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Medienmitteilung Zürich, 16. März 2016
Zürich erhält eine neue Zunft: Das Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire Im Rahmen der internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst, der Manifesta 11 in Zürich, wurde am 16. März 2016 die 27. Zunft Zürichs, die Zunft der Künstler, auf dem Helvetiaplatz Zürich neu gegründet. Zu diesem Zweck soll ab Juni 2016 das gesamte Gebäude an der Spiegelgasse 1 im Zürcher Niederdorf in ein Zunfthaus umgenutzt werden. Nach aussen hin wird ein Erker aus Kunststoff die Transformation des geschichtsträchtigen Gebäudes repräsentieren, von dem vor 100 Jahren die Kunstbewegung Dadaismus ausging. Das Innere verwandelt sich dem Thema der Biennale entsprechend in eine Arbeitswelt in der Art eines Bürogebäudes. Wer der Zunft der Künstler beitreten will, muss eine Performance liefern. KünstlerInnen können ab sofort auf der Webseite der Manifesta ihre Projektvorschläge anmelden. Die Manifesta hat sich für ihre 11. Ausgabe in Zürich die Berufswelt zum Thema gemacht. Die traditionellen Zürcher Zünfte waren ausschlaggebend für das kuratorische Konzept von Christian Jankowski, selbst Künstler und Kurator der Manifesta 11. Unter dem Titel «What People Do For Money: Some Joint Ventures» arbeiten Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt mit Zürcher Berufsleuten, sog. «Hosts» (Gastgeber) zusammen. Entsprechend sind die Bewerber für die Zunft der Künstler aufgefordert, ihre Performances in Zusammenarbeit mit Nicht-Künstlern zu gestalten. Als NichtKünstler gelten auch Berufstätige aus dem Kunstbereich, etwa Kuratoren, Galleristen oder Auktionatoren. Der Zutritt zum Zunfthaus Voltaire – Cabaret der Künstler ist nur den Zunftmitgliedern gestattet. Auch das Manifesta Ticket ist hier nicht gültig. Einzige Bedingung für den Einlass ist die Performance. Und wie in allen Zünften wird es auch im Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire die Position des Zunftmeisters geben. Jankowski hat hierzu den Künstler Manuel Scheiwiller berufen. Scheiwiller hat bereits andere Kollaborations-Plattformen initiiert wie Pcnc-bay mit Anna Holtz, Lucia Elena Prusa und Simon Speiser, Insomnia mit Basil Schu in der Kunsthalle Wien oder die Young boy dancing group. Weiter leitet er in Zusammenarbeit mit Tomislav Feller Contemporary cruising, ein Online-Archiv und Magazin für Performancekunst. «Unsere Zunft ist offen für alle, die eine Performance machen. Es ist kein exklusiver Zirkel, in den man hineingeboren wird wie bei den anderen Zürcher Zünften», erklärt Scheiwiller. Jankowski und Scheiwiller werden für die Auswahl der Proposals verantwortlich sein und mit einem Koordinator zusammenarbeiten, der das Performance Programm orchestriert. Unterstützt wird das Team von einem ausgewählten Künstler-Komitee. Der Umbau des Cabaret Voltaire in ein Zunfthaus geschieht unter der Leitung von
ETH Prof. Dr. Alex Lehnerer, Savvas Ciriacidis und seinem Team. «Wir befreien den Raum von seiner symbolisch historischen Aufladung, indem wir ihn mit den profanen und herkömmlichen Elementen der Arbeitswelt brechen, verschneiden und normalisieren. Man ist noch immer im berühmten Cabaret, aber auch ein Stück weit überall», beschreibt ETH Prof. Lehnerer den Umbau. Die junge Zunft braucht Starthilfe. Zeitgleich mit dem Open Call für Projekteingaben startet Manifesta 11 am 21. März eine dreissigtägige Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung des Performance Programms Cabaret der Künstler – Zunfthaus Voltaire. Open Call für Künstler und Nicht Künstler Downlaod unter www.manifesta11.org Manifesta 11 Zürich 11.6.–18.9.2016 www.manifesta11.org / www.manifesta.org Kontakt Nora Hauswirth, Nationale Pressebeauftragte +41 (0)43 321 30 37 /+41 (0)79 613 92 12 Email:
[email protected] Kathrin Luz, Deutsche & Österreichische Pressebeauftragte Email:
[email protected] Rhiannon Pickles PR, Eveliina Petäjäaho International Press Officer
[email protected] +31 644 52 40 85
Über Manifesta 2/3
Manifesta, die nomadische europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, wurde in den frühen Neunziger Jahren als Antwort auf die neuen sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen in der Ära nach dem Kalten Krieg ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, das psychologische und geografische Territorium Europas auszuloten, entstand eine dynamische Plattform für den kulturellen Austausch innerhalb des Kontinents. Deshalb findet die Manifesta auch alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt statt. Neben der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel gehört sie inzwischen zu den bedeutendsten Kunst-Veranstaltungen in der Welt. Seit 1996 fand die Manifesta in Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, Donostia/ San Sebastián, Trentino–Südtirol, Murcia, Genk und zuletzt in St. Petersburg statt. Mehr als 2,5 Millionen Besucher haben die zehn Manifesta-Ausstellungen und -Programme in den vergangenen zwanzig Jahren besucht. In dieser Zeit hat die Manifesta Künstler und Kuratoren und junge Kunstexperten aus mehr als 40 Ländern gezeigt. Bei jeder Ausgabe setzt man den eingeschlagenen Weg fort, zeitgenössische künstlerische Formen und Arbeitsweisen neu zu definieren und zu gestalten. Gastgeberin der elften Manifesta-Ausgabe ist die Stadt Zürich. Kurator ist der deutsche Video- und Konzeptkünstler Christian Jankowski. Unter dem Titel «What People Do For Money: Some Joint Ventures» bringt er KünstlerInnen mit VertreterInnen verschiedener Zürcher Berufssparten zusammen. Über ETH Assistenzprofessur Prof. Dr. Alex Lehnerer www.lehnerer.arch.ethz.ch Die Assistenzprofessur für Architektur und Städtebau, Prof. Dr. Alex Lehnerer, beteiligt sich an der Manifesta 11 im Jahr 2016 im Rahmen des Umbaus des Cabaret Voltaire zum Zunfthaus der Künstler. «Unsere Motivation ist es, Architektur als kulturelle Praxis zu verstehen und als gesellschaftliches Medium zu begreifen», so Lehnerer. Die Uminterpretation des Bestandes macht aus dem Cabaret Voltaire einen performativen Ort der Biennale und ermöglicht uns mit Studierenden der ETH die konzeptionell spekulative Entwurfsarbeit anhand eines zu realisierenden Projektes experimentell zu erforschen. Prof. Dr. Alex Lehnerer führt gemeinsam mit Savvas Ciriacidis das Architektur Büro Ciriacidis Lehnerer in Zürich.
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