dahlia war es wichtig, dass ARTHROSE das bestehende Gebäude und der Neubau optisch harmonisch Kniearthrose ist eine häufige Verschleisserkrankung mit ei­ und einheitlich wirken. «Dies haben wir in unserer Planung ner Knorpelabnutzung im Kniegelenk. « Von der Belastung her Für ein Kniegelenk « w ie massgeschneidert ». Text: Nathalie Beck Text: Brigitte Meier 27 26 PATIENTENSICHERHEIT MEHR ALS NUR EIN WORT PILOTPROJEKT PROGRESS BEI EINEM SPITALEINTRITT, EINER VERLEGUNG ODER EINEM AUSTRITT KÖNNEN MEDIKAMENTENFEHLER ENTSTEHEN. WAS SPITÄLER VERBESSERN UND WELCHEN BEITRAG PATIENTEN DAZU LEISTEN KÖNNEN, WIRD IN EINEM SCHWEIZWEITEN PILOTPROJEKT GEPRÜFT. Dr. Alexander Imhof ( links ) , Myriam Ro­d riguez ( m itte ) und Thekla Majerus (  r echts  ) arbeiten Hand in Hand fürs Pilotprojekt Progress Patientensicherheit ist der SRO AG ein grosses Anliegen – dazu gehört auch, sich stetig weiterzuentwickeln Worum geht es in diesem Projekt? Von der Stiftung für Patientensicherheit werden regelmässig einige Faktoren in diesem Prozess noch weiter verbessert wer­ Myriam Rodriguez, Ressortleiterin Apotheke im SRO, erklärt: Workshops für die beteiligten Spitäler organisiert, wo man Er­ den, um Medikamentenfehler zu verhindern. Gerade weil für Als eines von neun Spitälern in der Schweiz ist das SRO am fahrungen austauschen und so voneinander profitieren kann. uns Patientensicherheit mehr als nur ein Wort ist, haben wir uns für die Teilnahme an diesem Pilotprojekt beworben und Pilotprojekt «Progress! Sichere Medikation an Schnittstellen » beteiligt. In diesem Projekt geht es vor allem darum, Patienten Was verändert sich im SRO durch die neue Befragung? sind stolz, einen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten bei ihrem Spitaleintritt detailliert und systematisch nach ihren Thekla Majerus: In einem ersten Schritt beschränken wir uns zu können. Medikamenten und Präparaten zu befragen, die sie derzeit auf alle Eintritte im Fachbereich der Inneren Medizin auf ei­ einnehmen, und dies entsprechend in einer Liste zu dokumen­ ner Pflegestation. Natürlich mussten wir unsere Mitarbeiten­ tieren. den schulen, da das Projekt am 1. November begonnen hat und ein Jahr dauern wird. Während der Projektlaufzeit wird PILOTPROJEKT PROGRESS IHR BEITRAG ZÄHLT! Welche zusätzlichen Sicherheiten werden bei diesem es zwei Auswertungen geben, um allfällige Schwachstellen neuen Vorgehen eingebaut? eruieren und entsprechende Gegenmassnahmen einleiten zu «Progress! Sichere Medikation an Schnittstellen» Auch Sie als Patient können einen wichtigen Beitrag für Myriam Rodriguez: Neu ist, dass der Patient innerhalb von können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden in die Pro­ Knapp jeder zehnte Patient erleidet im Spital medika­ eine sichere Medikamententherapie im Spital leisten: 24 Stunden von zwei unterschiedlichen Personen zu seinen zesse anderer Pflegeabteilungen und Fachbereiche übertra­ mentenbedingte Schäden. Um die systematische Erfas­ Medikamenten und Präparaten – sowohl verschreibungs­ gen, sodass eine sichere Medikation gewährleistet ist. sung beim Spitaleintritt, bei einer Verlegung oder beim Beim Spitaleintritt Austritt zu verbessern, wird das Projekt «Progress! Nehmen Sie folgende Dinge mit ins Spital: wird. Die zweite Befragung wird durch unsere hausinternen Myriam Rodriguez ergänzt: Durch die konsequente Medika­ ­Sichere Medikation an Schnittstellen» von der Organisa­ – Ihre Medikamentenliste Pharma-Assistentinnen mithilfe eines Befragungsleitfadens menten-Anamnese werden Fehler minimiert, z. B. unbeab­ tion Patientensicherheit Schweiz während eines Jahres – Ihre aktuellen Medikamente und Heilmittel, auch die vorgenommen, dann erfolgt ein direkter Vergleich der beiden sichtigtes Weglassen oder Hinzufügen eines Medikamentes, in neun Spitälern durchgeführt. Befragungen. Dosierungsfehler etc. Durch die Zweitbefragung der hausin­ pflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige – befragt nicht rezeptpflichtigen Präparate (möglichst in der Ori­ ginalverpackung) ternen Pharma-Assistentinnen und die Absprache mit den Folgende Spitäler nehmen an diesem Pilotprojekt Welche Vorteile hat es für das SRO, in diesem Projekt dabei Apothekern können bei Bedarf auch proaktiv Empfehlungen teil Im Spital zu sein? abgegeben werden, die für den behandelnden Arzt im neuen – Bethesda Spital AG, Basel Informieren Sie den Arzt oder weitere Fachpersonen Thekla Majerus, Ressortleiterin Administration, Projektleiterin: System einsehbar sind. Dadurch können beispielsweise mögli­ – Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) wie Pflegefachpersonen über all Ihre Medikamente und Das Projekt wird unter dem Motto «Sichere Medikation – Ab­ che Wechselwirkungen von bestehenden und neu verordneten – Ente Ospedaliero Cantonale, sede Ospedale Regionale Präparate, die Sie zurzeit nehmen. gleich mit System!» durchgeführt. Eine Teilnahme ermöglicht Medikamenten bereits im Vorfeld verhindert werden. die Mendrisio – H ôpitaux Universitaires de Genève (HUG) Beim Spitalaustritt Situation unseres Systems bei der Befragung der Patienten. Welcher Stellenwert hat Patientensicherheit allgemein – K antonsspital Baselland, Standort Bruderholz Fragen Sie vor dem Austritt nach einer Liste der Medika­ So können wir lernen, wo unsere Fehlerquellen liegen und wo im SRO? – Spitäler fmi AG mente, die Sie zu Hause nehmen sollen. Lassen Sie sich wir uns verbessern müssen. Als Basis haben wir Vorschläge PD Dr. med. Alexander Imhof, Chefarzt Innere Medizin: Patien­ – Spitäler Schaffhausen diese Liste genau erklären. Nehmen Sie diese Liste mit für Vorlagen erhalten, um eine solche Befragung systematisch tensicherheit hat in der SRO AG einen hohen Stellenwert, vom – SRO AG zu Ihrem Hausarzt und in die Apotheke. vornehmen zu können. Diese Vorlagen wurden durch alle Eintritt über die Behandlung bis zum Austritt. Durch eine syste­ – Zuger Kantonsspital AG beteiligten Spitäler optimiert und an die individuellen Bedürf­ matische, genauere Befragung und durch die Einführung guter nisse angepasst. Hilfsmittel sowie genauste Instruktion des Personals können uns in einem ersten Schritt eine detaillierte Analyse der Ist- Quelle: Patientensicherheit Schweiz Text: Nathalie Beck 28 29 EIN POLYVALENTER TEAMLEITER ZENTRALLAGER DIE SRO AG VERFÜGT ÜBER EIN ZENTRALLAGER MIT EINEM SORTIMENT VON RUND 2000 ARTIKELN. ALS ERFAHRENEŽ FEUERWEHRKOMMANDANTŠŽ UND STURMERPROBTEŽ FORSTWART BRINGT TEAMLEITER STEFAN MÜLLER SO SCHNELL NICHTS AUS DER RUHE. LEBKUCHENSCHNITTEN À LA DORIS REZEPT EIN WEIHNACHTSDESSERT MIT FRUCHTIGER NOTE: DAS SPEZIELLE REZEPT WURDE VON SRO-DIÄTKÖCHIN DORIS FAHRNI ANGEPASST UND SO BERECHNET, DASS ES 10 GRAMM KOHLENHYDRATE HAT. DIESES KÖSTLICHE GEBÄCK WIRD NICHT NUR VON DIABETIKERN GESCHÄTZT. Stefan Müller behält auch in hektischen Zeiten den Überblick – der Feuerwehr sei Dank Doris Fahrni versüsst mit ihren Lebkuchenschnitten auch Diabetikern die Weihnachtszeit Stefan Müller ist ein gefragter Mann. Sein Telefon klingelt «Für einen modernen Logistikbetrieb ist der Ausdruck Zentrallager nicht ganz kor­ mehrmals, während wir in den Gängen zwischen den Rega­ rekt. Er rührt daher, weil alle drei Aussenstandorte mit der beschafften Ware von len durchgehen. Exakt und übersichtlich geordnet stehen zentraler Stelle mit dem SRO-Transportdienst beliefert werden. Zusätzlich werden ungefähr 2000 Artikel in Reih und Glied: medizinisches Ver­ Altersheime und Spitexdienste im gesamten Oberaargau bedient. Ein grosses brauchsmaterial und Geräte, Büromaterial, Drucksachen, Volumen, das von uns kommissioniert und verschoben wird, beispielsweise Inkon­ Haushalts- und Reinigungsartikel usw. Dank den grosszügigen tinenzware. Durchschnittlich erhalten wir täglich zwischen 20 und 50 Pakete sowie Räumlichkeiten wird die gesamte Organisation verbessert. 5 bis 8 Paletten, die mit Lastwagen angeliefert werden», informiert der Teamleiter. Die Logistik ist neben der fachgerechten Lagerbewirtschaf­ LEBKUCHENSCHNITTEN MIT KIRSCHENKOMPOTT für 4 Personen Alle Jahre wieder fehlte in der Adventszeit ein spezielles Dessert für Diabetiker. Als Doris Fahrni nach langer Suche die Lebkuchenschnitten entdeckte, hat sie das Rezept eigens für Diabetiker angepasst. Ihre Leidenschaft fürs Kochen ist offensicht­ lich, wenn sie das weihnächtliche Gebäck mit leuchtenden Augen im SRO-Restau­ 4 St. Eier (240 g) 15 g Assugrinpulver 1 Prise Salz 75 g Mehl 15 g Maizena ½ Päckchen Backpulver (8 g) 15 g Kakaopulver 1 EL Lebkuchengewürz 320 g Kirschen tiefgekühlt wie Laktoseintoleranz und Zöliakie», erklärt Doris Fahrni. Für sie ist es eine be­ rant vorstellt. Als sie 2004 in die Spitalküche kam, machte sie eine Zusatzlehre zur Diätköchin EFZ. Kürzlich konnte sie zehn Dienstjahre feiern. Doris Fahrni ist verant­ wortlich für die Diätküche, die Ausbildung der Diätköche und erarbeitet Menüplä­ ne und Rezepte. «Wir kochen für jeden Patienten spezifisch auf sein Krankheitsbild angepasste Gerichte. Entsprechend der ärztlichen Verordnung werden bestimm­ tung verantwortlich für die Dokumentation der Wareneingän­ Mit der Einführung des SAP-Programms werden die administrativen Abläufe erleich­ ge. Ebenso wird kontrolliert, ob das Material vollständig und tert. Dies ermöglicht es dem Team Logistik, den operativen Einkauf zu unterstüt­ ohne Transportschäden geliefert wurde. Je nach Auftrag wird zen und wiederkehrende Verbrauchsmaterialien selber zu bestellen. Das Spektrum die Ware eingelagert oder weiterbefördert. Neben den inter­ reicht vom Bleistift über Operationsbesteck bis hin zu Toilettenpapier. «Gleichzeitig nen Abteilungen und den externen Kunden wird die Versor­ bestellen und verwalten wir gegen 200 Formulare, z. B. Merkblätter fürs MRI oder 7 g Vanillecremepulver sondere Herausforderung, aus wenigen Zutaten etwas Feines zu kreieren. Wichtig gung der SRO-Aussenstandorte Herzogenbuchsee, Huttwil Rezeptblöcke», erläutert der 45-Jährige. Assugrin flüssig für Nährstoffberechnungen und die Aktualisierung der Kostformen ist eine enge Zu­ 2 dl Halbrahm sammenarbeit mit der Ernährungsberatung. und Niederbipp sichergestellt. te Kostformen zusammengestellt, beispielsweise bei Diabetes, Dialysepatienten, Herz- und Kreislauferkrankungen oder Lebensmittelallergien/Unverträglichkeiten ENG VERBUNDEN MIT DEM WALD Ihre Ausbildung als Köchin absolvierte Doris Fahrni im Gastgewerbe, nachdem sie zu­ SCHNELL UND ZUVERLÄSSIG WIE DIE FEUERWEHR Während zwölf Jahren hat der gelernte Forstwart im Wald von Oberbuchsiten gear­ «Die grösste Herausforderung besteht darin, dass die internen beitet und die Stürme Vivian und Lothar hautnah miterlebt. Bis heute züchtet und Zubereitung: Eiweisse steif schlagen, Assugrinpulver und erst mit einer Floristinnenlehre geliebäugelt hatte. «Etwas Kreatives musste es sein Bestellungen dem jeweiligen Anforderer, z. B. dem Operations­ verkauft er Weihnachtsbäume. Rund um sein Haus hegt und pflegt er 1500 Nord­ Salz einrieseln lassen. Eigelbe unter Eischnee heben. Mehl, und da liege ich mit meinem Beruf goldrichtig», sagt sie überzeugt. Sie hat in meh­ zentrum oder der Anästhesie möglichst rasch geliefert werden. mannstannen. Vom Wald zog es Stefan Müller ins Paketzentrum Härkingen, wo Maizena, Backpulver, 10 g Kakao und Lebkuchengewürz reren Betrieben Erfahrung gesammelt und überall etwas mitgenommen. «Natürlich Entscheidend ist, dass der Kreislauf – richtige Menge, richtiger er erstmals in der Logistik tätig war. 2008 kam er als Stv. Leiter Zentrallager in die mischen, über die Eier sieben und vorsichtig unterheben. nur das Beste, etwa die unvergessliche Wintersaison in Adelboden», meint sie Artikel und richtige Qualität – reibungslos und zeitnah funktio- SRO AG. «Vor drei Jahren wurde ich Teamleiter des Zentrallagers, als das Ressort Boden einer quadratischen Springform (23 × 23 cm) mit Back- lachend. Gekocht hat sie auch im Stade-de-Suisse-Catering in Bern. «Oft gab es niert. Bestellungen bei Lieferanten werden in der Regel drei­ neu organisiert wurde in die Bereiche Einkauf und Logistik», erklärt Stefan Müller. papier auslegen. Biskuitmasse einfüllen. 20 Minuten im lange Schichten, dafür konnte man im Gourmetbereich exquisite Sachen kreieren. mal pro Woche aufgegeben; ausser wenn es feuerwehrmässig Als Feuerwehrkommandant ist er es gewohnt, Verantwortung und Führungsaufga­ vorgeheizten Ofen (Umluft) 150 °C backen, abkühlen lassen. Ausserdem kocht man nicht alle Tage für Promis wie Roger Federer», erinnert sie brennt», sagt Stefan Müller schmunzelnd. Hier kommen sein ben zu übernehmen. «In unserem Team arbeiten vier gelernte Logistiker und eine Kirschen auftauen lassen, Saft auffangen, mit Vanillecreme­ sich. Organisationstalent und die Führungserfahrung als langjähriger Lernende. Wir bilden regelmässig Logistiker EFZ aus», sagt Stefan Müller, der gerne pulver glattrühren und gut aufkochen. Danach die Kirschen Feuerwehrkommandant auch in der Funktion als Teamleiter in verschiedenen Projekten mitwirkt. «Mir gefallen die Kontakte mit den Menschen. dazugeben und mischen. Mit Assugrin flüssig süssen und Aufgewachsen ist Doris Fahrni in Wynau. Dort spielt sie Klarinette und Oboe in der zum Tragen. «Piketteinsätze an Wochenenden oder über die Unsere Dienste und die Flexibilität werden sowohl im Haus wie auch bei externen abkühlen lassen. Biskuitboden aus der Form lösen und ein- Musikgesellschaft und unterrichtet den Klarinettennachwuchs der Jugendmusik. Feiertage kommen vor. Etwa wenn die Notfallstation in kurzer Kunden sehr geschätzt», bestätigt der verheiratete Vater eines Sohnes. mal quer durchschneiden. Kirschenkompott auf den unteren Die reiselustige Diätköchin war schon zweimal in Kanada. Oft zieht es sie in die Zeit sämtliche Fussschienen benötigt hat», sagt Hauptmann Biskuitboden verteilen und mit dem zweiten Boden bedecken. Berge zum Wandern und Skifahren, bevorzugt in Zermatt oder Grindelwald. Müller, der seit 18 Jahren die Feuerwehr Niederbuchsiten kom­ Rahm steif schlagen und mit Assugrin flüssig leicht süssen. mandiert. Rahm gut auf der Kuchenoberfläche verteilen; 2 Stunden kalt stellen. Kuchen in 12 gleiche Stücke schneiden. Mit Text: Brigitte Meier einem Stern aus 5 g Kakaopulver weihnächtlich verzieren. Text: Brigitte Meier 30 BEWÄHRTE HAUSMITTEL BEI ERKÄLTUNGEN ÄRZTLICHER TIPP EURE LEBENSMITTEL SOLLEN EURE HEILMITTEL SEIN DAS SAGT EIN BERÜHMTES ZITAT VON HIPPOKRATES. DER WINTER STEHT VOR DER TÜR UND SCHON BALD HABEN WIR WIEDER MIT ERKÄLTUNGSKRANKHEITEN ZU KÄMPFEN. DIESE TRETEN VOR ALLEM IN DER KALTEN JAHRESZEIT AUF. Öffentliche Arztvorträge zu aktuellen Themen der modernen Medizin Faszinierende Medizin im Vortragssaal des SRO-Spitals Langenthal jeweils dienstags von 20.00 bis 21.30 Uhr 17. November 2015 Volkskrankheit Makuladegeneration Dr. med. Marcel Mathieu, Facharzt FMH für Augenkrankheiten 15. Dezember 2015 «Keine Angst vorm Wechsel» – Wechselprothesen an Hüfte und Knie Dr. med. Jörg Ottensarendt, Leitender Arzt Orthopädie 12. Januar 2016 Diagnose Krebs – wie gehe ich damit um? Dr. med. Patrick Nemeshazy, Leitender Arzt Psychiatrie Ulrich Gurtner, Spitalseelsorger Simone Buchmüller, Bernische Krebsliga Dr. Bettina Gujer weiss, welche Mittel bei Erkältungen am besten eingesetzt werden – der Haushalt gibt so einiges her Im Durchschnitt haben Erwachsene 3–4 Erkältungserkrankun­ Quark etwa 1 cm dick auf ein Leinentuch, faltet es der Länge gen pro Jahr, Kinder bis zu 10. Durch die Kälte und die Hei­ nach und legt es auf den Hals. Darüber legt man ein Baumwoll­ zungsluft werden unsere Schleimhäute in der kalten Jahreszeit tuch und fixiert das Ganze zum Schluss mit einem Wollschal. trocken und sind so anfälliger für Erreger. Am besten ist es, Den Wickel belässt man, bis der Quark angetrocknet ist. wenn man vorbeugend versucht, sich zu schützen durch häufi­ Der warme Halswickel hingegen fördert die Durchblutung. Er ges Händewaschen, Befeuchtung der Luft und eine gesunde Er­ eignet sich, wenn warme Tees als angenehm empfunden wer­ nährung mit hoher Zufuhr an Gemüsen und Früchten. Gesunde den und die Beschwerden schon einige Tage bestehen. Für Leute benötigen in der Regel keine zusätzlichen Vitaminpräpa­ einen Kartoffelwickel kocht man 3–4 Kartoffeln mit der Schale rate. Sollte es einen aber doch erwischen, kann man folgende und lässt sie etwas abkühlen. Dann legt man die Kartoffeln auf Hausmittel anwenden, die in jedem Haushalt zu finden sind: ein Leinentuch und zerdrückt sie mit einer Gabel. Um den Hals gewickelt und fixiert, liefert der warme Kartoffelwickel nun für HAUSMITTEL GEGEN SCHNUPFEN ca. 20 – 30 Minuten eine angenehme Wärme. Bei Schnupfen empfehlen sich Salzwasserspülungen. Die Salz­ lösung kann man einfach selber herstellen. Man löst 9 Gramm WAS TUN BEI HUSTEN? Salz in einem Liter lauwarmen Wasser auf. Nun bringt man Bei Husten gilt es vor allem viel zu trinken, am besten Thy­ die Kochsalzlösung mithilfe der Hohlhand zum Nasenloch und miantee, welcher eine schleimverflüssigende und desinfizie­ saugt die Lösung vorsichtig ein. Durch das Spülen der Nase wird rende Wirkung hat. Auch hier tut ein wärmender Kartoffel­ der Nasenraum von Bakterien, Viren und Schleim befreit und wickel auf der Brust gut. Etwas in Vergessenheit geraten ist die Schleimhaut wird gut befeuchtet. Auch Inhalationen mit Ka­ ein selbst gemachter Zwiebelsirup. Die ätherischen Öle der mille sind bei Schnupfen zu empfehlen. Dazu füllt man kochen­ Zwiebel wirken in Kombination mit den Enzymen des Honigs des Wasser in einen Topf und gibt eine Handvoll Kamillenblüten keimtötend und entzündungshemmend. Zwiebelsirup kann hinzu. Alternativ kann man auch 4 Teebeutel verwenden. Nun man ganz leicht selbst herstellen. Dazu schneidet man zwei muss man mehrere Minuten lang tief ein- und ausatmen. In der Zwiebeln in kleine Würfel und gibt sie mit 2 Esslöffeln Honig in Nacht kann man noch eine halbierte Zwiebel neben das Bett ein verschliessbares Glas. Nach einigen Stunden hat sich ein stellen, durch die Dämpfe verflüssigt sich der Schleim. dickflüssiger Sirup gebildet. Die Zwiebeln werden abgesiebt 16. Februar 2016 «Von guten und bösen Darmgeschichten» Die Divertikulose – ihre Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten Dr. med. Michael Durband, Leitender Arzt Chirurgie 15. März 2016 Vorsorge-Darmspiegelung – wann sollte diese erfolgen? PD Dr. Dr. med. Nasser Semmo, Chefarzt Gastroenterologie Dr. med. Alexander Braun, Leitender Arzt Gastroenterologie 26. April 2016 «Rückenschmerz: Physiotherapie oder Operation?» Dr. med. Oliver Schmidt, Chefarzt Wirbelsäulenmedizin Anna Pfotenhauer, Physiotherapeutin 17. Mai 2016 Übergewicht als Schicksal? Dr. med. Ursula Bärtsch, Fachärztin Endokrinologie / Diabetologie 14. Juni 2016 «Brustkrebs – früh erkennen und Ängste abbauen» Dr. med. Svitlana Filin, Leitende Ärztin Gynäkologie und man nimmt sechsmal täglich einen Esslöffel Sirup ein. WAS HILFT BEI HALSSCHMERZEN? Bei Halsschmerzen empfiehlt sich mehrmaliges tägliches Gur­ Sollten sich die Beschwerden nach 2–3 Tagen nicht bessern, geln mit Salbeitee. Die Inhaltsstoffe des Salbeis wirken des­ sich der Allgemeinzustand verschlechtern oder hohes Fieber infizierend und beruhigen die gereizten Schleimhäute. Auch auftreten, dann sollte man aber unbedingt frühzeitig bei sei­ warme oder kalte Halswickel wirken gut bei Halsschmerzen. nem Hausarzt vorstellig werden. Einen kühlen Halswickel verwendet man bei starken Schluck­ beschwerden, wenn man kalte Getränke als angenehm emp­ Dr. med. Bettina Gujer, Allgemeine Innere Medizin FMH, findet. Er wirkt entzündungshemmend. Hierzu streicht man Ärztehaus im Allmen in Langenthal Keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei. Das Sekretariat der Medizinischen Klinik erteilt gerne Auskunft: Tel. 062 916 31 02 Inserat SROinfo.indd 1 19.10.2015 15:20:18 Gesundheit heute – die wichtigste Ressource für morgen. Siemens Healthcare bietet Lösungen für die menschliche Gesundheit, von deren Wirkung noch viele Generationen profitieren werden. Ein langes, gesundes Leben ermöglicht den Menschen, ihr Bestes zu geben – und eine glücklichere Welt für jetzige und kommende Generationen zu schaffen. 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