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Aussteller Und Besucher Waren Begeistert

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50 Wald & Jagd BAUERNBLATT l 16. Mai 2015 ■ nen bleifrei gejagt werde und es keine Mitarbeiterberichte über spürbare Nachteile gebe, sei geschönt, setzte Carstensen nach. Ausgereift ist der Einsatz bleifreier Munition aus Sicht unterschiedlicher Fachleute, auch aus der Industrie, nicht. Der Einsatz bleifreier Munition stelle zurzeit waffentechnisch deutlich höhere Anforderungen an die Anpassung von Munition und Waffe, meinte der Neumünsteraner Büchsenmachermeister und Wiederladespezialist Dirk Johannsen. Allein Ablagerungen in den Läufen könnten schnell zu problematischen Änderungen der Treffpunktlagen führen. Unsicherheit über die politisch gewollte oder nicht gewollte Zukunft der Jagd in Schleswig-Holstein begleitete letztlich die Diskussion. „In 20 Jahren werden wir wahrscheinlich über die heute geführten Diskussionen lachen und vor ganz anderen Aufgaben, wie der Lösung klimabedingter Probleme oder strukturellen Fragen einer hochintensiven Landnutzung gegenüberstehen“, meinte Umweltminister Robert Habeck abschließend auf die Frage zur Zukunft der Jagd im Land. dessen zum Abschluss an die politisch Verantwortlichen und Verbände, die Jäger als sachkundigen Partner ins Gespräch einzubinden und nicht als „sozial unverträglich“ stigmatisierte Gruppe auszugrenzen. Die Jagd sei als nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ein wesentlicher Bestandteil eines gelebten Umwelt- und Wildtierschutzes und diene damit dem Wohl aller. Ganz unpolitisch, dafür mit Trophäen, die sich nicht nur in Schleswig-Holstein sehen lassen können, Jäger verlief die im Rahmen des Landesjänicht stigmatisieren gertages abgehaltene LandestroDr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsi- phäenschau. Thomas Walch vom dent des Landesjagdverbands Gut Siggen gehörte zu denen, die Schleswig-Holstein, appellierte in- sich besonders über ihre eingereich- ten Trophäen freuen durften. „Ein Damhirsch, dessen Geweih mit 216,21 Wertungspunkten bei einem Gewicht von 4,8 kg die Spitze anführte, darüber darf man sich als Jäger durchaus freuen“, meinte der Ostholsteiner. Das sahen auch die Trophäenbewerter so. Zwar seien die Trophäen der männlichen Tiere nur eine Seite der Medaille. Die Stärke und Gesundheit der weiblichen Tiere auf der anderen Seite dürfte allerdings zur Beurteilung der männlichen Tiere passen, so die Fachleute wie Berufsjäger Christopher von Dollen. Ralf Seiler freier Autor Messe „Outdoor“ erstmals in Neumünster Aussteller und Besucher waren begeistert Drei Tage lang drehte sich zur Premiere der neuen „Outdoor“-Messe unter dem Dach der Neumünsteraner Holstenhallen alles um Jagen, Angeln, Naturerleben, Freizeit und Reisen. Mit einem neuen und jungen Konzept punkteten die Holstenhallenbetriebe als Veranstalter sowohl bei den über 8.000 Besuchern als auch bei den über 100 Ausstellern. Großzügig in den insgesamt fünf Hallen rund um die frisch renovierten und modernisierten Holstenhallen verteilt, präsentierte sich den Besuchern eine Vielzahl von Angeboten. Über 8.000 Besucher erlebten drei spannende Messetage bei der neuen „Outdoor“ in Neumünster. Neben Höhepunkten wie dem Landesjägertag (siehe Seite 49) oder dem Jubiläumskonzert der Neumünsteraner Jagdhornbläser gab es fast stündlich interessante Vorträge, Schauvorstellungen der Jagdhundeverbände vom Teckel bis zum Schweißhund und Aktionen zum Mitmachen und Ausprobieren. So konnten Gäste auf dem Außengelände Geländewagen und Fahrzeuge in einem echten Outdoorpar- cours testen. In der Halle der Angler lud der Mehrfachweltmeister im Casting (Zielwerfen mit unterschiedlichen Wurfgewichten), Hans Maire- Moritz (5) aus Hamburg war mit seinem Papa angereist. Das Wildtierdiorama Laserstrahl statt Schrotkugeln – Feuer frei hieß es mit Gunnar Bennedsen am der Jäger lud zum Kontakt aufnehmen ein. elektronischen Tontaubenschießstand des dänischen Jagdverbands. Wald & Jagd ■ BAUERNBLATT l 16. Mai 2015 „Viele Wildunfälle können vermieden werden“, sagte der Neumünsteraner Auf der „Outdoor“ war für fast jeden Geschmack etwas dabei. Christine MöJäger Arnold Clausen. Am Stand der Neumünsteraner Jägerschaft gab es Tipps nich aus Depenau (li.) freute sich mit Janina Lange von der Kleidermanufaktur zur Unfallvermeidung und zum Verhalten, wenn es doch passiert ist. Lüders über nette Accessoires für kühle Herbsttage. Fotos: Ralf Seiler Hensge, zum Staunen und Mitmachen ein. „Toll“, meinte der sechsjährige Däne Luka Hartmann, der einige hoch konzentrierte Würfe auf der Castingbahn riskierte. Und: „Nein“, Castingweltmeister wolle er erst einmal nicht werden. Lieber möchte der kleine Jungangler noch einige Dorsche, Plattfische und Forellen mit seinem Vater angeln. Kunstköder, Angelzubehör und die neusten Rutentrends gab es dafür zumindest genug zu bestaunen. Eine Halle weiter lud Gunnar Bennedsen vom Dänischen Jagdverband zum Mitmachen ein. Hier hatten die Besucher Gelegenheit, elektronisch auf Tontauben zu schießen. Wie beim echten Tontaubenschießen ließ Bennedsen die Tontauben fliegen. Nur das keine Schrote, sondern ein Zielsystem mit Laserstrahl aus den umgerüsteten Jagdwaffen die Ziele erfasste. Außerdem gab es auch für Nichtjäger oder -angler ein rundes Angebot. Ob Wanderkajak für die Küste, ländlich charmante oder aus modernen Materialien und zweckmäßig auftretende Funktionsbekleidung für kühle Herbsttage, eine schmucke Lederleine für den Familienhund oder Handgravuren für Waffen und Schmuckstücke, es war für fast jeden Besucher etwas dabei. Wie „Blaue für Schlaue“, sprich neue blaue Wildwarnreflektoren funktionieren, erfuhren interessierte Messebesucher am Stand der Kreisgruppe der Neumünsteraner Jägerschaft. Dazu gab es Tipps und Informationen, wie sich eine Vielzahl von Wildunfällen vermeiden lässt und was zu tun ist, wenn es dann doch passiert. Themen wie die seit April vorgeschriebene Verwendung bleifreier Munition beschäftigten die Jäger unter den Besuchern, und das nicht nur in hitzigen Diskussionen beim Landesjägertag. „Die Industrie arbeitet mit Hochdruck an zuverlässigen Alternativen“, erklärte Büchsenmachermeister Dirk Johannsen aus Neumünster. Noch, so der Munitionsfachmann, gibt es nicht für jedes Kaliber zufriedenstellenden Ersatz für die bisherige bleihaltige Munition. „Es gibt vielversprechende Ansätze“, meinte Johannsen. Mit etwa ein bis zwei Jahren Entwicklungszeit müsse aber wohl noch gern gerechnet werden, bevor die bleifreien Alternativen durch die Bank zuverlässige Ergebnisse lieferten. FAZIT Der Wurftest auf der Castingbahn des Landessportfischerverbandes war spannend. Der sechsjährige Däne Luka Hartmann möchte aber erst einmal mit seinem Vater Forellen, Butt und Dorsche fangen, bevor er über eine Castingweltmeisterschaft nachdenkt. „Übersichtlich, viel Platz und schöne Angebote“ – Simon und Birte Lorke mit Tochter Marthe und Jochen Albrecht mit Schwester Carolin auf den Schultern (v. li.) kamen extra aus Brunsbüttel und erlebten einen spannenden Messetag in Neumünster. Eine lebendige Messe mit spannenden Themen und einem vielseitigen Angebot – das sei ein gelungener Start gewesen, meinten Veranstalter, Aussteller und Besucher. 2016 soll die neue „Outdoor“ richtig durchstarten, kündigten Holstenhallenchef Dirk Iwersen und die Kooperationspartner aus dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein, dem Sportfischerverband und aus dem dänischen Jagdverband als Nachbar und Partner an. Vorgesprächen zufolge sollen noch mehr Aussteller und auch einige der großen Lieferanten und Hersteller bereits Interesse an der neuen norddeutschen Erlebnismesse bekundet haben. Damit könnte die „Outdoor“ eine richtige und spannende Drehscheibe für Jagen, Angeln und Naturerleben im Norden werden, hieß es. Ralf Seiler freier Autor 51