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2015_05_06_sz_nachbericht Bachmuscheltag

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Ein bedeutendes Vorkommen Bachmuscheltag der Umweltbildungsstätte für kleine Biologen Kleinhohenried (ahl) Mögen Muscheln Mineralwasser? Haben sie ein großes Gehirn, zwei Füße oder nur einen Fuß? Wer beim Bachmuscheltag im Haus im Moos gut aufgepasst hat, der hat kein Problem mit den Quizfragen, die Bachmuschel-Expertin Susanne Hochwald am Ende austeilt. Während Hochwald, die am Lehrstuhl Biogeografie der Universität Bayreuth tätig ist, den Schülern Wissenswertes über die im Donaumoos heimische Bachmuschel vermittelt, ist Biologe Bernhard Gum, Fischereiberater des Bezirks Oberbayern, für Krebse und Fische zuständig. Er motiviert die Kinder, die Krebse in die Hand zu nehmen und zeigt ihnen, wie es gefahrlos funktioniert, ohne mit den Fingern in die Nähe der teils beachtlichen Scheren zu geraten. „Es ist nicht eklig“, sagt Gum, die Schale sei ganz hart. Tatsächlich greifen einige beherzt zu. Warum der Deutsche Edelkrebs vom Aussterben bedroht ist, erklärt der Fachmann anhand einiger Bilder, die amerikanische Krebse zeigen, die wie Regenbogenforelle und Bachsaibling im 19. Jahrhundert eingeführt wurden, um die Fauna zu bereichern und fischereilich genutzt zu werden. Leider brachten sie die Krebspest mit, eine Krankheit, der der Europäische Edelkrebs nichts entgegenzusetzen hat, während die amerikanischen Arten weitgehend resistent sind und den Erreger nur übertragen. Gum betont ausdrücklich, dass nicht die Wasserqualität verantwortlich für die dezimierten heimischen Edelkrebsbestände sei. Am Nebentisch erläutert Hochwald, unterstützt von Bachmuschel-Regionalberaterin Johanna Wirth, den faszinierenden Fortpflanzungszyklus der Bachmuschel, deren Larven sich an den Kiemen von Elritze, Aitel, Mühlkoppe und Stichling festsetzen und sich an den Wirtsfischen zur Muschel weiterentwickeln. Über das mögliche Alter von Muscheln – Hochwald hat die Schale einer mehr als 100 Jahre alt gewordenen Muschel mitgebracht – staunen die Schüler aus Karlskron, Rennertshofen, Karlshuld und Neufahrn, betrachten fasziniert, wie die Muscheln eine Kondensmilchmischung einstrudeln und lernen im FrageAntwort-Spiel, mit welchen anderen Tieren Muscheln ver- wandt sind. Welche Muscheln sie kennen? Neben der Bachmuschel erwähnt Hochwald die Mies- und die Mördermuschel. Da hellen sich die Gesichter auf und ein Junge ruft begeistert: „Die kenn ich, die kann Beine abbeißen“. „Krebse, Muscheln und Fische kommen immer am besten an“, zieht Pankraz Wechselberger, Leiter Umweltpädagogik am Haus im Moos, Bilanz. Er hat mit Norbert Model Filme gezeigt und die Klassen, die gerade nicht die lebendigen Tiere in der Werkstatt erleben durften, hinaus an die Gräben geführt, dort, wo die Bachmuschel natürlicherweise vorkommt, denn im Donaumoos ist eines der bedeutendsten Vorkommen in Süddeutschland zu finden. Fischereiberater Bernhard Gum (linkes Foto, r.) erklärt Klassleiter Richard Kloiber und der Klasse 4 b aus Karlskron, wie Krebse angefasst werFotos: Hammerl den. Währenddessen erläuterte Muschelexpertin Susanne Hochwald (rechtes Foto, l.) alles zur Bachmuschel.