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Nr.
Pflanzenbau
28.11.Iuli 2Ol5
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Gegen die Larven von Vorratsschäd [ingen wie dem Korn- und anderen Käfern, die sich im lnnern von Körnern und ande-
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ren Vorräten entwickeln, können LagererzwesPen
eingesetzt werden.
Mit SchlupfwesPen tegen Kornkäfer & Co' droht dem Nicht nur bis zur Ernte, sondern auch im Lager GetreideGefahr.VerlustedurchLagerschädlingekÖnnen
Krankheiten' ebenso hoch sein wie durch Fetdschädlinge'
UnkräuteroderungünstigesDruschwetter.DieFreisetzung Motten vor' von parasitären lnsekten beugt Käfern und
Die Mehrzahl der Schädlinge,
die trockene Pflanzliche Vorräte
befallen, ent',nrickelt sich in MitteleuroPa nur im Innern von Gebäuden. Deshalb gibt es Erstbefall nur durch Schädlinge, die aus anderen Lagern zuwandern oder durch bereits befallene Ware eingeschlePPt werden'
Lagerhygiene Aber häufig haben sich die
Schädlinge über Iahre im Lager etabliert. Sie überleben an Produktresten, die in schwer ztreinigenden ben, oder stadien. S treidemengen können sich kleine SchädlingsPoPulationen erhalten, bei Gelegenheit mas-
senhaft vermehren und neue
Lagerware befallen'
Deshalb
sol]ten geräumte Lager mit größter Sorgfalt gereinigt werä"n, ,- neuem Befall vorzltbeugen.
Därüber hinaus ist zur gezielten BekämPfung der Einsatzt:.a-
türlicher Feinde der Vorratsschädlinee hilfreich' Sie sPüren diese uläiv iri ihren Verstecken
auf, parasitieren sie und stoppen
damit deren Vermehrung' Im Gegensatz zu chemischen BekäÄpfungsmaßnahmen müs-
sen hier keine Warte- oder
nosen, Pellets und ähnlichem
nation eingesetzt' Sind Vorräte
Familie der Erzwespen einge-
gungsmenge erhöht werden'
die LagererzwesPe (LarioPhagus aisiinguendus; Bild oben)
B€fl, sonst sind die Insekten
entwickeln, können derzeit zwei verschiedene Nützlinge aus der
oder Betriebsanlagen im Lager vorhanden, muss die Ausbrin-
setzt werden. Es handelt sich um
Die
und die
Maiskäfer-ErzwesPe
Sperrzeiten eingehalten wer-
(Anisopteromalus calandrae)'
den.
heimisch. Sie Parasitieren die späten Larvenstadien und PuP-
Die Nützlinge kommen in geringer Stückzahl auch natürlich vor. Es sind aber meist zuwenlge für eine effektive BekämPfung der Vorratsschädlinge' Deshalb
Beid e Arten sind in MitteleuroPa
pen der Kornkäfer. Beide Nützlinge besitzen die Fähigkeit, die im Innern der KörSchädlingslarwerden die Tiere sPeziell ge- ner verborgenen Sie können be aufzusPüren. ven züchtet, vermehrtund in gefährfallene von unbefallenen Kördeten Lagerräumen freigesetzt' unterscheiden' Bewährthat sich dabei die so- nern eindeutig Lagererzwespen mit Versuche senannte Überschwemmungsdass sie in eiäethode. Bei dieser Strategie haben bewiesen, befallene Köreinzelne werden die Nützlinge zt be- nem Silo zwischen 230000 unbefallener großer in ZeitPunkten stimmten fanden' Dabei oriAnzahl freigelassen' Als Folge nen Körnern an flüchtigen sich sie verschiebt sich das Verhältnis entieren vom Kot der die Geruchsstoffen, von Schädlingen und Nützlinwerden' abgegeben Käferlarven Nützlinge gen zugunsten der Leerraumbehandlung Für die SchädlingsPoPulation
ünd die
bricht zusammen. Der Einsatz niützliclrrer Insekten ist ab einer TemPeratur von
werden beide Arten in Kombi-
EinsatztemPeratur muss mindestens 15 bis 18'C betra-
.ri.ftt genügend aktiv. In ihrem etwa zweiwöchigen Leben Para-
sitieren die ErzwesPenweib-
chen bis zu 70 Larven. Sie soll-
ten zur Behandlung leerer Ge-
treidelager mindestens zwei bis drei Woihen vor der Neubeschickung freigesetzt werden' Die BekämPfung wird danach noch einenbis zwei Monate weitergeführt, um auch das neue Getreide ztt schützen.
Neben dem Kornkäfer ist der GetreidePlattkäfer (OryzaePhilus surinämensis) wirtschaftlich am wichtigsten. Er folgt dem Kcirnkäfer; seine Larven leben
im geschütteten Getreide außerhalb der Körner. Er kommt aber auch regelmäßig in verarbeitenden Betiieben vor, zum BeisPiel an Haferflocken. Die Larven des
15 "C mögtich. Die Tiere überleben aberäuch wesentlich niedrigere TemPeraturen und könnän im Einzelfall im ungeheizten Lager überwintern, allerdings pärasitieren sie dann nicht mehr.
Schadtiche Käfer Gegen I(äferlarven, wie die des
Kornkäfers, die sich im Inneren von Getreidekörnern, Legumi-
Links:SauberkeitimLageristganzwichtig.Rechts:Kornkäfer
Nr. 28
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. 11. fuli 2015
Fflanzeno.,
Getreideplattkäfers werden von
den Weibchen des einheimischen Getreideplattkäfer-Ameisenwespchens (Cephalonomia tarsalis) durch einen Einstich
Motten können mit Braclsuespen (Bracon hebetor) bekämpft werden. Die Motten vollenden ihre Entwicklung im Herbst oft nicht und überwintern im letz-
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2r-
eine Artwie beim Getreideplatt-
käferwespchen.'Deshalb ist
es
für den Erfolg wichtig, die Schädlinge genau zu bestim-
gelähmt, dann folgt die Eiablage.
ten Larvenstadium bis
zrttm
Außerdem sollten die Lager-
Ein Nützling parasitiert im Mittel etwa 100 Larven. Bei 2l "C
Frühjahr. Diese Diapause-Lar-
räume nach der Reinigung kon-
entwickelt sich das Ameisenwespchen in 26 Tagen vom Ei bis
zum Vollinsekt. Auch hier werden für die Ennnricklung Temperaturen über 15 "C benötigt. Trotz der geringen Größe sind
die Ameisenwespchen
Ianglebig, bei 2L "C rund
sehr
8O Ta-
ge.
tinuierlich im Rahmen eines Monitoringprogrammes mit
ven sind schwer zu erreichen, da
sie aus dem Getreide auswandern und sich in Mauerritzen, Holzabtrennungen und ande-
rem verkriechen. Sobald die Temperaturen im Frühjahr ansteigen, vollenden sie ihre Entwicklung und die ersten Falter beginnen zu fliegen. Die Bracl«nrespen leben bis zu zwei Wochen und die Weibchen legen nach dem Einstich - der die Mottenlarve sofort lähmt
Pheromonfallen überwacht werden. Bei der biologischen Pheromonfa[[e für das Schädlings-
monitoring im Getreidelager Einsatz von Nützlingen ist am wirksamsten, wenn vorb eugend
gearbeitetwird. Mit dem Einsatz der Tricho-
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gramma-Schlupfinrespen sollte
in der Regel im Frühling begonnen werden, wenn die ersten
Die Schlupfinrespe Trichogramma evanescens parasitiert die
Nützlingslarve die Mottenlarve aus, es bleibt nur deren Hülle
Falter auftreten. Die biologische Bekämpfung wirkt in der Regel
Eier verschiedener Mottenarten wie der Dörrobst-, Speicher.
übrig. Die Nützlinge können sich so lange weiter vermehren, wie sie
langsamer als eine chemische Maßnahme, da nur bestimmte
und Mehlmotten. Die Nützlinge sind mit 0,3 mmwinzig klein, erreichen dadurch aber Motteneier in allen Schlupfwinkeln. Die Larven der schädlichen
Eier oder Larven ihrer Zielschädlinge finden. Sind keine Wirte mehr zu finden, dann sterben auch die Nützlinge aus. Der
die Bekämpfung einer Massen-
vermehrung von Schädlingen.
Eier an dem Schädling ab. Während ihrer Ennnricklung saugt die
Gegen Motten
Bekämpfung steht die Vorbeugung mehr im Vordergrund als
Ennnricklungsstadien der S chädlinge erfasst werden. Außerdem wirken Nützlinge galaz spezifisch nur gegen bestimmte Schädlinge, mitunter nur gegen
Hier geht es also eher darum, bereits Anfänge eines Befalls zrrerkennen und bei Bedarf unverzüglich eingreifen zu können. Nützlinge reagieren sehr emp findlich auf alle chemischen Substanzen. Eine Kombination mit chemischen Bekämpfungs-
maßnahmen ist daher nicht möglich. Auch Kieselgur tötet die Nützlinge ab, daher soll es
nur mit deutlichem zeitlichen Abstand zrt einer Freilassung
von Nützlingen zum Einsatz kommen. Solene Juillet und Sylvia Melchior, AMW Nützlinge
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