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Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Kapitel III: Das Planetensystem
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Tycho Brahe (1546-1601)
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Letzter großer Astronom ohne Fernrohr Außergewöhnlich sorgfältig und systematischer Beobachter erster moderner Wissenschaftler Brahesches Weltbild: Erde im Zentrum, Planeten umkreisen die Sonne Detaillierte Vermessung der Marsbahn über 30 Jahre Er bestimmte die Parallaxe von Kometen Kometen ziehen ihre Bahnen jenseits des Mondes Er beobachtete eine Supernova [“neuer Stern”] im Sternbild Kassiopeia, konnte aber keine Parallaxe messen Supernova ist Teil der Himmelssphäre
Seine Beobachtungen erschütterte die Aristotelische Idee eines ewigen und unveränderlichen Himmels
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Johannes Kepler (1571-1630) Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Tycho Brahes Nachfolger in Prag Er fand heraus, dass weder das Ptolemäische noch das Brahesche noch das heliozentrische Modell die Beobachtungen mit hinreichender Genauigkeit reproduzieren kann. Schluss: Planeten bewegen sich auf Ellipsen, nicht auf Kreisen
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Keplers drei Gesetze der Planetenbewegung 1. Keplersches Gesetz: Die Planeten umlaufen die Sonne auf elliptischen Bahnen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
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Ellipsen - Kegelschnitte =SC/AC = eccentricity
Kegelschnitte
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=0: 0 < < 1: =1: >1:
Kreis Ellipse Parabel Hyperbel
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Keplers drei Gesetze der Planetenbewegung 2. Keplersches Gesetz: Der Radiusvektor von der Sonne zum Planeten überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen
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Keplers drei Gesetze der Planetenbewegung 3. Keplersches Gesetz: Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kuben der großen Halbachsen
2 1 2 2
3 1 3 2
P a P a
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3. Keplersches Gesetz
Beispiel:
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Abstand der Erde zur Sonne: RE = 1AU Umlaufzeit: PE = 1a Umlaufzeit des Mars: PM = 1.88a Die große Halbachse der Marsbahn um die Sonne kann berechnet werden:
3 RM 3 RE
2 PM 2 PE
2/3
RM = 1.88
AU = 1.52 AU
Immer noch die wichtigste Methode in der Astronomie, um die Ausdehnung astronomischer Systeme zu vermessen
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Weiteres Beispiel
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1781: Herschel entdeckt Uranus
Abstand Erde zur Sonne: RE = 1AU Umlaufzeit der Erde: PE = 1a Über Parallaxen: RU = 19.2 AU Die Umlaufzeit von Uranus um die Sonne kann berechnet werden:
3 RM
RE3
PM2 PE2
3/2
PU = 19.2
yr = 84 yr 9
Galileo Galilei (1564-1642) Er war nicht der Erfinder des Fernrohrs ! Aber er war der erste, der es gen Himmel richtete Er entwickelte Test für die Aristotelische Physik und verwarf daraufhin letztere Berühmt für seinen Ketzerei-Prozess 1633 vom Vatikan rehabilitiert 1980 !
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Beispiel: Fallgesetze
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Fällt ein Hammer schneller als eine Feder? Aristoteles: ja, Hammer besteht mehr aus Erde, Feder mehr aus Luft Galileo: nein, beide fallen (im luftleeren Raum) gleich schnell
Apollo 15: beide fallen gleich schnell
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Galileis astronomische Entdeckungen
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Berge auf dem Mond ähnlich denen auf der Erde keine perfekt Kugelgestalt Sterne punktartig, Planeten: Sphären Entdeckung der Phasen der Venus Ptolemäischen Weltmodell Entdeckung der Monde des Jupiter Miniatur-Sonnensystem Entdeckung(?)/Interpretation der Sonnenflecken Himmel ist unveränderlich Milchstraße = Zillionen von Sternen 12
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Die Phasen der Venus heliozentrisch
geozentrisch
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Der Prozess des Galileo Galilei
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Schwieriger Charakter, sehr arrogantes Auftreten Er hielt Vorlesungen für die Öffentlichkeit. Herausragender Redner und Lehrer Er publizierte auf italienisch. 1632 berühmtes Buch “Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme“. Das Ptolemäische Weltbild wurde von Simplicio verteidigt, einem offensichtlichen Dummkopf Weiteres, noch extremeres Beispiel: Giordano Bruno 14
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Die drei Newtonschen Bewegungsgesetze 1. Newtonsches Gesetz: Ein Körper beharrt im Zustand der Ruhe oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit auf einer Geraden, sofern er nicht einer äußeren Kraft unterworfen wird.
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Die drei Newtonschen Bewegungsgesetze 2. Newtonsches Gesetz Die zeitliche Änderung des Impulses eines Körpers ist proportional der Größe der äußeren Kraft, die auf ihn wirkt.
F=ma
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Die drei Newtonschen Bewegungsgesetze 3. Newtonsches Gesetz Die Kräfte, die zwei Körper aufeinander ausüben, sind ihrer Größe nach gleich und entgegengesetzt gerichtet.
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Keplers Gesetze und Newtons Gesetze
Worin besteht der Unterschied ? Kepler: empirische Gesetze, beschreiben Zusammenhänge in der Natur Newton: Axiome, auf denen das physikalische Gesamtmodell beruht
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Das Newtonsche Gravitationsgesetz
Mm F G 2 r Gravitationskonstante
schwere und träge Masse
G = 6.6725910-8 dyne cm2 g-2 Trägheit: Resistenz der Masse mT ihren Bewegungszustand zu ändern ist proportional zu mT Schwerkraft: die Masse mS übt eine Anziehung aus, die proportional zu mS ist
beide Massen sind proportional zueinander
Im Experiment: Unterschied kleiner als 10-12 Zur Bequemlichkeit: mT=mS
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Das Newtonsche Gravitationsgesetz Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Warum ein r-2 Gesetz? Kepler III:
T kr 2
3
k: eine Konstante
Aus Geometrie Kreisbahn
4 r T 2 v
2 2
2
Zentripetalkraft Fc
v 4 m Fc m 2 r kr 2
2
Da Fc=FG gilt, muss, um Kepler III zu erhalten,
1 FG 2 r 20
Das Newtonsche Gravitationsgesetz Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Kraft einer Punktmasse i der Masse mi bei Position ri auf Testteilchen m bei r G mi m Fi ( r ) 3 ri r ri r
Kraft eines Systems von N Teilchen N G mi m F ( r ) 3 ri r i 1 ri r
Kontinuumslimit
mi m V
( r) 3 F ( r ) Gm d r 3 r r r r V
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Das Newtonsche Gravitationsgesetz Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
( r) 3 F ( r ) Gm d r 3 r r r r V
Mathematisch identisch zum Coulomb-Gesetz, allerdings gilt für die Gravitation immer ≥ 0 Gravitation sättigt nicht (Elektrostatik: Ladungsneutralität für hinreichend große Volumina) zum Teil schwierig korrigierbare Singularitäten Deutliche Vereinfachungen für sphärische Symmetrie 22
Theorem
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Eine homogene Kugelschale vom Radius r, von der Dicke r und der Masse M übt keinerlei Kraft auf einen beliebigen Punkt im Innern der Schale aus. Außerhalb der Schale ist die Kraft äquivalent zu der einer Punktmasse M am Schwerpunkt der Schale. Beweis:
nicht offensichtlich (r ) 3 Methode 1: Berechne Integral G d r 3 r r r r aufreibend und langweilig V Carrol and Ostlie Methode 2: etwas Vektoranalysis
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Beweis Kraft auf Teilchen m: F mG ) ( r Gravitatio nsfeld : G G d 3r 3 r r r r V M für Einzel teilchen M : G G 3 r r
G r
V
× M
n cos dA r 2d
d
∂V
GM Gravitatio nsfeld von M in Richtung n: G n dA 2 cos dA r GM d 24
Beweis
n1
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G1 r1
× G2 rM 2 n2
G1
dA1 dA2 d1 2 2 r1 r2 d 2 d
r1
d V
G2
∂V
× M
n1
d
n2
r2
V ∂V
Betrachte zwei gegenüberliegende Punkte auf ∂V
G1 n1 dA1 G2 n2 dA2
G1 n1 dA1 G2 n2 dA2
GMd GMd
GMd GMd
2GMd
0
25
Beweis
n1
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G1 r1
× G2 rM 2 n2
G1
dA1 dA2 d1 2 2 r1 r2 d 2 d
r1
d V ∂V
G2 × M
n1
d
n2
r2
V ∂V
Integriere über Halbkugel jeweils gegenüberliegende Paare auf ∂V
dA G n G d M V
4
4 GM
dA G1 n1 0 V
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Beweis dA G n Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
V
-4GM
für M innerhalb von V
0
für M außerhalb von V
unabhängig von der genauen Lage von M innerhalb/außerhalb von S
Für ein Vielteilchensystem von N Teilchen: dA G n 4G Mi i V
V
für Kontinuum:
3 3 dA G n d r G 4G d r (r ) V
V
G 4G
V 27
Beweis Für homogene Kugelschale mit Radius R, Dicke R und Masse M=4R2R: Integriere über Kugeloberfläche mit Radius r
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R R
rR
2 dA G n G 4 r 4GM
r
V
GM GMm G 2 F 3 r r r
q.e.d
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Zur Erinnerung: wesentliche Annahmen Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
r-2-Kraftgesetz
G n dA GM d unabhänging von r Gilt z.B. nicht für Kernkräfte
Lineare Superposition der Massen Zentralkraft r GG
r
sphärische Symmetrie dA G n G 4 r 2 V
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Newton ⇨ Kepler I. Motivation Bereits gezeigt: r-2-Kraftgesetz Kepler III (für Kreisbahn) Betrachte Kreisbahn, gleichförmige Bewegung
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In t überstrichene Fläche: A dA 1 1 A 2 r vt 2 rv t dt
A r
v
Drehimpulserhaltung: rv const. Kepler II aber gilt das auch für nicht-zirkulare Bahnen?
Kepler I ???
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Newton ⇨ Kepler I. Motivation
zeige, dass allgemein gilt P2 a3 dA/dt = const. Kegelschnitt:
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a 1 2 r ( ) 1 cos p 1 cos
p
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Newton ⇨ Kepler II. Überblick
Zweikörperproblem ⇨ Einkörperproblem
Aufstellen der Bewegungsgleichung
Lösung der Bewegungsgleichung
Ableitung der Keplerschen Gesetze
Einkörperproblem ⇨ Zweikörperproblem 33
Zweikörperproblem ⇨ Einkörperproblem Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
r1 1
×
Schwerpunkt
r2 r
2
r r1 r2
Schwerpunkt:
m1r1 m2 r2 0 m1r1 m2 r2
m1 r1 r r1 r2 1 M: Gesamtmasse m 2 m1 m2 m1 m2 r1 F1 m1r1 G 3 r m2 34
Zweikörperproblem ⇨ Einkörperproblem Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
r1 1
×
Schwerpunkt
r2 r
2
r r1 r2
Beschleunigungen:
m1m2 r G M r m1 m2 m1m2 M 1 3 1 m1 m2 r r G M r =-1: reduzierte Masse 2 3 2 r r r r GM r Gm1m2 m1 m2 r F 1 2 3 3 r r m1m2 35
Zweikörperproblem ⇨ Einkörperproblem Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Beschleunigung: G M r 3 r r
Ergebnis Das gekoppelte Zweikörperproblem reduziert sich zu der Bewegung einer Testmasse im Zentralfeld der gemeinsamen Masse M im Schwerpunkt.
M m1 m2 1
1 1 m1 m2
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Bewegungsgleichung
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In mitbewegten Zylinderkoordinaten (r,,z) dr v rer r e zez dt
In Zylinderkoordinaten hängen er und e von der Zeit ab ! e er er e
Beschleunigung
dv 2 a r r er ( r 2r ) e zez dt
e er 37
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Bewegungsgleichung Fr r r
2
F r 2r 0
3
Fz z
G M 2 2 r z
1
2
G M 2 2 r z
r r z 2
2
z r z 2
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2
Lösung der Bewegungsgleichung
Gleichung (3)
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Wähle Anfangsbedingungen so, dass z 0, z 0 z 0 Bewegung bleibt in der durch er und e zu t=0 aufgespannten Ebene
Gleichung (2) × r d 2 d r rv 0 dt dt l rv r v const r 2rr 2
Spezifischer Drehimpuls l ist erhalten 39
Lösung der Bewegungsgleichung
Gleichung (1) 2
GM l r r 2 r 3 r r 2 GM l r 2 3 r r
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2
Gravitationskraft zieht an
mit
d 1 2 2 r rr dt
Zentrifugalkraft stößt ab
Ziel: Umschreiben als totales Differential in r
2 d 1 2 GM l dr 2 3 2 r dt r dt r
40
Lösung der Bewegungsgleichung Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
eff
2 GM l 2 GM l dr 2 3 2 r r 2r r
effektives Potential
Gravitationspotential
Zentrifugalpotential
d 1 2 d dr d eff eff 2 r dt dr dt dt Energie ist erhalten 12 r2 eff E const. 41
Lösung der Bewegungsgleichung
Anmerkungen r 0 Zentrifugalpotential wächst schneller als Gravitationspotential Objekte fallen nicht zum Zentrum Minimum des r 0 effektiven Potentials r 0 Kreisbahn
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Lösung der Bewegungsgleichung Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
1 2
r2 eff
dr r dt
t
2 G M l 12 r2 2 E r 2r
2GM l 2 2 r r
2E
rmax
rmin
dr 2GM l 2 2 r r
const.
2E
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Lösung der Bewegungsgleichung d l 2 dt r rmin
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rmax
umax
1 mit u r umin
l dr 2 r const . 2 2 E 2GM l 2 r r du const . 2 E 2GM 2 u u l 2 l2 44
Lösung der Bewegungsgleichung Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
dx a bx cx 2
1 b 2cx arccos 2 c b 4ac
2E 2GM a 2 ; b 2 ; c 1 l l
Wähle Integrationskonstante so, dass r = rmin bei = 0 1 GM 2 r ( ) l
2 2 El 1 1 cos 2 2 G M 45
Ableitung der Keplerschen Gesetze Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Vergleiche
l2 GM r ( ) 2 El 2 1 1 cos 2 2 G M
mit Gleichung für Kegelschnitt r ( )
p 1 cos
Kepler I !!! mit 2 2 l 2 El p a(1 2 ) ; 2 1 GM G 2 M 2 46
Ableitung der Keplerschen Gesetze
Überstrichene Fläche
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r
dF dr( rd ) 0
1 2 dF 1 2 d l r d r const . 2 dt 2 dt 2
Kepler II !!! Gesamtfläche: P
P
dF l lP F dt dt dt 2 0 2 0
l2 1 GMa 2
Geometrie F ab a 2 1 2 2 F 2a 2 1 2 2a 3 / 2 P 2 4 2 P 3 l l a GM GM
Kepler III !!!
47
Ableitung der Keplerschen Gesetze Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Bahnenergie 1 2 1 l 2 GM E r 2 2 2 r r
im Perizentrum l2 1 r ; r 0 GM 1 1 2 G2M 2 G2M 2 2 1 2 1 E l 4 2 l l 1 G2M 2 1 GM 2 1 2 2 l 2 a
alle Bahnen der großen Halbachse a haben 48 dieselbe Energie, unabhängig von
Ableitung der Keplerschen Gesetze Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Bahnenergie 1 2 1 l 2 GM E r 2 2 2 r r
im Perizentrum l2 1 r ; r 0 GM 1 1 2 G2M 2 G2M 2 2 1 2 1 E l 4 2 l l 1 G2M 2 1 GM 2 1 2 2 l 2 a
alle Bahnen der großen Halbachse a haben 49 dieselbe Energie, unabhängig von
Ableitung der Keplerschen Gesetze
Bahngeschwindigkeit:
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Über Energieerhaltung
GM 1 2 GM v a 2 r 2 1 2 v GM r a E
Bahnform E<0, <1: Ellipse E=0, =1: Parabel E>0, >1: Hyperbel
Coulomb, Gravitation anziehend
nur Coulomb, abstoßend 50
Einkörperproblem ⇨ Zweikörperproblem Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
a 1 2 r er 1 cos m2 m1 m2 r a1 a; a2 a r1 m1 m2 m1 m2 m1 m2
zwei Ellipsen mit gleicher Exzentrizität Beispiel Erde-Mond-System:
a=384400 km a1=4700km a2=379700km
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N-Körperproblem allgemein für N>2 nicht streng mathematisch lösbar Interessante Spezialfälle
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Librationspunkte (3 Körper) Störungsrechnung Virialtheorem
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Störungsrechnung, ein Beispiel
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Zweikörperproblem 1 d 1 dr 1 GM d 2u GM 2 u 2 ; 2 3 2 2 2 2 r d r d r l r d l 1 mit u u A cos B r
Führe nun eine Störterm der Form d 2u l 2 C 2 GM 2 u 2 2 d l l
C 3 r
ein
l2 C Ansatz u A cos B l2 a (1 2 ) Rosettenbahnen, r 1 cos präzessierende Ellipsen 53
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Störungsrechnung, ein Beispiel
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Das Virialtheorem
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Für das Zweikörperproblem war GM E Ekin Epot 2a
für eine Kreisbahn ist somit 1 E Epot 2 Ekin Epot 2
für elliptische Bahnen kinetische und potentielle Energie variieren Mittelwerte ?
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Das Virialtheorem
Mittelwert der potentiellen Energie 1 GM 1 dt T 0 r (t ) T
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T
Epot
l 1 2 Epot r T
2
GM 0 d r( ) 1
2
GMa (1 2 ) 0 d 1 cos
2
1 2 mit 0 d 1 cos 1 2 Gilt im Zeitmittel auch GM Epot 2 Ekin für elliptische Bahnen a 56
Das Virialtheorem
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Allgemein für N Teilchen, definiere N N Q : pi ri mi vi ri i 1
i 1
N N Q pi ri pi ri i 1
i 1
d N d N d 1 2 1 d 2 I mi ri ri 2 mi ri dt i 1 dt i 1 dt 2 dt 2 2 mit I : mi ri Trägheitsmoment N
i 1
(Achtung, etwas andere Definition als beim Kreisel)
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Das Virialtheorem
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Allgemein für N Teilchen, definiere N N Q : pi ri mi vi ri i 1
i 1
N N Q pi ri pi ri i 1
i 1
N 1 2 pi ri 2 mi vi 2 Ekin N
i 1
i 1
58
Das Virialtheorem
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Allgemein für N Teilchen, definiere N N Q : pi ri mi vi ri i 1
i 1
N N Q pi ri pi ri i 1
i 1
Fi ri
(derVirial ) Fij ri
N
N
i 1
N
i 1 j 1
1 N N 1 N N Fij F ji ri Fij ri rj 2 i 1 j 1 2 i 1 j 1 59
Das Virialtheorem
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Allgemein für N Teilchen, definiere N N Q : pi ri mi vi ri i 1
i 1
N N Q pi ri pi ri i 1
i 1
1 N N Gmi m j 2 3 ri rj Epot 2 i 1 j 1 ri rj 60
Das Virialtheorem
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel III: Das Planetensystem
Allgemein gilt für ein System aus N Teilchen 2 1d I Epot 2 Ekin 2 2 dt
Im stationären Zustand verschwinden die Zeitableitungen zeitgemittelter globaler Größen, folglich T d d I d d 2I dt 2 0 2 dt dt dt 0 dt 2
2 Ekin Epot
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Das Virialtheorem
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Für große Teilchenzahlen N ist die Mittelung über die Zeit äquivalent zu einer über verschiedene Ensembles (Teilbereiche können als unabhängig voneinander angesehen werden), d.h. es gilt auch instantan für stationäre Systeme 2 Ekin Epot
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