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Antworten Zum Lehrbuch „soziale Arbeit“ - Utb-shop

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Zusatzmaterialien zum utb-Band Johannes Schilling, Sebastian Klus, Soziale Arbeit bereitgestellt über www.utb-shop.de/9783825286514 Studierende der Sozialen Arbeit finden in diesem Buch einen Leitfaden für ihr Studienfach – von den Anfängen der Armenfürsorge über Theorien und Methoden bis hin zu heutigen Berufsbildern und dem professionellen Selbstverständnis. Das Buch hilft den Studierenden dabei, • die Entwicklung des Studienfaches nachzuvollziehen, • die Ziele, Aufgaben und Methoden des Arbeitsfeldes kennen zu lernen, • die Berufsfelder in der Sozialen Arbeit zu differenzieren, • theoretische Modelle zu verstehen. Didaktische Elemente, Fragen zum Text bzw. zur Prüfungsvorbereitung und Zusammenfassungen erleichtern die Arbeit mit diesem Buch. Die Zusatzmaterialien wurden vom Autor / der Autorin / den Autoren zur Verfügung gestellt und sind genau auf den Inhalt des Werkes abgestimmt. Nutzung und Copyright Die Nutzung der Materialien für eigene Studienzwecke ist kostenlos, das Copyright liegt bei den Autoren bzw. beim Verlag. Eine Weiterverbreitung gleich in welcher Form ist nur mit schriftlicher Genehmigung der utb GmbH Stuttgart gestattet. Diese und viele weitere kostenlose Zusatzmaterialien finden Sie unter www.utb-shop.de Kostenlose Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten für alle Fächer gibt’s auf unserem Studi-Portal unter http://studium.utb.de https://twitter.com/utb_stuttgart https://www.facebook.com/UTBStuttgart https://de-de.facebook.com/Studiertier UTB auf Twitter UTB auf Facebook Das Studiertier auf Facebook https://plus.google.com/105316937979043460985/posts UTB auf Google + utb GmbH | Industriestr. 2 | 70565 Stuttgart | Fax 07 11/7 80 13 76 | www.utb.de | [email protected] Lernfragen und -antworten zum Lehrbuch „Soziale Arbeit“ von Johannes Schilling und Sebastian Klus Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München Fragen und Antworten zum 1. Kapitel: Sozialarbeit – Geschichte der Armenpflege und Armenfürsorge / Wohlfahrtspflege Frage 1: Warum sollten sich SozialpädagogInnen / SozialarbeiterInnen mit der Geschichte ihres Berufsbildes beschäftigen? Aufgabe: Sich mit der Geschichte der Sozialpädagogik / Sozialarbeit zu beschäftigen, ist Zeitverschwendung. Das Wissen über geschichtliche Wurzeln nützt mir bei meiner Arbeit recht wenig. Stimmen Sie der These zu oder nicht und begründen Sie Ihre Meinung! a)  Stimme ich zu, weil b)  Stimme ich nicht zu, weil Antwort: b) Stimme ich nicht zu, weil ein Studium der Sozialpädagogik und Sozialarbeit, das geschichtslos vermittelt wird – also nicht nach den Wurzeln fragt – weitgehend an der Oberfläche bleibt. Um eine spezifische Berufsidentität zu entwickeln, ist es nötig, sich der historischen Wurzeln des Berufs bewusst zu sein. Auch lässt sich die komplexe Gegenwart erst mit Rückgriff auf die geschichtliche Entwicklung der Profession fassen. Frage 2: Was besagt die Kernaussage: Helfen ist eine Urkategorie des menschlichen Handelns? Ergänzen Sie die beiden Sätze! Aufgabe: Die Urgeschichte der Menschheit (Phylogenese) zeigt, dass _______________ 1 . Die Geschichte eines Menschen (Ontogenese) belegt, dass _______________ 2 . Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 2 Antwort: 1. die Menschen die Hilfe ihrer Gruppe / ihres Stammes brauchten, um zu überleben. 2. ein Baby, Kleinkind oder Kind ohne die Hilfe seiner Eltern bzw. Erwachsener und der sozialen Umwelt nicht lebensfähig ist. Frage 3: Was war der Grund für die Entstehung der öffentlichen Fürsorge? Aufgabe: Man wollte a)  aus der Armut herauskommen. b)  gleich gut wie andere gestellt werden. c)  Hilfe, weil die Familie bzw. die Verwandten nicht dazu in der Lage waren. d)  den gerechten Lohn für seine Arbeit. Antwort: c) Erst seit dem Zeitpunkt, als die sozialen Primärverbände die Armut aufgrund von Krankheit, Kriegen etc. nicht mehr intern beheben konnten und die Armut öffentlich wurde, gab es Armenpflegemaßnahmen. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 3 Frage 4: Wodurch unterscheidet sich die Erwachsenen-Fürsorge von der Jugend-Fürsorge? Aufgabe: Vervollständigen Sie folgendes Schaubild! Armut ❶ ❷ Erwachsene Kinder/Jugendliche Hilfe ❸ _______-Fürsorge ❺ Kind-/______-Fürsorge ❹ ❻ Antwort: 1. materielle 2. sittliche (Verwahrlosung) 3 Erwachsenen-Fürsorge 4. Jugend 5. Sozialarbeit 6. Sozialpädagogik Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 4 Frage 5: Welche Einstellung hatten die Menschen im Mittelalter zum Betteln? Aufgabe: a)  Man sollte das Betteln abschaffen. b)  Man sollte das Betteln bestrafen. c)  Betteln entspricht der Gesellschaftsordnung. d)  Betteln war eine Tatsache, also nahm man sie gelassen hin. Antwort: c) Bettler sind für die reichen „Sünder“ wichtig. Arme bieten den Reichen Gelegenheit zu verdienstlichem Tun, zum Almosen geben. Not und Elend werden religiös-ethisch und nicht ökonomisch-gesellschaftlich gesehen. Deshalb gab es auch keinen Grund zur Änderung der Gesellschaftsordnung oder zur Abschaffung der Armut. Frage 6: Wie bewertet Martin Luther das Betteln? Aufgabe: Vervollständigen Sie bitte die folgenden Sätze! Martin Luther bewertete das Betteln: Nicht durch Werke, sondern durch _____________ 1 können Wohlhabende sich den ___________ 2 verdienen. Nur durch den __________ 3 und die ____________ 4 kann man gerettet werden. Arbeit ist Gott wohlgefällig, Betteln ist dagegen eine __________ 5 . Antwort: 1. Almosengeben, 2. Himmel, 3. Glauben, 4. Gnade Gottes, 5. Verletzung der Nächstenliebe Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 5 Frage 7: Welche zentralen Aussagen enthält das Modell der Armenpflege von Juan Luis Vives? Aufgabe: Juan Luis Vives stellte ein Zehn-Punkte-Programm auf: a) Anlegen von ______ 1 zur ______ 2 und individualisierenden ______ 3 b) ______ 4 ortsfremder Bettler c) ______ 5 der Arbeitsfähigen zur ______ 6 d) Rückführung und ______ 7 in alte Berufszweige e) ______ 8 für Ungelernte und Jugendliche f) ______ 9 von Handwerksmeistern, die ______ 10 schaffen, bei ______ 11 ______ 12 g) ______ 13 des Arbeitszwanges für ______ 14 h) ______ 15 von nicht mehr Arbeitsfähigen i) ______ 16 und ______ 17 von Findelkindern j) ______ 18 von Finanzierungsplänen Antwort: Das Zehn-Punkte-Programm von Juan Luis Vives: a) 1 Verzeichnissen 2 Erfassung 3 Bedürfnisprüfung b) 4 Ausweisung c) 5 Erziehung 6 Arbeit d) 7 Arbeitsvermittlung e) 8 Arbeitsvermittlung f) 9 Bevorzugung 10 Arbeitsplätze 11 öffentlichen 12 Aufträgen g) 13 Durchsetzung 14 Arbeitsverweigerer h) 15 Versorgung i) 16 Versorgung 17 Erziehung j) 18 Ausarbeitung Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 6 Frage 8: Worum ging es in der Nürnberger Bettel- und Armenordnung? Aufgabe: Die Nürnberger Bettelordnung stellte für Kinder und Erwachsene Regeln auf, die von Armenpflegern kontrolliert wurden. Es galten folgende Regeln a) für Kinder: ______ b) für Erwachsene: ______ Antwort: a) für Kinder: Kinder armer Leute sollten lernen, sich ohne Almosen, nur durch ihre eigene Arbeit zu unterhalten. Von der Obrigkeit wurde den Kindern ein Arbeitsplatz vermittelt. b)für Erwachsene: Zwei oder drei Personen des Standes sollten die Bedürftigkeit bestätigen, dass diese wirklich in Not waren. Bei Hausbesuchen sollte genau Alter, Gesundheitszustand, Wohnbedingungen und Familiensituation festgehalten werden, um die Arbeitsfähigkeit zu überprüfen und danach Ansprüche abzulehnen oder zu gewähren. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 7 Frage 9: Worin unterscheidet sich das Straßburger System vom Elberfelder System? Aufgabe: Vervollständigen Sie die folgenden Aussagen. In vier Punkten unterscheidet sich das Straßburger vom Elbfelder System. 1. Es wurden ________________ 2. Man führte _______________ 3. Eine klare Arbeitsteilung zwischen _______________ 4. Die Armenpflege wurde in einen ________________ Antwort: 1. hauptamtliche Berufsarmenpfleger eingesetzt. 2. die Kompetenzen im Armenamt zusammen. 3. beruflichen und ehrenamtlichen Kräften wurde vorgenommen. 4. Innen- und Außendienst aufgeteilt. Frage 10: Was beinhalten die Bismarckschen Sozialgesetze? Aufgabe: Zu den Bismarckschen Sozialgesetzen zählen: ___________ 1 . Das Kernstück der Sozialgesetzgebung liegt auf der Verknüpfung des ___________ 2 mit einem ____________ 3 auf Unterstützung. Es gilt das Prinzip der ____________ 4 und ___________ 5 . Antwort: 1. Krankenversicherung, Unfallversicherung, Alters- und Invalidenversicherung, 2. Versicherungszwanges, 3. Rechtsanspruch, 4. Vorleistung, 5. Gegenleistung Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 8 Frage 11: Welche Veränderungen erfuhr die Fürsorge im Ersten Weltkrieg? Aufgabe: Ergänzen Sie die beiden Sätze: Der Personenkreis der Armen hatte sich verändert, weil 1 Armut wurde neu definiert. Man berücksichtigte den ganzen Menschen, d.h. 2 Antwort: 1. durch den Krieg Menschen (auch reiche) in Armut fielen wie z.B. Kriegerwitwen, Menschen, die Haus und Besitz verloren hatten usw. Es entstand ein neuer Personenkreis der Armen. 2. die „alte“ Armenpflege berücksichtigte die äußere Seite menschlicher Not: Nahrung, Kleidung, Obdach, Moral, Bildung etc. Die „neue“ Sicht der Armut richtete sich zunehmend auf die zweite, die innere Hälfte des Menschen. Armut wird begleitet von einem Armutsbewusstsein, einem seelischen Erleiden der Armut. Nicht die Armut als solche, sondern das Erleben der Armut wird zum Gegenstand der Fürsorge. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 9 Frage 12: Wie wurde in der Weimarer Republik die Fürsorge / Wohlfahrtspflege geregelt? Aufgabe: Der Erste Weltkrieg machte eine Unterscheidung notwendig: Armenfürsorge war eine _____________ 1 Unterstützungsleistung. Kriegswohlfahrtspflege hatte einen ______________ 2 Charakter. Antwort: 1. freiwillige 2. versorgungsähnlichen Man musste zwischen Armenfürsorge und Kriegswohlfahrtspflege unterscheiden. Wer Kriegsfürsorge erhielt, brauchte nicht die Voraussetzungen einer Armenhilfe zu erfüllen. Die zum Militärdienst eingezogenen Männer hinterließen in der Regel Familien ohne angemessenen Unterhalt. Damit erweiterte sich der Kreis der Unterstützungsberechtigten. Der Kriegshinterbliebenenfürsorge sollte jedoch im Gegensatz zur Armenfürsorge nichts Diskriminierendes anhaften. Frage 13: Worum ging es Alice Salomon in ihrem theoretischen Modell? Aufgabe: Alice Salomon hat die Soziale Arbeit als professionellen Berufszweig in Deutschland wie kaum jemand sonst beeinflusst. Zu ihren Verdiensten gehören (richtig oder falsch?): a)  b)  c)  d)  e)  Sie führte eine Ausbildung der Fachkräfte ein. Sie war die zweite Rektorin der Sozialen Frauenschule. Sie gilt als die Repräsentantin der Frauenbewegung. Ihr erstes Lehrbuch heißt „Soziale Diagnose“. Problemlagen sollte möglichst präventiv begegnet werden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 10 Antwort: a) Falsch: Sie gründete als erste eine Fortbildungsinstitution für Fürsorgerinnen. b) Falsch: Sie war die erste Rektorin. c) richtig d) richtig e) richtig Frage 14: Worin bestand im Nationalsozialismus der „Paradigmenwechsel“ der Weimarer Wohlfahrtspflege? Aufgabe: Vervollständigen Sie die Sätze! Der Paradigmenwechsel bezog sich u.a. auf die Reduzierung von öffentlicher Fürsorge, d.h. __________ 1 ; die Orientierung der Fürsorge am „Volksganzen“, d.h. ____________ 2 ; sie bezog sich auch auf den Schutz vor so genanntem „kranken Erbstrom“, d.h. _____________ 3 Antwort: 1. die unwirtschaftliche Fürsorge für „sozial Untüchtige“ wurde radikal gekürzt. 2. die Orientierung am Einzelnen wurde zugunsten einer Orientierung am Volksganzen aufgegeben. Die Fürsorge „minderwertiger Menschen“ wurde ganz aufgehoben. 3. durch gezielte Maßnahmen wie z.B. Zwangssterilisierung oder Ermordung hilfloser behinderter Menschen sollte die „arische Rasse des deutschen Volkes“ künftig geschützt werden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 11 Frage 15: Wie wird Armut definiert? Aufgabe: Vervollständigen Sie den folgenden Satz: Der aktuellen statistischen Bemessung von Armut liegt ein Verständnis von relativer Armut zugrunde, d. h. Armut wird definiert … Antwort: … in Bezug zum Wohlstand der jeweiligen Gesellschaft. Frage 16: Was versteht man unter Armutsgefährdungsquote? Aufgabe: Die Armutsgefährdungsquote ist eine Kennziffer. Sie misst denn Anteil der Person, deren Nettoeinkommen weniger als … Prozent des mittleren Einkommens beträgt: a) 60 % b) 50 % c) 40 % Antwort: Richtig ist die Antwort a) 60 %. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 12 Frage 17: Durch welche gesetzlichen Grundlagen versuchte man nach dem Zweiten Weltkrieg die Probleme der Armut in den Griff zu bekommen? Aufgabe: Im Sozialgesetzbuch (SGB) werden die Sozialleistungen, einschließlich sozialer und erzieherischer Hilfen, geregelt. Zählen Sie die sieben Bereiche auf, die im SGB XII genannt werden. Wir geben Ihnen eine Hilfe. 1. Hilfe zum Le … 2. Grundsicherung im Alter und bei Erw … 3. Hilfen zur Ge … 4. Eingliederungshilfen für beh … Menschen 5. Hilfe zur Pf … 6. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schw … 7. Hilfe in anderen Le … Antwort: 1. Lebensunterhalt (§§ 27- 40 SGB XII) 2. Erwerbsminderung (§§ 40-46 SGB XII) 3. Gesundheit (§§ 47-52 SGB XII) 4. behinderte (§§ 53-60 SGB XII) 5. Pflege (§§ 61-66 SGB XII) 6. Schwierigkeiten (§§ 67-69 SGB XII) 7. Lebenslagen (§§ 70-74 SGB XII) Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 13 Frage 18: Inwiefern hat sich der Begriff „Armut“ verändert? Aufgabe: Führen Sie den Satz weiter! Man kann sagen, dass die relative Bedeutung wirtschaftlicher Notstände tendenziell abgenommen hat, während … Antwort: die Bedeutung psycho-sozialer Probleme zugenommen hat. Soziale Arbeit beschränkt sich nicht mehr nur auf bestimmte Gruppen, Personen, sondern auf alle Menschen und nicht nur auf materielle Armut, sondern immer mehr auch auf psycho-soziale Not. Die Suche nach einem akzeptierten und subjektiv zufriedenstellenden Lebensstil und Lebensqualität wird zu einem zunehmend relevanten Problem. Frage 19: Inwiefern hat sich der Begriff „Hilfe“ verändert? Aufgabe: Für viele Menschen ist der Begriff „Hilfe“, vor allem „soziale Hilfe“, negativ besetzt. Sie lehnen Hilfe ab. Sie argumentieren: Wenn man Hilfe in Anspruch nimmt, dann… Antwort: • • • • • ist das beschämend und diskriminierend. muss man zugeben, versagt zu haben. muss man private Dinge preisgeben. wird man zu einem „Fall“. wird eine Akte über einen angelegt. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 14 Frage 20: Was versteht man unter primärer, sekundärer und tertiärer Hilfe? Aufgabe: Man sollte den Begriff „soziale Hilfe“ differenzieren. Ordnen Sie die folgenden Inhalte den drei Unterteilungen von Hilfe zu! 1. Primäre Hilfe ist ____________________ 2. Sekundäre Hilfe ist __________________ 3. Tertiäre Hilfe ist ____________________ a)  eine Hilfeleistung im Nachhinein. Probleme eskalieren, schaffen Situationen, die man ohne fremde Hilfe nicht mehr lösen kann. b)  ist Hilfeleistung zur Erhaltung der Persönlichkeit, die alle Menschen bedürfen. c)  ist Hilfeleistung im Vorfeld eines Problems. Man sucht kompetente Beratung / Hilfe. Antwort: 1. = b) 2. = c) 3. = a) Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 15 Fragen und Antworten zum 2. Kapitel: Sozialpädagogik – Geschichte der Jugendfürsorge / Jugendpflege Frage 1: Haben Sozialarbeit und Sozialpädagogik die gleichen geschichtlichen Wurzeln? Aufgabe: Wie ist Ihre Meinung? a)  Sie haben die gleichen geschichtlichen Wurzeln. b)  Sie haben sehr unterschiedliche geschichtliche Wurzeln. c)  Nur in einigen Punkten haben sie vergleichbare Wurzeln. d)  Man kann das nicht definitiv sagen. Da gibt es ganz unterschiedliche Meinungen. Antwort: a) Sozialarbeit und Sozialpädagogik haben zwar die gleichen geschichtlichen Wurzeln, haben sich jedoch im Laufe der Zeit unterschiedlich zu einem jeweils eigenen Berufszweig entwickelt. Die gleichen gemeinsamen Wurzeln liegen darin, dass die Familie, Verwandte u.a. den in Not geratenen Personen keine angemessene Hilfe anbieten konnten. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 16 Frage 2: Worin lagen die Gründe für die Entstehung der öffentlichen Jugendfürsorge? Aufgabe: Die öffentliche Jugendfürsorge entstand, weil … a)  die Gesellschaft Kinder und Jugendliche strenger kontrollierte. b)  die Eltern höhere Ansprüche an Erziehung stellten. c)  die Großfamilie, Eltern, Verwandte Kinder nicht vor Verwahrlosung schützen konnten. d)  vor allem die Väter in der Erziehung versagten. Antwort: c) Als im ausgehenden Mittelalter die (Groß-) Familie nicht mehr ausreichend ihre armen Kinder versorgen konnte, entstand die öffentliche Jugendfürsorge. Sie hatte die Aufgabe, Kinder vor der Verwahrlosung zu schützen. Frage 3: Welche zwei Formen der Erziehung für Waisenkinder gab es? Aufgabe: Vervollständigen Sie die Sätze! Verlor ein Kind seine Eltern, trat im Mittelalter das Gesetz der ________ 1 der ________ 2 ein. Konnte jedoch die __________ 3 das Kind nicht versorgen, wurde das Kind entweder in einer ___________ 4 d.h. bei einer ___________ 5 untergebracht, oder es kam in ein _________ 6 oder ___________ 7 . Antwort: 1. Vormundschaft, 2. Sippe, 3. Sippe, 4. Pflegestelle, 5. Ziehmutter, 6. Findelhaus, 7. Waisenhaus Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 17 Frage 4: Was beinhaltet das Konzept von Juan Luis Vives? Aufgabe: Finden Sie heraus, welche Antwort richtig oder falsch ist. Findel- und Waisenkinder sollten … a)  nicht von Männern, sondern von Frauen erzogen werden. b)  bis zu ihrem 10. Lebensjahr in der Anstalt bleiben. c)  spielen lernen. d)  als Jungen und Mädchen auf ihren späteren Beruf hin erzogen werden. e)  wenn es Jungen waren und sie besonders begabt waren, gefördert und später Lehrer werden. f)  in ihre religiösen Pflichten unterwiesen werden. Antwort: a) richtig b) Falsch: Bis zu ihrem 6. Lebensjahr in der Anstalt bleiben. c) Falsch: Lesen und Schreiben lernen. d) richtig e) richtig f) richtig Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 18 Frage 5: Was war das Besondere an der Halleschen Anstalt von August Hermann Francke? Aufgabe: Was ist richtig oder falsch? Das Besondere an Franckes Erziehungskonzept war: a)  Es ging um religiöse Erziehung. b)  Rational kontrolliertes Leben war nicht gewünscht. c)  Unterweisung in religiöse Gebetsformen. d)  Sauberkeit der Räume und Kleidung. e)  Härte gegen Verweichlichung. f)  Erzieher sind Zuchtmeister. Antwort: a) richtig b) Falsch: Es ging um rational kontrolliertes Leben. c) Falsch: Es ging um Wissen, das im Alltag nützlich war. d) richtig e) Falsch: Der Gesundheitszustand sollte überwacht werden. f) Falsch: Erzieher sind nicht Zuchtmeister, sondern Väter. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 19 Frage 6: Was war der besondere Verdienst von Caspar Voght? Aufgabe: Zwei Stichworte: 1. Jugendfürsorge – Armenfürsorge und 2. Schule – Erziehungsbehörde. Antwort: 1. Die Jugendfürsorge wurde aus der Armenfürsorge gelöst. 2. Armenkinder wurden der Schule und der Erziehungsbehörde unterstellt. Der Ansatz einer neuen Organisation der Jugendfürsorge war gegeben. Frage 7: Vor welchem Hintergrund entstand Social-Pädagogik (Karl Mager, Paul Notorp)? Aufgabe: Ergänzen Sie bitte die folgenden Sätze! Das eigentliche Ziel der Aufklärung war, __________ 1 . Das __________ 2 steht im Mittelpunkt allen Denkens und Handelns. Die Pädagogik war stark ___________ 3 orientiert. In der Zeit der Aufklärung war die Pädagogik eine __________ 4 Pädagogik. Die Überwindung der gesellschaftspolitischen ___________ 5 erwartete man von einer aufklärerischen und den individualistischen Zeitgeist überwindenden Pädagogik. Nicht mehr das ___________ 6 , sondern die _____________ 7 sollte im Mittelpunkt stehen. Entsprechend wurde eine neue Pädagogik gefordert. Diese nannte man im Gegensatz zur Individual-Pädagogik __________ 8 . Antwort: 1. den Menschen mündig zu machen, 2. Individuum, 3. individualistisch, 4. Individual-, 5. Krise, 6. Individuum, 7. Gemeinschaft, 8. Sozial-Pädagogik Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 20 Frage 8: Wie sah das Konzept von Johann Hinrich Wichern aus? Aufgabe: Folgende Aufgaben enthielt das Konzept von Wichern (falsch oder richtig?). a)  Erziehung in einem Erziehungsdorf geschah aufgrund einer Einweisung. b)  Eltern übertrugen ihre Rechte auf die Anstalt. c)  Erziehung sollte wie in einer Familie erfolgen. d)  Kinder sollten zur Selbstständigkeit unabhängig von ihrer Familie erzogen werden. e)  Die Erziehung übernahmen Frauen. Antwort: a) Falsch: Erziehung geschah auf freiwilliger Basis. b) richtig c) Falsch: Es wurden zwar Familienhäuser (10–12 Kinder) eingerichtet, doch ging es um das Zusammenleben mehrerer Familien, deshalb nannte Wichern seine Einrichtung auch „Erziehungsdorf“. d) Falsch: Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern sollte geordnet und auf die Rückkehr des Kindes in das Elternhaus hingearbeitet werden. e) Falsch: Die Erziehung übernahmen Brüder, die im „Rauhen Haus“ auch ausgebildet wurden. Frage 9: Worum ging es Friedrich Fröbel? Aufgabe: Beschreiben Sie anhand der Stichworte das Konzept von Fröbel. 1. Kindergarten 2. Spiele, Spielmaterial 3. Ausbildung Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 21 Antwort: 1. Fröbel wollte die Familienerziehung erweitern und ergänzen. Die neue Erziehungseinrichtung nannte er „Kindergarten“. 2. Kinder sollten durch Spiele und geeignetes Spielmaterial gefördert und auf die Schule vorbereitet werden. 3. Die Erziehung sollten Frauen übernehmen, die dafür eigens als Kindergärtnerinnen ausgebildet wurden. Frage 10: Worum ging es der Sozialpädagogischen Bewegung? Aufgabe: Die Sozialpädagogische Bewegung stellte eine zentrale These auf, die eine gravierende Verschiebung der pädagogischen Sichtweise der Jugendfürsorge zur Folge hatte. Wie lautete die These? Antwort: Nicht der verwahrloste Jugendliche bedroht die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft bedroht die Jugend mit Verwahrlosung. Nicht die Gesellschaft muss vor der Jugend, sondern die Jugend vor der Gesellschaft beschützt werden. In diesem Zusammenhang übernimmt die Sozialpädagogik eine wichtige Aufgabe. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 22 Frage 11: Wie ist der Zusammenhang von Jugendfürsorge und Sozialpädagogik zu sehen? Aufgabe: Es gibt zwei Entwicklungslinien der Sozialpädagogik. Vervollständigen Sie das Schaubild! Sozialpädagogik ___________❶ Sozialpädagogik ist das ______________❸ ____________❷ Jugendhilfe formuliert den _______________❹, innerhalb dessen ein Teil sozialpädagogisches Handeln erfolgt. Antwort: 1. pädagogische Linie 2. juristische Linie 3. öffentliche Hilfsangebot für Menschen aller Altersstufen 4. gesetzlichen Rahmen Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 23 Frage 12: Was versteht man unter Sozialpädagogik? Aufgabe: Vervollständigen Sie die folgenden Sätze! 1844 führte _______ 1 den Begriff Social-Pädagogik ein. Sozialpädagogik war der ________ 2 neuer _________ 3 Aufgaben und _________ 4 als Antwort auf typische Probleme der modernen _________ 5 . Heute bezieht sich Sozialpädagogik auf Praxis und Theorie des pädagogischen Feldes. Antwort: 1. Karl Mager, 2. Inbegriff, 3. persönlicher, 4. Einrichtungen, 5. Gesellschaft Frage 13: Wann wurde in Deutschland das erste Jugendamt gegründet? Aufgabe: Vervollständigen Sie bitte die folgenden Sätze: 1910 gründete ___________ 1 als erste deutsche Stadt ein __________ 2 . 1922 (1924) trat das _________ 3 in Kraft. Es vereinigte alle __________ 4 Hilfemaßnahmen des __________ 5 Sektors in der ___________ 6 des ____________ 7 . Antwort: 1. Hamburg, 2. Jugendamt. 1913 folgten Lübeck und 1915 Berlin. 3. Reichsjugendwohlfahrtsgesetzt (RJWG) 4. öffentlichen 5. Jugend- 6. Behörde 7. Jugendamtes Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 24 Frage 14: Welche Intention gab Gertrud Bäumer dem Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (JWG)? Aufgabe: Federführend bei der Erstellung des RJWG war eine der Führerinnen der deutschen Frauenbewegung: Gertrud Bäumer. Sie hat den sozialpädagogischen Charakter des RJWG herausgearbeitet. Sinn des Gesetzes war es, … a)  Nothilfe zu leisten. b)  Erziehung im reinsten Sinne des Wortes anzubieten. c)  Jugendamt und Polizei zusammenzuführen. d)  das Wohlfahrtsamt zu stärken. e)  Wohlfahrtsamt, Jugendamt und Schule zu einer engen Zusammenarbeit zu führen. Antwort: a) falsch b) richtig c) falsch d) falsch e) richtig Frage 15: Wie verstand man im Nationalsozialismus Jugendfürsorge? Aufgabe: Das „Dritte Reich“ hatte eine ganz eigene Vorstellung von Fürsorge. Wie war diese? Antwort: Das Dritte Reich wollte unter erb- und rassenhygienisch orientierten Prinzipien ein Volks- und Erziehungsstaat sein, indem das öffentliche und private Leben unter nationalsozialistische Erziehungsgesichtspunkte gestellt wurden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 25 Frage 16: Welche neuen Begriffe für Jugendfürsorge führte das KJHG ein und welche Unterteilung nahm es vor? Aufgabe: Vervollständigen Sie folgendes Schaubild. Preußischer Jugendpflegeerlass (1911) Jugendarbeit Jugendpflege Jugend_______ 1 Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG 1922/24) Reichsjugendwohlfahrtspflege Jugend_______ 2 Jugendfürsorge Jugendwohlfahrtsgesetz (JWG 1961) Jugendhilfe Jugendpflege Jugend_______ 3 Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG 1991) Jugendhilfe Jugend_______ 4 Jugendsozialarbeit Antwort: Durch den preußischen Jugendpflegeerlass wird das Aufgabengebiet der Jugendfürsorge völlig neu geregelt. Es wird erstmalig unterschieden zwischen Jugendpflege und Jugendfürsorge. Jugendpflege galt der „normalen“ und Jugendfürsorge der „verwahrlosten“ Jugend. Folgende Unterscheidungen wurden im KJHG vorgenommen. 1 2 3 4 Jugendfürsorge Jugendpflege Jugendfürsorge Jugendarbeit Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 26 Frage 17: Wann trat das KJHG in Kraft und was versteht das KJHG unter Jugendhilfe? Aufgabe: Das KJHG gilt seit dem… a)  1.1.1990 b)  1.1.1995 c)  1.1.1991 Antwort: c) 1.1.1991 Das KJHG versteht unter Jugendhilfe alle Bestrebungen, Maßnahmen und Einrichtungen, die der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen außerhalb von Familie, Schule und Beruf dienen. Frage 18: War Jugendfürsorge schon immer erzieherisch und damit vorbeugend ausgerichtet? Aufgabe: Finden Sie die These richtig oder falsch? Antwort: Es mag den Anschein haben, dass Sozialpädagogik eine Notstandpädagogik war, was allerdings nicht stimmt. Sozialpädagogik war immer erzieherisch ausgerichtet. Das Verständnis von Erziehung und ihrer Ziele hat sich selbstverständlich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 27 Frage 19: Was besagt die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention? Aufgabe: • Primäre … • Sekundäre … • Tertiäre … Antwort: Primäre Prävention: Zielgruppen sind alle potentiell Gefährdeten einer Gesellschaft unabhängig vom Alter. Sekundäre Prävention: Adressaten sind alle Zielgruppen, die bereits spezifische Gefährdungen aufweisen wie z.B. Rauschmittel, Spielsucht etc. Tertiäre Prävention: Handlung zur Beseitigung bereits eingetretener Schäden mit dem Ziel der Vermeidung eines Dauerschadens. Frage 20: Welchen Stellenwert räumt das KJHG der Prävention ein? Aufgabe: Ergänzen Sie die beiden Sätze! Wenn es der Jugendhilfe grundsätzlich um Erziehung geht, dann ist ihre Hilfe stets ________ 1 . Aber Jugendhilfe ist nicht nur Prävention, sondern auch __________ 2 . Antwort: 1. eine vorbeugende Maßnahme (Prävention) 2. Intervention. Dies sind die beiden zentralen Säulen der Jugendhilfe Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 28 Frage 21: Kann man von einem Funktionsverlust der Familie sprechen? Aufgabe: Was verbinden Sie in Bezug auf die Erziehung durch die Eltern mit den beiden Begriffen Funktionsverlust und Funktionsverlagerung? Antwort: 1. Im Zusammenhang mit der Auflösung der Großfamilie zeichnete sich ein Nachlassen in der Erziehungsfähigkeit der Familie ab. Man sprach daher auch von Funktionsverlust der Familie als Institution. 2. Man spricht heute nicht von einem Funktionsverlust der Familie in Bezug auf Erziehung, sondern von einer Funktionsverlagerung. Die Entwicklung der industriellen Gesellschaft hat der Familie eine Reihe neuer Aufgaben übertragen, die sie früher nicht kannte. Frage 22: Was versteht man unter einer primären Erziehungsinstitution? Aufgabe: Als primäre Erziehungsinstitution wird die Familie genannt. Würden Sie folgenden Überlegungen zur Bedeutung der Familie zustimmen? a)   Die Familie in ihrer traditionellen Form ist überholt, veraltet und nicht mehr zeitgemäß. b)  Es müssen ganz andere alternative Lebensformen zur Familie entwickelt werden. c)   Die Familie in ihrer traditionellen Form ist ein besonderer Wert und Geschenk der Geschichte. Sie sollte unbedingt erhalten und gepflegt werden. d)   Die Familie ist weiterhin wichtig. Allerdings ist sie mit der neuen Entwicklung und den neuen Aufgaben z. T. überfordert. Sie benötigt Unterstützung, z. B. von Seiten Sozialer Arbeit. Antwort: Allen vier Meinungen könnte man zustimmen. Keine ist ganz richtig oder falsch. Wir tendieren zur Antwort d). Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 29 Frage 23: Was versteht man unter einer sekundären Bildungsinstitution? Aufgabe: Als sekundäre Erziehungs- und Bildungsinstitution wird die Schule genannt. Versuchen Sie zu erklären, dass … a) die Schule als Bildungsinstitution auch heute noch sehr wichtig ist; b) sich bereits viel geändert hat; c) viele Veränderungen noch auf den Weg gebracht werden müssen. Antwort: a) Familien sind völlig überfordert, wenn sie die Spannbreite von Aufgaben der Schule übernehmen müssen. b) Nach den PISA-Untersuchungen hat sich in der Schullandschaft einiges deutlich verändert z. B. Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit u. a. c) In der Literatur werden Fragen diskutiert, wie z. B. Inklusion, Schule als Lernort, Lernen von sozialen Kompetenzen etc. Frage 24: Was versteht man unter einer tertiären Erziehungs- und Bildungsinstitution? Aufgabe: Würden Sie der folgenden Formulierung zustimmen? a)   Tertiär heißt drei. Also gibt es offensichtlich drei Erziehungs- und Bildungsinstitutionen. b)   Es gibt viel mehr als nur drei Erziehungs- und Bildungsinstitutionen. c)   Mit tertiärer Erziehungs- und Bildungsinstitution meint man Soziale Arbeit mit ihren Angeboten. Antwort: Soziale Arbeit versteht sich neben Familie und Schule als gleichberechtigte dritte Erziehungsund Bildungsinstitution. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 30 Frage 25: Wie ist das Verhältnis von Familie, Schule und Sozialarbeit/ Sozialpädagogik zu verstehen? Aufgabe: Wie ist Ihrer Erfahrung nach das Verhältnis von Schule (LehrerInnen) und Soziale Arbeit (SozialarbeiterInnen/SozialpädagogInnen) ? Tragen Sie einige Punkte zusammen. Antwort: Soziale Arbeit ist eine tertiäre Erziehungs- und Bildungsinstitution. Sie ist neben Familie und Schule ein gleichwertiges Erziehungs- und Bildungsangebot. Die Betonung liegt auf „ g l e i c h wertig“. Einige Autoren sind sogar der Meinung, dass Soziale Arbeit über Familie und Schule steht als quasi Mega-Institution, da sie sowohl unterstützende, fördernde wie helfende Angebote für Familie und Schulen bereitstellt. Diese erwünschte Akzeptanz von Sozialer Arbeit fehlt bei Schulen/LehrerInnen weitestgehend. Soziale Arbeit wird von ihnen eher als eine Hilfeinstitution angesehen, die man nach Bedarf abruft. Bis zur Anerkennung der Gleichwertigkeit des Lehrerberufes mit dem der Sozialen Arbeit in der Praxis ist es noch ein langer Weg. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 31 Fragen und Antworten zum 3. Kapitel: Entstehungsgeschichte Sozialer Arbeit: Sozialarbeit – Sozialpädagogik – Soziale Arbeit Frage 1: Wann wurden die Begriffe Sozialarbeit und Sozialpädagogik als Bezeichnung einer beruflichen Tätigkeit eingeführt? Aufgabe: Kreuzen Sie die richtige Antwort an! 1. Sozialarbeit wurde bereits als gängige Berufsbezeichnung verwendet a)  seit 1911 b)  seit 1915 c)  seit 1929 2. Sozialpädagogik wurde offiziell als Berufsbezeichnung geführt a)  seit 1822 b)  seit 1834 c)  seit 1848 Antwort: 1. c) seit 1929 Erstmals dürfte der Begriff Sozialarbeit bereits seit 1925 verwendet worden sein. Seit 1918 galt er bereits als Berufsbezeichnung und seit 1929 wurde er gängig als Berufsbezeichnung verwendet. 2. c) seit 1848 Karl Mager hat den Begriff Sozialpädagogik 1848 offiziell eingeführt. Vorläufer der Sozialpädagogik waren die Kindergärtnerinnen und die Jugendleiterinnen. Die Berufsbezeichnung Sozialpädagogin anstelle von Jugendleiterin wurde 1967 eingeführt. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 32 Frage 2: Was besagt das Wort „sozial“? Aufgabe: Wie ist Ihre Meinung? a) Sozial ist ein negativer Begriff und besagt ………………. b) Sozial ist ein positiver Begriff und besagt ………………. Antwort: b) Der Begriff „sozial“ meint etwas Positives, ein auf andere Menschen und deren Unterstützung gerichtetes Denken und Handeln. Frage 3: Wann wird ein Problem zu einem „sozialen“ Problem? Aufgabe: Ergänzen Sie bitte: Ein Problem wird zu einem sozialen Problem, wenn ………………. Antwort: man es nicht privat lösen kann und Hilfe einer öffentlichen Person oder Institution in Anspruch nimmt. Frage 4: Wovon hängt die Definition sozialer Probleme ab? Aufgabe: Die Definition sozialer Probleme hängt von drei Bedingungen ab. Welche sind es? 1. ………… 2. ………… 3. ………… Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 33 Antwort: 1. Wirtschaftliche Bedingungen 2. Kulturelle Bedingungen 3. Politische und administrative Bedingungen Frage 5: Wie kann man das Verhältnis von Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit umschreiben? Aufgabe: Welche der Aussagen entspricht dem aktuellen Stand der Diskussion? a)  Sozialarbeit und Sozialpädagogik sind auch heute noch zwei eigenständige Berufsfelder. b)  Sozialarbeit und Sozialpädagogik entsprechen alter Vorstellungen, eine Trennung in zwei Berufsfelder ist nicht mehr gegeben. c)  S ozialpädagogik und Sozialarbeit sind zu einem Gesamtbereich zusammengewachsen, besitzen in einigen Teilen jedoch weiterhin eine gewisse Eigenständigkeit. d)  D en Gesamtbereich von Sozialpädagogik und Sozialarbeit bezeichnet man als soziale Arbeit. e)  D en Gesamtbereich von Sozialpädagogik und Sozialarbeit bezeichnet man als Soziale Arbeit. Antwort: Dem aktuellen Stand der Diskussion entsprechen die Aussagen c)  und e)  Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 34 Frage 6: Was versteht man in Bezug auf Sozialarbeit und Sozialpädagogik unter Konvergenz? Aufgabe: Aus der vorherigen Frage können Sie diese Frage leicht beantworten. Unter Konvergenz versteht man: … Antwort: Sozialarbeit und Sozialpädagogik sind nicht mehr zwei verschiedene Bereiche. Sie sind im Verlauf der letzten Jahre zu einem Gesamten, zur Sozialen Arbeit, zusammengewachsen. Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik kann gegenwärtig nicht mehr festgestellt werden. Die Verschränkung von Sozialarbeit und Sozialpädagogik ist nicht nur begrifflich gemeint, sondern sie spiegelt sich in den Aufgabenfeldern Sozialer Arbeit wieder. Frage 7: Was versteht man unter Erziehung? Aufgabe: Entsprechend des geschichtlichen Wandels muss Erziehung neu definiert werden. Versuchen Sie eine Definition von Erziehung. Antwort: Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen, mit psychischen und/oder sozialkulturellen Mitteln dauerhaft zu verbessern oder ihre als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 35 Frage 8: Was versteht man unter Bildung? Aufgabe: Bildung ist mehr als Schule. Um welche Ziele geht es bei der Bildung? Antwort: Ziel von Bildung ist nicht nur unmittelbar verwertbares Wissen oder Fertigkeiten zu erwerben, sondern es geht um Förderung von Fähigkeiten, die das Leben zufrieden und verantwortungsvoll gestaltbar machen. Es geht um den Erwerb von kulturellen, instrumentellen, sozialen und personalen Kompetenzen. Frage 9: Was versteht man unter Lernen? Aufgabe: Zwei Aufgaben haben wir für Sie: 1. Umschreiben Sie, was man unter Lernen versteht? 2. Nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen: a)  Kinder müssen lernen. b)  In der Schule lernt man für das Leben. c)  Lernen ist ein Prozess, der mit dem Älterwerden abgeschlossen ist. Antwort: zu 1. Lernen ist das Aufnehmen, Verarbeiten und möglicherweise Umsetzen von Informationen. zu 2. Keine der drei Aussagen ist richtig. Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Auch Erwachsene lernen ihr Leben lang. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 36 Frage 10: Was steht bei der Erziehung und Bildung in der Familie und Schule im Vordergrund und was bei der Sozialen Arbeit? Aufgabe: Bei der Erziehung in der Familie geht es überwiegend um die Begriffe „sorgen, pflegen, unterstützen, gewöhnen, einüben u. a.“ Bei der Bildung in der Schule geht es überwiegend um die Begriffe „unterrichten, überliefern, einweisen, einüben u. a.“ Beim Lernen in der Sozialen Arbeit geht es überwiegend um die Begriffe … Antwort: „schützen, pflegen, beraten, helfen, vernetzen u.a.“ Frage 11: Wie definieren die WHO und die Ottawa Charta den Begriff Gesundheit? Vervollständigen Sie die beiden Sätze! Aufgabe: Die WHO definiert Gesundheit: Gesundheit ist _____________ 1 . Die Charta von Ottawa definiert Gesundheit als ____________ 2 . Antwort: 1. der Zustand des völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. 2. eine im Rahmen der gesellschaftlichen und individuell optimierbaren Möglichkeit zu entwickelnde Fähigkeit: • eine private und öffentliche Sache; • eine erwünschte Ganzheit aus Leib, Seele und Geist, Sozial- und Umweltbezügen des Menschen. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 37 Frage 12: Wie kann man begründen, dass Soziale Arbeit auch im Bereich der Gesundheitsförderung aktiv sein muss? Ergänzen Sie bitte den folgenden Satz! Aufgabe: Wenn Jugend- und Erwachsenenfürsorge in Not bzw. Verwahrlosung geratenen Menschen Hilfe anbot, dann … Antwort: zählte zu den Hilfsangeboten auch selbstverständlich die Sorge um ihre Krankheit bzw. Gesundheit. Insofern war Fürsorge auch immer Gesundheitsfürsorge. Frage 13: In welche drei Bereiche kann man Interventionen unterteilen? Aufgabe: Ordnen Sie den drei Interventionsmöglichkeiten präventive Intervention, korrektive Intervention und rehabilitative Intervention die folgenden Umschreibungen zu! a) Es soll die weitere Verfestigung von Beeinträchtigungen und Störungen vermieden werden. b) Man versteht darunter das Korrigieren oder Abwenden von Ereignissen in Bezug auf die Persönlichkeitsentfaltung. c) Sie steht für alle Maßnahmen, die einsetzen, bevor es zu Beeinträchtigungen der Persönlichkeitsentwicklung kommt. Antwort: c) Präventive Intervention a) Korrektive Intervention b) Rehabilitative Intervention Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 38 Frage 14: Wie könnte man den Begriff Wohlbefinden definieren? Aufgabe: Vervollständigen Sie bitte den Satz! Nach Grupe ist Wohlbefinden als ein _________ 1 und zugleich __________ 2 , soziales und __________ 3 bedingtes __________ 4 des menschlichen Lebens zu bezeichnen. Antwort: 1. existentielles, 2. privates, 3. kulturell, 4. Grundphänomen Frage 15: Aus welchen Faktoren setzt sich Wohlbefinden zusammen? Aufgabe: Becker unterscheidet drei Arten von Wohlbefinden: ______ 1 , ______ 2 , ______ 3 Antwort: 1 aktuelles Wohlbefinden (augenblickliche Befindlichkeit) 2 habituelles Wohlbefinden (relativ stabile Eigenschaft) 3 Wohlbefinden als Prozess Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 39 Frage 16: Welche Aufgaben übernimmt Soziale Arbeit in Bezug auf die Förderung von Wohlbefinden? Aufgabe: Können SozialarbeiterInnen/SozialpädagogInnen Wohlbefinden für Menschen unmittelbar herstellen? Wie ist Ihre Meinung? a)  Natürlich, das ist doch ihre Aufgabe. b)  Unmöglich, das können die Menschen nur selber erreichen. c)  Soziale Arbeit kann Situationen schaffen, in denen Menschen sich wohlfühlen. Antwort: Aufgabe Sozialer Arbeit ist es, im Arrangement von Handlungs-, Erfahrungs- und Erlebnissituationen zu schaffen, in denen Menschen ihre Persönlichkeit entfalten und sich Wohlfühlen können, d. h. Soziale Arbeit kann nur indirekt Wohlbefinden anbieten. Antwort b) und c) stimmen. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 40 Fragen und Antworten zum 4. Kapitel: Theorie-Modelle in der Geschichte Sozialer Arbeit Frage 1: Gibt es für Soziale Arbeit eine einheitliche Theorie? Aufgabe: Welcher Meinung stimmen Sie zu? a)  Es gibt selbstverständlich eine einheitliche Theorie Sozialer Arbeit. b)  Es gibt sehr viele unterschiedliche Theorien Sozialer Arbeit. c)  Es gibt keine einheitliche Theorie, höchstens theoretische Ansätze Sozialer Arbeit. Antwort: Der derzeitige Stand der Theoriediskussion Sozialer Arbeit ist, dass es noch keine einheitliche Theorie gibt, höchstens theoretische Ansätze, Modelle (c). Frage 2: Wie wird bei Hermann Nohl das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft gesehen? Aufgabe: Nohl fordert eine positive Wende in der Jugendhilfe. Was meint er damit? Antwort: Hermann Nohl sieht einen schweren Konstruktionsfehler im Aufbau der Jugendhilfe. Er geht davon aus, dass immer erst ein Unglück passieren müsse, welches die Jugendhilfe im Anschluss versuche, wieder gut zu machen. Nur durch eine allumfassende Jugendarbeit – von der aufbauenden bis hin zur helfenden Jugendarbeit – könne der Jugendhilfe eine positive Wende gegeben werden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 41 Frage 3: Was versteht Nohl unter dem Pädagogischen Bezug? Aufgabe: Ergänzen Sie den folgenden Satz! Die Voraussetzung jeder fruchtbaren pädagogischen Arbeit ist der pädagogische Bezug. Darunter versteht Nohl … Antwort: das eigene schöpferische Verhältnis, das Erzieher und Zögling verbindet. Die Art der Beziehung zwischen Lehrer und Lerner ist für das Lernen von entscheidender Bedeutung. Diese Überlegung Nohls gilt für die Pädagogik wie für die Soziale Arbeit. Frage 4: Worin sieht Nohl die „kopernikanische“ Wende in der pädagogischen Arbeit? Aufgabe: Vervollständigen Sie die folgenden Sätze! Jugendhilfe war eine _______________ 1 . Jugendhilfe konzentrierte sich auf _________________ 2 statt auf die Gesunderhaltung der Jugendlichen. Jugendhilfe setzte die Wagen, die aus dem Gleis ___________________ 3 . Das ganze Schwergewicht der Arbeit der Jugendhilfe muss von der ____________ 4 und________ 5 verwahrloster und kranker Jugendlicher auf die __________ 6 , von der Therapeutik auf die ___________ 7 verlagert werden. Antwort: 1. Notstandspädagogik, 2. die Krankheit, 3. gesprungen sind, wieder auf die alten Schienen, 4. Heilung, 5. Rettung, 6. Vorbeugung, 7. Prophylaxe Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 42 Frage 5: Worin besteht der Konstruktionsfehler im Aufbau eines Jugendamtes? Aufgabe: Herman Nohl kritisiert, … Antwort: Die Meinung von Nohl ist: Es muss immer erst ein Unglück passiert sein, dass die Jugendhilfe danach wieder gutzumachen sucht. Hier liegt der schwere Konstruktionsfehler im Aufbau der ganzen Arbeit. Worauf es ankommt, ist, der Arbeit der Jugendhilfe eine positive Wende zu geben. Die primäre Leistung der Jugendhilfe ist eine aufbauende Arbeit an der Jugend. Frage 6: Ist Sozialpädagogik nach Nohl vor allem vorbeugend oder nachsorgend ausgerichtet? Aufgabe: Aus den Texten von Nohl geht eindeutig hervor, dass Sozialpädagogik … Antwort: Der Nerv der Jugendhilfe ist primär vorbeugend, prophylaktisch. Jugendhilfe konzentriert sich auf Krankheit, sie sollte sich aber auf die Gesunderhaltung konzentrieren. Es muss sich das ganze Schwergewicht von der Therapie auf die Prophylaxe verlagern. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 43 Frage 7: Wie könnte man Sozialpädagogik im Sinne von Nohl und Bäumer definieren? Aufgabe: Die Definition von Sozialpädagogik lautet: _________________ Antwort: Sozialpädagogik ist alles, was Erziehung, aber nicht Schule und nicht Familie ist. Sozialpädagogik ist gesellschaftliche und staatliche Erziehungsfürsorge, sofern sie außerhalb der Schule liegt. Die Definition von Sozialpädagogik gilt mit einigen Ergänzungen bis heute. Frage 8: Welche Gründe führt Mollenhauer für die Entstehung von Sozialpädagogik an? Aufgabe: Vervollständigen Sie die folgenden Punkte! Gründe für die Entstehung der Sozialpädagogik sind nach Mollenhauer: a) Unzulänglichkeit f__________Erziehung b) Unzulänglichkeit sch________Erziehung c) Unzulänglichkeit be_________ Erziehung d) mangelnde soziale B__________. Das neue Erziehungsbedürfnis ist nicht auf eine _________ 1 , sondern auf eine _________ 2 der Gesellschaft zurückzuführen. Antwort: a) familiärer b) schulischer c) berufspädagogischer d) Bindungen 1. Minderwertigkeit, 2. Andersartigkeit Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 44 Frage 9: Was versteht Mollenhauer unter einer „positiven Pädagogik“? Aufgabe: Stimmen Sie der Aussage zu: Aufgabe Sozialer Arbeit ist immer am Vorgang einer Reparatur orientiert. Die Gesellschaft verursacht Situationen, die der Einzelne nicht bewältigen kann. Soziale Arbeit bietet Hilfe an. a)  Stimme ich zu. Das ist die Realität. b)  Stimme ich nicht zu. Soziale Arbeit bietet vorbeugende Hilfe an. c)  Beide Antworten stimmen. Hilfe hat stets zwei Seiten: vorbeugende und nachsorgende Hilfeleistungen. Antwort: Aufgabe der Sozialpädagogik ist es, einen Gleichgewichtszustand herzustellen zwischen den Bedürfnissen und Motiven des Einzelnen und den mit den Strukturen der modernen Gesellschaft gegebenen Anforderungen. Eine positive Begründung Sozialer Arbeit ist notwendig und einzig angemessen (c). Frage 10: Wie definiert Mollenhauer Sozialpädagogik? Aufgabe: Wir unterstützen Sie bei dem Versuch einer Definition von Sozialpädagogik (Sozialer Arbeit) nach Mollenhauer. Sozialpädagogik/Soziale Arbeit umfasst all jene Aufgaben, die in ____ 1 als besondere E____ 2 notwendig geworden sind und gleichsam an den pädagogischen K____ 3 dieser Gesellschaft entstehen. Es gibt sie in diesem Sinne erst, seit die gesellschaftlichen V____ 4 einer pädagogischen K____ 5 unterzogen wurden und es augenfällig wurde, dass die traditionellen Erziehungswege nicht mehr ____ 6 , um den Vorgang des Heranwachsens zu sichern. Die Gesamtheit der institutionellen Mittel, die bereitgestellt wurden, um diese D____ 7 auszugleichen, nennen wir somit ____ 8 Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 45 Antwort: 1 2 3 4 5 6 7 8 industriellen Gesellschaften Eingliederungshilfen Konfliktstellen Vorgänge Kritik ausreichten Diskrepanz Sozialpädagogik Frage 11: Welches sind nach Thiersch die zentralen Dimensionen einer sozialpädagogischen Theoriebildung? Aufgabe: Führen Sie die zentralen Inhalte der Dimensionen auf. Antwort: Die fünf zentralen Dimensionen einer sozialpädagogischen Theoriebildung sind in ihrer logischen Folge: 1. Lebenswelt der Adressaten 2. Gesellschaftliche Funktion 3. Sozialpädagogisches Institution 4. Sozialpädagogisches Handeln 5. Wissenschaftliches Konzept der Sozialpädagogik zu 1.) Man muss die Lebensverhältnisse von Personen kennen und nach der Normalität des Alltags und sekundär nach den Schwierigkeiten, die eine Person hat, fragen. zu 2.) Man muss die Institutionen in Bezug auf ihre Maßnahmen kritisch hinterfragen. zu 3.) Die Leitwissenschaft der Sozialpädagogik / Sozialarbeit sollte eine sozialwissenschaftlich orientierte und kritische Handlungswissenschaft sein. zu 4.) Sozialpädagogik / Sozialarbeit gelingt es wenig, Kritik an den mächtigen Institutionen der Gesellschaft zu äußern. zu 5.) Sozialpädagogik / Sozialarbeit entwickelt sich zunehmend zu einer eigenständigen Profession. Damit besteht für sie die Gefahr, dass sie sich in Lebensfelder von Personen einmischt, die u.U. einer Selbstregulierung im Alltag durch die betroffene Person überlassen bleiben sollte. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 46 Frage 12: Welche Unterteilung von Lebenswelt nimmt Thiersch vor? Aufgabe: Thiersch unterscheidet: a) Lebenswelt als Selbstverständlichkeit. b) Lebenswelt als Aufgabe. Beschreiben Sie, was darunter zu verstehen ist. Antwort: a) Lebenswelt ist eine Wirklichkeit, in der wir uns zu Hause fühlen, zurechtkommen. b) Lebenswelt meint eine Wirklichkeit, die in unserer Zeit offensichtlich schwierig, mühsam, herausfordernd und z. T. überfordernd ist. Frage 13: Welche Aufgabe hat eine lebensweltorientierte Sozialpädagogik (Soziale Arbeit)? Aufgabe: Fassen Sie die wichtigsten Aufgaben zusammen: Aufgaben einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit sind … Antwort: Soziale Arbeit mischt sich immer gesellschaftskritisch ein. Dabei wird Einmischung offensiv verstanden als Notwendigkeit, Grenzen zu sprengen, um die lebensweltbezogenen Ansprüche der Adressaten zu vertreten. Lebensweltorientierte Soziale Arbeit orientiert sich an der Lebenswelt der Adressaten und gibt Hilfestellung zur Bearbeitung sozialer Konflikte. Sie arbeitet professionell und präventiv. Ihre Arbeit versteht sich als Normalangebot für KlientInnen aller Altersstufen. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, Hilfeangebote zu vernetzen, eine Infrastruktur herzustellen und soziale Angebote zu regionalisieren. Lebensweltorientierte Soziale Arbeit geht von der Freiwilligkeit, Mitbestimmung und Selbsthilfe des Einzelnen/der Einzelnen aus. Sie versteht sich als offensive Einmischung im Sinne des Adressaten/der Adressatin. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 47 Frage 14: Welches sind die Grundmerkmale einer lebensweltorientierten Sozialpädagogik (Sozialen Arbeit)? Aufgabe: Thiersch zählt fünf Grundmerkmale auf. Erklären Sie kurz, was er darunter versteht: 1. Respekt: ……a)…… 2. Veränderung:………b)……. 3. Aushandlungsprozess: ……c)……. 4. Verlässliche Verhältnisse: ……d)…… 5. Balanceakt zwischen Respekt und Veränderung: ……e)……. Antwort: a) Soziale Arbeit agiert mit Respekt vor der Lebenswelt der AdressatInnen. b) Soziale Arbeit drängt auf Veränderungen und Verbesserungen der Lebenslage eines Menschen. c) Soziale Arbeit anerkennt, dass AdressatInnen stets Regisseure ihres Lebens sind. Soziale Arbeit kann nur Aushandlungsprozesse über Lösungen anstreben. d) Soziale Arbeit ist bemüht um verlässliche Verhältnisse und überschaubare Lebensräume. e) Soziale Arbeit muss die Balance bewahren zwischen Respekt, Bewertung und Kritik, zwischen Respekt und Neugestaltung. Frage 15: Was versteht er unter Prävention? Aufgabe: Prävention als … Antwort: präventive Hilfe sind begleitende, unterstützende und ambulante Maßnahmen, diese sollen ausgebaut und die stationären abgebaut werden. Hierbei handelt es sich um eine revolutionäre Umstrukturierung Sozialer Arbeit. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 48 Frage 16: Was versteht er unter Dezentralisierung? Aufgabe: Bei Dezentralisierung geht es … Antwort: um die Erreichbarkeit der Angebote vor Ort und die Verlagerung von Zuständigkeiten an die Basis und die daraus resultierende Planung und Kooperation der beteiligten Personen. Frage 17: Was versteht er unter Alltagsnähe? Aufgabe: Alltagsnähe meint … Antwort: die Präsenz von Hilfe in der Lebenswelt der AdressatInnen, also die Erreichbarkeit von Angeboten. Frage 18: Was versteht er unter Normalisierung? Aufgabe: Unter Normalisierung versteht er … Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 49 Antwort: Normalangebote für alle Menschen. Soziale Arbeit unterscheidet nicht zwischen Personen mit besonderen Belastungen einerseits und Personen ohne Belastungen andererseits. Frage 19: Was versteht er unter Partizipation? Aufgabe: Partizipation zielt auf die Vielfältigkeit von Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten. Voraussetzung ist, dass man R____ 1 und die Möglichkeit zu V____ 2 organisiert. Antwort: 1 Ressourcen 2 Verhandlungen Mitbestimmung der Hilfesuchenden ist ein konstitutives Element Sozialer Arbeit nach Thiersch. Frage 20: Welches ist die zentrale Bezugswissenschaft von Bommes und Scherr? Aufgabe: Welcher Antwort stimmen Sie zu? Die zentrale Bezugswissenschaft ist … a)  Erziehungswissenschaft b)  Soziale Arbeit c)  Soziologie d)  Pädagogik Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 50 Antwort: c) ist die richtige Antwort. Die Soziologie ist die zentrale Bezugswissenschaft der Sozialen Arbeit nach Bommes und Scherr. Frage 21: Welche Sichtweise in Bezug auf Soziale Arbeit nehmen Bommes und Scherr ein? Aufgabe: Welcher der folgenden Aussagen stimmen Sie zu? a)  Der Standpunkt liegt außerhalb Sozialer Arbeit. b)  Der Standpunkt liegt innerhalb Sozialer Arbeit. c)  Der Standpunkt liegt sowohl außer- wie innerhalb Sozialer Arbeit. d)  Sie legen sich in ihrem Standpunkt nicht eindeutig fest. Antwort: Die richtige Antwort ist a). Bommes und Scherr nehmen bewusst einen Standpunkt außerhalb der Gesellschaft ein, sie vertreten eine gesellschaftstheoretische Bestimmung Sozialer Arbeit. Frage 22: Was ist unter Inklusion zu verstehen? Aufgabe: Versuchen Sie eine Umschreibung von Inklusion. Antwort: In den Funktionssystemen gibt es bestimmte Regeln und Voraussetzungen, welche die Individuen erfüllen müssen. Soziale Arbeit versucht durch professionelle Hilfe Inklusionsvermittlung. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 51 Frage 23: Was ist unter Exklusion zu verstehen? Aufgabe: Versuchen Sie ebenso eine Umschreibung von Exklusion. Antwort: Erfüllen Individuen die gesellschaftlichen Normen nicht, stehen sie außerhalb der gesellschaftlichen Funktionssysteme. Dies bezeichnet man als Exklusion. Aufgabe von Sozialer Arbeit ist es, durch Hilfeangebote Exklusion zu vermeiden oder eine Inklusion zu ermöglichen. Frage 24: Welche Funktion übernimmt der Wohlfahrtsstaat Bommes und Scherr zufolge in der modernen Gesellschaft? Aufgabe: Vervollständigen Sie folgenden Satz: Aufgabe des Wohlfahrtsstaates ist es… Antwort: nicht selbst für Inklusion der Individuen in die gesellschaftlichen Funktionssysteme zu sorgen. Er kann aber helfen, die Inklusionsmöglichkeiten zu verbessern. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 52 Frage 25: Bommes und Scherr bezeichnen Soziale Arbeit als Zweitsicherung. Was ist damit gemeint? Aufgabe: Zwei gesellschaftliche Instanzen sorgen dafür, die Inklusionsmöglichkeiten zu verbessern. Welche sind es? a) … b) … Antwort: a) Der Wohlfahrtsstaat: Er kann allerdings nicht selbst für die Inklusion der Individuen sorgen, aber er kann dafür sorgen, die Inklusionsmöglichkeiten zu verbessern, die günstigsten Rahmenbedingungen zu schaffen. b) Soziale Arbeit: Sie ist eine wohlfahrtsstaatliche Instanz, die als komplementäre Zweitsicherung immer dann gefordert ist, wenn wohlfahrtsstaatliche Mechanismen nicht greifen. Frage 26: Welche Funktionen hat nach Bommes und Scherr Soziale Arbeit in der modernen Gesellschaft? Aufgabe: Welcher Antwort stimmen Sie zu? a)  Exklusionsmöglichkeiten zu vermeiden, zu erschweren. b)  Inklusionsmöglichkeiten zu schaffen, zu ermöglichen. Antwort: Aufgabe Sozialer Arbeit ist es, Inklusionshilfen anzubieten, zu schaffen, Inklusion zu ermöglichen (b). Bei der Sozialen Arbeit handelt es sich um organisierte Hilfe, Exklusionsrisiken zu beachten, zu beschreiben und entsprechende Hilfsprogramme zu entwickeln. Die besondere Funktion Sozialer Arbeit besteht in der Organisation von Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung durch professionelle Hilfe. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 53 Frage 27: Welches Ziel verfolgt Staub-Bernasconi mit ihrer Theorie Sozialer Arbeit? Aufgabe: Vervollständigen Sie folgenden Satz: Das zentrale Ziel von Staub-Bernasconi ist es, Sozialer Arbeit… Antwort: zu einem neuen Selbstbewusstsein zu verhelfen und in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung zu rücken. Frage 28: Von welchen menschlichen Bedürfnissen spricht Staub-Bernasconi? Aufgabe: Menschen haben vielfältige Bedürfnisse. Welche Bedürfnisse nennt Staub-Bernasconi? Wir geben Ihnen eine Hilfe. a)  y s i  b)  s o r  c)  t i o  d) s o  e) nach S  n f) nach F r  h  g) nach  l e i  Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 54 Antwort: a) physische Bedürfnisse b) sensorische Bedürfnisse c) emotionale Bedürfnisse d) soziale Bedürfnisse e) nach Sinn f) nach Freiheit g) nach Gleichgewicht Frage 29: Was sind nach Staub-Bernasconi soziale Probleme (Problemkategorien)? Aufgabe: Probleme bei der Bedürfnisbefriedigung sind soziale Probleme. Staub-Bernasconi unterteilt soziale Probleme in vier Problemkategorien. Beschreiben Sie, was man unter den Problemkategorien versteht. a) Ausstattungsprobleme: … b) Austauschprobleme: … c) Machtprobleme: … d) Kriterienprobleme: … Antwort: a) Sie beziehen sich auf die Teilnahme von Individuen an psychischen, sozialen und kulturellen Ressourcen. b) Sie verweisen auf den Umstand, dass Menschen zur Bedürfnisbefriedigung auf andere Menschen angewiesen sind. c) Sie treten dort auf, wo die einen mehr, die anderen weniger haben, die einen Ziele und Befehle durchsetzen können, die anderen Befehle ausführen müssen. d) Sie liegen dann vor, wenn vergesellschaftete Werte fehlen, missachtet werden, zueinander im Widerspruch stehen oder willkürlich angewendet werden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 55 Frage 30: Was versteht Staub-Bernasconi unter einer allgemeinen normativen Handlungstheorie? Aufgabe: Staub-Bernasconi legt ein Handlungsmodell vor, das die Grundlage für professionelles Handeln legt. Es geht dabei um die Beantwortung von fünf Fragen. Erklären Sie, was man unter den Fragen versteht. 1. Beschreibungswissen: … 2. Erklärungswissen: … 3. Werte- und Kriterienwissen: … 4. Verfahrenswissen: … 5. Evaluationswissen: … Antwort: 1. Was ist die Ausgangsproblematik, das soziale Problem? 2. Warum ist das Problem entstanden? 3. Woraufhin soll etwas verändert werden? 4. Wer soll etwas verändern? 5. Wurden die Ziele erreicht? Frage 31: Was versteht Staub-Bernasconi unter Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession? Aufgabe: Führen Sie folgenden Satz weiter: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession basiert auf der Erweiterung des ____ 1 und auf einem dritten ____ 2 Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 56 Antwort: 1 klassischen Doppelmandats und auf einem dritten 2 Aspekt (Tripelmandat): dem professionellen Mandat. Die universell gültig angesehenen Menschenrechte werden von Staub-Bernasconi als Übersetzung zentraler menschlicher Bedürfnisse in rechtliche Norm angesehen. Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession gründet auf der Erweiterung des klassischen Doppelmandats (Hilfe und Kontrolle) um einen dritten Aspekt – das professionelle Mandat. Frage 32: Was versteht man unter einer emergenten Handlungswissenschaft? Aufgabe: Emergente Handlungswissenschaft fasst Grundbegriffe aus verschiedenen Bezugsdisziplinen zusammen wie z.B. … Antwort: Es werden zentrale Wissensbestandteile und Grundbegriffe aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bezugsdisziplinen (z.B. Soziologie, Psychologie, Politologie, Kriminologie, Jurisprudenz etc.) neu zu einer emergenten Handlungswissenschaft zusammengefügt. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 57 Fragen und Antworten zum 5. Kapitel: Ziele und Methoden Sozialer Arbeit Frage 1: Welches sind die philosophischen Grundprinzipien unseres westlichen Kulturkreises? Aufgabe: Die internationale Definition Sozialer Arbeit zählt acht Grundprinzipien auf. Welche sind es? 1. … 2. … 3. … 4. … 5. … 6. … 7. … 8. … Antwort: 1. Recht auf Leben 2. Unabhängigkeit und Freiheit 3. Gleichheit und Gleichbehandlung 4. Gerechtigkeit 5. Solidarität 6. Soziale Verantwortungsbewusstsein 7. Evolution, Friede, Gewaltlosigkeit 8. Herstellen von Beziehungen zwischen Menschheit und Natur Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 58 Frage 2: Wie lautet die Definition Sozialer Arbeit nach der International Federation of Social Workers (IFSW)? Aufgabe: Die Definition kann man wohl kaum auswendig wiedergeben. Deshalb geben wir Ihnen kleine Erinnerungshilfen: Soziale Arbeit ist eine ____ 1 Profession und eine ____ 2 Disziplin. Ihr Ziel ist die Förderung des sozialen W____ 3 , der sozialen E____ 4 , des sozialen Z____ 5 sowie die St____ 6 und Be____ 7 der Menschen. Die Prinzipien der sozialen G____ 8 , die M____ 9 , gemeinsame V____ 10 und die Achtung der V____ 11 bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit. Gestützt auf Th____ 12 zur Sozialen Arbeit, auf So____ 13 , Gei____ 14 und indigenem Wissen, werden bei der Sozialen Arbeit Me____ 15 und Str____ 16 eingebunden, um existentielle Her____ 17 zu bewältigen und das W____ 18 zu verbessern. Antwort: 1 praxisorientierte 2 wissenschaftliche 3 Wandels 4 Entwicklung 5 Zusammenlebens 6 Stärkung 7 Befreiung 8 Gerechtigkeit 9 Menschenrechte 10 Verantwortung 11 Vielfalt 12 Theorien 13 Sozialwissenschaften 14 Geisteswissenschaften 15 Menschen 16 Strukturen 17 Herausforderungen 18 Wohlergehen Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 59 Frage 3: Welches sind die wichtigsten Zielsetzungen Sozialer Arbeit? Aufgabe: Es werden in der Literatur viele Ziele Sozialer Arbeit genannt. Zusammenfassend kann man aber vor allem drei Ziele nennen. Nennen Sie diese! Antwort: 1. Hilfe zur Selbsthilfe, Entfaltung und Förderung der Persönlichkeit. 2. Verbesserung bzw. Veränderung der gesellschaftlichen Bedingungen sozialer Problemlagen. 3. Orientierung an menschenrechtlichen Perspektiven. Frage 4: Was versteht man unter den „klassischen Methoden“ der Sozialarbeit? Aufgabe: Kreuzen Sie die richtigen Antworten an! a)  Gemeinwesenarbeit b)  Fallarbeit c)  Einzelhilfe d)  Beratung e)  Gruppenarbeit f)  Diagnostik Antwort: Richtig sind a), c) und e) Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 60 Frage 5: Was versteht man unter sozialer Einzelhilfe? Aufgabe: Einzelhilfe geht in zwei Richtungen. Beschreiben Sie diese: a) intrapersonale Seite: b) interpersonale Seite: Antwort: a) Entfaltung der eigenen Stärken und Möglichkeiten. b) Vermittlung von Ressourcen. Frage 6: Was versteht man unter sozialer Gruppenarbeit? Aufgabe: Erklären Sie anhand ihrer Ziele, was soziale Gruppenarbeit ist! Antwort: 1. Sicherheit, Anerkennung, Unterstützung, Hilfe geben. 2. Werte und Normen vermitteln. 3. Möglichkeiten der Konfliktlösung bieten. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 61 Frage 7: Was versteht man unter Gemeinwesenarbeit? Aufgabe: Formulieren Sie aus dem „Wortsalat“ zwei sinnvolle Sätze, die die Ziele der Gemeinwesenarbeit umschreiben. a) 1. Menschen, 2. so zu, 3. befähigt, 4. in ihrem, 5. Gemeinwesen, 6. und unterstützt werden, 7. Eigenverantwortung, 8. ihres Lebens, 9. dass sie in, 10. die Gestaltung, 11. übernehmen können, 12 müssen b) 1. Sie, 2. sollen sich, 3. ihrer eigenen, 4. Stärken, 5. bewusst werden, 6. und Ressourcen Antwort: a) Menschen müssen in ihrem Gemeinwesen so befähigt und unterstützt werden, dass sie in Eigenverantwortung die Gestaltung ihres Lebens übernehmen können. b) Sie sollen sich ihrer eigenen Stärken und Ressourcen bewusst werden. Frage 8: Welche Bedeutung hat der Begriff des „social work method“ im Amerikanischen? Aufgabe: Methode im amerikanischen Sprachgebrauch bedeutet viel mehr als das, was der Methodenbegriff in Deutschland meint. Was ist richtig? Der amerikanische Methodenbegriff a)  meint eine Theorie. b)  bezieht sich auf praktische Vorgehensweisen. c)  umfasst Ziele, Mittel und Werte. d)  kommt dem Begriff Technik sehr nahe. Antwort: c) richtig. Der Begriff umfasst Ziele, Mittel und Werte. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 62 Frage 9: Welche Vorläufer hatten die „klassischen Methoden“ in Deutschland? Aufgabe: Ergänzen Sie bitte! Vorläufer der „klassischen Methoden“ waren Bewegungen in Deutschland wie z.B. Einzelhilfe übernahm Elemente aus dem __________________ 1 . Soziale Gruppenarbeit griff auf Konzepte der _______________ 2 . Gemeinwesenarbeit zeigt Verbindungen auf zur ____________ 3 . Antwort: 1. Elberfelder System, 2. Jugendbewegung, Reformpädagogik und Gruppendynamik zurück, 3. Arbeiter- und Frauenbewegung Frage 10: Was versteht man in der neuen Fachdiskussion unter den Fachbegriffen „Arbeitsform“, „Techniken“, „Konzepte“? Aufgabe: Versuchen Sie, die Begriffe voneinander abzugrenzen und in einen sinnvollen Zusammenhang zu stellen. Antwort: Die sog. „klassischen Methoden“ werden nicht als Methoden, sondern eher als „Arbeitsformen“ angesehen. Innerhalb dieser Arbeitsformen werden konkrete Methoden bzw. Vorgehensweisen Sozialer Arbeit angewandt. Methoden sind eingebettet in „Konzepte“, welche Ziele, Inhalte, Methoden und Verfahren in einen sinnhaften Zusammenhang stellen. Konzepte weisen dabei Begründungen und Rechtfertigungen auf für Ziele, Methoden und konkrete Verfahren/Techniken. Verfahren oder „Techniken“ sind Bestandteile von Methoden. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 63 Frage 11: Wie lauten die Querschnittskompetenzen Sozialer Arbeit nach Staub-Bernasconi? Aufgabe: Staub-Bernasconi nennt zwölf Querschnittskompetenzen der professionellen Sozialen Arbeit. Können Sie diese aufzählen? Wir helfen Ihnen. 1. Situation-P______ 1 2. Ressourcen-E______ 2 3. Nicht-direktive B______ 3 4. Kultur-V______ 4 5. H ______ 5 6. Soziale V______ 6 7. Umgang mit M______ 7 und M______ 8 8. Öff______ 9 9. Kon______ 10 10. Hilfeplan und D______ 11 11. Case ______ 12 12. Sozial ______ 13 Antwort: 1 Problemanalysen 2 Erschließung 3 Beratungskompetenzen 4 Veränderung 5 Handlungskompetenzen 6 Vernetzungsarbeit 7 Machtquellen 8 Machtstrukturen 9 Öffentlichkeitsarbeit 10 Konzeptionsentwicklung 11 Durchführung 12 Case-Management 13 Sozialmanagement Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 64 Frage 12: Worin unterscheidet sich Beratung von Therapie? Aufgabe: a) Ist der Verlust an Kontroll- und Steuerungsfunktion so groß, dass Menschen ihr Leben nicht ohne schwerwiegende Störung selbst regulieren können und massive Hilfe brauchen, dann spricht man von _____________. b) Sind Menschen noch in der Lage, ihre Lebenssituation eigenständig zu regeln und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, dann spricht man von____________. Antwort: a) Therapie b) Beratung Frage 13: Was versteht man unter sozialer Beratung? Aufgabe: Geben Sie eine Umschreibung von sozialer Beratung. Antwort: Soziale Beratung ist eine parteieinnehmende Praxis, die durch reflektierte Beziehungen und Erschließung von Hilfsquellen unterschiedlicher Art das Erleben von Menschen unter belastenden Situationen verändern will. Sie geht von der Offenheit menschlicher Situationen aus und arbeitet zugleich mit methodischen wie inhaltlichen Mitteln der Akzeptanz, Sachkompetenz und Solidarisierung. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 65 Frage 14: Um welche Ziele geht es bei der sozialen Beratung? Aufgabe: Versuchen Sie, grob einige Ziele sozialer Beratung zu nennen. Ziele sozialer Beratung sind … Antwort: Identität in sozialer Integration sichern zu helfen, sowie persönliche und soziale EmpowermentProzesse zu unterstützen. Beratung kann und muss Intuition und Emotion neben Realität aufgreifen und Kohärenzsinn wie Bewältigungsoptimismus auch in ambivalenten und widersprüchlichen Anforderungen stärken. Frage 15: Welche ethischen Grundsätze gelten für eine soziale Beratung? Aufgabe: Die Deutsche Gesellschaft für Beratung hat ethische Grundsätze für soziale Beratung aufgestellt. Wir geben Ihnen wiederum eine Hilfestellung. Beratung … • ist bestimmt von A______ 1 und W______ 2 • erfolgt auf der Basis einer Zusammenarbeit auf A______ 3 • ______ 4 jedem Menschen ______ 5 • erfolgt im R______ 6 vor der Eig______ 7 des Ratsuchenden • basiert auf V______ 8 und unterliegt der Sch______ 9 • ______ 10 private Kontakte zwischen Ratsuchenden und ______ 11 • fordert beiderseitiger W______ 12 • fordert einen ge______ 13 R______ 14 • erfordert Z______ 15 und Auf______ 16 • braucht Z______ 17 • braucht Ver______ 18 • geht von F______ 19 und W______ 20 • setzt O______ 21 voraus • ist stets als E______ 22 zu verstehen Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 66 Antwort: 1 Achtung 2 Wertschätzung 3 Augenhöhe 4 steht 5 offen 6 Respekt 7 Eigenverantwortung 8 Vertraulichkeit 9 Schweigepflicht 10 schließt 11 aus 12 Wille 13 geschützten 14 Raum 15 Ziele 16 Auftragsklärung 17 Zeit 18 Vertrauensschutz 19 Freiwilligkeit 20 Wahlfreiheit 21 Offenheit 22 Ergebnisoffenheit Frage 16: Welche rechtlichen Grundlagen gibt es für eine soziale Beratung? Aufgabe: Gibt es Gesetze, die sich auf eine soziale Beratung beziehen? a) Ja, eindeutig. b) Nein. c) Der Gesetzgeber äußert sich nur vage. d) Der/die BeraterInnen sollten sich da nicht so sicher sein. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 67 Antwort: a) Der Gesetzgeber hat MitarbeiterInnen in Beratungsstellen im Rahmen des Zivilprozessrechtes ein Zeugnisverweigerungsrecht nach § 383 Abs. 1 Nr. 6 der Zivilprozessordnung (ZPO) eingeräumt. Der Vertrauensschutz ist eine Gewährleistungspflicht des Beraters für das notwendige Vertrauensverhältnis in der Beratungsbeziehung. Frage 17: Was versteht man unter der Evidence-Based Practice Sozialer Arbeit? Aufgabe: Versuchen Sie eine Umschreibung. Antwort: Evidence-Based Practice ist eine systematische, methodisch ausgefeilte und anwendungsfreundliche Strategie des Wissensmanagements für eine zielgerichtete und wirksame Versorgungspraxis. Dieser Ansatz fordert eine konsequente Analyse professioneller Verfahren hinsichtlich ihrer tatsächlichen Wirksamkeit sozialer Praxis und ihrer Methoden, Arbeitsformen und Verfahrenstechniken. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 68 Fragen und Antworten zum 6. Kapitel: Studium – Berufsfelder – Profession Frage 1: Aus welchen Anfängen entwickelten sich die ersten Ausbildungsstätten für Sozialarbeit / Sozialpädagogik? Aufgabe: 1893 begann die eigentliche Entwicklung der Ausbildung mit einem vierwöchigen Kurs der „Berliner Mädchen- und Frauengruppen für soziale Arbeit“. Welche Ausbildungsangebote folgten? • • • • • • 1899 1905 1908 1909 1911 1923 Antwort: • 1899 der erste Jahreskurs für die Arbeit in der Wohlfahrtspflege • 1905 die einjährige Christliche Soziale Frauenschule des Evangelischen Frauenbundes in Hannover • 1908 die von Alice Salomon in Berlin geleitete erste zweijährige überkonfessionelle Soziale Frauenschule in Deutschland • 1909 die erste Evangelische Soziale Frauenschule der Inneren Mission in Berlin • 1911 die erste Katholische Soziale Frauenschule in Heidelberg • 1923 die ersten fünfzehnmonatigen Jugendpflegekurse für Männer an der deutschen Hochschule für Politik in Berlin (1927 staatlich anerkannt) Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 69 Frage 2: Was waren die Gründe, die zur Überleitung der Höheren Fachschule in die Fachhochschule und schließlich zu den derzeitigen Bachelor / Master-S Studiengängen führten? Aufgabe: Nennen Sie die wichtigsten Gründe. Antwort: Im Wintersemester 1971 / 72 wurde die Höhere Fachschule zur Fachhochschule umgewandelt. Schon damals sollten berufliche Ausbildungsgänge innerhalb der EWG einander angeglichen und auch aufgewertet werden. In Bologna beschlossen 27 europäische Länder bzw. deren Bildungsministerien, bis zum Jahr 2010 vergleichbare und einheitliche Studienabschlüsse einzuführen. Die neuen Studienabschlüsse sollten Bachelor und Master of Arts heißen. Frage 3: Welche Probleme gab es bezüglich der Qualifikation der HochschullehrerInnen? Aufgabe: Welche Antworten treffen zu? Die Professoren … a)  waren ausgebildete Sozialpädagogen / Sozialarbeiter. b)  waren Fachwissenschaftler z.B. Juristen, Soziologen, Psychologen u.a. c)  hatten kein Studium der Sozialen Arbeit absolviert. d)  vermittelten „Fächersalat“. e)  entwickelten ein eigenständiges Fach für Soziale Arbeit. Antwort: Richtig sind b), c) und d). Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 70 Frage 4: Was veränderte sich durch den Bologna-Beschluss? Aufgabe: Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Ziel des Bologna-Beschlusses von 1997 war … a)  StudentInnen mehr Zeit zum Studieren zu geben. b)  Studieninhalte in Europa zu vereinheitlichen. c)  StudentInnen andere Länder und deren Studium kennenzulernen. d)  Studienqualität überprüfen zu lassen. e)  StudentInnen mehr Praxiserfahrungen zu ermöglichen. f)  im Ausland erworbene Studienabschlüsse unbürokratisch anerkennen zu lassen. g)  neue, einheitliche Studienabschlüsse (Bachelor und Master) einzuführen. Antwort: Es ging bei den Beschlüssen von Bologna vor allem darum, b) die Studieninhalte in Europa zu vereinheitlichen. d) die Studiengänge regelmäßig auf Inhalte und Qualität zu überprüfen. f) im Ausland erworbene Studienabschlüsse anzuerkennen. g) einheitliche Studienabschlüsse einzuführen. Frage 5: Gibt es eine zuverlässige Systematik zur Einteilung des Berufsfeldes Sozialer Arbeit? Aufgabe: Schätzen Sie die folgenden Aussagen als richtig oder falsch ein! a)  Die Arbeitsfelder Sozialer Arbeit kann man sehr exakt katalogisieren. b)  Es gibt viele Versuche, die als Orientierung gelten können. c)  Die Datenerfassung des Statistischen Bundesamtes gibt mit ihren Kennziffern eine klare Systematisierung. d)  Eine exakte Systematisierung gibt es nicht. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 71 Antwort: a) falsch b) richtig c) falsch d) richtig Frage 6: Welche Aufgaben hat die kommunale Organisation Sozialer Arbeit? Aufgabe: Erklären Sie den folgenden Satz: Sozialstaatlichkeit ist ein Staatsziel. Antwort: Der Staat übernimmt mit der Einrichtung öffentlicher Träger die Verantwortung für eine gesellschaftliche Organisation sozialer Dienstleistungen. Diese Verantwortung wird im Art. 20 Abs. 1 des Grundgesetzes festgelegt. Dem Staat wird als notwendige Ergänzung zur Sicherung der Voraussetzungen der ökonomischen Produktion auch die Aufgabe übertragen, die soziale Sicherheit und das Wohlergehen seiner Bürger zu gewährleisten, indem er sie fördert und sozialen Risiken entgegenwirkt. Er kommt dieser Aufgabe nach durch die Organisation des Systems sozialer Sicherung, das mit drei Säulen der Versicherung, Versorgung und Fürsorge gekennzeichnet ist. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 72 Frage 7: Wo und wann wurde das erste Jugendamt eingerichtet? Aufgabe: Vervollständigen Sie bitte die beiden Sätze! Petersen hat 19____ 1 in_________ 2 als erster die Aufgaben der Jugendfürsorge in eine Behörde für Jugendfürsorge zusammengefasst. Sie gilt als Vorläufer der späteren ____________ 3 . Antwort: 1. 1910, 2. Hamburg, 3. Jugendämter Frage 8: Was ist das besondere Charakteristikum des Jugendamtes? Aufgabe: Nennen Sie die beiden wichtigsten Kennzeichen. Antwort: 1. Das Jugendamt ist eine Erziehungsbehörde. 2. Das Besondere des Jugendamtes ist die Zweiteilung der Behörde in einen Jugendhilfeausschuss und die Verwaltung des Jugendamtes. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 73 Frage 9: Welcher § des SGB VIII regelt den Aufbau und die Organisation des Jugendamtes? Aufgabe: Sie kennen sich im SGB VIII aus und wissen, um welchen § es sich handelt. Antwort: Der § 71 des SGB VIII regelt den Aufbau des Jugendamtes. Frage 10: Welche Bedeutung haben freie Träger Sozialer Arbeit? Aufgabe: Die freien Träger (Wohlfahrtsverbände) sind … a)  sehr wichtige Träger Sozialer Arbeit. b)  unbedeutend. c)  altmodische Einrichtungen aus früheren Zeiten. d)  tragende Säulen Sozialer Arbeit im Sozialstaat. Antwort: d) Die freien Träger und ihre Einrichtungen sind tragende Säulen im Sozialstaat. Sie sind politisch unabhängig und rechtlich selbständige Organisationen. Sie sind Institutionen zur Implementierung des staatlichen Sozialleistungssystems. Die sechs Wohlfahrtsverbände übernehmen zentrale Aufgaben des Sozialstaates. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 74 Frage 11: Wie regelt das SGB VIII das Verhältnis der öffentlichen zu den freien Trägern? Welche Antwort ist richtig? Aufgabe: Das Verhältnis zwischen öffentlicher und freier Jugendhilfe ist: a)  öffentliche Jugendhilfe ist übergeordnet, b)  freie Jugendhilfe ist autonom, c)  freie und öffentliche Jugendhilfe arbeiten partnerschaftlich zusammen, d)  das Verhältnis ist nicht genau geregelt. Antwort: Richtig sind b) und c). Frage 12: Wie kann man freie Wohlfahrtspflege definieren? Aufgabe: Ergänzen Sie bitte den folgenden Satz! Freie Wohlfahrtspflege bietet die Möglichkeit, die _____________ 1 der Überzeugungen und_____________ 2 , die sich in einer pluralistischen Gesellschaft entwickelt haben, in ___________ 3 Handeln und soziale _____________ 4 umzusetzen. Antwort: 1. Vielfalt, 2. Gestaltungsmöglichkeiten, 3. helfendes, 4. Dienstleistungsangebote Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 75 Frage 13: Wie heißen die sechs Wohlfahrtsverbände? Aufgabe: Die Wohlfahrtsverbände übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft. Zu den Wohlfahrtsverbänden zählen … Antwort: 1. Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche e.V. 2. Deutscher Caritasverband e.V. 3. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband 4. Arbeiterwohlfahrt e.V. 5. Deutsches Rotes Kreuz 6. Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. Frage 14: Wie heißt die Dachorganisation der Spitzenverbände? Aufgabe: Die Wohlfahrtsverbände haben sich in einer Dachorganisation zusammengeschlossen. Diese nennt sich … Antwort: 1. Die sechs Spitzenverbände haben sich zusammengeschlossen in der Dachorganisation der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. (BAGFW). 2. Die sechs Spitzenverbände und die öffentlichen Träger haben sich auch zusammengeschlossen in dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 76 Frage 15: Gibt es neben den Spitzenverbänden weitere gemeinnützige Verbände? Aufgabe: Wie ist ihr Informationsstand? a)  nein keine b)  ja viele c)  einige d)  zur Zeit noch nicht, aber die Entwicklung geht dahin, dass weitere gemeinnützige Verbände ins Leben gerufen werden. Antwort: a) falsch b) richtig c) falsch d) falsch Frage 16: Worin liegen die Gründe für die Entstehung und die Vorteile von Selbsthilfegruppen? Aufgabe: Nennen Sie Vorteile! Antwort: Aus den Nachteilen der Spitzenverbände (z.B. Bürokratisierung, Zentralisierung, bürokratische Verkrustung u.a.) resultieren die Vorteile der Bürgerinitiativen bzw. Selbsthilfegruppen. Sie können z.B. variabler arbeiten und spontan auf aktuelle Probleme reagieren. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 77 Frage 17: Warum ist der Gesetzgeber an der Pluralität der freien Jugendhilfe interessiert? Aufgabe: Nennen Sie einige Argumente. Antwort: Dem Gesetzgeber liegt viel an der Pluralität der freien Jugendhilfe, weil diese dem Grundsatz der Vielfalt von Trägern unterschiedlicher Wertorientierungen und der Vielfalt von Inhalten, Methoden und Arbeitsformen entspricht. Frage 18: Worin liegt der Nutzen, sich einer Fachgewerkschaft anzuschließen? Aufgabe: Sie sollten eigentlich den Berufsverband sozialer Arbeit kennen. Antwort: Um das Ansehen von Sozialer Arbeit in der Öffentlichkeit zu verbessern, sind die Organisation einer berufspolitischen Vertretung bzw. eines Berufsverbandes und die Mitarbeit darin unerlässlich. Sie sollten den Berufsverband, der 1993 gegründet wurde, kennen. Es ist der Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e. V. (DBSH). Er ist Mitglied der International Federation of Social Workers (IFSW). Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 78 Frage 19: Welche Ziele und Aufgaben verfolgt die Fachgewerkschaft DBSH? Aufgabe: Zählen Sie die wichtigsten Aufgaben auf! Antwort: Zu den Aufgaben des DBSH gehören z.B.: 1. Mitwirkung bei der Fortbildung, Einflussnahme auf gesellschaftliche Entwicklung, Gesetzgebung und Verwaltung u.a. 2. Auskunft und Vertretung in Fragen des Tarif-, Besoldungs-, Arbeits- und Sozialrechtes. Frage 20: Wie lauten die berufsethischen Prinzipien des DBSH? Aufgabe: Das Berufsmandat Sozialer Arbeit umfasst fünf berufsethische Grundprinzipien. Wie lauten diese? Antwort: 1. Hilfeleistung 2. Kontrollfunktionen 3. Wissenschaftsorientierung/Erklärungstheorien 4. Berufskodex 5. Menschenrechtsinstrumente Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 79 Frage 21: Was besagt das Subsidiaritätsprinzip? Aufgabe: Unter dem Subsidiaritätsprinzip versteht man: a)  Der Staat hat das Monopol sozialer Hilfeleistungen b)  Die freien Träger haben das Monopol sozialer Hilfeleistungen. c)  Zwischen Staat und Träger besteht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. d)  Der Staat hält sich zurück und greift nur dann ein, wenn die freien Träger bestimmte Leistungen nicht erbringen können. Antwort: Die öffentlichen Träger besitzen kein Monopol. Zwischen den Trägern besteht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es besteht ein Funktionsschutz freier Träger in einem bedingten Konkurrenzverbot, das es den öffentlichen Trägern der Sozialhilfe verwehrt, neben oder anstelle von Angeboten der freien Träger eigene Maßnahmen zu schaffen, ohne dass dies die Wahrung eines vielfältigen Angebots oder aus fachlichen oder wirtschaftlichen Gründen angezeigt ist (c und d). Frage 22: Worin besteht der Unterschied zwischen Sozialpolitik und Sozialer Arbeit? Aufgabe: Führen Sie die beiden Satzanfänge fort. a) Aufgabe der Sozialpolitik ist … b) Aufgabe Sozialer Arbeit ist … Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 80 Antwort: a) die Tätigkeit der staatlichen und kommunalen sozialpolitischen Instanzen, wie z. B. Parteien, Wirtschaftsverbände, Parlament, zuständige Arbeits- und Sozialministerien. b) die Tätigkeit, die Institutionen und Organisationen Sozialer Arbeit als Dienstleister durchführen. Träger der öffentlichen Sozialhilfe und Verbände freier Wohlfahrtspflege betreiben Soziale Arbeit. Zur Sozialen Arbeit gehören alle Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz und dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Frage 23: Was versteht man unter Verberuflichung und was unter Professionalisierung? Aufgabe: Welche Antwort ist richtig oder falsch? a)  Nicht jedes Berufshandeln ist professionell. b)  Verberuflichung ist Voraussetzung der Professionalisierung. c)  Beruf und Profession sind identische Bezeichnungen. d)  Voraussetzung für Verberuflichung und Profession ist, dass die Tätigkeit bezahlt wird. Antwort: a) richtig b) richtig c) Falsch: Es sind nicht identische Bezeichnungen. d) Falsch: Die Bezahlung ist kein Unterscheidungskriterium. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 81 Frage 24: Welches sind die Schritte zur Etablierung von Sozialer Arbeit als eigenständigen Beruf ? Aufgabe: Ordnen Sie die Texte nach den vier Schritten in ihrer geschichtlichen Reihenfolge! a) Die Entwicklung einer beruflichen Methode trennte Soziale Arbeit von Laienhilfstätigkeiten. b) Die Aufgaben der Sozialen Arbeit hatten ein hohes Niveau an Kompliziertheit erreicht, sodass eine spezielle Ausbildung notwendig wurde. c) Die Ausweitung der Arbeitsgebiete konnte nicht mehr mit ehrenamtlichen Helfern bewerkstelligt werden. d) Die Entwicklung eines beruflichen Ethos grenzte die Soziale Arbeit von der Tätigkeit aus guter Gesinnung ab. Antwort: Die vier Schritte der geschichtlichen Reihenfolge der Verberuflichung sind: c), a), d), b) Frage 25: Was versteht man unter Doppel-und Tripel-Mandat? Aufgabe: Ergänzen Sie … a) Doppelmandat b) Tripelmandat Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 82 Antwort: a) Unter dem Doppelmandat versteht man auf der einen Seite konkrete Hilfe und auf der anderen Seite die Ausübung staatlicher Kontrollfunktionen durch die Berufsgruppe. Jeder Hilfeprozess enthält Elemente von Kontrolle. Diese Form der Kontrolle wird in Kauf genommen, sofern die Hilfe erwünscht und nützlich ist. b) Seitdem SozialarbeiterInnen zunehmend auch die Finanzierbarkeit ihrer Dienste zu beachten haben, ist aus dem Doppelmandat ein Dreifachmandat geworden, bestehend aus dem Beziehungsgeflecht Staat-Markt-Lebenswelt des/der KlientIn. Staub-Bernasconi schlägt vor, die Bezeichnung „doppeltes Mandat“ und „Tripelmandat“ künftig „Berufsethisches Mandat“ oder einfach „Berufsmandat Sozialer Arbeit“ mit fünf berufsethischen Grundprinzipien zusammenzufassen. Frage 26: Welche zwei Seiten hat der Begriff „Macht“ in der Sozialen Arbeit? Aufgabe: Nach Staub-Bernasconi ist der Begriff „Anpassung“ vom Grundverständnis her positiv. Die negative Sicht kommt wahrscheinlich von der Verbindung „Anpassung und Macht“ bzw. „Anpassung und Ohnmacht“. Deswegen schlägt sie vor, dass man zwischen „positiver“ und „negativer“ Macht unterscheiden sollte. Was bedeutet … a) positive Macht? b) negative Macht? Antwort: a) Positive Macht: Unter einer positiven Macht versteht man eine Begrenzungsmacht, die Begrenzungsregeln aufstellt. Dabei geht es um menschliches Zusammenleben nach fairen Regeln, sie kann als bedürfnisnahe und deshalb menschengerechte Machtstruktur bezeichnet werden. Im Alltag gibt es viele solcher begrenzenden Regeln, die gar nicht als solche wahrgenommen werden. b) Negative Macht: Es ist eine Macht, die Behinderungsregeln aufstellt. Sie muss man als menschenbehindernd bezeichnen. Die Machthaber gehen davon aus, dass sie das Gesamtinteresse repräsentieren und dass das, was ihnen nützt, allen nützt. Die Kontrollinstanz, die Behinderungsprinzipien durchzusetzen hat, ist vom Abweichungs-, Straf- und/oder Rachegedanken für sozial abweichendes Verhalten konzipiert. Die Durchsetzungsregeln sind selektiv, d. h. nicht für alle Menschen gleich. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 83 Frage 27: Was versteht man unter Dienstleistungen? Aufgabe: Soziale Arbeit versteht sich als Dienstleistung und arbeitet in zwei Richtungen. Welche sind es? Sie öffnet sich für diejenigen Personen und Probleme, die _____________ 1 Sie setzt sich für die Nutzbarkeit derjenigen ein, denen _____________ 2 Antwort: 1 aus dem System herausfallen. 2 der Nutzen versagt bleibt. Schilling / Klus, Soziale Arbeit © 2015 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München 84