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Zahnärztliche Erstklässleruntersuchungen in Grundschulen im Landkreis MayenKoblenz und in der Stadt Koblenz Schuljahr 2015/2016
Die zahnärztlichen Untersuchungen der Erstklässler in den Grundschulen werden – getrennt nach Stadt Koblenz und Landkreis Mayen-Koblenz sowie nach Altersgruppen (6-Jährige, 7Jährige, alle Untersuchte) – statistisch ausgewertet, um einen Überblick über die Entwicklung der Zahngesundheit im zeitlichen Verlauf zu erhalten, aber auch zum Vergleich mit landesweiten Untersuchungsdaten. Die Befunde der Erstklässler lassen außerdem erkennen, ob die Präventionsstrategien für Kleinkinder sowie im Kindergartenalter gegriffen haben, aus dem die Erstklässler gerade erst herausgewachsen sind.
1. Landkreis Mayen-Koblenz Im Schuljahr 2015/16 wurden 1634 Erstklässler untersucht; 1600 konnten in die Auswertungen einbezogen werden (bei 34 Kindern einer Schule war die Datenerhebung/-übermittlung inkompatibel). 62,5 % (Vorjahr: 61,4 %) der Kinder hatten naturgesunde Gebisse, also weder Karies noch Füllungen; 11,8 % (Vorjahr: 12,8 %) der Kinder hatten vollständig behandelte Gebisse (d.h. alle kariösen Stellen waren bereits versorgt); bei 1,5 % (Vorjahr: 1,4 %) war vorhandene Milchzahnkaries nicht mehr behandlungsbedürftig, weil die betreffenden Milchzähne bald ausfallen (z.B. Milchschneidezähne). 24,3 % (Vorjahr: 24,4 %, Vorvorjahr 24,2 %) der Kinder hatten behandlungsbedürftige Karies. Letztere erhielten eine schriftliche Empfehlung, sich umgehend bei ihrem Hauszahnarzt vorzustellen. Insgesamt gesehen zeigen sich damit nur minimale Veränderungen gegenüber dem vorausgehenden Schuljahr. Der Anteil der Naturgesunden wurde bisher in nur zwei Schuljahren (2009/10 und 2012/13) noch höher angetroffen (maximal: 64,7 %). Im ersten Jahr der flächendeckenden Untersuchungen im Auftrag der LAGZ (1999/2000) lag der Anteil der Naturgesunden erst bei 51,5 % und stagnierte dann zunächst (2000/01: 51,3 %). Ab dem Schuljahr 2001/02 begann ein allmählicher Anstieg, der sich gegen Ende des letzten Jahrzehnts zunächst noch beschleunigte. Seit dem Schuljahr 2009/2010 sind beständig mehr als 60 % der Erstklässler naturgesund. Der höchste Wert wurde 2012/2013 mit 64,7 % erreicht. Der Anteil der Behandlungsbedürftigen lag dagegen im Schuljahr 1999/2000 noch bei 33,4 %, in 2000/01 sogar bei 35,2 %, um danach fast kontinuierlich auf Werte unter 25 % ab 2009/10 zu fallen. Die niedrigste Quote wurde mit 21,9 % im Schuljahr 2012/13 beobachtet, danach stieg der Anteil der Behandlungsbedürftigen wieder leicht an, stagnierte aber in den letzten drei Jahren bei Werten um 24,3 %. Kinder, denen aus anderen Gründen ein Zahnarztbesuch empfohlen wurde (z.B. zur kieferorthopädischen Beratung, zur Intensivprophylaxe oder Fissurenversiegelung), sind in diesen Zahlen nicht enthalten. In der altersstandardisierten Auswertung der Datensätze, die die Altersstruktur der untersuchten Kinder mit berücksichtigt und auf eine konstante Altersstruktur (2/3 5/6-Jährige, 1/3 7-Jährige, keine Kinder über 7 Jahre) standardisiert, zeigt sich eine Stagnation bei den
-2Naturgesunden (-0,2 %) und eine leichte Zunahme der Behandlungsbedürftigen (+ 0,7 %) gegenüber dem vorausgehenden Schuljahr.
Zustand der Milchzähne Im Durchschnitt wiesen die Erstklässler im Landkreis im Schuljahr 2015/16 insgesamt 1,26 (Vorjahr: 1,21; Vorvorjahr: 1,23) Milchzähne der Stützzonen (also ohne Milchschneidezähne berechnet) mit „Karieshistorie“ auf, d.h. kariöse, gefüllte oder bereits wegen Karies entfernte Milchzähne (dmf-t-Wert der Stützzone). Dies entspricht etwa dem Wert des Schuljahres 2009/10, danach lagen die Zahlen niedriger (bis herab auf 1,08 als niedrigster Wert im Zeitverlauf). Im Schuljahr 2008/09 waren es noch 1,42 Zähne, in den Schuljahren 1999/2000 und 2000/01 sogar noch 1,64 bzw. 1,68 Stützzonen-Milchzähne mit „Karieshistorie“ (Die Graphik „Milchzähne mit Karieshistorie“ zeigt etwas abweichende Werte, weil dort auch Milchschneidezähne mit einbezogen sind). Auch altersstandardisiert zeigt sich eine leichte Zunahme von 1,11 im Vorjahr auf jetzt 1,20 betroffene Zähne pro Kind. Höhere Werte wurden bis 2008/09 dokumentiert. Unter den durchschnittlich 1,26 Milchzähnen „mit Karieshistorie“ in den Stützzonen fanden sich jetzt 0,70 (Vorjahr: 0,65; Vorvorjahr: 0,67) Milchzähne mit unbehandelter Karies (d-t-Wert der Stützzone), die in dieser Altersgruppe in der Regel noch als behandlungsbedürftig einzustufen sind – auch dieser Wert liegt jetzt seit drei Jahren wieder höher als in den Schuljahren 2009/10 bis 2012/13, wo er zwischen 0,56 und 0,59 schwankte. Der aktuelle Anstieg um 0,05 kariöse Milch-Stützzonen-Zähne in den Rohdaten von 0,65 auf 0,70 findet sich im gleichen Umfang auch in den altersstandardisierten Werten (von 0,58 auf 0,63). Dies ist deshalb ein wichtiger Indikator, weil er den bei den Untersuchungen festgestellten noch ausstehenden Behandlungsbedarf beschreibt. (Die übrigen durchschnittlich 0,56 Milchzähne mit „Karieshistorie“ in den Stützzonen sind entweder gefüllt oder bereits extrahiert). In den Schuljahren 1999/2000 bis 2001/02 waren noch zwischen 1,03 und 1,07 Milchzähne der Stützzonen kariös erkrankt und (in der Regel) behandlungsbedürftig – innerhalb von ca. 15 Jahren hat sich dieser Wert um ca. 33 % verbessert. 44,4 % (Vorjahr: 46,5 %; Vorvorjahr: 45,4 %) der Stützzonen-Milchzähne „mit Karieshistorie“ waren durch Füllung oder Extraktion saniert – hier zeichnet sich nach dem Bestwert im Schuljahr 2011/12 (53,1 %) und anschließendem leichten Rückgang eine Stagnation knapp unter der 50%-Grenze ab. Im Schuljahr 2001/02 waren es dagegen erst 34,4 %, seither hat sich die Situation deutlich verbessert. Altersstandardisiert ergab sich im Schuljahr 2015/16 allerdings eine leichte Verbesserung des Sanierungsgrades von 44,9 auf 47,7 %.
Zustand der bleibenden Zähne Karies an bleibenden Zähnen (D-T-Wert) wird bei Erstklässlern nur noch selten festgestellt: durchschnittlich 0,048 (Vorjahr: 0,025; Vorvorjahr: 0,024) betroffene Zähne pro Kind, d.h. unter 21 (Vorjahr: 40) Kindern findet sich durchschnittlich ein Kind mit einem kariös erkrankten (und noch unbehandelten) bleibenden Zahn. Auch wenn diese Werte sehr niedrig erscheinen, ist zu bedenken, dass im Alter der Erstklässler die ersten bleibenden Zähne gerade frisch durchgebrochen sind – viele Erstklässler verfügen auch noch über keinerlei bleibende Zähne.
-3Daher ist ein kariöser bleibender Zahn in diesem Alter, frisch nach seinem Durchbruch, auf jeden Fall ein gravierender Befund, der auf ein hohes Kariesrisiko deutet. Gegenüber dem ersten Jahr der Untersuchungen (1999/2000) hat sich die Häufigkeit kariöser bleibender Zähne um 53 % verringert. Damals verfügten Erstklässler noch über durchschnittlich 0,102 kariöse bleibende Zähne – d.h. etwa jedes 10. Kind war betroffen. Auch wenn die Anzahl der kariösen bleibenden Zähne nach absoluten Zahnen betrachtet nach wie vor sehr niedrig ist, hat sich diese Anzahl binnen eines Jahres jetzt verdoppelt; seit 2006/2007 lag dieser Wert niedriger. Es gibt konkrete Hinweise, dass dieser Anstieg mit der jüngsten Migrationswelle zu tun hat, die dazu geführt hat, dass sich auch ältere Kinder (8-, 9-Jährige) in den ersten Klassen finden, mit entsprechend höherer Karieserfahrung als die 6- und 7-Jährigen. In der altersstandardisierten Auswertung, die nur 6- und 7-Jährige berücksichtigt, findet sich nämlich nur ein geringfügiger Anstieg der kariösen bleibenden Zähne (von 0,019 auf 0,024), ebenso wie bei isolierter Betrachtung der 6- bzw. 7-Jährigen, und keinesfalls eine Verdoppelung wie in den Rohdaten. Dies spricht dafür, dass der Anstieg der kariösen bleibenden Zähne der Erstklässler weitgehend von Kindern verursacht wird, die älter als 7 Jahre sind. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass Kinder, die erst vor kurzer Zeit nach Deutschland gekommen sind, oft keinerlei Fissurenversiegelungen aufweisen, und schon deshalb ein erhöhtes Risiko für Karies an den bleibenden Zähnen tragen, vor allem wenn sie schon etwas älter sind als der Durchschnitt der Erstklässler. Einen indirekten Hinweis auf die Rolle des Migrationshintergrundes gibt auch die Beobachtung, dass 61 % der Kinder mit kariösen bleibenden Zähnen eine Namenskombination aufwiesen, die auf die Möglichkeit eines Migrationshintergrundes deutet.
Kariesrisiko und Zahngesundheitsindex Sehr erfreulich ist der Rückgang beim Anteil der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko von 15,3 % im Schuljahr 1999/2000 auf 7,5 % im Schuljahr 2011/12 und 6,8 % im Schuljahr 2012/13 – innerhalb von 13 Jahren ein relativer Rückgang um 56 %. Im Schuljahr 2013/14 stieg dieser Anteil allerdings wieder auf 8,4 %, in 2014/15 fiel er auf 7,9 % zurück, in 2015/16 erhöhte er sich auf 8,6 %. Der Anteil der Risikokinder liegt damit jetzt wieder höher als im Zeitraum 2009/10 bis 2014/15. Nach Altersstandardisierung fand sich aber in 2015/16 keine Zunahme der Risikokinder gegenüber dem Vorjahr (Abnahme von 7,5 % auf 7,4 %). Altersstandardisiert stagniert der Anteil der Risikokinder im Landkreis in den letzten drei Jahren. Dies spricht dafür, dass der leichte Anstieg der Risikokinder in den Rohdaten (die auch ältere Erstklässler erfassen) durch die Migrationswelle bedingt sein dürfte. 54 % der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko wiesen eine Namenskombination auf, die auf die Möglichkeit eines Migrationshintergrundes deutet. Die Einordnung als „erhöhtes Kariesrisiko“ erfolgt nach strengen Vorgaben ausgehend vom Befund und unterliegt daher nicht der subjektiven Einschätzung des Untersuchers, sondern stellt ein objektives Kriterium dar: im Alter von 6 und 7 Jahren liegt ein erhöhtes Kariesrisiko vor, wenn entweder mindestens ein bleibender Zahn kariös erkrankt ist oder insgesamt mehr als fünf Zähne (Milchzähne und bleibende Zähne zusammen) eine Karieshistorie (d.h. kariös erkrankt, gefüllt oder wegen Karies extrahiert) aufweisen (sogenannte „DAJ-Kriterien“). Dies schließt Milchschneidezähne mit ein (auch wenn die bald spontan ausfallen). Möchte man die Entwicklung der Zahngesundheit mit einer einzigen Zahl zusammenfassend beschreiben, eignet sich hierzu der Erstklässler-Zahngesundheitsindex (EZI), in den zahlreiche Indikatoren - gewichtet nach ihrer Bedeutung – eingehen*. Je niedriger der Index, umso besser ist es um die Zahngesundheit (bezogen auf Karies) bestellt. Auch dieser Index
-4erreichte im Schuljahr 2012/13 mit 4,87 (nach 5,18 im Schuljahr 2011/12) den bisher niedrigsten und besten Wert und stieg in 2013/2014 auf 5,57 an. In 2014/2015 sank er minimal auf 5,51, altersstandardisiert fand sich dagegen ein leichter Anstieg (von 4,93 auf 5,00)**. In 2015/16 stieg der Index weiter an (roh von 5,51 auf 6,14, altersstandardisiert von 5,00 auf 5,22) und liegt damit wieder zwischen dem Niveau von 2008/2009 (damals roh 6,19, altersstandardisiert aber 5,59). Dies belegt eine Verschlechterung der Zahngesundheit der Erstklässler und einen Rückfall auf ein Niveau, wie es sieben Jahre zuvor zu beobachten war. Zwischen 1999/2000 (9,67) und 2015/16 (6,14) ging der Index nur noch um 36,5 % zurück – zum Vorjahr (2014/15) hatte der Rückgang noch 43 % betragen. Um den Einfluss der aktuellen Migrationwelle auf die Entwicklung der Daten zu verringern (die vor allem von den älteren Kindern unter den Erstklässlern getragen werden), ist es hilfreich, die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen bzw. nach Altersstandardisierung zu betrachten. Altersstandardisiert stieg der EZI weniger stark (von 5,00 auf 5,22) als roh, und er bleibt auch unter dem Niveau von 2008/09 (damals 5,59). Der Rückgang seit 1999/2000 beträgt aber auch hier nur noch 37,1 %. Fazit: die Zahngesundheit der Erstklässler im Landkreis hat sich in den letzten 15 Jahren um etwa 37 % verbessert, liegt – nach noch etwas besseren Werten in den Jahren zuvor – jetzt aber wieder zwischen dem Niveau des Schuljahres 2008/09 und 2009/10. Die besten Verhältnisse wurden im Schuljahr 2012/13 beobachtet, seitdem verschlechtert sich die Zahngesundheit der Erstklässler allmählich wieder. Verschiedene Indizien deuten aber darauf, dass diese Verschlechterung von Migrationseinflüssen getragen wird. ___________ * In den EZI gehen – gewichtet nach ihrer relativen Bedeutung - folgende Einzelindikatoren ein: kariöse Milchseitenzähne; gefüllte Milchseitenzähne; kariöse bleibende Zähne; gefüllte oder bereits wegen Karies extrahierte bleibende Zähne; Anteil der wegen Karies Behandlungsbedürftigen; Anteil der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko gemäß Kriterien der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (DAJ)
** Unterschiede in der Altersstruktur der Untersuchten (z.B. durch unterschiedliche Untersuchungszeitpunkte in verschiedenen Jahren oder frühere Einschulung) können sich auf den Index durchprägen. Aufgrund des mit fortschreitendem Alter kumulierenden Kariesbefalls weisen 7-Jährige im Durchschnitt etwas höhere Karieswerte auf als 6-Jährige. Auch ist das (absolut gesehen allerdings sehr geringe) Risiko, schon an Karies an den frisch durchgebrochenen Sechsjahrmolaren erkrankt zu sein, bei ihnen größer. Dies lässt sich durch eine sog. Altersstandardisierung ausgleichen, indem man die Daten für die 6- und 7Jährigen getrennt ermittelt und dann in einem konstant bleibenden Verhältnis (z.B. 2/3 6-Jährige, 1/3 7Jährige) gewichtet, das die Altersstruktur abbildet, die üblicherweise bei Untersuchungen in der ersten Schuljahreshälfte angetroffen wird. Da die Untersuchungen landesweit möglichst während des ersten Schulhalbjahrs erfolgen sollen, eignet sich ein auf diese Weise standardisierter Wert auch für überregionale Vergleiche innerhalb von Rheinland-Pfalz, da in der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege für die Stadt Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz aus mehreren Gründen die Untersuchungen über das gesamte erste Schuljahr verteilt erfolgen, so dass die untersuchten Kinder durchschnittlich etwas älter sind als im Landesdurchschnitt. Durch die Standardisierung werden auch Verzerrungen durch unterschiedliche Altersverteilungen in den verschiedenen Untersuchungsjahren vermieden. Auf diese Weise altersgeschichtet ist der ErstklässlerZahngesundheitsindex von 8,3 in 1999/2000 auf 5,0 in 2010/11, 4,48 in 2011/12 und 4,46 in 2012/13 gefallen und im Schuljahr 2013/14 wieder auf 4,93, in 2014/15 auf 5,00 und in 2015/16 auf 5,22 angestiegen.
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2. Stadt Koblenz In den Grundschulen der Stadt Koblenz wurden im Schuljahr 2015/2016 insgesamt 828 Erstklässler untersucht; 776 konnten in die Auswertungen einbezogen werden (bei 62 Kindern einer Schule war die Datenerhebung/-übermittlung inkompatibel). 53,0 % (Vorjahr: 56,1 %; Vorvorjahr: 55,2 %) der 776 Erstklässler waren naturgesund, 13,7 % (Vorjahr: 12,1 %) vollständig saniert, 2,8 % (Vorjahr: 2,0 %) mit nicht mehr behandlungsbedürftiger Milchzahnkaries. 30,5 % (Vorjahr: 29,8 %; Vorvorjahr: 27,1 %) waren wegen Karies an Milch- und/oder bleibenden Zähnen behandlungsbedürftig. Bei den Naturgesunden setzte nach dem Bestwert 2010/11 (58,0 %) ein Rückgang ein, der sich nach einer Phase der Stagnation in vier vorausgehenden Schuljahren (zwischen 55,2 und 56,1 %) nun beschleunigt hat (jetzt 53,0 %). Der Rückgang zum vorausgehenden Schuljahr bestätigt sich auch nach Altersstandardisierung (von 57,8 % auf 53,6 %). Altersstandardisiert wurde der Maximalwert in 2009/10 erreicht (59,0 %). Im Schuljahr 1999/2000 waren erst 43,8 % der Koblenzer Erstklässler naturgesund, es folgte dann eine lange Phase der Stagnation mit Werten knapp unter 50 % zwischen 2001 und 2005. Der Anteil der Behandlungsbedürftigen lag in den Schuljahren 1999/2000 bis 2002/03 noch bei ca. 40 %, bereits im Schuljahr 2006/07 aber nur noch bei 29,7 %. Seit 2009/10 war dieser Anteil ununterbrochen niedriger als jetzt (2015/16: 30,5 %). Auch nach Altersstandardisierung nahm der Anteil der Behandlungsbedürftigen gegenüber dem Vorjahr leicht zu (von 29,6 auf 29,9 %). Der Rückgang der Naturgesunden und die Zunahme der Behandlungsbedürftigen werden also keinesfalls nur von den älteren Erstklässlern getragen, sondern betrifft – wenn auch in etwas geringerem Umfang – auch die jüngeren. Der Anteil der Kinder mit vollständig sanierten Gebissen nahm von 12,1 % auf 13,7 % zu, der Sanierungsgrad der Milchzähne der Stützzonen nahm dennoch weiter ab (von 50,9 % in 2013/14 über 44,9 % in 2014/15 auf nunmehr 43,1 % in 2015/16), ebenso der Füllungsgrad (Stützzone) von 40,2 % (2013/14) über 37,3 % (2014/15) auf nunmehr 34,1 % (2015/16). Im Schuljahr 2001/2002 lag der Sanierungsgrad nur bei 31,5 % und der Füllungsgrad bei 25,0 % und stieg dann zunächst – allerdings diskontinuierlich – an (mit Bestwerten von 50,9 % in 2013/2014 für den Sanierungsgrad und 42,7 % im Schuljahr 2010/11 beim Füllungsgrad).
Zustand der Milchzähne Die Stadtkinder wiesen im Durchschnitt 1,51 (Vorjahr: 1,44; Vorvorjahr: 1,47) Milchzähne der Stützzonen (also ohne Milchschneidezähne berechnet) mit „Karieshistorie“ auf, also kariöse, gefüllte oder bereits wegen Karies entfernte Zähne (dmf-t-Wert der Stützzone). Zu Beginn der Untersuchungen (1999/2000) lag dieser Wert noch bei 1,99, ging dann tendenziell nur langsam und mit deutlichen Oszillationen (sowie einem Maximum von 2,04 in 2003/04) zurück, nach 2006/07 beschleunigte sich der Rückgang bis zu einem Minimum von 1,15 im Schuljahr 2010/11, danach stieg die Kariesprävalenz (gemessen als dmf-t-Wert der StützzonenMilchzähne) aber wieder deutlich an.
-6Nach Altersstandardisierung zeigt sich aber ein anderes Bild: hier stagnierte diese Zahl mit Werten zwischen 1,41 und 1,42 in den letzten vier Schuljahren einschl. 2015/16 (nach Bestwert im Schuljahr 2010/11 mit 1,11). Die aktuelle Verschlechterung beim Zustand der Milchzähne in den Rohdaten der Erstklässler ist also ausschließlich altersstrukturell zu erklären; die 6-Jährigen zeigten eine Verbesserung von 1,36 auf 1,22, die 7-Jährigen eine Verschlechterung von 1,54 auf 1,78. Der Rückgang beim dmf-t-Wert der Stützzone gegenüber 1999/2000, also in einem Zeitraum von 16 Jahren, beträgt jetzt nur noch 24,4 % vor und 24,2 % nach Altersstandardisierung (redaktioneller Hinweis: die 5. Graphik bezieht sich auf die Milchzähne mit Karieshistorie im gesamten Gebiss, also einschl. Milchschneidezähne, daher ergeben sich dort leicht abweichende und höhere Zahlenwerte als bei der hier gewählten Betrachtungsweise, die sich auf die Milchzähne der Stützzonen beschränkt). Unter den 1,51 Milchzähnen mit „Karieshistorie“ fanden sich aber in 2015/16 auch noch 0,86 (Vorjahr: 0,80, Vorvorjahr: 0,72) unbehandelte kariöse Milchzähne (d-t-Wert) in der Stützzone, die weitestgehend als noch behandlungsbedürftig zu bewerten sind. Dies ist der höchste Wert seit 2008/09 – das Minimum wurde im Schuljahr 2010/11 mit 0,57 kariösen Stützzonen-Milchzähnen erreicht. Die Altersstandardisierung zeigt dagegen keinen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2015/16 und 2014/15 jeweils 0,82). Zu Beginn des neuen Jahrtausends verfügten die Erstklässler noch über durchschnittlich etwa 1,25 (Spanne: 1,18 bis 1,33) kariöse – also behandlungsbedürftige – Milchzähne der Stützzonen. Der Rückgang zwischen 2001/2002 und 2015/16 betrug 35 % vor, aber nur 26 % nach Altersstandardisierung. Wie bereits erwähnt, waren 43,1 % der kariös erkrankten Milchzähne der Stützzonen durch Füllung oder Extraktion saniert – dies sind etwa 8 % weniger als im Vorvorjahr (2013/14), als der bisher beste Sanierungsgrad erhoben wurde. Allerdings unterlag der Sanierungsgrad in den letzten Jahren ohnehin starken Oszillationen. Angesichts der Tatsache, dass sich der Sanierungsgrad in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends meistens zwischen 34 und 41 % bewegte, verdeutlichen die jüngeren Ergebnisse eine Tendenz zu einer etwas intensiveren Behandlung der Milchzähne während des letzten Jahrzehnts, die sich dann aber nicht mehr konsequent fortsetzte, sondern in den letzten zwei Jahren umkippte. Die Werte lassen erkennen, dass mehr als die Hälfte derjenigen kariösen Milchzähne, die eigentlich (von seltenen Ausnahmen abgesehen) noch behandlungsbedürftig sind, noch nicht saniert wurden. Im Rahmen der Elternbefragung bei der Einschulungsuntersuchung dieses Schülerjahrgangs hatten 54,6 % der Eltern angegeben, dass ihr Kind in den letzten 12 Monaten beim Zahnarzt war (im Vorjahr waren es 56,6 % gewesen).
Zustand der bleibenden Zähne Im Durchschnitt fanden sich 0,031 (Vorjahr: 0,017; Vorvorjahr: 0,23) kariöse bleibende Zähne pro Kind (D-T-Wert), d.h. man muss durchschnittlich 32 (Vorjahr: 59) Kinder untersuchen, um einen kariösen bleibenden Zahn zu entdecken. Dies bedeutet einen Wiederanstieg (Minimum war 2012/13 mit 0,012). Ab 2008/09 lag die Anzahl der kariösen bleibenden Zähne (D-T-Wert) durchgehend niedriger als jetzt. Der Rückgang gegenüber 1999/2000 beträgt jetzt noch 80 % (im Vorjahr waren es noch 89 %).
-7Der Anstieg des D-T-Wertes von 0,017 auf 0,031 binnen eines Jahres wird weitgehend von älteren Erstklässlern getragen, was wiederum einen Hinweis auf die Rolle des Migrationshintergrundes liefert. 73 % der Kinder mit kariösen bleibenden Zähnen wiesen eine Namenskombination auf, die auf die Möglichkeit eines Migrationshintergrundes deutet. Altersstandardisiert fällt der Anstieg dann auch minimal aus (von 0,019 auf 0,021), und der altersstandardisierte D-T-Wert ist immer noch niedriger als in 2013/14 (0,023). Die Verbesserung seit 1999/2000 ist aber weitgehend real und nicht auf Alterseffekte zurückzuführen: nach der oben beschriebenen Altersstandardisierung beträgt der Rückgang innerhalb der letzten 16 Jahre – wie in den nicht standardisierten Rohdaten – ebenfalls 80 %.
Kariesrisiko und Zahngesundheitsindex Der Anteil der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko ist nach 9,7 % bis 10 % in den drei Vorjahren jetzt auf 9,15 % gefallen. In den drei Schuljahren zwischen 2009/10 bis 2011/12 lagen die Anteil aber nur bei Werten um 8,3 %. Gegenüber der Situation vor 16 Jahren (1999/00) hat sich die Situation aber deutlich gebessert; damals wiesen noch 19,3 % der Koblenzer Erstklässler erhöhtes Kariesrisiko auf. In der altersstandardisierten Betrachtungsweise (2/3 6-Jährige, 1/3 7-Jährige) zeigt sich jetzt sogar eine deutlichere Abnahme des Anteils der Risikokinder (zwischen 2014/15 und 2015/16 von 9,7 auf 8,1 %) – der niedrigste Wert in den letzten vier Jahren. Nach Altersstandardisierung beträgt der Rückgang beim Anteil der Risikokinder gegenüber 1999/2000 jetzt 51 % (roh: 52,6 %). Der auf breiter Indikatorenbasis aufgestellte Erstklässler-Zahngesundheitsindex verschlechterte sich dagegen von 6,14 (2013/14) über 6,44 (2014/15) auf nunmehr 6,85; dies ist der höchste Wert seit 2008/09 und verdeutlicht eine Trendumkehr seit dem Bestwert in 2010/11 (5,45). Nach Altersstandardisierung verbesserte sich der Index allerdings jetzt leicht (von 6,46 auf 6,33), bleibt aber immer noch über den Werten von 2009/10 bis 2013/14. Insbesondere bei den 6-Jährigen verbesserte sich der Index jetzt deutlich (von 6,34 auf 5,43), bei den 7-Jährigen legte er zu (von 6,69 auf 8,14). Auch dies spricht wieder für Einflüsse des Migrationshintergrundes, denn Erstklässler mit zeitlich nicht weit zurückliegender Migrationserfahrung weisen eine nach oben verschobene Altersstruktur auf. Und 65 % der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko wiesen eine Namenskombination auf, die auf die Möglichkeit eines Migrationshintergrundes deutet. Zwischen 1999/2000 und 2014/15 verbesserte sich die Zahngesundheit der Koblenzer Erstklässler vor Altersstandardisierung um 49 % und nach Altersstandardisierung um 40 %; zwischen 1999/2000 und 2015/16 lagen diese Werte bei 46 % bzw. 41%. Nach einer Phase rasanter Verbesserungen bis zum Schuljahr 2006/07 zeichnete sich zunächst eine von kleineren Schwankungen nach oben und unten begleitete Stagnation ab, die in jüngster Zeit zu einer Trendwende in Richtung auf eine sich wieder langsam verschlechternde Zahngesundheit der Erstklässler in der Stadt Koblenz umzukippen drohte. Das Schuljahr 2015/16 zeigt nun ein komplexes Bild mit einer weiteren Verschlechterung der Zahngesundheit der Erstklässler, die aber von den älteren Erstklässlern (7 Jahre und älter) getragen wird, während die jüngeren jetzt wieder auf dem Niveau der Jahre 2011/12 bis 2013/14 liegen.
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3. Der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz im Vergleich Die Graphik zum Erstklässler-Zahngesundheitsindex (EZI) verdeutlicht, dass es um die Zahngesundheit der Erstklässler im Landkreis Mayen-Koblenz mit einer einzigen Ausnahme (2010/11) immer besser stand als in der Stadt Koblenz. Die Diskrepanz zwischen Landkreis und Stadt war bis zum Schuljahr 2003/04 groß (etwa 3 EZI-Punkte), verkleinerte sich dann aber zunehmend, indem sich der Zahnzustand der Erstklässler in Koblenz relativ gesehen schneller und stärker verbesserte als im Landkreis, so dass die Stadtkinder ab 2006/07 nur noch geringfügig schlechtere Gebisse aufwiesen als die Landkreiskinder. In 2010/11, dem Schuljahr mit der bisher besten Zahngesundheit der Koblenzer Erstklässler, fiel die Zahngesundheit in den Koblenzer ersten Klassen (allerdings nur vor Altersstandardisierung) sogar etwas besser aus als im Landkreis (vor Standardisierung: 5,45 zu 5,54; nach Standardisierung: 5,18 zu 5,00). Seitdem ging die Schere zwischen Stadt und Landkreis wieder auseinander. Während der Zahnzustand der Koblenzer Erstklässler in den letzten drei Schuljahren 2011/12 bis 2013/14 mit EZI-Werten zwischen 6,05 und 6,15 nahezu konstant blieb und sich danach auf jetzt aktuell 6,85 verschlechterte, kam es im Landkreis zu weiteren Verbesserungen bis hinab zu einem Bestwert von 4,87 im Schuljahr 2012/13 und dann zu einem Wiederanstieg in 2013/14 auf 5,57, gefolgt von einer leichten Verbesserung auf 5,51 in 2014/15 und einem deutlichen Anstieg auf 6,14 in 2015/16. Altersstandardisiert ist der Unterschied zwischen Stadt- und Landkreis noch größer (2014/15: 6,46 zu 5,00 statt 6,44 zu 5,51 vor Altersstandardisierung; 2015/16: 6,33 zu 5,22 statt 6,85 zu 6,14 vor Altersstandardisierung). Bei den Einzelindikatoren fallen bei den Erstklässlern in Koblenz im Vergleich zum Landkreis ein geringerer Anteil Naturgesunder (53,0 % statt 62,5 %) auf, deutlich mehr Stützzonen-Milchzähne mit Karieshistorie (durchschnittlich 1,51 statt 1,26 Zähne pro Kind), mehr Behandlungsbedürftige (30,5 % statt 24,3 %), etwas mehr unbehandelte kariöse Milchzähne der Stützzonen (0,86 statt 0,70 pro Kind), mehr Risikokinder (9,15 % statt 8,6 %) und damit ein ungünstigerer Zahngesundheitsindex (6,85 statt 6,14, d.h. relativ 11,6 % höher, nach Altersstandardisierung sogar 21,3 % höher). Kariöse bleibende Zähne fanden sich – auf insgesamt niedrigem Niveau – aber im Landkreis in diesem Schuljahr häufiger (0,048 statt 0,031 in Koblenz), was aber, wie oben dargelegt, eng mit einem zeitlich nahe zurückliegenden Migrationshintergrund in Verbindung zu bringen ist. Beim Anteil der Kinder mit vollständig sanierten Gebissen schnitt in 2015/16 die Stadt Koblenz etwas besser ab (13,7 % statt 11,8 %), die Sanierungsgrade bzw. Füllungsgrade der Stützzonen fielen aber im Landkreis etwas höher aus (Sanierungsgrad: 44,4 statt 43,1 %; Füllungsgrad: 36,6 statt 34,1 %). Im Zeitverlauf der letzten Jahre gab es in dieser Frage immer mal wieder Verschiebungen zwischen Stadt und Landkreis; eine einheitliche Tendenz, ob die Milchzähne in der einen oder anderen Region häufiger saniert werden, ist nicht erkennbar. Daraus ergibt sich, dass die Karieshäufigkeit der Erstklässler (Prävalenz) und damit verbundene Indikatoren wie Behandlungsbedürftige, Risikokinder, Erstklässler-Zahngesundheitsindex auch langfristig in der Stadt Koblenz höher ausfallen als im Landkreis, während sich beim Sanierungsverhalten der Milchzähne keine grundlegenden und auf Dauer stabilen Unterschiede abzeichnen. Dazu passt, dass Stadtkinder etwa ebenso häufig einen Zahnarzt aufsuchen wie Kreiskinder. Wie die Elternbefragung anlässlich der Einschulungsuntersuchung dieses Schuljahrgangs ergab, waren 55,1 % (Vorjahr: 56,9 %) der Kreiskinder und 53,4 % (Vorjahr: 56,6 %) der Stadtkinder in den letzten 12 Monaten vor der Einschulungsuntersuchung beim Zahnarzt gewesen. Die Polarisierung der Kariesverteilung der Erstklässler zeigt im Schuljahr 2015/16 leichte Verschiebungen. In Koblenz ging die durchschnittliche Anzahl von Milchzähnen mit Karieshistorie bei jenen Kindern, die nicht mehr naturgesund sind, von 3,42 auf 3,26 zurück, im Landkreis stieg
-9sie an (von 3,21 auf 3,46). Zusammen mit dem Absinken des Anteils der Risikokinder bedeutet dies für Koblenz eine leichte Depolarisierung der Kariesverteilung, d.h. die Karieslast ist etwas weniger auf eine relativ kleine Gruppe von Kindern konzentriert als im Vorjahr. In der Gesamtschau (auf Basis des EZI) hat sich die Zahngesundheit der Erstklässler im Schuljahr 2015/16 im Vergleich zum Vorjahr in Koblenz moderat verschlechtert (EZI + 6,4 %) – altersstandardisiert aber minimal verbessert (EZI – 2,0 %). Im Landkreis verschlechterte sich die Zahngesundheit stärker (EZI + 11,4 %), nach Altersstandardisierung war der Effekt aber schwächer ausgeprägt (EZI + 4,4 %). Die Diskrepanzen zwischen der Entwicklung der Rohdaten und der altersstandardisierten Daten sprechen dafür, dass die Verschlechterungen vor allem von den älteren Erstklässlern getragen werden und nicht von der Gesamtheit der Erstklässler, was dafür spricht, dass Kinder mit einem relativ frischen Migrationshintergrund mit einem – je nach Herkunftsland – zum Teil sehr kariös vorbelasteten Zahnstatus inzwischen einen Einfluss auf diese Entwicklung nehmen. Veränderung des EZI im Jahr 2015/16 im Vergleich zu 2014/15: Koblenz gesamt: + 0,41 6-Jährige: - 0,91 7-Jährige: + 1,45 LK Mayen-Koblenz gesamt: + 0,63 6-Jährige: + 0,19 7-Jährige: + 0,28 Die Verschlechterung der Zahngesundheit wird in Koblenz von den 7-Jährigen verursacht, im Landkreis ganz überwiegend von den Kindern, die sogar noch älter als 7 Jahre waren, als sie untersucht wurden. Die 6-Jährigen zeigen in der Gesamtschau (Stadt und Landkreis zusammen betrachtet) sogar eine leichte Verbesserung in ihrer Zahngesundheit. Die Gründe für die etwas bessere Zahngesundheit (niedrigere Kariesprävalenz) im Landkreis könnten auf den ersten Blick zwar im erhöhten Fluoridgehalt des Trinkwassers in weiten Teilen des Landkreises zu suchen sein. Aufgrund der zahlreichen „neuen“ Fluoridquellen (fluoridierte Kinderzahnpasten, fluoridiertes Speisesalz, Fluoridgehalt in zahlreichen Mineralwässern, Individualprophylaxe in Zahnarztpraxen) hat die Bedeutung des Fluoridgehalts im Trinkwasser für die Zahngesundheit aber in den letzten Jahren stark abgenommen, wie auch Untersuchungen in unserer Region (Kreis Mayen-Koblenz) zeigten. Soziale Einflussfaktoren – im weitesten Sinne definiert – haben daher heutzutage größere Auswirkungen auf die Zahngesundheit der Kinder als der Fluoridgehalt im örtlichen Trinkwasser. Auf der Basis der Daten der Erstklässleruntersuchungen aus den Schuljahren 2004/2005 bis 2008/2009 im Landkreis MayenKoblenz (9555 6- und 7-jährige Grundschüler) konnte gezeigt werden, dass der Fluoridgehalt im Trinkwasser entweder gar keinen Einfluss mehr auf die Zahngesundheit der Erstklässler hat, oder dass dieser so gering ausfällt, dass er aufgrund Überlagerung von sozialen Einflüssen nicht mehr als solches erkennbar ist. Vor allem dürfte der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei der schlechteren Zahngesundheit der Stadtkinder eine Rolle spielen. Dieser fällt in Koblenz höher aus als im Landkreis. Der Bericht des Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz über die Einschulungsuntersuchung des Einschuljahrganges 2015/2016 (also des Jahrgangs, über dessen zahnärztliche Untersuchungen hier berichtet wird) weist für 36,7 % der Koblenzer Kinder,
-10aber nur für 30,4 % der Landkreiskinder einen Migrationshintergrund im Sinne der dort hinterlegten, bundesweit für Kindergesundheitsfragen konsentierten Definition aus. Während bei den meisten Kindern der Einschulungsuntersuchungen Angaben vorlagen, die eine Beurteilung des Migrationshintergrundes erlaubten, ist dies bei den zahnärztlichen Untersuchungen in den ersten Klassen natürlich nicht der Fall. Hier kann allenfalls der Name (Vor- und Zuname) einen groben Hinweis liefern, ob eher Migrationshintergrund vorliegen könnte oder nicht. Sicherlich wird es dabei die eine oder andere Fehlzuordnung geben, aber dies ist die einzige Möglichkeit, um herauszufinden, ob die Frage des Migrationshintergrundes (der in Koblenz stärker vertreten ist als im Kreisgebiet) eine Rolle spielt, um die Unterschiede in der Zahngesundheit zwischen Stadt- und Landkreis zu erklären. Diese methodische Unschärfe führt dabei aber zu einer Abschwächung der Effekte des Migrationshintergrundes, d.h. dessen Auswirkungen werden eher unter- als überschätzt. I n diesem Sinne hatten in 2015/16 65 % Koblenzer Erstklässler und 54 % der Kinder aus dem Landkreis mit erhöhtem Kariesrisiko einen Namen, der auf Migrationshintergrund deuten könnte. Bei den Kindern mit kariösen bleibenden Zähnen waren dies 61 % bzw. 73 %. Bei Kindern mit mindestens 8 Zähnen (Milch- und bleibenden Zähnen) mit Karieshistorie lag der Anteil bei 72 % in Koblenz und 59 % im Landkreis Mayen-Koblenz (Basis: alle Erstklässler). Im vorausgehenden Schuljahr (2014/15) hatten 66 % von 62 Koblenzer Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko und 53,6 % von 125 Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko aus dem Landkreis einen Namen, der auf Migrationshintergrund deuten könnte (4 bzw. 6 Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko wurden namentlich nicht zugeordnet; nicht in den Zahlen enthalten). Bei den Kindern mit drei oder mehr kariösen Milchzähnen der Stützzonen lag dieser Anteil (2014/15) in Koblenz bei 55,6 % von 81 betroffenen Kindern, im Landkreis bei 42,8 % von 145 Kindern (4 bzw. 3 Kinder wurden nicht zugeordnet, nicht in den Zahlen enthalten). Hinsichtlich Kindern mit kariösen bleiben Zähnen lag dieser Anteil in Koblenz bei 67 % (von 9 Kindern; 1 Kind nicht zugeordnet) und im Landkreis bei 59,1 % (von 22 Kindern). Um Verzerrungen in der Altersstruktur zu vermeiden, wurden nur 6- und 7-jährige Erstklässler in die Auswertung 2014/15 einbezogen. Damit wird deutlich, dass sich unter Schülern mit (vermeintlichem) Migrationshintergrund ein überdurchschnittlicher Anteil von Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko, mit kariösen bleibenden Zähnen oder einer größeren Anzahl kariöser Milchzähne findet. Dieser Effekt ist in der Stadt Koblenz (außer bei den kariösen bleibenden Zähnen in 2015/16) noch stärker ausgeprägt als im Landkreis. Aber allein schon der Umstand, dass – laut Einschulungsuntersuchungen – der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund (gemäß offizieller Definition) in Koblenz höher ausfällt als im Landkreis, liefert eine weitere Begründung dafür ab, warum die Erstklässler in der Stadt Koblenz durchschnittlich schlechtere Zähne haben als im Landkreis.
4. Landkreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz im landesweiten Vergleich Der landesweite Vergleich beruht auf den Daten bis einschließlich Schuljahr 2014/15, weil die Landesdaten für 2015/16 noch nicht verfügbar sind. Im landesweiten Vergleich war der Landkreis Mayen-Koblenz seit Jahren besonders beim Anteil der Behandlungsbedürftigen und beim Anteil der Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko besser aufgestellt als der Durchschnitt des Landes. Dies ist auch deshalb erfreulich, da eine bundesweite Untersuchung im Schuljahr 2009/10 ergeben hatte, dass Rheinland-Pfalz bei der Zahngesundheit von Erstklässlern in der Rangfolge aller Bundesländer im Mittelfeld liegt. Eine differenzierte Auswertung zeigte allerdings, dass die Karieshäufigkeit im Milchgebiss in
-11Rheinland-Pfalz etwas niedriger (also „besser“) ausfällt als im Bundesdurchschnitt, der Sanierungsgrad dagegen etwas schlechter. Die Situation im Schuljahr 2014/2015 bedarf einer differenzierten Betrachtung. Landesweit stagnieren die Daten seit etwa 3 bis 4 Jahren, bzw. es finden nur noch kleinere Veränderungen mit uneinheitlicher Gesamttendenz statt. Der Anteil der Naturgesunden lag landesweit in 2011/2012 bei 61,6 %, in 2012/13 bei 62,4 %, in 2013/14 bei 61,9 % und in 2014/15 bei 63,0 %, der Anteil der Behandlungsbedürftigen bei 25,0 %, 24,4 %, 25,3 % und jetzt 24,1 %, der Anteil der Risikokinder ging von 7,1 % über 6,8 % auf 6,7 % in 2013/14 zurück und stieg jetzt wieder leicht auf 7,0 % an. Der Landkreis Mayen-Koblenz lag in 2014/2015 bei den Naturgesunden (61,4 %) leicht unter Landesniveau (63,0 %), bei den Behandlungsbedürftigen (24,4 %) lag er nahe dem Landesergebnis (24,1 %). Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko fanden sich im Landkreis häufiger als im Land (7,9 % statt 7,0 %). Allerdings finden die Untersuchungen in Rheinland-Pfalz ganz überwiegend im ersten Schulhalbjahr statt, während sie im Einzugsbereich der Arbeitsgemeinschaft Koblenz/MayenKoblenz über das gesamte Schuljahr verteilt werden. Dies bedingt Unterschiede in der Altersstruktur, die durchaus Einfluss auf die Karieshäufigkeit haben. Bei 7-Jährigen findet sich mehr Karies als bei 6-Jährigen. Um die Altersstruktur des ersten Schulhalbjahrs abzubilden, muss man die Daten für die 6- und 7-Jährigen daher getrennt ermitteln und dann anteilig schichten (2/3 6-Jährige, 1/3 7-Jährige). Diese altersgeschichteten Daten sind besser mit den landesweiten Daten vergleichbar als die Rohdaten. Auf der Basis der altersgeschichteten Daten lag der Anteil der Naturgesunden im Jahr 2014/15 im Landkreis bei 64,6 % (Land 63,0 %), der Anteil der Behandlungsbedürftigen bei 22,2 % (Land: 24,1 %) und der Anteil der Risikokinder bei 7,5 % (Land: 7,0). Mit Ausnahme des Risikoanteils schneidet daher der Landkreis Mayen-Koblenz nach wie vor besser ab als das Land RheinlandPfalz. Die Diskrepanz beim Anteil der Risikokinder kann möglicherweise damit erklärt werden, dass auf der Basis der erhobenen Befunde die Zuordnung des Kindes zur Risikokategorie bei der Befundauswertung bei uns geprüft und ggf. korrigiert wird, was keinesfalls landesweit einheitlich so praktiziert wird. Die Stadt Koblenz schneidet dagegen etwas schlechter ab als die Landesdaten (2014/15: Naturgesunde: 56,1 % statt 63,0 % im Land; Behandlungsbedürftige: 29,8 % statt 24,1 %; Risikokinder: 10,0 % statt 7,0 %). Auch nach Altersstandardisierung (Naturgesunde: 57,8 % statt 63,0 %, Behandlungsbedürftige: 29,6 % statt 24,1 %; Risikokinder 9,7 % statt 7,0 %) bleiben diese Unterschiede bestehen. In der Gesamtschau der Daten zeigt sich somit eine Stagnation seit etwa 4 Jahren in RheinlandPfalz. In der Stadt Koblenz wurden die besten Ergebnisse in 2010/11 und 2011/12 erzielt, danach setzte eine leichte Trendwende zu verschlechterter Zahngesundheit ein, die sich – nach Unterbrechung in 2013/14 – leider auch in 2014/15 (und 2015/16) wieder fortsetzte (getragen überwiegend von den 7-Jährigen). Damit fällt die Zahngesundheit der Erstklässler in Koblenz etwas schlechter aus als im Landesvergleich, und dieser Unterschied nimmt langsam zu.
-12Im Landkreis Mayen-Koblenz kam es dagegen nach kontinuierlicher, wenn auch in den letzten Jahren stark verlangsamter Verbesserung der Zahngesundheit im Schuljahr 2013/2014 erstmals zu einer Trendwende hin zu wieder etwas weniger gesunden Gebissen. In 2014/2015 lässt sich eine Stagnation auf dem Niveau von 2013/14 beobachten, an die sich in 2015/16 eine deutliche Verschlechterung anschließt (überwiegend getragen von Kindern, die in den ersten Klassen älter als 7 Jahre sind). Bei den Indikatoren „Naturgesunde“ und „Behandlungsbedürftige“ schnitten der Landkreis unter Berücksichtigung der Altersstruktur der Untersuchten im Jahr 2014/15 immer noch etwas besser ab als Rheinland-Pfalz insgesamt, der Indikator „Risikokinder“ ist aufgrund der oben genannten methodischen Fragen etwas problematisch. Die Gründe für die Trendwende in unserer Region sind nicht genau bekannt. Sehr wahrscheinlich sind aber Migrationseinflüsse, indem Kinder nach Deutschland kommen aus Ländern, in denen die zahnmedizinische Prävention noch nicht so hoch entwickelt ist wie bei uns. Die Rolle des Migrationshintergrundes scheint sich in den letzten Jahren zu verstärken, wobei vor allem Flüchtlingskinder über vergleichsweise viel schlechtere Zähne verfügen als gleich alte einheimische Kinder. Sanierungen sind teilweise nur unter Vollnarkose möglich. Auch verfügen sie oft über keinerlei Fissurenversiegelungen. Die Erstklässler sind gerade dem Kindergartenalter entwachsen. Neue Aufgaben und Belastungen für Kindertagesstätten haben mancherorts die zeitlichen und/oder personellen Spielräume für zahnmedizinische Präventionsmaßnahmen eingeschränkt (z.B. gemeinsames Zähneputzen). Die Präventionsarbeit in Kindertagesstätten gilt aber – neben der Sorge um Neugeborene und junge Familien – als Kernaufgabe der Jugendzahnpflege. Andererseits ist aber auch zu bedenken, dass es viel schwieriger ist, ausgehend von einem bereits hohen Niveau der Zahngesundheit weitere Verbesserungen zu erzielen, als wenn man ein niedriges Niveau der Zahngesundheit als Ausgangsbasis hat. Neue Impulse zur Verbesserung der Zahngesundheit wird das – nach einer mehrjährigen Pilotphase in zunächst nur zwei Kreisen – im Jahr 2010 flächendeckend in Rheinland-Pfalz etablierte Projekt „Gesunde Zähne von Anfang an“ liefern, das sich an Eltern von Säuglingen und Kleinkindern wendet, die sich z.B. in Krabbelgruppen, Miniclubs oder Hebammenpraxen treffen. So will man der frühkindlichen Karies vorbeugen, die je nach Region etwa 15 % der Kinder (Spanne: 10 bis 30 %) trifft. Auch die Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege für die Stadt Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz bietet entsprechende Informationsveranstaltungen an (Anfragen bitte an Frau Wibke Weber, Tel. 0261/3904-291). Die im Jahresverlauf 2016 neu eingeführten Verweisungen vom Kinderarzt zum Zahnarzt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen nach dem gelben U-Heft sollen ebenfalls dazu beitragen, Kleinkinder und Vorschulkinder der zahnärztlichen Betreuung durch Beratung/Information der Eltern, Untersuchung, Präventionsmaßnahmen und – falls erforderlich – Behandlung einer verbesserten Zahngesundheit zuzuführen. Die zahnärztlichen Untersuchungen in den ersten Klassen werden in den nächsten Jahren zeigen, welcher Nutzen hieraus resultiert.
-135. Fazit: Insgesamt gesehen hat sich die Zahngesundheit der Erstklässler in Stadt- und Landkreis in den letzten Jahren – seit Einführung der flächendeckenden Untersuchungen im Schuljahr 1999/2000 – deutlich verbessert, um 46 % in der Stadt und um 36,5 % im Landkreis (Basis: ErstklässlerZahngesundheitsindex). Selbst wenn man die Verschiebungen der Altersstruktur – die Erstklässer wurden im Untersuchungszeitraum durchschnittlich etwas jünger – mittels Altersschichtung (Altersstandardisierung) berücksichtigt, beträgt die Verbesserung dieses Index noch 41 % in Koblenz und 37 % im Landkreis. In der Stadt Koblenz setzte 2011/12 eine leichte Trendwende zu wieder schlechteren Zähnen ein, die sich nach einer kurzen Stagnationsphase in 2014/2015 fortsetzte und in 2015/16 verstärkte. Sie wurde in 2015/16 ausschließlich von den älterem Erstklässlern (ab 7 Jahre) verursacht, die 6-Jährigen waren nicht betroffen. Im Landkreis Mayen-Koblenz verbesserte sich die Zahngesundheit weiter kontinuierlich bis zum Schuljahr 2012/2013, und hier war erst in 2013/2014 eine leichte Trendwende zu beobachten. Für 2014/2015 ist von einer Stagnation auszugehen (minimale Verbesserung vor Altersstandardisierung, minimale Verschlechterung nach Altersstandardisierung). In 2015/16 verschlechterte sich die Zahngesundheit im Landkreis deutlich (EZI + 0,63 Punkte), allerdings nur leicht bei den 6-Jährigen (+ 0,19 Punkte) und 7-Jährigen (+0,28 Punkte), was belegt, dass die Verschlechterung überwiegend von Kindern getragen wird, die zum Untersuchungszeitpunkt älter als 7 Jahre waren. Dies sind oft Kinder mir kurzfristiger Migrationshistorie.
Aus dieser zur Zeit etwas unklaren Situation heraus sind daher mit besonderem Nachdruck folgende Empfehlungen für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter auszusprechen: ● regelmäßiger Zahnarztbesuch zur Früherkennung und prophylaktischen Beratung und ggf. vorbeugenden Maßnahmen; für gesetzlich Krankenversicherte Inanspruchnahme der „Zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung“ (FU) (in der Altersspanne 30 – 72 Monate) ● Verwendung fluoridierter Kinderzahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm ab dem ersten Milchzahn; ab der Einschulung bzw. ab dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne sollte dann Erwachsenenzahnpasta verwendet werden, die einen höheren Fluoridgehalt hat, den die neu durchgebrochenen bleibenden Zähne zur „Reifung“ der Zahnoberfläche dringend benötigen. Außerdem können sich Kariesbakterien an fluoridierten Zahnoberflächen schlechter anheften und lassen sich auch wieder leichter entfernen. ● abhängig vom individuellen Kariesrisiko ggf. weitere Fluoridierungsmaßnahmen in Absprache mit dem Hauszahnarzt (z.B. Behandlung mit Fluoridlack in der Praxis; einmal wöchentliches Einbürsten von Fluoridgel zuhause; antimikrobielle Behandlung mit Chlorhexidin-Gel; Fluorid-Spülungen) ● frühzeitige Inanspruchnahme der Fissurenversiegelung der Sechsjahrmolaren (Kassenleistung bei gesetzlich Krankenversicherten) bereits kurzzeitig nach deren Durchbruch, sofern dies – wie in vielen Fällen – aufgrund der Form der Kaufläche sinnvoll und nutzbringend ist, was der Hauszahnarzt beurteilen und entscheiden kann ● Verzicht auf zucker- oder säurehaltige Getränke (auch zuckerfreie säurehaltige Getränke!) in „Sportler“- oder „Saugerflaschen“, also Flaschen mit Ventil- bzw. Trink-Cap-Verschluss
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● Nuckelflaschen nicht zum Dauergebrauch dem Säugling überlassen, sondern nur vorübergehend zur Durststillung (kein Dauernuckeln an der Flasche). Dies gilt ganz besonders nachts, weil die Speichelbildung in der Nacht stark reduziert ist und süße oder saure Getränke in der Flasche dann besonders schnell zu Zahnschäden führen ● kontrollierter Süßigkeitenverzehr, insbesondere Reduktion der Häufigkeit von „Zuckerkontakten“; ideal ist ein „zuckerfreier Vormittag“ ● Konsequente Zahnpflege (zunächst durch die Eltern) vom ersten Milchzahn an. Ab etwa 3 Jahren Einübung und Durchführung einer altersgemäßen Zahnputztechnik wie der KAI-Technik, die so gestaltet ist, dass keine Kieferabschnitte oder Zahnflächen „vergessen“ werden ● Kontrolle der Zahnpflege durch die Eltern, bei Bedarf Nachputzen durch die Eltern, besonders im Kindergartenalter; Nachputzen kann aber durchaus auch noch im Grundschulalter hilfreich sein
Umfangreiche Informationen finden sich auf der Internetseite der LAGZ: www.lagz-rlp.de
Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege für die Stadt Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz, im August 2016