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Führer durch den B i b e l g a r t e n
„Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin.“ 1. Mose 2,8
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Beet 8
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Beet 10
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Bibelgarten Beet 1:
Kath. Gemeinde Michelbach
Beet 2:
Kath. Gemeinde Hörstein
Beet 3:
Kath. Gemeinde Wasserlos
Beet 4:
Kath. Gemeinde Albstadt
Beet 5:
Kath. Gemeinde Alzenau
„Schöpfung“
Beet 7 Beet 2
„Feldblumen II“
Sitzwürfel
Kreuz Sitzwürfel
Beet 1
„Feldblumen I“
Beet 6
„Feldfrüchte“ „Kräuter I“
Beet 6:
Kath. Gemeinde Alzenau
„Kräuter II“
Beet 7:
Kolping-Familie Alzenau
„Wüste und Dornen“
Beet 8:
Kath. Gemeinde Kälberau
„Gleichnisse“
Beet 9: Beet 5
Evang. Gemeinde Alzenau
„Arzneipflanzen I“
Beet 10:
Evang. Gemeinde Alzenau
„Arzneipflanzen II“
Beet 3 Info
Beet 4
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Katholische Gemeinde Michelbach
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Beet 1: Schöpfung
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Feige – Ficus carica 1. Mose 3, 7: „Da gingen den beiden die Augen auf, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.“ Die Feige wird in der Bibel im Zusammenhang mit dem Blick auf das Ende (Matthäus), als Mahnung zur Umkehr (Lukas) oder als Zeichen für Glück und Zufriedenheit (Micha) verwendet. Seit über 5000 Jahren ist die Feige bekannt und der erste Name von Pflanzen in der Bibel. Sie ist ein wichtiges Nahrungsmittel, das gut trockenbar und haltbar ist und gehört zu den 7 Arten im Gelobten Land (Weizen, Gerste, Wein, Feige, Granatapfel, Olive und Dattel).
Weinstock – Vitis vinifera Johannes 15, 5: „ Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Für die Christen ist das Bild vom Weinstock sehr einprägsam. Im Abendmahl steht der Wein für das Blut Christi und den Gläubigen wird die Gnade Gottes und ewiges Leben zugesagt. Im 1. Buch Mose wird Noah nach der Sintflut als erster Winzer bezeichnet und einen Weinberg zu besitzen hieß Reichtum und Segen zu haben. Weinreben gehören zu den 7 Arten im Gelobten Land. Der Weinanbau ist eine uralte Kultur und bereits seit 4700 vor Christus in Mesopotamien und Ägypten bekannt und er breitete sich über Griechenland, Italien, Südfrankreich nach Deutschland (etwa 800 nach Christus) aus. -3-
Beet 1: Schöpfung
Katholische Gemeinde Michelbach
Lorbeer – Laurus nobilis Jesaja 44, 14: „ Man fällt eine Zeder, wählt eine Eiche oder sonst einen mächtigen Baum, den man stärker werden ließ als die übrigen Bäume im Wald. Oder man pflanzt einen Lorbeerbaum, den der Regen groß werden läßt.“ Der Lorbeerkranz ist weit bekannt als Zeichen des Sieges bei Feldherren, Cäsaren, Athleten und Helden, vor allem bei Griechen und Römern; und auch die Christen sollen sich im Leben bemühen, den Siegeskranz zu erringen (1. Korintherbrief). Die ledrigen Blätter enthalten ätherische Öle und werden gerne zum Würzen von Speisen verwendet. Häufig wird der Lorbeer in der Bibel mit Esche, Fichte und Pinie übersetzt.
Ölbaum – Olea europaea 1. Buch Mose 8,11: „Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noah, daß nur noch wenig Wasser auf der Erde stand.“ Der Ölbaum steht häufig in Verbindung mit Rechtschaffenheit (1. Mose), Reinheit (2. Mose) und für den Blick auf das Kommende (Römer). Das Öl war wichtig für die Salbung von Königen und Christus wird als der Gesalbte bezeichnet. Als Speiseöl hat es sehr große Bedeutung und das Holz ist hart und zeigt eine starke Maserung. -4-
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Zwergkiefer Pinus pumila für Pinie Pinus pinea
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Katholische Gemeinde Michelbach
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Beet 1: Schöpfung
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Jesaja 44, 14: “Er fällt sich Zedern, er nimmt eine Steineiche (= Pinie ?) und läßt sie für sich stark werden unter den Bäumen des Waldes.“ In Palästina gab es größere Pinienwälder und die Pinien galten als Lebensbäume. Die Zapfen standen für die Auferstehung und die Unsterblichkeit, wobei bereits bei Isis (Ägypten) und Dionysos (Griechenland) Pinienzapfen die ähnliche Bedeutung hatten. Die Samen sind wohlschmeckend und ölreich und als Pignolia-Nüsse bekannt. Die schirmförmigen Kronen spenden angenehmen Schatten, wenn auch das Holz wenig dauerhaft ist. Gelegentlich wird die Pinie mit Wacholder und Sandelholz (bei König Salomon Almuggimholz) verwechselt.
Zedratzitrone – Citrus medica 3. Buch Mose 23, 40: „ Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden, und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich.“ Die Zedratzitrone wird vielfach in der Bibel genannt: Medischer oder Persischer Apfel, Zedernapfel oder Adamsapfel, weil die Früchte (= Ethrog) auf dem Baum der Erkenntnis im Paradies angeblich hingen. Die hellgelben Früchte werden vor allem als spindelförmige Früchte gerne als Neujahrsgruß zum Laubhüttenfest verschenkt und sind seit dem Altertum auch als die Früchte der Hera bekannt, die Herkules vom Atlas holen musste. Reich an ätherischen Ölen und Vitaminen werden die Früchte für die Parfümherstellung und die Außenschalen für die Produktion von Zitronat verwendet. -5-
Beet 2: Feldblumen I
Katholische Gemeinde Hörstein
Lilie – Lilium regale Matthäus 6, 28 – 29: „ Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung ? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.“ Mit den Lilien ist keine besondere Blumenart gemeint, sondern die gerade im Frühling massenhaft vorkommenden wilden Feldblumen. Sie gelten als Symbole für Schönheit und Schöpfung (Jesaja), Reinheit (Hoheslied), aber auch zusammen mit den Gräsern stehen sie für Vergänglichkeit (Psalm 103). Genauso tauchen die Feldblumen im Zusammenhang mit der Erneuerung des Lebens auf (Hoheslied) oder zur Ausschmückung von Aussagen (Bergpredigt bei Matthäus, Hosea, 1. Könige).
Malve – Malva sylvestris Hiob 6, 6 – 7: „Ißt man denn ungesalzene Speise? Wer hat Geschmack an fadem Schleim? Ich sträube mich, daran zu rühren; das alles ist mir wie verdorbenes Brot.“ Seit jeher sind die Malven bekannt für einen hohen Gehalt an Schleimstoffen, die vor allem gegen Husten und Heiserkeit helfen sollen, aber auch gegen Verstopfung, Epilepsie und Schwindsucht. Daher auch der Beiname „Allerkrankheitskraut“. Bei den Christen stehen die Malven für die Vergebung der Sünden bei verhärteten Seelen. Im Mittelalter wurden die Malven als Hexenkraut bei den Hexenprozessen abqualifiziert. -6-
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Mohn – Papaver rhoeas
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Katholische Gemeinde Hörstein
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Beet 2: Feldblumen I
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1. Petrus 1, 24 – 25: „Denn alles Fleisch ist wie Gras und all seine Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Das Gras verdorrt, und die Blume fällt ab, aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ Gerade der Mohn wird wegen seiner kurzen Blüte von wenigen Tagen gern als Symbol für Kurzlebigkeit verwendet (Jesaja, Hoheslied). Die intensive Farbe der roten Blüte galt als Symbol der Liebe oder stand für das Blut Christi. Der schwarze Mittelpunkt der Blüte entsprach den Leiden der Liebe. Der Milchsaft enthält ungiftige Alkaloide, die zur Beruhigung eingesetzt werden können und den Griechen schon bekannt waren (Gott Morpheus). Mohn diente auch zum Färben von Weinen und Tees und seit dem 1. Weltkrieg erinnert die Mohnblüte auch an die Opfer der Kriege.
Acker-Hundskamille– Anthemis arvensis Jesaja 35, 1 – 2: „Die Steppe soll sich freuen, das dürre Land glücklich sein, die Wüste jubeln und blühen. Mit Blumen soll sie sich bedecken, jauchzen und vor Freude schreien. Herrlich wie der Libanon soll sie werden, prächtig wie der Berg Karmel und wie die Ebene Scharon.“ Ähnlich wie die anderen Feldblumen taucht die Acker-Hundskamille besonders im Frühjahr auf und bedeckt Bereiche der Steppe und Wüste mit gelbweißen Blüten. Wie der deutsche Name schon andeutet, gibt es kaum Anwedungsbereiche für die Pflanze. Sie steht eher für den Vergleich mit mächtigen Völkern, die genauso vergänglich sind wie Frühlingsblumen und dort, wo sie in der Wüste blühten, soll Gott dem aus Ägypten befreiten Volk den Weg -7nach Israel gezeigt haben.
Beet 2: Feldblumen I
Katholische Gemeinde Hörstein
Kronenmargerite Chrysanthenum coronarium Jakobus 1, 9 – 10: „ Es rühme sich aber der Bruder, der niedrig ist, seiner Hoheit, der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie die Blume des Grases wird er vergehen.“ Auch die Kronenmargerite gehört zu den typischen Frühjahrsblühern, die schon lange vor Christi Geburt die Landschaft prägten. Jesaja spricht auch von Kränzen aus prächtigen Blumen, die rasch verwelken, kaum erblickt, schon „verschlungen“. Auch in altägyptischen Gräbern wurden Gebinde aus Kronenmargeriten oder KronenWucherblumen gefunden. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und wird häufig an Abfallplätzen, Straßenrändern und vernachlässigten Plätzen angetroffen. Auch dient sie als Gemüsebeilage und wird bei Magenschmerzen und Verdauungsproblemen eingesetzt. Beet 3: Feldblumen II
Katholische Gemeinde Wasserlos
Salomonsiegel – Polygonatum odoratum Hiob 6, 5 – 7: Hiob klagt Gott sein Leid: „Schreit ein Wildesel beim frischen Gras, oder ein brüllt ein Stier bei seinem Futter? Wird Fades ohne Salz gegessen? Oder ist Geschmack in dem Schleim um den Dotter ? Meine Seele weigert sich, es anzurühren, sie ekelt sich vor der Krankheit meines Brotes.“ Das Salomonsiegel oder die Wohlriechende Weißwurz gehört zu den Feldblumen, die gerne mit Salomos Kleidern wegen ihrer Schönheit verglichen werden (Matthäus 6). Die Narben der früheren Blütenstände erwecken den Eindruck von Siegeln. Die 15 – 50 cm hohe krautige Pflanze besitzt leicht duftende Blüten, die an einem gebogenen Stängel wachsen. Die ganze Pflanze, v.a. die Beeren sind giftig und können Überkeit hervorrufen, weshalb es früher als Brechmittel benutzt wurde. -8-
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Katholische Gemeinde Wasserlos
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Beet 3: Feldblumen II
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Rose – Rosa sancta
Jesus Sirach 24, 14: „... wie eine Palme zu EnGedi schoß ich auf und wie Rosenbüsche zu Jericho; wie ein stattlicher Ölbaum in der Niederung und wie eine Platane am Wasser ragte ich empor.“ Seit altersher stehen Rosen für angenehmen Duft und Schönheit (Hoheslied, Weisheit) und weiße Rosen bedeuten Unschuld und Jungfräulichkeit. Rote Rosen weisen auf das Martyrium Jesu hin und Martin Luther verwendete die sogenannte Lutherrose als Zeichen für das glaubende Herz. Inzwischen gelten Rosen als Boten für Versöhnung und Liebe und sollen auch Gegensätze überbrücken helfen. Weit verbreitet sind Rosen in Parfüms, Duftstoffen und Kosmetikas (Rosenwasser) und als Zierpflanze schmückt sie sehr viele Beete und Gärten in den mannigfaltigsten Formen und Farben. Zur biblischen Zeit gab es vor allem die Phönizische Rose, die es in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gibt.
Lavendel – Lavandula angustifolia Markus: 14, 3: „Jesus war in Bethanien Gast bei Simon, der füher einmal leprakrank gewesen war. Während der Mahlzeit kam eine Frau. In ihren Händen hatte sie ein Glas mit kostbarem Öl. Sie zerbrach dieses Gefäß und salbte mit dem Öl das Haupt Jesu.“ Der Lavendel zählt zu den bitteren Kräutern, die zum Passahfest gereicht werden (Hesekiel) und zur Unterstreichung von Liebesschwüren dienen (Hoheslied). Vor allem ist Lavendel eine Schmuckpflanze und das Lavendelöl wird vielfach in der Parfümund Seifenherstellung eingesetzt oder als Badezusatz verwendet. Medizinisch wirkt Lavendel beruhigend und hilft bei Einschlafstörungen (Lavendelkissen) und Magen- und Darmbeschwerden. Besonders am Morgen enthält der Lavendel viele Inhaltsstoffe. -9-
Beet 3: Feldblumen II
Katholische Gemeinde Wasserlos
Wegwarte – Cichorium intybus 2. Buch Mose 12, 8: „ Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern essen.“ Auch die Wegwarte oder Zichorie genannt zählt zu den Bitterkräutern (4. Buch Mose und Klagelieder) und soll an Passion und Auferstehung erinnern. Nach der Vertreibung aus dem Paradies (1. Buch Mose) soll der Mensch sich vom Kraut auf dem Feld ernähren, womit auch die Wegwarte gemeint ist. Die Wegwarte dient der Appetit- und Verdauungsanregung und wird z.T. Salaten beigemischt; sie ist eng mit Chicoree und Radicchio verwandt. Als Liebeszauber soll die Wegwarte angeblich jemanden unbesiegbar und unverwundbar machen.
Syrischer Ysop = Oregano Oreganum syriacum Psalm 51,9: König David: „Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde, wasche mich, daß ich weißer werde als Schnee.“ Mit Büscheln aus Ysop bestrichen die Israeliten in Ägypten die Pfosten der Häuser mit Blut (2. Mose) und bei der Kreuzigung von Jesu wurde auf ein Ysoprohr ein Schwamm mit Essig getränkt und ihm hingehalten (Johannes); auch an Palmsonntag dienen die Ysoprohre zur Zierde. Der Syrische Ysop, auch Wilder Majoran oder in der Bibel Hyssop genannt, ist ein niedriger Strauch, der auf steinigen Böden wächst; ein Verleich mit der Pflanze ist meistens abwertend gemeint. Als Gewürz wird er z.T. in Speisen und Tees verwendet. -10-
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Katholische Gemeinde Wasserlos
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Beet 3: Feldblumen II
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Römische Kamille - Anthemis nobilis oder Chamaemelum nobile Hesekiel 16, 7: „ Und habe dich erzogen und lassen groß werden wie ein Gewächs auf dem Felde, und warst nun gewachsen und groß und
schön geworden.“ Auch die Römische Kamille gehört zu den Blumen auf dem Felde, die gerne mit Salomos Kleidern verglichen werden (Matthäus). Jesaja vergleicht die Menschen mit Gras und ihre Schönheit mit Blumen. Die Römische Kamille wird wie die Echte Kamille für viele Beschwerden eingesetzt und die ätherischen Öle der Blütenköpfe enthalten viele Aromastoffe und helfen bei Menstruationsbeschwerden, Verdauungsproblemen, bei Nervosität, bei Entzündungen und Wundspülungen.
Kornblume – Centaurea cyanus Hoheslied 8, 6-7: „ Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.“ Die Kornblume kam mit dem Getreide auch nach Mitteleuropa und bevorzugt trockene Standorte. Früher war die Kornblume als Unkraut wenig geschätzt. Die Samen sind ölreich und die Pflanze wurde zur Wundbehandlung eingesetzt, auch bei Verdauungsproblemen, Akne, Fieber und Husten. In Tees ist sie häufig als Schmuckdroge und die Imker mögen die Pflanze wegen des hohen Zuckergehalts. Ab 1810 gilt die Kornblume als preußische Blume und vor allem Wilhelm I prägte den Begriff „Preußisch Blau”. -11-
Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Weizen – Triticum durum Ruth 2, 14: „ Als es nun Essenszeit war, sprach Boas zu ihr: Komm her und iß vom Brot und tauche deinen Bissen in den Weinessig. Ruth setzte sich zu seinen Leuten und Boas reichte ihr geröstete Getreidekörner. So konnte sie sich satt essen und behielt sogar noch etwas übrig.“ Weizen war die wichtigste Feldfrucht in Israel und begegnet uns im Vaterunser (Matthäus); er war der Hauptbestandteil vom Essen von Armen, Reichen und Königen. Weizen ist ein Wintergetreide und hängt völlig von den Winterniederschlägen ab, so dass immer wieder Hungerjahre vorkamen (1. Mose und Josefsgeschichten). Weizen prägte auch den Jahreskalender und die Weizenernte fiel auf Pfingsten, dem früheren Erntefest. 1/10 der Ernte musste an die Priesterschaft abgegeben werden. Seit über 8000 Jahren ist Weizenanbau bekannt und die Domestizierung der Wildsorten, v.a. dass die Ähren nicht brüchig sind, gehört zu den wichtigsten Leistungen der Menschheit.
Gerste – Hordeum vulgare Offenbarung 6, 6: „Da rief eine von den vier Gestalten: Für den Lohn eines ganzen Arbeitstages gibt es ein Kilo Weizen oder drei Kilo Gerste. Nur von den Luxusgütern, Öl und Wein, ist genug da.“ Gerste gehört wie Weizen auch zu den sieben Arten, mit denen Israel gesegnet war (5. Mose). Gerste gilt als das Getreide der Armen und wuchs auch bei weniger Niederschlag als Weizen. Das gedroschene Getreide musste geworfelt werden, um im Wind die Spreu von den Körnern zu trennen (Ruth). Die reifende Gerste ergab den Zeitpunkt für das Passahfest, das Fest der ungesäuerten Brote. Von der ersten Ernte wurden einige Gaben und Brote aus Gerste als Abgabe in den Tempel gebracht (2. Mose). -12-
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Katholische Gemeinde Albstadt
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Beet 4: Feldfrüchte
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Hirse – Panicum miliaceum Hesekiel 4, 9: „Du nimm dir Weizen und Gerste, Bohnen und Linsen, Hirse und Spelt und tue alles zusammen in ein Geschirr und mach dir Brote daraus; so viele Tage, als du auf der Seite liegen musst, iß davon – 190 Tage.“ Die Hirse wird nur einmal in der Bibel erwähnt. Die Rispenhirse war die einzige nennenswerte Sommergetreideart, und musste in Israel z.T. bewässert werden. Ähnlich der Gerste wächst Hirse auch auf sehr trockenen Standorten, wenn auch der Ertrag stark nachlässt. Seit über 3000 Jahren wird die Hirse kultiviert und stammt aus Ostafrika. Vor allem als Viehfutter wird Hirse verwendet oder für einfache Brote.
Puffbohne – Vicia faba 2. Samuel 17, 28 – 29: „ Die drei brachten David und seinen Männern Schlafmatten mit, Töpfe und Schüsseln, Weizen, Gerste, Mehl, geröstete Getreidekörner, Bohnen und Linsen, Honig, Butter und Käse sowie einige Schafen und Ziegen.“ Dicke Bohnen, auch Pferdebohnen, Saubohnen oder Puffbohnen genannt, zählen zu den Hülsenfrüchten und waren wichtige Eiweißlieferanten. Seit etwa 6000 v. Chr sind sie bekannt und werden v.a. in den Hausgärten angebaut. Auf dem Speisezettel nehmen sie einen wichtigen Platz ein, werden meist zu Mehl zerstampft, zu einem Brei oder Suppe angerührt bzw. gekocht oder auch zu grobem dunklen Brot verwendet. -13-
Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Linse – Lens culinaris 1. Buch Mose 25, 34: „Da gab Jakob dem Esau Brot und das Linsengericht; der aß und trank, stand auf und ging davon.“ Wohl die bekannteste Bibelstelle, als Esau dem Bruder sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkauft. Bei Hesekiel wird noch erwähnt, dass die Linsen in das Brotmehl gemischt wurden. Auch die Linse gehört zu den Hülsenfrüchten, die für die Ernährung sehr wichtig (Eiweißlieferant) und nahezu gleich alt wie der Ackerbau ist (6. bis 7. Jahrtausend v. Chr.). Sie wurde hauptsächlich für Suppen und Breie verwendet oder zum Backmehl beigemischt. Als Winterfrucht benötigt sie eher milde Winter und ausreichende Niederschläge. Häufig wird die Linse mit Weizen und Gerste zusammen aufgeführt und gilt auch als ein Symbol für das Gelobte Land.
Feldraukensenf - Eruca sativa 2. Könige 4, 39: „ Da ging einer aufs Feld hinaus, um Kräuter zu sammeln, und er fand ein wildes Rankengewächs und las davon sein Kleid voll wilde Gurken. Und nachdem er heimgekommen war, schnitt er sie in den Kochtopf; denn er kannte sie nicht.“ Feldraukensenf oder Gartenrauke, Senfrauke oder Ölrauke taucht nur einmal in der Bibel auf. Sie wird als Gemüse- und Salatpflanze verwendet und die Samen enthalten viel Öl, z.T. dienen sie als Pfefferersatz. Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig, sowohl vom Boden als auch von der Temperatur her. Im Bibeltext 2. Könige heißt es weiter: Als man sie aber den Männern zum Essen vorsetzte und sie von der Speise kosteten, schrien sie laut und riefen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes. Sie konnten nichts essen. Höchstwahrscheinlich wurde der Feldraukensenf mit der Koloquinthe, einem giften wilden Kürbis verwechselt, einem sehr starken Abführmittel. -14-
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Beet 4: Feldfrüchte
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Einkorn – Triticum monococcum 1. Buch Könige 5, 24 – 25: „ Also lieferte Hiram so viel Zedern- und Zypressenholz, wie Salomo wollte, und Salomo gab Hiram zwanzigtausend Kor Weizen zum Unterhalt seines Hofes und zwanzig Kor feinstes Öl.“ Einkorn stammt vom wilden Weizen ab und war der Vorläufer von Emmer, Dinkel und Hartweizen; wahrscheinlich ist es im Nahen Osten domestiziert worden, etwa 7000 Jahre v. Chr.. Die Pflanze ist sehr anspruchslos an den Boden und gut resistent gegen viele Schädlinge; gegenüber dem Weizen ist der Ertrag erheblich geringer. Der Weizen verdrängte nahezu vollständig Einkorn und Emmer. In der Bibel wird das Einkorn häufig mit Weizen übersetzt, manchmal auch mit Spelt (= Emmer).
Emmer – Triticum dicoccum 2. Buch Mose 9, 31 – 32: „Das Unwetter hatte Flachs und Gerste vernichtet, denn die Gerste stand in Ähren, und der Flachs blühte. Aber der Weizen und der Spelt (= Emmer) waren nicht zerschlagen; weil sie später gesät und geerntet werden.“ Auch Jesja wusste, dass beim Ackerbau neben Weizen, Gerste, Hirse, Dill und Kümmel am Rande der Felder noch anderes Getreide angebaut wurde. Emmer, Einkorn und Weizen haben eine gemeinsame Urform mit brüchigen Ährengäbelchen, die im reifen Zustand leicht zum Boden fielen. Emmer wie auch die anderen Getreidesorten waren vor allem Brotgetreide und als Wintergetreide wurde er eher in den etwas feuchteren Regionen kultiviert. -15-
Beet 4: Feldfrüchte
Katholische Gemeinde Albstadt
Zitronengras – Cymbopogon citratus Jeremia 6, 20: „ Was soll mir der Weihrauch aus Saba und das gute Gewürzrohr (= Zitronengras oder Ingwergras) aus fernem Land ? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm.“ Zitronengras oder Gewürzrohr kam ursprünglich aus Indien, war aber zu biblischer Zeit wohl bekannt. Bei Hesekiel wird das Gewürzrohr als Handelsware bezeichnet und im 2. Buch Mose wird eine ausführliche Rezeptur für das heilige Salböl beschrieben, unter anderem mit Gewürzrohr. Mit seinem Zitronen-Rosinen-Duft gehört das Zitronengras zu den Grasölen und es wurde und wird noch bei der Seifen- und Kosmetikaherstellung verwendet oder für Insektizide und Desinfektionsmittel; in der Medizin wird es z.B. bei Angina Pectoris eingesetzt.
Flachs – Linum usitatissimum Johannes 19, 40: „Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn samt Gewürzen in leinene Binden, wie es bei den Juden Sitte war, zu begraben.“ Der Anbau von Flachs ist in der Bibel mehrfach belegt: Sprüche 31, 14 und 2. Buch Mose 9, 31. Flachs war die einzige Faserpflanze, die man in Israel anbauen konnte und die ausschließlich für Leinen und vor allem für Kleidung verwendet wurde; auch Fischernetze wurden aus Leinen angefertigt. Die sehr aufwendige Verarbeitung umfasste das Raufen, Riffeln, Rösten, Brechen, Reiben, Hecheln, Verspinnen und Weben. Das Öffnen der Flachsblüten ist an heißen Tagen nur sehr kurz und beträgt nur 2 bis 3 Stunden bis die Blütenblätter abfallen, dafür blüht aber der Flachs oft wochenlang. -16-
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Koriander – Coriandrum sativum
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Katholische Gemeinde Alzenau
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Beet 5: Kräuter I
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2. Buch Mose 16, 31: „ Und die Israeliten nannten es Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und hatte einen Geschmack wie Honigkuchen.“ Genauso wird Koriander im 4. Buch Mose beschrieben, jedoch haben Manna und Koriander wenig miteinander zu tun, so dass sich in vielen Übersetzungen ein Fehler eingeschlichen hat. Koriander gehört zu den Gewürzen und ist eine der wenigen Pflanzen, die zu biblischer Zeit in den Gärten angebaut wurde (neben Gemüse, Hülsenfrüchten und Kürbissen). Seit 1500 v. Chr. ist Koriander in Israel bekannt und stammt wahrscheinlich aus Vorderasien. Häufig taucht die Pflanze als Unkraut im Wintergetreide auf, jedoch werden die Blätter zum Würzen von Speisen genutzt. Als Heilmittel hilft es bei Darm- und Lebererkrankungen und die Samen werden gerne in Backwaren beigemischt.
Dill – Anethum graveolens Matthäus 23, 23 – 24: „Wehe euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehnet und die gewichtigeren Stücke des Gesetzes außer acht gelassen habt; das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge aber sollte man tun und jene nicht unterlassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele.“ Dill wird nur einmal in der Bibel genannt und meistens mit Anis übersetzt. Diese berühmte Strafpredigt Jesu soll betonen, dass die Liebe über dem Gesetz steht. Wahrscheinlich ist der Mittelmeerraum das Ursprungsgebiet für den Dill, der sehr gerne zum Würzen von Speisen eingesetzt wird. In der Medizin hilft Dill gegen Blähungen. Da gerade im ländlichen Bereich der Dill häufig mit Zauberei und Hexen- und Dämonenverteibung in Verbindung gebracht wurde, taucht Dill kaum in der Bibel auf. -17-
Beet 5: Kräuter I
Katholische Gemeinde Alzenau
Roßminze – Mentha longifolia Lukas 11, 42: „Doch wehe euch Pharisäer ! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergeßt ihr. Man muß das eine tun, ohne das andere zu unterlassen.“ Die Bibelstelle ist inhaltlich gleich zu Matthäus 23, 23: Die Liebe soll höher als das Gesetz sein. Die Roßminze oder nur kurz Minze genannt enthält das ätherische Öl Menthol. Vor allem zu Fleischgerichten wird die Roßminze gegeben, doch die größere Bedeutung liegt in der medizinischen Anwendung wegen der abführenden und stimulierenden Wirkung und dem Einsatz bei Erkältungen und Kopfschmerzen.
Kreuzkümmel – Cuminum cyminum Psalm 41, 4: „ Und wenn er auf dem Krankenbett liegt, steht der Herr ihm zur Seite und hilft ihm wieder auf.“ Ahnliches findet sich in Matthäus 23, 23 und Lukas 11, 42. Wie Dill wird Kümmel nur einmal in der Bibel erwähnt. Der Kreuzkümmel gehörte damals wie heute zu den sehr geschätzten Gewürzen, so dass damals eine Steuer(„Der Zehnte“) erhoben wurde. Vor allem zum Würzen von Speisen und hier besonders von Brot benutzte man den Kreuzkümmel. In der Medizin ist die Pflanze ein krampflösendes Mittel. Tatsächlich gab es in biblischer Zeit über 100 einheimische Pflanzen (Liste „materia medica“), die besonders von der Landbevölkerung als Heilmittel benutzt wurden. Jedoch sollte Gott der einzige und wahre Heiler sein, weshalb nur wenige Pflanzen Einzug in die Bibel fanden, um -18nicht dem Aberglauben Vorschub zu leisten.
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Beet 5: Kräuter I
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Schwarzkümmel – Nigella sativa Jesaja 28, 27: „Denn nicht mit dem Dreschschlitten drischt man den Dill, und das Wagenrad führt man nicht über den Kümmel, sondern man klopft den Dill mit dem Stock und den Kümmel mit dem Stecken.“ Schwarzkümmel stammt aus SW-Asien und ist seit über 3300 Jahren als Gewürz- und Arzneipflanze bekannt. Luther übersetzt Schwarzkümmel lediglich mit Kümmel. Vor allem der Damaszener Schwarzkümmel ist wegen seiner schönen blauen Farbe auch als Zierpflanze weiter verbreitet. In der Medizin wird Schwarzkümmel bei Hauterkrankungen, Zahnschmerzen, Blähungen und Atembeschwerden eingesetzt;
Raute – Ruta chalepensis 1. Buch Mose 1, 11 – 12: „Und Gott sprach: Auf der Erde soll es grünen und blühen: Alle Arten von Pflanzen und Bäumen sollen wachsen und Samen und Früchte tragen ! So geschah es. Und die Ede brachte Pflanzen und Bäume in ihrer ganzen Vielfalt hervor. Gott sah es und freute sich, denn es war gut.“ Die Raute, auch Gartenraute oder Weinraute genannt, taucht nur einmal in der Bibel auf und zählt zu den Hauskräutern, die zur Zierde oder als Gewürz verwendet wurden. Auch die Raute gehörte zu den mit Abgaben belegten Pflanzen in Israel, die Jesus zu seiner Strafpredigt gegenüber den Schriftgelehrten und Pharisäer veranlasste. Eigentlich durfte aber nach mosaischem Gesetz auf wild wachsende Pflanzen keine Tempelsteuer erhoben werden. In der Medizin wird die Raute als krampflösendes Mittel eingesetzt und die gelben Blüten verströmen einen starken Duft. -19-
Beet 5: Kräuter I
Katholische Gemeinde Alzenau
Rosmarin – Rosmarinus officinalis Amos 9, 14: „Ich werde das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wenden. Die Israeliten bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin, sie pflanzen Weinberge und trinken Wein, sie legen Gärten an und ernähren sich davon.“ Ebenso klingt in 1. Mose 3, 18 nur sehr allgemein der Bezug zu Kräutern an: Der Mensch ist auf den Ackerboden angewiesen; im Hohen Lied wird an einigen Stellen erwähnt, dass die kostbaren Salben viele Kräuter enthalten. In der Antike stand der Rosmarin als Zeichen für die Liebe und auch für das Totengedenken. Die Pflanze ist eine sehr geschätzte Gewürzpflanze und schon frühzeitig wurden in der Medizin die ätherischen Öle für die Anregung des Kreislaufs, gegen Blähungen, zur Desinfektion und als Badezusatz verwendet.
„Der Gerechte sproßt wie der Palmbaum, wächst hoch wie die Zeder auf dem Libanon. Gepflanzt im Hause des Herrn, sprossen sie auf in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im Alter tragen sie Frucht, sind saftvoll und frisch.“ Psalm 92, 13 – 15
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Beet 6: Kräuter II
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Zwiebel – Allium cepa 4. Buch Mose 11, 5 – 6: „ Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs. Und nun verschmachten wir; es ist nichts da, nichts als das Manna bekommen wir zu sehen.“ Zwiebel und Knoblauch sind nur einmal in der Bibel erwähnt, obwohl sie in damaliger Zeit Volksnahrungsmittel waren. Die Zwiebeln sind seit etwa 3200 v. Chr. bekannt und dienten bereits der Gesunderhaltung der Arbeiter an den Pyramiden. Die Esser von Zwiebeln wurden häufig als geringer angesehen und gerne mit Legionären oder dem gemeinen Volk verglichen. Die Pflanze gehört zu den Segnungen im Gelobten Land, musste jedoch nach dem Auszug aus Ägypten und der Vertreibung aus dem Paradies im Schweiße des Angesichtes angebaut werden.
Knoblauch – Allium sativum Gleiche Bibelstelle 4. Buch Mose 11, 5 – 6 (siehe oben), da Knoblauch wie die Zwiebel nur einmal in der Bibel erwähnt wird. Knoblauch ist genauso lange bekannt wie die Zwiebel und wurde bereits im Grab des Tutenchamuns gefunden; höchstwahrscheinlich stammt Knoblauch direkt aus Israel und gehörte zur allgemeinen Volksernährung. Außer dem Würzen von Gerichten wird dem Knoblauch die Förderung der Verdauung und der Harnausscheidung nachgesagt und vor allem soll er der altersbedingten Gefäßverengung entgegen wirken. Bereits zur biblischen Zeit war der Knoblauch als sehr gesund angesehen worden, aber auch „anrüchig“ wegen seiner schwefelhaltigen Inhaltsstoffe. -21-
Beet 6: Kräuter II
Katholische Gemeinde Alzenau
Oregano – Origanum syriacum Beiname: Ysop
2. Buch Mose 12, 21 – 22: „Da berief Mose alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Nehmt eilends Schafe, für jede Familie eines, und schlachtet das Passah. Dann nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und streicht von dem Blut im Becken an die Oberschwelle und die beiden Türpfosten.“ Ysop wächst auf trockenen Standorten oder an Mauern und gilt eher als minderwertig. Bei der Kreuzigung von Jesu wurde ein Schwamm mit Essig auf ein Ysoprohr gesteckt und ihm hingehalten. Im 3. Buch Mose wird beschrieben, es soll nach der Reinigung von Aussatz die Tür mit Blut gestrichen werden, mit einem Ysopbüschel. Auch David greift auf den Ysop zurück und spricht von Entsündigung durch Ysop. Die Pflanze wird häufig in Tees verwendet und gekochten und gebackenen Speisen beigemischt; auch das Gerinnen von Blut soll Ysop verhindern.
Estragon – Artemisia dracunculus Jesaja 41, 19: „Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien, Myrten und Olivenbäume, werde Wacholderbäume in die Steppe pflanzen, Platanen und Zypressen miteinander.“ Estragon zählt zu den bitteren Kräutern, die in mehreren Stellen der Bibel genannt werden: 2. Buch Mose, 4. Buch Mose und Klagelieder. Die bitteren Kräuter werden v.a. zum Passahfest gereicht. Die jungen Triebe und Blätter mit ihrem zarten Anisaroma dienen zum Würzen von vielen Speisen, von Reis über Fisch bis zur Kräuterbutter. Die ätherischen Öle sind kurz vor der Blüte am stärksten und werden auch beim Aromatisieren von Essig und Senf verwendet. In der Medizin fördert Estragon die Verdauung und den Gallenfluss, lindert bei Rheuma und ist harntreibend. -22-
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Beet 6: Kräuter II
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Lorbeerähnlicher Schneeball – Viburnum tinus Jesaja 60, 13: „Die Pracht des Libanon wird zu dir kommen, Zypresse, Platane (= Lorbeerähnlicher Schneeball) und Buchsbaum zumal, daß sie die Stätte meines Heiligtums zieren, daß ich die Stätte meiner Füße ehre.“ Auch in Jesaja 41, 19 taucht der Lorbeerähnliche Schneeball auf, der häufig mit Platane übersetzt wurde. Der Lorbeerähnliche Schneeball gilt als Symbol für das Wiederaufleben und -erwachen, als Verheißung des Grünens in der Wüste; daher auch sein Beiname: Glanz des Karmels. Als immergrüner Zierbaum mit niedrigem Wuchs ist er vor allem in den Karmelwäldern beheimatet.
Bohnenkraut – Satureja hortensis 1. Buch Mose 3, 18: „Du bist auf ihn (= Ackerboden) angewiesen, um etwas zu essen zu haben, aber er wird immer wieder mit Dornen und Disteln übersät sein.“ Im Hohen Lied klingt das Bohnenkraut eher als Duftpflanze an. Das Bohnenkraut ist und war wegen seiner ätherischen Öle eine sehr beliebte Pflanze, v.a. zum Würzen und zum Heilen; besonders als Zugabe in frischem oder getrocknetem Zustand bei Bohnengerichten. Bohnenkraut kommt häufiger auf stickstoffreichen Böden vor und stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Als Tee fördert Bohnenkraut die Verdauung, ist ein Appetitanreger und hilft gegen Blähungen, Husten und Durchfall. -23-
Beet 6: Kräuter II
Katholische Gemeinde Alzenau
Wermut – Artemisia absinthium Jeremia 23, 15: „Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken.“ Sehr häufig wird der Wermut als Sinnbild für die Verkehrung von Recht in Unrecht (Amos) verwendet oder im Zusammenhang mit einem bitteren und schmerzhaften Ende (Sprüche) gebraucht oder wenn bitteres Leid zu beklagen ist, mit einem Becher voll Wermut (Klagelieder) verglichen. Wermut wird oft gemeinsam mit dem Gefleckten Schierling als Bitter- und Giftpflanze bezeichnet. Die Pflanze wächst an sehr trockenen Standorten (Wüste) und ist ein niedriger Zwergstrauch. Die getrockneten Blätter werden als Tee verwendet und sollen gegen Würmer helfen. Heute wird Wermut manchmal noch am 15. August (Mariä Himmelfahrt) in einem Strauß von 16 Kräutern eingebunden.
Feldraukensenf – Eruca sativa 2. Könige 4, 39 – 40: „Da ging einer aufs Feld hinaus, um Kräuter zu sammeln, und er fand ein wildes Rankengewächs und las sein Kleid voll wilde Gurken. Und nachdem er heimgekommen war schnitt er sie in den Kochtopf; denn er kannte sie nicht. Als man sie aber den Männern zum Essen vorsetzte und sie von der Speise kosteten, schrien sie laut und riefen: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes (= Schüler von Elias). Sie konnten nichts essen.“ Wahrscheinlich wird hier in der Bibel ein recht einfältiger Sammler beschrieben, der den Feldraukensenf oder Gartenrauke mit der Koloquinthe, einem giftigen wilden Kürbis verwechselt hatte, einem sehr starken Abführmittel. Feldraukensenf wird als Gemüse- und Salatpflanze verwendet und die Samen enthalten viel Öl; z.T. -24dienen die Samen als Ersatz für Pfefferkörner.
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Kugeldistel – Echinops viscosus
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Kolping-Familie Alzenau
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Christen
Beet 7: Wüste und Dornen
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Richter 8, 7: „Da sprach Gideon (= Richter): Wohlan, wenn der Herr den Sebach und den Zalmunna in meine Hand gibt, so dresche ich euer Fleisch mit Wüstendorn und Stacheldistel.“ Im 1. Buch Mose wird von den Dornen und Disteln auf dem Acker erzählt, faule Menschen lassen ihren Weinberg mit Disteln und Dornen verkommen (Sprüche und Jesaja) oder wegen der Sünde Israels wachsen Dornen und Disteln über deren Altäre (Hosea). Dornen und Disteln stehen häufig als Symbol für Unheil, Untergang und Zerstörung. Die Syrische Distel, die Kugeldistel und die Mariendistel sind nicht genau in der Bibel beschrieben; wegen ihres schlanken Wuchses sind sie aber als Peitschen (siehe Bibelstelle Richter) durchaus geeignet, wie vom Richter Gideon aus Ofra berichtet wird. Die Kugeldistel ist eine perennierende Pflanze, die bis 2 m hoch werden kann, und viel Nektar enthält.
Gewürzrinde oder Dornbusch – Senna alexandrina 2. Buch Mose 3, 2 – 5: „Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch schlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt der Dornbusch nicht ? Als der Herr sah, daß Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose ! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran. Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.“ Viele Deutungen ranken sich um den brennenden Dornbusch; am ehesten könnte die Annahme zutreffen, dass viele Leuchtkäfer und Glühwürmchen sich in dem Sennabusch getroffen hatten, quasi zum Heiratsmarkt. Rotblühende Misteln wurden auch schon in Betracht gezogen. Der Sennabusch wird etwa 1 m hoch und wächst in steinigen Wadis auf dem Sinai und im südlichen Israel. Als Sennatee hat die Pflanze eine stimulierende Wirkung und gilt als -25mildes Abführmittel.
Beet 7: Wüste und Dornen
Kolping-Familie Alzenau
Syrische Distel – Notobasis syrica Richter 8, 16: „Und er, Gideon, ließ die Ältesten der Stadt greifen, nahm Wüstendorn und Stacheldisteln und zerdrosch damit die Männer von Sukkoth.“ Ebenso wird in Richter 8, 7 beschrieben, wie der Richter Gideon in Ofra zur Peitsche griff, die wahrscheinlich aus Kugeldistel, Mariendistel und Syrischer Distel bestand. Hiob erzählt von den Dornen im Weizen und bei Jesaja wird darauf hingewiesen, wie Dornen aus den Mauern wachsen. Die Syrische Distel steht, wie auch vielfach die anderen Disteln, für Unheil, Zerstörung und Untergang. Die einjährige Pflanze wird etwa 60 bis 150 cm hoch und fällt wegen ihrer purpurnen Röhrenblüten auf. Die Blätter sind oben weiß und kahl, unten grau und spinnenwebig behaart. Die Früchte sehen wie Nüßchen aus und besitzen weiße lange Haare.
Mariendistel – Silybum marianum 1. Buch Mose 3, 17 – 18: „Gott sprach zu Adam: Weil du auf deine Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln läßt er dir wachsen.“ Die einjährige Pflanze schiebt im Frühjahr einen schlanken Stengel, an dessen Ende ein großer Korb mit rosa Blüten sich bildet. Die Marmorierung der Blätter ist angeblich entstanden, als Maria auf der Flucht nach Ägypten beim Stillen vom Jesuskind ein paar Tropfen auf die Distel vergoß. Die Mariendistel steht nicht direkt in der Bibel, jedoch bedrohte die Distel mit ihren breiten Blättern das aufgehende Getreide, weshalb diese Pflanze im Gleichnis vom Sämann gemeint sein kann (Matthäus 13, 7) . Die Aufgüsse aus den Früchten wurden als Marienkörner, Frauensamen oder Stechkörner bezeichnet und sollten gegen stechende Schmerzen vom Herzen und der Leber helfen. Noch heute ist ein Extrakt aus der Mariendistel das am häufigsten verschriebene Lebermittel. In der Bibel stehen die Dornen und Disteln vor allem für Bestrafung und Ermahnung. -26-
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Granatapfel – Punica granatum
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Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Christen
Beet 8: Gleichnisse
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Hoheslied 4, 3: „Einem Karmesinband gleich sind deine Lippen, und dein Plaudermund ist lieblich. Gleich dem Riß im Granatapfel schimmert deine Schläfe hinter deinem Schleier hervor.“ Der Granatapfel dient häufig zur Verzierung (2. Buch Mose: Saum der Priestergewänder und der Tempeleingang) und als Vergleich mit der Schönheit einer Frau oder der Braut (Hoheslied). Gleichzeitig wusste man, dass die Obstbäume sehr wichtig für die Ernährung der Städte waren (5. Buch Mose) und sie den Reichtum eines Landes zeigen können. In über 20 Bibelstellen taucht der Granatapfel auf. Allgemein steht der Granatapfel oder Punischer Apfel für die Schönheit einer Frau, der Samenreichtum für Fruchtbarkeit, der köstliche rote Saft für den Nektar der Liebenden und der Duft der Blüten für das Erwachen des Frühlings. Angeblich enthält der Granatapfel 613 Samen, genauso viele Gesetze hat der Talmud. Auch der Adamsapfel bei Männern soll sich vom Granatapfel ableiten, als nämlich er im Paradies in denApfel biß, blieb dieser Bissen ihm im Hals stecken. Sehr bekannt ist auch der Granatapfelmost (Grenadine), ein erfrischender Durstlöscher.
Weizen – Triticum durum Markus 4, 26: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Samen, den ein Bauer auf dem Feld sät, erklärte Jesus weiter.“ Der Weizen war das wichtigste Nahrungsmittel in Israel und daher in vielen Vergleichen enthalten. Wenn das Weizenkorn nicht erstirbt, wird es keine Frucht bringen – genauso soll man sein ganzes Leben für Gott einsetzen und alles hinter sich lassen (Johannes 12, 24). Nur wenn der Samen auf gutes Land fällt, bringt es 30-, 60- oder 100-fache Frucht – ebenso sollen wir danach streben, für Gottes Wort ein gutes Land zu sein (Matthäus 13, 19). Wenn die Spreu vom Weizen getrennt wird, wird sich das Gute zeigen (Matthäus 3, 12). -27-
Beet 8: Gleichnisse
Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Flachs – Linum usitatissimum 2. Buch Mose 9, 31: „Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen, denn die Gerste stand in Ähren und der Flachs in Blüte.“ Der Flachs oder verarbeitet als Leinen, kann an vielen Stellen der Bibel gefunden werden. Der Leib Jesu wurde in leinene Binden gewickelt (Johannes 19, 40) und das Heilige Zelt war aus feinem Leinen (2. Buch Mose 26, 1). Ebenso wurde der Tempel mit Leinenvorhängen verziert (2. Buch Mose 27, 9) und die Priestergewänder bestanden aus feinem Leinen (2. Buch Mose 28, 5). Und weil Jakob seinen Sohn Josef besonders liebte, schenkte ihm Jakob ein Gewand aus Leinen (1. Buch Mose 37, 3), genauso wie der Pharao Josef für die Deutung der Träume auch ein leinenes Gewand gab (1. Buch Mose 41, 42). Flachs war die einzige Faserpflanze in Israel, die sehr aufwendig zu Leinen verarbeitet wurde. Die Pflanze steht als Symbol für die Auferstehung. Bei der Fußwaschung nahm Jesus zur Trocknung der Füße sein kostbarste Kleidungsstück: sein leinenes Kleid.
Kichererbse – Cicer arietinum Jesaja 30, 24: „Und die Ochsen und Esel, die den Acker bauen, werden gemischtes salziges Futter (= Kichererbsen) fressen, das mit Schaufel und Gabel geworfelt ist.“ Die Kichererbse erscheint nur einmal in der Bibel, obwohl sie ein weit verbreitetes Volksnahrungsmittel war. Sie gehört zu den Hülsenfrüchten und wird seit 6000 v. Chr. im Orient kultiviert. Die wärmebedürftige Pflanze ist eiweiß-, mineral- und vitaminreich und ergänzte sehr gut den Speisezettel. Gerichte aus Kichererbsen galten manchmal auch als Arme-Leute-Essen und die Kichererbsen dienten auch als Kaffeeersatz. In der Medizin wurden sie gegen Wassersucht, Nierensteine, Zahn-28weh und Fieber eingesetzt.
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Dinkel – Triticum spelta
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Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Christen
Beet 8: Gleichnisse
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Matthäus 24 – 30: „Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen das Getreide und schlich sich davon. Als nun die Saat heranwuchs, ging auch das Unkraut auf. ….. Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein und verbrennt es ! Das Getreide aber bringt in meine Scheunen.“ Auch im 2. Buch Mose wird auf den Spelt hingewiesen und Jesaja empfiehlt, am Rande des Ackers andere Getreidearten anzubauen. Bei Hesekiel gibt es den Hinweis, dass zum Brotbacken verschiedene Getreidesorten vermengt werden sollen. Die Bibelstelle bei Matthäus mit dem Unkraut im Getreide soll zeigen, dass man ähnlich bei den Pflanzen am Anfang gute und schlechte Eigenschaften bzw. Gutes und Böses oder bei den Menschen, die nah oder fern von Gott sind, nicht unterscheiden kann. Erst am Schluss, am Jüngsten Tag, wird abgerechnet und beurteilt, je nach Lebensweise und Zugehörigkeit zu Gott.
Buchs – Buxus sempervirens Jesaja 60, 13: „Die Pracht des Libanon wird zu dir kommen, Zypressen, Platane und Buchsbaum zumal, daß sie die Stätte meines Heiligtums zieren, daß die Stätte meiner Füße ehre.“ Die unzulänglichen Kenntnisse über die in Israel heimischen Pflanzen und der Hang der Übersetzer, im Zweifelsfall die in der Bibel erwähnten Pflanzen mit ihnen vertrauten Namen zu belegen, führten zu vielen Unstimmigkeiten in den Übersetzungen. Sogar die Septuaginta enthält viele Pflanzennamen, die man nur in Griechenland kennt. Das Gleiche trifft auch für die Vulgata zu; v.a. Kastanie, Haselnuß, Buchsbaum und Heidekraut sind falsche Übersetzungen. Der Buchsbaum gehört jedoch inzwischen zu den Mittelmeergewächsen und hat eine hohe Symbolkraft erreicht, vor allem für Hoffnung (siehe Grünwerden der Wüste bei Jesaja), den Wiederaufbau und -erwachen und auch für das ewige Leben durch Jesus Christus. -29-
Beet 8: Gleichnisse
Katholische Kirchengemeinde Kälberau
Senf – Brassica nigra Markus 4, 30 – 32: „Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes abbilden oder unter welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Es ist gleich einem Senfkorn, das, wenn es in die Erde gesät wird, kleiner ist als alle anderen Samenarten auf Erden; wenn es gesät wird, geht es auf, und wird größer als alle Gartengewächse und treibt große Zweige, so daß die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können.“ Nach Lukas reicht bereits der Glaube nicht größer als Senfkorn, um viel Zuversicht zu besitzen und nach Matthäus genügt der Glaube so groß wie ein Senfkorn, um Berge versetzen zu können. Das Korn des Schwarzen Senfs gilt mit 1 mm als das kleinste Samenkorn; daher der Vergleich mit Gottes Reich und dem Glauben, die auch erst klein anfangen und dann immer mächtiger werden. In der Medizin wird der Samen gegen Hautreizungen und gegen Rheuma verwendet und besonders als Speisegewürz, oft kombiniert mit Zusätzen, ist der Senf bekannt.
Gerste – Hordeum vulgare Johannes 6, 9: „Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische mitgebracht hat. Aber was ist das schon für so viele Menschen.“ Die Gerste ist neben dem Weizen eines der wichtigsten Lebensmittel; daher wurde die Gerste immer wieder im übertragenen Sinne verwendet: In 2. Könige wird auf das Brot hingewiesen, das von der Menge scheinbar klein ist, doch alle sättigt und sogar noch etwas übrig bleibt. Mit dem Brot wird oft auch Gottes Wort und Jesus verglichen, die gleichsam einem Wunder alle voll ausfüllt. Im Gelobten Land, wo nach dem 2. Buch Mose Milch und Honig fließen, ist auch die Gerste zu finden. Eigentlich war am Sabbat den Juden verboten etwas zu arbeiten, wie z.B. Ähren abbrechen. An diesem Beispiel macht Jesus deutlich, dass die Liebe über den strengen Gesetzen der Pharisäer steht (nach Lukas) und er, Jesus, die Macht hat -30zu entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist oder nicht.
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Rizinus – Ricinus communis
Christen
Beet 9: Arzneipflanzen I Evangelische Kirchengemeinde Alzenau
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Jona 4, 6 – 7: „Und Gott der Herr entbot einem Rizinus; der wuchs über Jonas empor, um seinem Haupte Schatten zu geben und ihm so seinen Unmut zu nehmen. Über diesen Rizinus freute sich Jona sehr. Als aber am folgenden Tag die Morgenröte aufstieg, entbot Gott einen Wurm, der stach den Rizinus, so daß er verdorrte.“ Obwohl die Rizinuspflanze in Israel weit verbreitet war, kommt sie nur bei Jona vor; ihr Beiname lautet auch Wunderbaum und Palma Christi. Die Pflanze ist schnell wachsend, kann bis 4 m Höhe erreichen, besitzt viele große Blätter und ist seit 4000 v.Chr. bekannt. Vor allem die Früchte enthalten sehr viel Öl und auch ein tödliches Gift. Das Öl wurde beonders für Lampen gebraucht und als Schmiermittel zeigt es eine hohe Viskosität und Hitzebeständigkeit. Weithin bekannt ist die abführende Wirkung von Rizinusöl, aber auch gegen Geschwüre und als Haarwuchsmittel wurde es eingesetzt. In der Jonageschichte wird die große Liebe und Milde von Gott gegenüber den Bewohnern von Ninive gezeigt, an der Jona und auch wir sehen sollen, wie Gott seine Liebe verteilen kann.
Bilsenkraut – Hyoscyamus niger Josua 15, 11: „Dann geht die Grenze weiter an den Nordhang von Ekron und biegt um nach Schikkaron (= Bilsenkraut); dann läuft sie weiter zum Berg Baala, setzt sich fort bis Jabneel und endet am Meer.“ Bilsenkraut wächst eher auf trockenen Standorten, auf Schuttflächen und Mauern. Die Pflanze ist auch als Hexenkraut verschrieen und steht auch für die Hexenverfolgung. Die Samen sind sehr giftig und wurden zum Teil in Salben verwendet, um Rauschzustände und Halluzinationen hervorzurufen, oft mit tödlichem Ausgang. In der Medizin wurde Bilsenkraut zur Betäubung und Schmerzlinderung verwendet, besonders in der Antike. Insofern stellt das Bilsenkraut einerseits eine verteufelte Zauberpflanze und andererseits eine -31Arzneipflanze dar.
Beet 9: Arzneipflanzen I
Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Ingwergras – Cymbopogon martinii Hesekiel 27, 19 – 21: „Wein aus Helbon und Wolle von Zahar lieferten sie dir als Tauschware. Aus Usal kamen Eisenbarren, Kassia und Würzrohr (= Ingwergras) für dich zum Austausch. Dedan handelte mit dir in Satteldecken zum Reiten. Die Araber und alle Fürsten von Kedar trieben Handel für dich.“ Im 2. Buch Mose wird genau beschrieben, wie auch das Gewürzrohr für das heilige Öl benötigt wurde (zum Salben von Königen). Ebenso weist Markus darauf hin, dass der Leib Jesu mit Ölen und Salben, zu denen auch das Gewürzrohr zählte, einbalsamiert wurde. Und auch im Hohen Lied wird die geliebte Freundin mit Duftpflanzen verglichen. Ingwergras ist eine perennierende Pflanze und enthält viele ätherische Öle, die u.a. zu Parfüms, Seifen, Gewürzen und Heilmittel verarbeitet wurden, z.B. gegen Angina Pectoris; außerdem soll dieses Gras auch verdauungsfördernd sein.
Efeu – Hedera helix 2. Buch Makkabäer 6, 7: „Am Fest der Dionysien zwang man sie zu Ehren von Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.“ Efeu ist ein immergrüner Wurzelkletterer, der einerseits die Stirn von Dichtern und Zechern zierte, angeblich um einem größeren Rausch vorzubeugen. Viel wichtiger ist die medizinische Wirkung gegen Geschwüre, als Abführmittel und vor allem als Hustenmittel bei Bronchitis und Keuchhusten. Die Pflanze gilt auch als Symbol für Heiterkeit, Geselligkeit, Freundschaft und Unsterblichkeit. Daher wurden im frühen Christentum die Toten auf Efeu gebettet. -32-
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Aloe – Aloe vera
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Beet 9: Arzneipflanzen I Evangelische Kirchengemeinde Alzenau
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Johannes 19, 39 – 40: „Aber auch Nikodemus, der das erste Mal bei Nacht zu ihm gekommen war, kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, ungefähr 100 Pfund. Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn samt den Gewürzen in leinene Binden, wie es bei den Juden Sitte ist, zu begraben.“ Der Duft von Myrrhe, Aloe und Kassia war schon lange bekannt und auch bei Königen beliebt (Psalm 45); auch der Vergleich zwischen Duftpflanzen und Frauen ist in der Bibel zu finden (Hohes Lied). Die Aloe ist mindestens seit 1500 v. Chr. bekannt und im Orient geschätzt. Der Saft aus den Blättern galt nahezu als Wunderheilmittel bei vielen Krankheiten und Verletzungen. Alexander der Große führte lebende Aloepflanzen auf seinen Feldzügen mit, um die Wunden seiner Soldaten zu behandeln. Auch gegen Magen- und Darmbeschwerden, bei Zahnfleischentzündungen, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen (vermischt mit Rosenöl und Essig) half der Aloesaft. In Hautcremes spendet Aloe Feuchtigkeit, aber eignet sich ebenso zum Imprägnieren von Hölzern.
Mastixstrauch – Pistacia lentiscus
1. Buch Mose 43, 11: „Da sprach ihr Vater Israel zu ihnen (= Brüder von Josef auf der 2. Reise nach Ägypten): Muß es denn sein, so tut dies: Nehmt von den besten Früchten des Landes in eure Säcke und bringt es dem Manne als Geschenk, ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Gummi und Harz und Pistaziennüsse und Mandeln.“ Im 2. Buch Samuel fragt David Gott nach der Kriegsstrategie: David soll Mastixsträucher mit benutzen; bei Hesekiel wird auf die Landesfrüchte hingewiesen: Aus Juda und Israel kamen Weizen, Oliven, Wachs, Honig, Öl und Mastix. Der Mastixstrauch ist ein kleiner laubabwerfender Baum, dessen Früchte sehr gefragt waren und sind, vor allem die gerösteten und gesalzenen Samen und dies seit über 4000 Jahren. Ebenso spielt das Mastixharz eine große Rolle bei Räucherwerk, für Klebemittel und als Zutat bei Gebäck und Süßigkeiten. Noch wichtiger ist das Mastixharz bei Magenbeschwerden, Durchfall, Erkältung, Gicht und Rheuma. Angeblich gab man früher Haremsdamen Mastix wegen des süßen Atems und der weißen Zähne oder benutzte es als Stopfmittel für hohle Zähne.
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Beet 10: Arzneipflanzen II Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Myrte – Myrtus communis Nehemia 8, 15: „Ziehet hinaus ins Gebirge und holet Zweige vom edlen und vom wilden Ölbaum, von Myrte, Palmen und anderen dichtbelaubten Bäumen, daß man Laubhütten mache, wie geschrieben steht.“ Ebenso gehören Myrten zum Begrünen der Wüste (Jesaja 11) und zum Ruhme des Herrn soll man Myrten statt Disteln verwenden (Jesaja 41). Die Myrte gehört zu den 4 Arten von Pflanzen, die die Juden am ersten Tag des Laubhüttenfestes sammeln sollten. Auch soll Adam als Erinnerung an das Paradies einen Myrtenspross mitgenommen haben. Gerne wurde die Myrte zum Schmücken von Bräuten verwendet und Myrtenkränze trugen Tote und Triumphatoren. Der bis zu 5 m hohe Strauchbaum gilt als Sinnbild für Jugend, Schönheit und Frieden. In der Medizin wurde das Öl aus den Blättern verwendet und das sogenannte Engelswasser aus den Blüten und dem Laub der Myrte war ein sehr gefragtes Schöheitsmittel bei Frauen. Zudem verbrannte man gerne Myrtenholz bei Opferfeuer.
Weihrauch – Boswellia sacra Matthäus 10 – 11: „Als sie aber den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut und gingen in das Haus hinein und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter. Und sie warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar, Gold und Weihrauch und Myrrhe.“ Bei Jeremia wird von Weihrauch aus Saba für Brandopfer berichtet und bei Nehemia steht, dass Weihrauch zum Tempelschatz gehörte. Auch bei Lukas und in der Offenbarung wird Weihrauch mit Rauchwerk in Verbindung gebracht. Der Weihrauch wird bis zu 5 m hoch und ist eher in Ostafrika und Indien anzutreffen. Olibanum, das Harz vom Weihrauch, war so wertvoll, dass eine eigene Handelsstraße danach benannt wurde. Das Harz, das die Pflanze natürlich oder stimuliert abgibt, verströmt einen angenehmen Duft und als Arznei wurde es gerne bei Erkältungen eingesetzt, Infektionen, Ausschlag und vielen anderen Krankheiten, gerade wegen seiner -34antibakteriellen Wirkung.
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Henna – Lawsonia inermis
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Evang. Kirchengemeinde Alzenau
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Beet 10: Arzneipflanzen II
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Hoheslied 1, 14: „Mein Geliebter ist mir wie eine Cybertraube (= Hennastrauch) in den Weinbergen von En-Gedi.“ An einer anderen Stelle des Hohen Liedes (Kapitel 4, 13) wird die Geliebte mit duftenden Balsam verglichen. Obwohl der Hennastrauch in Israel sehr bekannt war, taucht er nur im Hohen Lied auf. Der Hennastrauch kann bis zu 4 m hoch werden und ist immer noch bei Jericho und im Jordantal anzutreffen. Der Strauch liefert aus den getrockneten und zerstoßenen Blättern mit Kalkmilch angerührt eine rote Paste, die einen dauerhaften Farbstoff ergibt. Vor allem wurden die Oberkörper, die Nägel und die Haare damit gefärbt. Aus den Blüten wurde ein duftendes ätherisches Öl für Parfüme gewonnen und die antiseptische Wirkung war hilfreich bei Blasenentzündungen, Ausschlägen, Geschwüren und Wunden.
Zistrose – Cistus incanus 1. Buch Mose 37, 25: Josef ist bereits im Brunnen; Josefs Brüder: „Dann setzten sie sich nieder, um zu essen. Als sie nun ihre Augen erhoben, sahen sie eine Karawane von Ismaeliten daherkommen aus Gilead, die ihre Kamele mit Gummi, Balsam und Harz (= Ladanum = Lot = getrocknetes Zistrosenharz) beladen hatten und damit nach Ägypten hinab unterwegs waren.“ Das Harz der Zistrose war sehr begehrt: 1. Buch Mose: Harz für den Pharao bei der 2. Reise von Josefs Brüdern oder im 2. Buch Mose durfte Zistrosenharz nicht beim Räucherwerk fehlen. Der Zistrosenbusch wird etwa 70 cm hoch und ist ein wesentlicher Bestandteil der Garigue- und Macchievegetation, die sich nach der Vernichtung der Wälder breit machte. Aus den Blättern und Zweigen trat eine harzartige Substanz aus, die mit Lederriemen an einem Rechen oder mit dem Auskämmen der Haare von Ziegen, die man vorher durchgetrieben hatte, gewonnen wurde. Das Harz Labdanum oder Ladanum genannt besitzt einen balsamartigen Geruch und wurde für Parfüms oder Räucherwerk verwendet. In der Medizin fördert es Auswurf, hat zusammenziehende Wirkung, ist blutstillend und schleimlösend. -35-
Beet 10: Arzneipflanzen II Evang. Kirchengemeinde Alzenau
Färberröte – Rubia tinctorum, Beiname: Krapp Richter 10, 1: „Nach Abimelech stand Tola, der Sohn Puas (= Färberröte), des Sohn Dodos, ein Mann aus Issaschar. Er wohnt in Schamir auf dem Gebirge Efraim.“ Die Färberröte taucht in der Bibel nur als Familiename auf: 1. Buch Mose 43, 13 und 1. Buch Chronik 7, 1. Die Wurzel der Färberröte liefert den Färbestoff, mit dem Stoffe und Lederwaren gefärbt wurden. Zum Färben wurden die drei Jahre alten Rhizome im Frühjahr und Herbst ausgegraben, in Öfen getrocknet und zerkleinert. Frisch ist das Rhizom gelb und erst beim Trocknen entwickelt sich der rote Farbstoff. Die Krappwurzel hatte nicht immer den gleichen Anteil an Farbstoff, weshalb früher die Färbeergebisse kräftig zwischen Orange und Ziegelrot schwanken konnten. Erst im Osmanischen Reich konnte der Farbton stabilisiert werden („Türkisch Rot“). Es ist ein perennierendes Kraut und lange Zeit in der Medizin gegen Gelbsucht eingesetzt worden, aber auch bei Erkrankungen der Harnwege, bei Nieren- und Blasensteinen, bei Gicht, Rachitis und Blutarmut.
Flaschenkürbis – Lagenaria siceraria Beiname: Kalebasse
Josua 15, 37 – 38: „In der Gegend zwischen Mittelmeer und dem judäischem Bergland lagen …. Zu ihrem Besitz gehörten auch Zenan, Hadscha Migdal-Gad, Dilan (= Flaschenkürbis), Mizpe, Kokteel und Lachisch. Es waren sechzehn Städte mit den umliegenden Dörfern.“ Seit 3500 v. Chr. ist der Flaschenkürbis in der Alten Welt und seit 7000 v. Chr. in der Neuen Welt bekannt (Samen bleiben über 1 Jahr auch in Salzwasser keimfähig). Die hartschaligen Früchte mit ihren sehr widerstandsfähigen Schalen dienen bis heute als Aufbewahrungsgefäße (= Kalebassen), wobei die Kürbisse sehr unterschiedliche Formen haben können. Ob als Flaschen, Schalen, Trinkbecher, Trichter, Schöpfkellen, Teller und Löffel – Kalebassen werden sehr vielseitig genutzt. Das reife Fruchtfleisch hilft die Nieren durchzuspülen, hilft bei Übelkeit, Fieber und Gelbsucht und wirkt kühlend bei Verbrennungen. -36-
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Astragalus – Astragalus gummifer,
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Evang. Kirchengemeinde Alzenau
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Beet 10: Arzneipflanzen II
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Beiname: Tragant
Jeremia 8, 22: „Ist denn kein Balsam mehr in Gilead ? Gibt es denn in Gilead keine Salben mehr, ist dort kein Arzt zu finden ? Warum heilen die Wunden meines Volkes nicht ?“ Gummi oder Tragant wird bereits im 1. Buch Mose erwähnt, als die Karawane, an die Josef verkauft wurde, mit u.a. Gummi beladen war. Auch auf der 2. Reise von Josefs Brüdern nahmen diese Gummi oder Tragant mit. Astragalus ist ein 30 bis 50 cm hoher stachliger Busch und die Früchte sind stark behaart, so dass der Wind sie wegtragen kann. Die Pflanze sondert einen Saft ab, der zu gummiartigem Latex gerinnt. Dazu wird die Wurzel angeschnitten. Einerseits wird Astragalus gerne für Speisen und Delikatessen verwendet, die Hauptbedeutung liegt im medizinischen Bereich als Mittel gegen Erkältungen, Stärkung des Immunsystems, gegen Entzündungen und er fördert die Blutbildung. Häufig wird Gilead als Handels- und Herstellerzentrum für Arzneien beschrieben, ein Gebiet östlich vom Jordan zwischen den Flüssen Jarmuk und Jabbok.
„Ich bin der wahre Weinstock; und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg, und jede, die Frucht trägt, die reinigt er, damit sie mehr Frucht trage.“ Johannes 15, 1 - 2 -37-
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Samstags:8KU
Sonntags:8KU
Meditation im Bibelgarten
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Impressum Alle Bilder stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen und sind nicht urhebrrechtlich geschützt. Literaturquellen Dobat, Klaus: Pflanzen der Bibel. Darmstadt 2012 Kawollek, Wolfgang / Falk Hennung: Bibelpflanzen kennen und kultivieren. Stuttgart 2009 Stückrath, Katrin: Bibelgärten. Göttingen 2012 Zohary, Michael: Pflanzen der Bibel. Stuttgart, 3. Auflage 1995 Beiträge zusammengestellt von: Johann Kugler Layout: Bernhard Kugler Korrekturlesen: Gabriele Kugler Alzenau-Kälberau 2015
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