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INFORMATION DES GESUNDHEITSAMTES
Merkblatt Bettwanzen Wo kommen Bettwanzen vor? Wanzen sind weltweit verbreitet. Die Familie der Wanzen besteht aus über 40.000 Arten. Sie sind Insekten, die sich von Pflanzensäften oder dem Blut von Tieren ernähren. Zu ihnen zählen u. a. die auch bei uns bekannten Nützlinge und Schädlinge wie Blattwanzen, Schildwanzen, Wasserläufer, Rückenschwimmer oder Wasserzikaden. Diese Arten sind für Menschen ungefährlich. Es gibt auch Wanzen bei Vögeln (Hühner, Schwalben) und z. B. den Fledermäusen. Sie befallen allerdings nur ausnahmsweise und vorübergehend den Menschen. Für uns ist die wichtigste Art sicher die Bettwanze, die früher auch bei uns verbreitet war. Gelegentlich kommt es bei ungepflegten Wohnverhältnissen oder nach Kauf antiquarischer Möbel oder Bilder auch heute in Deutschland noch zu Wanzenbefall. Ebenso kann man Wanzen, Wanzeneier oder Larven mit dem Urlaubsgepäck heimbringen. Wie sehen Bettwanzen aus? Bettwanzen sind rotbraun bis schwarz, etwa 5 x 8 mm groß und haben einen sehr flachen Körper. An den Hüften und Hinterbeinen haben sie Stinkdrüsen, mit deren Hilfe Signalstoffe freigesetzt und Fressfeinde abgewehrt werden. Von Wanzen stark befallene Räume riechen süßlich. Wie vermehren sich Bettwanzen? Die Weibchen legen 2 - 3 Eier täglich, das entspricht etwa 100 - 500 Eiern pro Wanzenleben. Die Larven und Nymphen sind den erwachsenen Tieren sehr ähnlich. Wie verhalten sich Bettwanzen? Bettwanzen und ihre Nachkommen ernähren sich vom Blut des Menschen. Sie lieben Dunkelheit und Wärme. Tagsüber halten sie sich in Mauerritzen, Spalten im Bettgestell, hinter Bildern und deren Rahmen auf, und nachts folgen sie der Wärmequelle und begeben sich auf Wanderung. Sie fallen dann etwa von der Decke herab ins Bett oder kriechen aus ihren Verstecken unter die Zudecke zum Schläfer, wo sie sich mit mehreren Bissen hintereinander voll saugen. Dabei vermeiden sie meist längere Wanderungen zum Schläfer, sondern beißen kurz hintereinander zu: Auf der Haut entsteht eine typische „Wanzenstraße“. Krankheitsbild Die Bisse sind äußerst juckend mit Papeln, die über mehrere Tage Beschwerden machen und manchmal hämorrhagisch werden. Es kann sogar zu Lidödemen und leichteren allergischen Reaktionen kommen. Je länger der Mensch den Bissen ausgesetzt ist, umso mehr kommt es zur Desensibilisierung, so dass bei Personen, die lange in verwanzten Wohnungen leben, kaum noch Symptome auftreten. In unseren Breiten übertragen Wanzen keine Infektionskrankheiten. Wie stelle ich einen Bettwanzenbefall fest? Auf Bettlaken, Wänden, in Bettkästen, Steckdosen und vielen anderen Orten finden sich 0,5 mm bis 1 mm große Kotablagerungen. Außerdem zeigen sich Larvenhüllen, die die Bettwanzen beim Wachsen abstoßen.
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Wie kann man Bettwanzen bekämpfen? • Die genannten Verstecke der Wanzen müssen abgesucht und gefundene Exemplare entfernt werden. • Versiegeln von Ritzen und möglichen Verstecken, Vogelnester in Fensternähe entfernen. • befallene Kleidung mindestens bei 60° waschen • Gegenstände, die in ein Gefrierfach passen (z.B. Kuscheltiere), können dort über 72 Stunden eingefroren werden • befallene Personen sollten sich von Kopf bis Fuß gründlich duschen und frisch gewaschene Kleidung anziehen, damit sie die Wanzen nicht verschleppen. Die juckenden Stellen können mit entsprechenden Salben behandelt werden Sollte ein massiver Befall vorliegen, ist ein erfahrener Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Ihm bieten sich u.a. folgende Möglichkeiten: • chemische Behandlung z.B. mit Pyrethroiden • giftfreie Behandlung mit Hitze: mit speziellen Öfen werden die Zimmer auf über 55°erwärmt (Nachteil: teuer) • Begasung mit Kohlendioxid (z.B. empfindliche elektronische Geräte) Gegebenenfalls muss die Behandlung mehrfach wiederholt werden Wie kann ich nach einem Urlaub vorbeugen, um eine Verschleppung aus dem Hotel zu vermeiden? Die Wäsche sollte bei mindestens 60°C gewaschen werden. Alternativ können nicht waschbare Gegenstände, wie z.B. Taschen, kleinere Koffer, einige Tage tiefgefroren werden.
Wir hoffen, mit diesem Merkblatt einen Teil Ihrer Fragen beantwortet zu haben und wünschen baldige Genesung. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Wie erreichen Sie uns? Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises Hygiene und Infektionsschutz Kaiser-Wilhelm-Platz 1 53721 Siegburg Telefon 02241 / 13-2727 Telefax 02241 / 13-3181 E-Mail
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07-2013/ Version 1.0
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