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Jugendbegleiter für Natur und Umwelt Themenblätter: Ameisentag Altersgruppe: Ort: Wetter: Material:
Vorbereitung:
1. bis 4. Klasse Grünanlagen und drinnen trocken Papier und Stift, Markierungsgegenstände, zwei Sorten farbige Bänder für die Arme, einige flache Teller, Körbe oder Tücher, kleine Naturgegenstände, die dort nicht vorkommen, zwei sehr verschiedene Parfum-Sorten, kleine Fähnchen aus Papier und Schaschlik-Spießen, Becherlupen, Ameisen, Thermometer, Futter, Fotoapparat, kleine Äste oder sonstiges Material aus dem Gebüsch, Gewichte zum Austesten, zwei Schnüre oder sonstige Markierungen, Straßenkreiden Materialien packen
Ameisen begegnen uns in der Stadt, im Haus, im Wald und auf dem Spielplatz. Schon kleine Kinder wissen, dass die Tiere sehr schmerzhaft sein können. Über das Leben dieser staatenbildenden Insekten ist aber meist nicht viel bekannt. Dabei haben die Tiere eine interessante Lebensweise und können viele erstaunliche Dinge.
A. Vorbereitung
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Suchen Sie in der Nähe eine Stelle mit Ameisen. Das können Wegameisen auf Plattenwegen, Waldameisen im Nadelwald oder Blattlauskolonien mit Ameisen im Schul-Garten sein.
Quelle: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils
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Begrüßung (15 min.) Buchstabenraten mit Ameisen-Wörtern (10 min.) Material: Papier und Stift Schreiben Sie Platzhalter für ein Wort auf das Papier: _ _ _ _ _ _ ; Die Kinder raten einzelne Buchstaben des Alphabets. Wenn der Buchstabe vorkommt, wird er eingetragen, falls nicht, wird ein Strich eines Gesichtes gemalt. Das Gesicht sollte etwa aus 10-15 Strichen bestehen: Kreis, Nase, Mund, einzelne Ohren, Augen, Haare, Augenbrauen, Zähne.... Wenn die Zeichnung vor dem Wort fertig ist, haben Sie gewonnen, aber meist bekommen die Kinder das Wort heraus. Mögliche Wörter sind hier: Ameise, Königin, Brut, Haufen, Straße, Nest, Puppe, Fühler, Flügel, Soldat, Säure, Grünspecht, Schädlingsraupen...
C. Hauptteil C 1. Ameisentransport (10 min.) Material: Markierungsgegenstände, zwei Sorten farbige Bänder für die Arme Teilen Sie die Kinder in Ameisen und Beute auf (farbige Bänder). Auf einem Spielfeld wird ein Platz für einen Ameisenhaufen festgelegt und mit Seilen oder Ähnlichem markiert. Die Beute saust auf dem eingegrenzten Spielfeld herum. Die Ameisen müssen die Beute zum Ameisenbau tragen, die Beute ist nach dem Fangen wehrlos! Ameisen sind stumm, daher muss die Verständigung lautlos gehen. Die Beute muss kurz verlassen werden, da eine weitere Ameise ohne Worte zu Hilfe geholt werden muss. Nun wird die Beute zu zweit abtransportiert. Stoppen Sie die Zeit, bis alle Beute eingebracht ist und wechseln Sie dann die Gruppen.
C 2. Ameisen und Blattläuse (10 min.) Material: einige flache Teller, Körbe oder Tücher, kleine Naturgegenstände, die dort nicht vorkommen Teilen Sie die Gruppe in zwei Ameisen-Mannschaften. Verstecken Sie die Blattläuse (10 Teller mit Nahrungsteilen) möglichst unauffällig in einem weiten Kreis um die beiden Ameisenhaufen (zwei Tücher). Nun bekommen die Ameisen den Auftrag, möglichst viel Honigtau von den Blattläusen zu sammeln. Honigtau ist der Überschuss an Pflanzensaft, den die Blattlaus ausscheidet. Zunächst werden die Ameisen erst einmal Blattläuse finden müssen. Dann dürfen sie aber immer nur einzeln die Tropfen des Honigtaus nach Hause bringen, darauf müssen Sie als Spielleiter achten. Die Verständigung ist lautlos, dennoch werden nach kurzer Zeit die Ameisen den Weg zu ihrer Blattlaus schnell finden und mehrere diese Strecke nutzen, wie Ameisen auf einer Ameisenstraße. Welche Ameisenmannschaft hat denn die meisten Honigtautropfen gefunden? In der Natur erfolgt diese Bildung von Straßen über Geruch. Jedes Mal, wenn sie Futter entdeckt hat, hinterlässt die Ameise einen Duft auf dem Weg zum Haufen. Die anderen Ameisen folgen dieser Spur und hinterlassen auch wieder einen Duft, dadurch wird der Geruch stärker. Wenn die Nahrungsquelle erschöpft ist, erlischt diese Duftmarke nach kurzer Zeit.
C 3. Verteidigung und Erkennung (10 min.) Ameisentag.doc
Material: zwei sehr verschiedene Parfum-Sorten Ameisen verteidigen ihren Bau und lassen nur Mitglieder des eigenen Volkes herein. Sie erkennen diese am Duft. Für das Spiel werden 2 Wächter bestimmt, die die Augen verbunden bekommen. Sie bekommen jeweils einen bestimmten Duft zugewiesen (duftende Kräuter wie Rosmarin, Oregano oder Harz, Fichtennadeln oder Wattebausch mit Duftöl). Die anderen Kinder bekommen ebenfalls ein duftendes Pflanzenteil und gehen damit zu den Wächtern. Die Wächter müssen schnuppern und entscheiden, ob sie das Kind akzeptieren (da es den NABU Landesverband Baden-Württemberg Tübinger Straße 15 70178 Stuttgart Telefon 0711/96672-0 Telefax 0711/96672-33
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gleichen Geruch hat) oder wegschicken. Die fremden Ameisen versuchen, einfach mit in das Nest zu kommen. Die Ameisen müssen nach kurzer Rast wieder raus, einmal im Kreis sausen und wieder hinein. Dadurch haben die Wächter viel zu tun und werden unaufmerksam. Nur Sie als Spielleiter kennen die fremden Ameisen.
C 4. Ameisenwohnorte finden (15 min.) Material: kleine Fähnchen aus Papier und Schaschlik-Spießen Lassen Sie die Kinder auf dem Schulgelände möglichst viele Ameisenorte finden. Die Kinder stecken das Papier als Wimpel an die Schaschlikstäbe. Damit wird jede Fundstelle markiert. Ameisen findet man bestimmt auf jedem Schulgelände. Begehen Sie mit den Kindern alle Plätze und versuchen Sie, Unterschiede oder Ähnlichkeiten herauszufinden. Diese Standorte können dann für die Beobachtung genutzt werden.
C 5. Ameisen unter Beobachtung (30 min.) Material: Becherlupen, Ameisen, Thermometer, Futter, Fotoapparat Die Kinder sollen nun einmal genau den Körperbau und das Verhalten der Ameisen beobachten. Dazu suchen sie sich einen Platz in der Nähe der Ameisen und versuchen, ein Tier mit den Blicken zu verfolgen. Sie können auch Futter in Form von kleinen Brotkrumen ausstreuen, eine Futterspur legen und die Bildung neuer Straßen beobachten. Was passiert bei einer kleinen Störung am Haufen, wenn man ihn beispielsweise anhaucht? Im Winter kann auch die Haufen-Temperatur mit einem Messfühler-Thermometer gemessen werden. Im Haufen ist es nämlich warm. Einzelne Ameisen können in der Lupe genau betrachtet werden, der dreigliedrige Körperbau wird deutlich sichtbar. Auch die aktiven Fühler (Riecher) fallen auf. Die Kinder können eine Ameise abzeichnen, die Unterschiede von Soldatin und Sammlerin beobachten oder die weiteste Laufstrecke der Einzel-Ameise messen. Fotografieren ist natürlich immer beliebt, falls eine digitale Kamera verfügbar ist.
C 6. Ein Haufen entsteht (10 min.) Material: kleine Äste oder sonstiges Material aus dem Gebüsch, Gewichte zum Austesten, zwei Schnüre oder sonstige Markierungen Die Kinder bauen in zwei Mannschaften jeweils einen Ameisenhaufen aus kleinen Ästen. Die Höhe und die Grundfläche legen Sie vorher mit Schnur und Stock als Kreis fest. Wenn die Kinder fertig sind, testen Sie die Stabilität mit einer Belastung durch Steine. Welcher Haufen ist wohl stabil genug, wie hoch kann man bauen, welche Schräge ergibt sich bei feinem Material? Vielleicht haben Sie ja Bilder von Termiten-Bauten, entfernte Verwandte der Ameisen. Diese Tiere schaffen es, mehrere Meter hohe Gebäude aus Lehm und Holz zu bauen.
D. Abschluss (10 min.) Ameisenbild auf dem Schulhof
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Material: Straßenkreiden Malen Sie mit Straßenkreiden eine Riesenameise auf das Pflaster des Schulhofs. Vielleicht malt auch jedes Kind einzeln eine Ameise. Die Mitschüler werden bestimmt am nächsten Tag genauer nach Ameisen Ausschau halten.
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E. Erweiterungen und Anschluss E 1. Blattlausherde beaufsichtigen (10 min.) Material: einige Körbe oder Teller, Tücher für den Haufen, Platz mit einigen kleinen Fundstücken (Kastanien, Eicheln, Steinchen, Zapfen, Nüsse Teilen Sie die Gruppe in zwei Mannschaften, jede Mannschaft besteht aus ca. 4 Blattläusen und 2 Ameisen. Die Spielidee: Die Blattläuse sammeln Zuckersaft , den die Ameisen anschließend zum Ameisenhaufen bringen. Die Ameisen jeder Mannschaft bekommen einen eigenen Ameisenhaufen (ein ausgebreitetes Tuch). Legen Sie das Material des Zuckersaftes fest, je nachdem, was in ihrer Gegend vorkommt. Falls gar nichts da ist, können Sie das Spiel auch mit mitgebrachten Kleinteilen spielen. Die Beute sollte weit verstreut liegen. Die Blattläuse können nur mit Ameisen in Ferse-an-Zehen-Schritten gehen. Auf ein Startsignal bringen die Ameisen ihre Läuse zu einer guten Futterstelle. Die Läuse können nur von ihrem Standort aus Futter sammeln und in die Teller legen. Die Ameisen tragen die Beute einzeln zum Haufen. Wenn die Blattläuse nichts mehr erreichen können, müssen die Ameisen sie versetzen. Nach 5 min. stoppen Sie das Spiel und zählen, welche Ameisen die meiste Beute eingebracht haben. Sprechen Sie mit den Kindern über die Entfernung, die Nahrungsmenge und den Läusetransport.
E 2. Ausstellung oder Schaubild mit Ameisenhaufen und gebastelten Tieren herstellen (90 min.) Material: große Papiere, Scheren, Kleber, Vorlage aus Kinderlexikon oder „Tiere in ihren Nestern“- Buch, Wasserfarben Die Kinder malen oder kleben einen großen Ameisenhaufen auf ein großes Papier auf. Auf die Oberfläche können getrocknete Nadeln geklebt werden. Dann werden Ameisen, Eier, Wächter und Larven gebastelt und dazu geklebt. Wer möchte, kann auch das Ganze nur malen. Da es verflixt viele Ameisen sein müssen, brauchen die Kinder ziemlich lange. Möglich ist es auch, Ameisen zum Ausschneiden vorher zu kopieren, dann dauert es nicht ganz so lange den gemalten Haufen zu bekleben.
Links
http://www.nabu.de/ratgeber/ameisen.pdf
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/ameisen/06607.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/ameisen/10373.html
http://www.nabuwillich.homepage.t-online.de/Die%20Waldameise.html
http://www.nabu-lueneburg.de/nabu_spezial/2003/maerz.html
http://www.nabu-borken.de/nabu-borken.php?client=1&lang=1&idcat=24&idart=120
http://www.ameisenschutzwarte.de/
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Pädagogische Beratung: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils, Plochingen gefördert durch das Umweltministerium:
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