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Bewusster Anlegen Mit Evolutionary Finance

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Date: 25.07.2015 Finanz und Wirtschaft 8021 Zürich 044/ 248 58 00 www.fuw.ch Media genre: Print media Type of media: Consumer publications Circulation: 25'067 Frequency: 2x/week Topic n°: 376.028 Subscription n°: 1094578 Page: 14 Size: 44'420 mm² Grosse Grosse aktive aktive Investoren Investoren 35% Jim Roger Rogers Joel Joel Buffett-/Graham-Schule Buffett-/Graham-Schule Greenblatt * Medallion Medallion Fund Fund 30% Renaissance Renaissance 0 0 25% S Charles Munger 15% Makro-Investoren Makro-Investoren algorithmischesInvestieren Investieren * algorithmisches alternative Investitionen Investitionen A alternative S Druckenm Iler Druckenm Iler 20% andere andere fundamentale fundamentale Investoren Investoren J. J. M. M. Keynes Keynes Soros Soros Warren P. Pühr Pühr nger nger Peter D. Swensen Shelby Shelby Lynch Buffett Buffett Davis Davis 10% 0% David Einhorn 5% °Benjamin Graham Benjamin Graham AnthonyBolton Bolton Anthony Philip Philip Walter Schloss Walter Schloss Carret Carret John 0 Templeton Templeton 15 15 20 20 25 35 30 30 Anzahl Jahre 45 45 50 50 55 55 Hens/ /Grafik: Grafik,FuW,br FuW,br gurufocus, Th. Hens Quelle: gurufocus, Bewusster anlegen mit Evolutionary Finance Anleger sollten wissen, wo im Finanzbiotop sie sich bewegen. THORSTEN HENS Ein wesentlicher Unterschied zwischen Mensch und Tier ist das Bewusstsein. Menschen sind sich bewusst, dass sie leben und welche Rolle sie in der Gesellschaft spielen. Die meisten Tiere agieren instinktiv, das heisst, sie sind impulsiv Lehre aus Fauna und Flora toren grob wie folgt klassifiziert werden: Diese Sicht wird durch die traditionelle Finanzmarktforschung gestärkt - die rationale und die behaviorale (verhaltensbezogene). Bei der rationalen Sicht des Marktes, die in Eugene Famas Effizienzmarkthypothese gipfelt, wird angenom- ihre Wertschriften kaufen und daran nach dem Motto Buy and Hope fest- Die Pflanzen sind passive Anleger, die halten. Pflanzen beziehen ihre Energie aus der Sonne und von Rohstoffen. Analog dazu ist der Ertrag der passiven Anleger durch die Ausschüttungen (Divi- und können ihre Handlungen nicht men, dass jeder Anleger rational ist, dende, Zins etc.) gegeben. Die Tiere sind aktive Anleger, die das während die Behavioural Finance, zum durch Reflexion verändern. Ziel «Buy Low - Sell High» haben. Es ist Beispiel vertreten durch Robert Shiller, Leider investieren die meisten Anleklar, dass die Summe der Renditen der davon ausgeht, dass viele Investoren einger eher wie Tiere als wie Menschen - oder manche wie Pflanzen, ich komme fache Heuristiken benutzen. In beiden darauf zurück. Sie agieren gegen den Varianten haben die Anleger aber kein Markt, ohne zu reflektieren, welche ande- Bewusstsein dafür, was die anderen maren Akteure den Markt ausmachen. Wenn chen, da sie deren Verhalten durch das ein Anleger Gewinn macht, sieht er darin sein Geschick, aber kaum einer überlegt, welche anderen Investoren ihm den Gewinn ermöglicht haben und wie lange sie dazu noch bereit sind. aktiven Investoren nicht höher als die Summe der Renditen der passiven sein kann, denn wenn ein aktiver niedrig gekauft und hoch verkauft hat, muss es des Marktes ersetzen - als ob er eine andere geben, die hoch gekauft und niedrig verkauft haben. Wie bei den Tieeigene Persönlichkeit hätte. Die evolutionäre Finanzmarktfor- ren, die ihre Energie nur durch Zerstö- schung begreift den Markt als Zusam- rung anderer Lebewesen erzielen könmenspiel rationaler und behavioraler nen, verdient ein aktiver Anleger seine Akteure. Wie in der Natur können Inves- Rendite auf Kosten eines anderen. Media monitoring Media analysis Information management Language services ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, PO Box, 8027 Zurich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus ref.: 58592825 Clipping Page: 1/2 Date: 25.07.2015 Finanz und Wirtschaft 8021 Zürich 044/ 248 58 00 www.fuw.ch Media genre: Print media Type of media: Consumer publications Circulation: 25'067 Frequency: 2x/week Topic n°: 376.028 Subscription n°: 1094578 Page: 14 Size: 44'420 mm² der Hedge Funds, sie nennen Venture Ca - Weshalb aktiv? pitalists «Heuschrecken» und beschimpfen aktive Investoren insgesamt als Spe- Die Pflanzenwelt der Investoren ist sehr kulanten - ohne zu begreifen, dass sie heterogen. Manche halten Obligationen, damit am eigenen Ast sägen. andere Aktien, manche nur wenige Einzeltitel, andere Indizes. Ebenso vielfältig ist die Tierwelt der Anleger. Es gibt zum Dem Markt Sorge tragen Beispiel Value-Investoren, die von einem Die aktiven Anleger andererseits sind Unterschied zwischen Preis und Wert sehr eitel. Jeder glaubt, der Beste zu sein, ausgehen. Sie kaufen unterbewertete An- und versucht, passive Investoren zu lagen und verkaufen, wenn sich die Lücke überzeugen, ihm Geld anzuvertrauen. Jegeschlossen hat Auf der anderen Seite der findet eine Sichtweise, nach der seine die Trendfolger, die kaufen, wenn eine Renditen unübertroffen sind. Der Star Anlage im Preis gestiegen ist, und verkau- der Value -Investoren, Warren Buffett, hat fen, wenn das Preismomentum abebbt. in 55 Jahren den S&P-500-Index mindesInteressanterweise lebenValue- und Mo - tens 10% p. a. geschlagen - jedoch ist er mentum-Investoren in einer Symbiose. durch einige Verlustperioden gegangen. Ohne Momentum-Anleger käme es nicht Einer der erfolgreichsten Hedge Funds, zur Differenz von Preis und Wert, ohne Renaissance Medaillon, generiert durch Value-Investoren würde das Momen- sehr schnelle Algorithmen kleinere, aber tum-Lager das Finanzsystem so weit de- recht stabile Renditen( vgl. Grafik). Es braucht Artenvielfalt für das effizistabilisieren, dass es zusammenbräche. Man mag sich fragen, wozu es die ak- ente Zusammenspiel des Finanzmarktes. tiven Anleger denn überhaupt braucht. Das Herz eines Kolibris schlägt 500, das Wäre die Welt nicht besser, gäbe es nur eines Menschen 70 und das eines Blauwals Pflanzen? Wie in der Natur wäre dies ein fataler Trugschluss, denn auch die Pflanzen brauchen die Tiere, da diese beim Atmen den Sauerstoff in Kohlendioxid verwandeln, den die Pflanzen wiederum in der Photosynthese in Sauerstoff umwan- 6 Mal pro Minute. Der Kolibri ist quasi ein Hochfrequenzhändler, der Mensch ein aktiver Fondsmanager und der Blauwal ein Value-Investor mit ganz langem Atem. Jede Strategie erfüllt eine sinnvolle Rolle, und es braucht Innovationen. Auch deln. Die passiven Investoren können wenn sich nur wenige langfristig halten - nur dann erfolgreich sein, wenn es für ohne Innovationsprozess können keine Unternehmer die richtigen Anreize gibt, neuen Nischen erschlossen werden. Die Analogie zur Evolution hilft jegute Wertpapiere auf den Markt zu bringen. Dazu müssen aktive Anleger die dem Anleger, sich bewusst zu werden, Chancen erahnen, sodass die Markt- welche Rolle er im Finanzbiotop spielt. preise die richtigen Signale setzen, um Auch der Regulator kann von dieser die wirtschaftliche Aktivität zu steuern. Sichtweise nur profitieren, da sie ihn Leider gibt es in der Finanzwelt wenig sehr umsichtig werden lässt, in dieses Toleranz und kein Verständnis für die Biotop einzugreifen. Notwendigkeit der Heterogenität der Anleger. Jeder glaubt, er habe den besten Thorsten Hens, Professor am Swiss Investitionsstil, und würde am liebsten Finance Institute der Universität Zürich alle anderen Akteure verbannen. Die pas- und Partner von Behavioural Finance siven Anleger rufen nach einem Verbot Solutions (BhFS). Media monitoring Media analysis Information management Language services ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, PO Box, 8027 Zurich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus ref.: 58592825 Clipping Page: 2/2