Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Ausgabe 8/2015 - John-locke

   EMBED


Share

Transcript

John-Locke-Blatt Mit dem John-LockeBlatt informieren wir Sie über Sanierung, Baufortschritt und Neugestaltung der John-Locke-Siedlung. Die Bauzeitung zur Sanierung / Ausgabe 8 / September 2015 Die Form für das neue Nilpferd in der Gießerei Neues Flusspferd für die John-Locke-Siedlung Kleines Hippo frisch gegossen I m Zuge der Sanierung des Stadtplatzes erhält auch die Flusspferdfamilie eine neue Umgebung. Die sympathischen Dickhäuter aus Beton wurden 1989 auf dem Platz aufgestellt und waren der Mittelpunkt des Brunnens, der sich schnell zur beliebten Kinderplansche entwickelte. Geschaffen wurde die schwergewichtige Familie von der Berliner Künstlerin Rose-Marie Stiller (1920-1990), die viele Tierplastiken für den öffentlichen Raum gestaltete. Wind, Wetter und spielenden Kindern über Jahrzehnte ausgesetzt, wurden die Plastiken nun einer Generalüberholung unterzogen. Dabei stellte sich heraus, dass ein Flusspferd so schwer beschädigt war, dass die Sicherheit nicht mehr garantiert werden konnte. Diese Tierplastik wurde nun Seite 02 03 03 04 Gefährliche Parksünden Klimafreundliche Siedlung Probleme lösen Bier aus Lichtenrade Falsch geparkte Kraftfahrzeuge versperren oft wichtige Rettungswege in der John-Locke-Siedlung Wärmedämmung, Gasheizung und vieles mehr verringern auch den CO2-Ausstoß Bauleiter Carsten Lieberenz im Interview Seit über 100 Jahren schmückt die alte Mälzerei den Ortsteil. Ein Einblick in die Geschichte des Gebäudes von der Fiebig Baugesellschaft mbH neu geschaffen. Dafür wurde ein Abdruck vom Original gemacht und das Flusspferd neu gegossen. Nun ist die kleine Familie wieder komplett und wird die Bewohner der John-Locke-Siedlung nach Fertigstellen des Stadtplatzes wie gewohnt erfreuen. • Parksünden können gefährlich werden Immer aktuell: www.john-locke-siedlung.de Rettungswege beachten S tellen Sie sich vor, es brennt in Ihrer Wohnung, aber die Feuerwehr kommt nicht an Ihr Haus. Warum? Weil die Feuerwehrzufahrten zugeparkt sind. Dieses Szenario könnte sich täglich in der John-Locke-Siedlung abspielen. Obwohl ausreichend Parkmöglichkeiten in der Siedlung vorhanden sind, stehen Behinderungen durch parkende Autos auf der Tagesordnung. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern im schlimmsten Fall auch gefährlich. Aber auch für viele ältere und gehbehinderte Mieter, die auf die Abholung durch Taxis oder Krankentransporte angewiesen sind, ist diese Blockierung der Zufahrten mit Unannehmlichkeiten verbunden. Manchmal behindern mehrere falsch abgestellte Fahrzeuge sogar die Müllabfuhr. Deshalb unsere Bitte: Gefährden Sie nicht Ihre Nachbarn und sich selbst, weil Sie mit ihrem Fahrzeug Rettungswege vorsätzlich blockieren. • Grüße vom Mieterbeirat Müllstandsfläche wieder an gewohnter Stelle Mieter der John-Locke-Str. 18a aufgepasst: Ab 1. Oktober befindet sich die Müllstandsfläche wieder am alten Standort an der ehemaligen Drehscheibe. Nehmen Sie Kontakt auf G erne möchte ich Sie über einige Personalien aus dem Mieterbeirat informieren: Peter Lude wurde in den Sanierungsbeirat der STADT UND LAND entsandt, Jörg Seidler nimmt an den Sitzungen der Initiativgruppe Berliner Mieterbeiräte teil. Diese Gruppe will Forderungen und Wünsche der Berliner Mieterbeiräte gegenüber den Volksvertretungen (Deutscher Bundestag/ Abgeordnetenhaus von Berlin) sowie gegenüber der Bundesregierung und dem Senat von Berlin vertreten. So ist z.B. eine Diskussion mit dem Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Andreas Geisel, geplant. Herr Lude und auch Herr Seidler nehmen Ihre Anregungen und Wünsche gerne entgegen. Der Mieterbeirat der John-Locke-Siedlung wünscht allen Bewohnern eine erholsame Spätsommerzeit und einen zügigen Fortgang der Bauarbeiten. • Peter Schoebe, Sprecher des Mieterbeirats Der Stadtplatz nimmt Gestalt an Trotz Sommer, Sonne und Urlaubszeit sind die Bauarbeiten in der Siedlung weitergegangen: Gewerbezentrum und Platzgestaltung In den letzten Wochen konnten die Mieter beobachten, wie der neue Stadtplatz entsteht: das mehrfarbige Pflaster wurde gelegt, Pflanzplätze vorbereitet, der neue Brunnenbereich geschaffen und blauer Asphalt gegossen. In der Ausgabe 4 der Bauzeitung hatten wir die Ideen der Planer vorgestellt, die nun umgesetzt werden: große Freiräume, organische Formen, die auffällige Pflasterung, neue Sitzmöglichkeiten und natürlich eine neue Bepflanzung. Nach derzeitigem Bauverlauf werden die Arbeiten am Platz inklusive der neuen Bäume und Pflanzen im Spätherbst abgeschlossen sein. Parallel dazu gehen auch die Bauarbeiten an den Arkaden des Gewerbezentrums ihrem Ende entgegen. Lediglich die neue Arkade vor dem Norma-Markt kann erst 2016 fertiggestellt werden. Bis dahin werden die Einkaufswagen eine provisorische Überdachung erhalten. John-Locke-Str. 18/18a Die Arbeiten am neuen Eingangsbereich sind fast abgeschlossen. Dort wird es künftig eine zentrale Loge 02 John-Locke-Blatt / Ausgabe 8 / 2015 für die Mitarbeiter des Concierge-Dienstes geben. Auch an den neuen Wegen zu diesem Hauseingang wird bereits gearbeitet. Voraussichtlich Ende September wird der neue Eingangsbereich für die Mieter geöffnet. Zum 1. Oktober wird auch die Müllstandsfläche für die Mieter der John-Locke-Str. 18a wieder an der ehemaligen Drehscheibe sein. Nach wie vor finden noch Arbeiten in den neuen Gewerberäumlichkeiten im Erdgeschoss statt. Diese sind aber kaum mit Baulärm verbunden. Barnetstr. 68 Die Außenarbeiten gehen hier gut voran. Auf der Ostseite ist die Fassade weitgehend fertig, die ersten drei Balkonstränge haben bereits eine neue Fußbodenbeschichtung. Wenn alles planmäßig weitergeht, wird Mitte September mit dem Abrüsten begonnen. Die Arbeiten in den Strängen laufen leider nicht ganz so reibungslos. Zwar sind alle Wohnungen pünktlich begonnen worden (dank Kooperation der Mieter und Einsatz der Mieterbetreuung), aber bei der Koordinierung der Gewerke gibt es zuweilen Probleme. Dadurch sind die ersten Stränge verspätet fertig geworden. Jetzt liegt die Strangsanierung zwar im Plan, aber manche Mieter müssen leider länger als geplant in ihren Umsetzquartieren bleiben, weil noch Mängel behoben werden müssen. Insgesamt ist aber die Fertigstellung zum Jahresende nicht gefährdet. Steinstr. 70-73e Die Sanierungsarbeiten in diesem Bauabschnitt befinden sich im Plan. Die Fassadenarbeiten inkl. Dach und Balkone sind abgeschlossen und die Abrüstung hat bereits begonnen. Die Hälfte der Strangsanierung ist geschafft und die ersten Mieter sind schon wieder in ihre Wohnungen zurückgezogen. Inzwischen laufen die Instandsetzungsarbeiten an den Aufzugsanlagen und die Malerarbeiten in den Treppenhäusern. Für den 2. Bauabschnitt in der Steinstr. 69a-b sowie in der John-Locke-Str. 20-30 laufen die bauvorbereitenden Maßnahmen. Hier wird demnächst die Modernisierungsankündigung zugestellt. Neuer Energieträger – weniger CO2 Klimaschutz als wichtige Aufgabe D ie Sanierung der John-Locke-Siedlung dient nicht nur der Verbesserung der Wohnqualität, sondern folgt auch einer klaren umweltpolitischen Aufgabe: der Verringerung des Energieverbrauchs. Im Rahmen einer Klimaschutzvereinbarung hat die STADT UND LAND 2012 ein Klimaschutzversprechen gegenüber dem Land Berlin abgegeben (siehe Bild). Neben der Dämmung der Fassaden spielt die Umstellung der Heizenergie von Öl auf Gas eine wesentliche Rolle bei der Erfüllung dieser Zusage. Inzwischen wurde schon viel erreicht: Neben der bisher angebrachten Wärmedämmung hat besonders die mit der GASAG durchgeführte Umstellung der Heizungsanlage in der John-Locke-Str. 23 einen großen Fortschritt gebracht. Statt mit Erdöl wird nun mit Erdgas geheizt. Dafür wurde hinter dem Norma eine neue Gasregelstation gebaut. Insgesamt sparen wir durch die Umstellung auf einen neuen Energieträger bereits 878 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das entspricht 133 Erdumrundungen mit einem PKW. Durch die Fortsetzung der Fassadendämmung und einen weiteren Kesselaustausch im September werden wir den gesteckten Klimaschutzzielen immer näher kommen. • Probleme sind da, um gelöst zu werden Carsten Lieberenz ist als Projektleiter bei der STADT UND LAND für einen Teil der Sanierung zuständig. Für die Bauzeitung haben wir ihn um eine Einschätzung der Lage gebeten. aber nicht rechtzeitig wissen, wo welche Anschlüsse benötigt werden, führt das im schlimmsten Fall zu einem Baustopp und die Firmen gehen auf andere Baustellen und sind erst einmal weg. Schwierig ist es auch, wenn Baufirmen nicht die Leistungsfähigkeit haben, die sie im Rahmen der Ausschreibung angeboten haben. Dann können wir leider nicht einfach eine andere Firma beauftragen, sondern sind an die Formalien des Vergaberechtes gebunden. Auch das kann zu Bauverzögerungen führen. Für so ein großes Bauprojekt liegen wir aber gut im Rennen. Dass die Mieter das manchmal anders sehen, kann ich natürlich auch gut verstehen. Was waren oder sind die anspruchsvollsten Aufgaben innerhalb dieses Projektes? Herr Lieberenz, die Sanierungsarbeiten gehen planmäßig voran, wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Ablauf? Seit 2012 betreue ich die Sanierung der John-Locke-Str. 18/18a/21 und inzwischen auch das Gewerbezentrum und die Steinstr. 70-73e. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten. Dass es bei so einem großen Projekt immer auch mal Schwierigkeiten gibt, ist leider nicht zu vermeiden. Das liegt oft an den Firmen, die manchmal nicht lieferfähig sind oder im laufenden Baubetrieb Insolvenz anmelden. Wichtig ist, dass es besonders bei den Wohnungen keinen Bauverzug gibt und die Mieter planmäßig aus- und einziehen können. Welche Arbeiten stehen als nächstes an? Besonders für die Mieter sichtbar sind derzeit die Neugestaltung des Stadtplatzes und die Arbeiten am Gewerbezentrum. Aber auch die Fertigstellung des neuen Eingangsbereiches in der John-Locke-Str. 18/18a ist wichtig. Dort mussten die Mieter in den letzten Monaten viel Lärm und Schmutz ertragen. Mit jedem Sanierungsjahr wird das Bauprojekt komplexer, weil immer mehr Gebäude dazukommen. Die Vergabeverfahren, die Kosten- und Qualitätskontrolle und die Projektsteuerung werden dadurch natürlich auch anspruchsvoller. Und der Teufel liegt wie immer im Detail. Gibt es einen Platz in der John-Locke-Siedlung, den Sie besonders mögen? Welche Probleme gab oder gibt es? Probleme sind ja eigentlich da, um gelöst zu werden. Aber manchmal liegt es auch nicht in unserer Hand. Bei allen Gewerberäumen sind wir zum Beispiel immer auch auf die Zuarbeiten seitens der neuen Mieter angewiesen. Wenn wir Ich glaube, der neue Eingangsbereich in der John-Locke-Str. 18/18a wird sehr schön, weil er in seiner Dimension der Größe des Hauses besser entsprechen wird. Aber ich bin auch gespannt auf den neuen Stadtplatz. Ansonsten ist mein Lieblingsplatz natürlich das Baubüro in der Steinstraße. John-Locke-Blatt / Ausgabe 8 / 2015 03 Tempelhof-Schöneberg wird Fairtrade Town! Vielfältige Initiativen unterstützen den fairen Handel im Bezirk Fairtrade Town ist eine internationale Kampagne, die bereits in 24 Ländern erfolgreich arbeitet. Nun möchte Tempelhof-Schöneberg als Fairtrade Town aufschließen. Fairer Handel steht für langfristige und faire Handelsbeziehungen, stabile und transparente Preisgestaltung, vernünftige Arbeitsbedingungen und nachhaltige Anbaumethoden in den Herkunftsländern. Wer den Fairen Handel unterstützt, hilft den Kleinproduzenten, ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. Seit März dieses Jahres gibt es eine bezirkliche Steuerungsgruppe, der auch Initiativen und Arbeitsgemeinschaften aus Lichtenrade angehören, darunter der BUND Bezirksgruppe Tempelhof-Schöneberg sowie die AG Bahnhofstraße e. V. Bereits beim Maifest am Lichtenrader Dorfteich hatten Besucher Gelegenheit, Produkte aus dem Fairtrade-Sortiment kennen zu lernen. Und beim 28. Wein- und Winzerfest vom 11. bis 13. September 2015 ist es dann wieder soweit: Am Dorfteich Lichtenrade werden neue und bewährte Fairtrade-Partner vorgestellt. Deshalb freuen sich die Initiatoren, Sie an ihren FairtradeStänden zu begrüßen, und laden darüber hinaus zum Fairen Frühschoppen mit leckeren Kostproben am Sonntag, den 13. September 2015, ab 12.00 Uhr ein. Und wer bereits beim ökumenischen Gottesdienst um 11.00 Uhr dabei ist, erhält Kostproben zum Nachdenken. • Hopfen und Malz, Gott erhalt’s Die Geschichte eines Lichtenrader Wahrzeichens D ie Architektur Lichtenrades wird durch viele Gebäude geprägt, ein besonders imposanter Bau ist und bleibt jedoch die alte Mälzerei Lichtenrade. Als die Nachfrage nach Bier Ende des 19. Jahrhunderts stetig anstieg, beschloss der Generaldirektor der Schöneberger Schlossbrauerei, Max Fincke, in das damals lediglich 500 Einwohner zählende Lichtenrade zu expandieren und den mit seinen fünf Geschossen doch sehr großen Bau in Auftrag zu geben. Die Großindustrie hatte Lichtenrade erreicht! Vollendet wurde der Bau im Jahr 1898, Architekt war Regierungsbaumeister Wilhelm Walter. Dieser war schon zu seinen Lebzeiten für seine wilhelminisch geprägten, historisierenden Bauten bekannt, weshalb es auch kein Wunder war, dass er sich bei seinen Entwürfen für die Mälzerei an historischen, vor allem der Neorenaissance entliehenen, Elementen bediente: Geschweifte Giebel mit Einfassungen aus hellem Sandstein, rote Mauerziegel mit weiß abgesetzten Flächen sowie verschiedene, verzierte eiserne Elemente wie beispielsweise das Firmensignet und das Sprichwort „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“ prägen die architektonische Besonderheit der Mälzerei und damit auch die Umgebung des S-Bahnhofs Lichtenrade. Der Innenausbau war alles andere als historisch: hier wurde auf die neuesten Verfahren und die modernsten Maschinen gesetzt. Redaktion STADT UND LAND WohnbautenGesell­schaft mbH Unternehmens­ kommunikation Frank Hadamczik Andrea Setzepfandt Werbellinstraße 12 12053 Berlin Tel./Fax 68 92 -6430/-6469 [email protected] www.john-locke-siedlung.de Mieterbetreuung Tel. 68 92 -50 05 Philipp Süss Tel. (0151) 46 73 20 51 Katrin Sobczynski Tel. (0160) 473 99 50 Servicebüro Tempelhof Annette Greyer Tel. 68 92 -5220 Julia Metzner Tel. 68 92 -5217 Mieterbeirat Peter Schoebe Tel. 745 83 89 Angelika Herrmann Tel. 50 36 21 52 Peter Lude Tel. 745 67 53 I. Henschel Tel. 74070628 Jörg Seidler Tel. 746 11 57 Infobox John-Locke-Straße Ansprechpartner: Hilmar Bude Öffnungszeiten: Montag 16 – 19 Uhr Mittwoch 8 – 11 Uhr Freitag 13 – 16 Uhr Damals wurde allerdings noch mit Mechanik gearbeitet: Die Maschinen und Förderbänder wurden mit Dampfkraft und über Transmissionsriemen betrieben. Jahr für Jahr wurden täglich 28 Güterwagen mit Braugerste über den direkt zur Verladerampe laufenden Schienenstrang angeliefert, das Produktionsvolumen belief sich auf 60.000 Zentner Malz pro Jahr. Dies hatte mit dem Ersten Weltkrieg ein Ende: da die Gerste rationiert werden musste, brach die Bierproduktion ein und es lohnte sich bald nicht mehr, die Mälzerei Lichtenrade weiterhin in Betrieb zu halten. Die Nebengebäude wurden abgerissen, das Hauptgebäude wurde an einen Lagerbetrieb vermietet. Von 1933 bis 1945 wurde die Alte Mälzerei zu einem Lebensmittellager der deutschen Wehrmacht, während des Kalten Krieges wurde ein Teil der WestBerliner Senatsreserve eingelagert. Gute 20 Jahre später, 1966/67, wurden weitere Gebäudeteile, nämlich der ehemalige Pferdestall, zugunsten eines Supermarktes abgerissen. Das verbleibende Gebäude steht seit 1984 unter Denkmalschutz und wartet seitdem auf eine neue Nutzung. •