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Architektur

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Architektur Typische Merkmale der klassischen chinesischen Architektur sind die Betonung der räumlichen Weite (z.B. zu sehen in der verbotenen Stadt) sowie der Horizontalen, anders als in Europa, das die Vertikale stärker betont. Ein weiteres Merkmal ist die Betonung der Symmetrie, chinesische Gartenarchitektur strebt allerdings ein Maximum an Asymmetrie an, um die ursprüngliche Natur nachzuahmen. Die klassische Bauweise ist die weitgehend erdbebensichere Holzbauweise. Als Schutz gegen Fäulnis stehen die tragenden Holzsäulen der Häuser im südlichen China meist auf runden Steinen. Dies findet man auch schon in Hangzhou. Besonderheiten stellen die chinesischen Holzgitter in Türen und Fenstern dar. Giebel und Sparrenkonstruktionen sind meist geschwungen und lassen sich ähnlich wie mitteleuropäische Säulen Epochen zuordnen. Die kaiserliche Architektur war eine Besondere: gelbe Dachziegel findet man nur am Kaiserpalast, ebenso blaue (Himmelstempel – Foto links), in Anspielung auf den Himmel. Der Kaiser war Sohn des Himmels. Wände und Säulen sind dunkelpurpur gefärbt in Anspielung auf die chinesische Auffassung der Farbe des Nordsterns. Gebäudeeingänge wurden stets nach Süden ausgerichtet (der Sonne zu- und von den kalten Nordwinden abgewandt). Auch die Numerologie spiegelt sich in kaiserlichen Gebäuden wider. So dürfen nur kaiserliche Gebäude 9 „gan“ haben, das sind die Räume zwischen zwei Säulen, die verbotene Stadt hatte 9999 Räume, einen weniger als die Paläste des Himmels. Die verbotene Stadt war durch Achsen klar in Bereiche für den Kaiser, seine Verwandten, seine Konkubinen und die Dienerschaft geteilt. Weltliche Architektur Häuser gewöhnlicher Chinesen hatten im Zentrum meist einen Schrein zur Götter- und Ahnenverehrung. Bei Einraumwohnungen haben wir gewisse Abweichungen beobachtet. Die Zimmer der Eltern, Kinder und Anverwandten wurden nach einem festgelegten Muster um das Zentrum herum platziert. China hat keine differenzierten Gebäudetypen hervorgebracht, die Bauweise war bis in das 20. Jh. Holzbau und die Häusertypen ähnelten sich durch alle Jahrtausende. Lediglich die Säulenkapitele waren eine eigenständige Ingenieurleistung, erlaubte diese Konstruktion doch größere Spannbreiten des Daches, indem das Dachgewicht nach außen abgeleitet wurden. Religiöse Architektur Sie folgte im Wesentlichen der kaiserlichen: In der ersten Halle findet man den lachend-kugelbäuchigen Buddah Maitreya, den schwerbewaffneten General Weituo (Verteidiger der Lehrer) sowie die furchteinflößenden 4 Himmelskönige, In weiteren Hallen finden sich u.a. die mit tausend Armen ausgestattete Bodhisattva Guanyin. Gartenarchitektur Seit der Qing-Dynastie (1636 – 1911) eine eigene Kunstrichtung. Private Gärten waren eigentlich als Rückzugsort aus dem städtischen Chaos gedacht und dienten der Meditation und Erholung. Entsprechend waren sie meist von der Straße mit einer Mauer abgegrenzt. Heutige Architektur: 1. Meist handelt es sich um nachgeahmte Klassik. Häufig in Innenstadtbereichen werden nach klassischen Vorbildern moderne Neubauten errichtet, die nicht selten kitschig wirken. 2. 3. Alte, sogenannte Hutongs (Hofhäuser) werden saniert und nicht selten an wohlhabende Chinesen verkauft. zudem Findet man eine Mischung aus westlicher Moderne, Postmoderne und chinesischen Prinzipien (z.B. Jin Mao Tower)  Zeit der europäischen Fremdeinwirkung (1849 – 1949): Beispiel frz. Geprägte Steinbauten in Shanghai (Schikumenhäuser – vgl. Bild rechts aus dem French Quarter )  Nach 1949 – Stalinistisch geprägte Gebäude  Nach 1990: postmoderne Gebäude Beispiele: Flughafen Peking, Olympiagebäude von Herzog und De Meuron (vgl. Foto) , etc.. Kritiker halten den Bauherren und dem chinesischen Staat vor, sich in blindem Streben nach internationaler Anerkennung ausländischen Architekten an den Hals zu werfen und sprechen von „Selbstkolonialisierung“. Es gibt erst wenige bescheidene Beispiele für eine gelungene chinesische Postmoderne, in der klassische chinesische Gedanken aufgegriffen werden (Jin Mao Tower – Akupunkturnadel - runde Eingangstüren, im Bau befindliches Medienzentrum Phoenix – Ying und Yang-Prinzip)