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8672-15 Rvh Bodetal Infofafel Langer Hals 2015.indd

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® ® Am Langen Hals Trümmerblöcke Offene Felsbildung (Granit) Gesteine In der Umgebung dieser Informationstafel kommen verschiedene Gesteine vor. Der Felsvorsprung des Langen Halses selbst besteht aus besonders verwitterungsbeständigem Diabas. Dieses Gestein hat ein dichtes, fein- bis mittelkörniges Gefüge. Es entstand durch Kryptovulkanismus, eine Form des Vulkanismus, bei der aufsteigendes Magma nahe der Erdoberfläche erstarrt. Erstarrt Magma in größeren Tiefen, entsteht hingegen Granit. Dieses Gestein ist anders als Diabas grobkristallin bzw. grobkörnig (granum lat. für Korn). Es ist weniger verwitterungsbeständig. Unweit von hier in Richtung Thale, gleichsam einmal um die Ecke, markiert ein ovales Holzschild Wanderfalke Falco peregrinus Harzklub Zweigverein Thale e.V. seit 1886 den Punkt 9 des Bodetal-Führers. Wie eine dunkle Wolke liegt dort ein drittes hier vorkommendes Gestein auf dem hellen Granit. Es ist Hornfels, ein metamorphes Gestein. Hornfelse entstehen aus verschiedensten Ausgangsgesteinen in größeren Tiefen durch Druck- oder Temperaturerhöhung. Hier war das Ausgangsgestein Schiefer, ein Sedimentgestein in das das Magma eindrang, woraus der Granit entstand. Hornfels finden wir also in der Kontaktzone. Auf der dem Standort der Tafel gegenüberliegenden Talseite bildet das verwitterte Kontaktgestein Gesteinsschutthalden. Schauen wir von der Bank auf der Thale zugewandten Seite des Weges hinüber, erblicken wir eine steile Felswand aus Granit (Bild oben). Mufflon Ovis orientalis musimon Naturwacht Thale seit 1953 ten, sind diese auch noch so fein, dringt Wasser ein. Oberflächennah gefriert es im Winter. Weil Eis mehr Raum beansprucht als Wasser, baut sich dabei ein enormer Druck auf, der Frostsprengungen verursacht. Das ist nur ein Beispiel für physikalische Verwitterung. Auch die Kraft von Baumwurzeln ist nicht zu unterschätzen; Wurzelsprengung ein Beispiel für biotische Verwitterung. Zu den chemischen Verwitterungsprozessen, die im Bodetal bedeutsam sind, zählt z. B. die Hydrolyse von Feldspat. Feldspat ist einer von drei mineralischen Bestandteilen, aus denen sich das Gestein Granit zusammensetzt. Verwitterter Hornfels Hornfels auf Granit Felsbewohner In den steilen unzugänglichen Granitwänden kann sich der Wanderfalke ansiedeln. Er lässt sich hier am Langen Hals gut beobachten, ob ruhend in einer Felswand, langsam dahinfliegend oder blitzschnell auf Beute stoßend. Der Wanderfalke ist ein auf Vögel spezialisierter Beutegreifer. Er steht an der Spitze der Nahrungspyramide. Das wurde ihm zum Verhängnis, als DDT-haltige Pflanzenschutzmittel noch zugelassen waren. Gift, das viele Ringel- und Hohltauben während ihrer Nahrungsflüge auf die Felder aufgenommen hatten, sammelte sich im Körper des Jägers an. Die Eier der Wanderfalken wurden dünnschalig und zerbrachen im Horst. Heutzutage erholen sich die Bestände dieser geschützten Vogelart. Hier finden Sie weitere Informationen zum Natur- und Geopark Harz www.harzregion.de Blockhalden- und Hangschuttwald An kaum einem anderen Ort in den Wäldern des Harzes ist die Wahrscheinlichkeit höher als im Bodetal, auch ein wildlebendes Mufflon zu entdecken. Die eigentlich auf Korsika und Sardinien beheimateten Wildschafe sind scheuer geworden, seit der Luchs im Harz wieder vorkommt. Mufflons sind an das Leben in felsigen Regionen angepasst. Hier werden sie überleben. Sie zu entdecken, erfordert Stille und ein Gespür für Geräusche im Wald. Es lohnt sich genauer zu schauen, vernimmt man das Rollen losgetretenen Verwitterungsschutts, den arttypischen Warnruf – ein durch die Nüstern ausgestoßener Zischlaut – oder das Meckern der im Frühling geborenen Lämmer. Text: Dr. Klaus George Fotos: VDN/Fritz Bosch (Wanderfalke), Dr. Klaus George (alle anderen Fotos) Konzeption & Design: Design Office – Agentur für Kommunikation Regionalverband Harz e. V., Quedlinburg 2015. Alle Rechte vorbehalten. Wollsackverwitterung Verwitterung Hier am Langen Hals, einem Felsvorsprung, der den Lauf der Bode in eine Schleife zwingt, sind verschiedene Phänomene der Verwitterung zu erkennen. Im Ergebnis dieser Gesteinszerstörung liegen z. B. große Trümmerblöcke mitten auf dem Wanderweg in Richtung Treseburg. Es lassen sich physikalische, chemische und biotische Verwitterungsprozesse unterscheiden, die nahe bzw. unmittelbar an der Erdoberfläche oft kombiniert wirken. Im Harz ist das anstehende Gestein durch tektonische Beanspruchung infolge der Hebungsprozesse während der Gebirgsbildung vielfach zerklüftet. In die entstandenen Spal-