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Biologica rücken der Neuro odermitis zzu Leibe Feehlgeleitete „„allergische““ Immunanttwort wird re eduziert, anttibakteriellee und antivira ale Immunmechanism men bleiben weitgehend d intakt Müncheen, 21. Juli 20 016 ‐ Das ato opische Ekzeem, auch Neurodermitis oder atopiscche Dermatitis genanntt, ist eine seh hr häufige, stark juckendde, chronisch h entzündliche Hauterkrrankung mit hohem Leidensd druck und grroßer sozialm medizinischeer Bedeutung. Die Diagnose atopischhes Ekzem w wird klinisch gestellt, derr ausgebildette Hautarzt eerkennt die Zeichen der Erkrankung g und stellt die Diagnose in der Gesamtschau de er Symptom me. Im frühen n Kindesalter ist sie besoonders häufiig und verläuft zumeist mild. Fast jedess vierte Kindd erkrankt vo orübergehen nd. Erwachseene sind selttener betroffeen, dafür sind d schwere Verlaufsform en häufiger.. In einer Stu udie zur Gesuundheit Erwachssener in Deutschland (DE EGS1) des Roobert‐Koch‐IInstitutes au us dem Jahr 22013 waren vor allem Peersonen im A Alter zwische en 18 und 299 Jahren bessonders stark k betroffen, der Anteil vvon Männern und Frauen war annäh hernd gleich . Im Verlauf späterer Lebensalterphhasen gab es leichte, aber nicht signifikan nte Untersch hiede zwisch en den Gescchlechtern, a allgemein jeddoch sank diie Lebenszeeitprävalenzz mit zunehm mendem Alteer. Vorgeste ellt und disku utiert werdeen aktuelle u und neue Behandllungsmöglich hkeiten der Neurodermiitis bei der 2 25. Fortbildungswoche füür praktische e Dermato ologie und V Venerologie vvom 23.‐29. Juli 2016 im m Münchner Kongresszenntrum ICM. Im Vollbild der Erkrankung sind sstets eine Stöörung der ep pidermalen B Barriere, einee abgeschwä ächte angeborrene Immunität und eine e fehlgeleitette erworbene e Immunität gleichzeitig vorhanden. Eine klinisch n nicht sinnvolle, unerwün nschte „allerggische“ Immunantwort g gegenüber veerschiedenen n Aero‐ und Nah hrungsmittelaallergenen schwächt odeer unterdrückt sowohl die angeborenne Immunitätslage bezüglich antibakterrieller und an ntiviraler Imm munabwehr als auch ada aptive Immunnantworten gegenüb mitiker neige ber einigen K Krankheitserrregern insbeesondere dess Kindesalters. Neuroderm en sowohl zzu bakterielleen Infektione en, insbesonndere mit Staaphylococcuss aureus, als auch zu sich h ausbreitenden (disseeminierten) vviralen Infekktionen. Das Eczema herp peticatum, d ie schwere, generalissierte Superinfektion der Neuroderm mitis mit dem m Herpes sim mplex Virus, isst eine der w wenigen auch heu ute noch leb bensbedrohlichen Kompliikationen de er Neuroderm mitis. Die Beeeinträchtigun ng der Hornschichtbarriere begünstigt d die fast obliggate Besiedelung der Neu urodemitikerrhaut mit mikrobieellen Erregerrn, insbesond dere mit Stapphylococcus aureus. In den letzten Jaahren konnte e gezeigt werden, dass Patientten mit atop pischem Ekzeem deutlich ggeringere Me engen von anntimikrobiellen Peptiden n (ß‐Defensin ne‐2, ‐3; Cathelecidin LL‐‐37; Dermicid din) in der Oberhaut bildden. Das kliniische Bild des superinfizierrten atopisch hen Ekzems zzeigt honigfaarbene, gelbliche Krustenn auf unscha arf begrenztten roten Ekkzemherden. Ein atop pisches Ekzem m kann häuffig rein äußeerlich entzün ndungshemm mend, beispi elsweise mitt Kortison ncreme oderr Kalzineurininhibitor‐Sa lbe behande elt werden. D Die Wahl derr Grundlage und der Begleitth herapie ist eiine Kunst und folgt den eetablierten R Regeln äußerrlicher Derm atotherapie.. Für die mittelfristige keimheemmende Be ehandlung si nd äußerlich h anwendbarre Antiseptikka deutlich geeignetter als Antibiiotika, da sie e seltener Re sistenzen un nd seltener K Kontaktallerggien hervorru ufen. Hierfür b bieten sich A Antiseptika an n wie Triclossan, Chlorhexxidin und Octenidin oderr auch Mikro osilber als 1
Zusätze in die Basispflegeprodukte einzuarbeiten. Als Badezusatz haben sich Natriumhypochlorid oder Kaliumpermanganat bewährt. Insbesondere im Säuglingsalter sind silberhaltige Textilien sinnvoll einsetzbar, da sie nicht nur die Staphylokokkendichte, sondern auch den Schweregrad des Ekzems signifikant verbessern. Zur Verhinderung von Ekzemschüben, die gehäuft mit bakterieller Infektion einhergehen, empfiehlt sich bei mittelschwer und schwer befallenen Kindern und Erwachsenen die proaktive Therapie. Dieses besondere Therapiekonzept wurde aus der Münchner Hautklinik (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Andreas Wollenberg) heraus vor einem Jahrzehnt erstmals propagiert. Hierbei wird das unsichtbare Minimalekzem im Bereich der patientenindividuell besonders rezidivfreudigen Problemzonen mit einer im Regelfall zweimal wöchentlich applizierten, äußerlichen, entzündungshemmenden Langzeittherapie behandelt. Für das Kindesalter sind gute Ergebnisse mit Fluticason‐ und Tacrolimus‐ haltigen Cremes und Salben publiziert. Da proaktiv behandelte Patienten signifikant weniger Schübe entwickeln und diese Schübe weniger schwer verlaufen, wird bei einer proaktiven Therapie mit Tacrolimus‐Salbe nicht mehr Tacrolimus‐Salbe verbraucht als bei einer nur die Schübe behandelnden, reaktiven Therapie. Die proaktive Therapie weist ein hervorragendes Evidenzniveau auf und hat sich mittlerweile weltweit durchgesetzt. Sie wird in der europäischen Neurodermitis‐Leitlinie ausdrücklich empfohlen. Seit kurzer Zeit wird weltweit eine neue Substanzklasse zur systemischen Therapie der mittelschweren und schweren Neurodermitis entwickelt, die Biologica. Die Münchener Hautklinik des LMU‐Klinikums beteiligt sich aktiv an allen diesen Entwicklungen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Wollenberg führt aktuell klinische Studien mit mehreren neuen Medikamenten durch. Im Unterschied zu den bisher für Neurodermitis zugelassenen systemischen Medikamenten wie Ciclosporin‐Kapseln und den veralteten Kortison‐Tabletten unterdrücken die neuen Biologica nicht das gesamte Immunsystem, sondern reduzieren nur die fehlgeleitete „allergische“ Immunantwort und lassen die wichtigen antibakteriellen und antiviralen Immunmechanismen weitgehend intakt. Der Ansatzpunkt der in der Münchner Hautklinik der Ludwig‐Maximilians‐Universität erfolgreich getesteten neuen Biologica sind die Botenstoffe der „allergischen“ Immunantwort. Beim Tralokinumab ist es das für allergische Reaktionen der Haut wichtige Zytokin Interleukin‐13. Beim Dupilumab ist es der auf Immunzellen befindliche gemeinsame Rezeptor für Interleukin‐13 und Interleukin‐4. Beim Nemolizumab wird der Ansatz verfolgt, dass der Rezeptor für das bei Neurodermitis‐bedingtem Juckreiz besonders wichtige Interleukin‐31 geblockt wird. Keines dieser Medikamente ist derzeit zugelassen und in der Apotheke erhältlich, allerdings können sich interessierte Patienten mit Interesse an einer Studienteilnahme in der Münchner Hautklinik der Ludwig‐Maximilians‐Universität anmelden. Kinder und Eltern sollten die charakteristischen Anzeichen der wichtigsten infektiösen Komplikationen der Neurodermitis kennen. So kann durch eine frühzeitige Vorstellung beim Arzt wertvolle Zeit gewonnen werden. Dies ist auch Gegenstand der an der Münchner Hautklinik der Ludwig‐Maximilians‐Universität regelmäßig durchgeführten, strukturierten Neurodermitis‐ Schulungen, die deutschlandweit einheitlich für Kinder nach dem AgNeS‐Konzept, für Erwachsene nach dem ARNE‐Konzept durchgeführt werden. Die Wirksamkeit dieser Schulungsform ist mit hoher Evidenz nachgewiesen, weshalb diese interdisziplinären Patientenschulungen europaweit empfohlen und von den Krankenkassen erstattet werden. Das Dermatologische Allergologische Studienzentrum (DASZ) der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum der Universität München besteht seit 2012 und führt klinische Phase II/III Studien im Bereich neuer Systemtherapie der chronisch entzündlichen Hauterkrankungen wie atopischem Ekzem, Psoriasis (Schuppenflechte) und Mundrose (periorale Dermatitis) durch. Des Weiteren bietet das DASZ auch Studien mit spezifischen Immuntherapien zur Behandlung von Allergien an. Zusammen mit Studien zum Handekzem deckt das DASZ ein großes Gebiet der Dermatologie und Allergologie ab und kann Patienten neue Medikamente und Therapien zur Verfügung stellen, die noch nicht allgemein zugänglich sind. Alle Studien werden nach den 2
aktuellen rechtlichen Vorgaben und GCP‐Leitlinien (Good Clinical Practice) durchgeführt. Hierfür steht ein erfahrenes Team aus Prüfärzten, Studienassistenten und Mitarbeitern zur Verfügung. Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU München ist das größte Dermatologische Zentrum Europas und eines der größten weltweit. Sie blickt auf eine lange Erfahrung in der Durchführung nationaler und internationaler klinischer Studien zurück. Die Klinik umfasst mehrere Ambulanzen, Spezialsprechstunden und Labore, die zum Klinikum der Universität München gehören. Aktuelle Studien ‐ Atopisches Ekzem (Neurodermitis) Jede Patientin und jeder Patient kann an klinischen Studien teilnehmen, sofern die Ein‐und Ausschlusskriterien erfüllt werden. Die Studien laufen etwa über ein halbes Jahr mit 10‐15 festen Klinikterminen. Die neunen Medikamente sind effektiver und nebenwirkungsärmer als bislang verfügbare Wirkstoffe. Es handelt sich dabei um humanisierte, monoklonale Antikörper, die Botenstoffe von weißen Blutkörperchen, Rezeptoren der Botenstoffe oder die weißen Blutkörperchen selbst angreifen. Es gelingt dadurch gezielt die falsch übertriebene Immunreaktion des Körpers zu bremsen. Mit folgenden Biologica werden neue Systemtherapien in klinischer Prüfung durchgeführt: Dupilumab (Interleukin 4‐/13‐Rezeptor‐Antikörper)
Tralokinumab (Interleukin 13‐Inhibitor)
Nemolizumab (Interleukin 31‐Rezeptor‐Antikörper)
Medi9929 (TSLP‐Antikörper)
Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie Seit 1951 gibt es die Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie in München, initiiert von der Klinik und Poliklinik für Allergologie und Dermatologie der Ludwig‐Maximilians‐ Universität München (LMU). Seit Jahrzehnten wird sie alle zwei Jahre mit großem Erfolg durchgeführt, in diesem Jahr von 23. bis 29. Juli. Wie schon im Jahr 2014 werden auch diesmal mehr als 4.000 Teilnehmer aus dem In‐ und Ausland erwartet, hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt sind über 20 Nationen vertreten. Tagungsleiter ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Thomas Ruzicka, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU. Die Besucher erwartet ein umfassendes Programm: 18 Plenarsitzungen, 48 Kurse und Workshops, 57 Mittagsseminare und Satellitensymposien sind angesetzt. Dazu kommen noch ca. 150 Aussteller auf über 2.800 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Die wissenschaftliche Leitung haben neben Prof. Dr. Ruzicka Frau Prof. Dr. Carola Berking, Prof. Dr. Jörg Prinz und Prof. Dr. Peter Thomas, alle Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU. Unterstützt werden sie von der Interplan Fortbildungswoche GmbH. Weitere Informationen im sind im Internet unter www.fortbildungswoche.de verfügbar. Kontakt Prof. Dr. Andreas Wollenberg Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie Klinikum der Ludwig‐Maximilians‐Universität München (LMU) Frauenlobstr. 9‐11 80337 München Tel: +49 (0)89/4400‐56251 (Prof. Wollenberg) bis 21. Juli 2016 Während der Fortbildungswoche: +49 (0) 152‐54889103 www.fortbildungswoche.de/ 3