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Fehlerquellenanalyse Titan-Gusstechnik Sehr geehrete Kundin, sehr geehrter Kunde, Die Titanverarbeitung ist heute eine Technik, die in vielen Labors zur Routine geworden ist. Aber: wo Routine herrscht, schleichen sich gerne kleine Nachlässigkeiten und Fehler ein, die die Arbeit unnötig belasten. Diese Broschüre soll Ihnen helfen, bei auftretenden Problemen beim Titanguss eine Fehlerquellenanalyse durchzuführen und der Ursache auf die Spur zu kommen. Diese Fehlerquellenanalyse befasst sich nicht mit der keramischen Verblendung von Titangerüsten. Hierfür können Sie kostenlos eine separate Broschüre von ESPRIDENT, der DENTAURUM-Tochterfirma für Keramik beziehen, die mit Triceram® auch eine Verblendkeramik für Titan anbietet. (Order-No. 989-676-10, Verarbeitungstipps Triceram® Titankeramik) 2 Inhalt Seite Verarbeitung von rematitan® Plus Einbettmassen 4–6 Verarbeitung von Trinell Einbettmassen 7–9 Verarbeitung von rematitan®-Ultra Einbettmassen 10–14 Temperaturprüfung bei Vorwärmeöfen 16 Funktionsprüfung vor dem Gießen – autocast-, autocast plus-, autocast universal, rematitan® autocast-Gießanlagen 17 Funktionsprüfung vor dem Gießen, Castmatic-Gießanlage 18 Schmelztiegel aus Kupfer für Dentaurum-Titangießanlagen 19 3 Verarbeitung von rematitan® Plus Einbettmassen Fehler Ursache Abhilfe Blasenbildung in der angemischten Einbettmasse Ungenügendes Vakuum.Masse nicht ausreichend gemischt und entlüftet. Vakuum und Dichtungen des Anmischgerätes überprüfen.Rührzeit einhalten. Zu schnelles Abbinden der Einbettmasse Temperatur der Flüssigkeit zu hoch. Anmischflüssigkeit ganzjährig im Kühlschrank lagern (12°–14°C) Dosierbecher für Fremdflüssigkeiten eingesetzt (z. B. Rematitan® Ultra) Dosierbecher nur für Rematitan® Plus-Flüssigkeit einsetzen. Trockenzeit zu lange oder Temperatur zu hoch. Trockenschrank mit Umluft: Trockenzeit 40 Minuten bei 70°C. Anschließend 5 Sekunden in den rematitan® Kalthärter tauchen. Das getauchte Modell nochmals 5 Minuten bei 70°C nachtrocknen. Wachsschablonen haften nicht auf dem Einbettmassemodell. Modell hat zu viel Restfeuchtigkeit. (Strenger AmmoniakGeruch) Trockenschrank ohne Umluft oder Muffelvorwärmeofen: 40 Minuten bei 100°C. Anschließend 5 Sekunden in den Rematitan Kalthärter tauchen. Das getauchte Modell nochmals 5 Minuten bei 100°C nachtrocknen. Reißen der Muffeln beim Vorwärmen Vorwärmezeiten und Temperatur nicht beachtet. Gebrauchsanweisung der Einbettmasse beachten. Zu schnelles Abkühlen von 1000°C auf 430°C z. B. Ofentür geöffnet oder schlechte Isolierung des Ofens. In der Abkühlphase Ofentür geschlossen halten. Abkühlzeit von 1000°C auf 430°C in ca. 2,5–3 Stunden. Temperatursteuerung des Ofens fehlerhaft. Ofeneinstellung/Thermoelement/ Steuerung kontrollieren. Zu hohe Temperatur des Ofens beim Einbringen der Muffeln. Anmischflüssigkeit zu warm gelagert. Ofen auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Mehlartige Oberfläche des Einbettmassemodells (Modellguss) nach dem Trocknen. oder 4 Flüssigkeiten ganzjährig im Kühlschrank lagern (ca. 12°C–14°C). Fehler Ursache Abhilfe Reißen der Modellgussmuffeln beim Gießen Gusstrichterformer nicht zentrisch innerhalb des Muffelringes. Dadurch unterschiedliche Druckverteilung beim Gießablauf. Gusstrichterformer zum Modell zentrisch platzieren oder Gusskanal mit Gusstrichter neu ausrichten. Einbettmassemodell zu dünn. Modellstärke an der tiefsten Stelle des Modells ca. 10–15 mm. Modell eventuell vor dem Dublieren höher sockeln. Mantelüberbettung circulär zu dünn. Stärke des Mantels circulär nicht unter 10 mm. Mantelüberbettung über dem Modell zu dünn. Ausgehend vom Restzahnbestand bis Oberkante Gusstrichterformer ca. 30 mm Überbettung. Betrifft nur Castmatic-Gießanlage: Argondruck zu hoch eingestellt Argondruck an der Flaschenarmatur auf 0,8 bar einstellen. Reißen der Modellgussmuffeln beim Gießen, speziell bei der totalen Platte Mantelüberbettung über dem Modell der totalen Platte nicht ausreichend. Den dorsalen Bereich des Modells bis zur Modellation zurücktrimmen. Modell im Winkel von 30°–45° stehend auf das Bodenteil aufwachsen. Gussteil nicht ausgeflossen Gusskanalanlage falsch. Gusskanalanlage korrigieren, siehe Anleitung. Metallmenge zu gering. Für Modellguss ausschließlich 31g oder 36g verwenden. Für Kronen und Brücken bis 6 Glieder 22g, ab 6 Glieder 31g, 14 Glieder 36g. Muffel mit Dichtung nicht optimal Muffel mit Dichtung zentrisch am Kupferschlund zentriert. Die an die Dichtfläche des Schmelze fließt über die Dichtung. Kupferschlundes anpressen. Dadurch reduziert sich die Fließgeschwindigkeit. Gussteil nicht ausgeflossen Dichtung zu alt, schlechte Dichtwirkung. Neue Dichtung verwenden. Wachsobjekte bei Kronen und Brücken zu tief in der Muffel positioniert. Das Gussobjekt sollte mit seiner obersten Kante ca. 8mm-10mm unterhalb des Muffelrandes positioniert werden. Muffel gerissen. siehe „Risse in der Muffel“. 5 Fehler Ursache Abhilfe Modellationsstärken nicht eingehalten. Modellationsstärken Kronen und Brücken 0,5 mm Modellguss OK 0,8 –1 mm Modellguss UK Bügel 4,3 x 2,3 mm. Schmelze zu kalt: Muffeltemperatur zu niedrig Einschlüsse in den Gussobjekten Einschlüsse in den Gussobjekten Gießtemperatur der Muffel 430°C. Elektrodenspitze stumpf Nachschleifen der Elektrode im Winkel von 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5 mm bringen. Tiegel zu stark oxidiert. Dadurch Energieverlust. Tiegel mit Al2O3 110–125 µm abstrahlen. Muffel gerissen, dadurch reduzierter Argondruck und ungenügendes Vakuum. Siehe Rubrik „gerissene Muffeln“ Zu geringe Metallmenge Entsprechende Metallmenge einsetzen: Modellguss 31g oder 36g Kronen und Brücken bis 6 Glieder 22g, ab 6 Glieder 31g, 14 Glieder 36g. Falsche Gusskanalanlage Exaktes Beachten der vorgeschriebenen Gusskanalanlage – siehe Gebrauchsanweisung. Tiegel durch Alterung verzogen. Neuen Tiegel einsetzen. Die Schmelze fließt nicht mehr zentrisch durch den Kupferschlund. Muffel mit Dichtung nicht zentrisch Muffel mit der Dichtung an die Dichtfläche des Kupferzentrisch anpressen. schlundes angepasst. Schmelze zu kalt: Elektrodenspitze stumpf Passungenauigkeiten Nachschleifen der Elektrode im Winkel von ca. 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5 mm bringen. Kronen sitzen inzisal oder okklusal zu stramm Geeigneten Platzhalter in diesem Bereich wählen. Empfehlenswert sind Tiefziehkäppchen mit Platzhalterfolie. 6 Verarbeitung von Trinell Einbettmassen Fehler Ursache Abhilfe Blasenbildung in der angemischten Masse Nicht ausreichend unter Vakuum gemischt. 60 Sekunden unter Vakuum mischen. Vakuum überprüfen. Masse nach dem Anmischen zu breiig. Rührzeit zu kurz. 60 Sekunden unter Vakuum mischen. Reißen der Muffeln beim Vorwärmen. Muffel zu früh vom Sockelformer getrennt. Standzeit der Muffel bis zum Einbringen in den Muffelvorwärmeofen: 1 Stunde. Kein Metallring verwendet. Zylindrischen Metallmuffelring verwenden. Eine Vlieseinlage der Stärke 1mm einlegen. Anmischflüssigkeit und Pulver mit anderen Einbettmassen verunreinigt. Dosier- und Anmischbecher für Trinell separat halten. Muffeln im Vorwärmeofen zu nahe an der Tür oder an den beheizten Wänden positioniert. Möglichst zentral in der Ofenkammer positionieren. Anzahl der Muffeln im Vorwärmeofen. Bestückung max. 2/3 der Ofenkapazität. Gussobjekte zu nahe am Muffelring oder Überbettung zu gering. Abstand der Gussobjekte zum Muffelring ca. 6–8 mm. Überbettung des Objektes mit Einbettmasse ca. 8 –10 mm. Vlieseinlage nicht gekürzt. Vlieseinlage kürzen. An beiden Enden des Muffelringes jeweils 5 mm vliesfreie Zone. Vlieseinlage zu dick. Eine Vlieseinlage von 1 mm Stärke verwenden. (Mineralisches Vlies, z. B. Kera Vlies) Vlieseinlage aus Papier. Vlieseinlage aus mineralischem Material verwenden. Keine Mikrowellentrocknung durchgeführt. Mikrowellenbehandlung nach Anweisung durchführen. Mikrowellentrocknung nicht korrekt durchgeführt Mikrowellenbehandlung nach Anweisung durchführen Reißen der Muffeln beim Vorwärmen. 7 Fehler Ursache Abhilfe Reißen der Muffeln beim Vorwärmen. Energie des Mikrowellengerätes zu hoch Auftauprogramm (80 W) wählen Einwirkzeit zu lang Wachs darf in der Muffel nicht schmelzen. Einwirkzeit reduzieren. Aufgrund von unterschiedlichen Regelmäßige Kalibrierung Ofentypen kann es trotz des Vorwärmeofens spezieller Chargenvorgabe von vornehmen, siehe Seite 16. Temperatur und Einwirkzeit zu Rissbildung der Muffeln kommen. Guss nicht ausgeflossen. Passungenauigkeiten Temperatursteuerung des Ofens defekt. Vorwärmeofen nachmessen lassen. Prüfen der Temperaturgenauigkeit, siehe Seite 16. Muffel gerissen. siehe „Reißen der Muffel“ Modellationsstärken nicht eingehalten. Modellationsstärke 0,5 mm. Elektrodenspitze stumpf Nachschleifen der Elektrode im Winkel von 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5mm bringen. Tiegel zu stark oxidiert. Dadurch Energieverlust. Tiegel mit Al2O3 110 –125 µm abstrahlen. Expansionssteuerung nicht ausreichend. Höhere Expansion = weitere Passung Steigerung der chargenspezifischen Endtemperatur in Schritten von 10°C Geringere Expansion = engere Passung Senkung der Chargenspezifischen Endtemperatur in Schritten von 10 °C. Achtung Bei zu starkem Absenken der Endtemperatur kann die Einbettmasse instabil werden (Rissbildung). Muffeln im Vorwärmeofen zu nahe an der Tür oder an den beheizten Wänden positioniert. Möglichst zentral in der Ofenkammer positionieren. Temperatursteuerung des Ofens defekt. Vorwärmeofen nachmessen lassen. Prüfen der Temperaturgenauigkeit. 8 Fehler Ursache Abhilfe Passungenauigkeiten Falsche Anmischflüssigkeit eingesetzt. Zuordnung der Flüssigkeiten für Speed- und Normalbetrieb beachten. Unsaubere Gussoberflächen Modellierwachse verbrennen nicht rückstandslos Organische Wachse verwenden die rückstandslos verbrennen, z. B. Star Wachse Dentaurum. Wachsentspanner nicht geeignet Wachsentspanner Lubrofilm verwenden Einschlüsse in den Gussobjekten. Muffel zeigt Rissbildung im Guss- Stabilität der Muffeln tricherbereich bei der Entnahme herstellen. aus dem Muffelvorwärmeofen. Öfen ohne Umluft Generell Temperatur in 10°C Schritten erhöhen ausgehend von der Chargenvorgabe. Gusskanalanlage nicht nach Anleitung. siehe „Gusskanalanlage Verarbeitunsanleitung“ Muffeloberseite nicht beschnitten. Beschneiden der Muffeloberseite erhöht die Gasdurchlässigkeit und die thermische Stabilität. Keinen Trimmer verwenden! Beim Anpressen der Muffel an die Dichtung überprüfen. Dichtfläche des Kupferschlundes Auf flächiges Anpressen keine optimale Abdichtung. der Muffel achten. Zu geringe Metallmenge Kronen und Brücken bis 6 Glieder 22 g. Mehr als 6 Glieder 31 g. 14 Glieder 36 g. Tiegel durch Alterung verzogen. Neuen Tiegel einsetzen. Die Schmelze fließt nicht mehr zentrisch durch den Kupferschlund. Schmelze zu kalt: Elektrodenspitze stumpf Nachschleifen der Elektrode im Winkel von 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5 mm bringen. Mikrowellenbehandlung nicht durchgeführt. Mikrowellenbehandlung siehe Gebrauchsanweisung. 9 Verarbeitung von rematitan® Ultra Einbettmassen Fehler Ursache Abhilfe Blasenbildung in der angemischten Masse Nicht ausreichend unter Vakuum gemischt. 120 Sekunden unter Vakuum mischen. Vakuum überprüfen. Masse nach dem Anmischen zu breiig. Rührzeit zu kurz. 120 Sekunden unter Vakuum mischen. Zu langes Abbinden der Einbettmasse (länger als 2 Std.) Flüssigkeit und Pulver zu kalt. Temperatur der Flüssigkeit und des Pulvers 18°–21°C. Temperatur unter 18°C verlängert die Abbindezeit. Anmischflüssigkeit und Pulver mit anderen Einbettmassen verunreinigt. Dosier- und Anmischbecher für rematitan® - Ultra separat halten. Muffel zu früh vom Sockelformer getrennt. Standzeit der Muffel bis zum Einbringen in den Muffelvorwärmeofen 11/2 –2 Stunden je nach Raumtemperatur. Kein Metallring verwendet. Zylindrischen Metallmuffelring verwenden. Eine Vlieseinlage der Stärke 1mm einlegen. Muffelgröße 9 verwendet. Empfohlene Größe des Muffelringes Größe 3 und 6. Wochenendbetrieb durchgeführt. Nachtbetrieb. Zu hohe Temperatur des Ofens beim Beschicken der Muffeln. Ofen auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Anmischflüssigkeit und Pulver mit anderen Einbettmassen verunreinigt. Dosier- und Anmischbecher für rematitan®-Ultra separat halten. Muffeln im Vorwärmeofen zu nahe an der Tür oder an den beheizten Wänden positioniert. Möglichst zentral in der Ofenkammer positionieren. Anzahl der Muffeln im Vorwärmeofen. Bestückung max. 2/3 der Ofenkapazität. Reißen der Muffeln beim Vorwärmen. 10 Fehler Ursache Abhilfe Reißen der Muffeln beim Vorwärmen. Gussobjekte zu nahe am Muffelring oder Überbettung zu gering. Abstand der Gußobjekte zum Muffelring ca. 6–8 mm. Überbettung des Objektes mit Einbettmasse ca. 8 –10 mm. Vlieseinlage nicht gekürzt. Vlieseinlage kürzen. An beiden Enden des Muffelringes jeweils 5 mm vliesfreie Zone. Vlieseinlage zu dick. Eine Vlieseinlage von 1 mm Stärke verwenden. (Mineralisches Vlies, z. B. Kera Vlies) Vlieseinlage aus Papier. Vlieseinlage aus mineralischem Material verwenden. Aufgrund von unterschiedlichen Ofentypen kann es trotz spezieller Chargenvorgabe von Temperatur und Einwirkzeit zu Rißbildung der Muffeln kommen. Regelmäßige Kalibrierung des Vorwärmeofens vornehmen, siehe Seite 16. Öfen mit Umluft: Die Temperatur bleibt wie bei der Chargenvorgabe vorgegeben. Die Einwirkzeit wird jedoch um 10–30 Minuten verlängert (schrittweise). Öfen ohne Umluft: Generell Temperatur um 10°C erhöhen ausgehend von der Chargenvorgabe. Gleichzeitig die Einwirkzeit um 10–30 Minuten verlängern (schrittweise). Guss nicht ausgeflossen. Temperatursteuerung des Ofens defekt. Vorwärmeofen nachmessen lassen. Prüfen der Temperaturgenauigkeit, siehe Seite 16. Muffel gerissen. siehe „Reißen der Muffel“ Modellationsstärken nicht eingehalten. Modellationsstärke 0,5 mm. 11 Fehler Ursache Guss nicht ausgeflossen. Schmelze zu kalt: Passungenauigkeiten Abhilfe Muffeltemperatur zu niedrig. Gießtemperatur der Muffel 430°C. Elektrodenspitze stumpf Nachschleifen der Elektrode im Winkel von 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5mm bringen. Tiegel zu stark oxidiert. Dadurch Energieverlust. Tiegel mit Al2O3 110 –125 µm abstrahlen. Expansionssteuerung nicht ausreichend. Höhere Expansion = weitere Passung Steigerung der Chargenspezifischen Endtemperatur in Schritten von 10°C oder Verlängerung der Haltezeit bei Endtemperatur in 10 Minuten-Schritten. Geringere Expansion = engere Passung Senkung der Chargenspezifischen Endtemperatur in Schritten von 10 °C oder Verkürzen der Haltezeit in 10 Minuten-Schritten. Achtung Bei zu starkem Absenken der Endtemperatur oder Verkürzen der Haltezeit, kann die Einbettmasse instabil werden (Rißbildung). Unsaubere Gussoberflächen Muffeln im Vorwärmeofen zu nahe an der Tür oder an den beheizten Wänden positioniert. Möglichst zentral in der Ofenkammer positionieren. Temperatursteuerung des Ofens defekt. Vorwärmeofen nachmessen lassen. Prüfen der Temperaturgenauigkeit. Modellierwachse verbrennen nicht rückstandslos Organische Wachse verwenden die rückstandslos verbrennen, z. B. Star Wachse Dentaurum. 12 Fehler Ursache Abhilfe Unsaubere Gussoberflächen Wachsentspanner nicht geeignet Wachsentspanner Lubrofilm verwenden Einschlüsse in den Gussobjekten. Muffel zeigt Rissbildung im Gusstricherbereich bei der Entnahme aus dem Muffelvorwärmeofen. Stabilität der Muffeln herstellen. Öfen mit Umluft Die Temperatur bleibt wie bei der Chargenvorgabe vorgegeben. Die Einwirkzeit wird jedoch um 10–30 Minuten verlängert (schrittweise). Öfen ohne Umluft Generell Temperatur um 10°C erhöhen ausgehend von der Chargenvorgabe. Gleichzeitig die Einwirkzeit um 10–30 Minuten verlängern (schrittweise). Die Vorwärmetemperatur von 250°C / 90 Minuten und die Gießtemperatur von 430°C / 30 Minuten bleiben generell unverändert. Aufheizgeschwindigkeit 3-5°C p.M. Gusskanalanlage nicht nach Anleitung. siehe „Gußkanalanlage Verarbeitunsanleitung“ Muffeloberseite nicht beschnitten. Beschneiden der Muffeloberseite erhöht die Gasdurchlässigkeit und die thermische Stabilität. Keinen Trimmer verwenden! Beim Anpressen der Muffel an die Dichtfläche des Kupferschlundes keine optimale Abdichtung. Dichtung überprüfen. Auf flächiges Anpressen der Muffel achten. Zu geringe Metallmenge Kronen und Brücken bis 6 Glieder 22 g. Mehr als 6 Glieder 31 g. 14 Glieder 36 g. 13 Fehler Ursache Abhilfe Einschlüsse in den Gussobjekten. Tiegel durch Alterung verzogen. Die Schmelze fließt nicht mehr zentrisch durch den Kupferschlund. Neuen Tiegel einsetzen. Schmelze zu kalt: Elektrodenspitze stumpf Nachschleifen der Elektrode im Winkel von 50°. Elektrodenabstand stimmt nicht Elektrodenabstand mit Lehre auf 5 mm bringen. 14 15 Temperaturprüfung bei Vorwärmeöfen Basis für eine problemlose Verarbeitung der Einbettmassen rematitan® Ultra und Trinell Um die guten Eigenschaften problemlos bieten zu können, benötigen die Titan-Einbettmassen rematitan® Ultra und Trinell eine sehr genaue Temperaturführung. Bevorzugt sollte ein vierseitig beheizter Umluftvorwärmeofen wie der Dentaurum Protherm (Order-No. 096-180-00) benutzt werden. Vorgehensweise für die Kontrolle der tatsächlich erreichten Ofentemperatur bei Vorwärmeöfen: 1. Ein ca. 10 mm langes Stück Feinsilberdraht (Gold- und Silberschmiede) auf einen ausgedienten Keramikbrenngutträger stellen und in den Vorwärmeofen geben. Endtemperatur 955°C einstellen und aufheizen. Nach einer Haltezeit von 30 Minuten erfolgt die Kontrolle. Der Draht darf noch nicht gekugelt sein. 2. Nun die Temperatur auf 965°C einstellen und weitere 30 Minuten warten. Da Feinsilber einen Schmelzpunkt von 961°C hat, muss jetzt das Silber gekugelt sein, wenn die Ofentemperatur stimmt. 3. Wenn dieser Silberdraht jedoch nach wie vor als Draht steht, ist in jeweils 10°C-Schritten mit 30 Minuten Haltezeit die Überprüfung fortzusetzen. Die sich hieraus dann ergebende Temperaturdifferenz am Ofenregler, ist zukünftig bei Einstellungen der Ofenendtemperatur für die Einbettmasse zu berücksichtigen. ☞ Eine Überprüfung sollte alle 6 Monate erfolgen, da die Heizwicklungen einem relativ schnellen Alterungsprozess unterliegen. 16 Funktionsprüfung vor dem Gießen autocast, autocast plus, autocast universal, rematitan® autocast-Gießanlagen 1. Kontrolle der Kammern und des Kupferschlundes auf Sauberkeit und Titanreste 2. Spitze der Wolframelektrode prüfen: Bei stumpfer Spitze im Winkel von 50° mittels Hartmetallfräser nachschleifen 3. Elektrodenabstand mittels Lehre prüfen: Abstand zwischen Elektrodenspitze und Titanzylinder 5 mm 4. Kontrolle des Kupfertiegels: Nach 3 Güssen Oxidschicht mittels Al2O3 komplett abstrahlen, Körnung 110–125 µm Gießablauf vorbereiten 5. Argonflasche öffnen, Füllstand und Flaschendruck prüfen 6. Hauptschalter auf „Ein“ 7. Schmelztiegel einhängen 8. Titanzylinder auf dem Schmelztiegel positionieren 9. Gewichtseinheit des Titanzylinders in die Gießanlage eingeben 10. Muffel mit Dichtung an die Dichtfläche des Kupferschlundes anpressen 11. Kontrolle der Muffel ob zentrisch angepresst 12. Tür schließen 13. Start drücken 14. Programm läuft vollautomatisch ab 15. Programm beendet, wenn beide Zeiger des Manometers auf “0” stehen (Autocast, Autocast Plus) 16. Türe öffnen, Muffel entnehmen, mit Wasser abschrecken 17. Schmelztiegel entnehmen, mit Wasser abschrecken 18. Hauptschalter auf „Aus“ 19. Argonflasche schließen P.S.: Hinweise zur Wartung Ihrer Gießanlage finden Sie in der Gebrauchsanweisung zu Ihrer Gießanlage, die Sie mit dem Gerät erhalten haben. 17 Funktionsprüfung vor dem Gießen – Castmatic-Gießanlagen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16a. 16b. 17a. 17b. 18. Argon öffnen. Hauptschalter auf “on”. Leistungsregler auf 10. Kontrolle beider Kammern, auf Sauberkeit prüfen. (Titanreste am Elektrodenkopf) Kralle in oberer Kammer auf Leichtgängigkeit prüfen. Tiegelträger und Schmelztiegel einsetzen – Markierung beachten. Ingot einsetzen und Elektrodenspitze mit Hilfe der Schraubenzieherlehre auf 5 mm Abstand bringen (öffnen und schließen der Madenschraube mit Sechskantschlüssel). Schmelzzeit eingeben. 22 gr. = 28 sec. 31 gr. = 38 sec. 36 gr. = 42 sec. Tiegelträger, Schmelztiegel und Ingot wieder aus der oberen Kammer entnehmen. Muffel in die untere Kammer mit aufgelegter Dichtung einsetzen und Lift nach oben drehen, so dass Muffel angepresst wird (nicht zu stark). Kontrolle des Durchganges von der oberen zur unteren Kammer – stimmt die Trichteröffnung zum Schlunddurchgang? Tiegelträger, Schmelztiegel u. Ingot einsetzen, Türe schließen. Starttaste drücken, Gießvorgang läuft automatisch ab. Gelber Zeiger muss auf Minus 0,75–0,78 zeigen, weißer Zeiger auf Plus 0,8 bar. Fällt der gelbe Zeiger auf 0 zurück, ist die Muffel undicht (Riss oder nicht exakt plan angedrückt). Abhilfe: – Hauptschalter aus – Tür öffnen – Kontrolle der Muffel – nochmaliges Anpressen – Tür schließen – Uhr auf Null zurückdrehen und nochmals benötigte Schmelzzeit eingeben – Starttaste betätigen Nach Fluten der beiden Kammern auf Null – Tür öffnen – Lift nach unten drehen – Muffel entnehmen und sofort abschrecken. Schmelztiegel entnehmen und sofort abschrecken. Sollte eine Verbindung Schlund und Gusskegel bestehen, nicht Muffel mit Gewalt entnehmen, sondern untere Distanzscheiben entnehmen und Muffel mit Drehbewegung aus der Kammer entfernen. Titanrest aus Schmelztiegel entnehmen und trockenblasen. Sollte sich Tiegelrest nicht lösen, nicht mit Werkzeug abhebeln, sondern mit leichten Hammerschlägen auf den hinteren Rand des Tiegelrestes lösen. Kontaktiertes Titan evtl. mit Gummipolierer aus dem Tiegel herauspolieren. Weitere Gießfolge und Check wie ab Position 4. 18 Schmelztiegel aus Kupfer für Dentaurum-Titangießanlagen • Art.-Nr. 090-110-00 für rematitan®- und rematitan® autocast • Art.-Nr. 090-010-00 für Castmatic Für eine lange einwandfreie Funktion der Tiegel sind nachfolgende Hinweise zu beachten: ☞ Nur trockene, saubere Tiegel zum Abguss verwenden ☞ Oxidierte Tiegel im Sandstrahler abstrahlen (mit Al2O3, 110–250 µm) ☞ Nur Original rematitan®-Gusszylinder einsetzen ☞ Gusszylinder entsprechend den Positionierzonen (s. Gebrauchsanweisung der Gießanlagen) auf dem Tiegel aufsetzen ☞ Tiegel richtig in Tiegelaufnahme einsetzen (s. Gebrauchsanweisung) ☞ Schmelzzeiten für die verschiedenen Gusszylinder-Gewichte beachten: Gussgewicht: 22g 31g 36g castmatic: rematitan®: autocast: 38s 40s 43s 42s 46s 49s 28s 29s 32s Hinweis: Auch Zustand der Elektrode und Einstellung des Elektrodenabstands beeinflussen das Schmelzverhalten und damit die thermische Tiegelbelastung, deshalb: ☞ Kontrolle des Elektodenabstands mit Lehre und korrekte Justierung ☞ Kontrolle der Elektrodenspitze ☞ oxidierte Elektrode abstrahlen Zu lange Schmelzzeiten führen zu einer Tiegelüberhitzung und Verzug ☞ Tiegel immer sofort nach dem Guss entnehmen und in Wasser abschrecken ☞ Tiegelrest nicht auf dem Tiegel abkühlen lassen ☞ Tiegel nicht werfen oder schlagen ☞ Anhaftende Tiegelreste nicht gewaltsam abhebeln, sondern mit leichtem Klopfen auf den hinteren Rand des Tiegelrestes lösen ☞ eventuelle Titanreste im Tiegel mit Gummipolierer aus dem Tiegel auspolieren ☞ Verzogene oder verschlissene Tiegel auswechseln 19 Turnstraße 31 · 75228 Ispringen · Germany Telefon +49 72 31/803-410 · Telefax +49 72 31/803-295 www.dentaurum.com · E-Mail: [email protected] 10/03/C/R1 989-845-10 Printed by Dentaurum Germany Stand der Information: 10/03