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Applaus 2015 - Initiative Musik

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APPLAUS 2015 PRESSEMAPPE FEIERLICHE PREISVERLEIHUNG FÜR HERAUSRAGENDE LIVEMUSIKPROGRAMME 12. OKTOBER 2015, MUFFATHALLE, MÜNCHEN APPLAUS 2015 Höchstdotierter Bundesmusikpreis mit neuem Namen Am 12. Oktober 2015 prämiert die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, zum dritten Mal herausragende Programme von unabhängigen Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstaltern aus den Bereichen Rock, Pop und Jazz. Aus dem Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz wird: APPLAUS - Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten. Die Ziele des Musikpreises bleiben unverändert: • Kleine bis mittlere Clubs sowie Veranstalterinnen und Veranstalter mit anspruchsvollen Livemusikprogrammen ehren und finanziell stärken, • Kulturell wichtigen, jedoch nicht immer kostendeckenden Engagement dieser Spielstätten und Akteure zu mehr Anerkennung in den kommunalen, kulturpolitischen Diskussionen zu verhelfen • Öffentliche Aufmerksamkeit für die musikalischen Angebote und strukturellen Herausforderungen von unabhängigen Musikclubs erhöhen. FÖRDERER UND PARTNER MEDIENPARTNER Mit APPLAUS 2015 zeichnet die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in drei Kategorien die Programme von 64 Musikclubs und Veranstaltungsreihen aus 14 Bundesländern aus, die mit Beiträgen zwischen 5.000 € und 30.000 € gefördert werden. 2015 vergibt die Jury dazu erstmals einen undotierten Sonderpreis. Mit dem Bundespreis konnten seit 2013 über 100 Musikclubs sowie Veranstalterinnen und Veranstalter ihre hochwertigen, trendsetzenden Programme erhalten und weiterentwickeln. 1,8 Millionen Euro standen ihnen dafür im Rahmen des Förderpreises 2013 und 2014 zur Verfügung. In 2015 gehen nun 905.000 € Fördergelder aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin an die Preisträger, damit ist APPLAUS 2015 wieder der höchstdotierte deutsche Bundesmusikpreis. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie und die Landeshauptstadt München fördern in diesem Jahr die Preisverleihung in der Münchener Muffathalle. Die Durchführung von APPLAUS 2015 übernimmt wieder die Initiative Musik mit den Partnern Bundeskonferenz Jazz (BK Jazz) und der LiveMusikKommission Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. (LiveKomm). APPLAUS 2015 – HERAUSRAGENDE LIVEMUSIKCLUBS 64 Preisträger aus 14 Bundesländern NACH KATEGORIEN Kategorie I 15 Preisträger Spielstätten mit mindestens 104 Livemusikveranstaltungen im Jahr 2014 Je 30.000 Euro Kategorie II 21 Preisträger Spielstätten mit mindestens 52 Livemusikveranstaltungen im Jahr 2014 Je 15.000 Euro. Kategorie III 28 Preisträger – Veranstalter und Spielstätten mit mindestens 10 Livemusikveranstaltungen im Jahr 2014 Je 5.000 Euro NACH BUNDESLÄNDERN Baden-Württemberg 5 Bayern 12 Berlin 11 Brandenburg 1 Bremen 2 Hamburg 2 Hessen 3 Mecklenburg-Vorpommern 2 Niedersachsen 5 Nordrhein-Westfalen 9 Rheinland-Pfalz 3 Sachsen 6 Sachsen-Anhalt 1 Thüringen 2 Preisträger vorab auf Anfrage SPERRFRIST 12. OKTOBER 2015 / 20:00 UHR Liebe Journalistinnen und Journalisten, da wir wissen, dass Sie Ihre Ausgaben und Beiträge rechtzeitig planen müssen, informieren wir Sie auf Anfrage und auf Zusicherung, dass Sie die SPERRFRIST 12. OKTOBER 2015 / 20:00 UHR einhalten, gern vorab über die Preisträger 2015. Kontakt: [email protected] PROF. MONIKA GRÜTTERS Staatsministerin für Kultur und Medien, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Mit dem neuen Namen für unseren Preis „APPLAUS – Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“ wollen wir den kulturpolitischen Wert kleinerer bis mittlerer Musikclubs für die kulturelle Vielfalt in Deutschland hervorheben. Denn: Für junge, aufstrebende Musikerinnen und Musiker sind vor allem die kleinen Clubs mit ihren qualitativ hochwertigen und innovativen Programmen wichtige Orte, um sich künstlerisch zu entwickeln, neue Fans zu gewinnen und ihre Kreativität auch finanziell abzusichern. Zugleich tragen diese Clubs entscheidend zur soziokulturellen Vernetzung lokaler Rock-, Pop- und Jazzmusikszenen bei. Das ist jeden Applaus wert. Mit dem neuen Namen für unseren Preis „APPLAUS – Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“ wollen wir den kulturpolitischen Wert kleinerer bis mittlerer Musikclubs für die kulturelle Vielfalt in Deutschland hervorheben. PROF. DIETER GORNY Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik, Vorsitzender der Jury 2015 Mit dem Preis können wir lokale Kulturförderer in ihrer Arbeit unterstützen, insbesondere damit sie die so essentielle kulturpolitische Diskussion mit langen Atem vor Ort weiter führen können. Der Preis zeichnet Clubs aus, die neue spannende Musik auf die Bühne bringen und damit wichtige Kulturorte bieten, durch die Städte lebendig und attraktiv werden. Die Preisträger sind dabei ein Spiegel des musikalischen S‎chaffens und der regionalen Kulturpolitik. Die Clubs, die ein engagiertes Programm bieten, haben häufig Probleme, kostendeckend zu arbeiten. Uns ist deshalb wichtig, nicht nur die Programmmacherinnen und -macher zu würdigen, sondern auch den schwierigen Rahmenbedingungen der Clubs Rechnung zu tragen. Mit dem Preis können wir lokale Kulturförderer in ihrer Arbeit unterstützen, insbesondere damit sie die so essentielle kulturpolitische Diskussion mit langen Atem vor Ort weiter führen können. ILSE AIGNER Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Unter den elf Sparten der Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Bayern die Musik besonders erfolgreich. Die Vergabe des Spielstättenprogrammpreises bestätigt dies: Unter allen Bundesländern erhalten Livemusikspielstätten und Programmreihen im Freistaat regelmäßig die meisten Auszeichnungen. Nicht nur in den großen Städten, sondern gerade auch im ländlichen Raum gibt es zahlreiche Veranstalter, die mit ambitionierten Programmen finanzielle Risiken eingehen und das kulturelle Leben in Bayern maßgeblich mitprägen. Als Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie setze ich mich gern für die Anliegen dieser Branche ein. Gerade auch im ländlichen Raum gibt es zahlreiche Veranstalter, die mit ambitionierten Programmen finanzielle Risiken eingehen und das kulturelle Leben in Bayern maßgeblich mitprägen. DIETER REITER Oberbürgermeister München München hat eine sehr innovative Musikszene. Deshalb freue ich mich als Oberbürgermeister dieser Stadt besonders, dass die Verleihung des renommierten Spielstättenprogrammpreises in diesem Jahr in unserer Stadt stattfindet. München hat eine sehr innovative Musikszene. Zahlreiche Livemusikveranstalter und Spielstätten bieten mit ihren anspruchsvollen Programmen dabei den notwendigen Ort, damit Musiker und Musikerinnen experimentell und kreativ neue Wege ausprobieren. Auch der Nachwuchs bekommt hier den unverzichtbaren Platz, den er benötigt. Deshalb freue ich mich als Oberbürgermeister dieser Stadt besonders, dass die Verleihung des renommierten Spielstättenprogrammpreises in diesem Jahr in unserer Stadt stattfindet. Mit dieser unverzichtbaren, vom Bund finanzierten Förderung von kulturell herausragenden Livemusikprogrammen wird auch auf nationaler Ebene sichtbar gemacht, dass gerade die Grenzgänge zwischen Kultur und Kreativwirtschaft besonders spannende Ergebnisse hervorbringen. FELIX F. FALK Sprecher der Bundeskonferenz Jazz Die kleinen ambitionierten und mutigen Clubs und Programmreihen sind die zentrale Lebensader im Jazz. Aus diesem Grund hat die Bundeskonferenz Jazz den Spielstättenprogrammpreis vor über 10 Jahren konzipiert. Im dritten Jahr seiner Realisierung ist der Beweis für seine große Bedeutung und Wirkung längst erbracht. Wenn die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jazz-Clubs auf der einen und Rock-/Pop-Clubs auf der anderen Seite noch besser berücksichtigt werden und zusätzliche Preisgelder zur Verfügung stehen, damit mehr preiswürdige Spielstätten ausgezeichnet werden können, dann hat dieser Preis das Zeug, zum Rückgrat der Livemusikkultur zu werden. Im dritten Jahr seiner Realisierung ist der Beweis für seine große Bedeutung und Wirkung längst erbracht. OLAF MÖLLER Politischer Sprecher der LiveKomm Alle haben Eines gemeinsam - es sind in erster Linie schützenswerte Kulturbetriebe, die trotz finanziellen Risikos den Künstlern/Musikern nicht nur ihren ersten Auftritt ermöglichen. Von der Musikkneipe bis zum größeren etablierten Szene-Club, die den nächsten Mainstream aus Rock, Pop, Electro und Jazz präsentieren: Alle haben Eines gemeinsam - es sind in erster Linie schützenswerte Kulturbetriebe, die trotz finanziellen Risikos den Künstlern/Musikern nicht nur ihren ersten Auftritt ermöglichen. Musikclubs sind kultureller, ebenso sozialer und ökonomischer Leistungsträger für die Gesellschaft, und verdienen hohe Wertschätzung, Anerkennung sowie unsere Unterstützung. APPLAUS 2015 Konzept, Kategorien und Antragsverfahren Die Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten, kurz APPLAUS – vormals Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz –, wird seit 2013 an ausgewählte Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstalter mit kulturell herausragenden Livemusikprogrammen verliehen. In jeder Preiskategorie vergibt die Jury darüber hinaus einen Preis mit dem Titel „Spielstätte“ bzw. „Programm des Jahres“. 2015 wird zudem erstmals ein undotierter Sonderpreis der Jury verliehen für besondere langfristig wirkungsvolle Ideen und Projekte. Im Rahmen von APPLAUS 2015 werden Preisgelder in Höhe von 905.000 Euro vergeben. Diese Mittel gewährt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien der Initiative Musik zusätzlich zu der von ihr seit 2008 erfolgreich realisierten Künstler- und Infrastrukturförderung. Die Gelder dienen der Erhaltung und Weiterentwicklung von anspruchsvollen Livemusikprogrammen aus den Bereichen Rock, Pop, Jazz und sollen die kulturelle Vielfalt Deutschlands stärken. Neben der konkreten finanziellen Förderung von Musikclubs und Programmreihen soll mit der Verleihung von APPLAUS 2015 ebenfalls die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit für die Belange und Herausforderungen von kleinen bis mittleren Musikspielstätten erhöht werden. APPLAUS 2015 verleiht als bundesdeutscher Preis zudem Impulse, um die kulturelle Relevanz dieser weitgehend unabhängigen Spielstätten auch in der kommunalen und föderalen Wahrnehmung stärker zu verdeutlichen. Die Auszeichnungen und Prämien von APPLAUS 2015 werden in drei Kategorien vergeben • Kategorie I: Spielstätten, die im Jahr 2014 ein kulturell herausragendes Programm mit regelmäßig mehreren Livemusikveranstaltungen pro Woche angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 30.000 Euro Förderung. • Kategorie II: Spielstätten, die im Jahr 2014 ein kulturell herausragendes Programm mit durchschnittlich mehr als einer Livemusikveranstaltung pro Woche angeboten haben, erhalten eine Urkunde sowie 15.000 Euro Förderung. • Kategorie III: Spielstätten und Veranstalterinnen und Veranstalter von Livemusikprogrammen, die im Jahr 2014 innerhalb fester Programmreihen mindestens 10 Livemusikveranstaltungen durchführten, erhalten eine Urkunde sowie 5.000 Euro Förderung. Für APPLAUS 2015 konnten sich Spielstätten mit einer maximalen Besucherkapazität von 1.000 Gästen bewerben, die sich zu weniger als 40 % aus öffentlichen Mitteln finanzieren. Für APPLAUS 2015 gingen Bewerbungen von 307 Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstalter aus 15 Bundesländern ein. Der Großteil der Anträge kam aus Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und BadenWürttemberg. Aus den Bewerbungen wählte die Fachjury 64 Preisträger aus 14 Bundesländern aus. Das Konzept von APPLAUS erarbeitete die Initiative Musik zusammen mit der Bundeskonferenz Jazz (BK Jazz). Bei der Durchführung ist zudem seit 2014 die LiveMusikKommission - Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. (LiveKomm) als Partner mit involviert. DIE FACHJURY Neun ehrenamtliche Mitglieder begutachten über 300 Anträge Verschiedene Perspektiven, unabhängige Expertinnen und Experten – damit die Auswahl der geförderten Spielstätten und Veranstaltungsreihen auf möglichst breiter und fachkundiger Basis getroffen wird, verändert sich die Zusammenstellung der ehrenamtlichen Jury Jahr für Jahr. Die APPLAUS-Jury setzt sich aus neun fachkundigen Mitgliedern der deutschen Musikbranche zusammen, u. a. Spielstättenbetreiber, professionelle Musiker sowie Musikjournalisten, die bis zu maximal drei Jahre für die Jury berufen werden. Entscheidend für die Auswahl der Fachjury waren folgende Kriterien: • • • • • • Eine qualitativ anspruchsvolle, trendsetzende und kreative Programmkonzeption und realisation Angemessene Konditionen für die ausübenden Künstlerinnen und Künstler Ein hoher Anteil lokaler Bands, ausübender Künstlerinnen und Künstler und/oder Nachwuchskünstler/-innen Programmschwerpunkte im Bereich zeitgenössischer Jazz oder experimentelle Rock- und Popmusik Experimentelle, innovative Programmauswahl Kulturell und konzeptionell ambitioniertes Programm Generell gilt: Unabhängig von bereits erfolgten Auszeichnung, können sich auch Preisträger der Vorjahre erneut bewerben und ausgezeichnet werden. Seit 2015 kann die Jury einen undotierten Sonderpreis vergeben. Im Vorfeld der Jurysitzung können die Jurymitglieder begründete Nominierungen für einen Sonderpreis einbringen. In der Jurysitzung wird über die eingegangenen Vorschläge dann entschieden. APPLAUS JURY 2015 • • • • • • • • • Steffen Deeg – Leitungsteam Cairo Würzburg Prof. Dieter Gorny – Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik, Vorsitzender der Jury Uli Kempendorff – Musiker Angelika Niescier – Musikerin Patrick Oginski – Geschäftsführer Südpol Music Esther Rieger-Breuer – Geschäftsführerin Riegerous Artist Management Kornelia Vossebein – Geschäftsführerin Zeche Carl Essen Arndt Weidler – Projektleiter im Jazzinstitut Darmstadt Julia von Wild – Freie Kulturmanagerin MIRA MANN VOM MILLA CLUB IM INTERVIEW Mira Mann betreut beim Münchner Club Milla das Booking. Der im Herbst 2012 eröffnete Club wurde 2014 in der Kategorie I als „Spielstätte des Jahres“ ausgezeichnet. Welche Herausforderungen lassen sich im Clubbetrieb am schwersten kalkulieren? Um ehrlich zu sein: Für mich ist es immer noch am schwierigsten, einzuschätzen wie viele Leute Interesse an einem bestimmten Act haben. Ich habe nichts gegen intime Konzerte mit 50 Zuschauern, im Gegenteil: Ich finde das ab und zu auch sehr wichtig. Aber es gibt natürlich eine Untergrenze an Zuschauern, dann wenn das Konzert einfach nicht mehr schön ist – sowohl für Musiker als auch für das Publikum. Ich finde es wichtig, auch mutige Entscheidungen beim Booking zu treffen, sein Publikum zu überraschen, herauszufordern, etwas zum Entdecken anzubieten. Aber ich musste natürlich schon auch feststellen, dass die Experimentierfreude eine Grenze hat. Wie kann ein kleiner bis mittlerer Club langfristig seine hohe Programmqualität halten? Der Programmpreis der Initiative Musik hilft dabei natürlich sehr. Darüber hinaus sind aus meiner Perspektive ganz praktische Dinge sehr förderlich, wie gute Konditionen bei Hotels, Pensionen, Künstlerwohnungen, oder auch ein gutes und preiswertes Catering. Meine Erfahrung ist auch, dass sich Musiker, Bands, Ensembles, Crews dann besonders wohl fühlen, wenn sie mit einem engagierten Team – besonders in den Bereichen Künstlerbetreuung, Licht- und Tontechnik – zusammenarbeiten. Wenn alle Beteiligten versuchen die Vision des Künstlers / der Künstlerin umzusetzen, passiert es nicht selten, dass ganz eigene, spontane, tiefe Shows entstehen, die Publikum und Musiker nicht so schnell vergessen. Auch die öffentliche Wahrnehmung ist wichtig: Ankündigungen und Rezensionen der Konzerte verschaffen unserem Programm und jedem einzelnen Act eine größere Aufmerksamkeit, auch ein Diskurs über einzelne Shows tut dem Programm im Allgemeinen sehr gut. Schließlich finde ich auch, dass Kooperationen mit anderen Redaktionen immer schön sind – man kann auf mehr Wissen zurückgreifen und noch spannender buchen. Naja und ganz zum Schluss das Wichtigste: Die Leute müssen Lust drauf haben und in den Club kommen. Ich finde es wichtig, auch mutige Entscheidungen beim Booking zu treffen, sein Publikum zu überraschen, herauszufordern, etwas zum Entdecken anzubieten. Fühlt ihr euch als Clubbetreiber in den kulturpolitischen Diskussionen eurer Stadt ausreichend berücksichtigt? Ich empfinde schon einen Unterscheid der Intensität in der kulturpolitischen und öffentlichen Diskussion, wie beispielsweise über Öffnung bzw. Schließung von Institutionen aus dem jeweiligen Bereich. Ja, ich denke schon, dass die Perspektive auf einen Club schon noch etwas anderes ist als auf eine Institution aus dem hochkulturellen Bereich wie beispielsweise ein Stadttheater oder ein Konzertsaal für vornehmlich klassische Musik. Ich sehe aber auch, dass viel in Bewegung ist und freue mich über eine sehr positive Entwicklung in den letzten Jahren. THOMAS ECKARDT SIGGI LOCH Jazzmeile Thüringen ACT Music Gibt es besondere Herausforderungen für ClubBetreiber und Veranstalter im Jazz-Bereich? Die Herausforderung besteht nach wie vor darin, junge aufgeschlossene Publikumsschichten zu erreichen. Wir sollten uns nicht kampflos dem musikalischen Einheitsbrei, vorwiegend angerührt von privatrechtlichen Sendern, ergeben. Neue Formate an originellen Orten, gepaart mit musikalischer Originalität, könnten da ein Weg sein. Natürlich begrüße ich die Auslobung des Spielstättenprogrammpreises und besonders die Tatsache, dass sich unter den Preisträgern viele Clubs mit Jazzprogramm finden. Das ist zum einen für die jungen Musiker wichtig, denn ihnen muss klar sein: Du wirst kein Großer, wenn Du keine eigene Spielkultur entwickelst. Wer 50 Leute begeistern kann schafft es vielleicht auch mit 500 oder 5000. Zum Anderen ist besonders der Jazz eine Musik, dessen Magie sich immer noch am besten live erschließt. Die Clubs sind die Keimzellen für diese Musik. Ein Preis, wie dieser, ist sicher eine Motivation und Anerkennung. Aber Spielstätten müssen sich auch entwickeln und das geht nur mit Kontinuität. Deshalb sind hier, wie auch in anderen Bereichen der Hochkultur, Institutionen der öffentlichen Hand gefragt, die Spielstätten auch langfristig zu unterstützen. Wie schätzen Sie die derzeitige JazzNachwuchsförderung in Deutschland ein? Ich denke, dass wird die zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre sein. Deshalb sollte gerade in diesem Bereich speziell gefördert werden. Die Nachwuchsszene des Jazz muss auf die Bühnen im Land. Mut zu neuen Wegen ist hierbei gefragt. Wir würden uns da gerne einbringen. Welchen positiven Einfluss hat ein bundesweit ausgelobter Spielstättenpreis auf lokale Clubs und Konzertreihen? Der Preis ist für uns enorm wichtig. Einerseits natürlich, um eine gewisse Planungssicherheit zu erhalten, aber auch der ideelle Wert ist unschätzbar. Gerade in den neuen Bundesländer sind ’kulturelle Ränder‘, wie der Jazz es ist, unterbelichtet. Eine besondere Anerkennung von Bundesebene ist daher sehr wichtig. Du wirst kein Großer, wenn Du keine eigene Spielkultur entwickelst. Wer 50 Leute begeistern kann schafft es vielleicht auch mit 500 oder 5000. MAXIM ALIN COEN Musiker Musikerin Du kennst viele Musikclubs des Landes aus eigener Live-Erfahrung – was macht einen guten Club für Dich als Musiker aus? Das Wichtigste ist der Sound. Dann kommt die Magie. Dann kommt ganz lange nichts … Dann kommt das Catering. Ich finde es eine prima Idee, kleinen und mittleren Clubs über die Verleihung eines Preises Aufmerksamkeit zu verschaffen und auch Anerkennung entgegenzubringen. Diese Clubs sind häufig angetrieben durch – und angewiesen auf – die Hilfe von Freiwilligen, die viele Stunden, Schweiß und Blut investieren, um einen Raum zu schaffen, an dem Musik dargeboten werden kann, die es nicht unbedingt darauf anlegt, großen kommerziellen Erfolg zu erlangen. Auf diese Art fördern die Clubs die Vielfalt der Musik. Meine Band und ich haben enthusiastische und engagierte Musikliebhaber erlebt, die uns den Raum gegeben haben, unsere Musik mit anderen zu teilen. An dieser Stelle also einen großen Dank an eben jene kleinen und mittleren Clubs und ein Lob dafür, dass sie auch von der Initiative Musik als fördernswert wahrgenommen werden. Ich bezweifele, dass es ohne die kleinen Clubs eine Karriere gäbe. Inwiefern waren die kleinen Clubs wichtig für den Anfang Deiner Karriere? Ich bezweifele, dass es ohne die kleinen Clubs eine Karriere gäbe. Wo soll man denn seinen ersten Gig spielen? In der Carnegie Hall? Der kleine Club ist der Ort, an dem unabhängige Pop-Musik überhaupt erst entsteht. Er, der Proberaum und das Homestudio sind ein flotter Dreier. Was versprichst Du Dir von einem Preis, der die kleinen Clubs finanziell und kulturpolitisch unterstützt? Das ist eine sehr schwierige Frage. Sollte Kultur wirtschaftlich sein? Sind die Indikatoren für Qualität die Verkaufszahlen? Ich glaube, das ist ein ungleicher Kampf, weil die Industrie gerne schnell viel Geld verdient und weniger an den Geschmack der Menschen glaubt. Es gibt aber viel mehr Clubs als Plattenfirmen oder Castingshows, weshalb dort die Selektion viel nachhaltiger ist. Diese Clubs sind häufig angetrieben durch – und angewiesen auf – die Hilfe von Freiwilligen, die viele Stunden, Schweiß und Blut investieren, um einen Raum zu schaffen, an dem Musik dargeboten werden kann, die es nicht unbedingt darauf anlegt, großen kommerziellen Erfolg zu erlangen. EVALUATION SPIELSTÄTTENPROGRAMMPREIS Ein effektiver und effizienter Branchenförderpreis der Wirkung zeigt. Der Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz – seit 2015 APPLAUS – ist ein noch junger Preis mit konkretem Förderanspruch. Um die Wirksamkeit des Preises zu überprüfen und qualifizierte Grundlagen für dessen Weiterentwicklung zu schaffen, beauftragte die Initiative Musik Ende 2014 eine Evaluation der Spielstättenpreise 2013 und 2014 durch das Netzwerk Kulturberatung Berlin. Das Ergebnis lag im Januar 2015 vor und verdeutlichte, dass der Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz von den Befragten mehrheitlich als effektiv und effizient eingeschätzt wird. Rund 90 % der Preisträger investierten die Fördergelder an erster Stelle in ihr musikalisches Programm. Auch die Anzahl und Verteilung der Preisgelder wurde als angemessen befunden. Neben einer standardisierten Online-Befragung von 80 Preisträgern führte das Netzwerk Kulturberatung auch 14 leitfadengestützte, teilstandardisierte Experteninterviews mit Preisträgern, Vertretern der Initiative Musik und der am Preis beteiligten Verbände sowie mit Jurymitgliedern und politischen Vertretern durch. Außerdem wurden systematisch sämtliche verfügbare Dokumente, wie Konzeptpapiere, Stellungnahmen und Medienresonanzen ausgewertet. Dem neu eingeführten Förderinstrument wird eine deutschlandweit positive Resonanz attestiert Die Teilnahmebedingungen und Bewerbungsabläufe wurden als gut nachvollziehbar und verständlich bewertet. Ebenso überwog die Meinung, dass die Auswahl der Preisträger durch eine Fachjury zielgerichtet und geeignet sei. Dem mehrheitlich genannten Wunsch nach einer Preisverleihung in wechselnden Bundesländern wird 2015 erstmals nachgegangen. Im Fokus der Evaluation standen insbesondere die Fragen, inwieweit der Preis seine avisierten Ziele erreicht, wie er in der Öffentlichkeit und von den Medien wahrgenommen wird und wie Durchführung der Preisverleihung bewertet wird. Der komplette Evaluationsbericht als PDF-Download: http://initiativemusik.de/fileadmin/SPPP/Ergebnisbericht_Evaluation_ SPPP_04_2015.pdf INITIATIVE MUSIK Förderung für Musiker und Musikunternehmen aus Deutschland Die Initiative Musik ist die Fördereinrichtung der Bundesregierung und Musikwirtschaft für Rock, Pop und Jazz in Deutschland. Ihre vier Förderprogramme bieten Künstlern finanzielle Freiräume und somit mittelbare Unterstützung in ihrer professionellen Entwicklung. Insbesondere zielen sie darauf ab, Nachwuchskünstler, Musiker mit Migrationshintergrund sowie die Verbreitung von Musik aus Deutschland in ausländischen Märkten zu unterstützen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Förderung von Musikspielstätten, die mit ihrer Arbeit maßgeblich zum Erhalt der kulturellen Vielfalt in Deutschland beitragen. Die Initiative Musik agiert als das deutsche Musikexportbüro. Sie wirkt als deutsche Vertretung in internationalen Netzwerken - wie dem European Talent Exchange Programme (ETEP) - mit, kooperiert mit anderen europäischen Musikexportbüros und initiiert Eigenprojekte zur Export- und Nachwuchsförderung. Die Initiative Musik wird getragen von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), dem Deutschen Musikrat und der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA). Den Hauptanteil der Projektmittel stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung. Das Förderangebot verbindet Kultur- und Wirtschaftsförderung miteinander, was sich auch in der Struktur der Partner und der Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Initiative Musik widerspiegelt, in dem Vertreter aus Musikwirtschaft und Politik mitwirken. FOTOS S.4 S.5. S.5 S.7 S.9 S.10 S.11 S.12 KONTAKT Prof. Monika Grütters (Foto: Christoph Rieken) Prof. Dieter Gorny (Foto: Dieter Nass) Ilse Eigner, Dieter Reiter Felix Falk (Foto: Dirk Mathesius), Olaf Möller Jury APPLAUS 2015 (Foto: Initiative Musik) SPPP 2014, Markthalle Hamburg – Prof. Monika Grütters und Milla Club, Mira Mann, Till Hofmann und Gerd Baumann (Foto: Initiative Musik) Thomas Eckard / Siggi Loch (Foto © ACT) Maxim (Foto: Thomas Schermer) Alin Coen Band SPPP 2014, Markthalle Hamburg – Preisträger Kategorien III (Foto: Initiative Musik) Initiative Musik gGmbH Friedrichstraße 122 D-10117 Berlin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Michael Wallies T: F: E: W: +49 (0)30 - 531 475 45 - 2 +49 (0)30 - 531 475 45 - 9 [email protected] http://www.initiative-musik.de