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Was muss auf der Verpackung stehen?
• V erkehrsbezeichnung „Nahrungs- ergänzungsmittel“ • Kennzeichnende Nährstoffe, z.B. „Vitamine“ • empfohlene tägliche Verzehrsmenge in Portionen • Warnhinweis „Die empfohlene tägliche Verzehrsmenge darf nicht überschritten werden.“ • Hinweis, dass NEM kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung sind • Hinweis, das Produkt außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern aufzubewahren • Nährwertangaben • Angaben zur Bedarfsdeckung • Zutatenliste • Mindesthaltbarkeitsdatum • Mengenangabe • Name oder Firma und Adresse des Herstellers, Verpackers oder Verkäufers
Die Verbraucherzentrale Bayern ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte gemeinnützige Organisation. Ziel unserer Arbeit ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen des privaten Konsums zu informieren, zu beraten und zu unterstützen. In allen unseren 16 Beratungsstellen gibt es eine „Infothek“ mit Testergebnissen sowie Beratung zu Verbraucherrecht, Versicherungen, Altersvorsorge, Umwelt und Energie. In 10 weiteren Städten bieten wir Energieberatung an, in Nürnberg Beratung zu Bauen und Wohnen. Die Adressen der Beratungsstellen finden Sie im Internet unter www.verbraucherzentrale-bayern.de. Dort informieren wir auch über die teilweise anfallenden Kosten für eine Beratung. Für Ernährungsfragen bieten wir ein bayernweites Infotelefon unter 01805 - 82 92 32 (14 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz. Für Anrufe aus Mobilfunk- netzen gelten abweichende Tarife.).
Impressum: Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V., Steinbockgasse 1, 06108 Halle (Saale) in Kooperation mit den Verbraucherzentralen Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz / Stand Dezember 2006
Wir beraten – kompetent und unabhängig
Zu guter Letzt… Vitamine, Mineral- stoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind wichtige Komponenten einer gesunden, ausgewogenen Kost. Eingebettet in natürliche Lebensmittel, im Zusammenspiel mit allen Inhaltsstoffen, entfalten sie ihre Wirkung am besten. NEM, auch Obst- und Gemüseextrakte, können dagegen einseitige Essgewohnheiten und einen ungesunden Lebensstil nicht ausgleichen.
Verbraucherzentrale Bayern e. V. Mozartstraße 9 · 80336 München Tel. (0 89) 5 39 87-0 Fax (0 89) 53 75 53 E-Mail:
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Appetit auf Pillen? Nahrungsergänzungsmittel... die umstrittenen Gesundmacher
Sie müssen das nicht NEhMen! Wenn für eine ausgewogene Ernährung scheinbar die Zeit fehlt oder an der Qualität der im Supermarkt angebotenen Lebensmittel Zweifel aufkommen, werden Nahrungsergänzungsmittel interessant. Doch was bringen Vitaminpillen und Co?
Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) enthalten Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder sonstige Stoffe mit ernährungsphysiologischer Wirkung in konzentrierter Form. Sie werden arzneitypisch, d.h. in dosierter Form als Kapseln, Tabletten etc. angeboten. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei aber nicht um Medikamente, sondern um Lebensmittel. Arzneimittel sind dazu bestimmt, Krankheiten zu behandeln und müssen eine Zulassung durchlaufen, bei der Wirksamkeit und Unschädlichkeit geprüft werden. NEM dagegen bedürfen als Lebensmittel keiner solchen Zulassung. Sie sind dazu bestimmt, die normale Ernährung zu ergänzen. Anbieter dürfen deshalb nicht die Heilung oder Linderung von Krankheiten versprechen.
Diese Substanzen sind häufig in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden:
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Vitamine (A,C,E und B-Vitamine) Mineralstoffe (Calcium, Magnesium) Spurenelemente (Zink, Selen) Sekundäre Pflanzenstoffe (Carotinoide, Phytoöstrogene) Aminosäureabkömmlinge und Peptide (L-Carnitin, Glutathion) Natürliche Öle (Fischöl, Nachtkerzenöl) Pflanzenextrakte (Gingko, Zimt) Produkte tierischen Ursprungs (Haifisch- knorpel, Muschelextrakte) Algen, Gelatine…
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Viele derartige Produkte bewegen sich an der Grenze zwischen Lebensmitteln und (nicht zugelassenen!) Arzneimitteln.
Deutschland ist kein Vitaminmangelland
Anbieter von NEM schüren beim Verbraucher oft die Furcht, nicht ausreichend mit lebensnot- wendigen Nährstoffen versorgt zu sein. Sie behaupten, dass Obst und Gemüse heute nährstoffärmer als früher sind, weil die Böden als Folge der intensiven Landwirtschaft ausgelaugt seien. Das Gegenteil ist der Fall: Der Nährstoffgehalt der Böden wird von Experten im Vergleich zu früher sogar als höher eingestuft. Insgesamt hat die Vitaminversorgung der Bevölkerung in Deutschland heute ganzjährig ein hohes Niveau erreicht.
Wem nützen Nahrungsergänzungsmittel?
Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, braucht keine zusätzlichen Vitamine und Co. Trotzdem gibt es Fälle, in denen die Zufuhr bestimmter Nährstoffe sinnvoll sein kann: • Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere (Folsäure) • Personen, die sehr wenig Nahrung aufnehmen (z. B. hochbetagte Senioren) • Menschen mit Unverträglichkeiten oder Darmerkrankungen Die Einnahme von NEM sollte jedoch in solchen Fällen individuell mit dem Arzt oder Ernährungsberater abgestimmt werden.
Viel hilft viel?
Über den Bedarf zugeführte Mengen nutzen nicht, können in manchen Fällen sogar schaden. So ist beispielsweise lange bekannt, dass zusätzliche Gaben von Beta-Carotin bei Rauchern Lungenkrebs begünstigen können. Nehmen Schwangere in den ersten Wochen zu viel Vitamin A zu sich, kann das Kind in seiner Entwicklung gestört werden. Auch von Präparaten mit hochdosierten antioxidativen Vitaminen A, C und E zum Schutz vor Herz-Kreislauf- Erkrankungen muss abgeraten werden. Bestimmte Spurenelemente wie Eisen sollten wegen potentieller Risiken, die eine unkontrollierte Aufnahme nach sich ziehen kann, nur auf Empfehlung des Arztes und bei nachgewiesenem Mangel genommen werden. Ein Zuviel an einzelnen Nährstoffen kann außerdem die Aufnahme anderer Nährstoffe behindern (Calcium und Magnesium; Pflanzensterine und fettlösliche Vitamine).