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Igor Strawinsky „Der Feuervogel“, Ballettsuite (Fassung 1945) RSO CLASSIX am Mittag Außerdem auf dem Programm: Auszüge aus der Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Ludwig van Beethoven
25.11.2015, 13 Uhr Stuttgart, Liederhalle, Beethoven-Saal Live-Übertragung in SWR2 „Der Feuervogel“ erklingt auch im Konzert der Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V. am 27.11.2015 um 20 Uhr in der Stuttgarter Liederhalle und am 28.11.2015 um 20 Uhr beim Gastkonzert in Ulm im Congress Centrum
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Dirigent: Aziz Shokakhimov Moderation: Kerstin Gebel Empfohlen ab Klasse 3
Erstellt von Joachim Westendorf
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Inhaltsverzeichnis 1. Hintergrundinformationen zu Strawinskys Ballettsuite ................................ 1 2. Biografie von Igor Strawinsky ....................................................................... 6 3. Didaktische Hinweise ................................................................................. 10 4. Schülerarbeitsblätter ................................................................................. 12
Die Materialien zum Programmteil (Knaurs Konzertführer, Wikipedia, focus-online, anderen Internetseiten und Lehrermaterialien „Mobile 3“, Westermann-Verlag) und didaktischen Hinweise für den Unterricht an Förder-/Sonder-/Grundschulen wurden zusammengefasst von Joachim Westendorf, Sprachheilschule Villingen-Schwenningen.
1. Hintergrundinformationen zu Strawinskys Ballettsuite Der Feuervogel (franz. L'Oiseau de Feu) Ballett in 2 Akten, Musik von Igor Strawinsky, szenische Handlung/Libretto von Michel Fokine. Bei der Musik zum Feuervogel handelt es sich um ein richtungweisendes Werk am Beginn des 20. Jahrhunderts. Strawinsky fertigte später mehrere Fassungen für konzertante Aufführungen: 1911 Suite Nr. 1 für Orchester 1919 Suite Nr. 2 für Orchester 1945 Ballettsuite für Orchester
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Geschichte Das Werk war eine Auftragsarbeit von Sergej Pawlowitsch Diaghilew für dessen Balletttruppe „Ballets Russes“. Für die Komposition war ursprünglich Anatolij Ljadow vorgesehen, der sich jedoch nicht entschließen konnte, den Auftrag anzunehmen. Für ihn sprang der damals weitgehend unbekannte Igor Strawinsky ein. Die Auftragserteilung an Strawinsky erfolgte im Dezember 1909, die Realisierung bis zum Mai 1910. Die szenische Handlung/Libretto stammt von Michel Fokine, einem der bedeutendsten Tänzer und Choreografen der Truppe Diaghilews.
Inszenierungen Die Uraufführung erfolgte am 25. Juni 1910 im Pariser Théatre National de l´Opéra durch die Compagnie von Sergej Diaghilews „Ballets Russes“ (Dirigent: Gabriel Pierné; Choreografie: Michel Fokine; Ausstattung: Alexander Golowin und Léon Bakst). 1949: Choreografie George Balanchine 1970: Choreografie Maurice Béjart
Handlung und Libretto Die Handlung basiert auf 2 russischen Volksmärchen vom "guten Feuervogel" und vom „Unsterblichen Zauberer Kaschtschej". Im Garten des Zauberers Kaschtschej lebt der Feuervogel. Der junge Prinz Iwan fängt auf der Jagd diesen Vogel. Dieser bittet ihn um seine Freiheit und Prinz Iwan lässt ihn wieder frei. Als Dank dafür erhält Iwan eine Feder des Vogels, der magische Kräfte innewohnen. Im Garten des Zauberers Kaschtschej werden 13 Jungfrauen gefangen gehalten, darunter die Prinzessin, in welche Iwan unsterblich verliebt ist. Als er das Gartentor berührt, ertönt ein Glockenspiel. Daraufhin erscheint Kaschtschej mit seinen Dämonen um Iwan zu töten. Doch die Wunderfeder des Feuervogels schützt den Prinzen. Da erscheint der Feuervogel und lässt seine magische Musik erklingen, die die Dämonen zum Tanzen zwingt. Dann singt er ein Schlaflied und Kaschtschej und seine Helfer fallen in einen tiefen Schlaf. Der Feuervogel führt Iwan zu einer Höhle, in der ein Ei versteckt
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ist, das die Seele von Kaschtschej enthält. Der Prinz zerschlägt das Ei, der Zauberer stirbt und sein Zauberreich verschwindet. Die 13 Jungfrauen sind wieder frei.
Farbenreiches Spiel in komplexen Rhythmen Die Ballettmusik beginnt in düsterer, gedrückter Stimmung, die erst bei Erscheinen des Feuervogels ins Gegenextrem umschlägt: Flirrende, flatterhafte Klänge, die durch Glissandi eines gesamten impressionistischen Großorchesters hervorgerufen werden, symbolisieren den Vogel, während der Komponist Kaschtschej mit bedrohlichen, dumpfen Tönen charakterisierte und für Iwan melodisch eingängige Volkslieder vorbehielt. Strawinsky führte zahlreiche neuartige Effekte ein, ob mit dem durchdringenden Klang ventilloser Trompeten oder dem feinen Perlen eines Glockenspiels. Volkstümliche Melodien wechseln sich mit beängstigenden Trommelwirbeln ab, auf den wilden Höllentanz folgt ein sanftes Wiegenlied, bevor das ganze Orchester zu einem erhabenen Finale ansetzt. Die abwechslungsreiche und klangfarbenreiche Musik folgt unterschiedlichen hochkomplexen Rhythmen, die für die Tänzer damals eine nie da gewesene Herausforderung bildeten. „Der Feuervogel“ wurde zu Strawinskys beliebtestem Werk, dessen Popularität alle späteren Kompositionen ein wenig überschattete. Aber auch wenn er sich dabei noch in harmonisch gewohnten Bahnen aufhielt, ließ der „Feuervogel“ schon erahnen, zu wie vielen neuen Ufern das frisch erwachte Genie noch aufbrechen sollte.
Aus Westerman, G.v./Knaurs Konzertführer, 1956, S.379-380: Der weltmännische Russe machte sich durch den kühl-intelligenten Charme seiner Persönlichkeit (Selbstbiographie
„Chronique de ma Vie“), durch ein vielschichtiges
Gesamtwerk und durch die erfrischende Faszination eines Anregers zu einer Schlüsselfigur der Neuen Musik. Er ist der eigentliche Gegenspieler des Ausdrucksmusikers Schönberg: der Verfechter von Form und Tradition, der Antiromantiker und Neoklassizist, der erregend kühne Rhythmiker und Melodiker. Strawinsky hat sich schier von Partitur zu Partitur gewandelt; er begann als Schüler Rimskij-Korsakows mit russisch-folkloristischen Balletten, entfesselte wenig später die Gewalt ebenso harter wie differenzierter Rhythmen, näherte sich in Werken
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von sprödem Glanz dem Stil der Klassik, des Barock und sogar dem der Renaissance, fand zu einer äußersten Konzentration der kompositorischen Technik und überraschte im Greisenalter durch die Annäherung an die von ihm früher verspottete Zwölfton- und Reihenpraxis. Es scheint, als wollte Strawinsky die Entwicklungsgeschichte der Musik am eigenen Geist nachvollziehen. Keine Wandlung seiner Satztechnik hat ihn dazu zu bestimmen vermocht, die Tonalität ganz aufzugeben. Er fühlte sich stets einer Tradition im weitesten Sinne verpflichtet und sagte: „Die wahre Tradition ist nicht Zeuge einer abgeschlossenen Vergangenheit; sie ist eine lebendige Kraft, welche die Gegenwart anregt und belebt . . . Man knüpft an eine Tradition an, um etwas Neues zu schaffen. Die Tradition sicherte auf solche Weise die Kontinuität des Schöpferischen.“ „Am Vorabend des Ruhms“ schrieb Strawinsky einige Ballette über russisch-märchenhafte Stoffe für Sergej Diaghilew, den Direktor des experimentierfreudigen „Russischen Balletts“ und unermüdlichen Talentsucher. „Der Feuervogel“ wurde 1910 zum ersten großen Erfolg Strawinskys; die ursprünglich für hundertköpfiges Orchester gesetzte, impressionistisch gefärbte Partitur wurde 1919 für mittelgroßes Orchester uminstrumentiert und 1945 zu einer noch sparsameren „Sinfonischen Suite“ konzentriert. Im Konzertsaal gibt man meistens der mittleren, sechssätzigen Fassung den Vorzug. Die Handlung kreist um den Märchenprinzen Iwan, der durch eine Zauberfeder des Feuervogels die verwunschenen Prinzessinnen aus der Gewalt des Dämons Kaschtschej befreit. Das menschliche Element (Prinz, Prinzessinnen) wird durch diatonische Thematik, durch die formstrenge Oboen-Kantilene des „Reigens“ und die schwermütige Berceuse charakterisiert. Prasselnde, asiatisch-wilde Rhythmen und erregende chromatische Klangkombinationen kennzeichnen die dämonische Sphäre, besonders den „Höllentanz des Zauberers Kaschtschej“; hartnäckig wiederholte und übereinander geschichtete Rhythmen, aggressive Taktwechsel und ungestüme Ostinati weisen bereits voraus auf Strawinskys „wilde Periode“. Auch Strawinskys spätere Technik, kleine, manchmal nur
viertönige
Themen
(Feuervogel-Motiv)
mosaikartig
zu
kunstvollen
Gebilden
zusammenzusetzen, meldet sich in dieser „gemäßigten“ Partitur, die beim oberflächlichen Hören noch konventionell und folkloristisch klingt, beim genaueren Zusehen aber bereits die wesentlichen Kompositionspraktiken Strawinskys im Frühstadium enthält. So beispielsweise das Prinzip der rhythmischen Variation, das ein Thema wie die choralartige Einleitung des Finales nach und nach durch Veränderung der Taktarten formbildend abwandelt.
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Der Autor dieser Unterrichtshilfe hatte vor mehreren Jahren Gelegenheit, in Strawinskys Werk bei einer Aufführung als Bratscher mitwirken zu dürfen. Die musikalischen und spieltechnischen Anforderungen im Orchester bewegen sich dabei auf sehr hohem Niveau und haben tiefen Eindruck hinterlassen. Viele musikalische Parameter gilt es zu meistern: Tempi, Intonation bei wechselnden Vorzeichen, Rhythmen, Taktwechsel – wirklich das volle Programm an Spielsicherheit ist gefordert,
insbesondere z.B. die Stelle mit der
höchstmöglichen Lautstärke beim Kampf mit dem bösen Zauber. Aus „Focus“ zum 100. Jahr der Entstehung (focus-online, 24.06.2010): Das Publikum war außer sich, als Igor Strawinsky am 25. Juni 1910 in der Pariser Oper auf der Bühne stand – nicht vor Entsetzen wie bei „Le Sacre du Printemps“, sondern vor Begeisterung. Mehrmals wurde der 28-Jährige nach der Uraufführung des Balletts „Der Feuervogel“ auf die Bühne zurückgerufen. Der dramatische und lebhafte Rhythmus des „L‘Oiseau de Feu“ machte Strawinsky, der zur Weltpremiere erstmals in der französischen Hauptstadt weilte, über Nacht berühmt und zum Ballettkomponisten par excellence. Seit dem Sensationserfolg vor 100 Jahren gehört das Ballett zum Standardrepertoire der großen Theater weltweit und ist eines der beliebtesten Werke. Die Musik ist so meisterhaft komponiert, dass man sich die Geschichte, die auf einem russischen Volksmärchen beruht, fast schon bildhaft vorstellen kann. Der Auftritt des Feuervogels beginnt mit mysteriösen, sanften Klängen, Paukenschläge und Trommelwirbel folgen und verkünden die Gefangenschaft des Zaubervogels. Diese werden von sehnsüchtigen, lyrischen und feierlichen Klängen abgelöst, als der Adlige Iwan den Vogel frei lässt und dieser ihm zum Dank eine magische Feder schenkt. Die Entstehungsgeschichte des Stücks gleicht selber einem Märchen: Eigentlich wollte Sergej Diaghilew die Musik für das neue Stück seiner 1909 gegründeten Balletttruppe „Ballets Russes“ von Anatol Ljadow schreiben lassen, seinem Harmonielehrer. Doch der Komponist musste aus zeitlichen Gründen absagen. Diaghilew beauftragte daraufhin den jungen Strawinsky, der bereits die Musik mehrerer seiner Ballettstücke geschrieben hatte. Eine einzigartige Chance, in der französischen Hauptstadt, der Stadt der Kunst und Kultur, bekannt zu werden.
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Wie Strawinsky Jahre später schrieb, hat sich Diaghilew, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, nie richtig zu dem Erfolg seiner Komposition geäußert. „Was wollen Sie, Sie mussten ja wohl mit irgendetwas anfangen“, antwortete der Impresario auf Strawinskys Frage, was er denn eigentlich vom „Feuervogel“ halte. Mehr Begeisterung zeigte der französische Kritiker Brussel, als Strawinsky in einer Runde von Freunden, zu denen auch Diaghilew gehörte, die fertig komponierte „Feuervogel“-Musik vortrug: „Am Ende der ersten Szene war ich überwältigt. Am Ende der letzten von Bewunderung hingerissen. Das Manuskript auf dem Musikpult, über und über mit feinem Bleistift beschrieben, enthüllte ein Meisterwerk.“
Für die Tänzer war die schillernde und komplizierte Musik eine technische und körperliche Herausforderung und tänzerisches Neuland. Die weltberühmte Primaballerina Anna Pawlowa lehnte die Solorolle sogar mit der Begründung ab, dass sie nicht zu einem solchem Unsinn tanze. Statt ihrer erklärte sich Tamara Karsawina bereit, eine junge Tänzerin, die dank des „Feuervogels“ eine brillante Karriere machen sollte. In ihren Erinnerungen schrieb sie über ihre Arbeit mit Strawinsky: „Es war ein tränenreiches Lernen. Für jemanden wie mich, der nur auf leicht erkennbare Rhythmen und einfachen fassliche Melodien erzogen worden war, gab es Schwierigkeiten, das kompositorische Muster zu verfolgen. Strawinsky zeigte Güte und Geduld. Er spielte wieder und wieder einige Passagen für mich. Da war keine Ungeduld über mein langsames Verstehen. Wie interessant war es, ihn am Klavier zu beobachten: Sein Körper
schien
im
Rhythmus
seiner
eigenen
Musik
zu
vibrieren.“
Und der Erfolg der Musik Strawinskys hält bis heute an: Disneys Zeichentrickfilm „Fantasia 2000“ verwendet zahlreiche klassische Musikstücke – und kommt auch um Strawinskys „Feuervogel“ nicht herum.
2. Biografie von Igor Strawinsky 1882 am 17. Juni wird Igor Feodorowitsch Strawinsky in Oranienbaum bei St. Petersburg geboren. Der Vater ist Bassist an der Kaiserlichen Oper.
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1899 Strawinsky beginnt ein Jurastudium in St. Petersburg.
1903 Strawinsky wechselt zum Musikstudium und wird Schüler von Nicolaj RimskijKorsakow. Dort lernt er über Rimskij-Korsakow den Ballettchoreographen Sergej Diaghilew kennen.
1909 Strawinsky arbeitet mit Diaghilew zusammen. Dieser entdeckt das Talent Strawinskys und fördert ihn als Leiter der Ballettruppe "Ballets russes". Diaghilew und Strawinsky bleiben ihr Leben lang befreundet (Diaghilew stirbt 1929)
1910 Strawinsky lebt einige Jahre (bis 1914) in der Schweiz und kehrt nach der russischen Revolution nicht mehr in seine Heimat zurück. Der „Feuervogel" („L`Oiseau de Feu") hat in Paris Premiere und wird eines der beliebtesten Ballette überhaupt. Thema des Balletts ist ein Märchen um den Zarensohn und einen zauberkräftigen Vogel, der mit dem Zarewitsch zusammen durch Klugheit und Schönheit den Unterdrücker Kaschtschej besiegt. Das Nachfolgewerk „Petruschka" aus dem Jahr 1911 steht in gleicher Tradition - später wird man die Phase bis zum „Sacre" als „Russische Phase" bezeichnen.
1913 Die Uraufführung des Balletts "Le Sacre du Printemps" am 29. Mai in Paris ruft den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts hervor, weil der Rhythmus und nicht mehr die Melodie im Vordergrund steht, Klangfarbe und Harmonie stehen nach Meinung des Publikums ebenfalls zu sehr im Vordergrund und die Darsteller tanzen nackt. Jean Cocteau als Augenzeuge:
„Das Publikum spielte die ihm zugedachte Rolle, es empörte sich sofort. Man lachte, spuckte, pfiff, ahmte Tierlaute nach. Der Lärm degenerierte zum Handgemenge. Stehend in ihrer Loge, mit verrutschtem Diadem, schwang die alte Gräfin de Pourtalès ihren Fächer und schrie, ganz rot im Gesicht: „Das ist das erste Mal seit sechzig Jahren, dass man es wagt, sich über mich lustig zu machen." ***
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„Der „Sacre du Printemps" rief eine völlige Umwälzung in mir hervor. Strawinsky, bei dem ich schon 1913 in Leysin gelebt hatte, war der erste, mich jenes Beleidigen der Gewohnheiten zu lehren, ohne welches die Kunst stagniert und zu einem bloßen Spiel entartet. Das Beleidigen der Gewohnheiten, die Provokation des Aufruhrs war im Paris jener Zeit nichts Außergewöhnliches."
Cocteau saß beim „Sacre" im Publikum, und führte am 18. Mai 1917 bei der Uraufführung seines Balletts „Parade" Regie. Picasso steuerte die Bühnenbilder und Kostüme bei, Erik Satie komponierte die Musik. Die Reaktionen des Publikums waren noch heftiger als beim „Sacre" und Cocteau, Picasso und Satie mussten vor dem wütenden Publikum flüchten.
1914 Strawinsky komponiert die Oper „Die Nachtigall" und vier Lieder nach russischen Volksliedertexten für eine Singstimme und acht Soloinstrumente unter dem Titel „Pribautki". Neu sind die Abkehr vom klassischen Orchester und die Verarbeitung von Jazz-Elementen. Diese finden sich bis 1918 („Geschichte vom Soldaten") in mehreren Kompositionen.
1915 Erster Auftritt als Dirigent in Genf, anschließend bleibt Strawinsky bis 1920 in der Schweiz.
1920 Strawinsky zieht nach Frankreich und bleibt dort bis 1939. 1934 erhält er die französische Staatsbürgerschaft. Uraufführungen des Balletts „Pulcinella", in der ein eigenwilliger Stilmix aus barocken und klassischen Elementen verarbeitet ist. Diese Werke, wie auch die spätere Oper „Mavra" (1922) in Paris, sind eher im neoklassizistischen Stil, ein weiterer Stilwechsel kommt mit dem Stück „Les Noces" für vier Klaviere und Schlagzeug. Dieses Werk beeinflusst Carl Orff sehr stark und die „Noces"-Elemente finden sich später in fast allen Orff-Kompositionen.
1926 Choroper „Oedipus Rex".
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1930 („Symphonie de Psaumes" – Psalmen-Sinfonie) für vierstg. Chor und Orchester. Dieses Werk ist sakrale Musik zwischen christlicher und jüdischer Tradition. Man sollte es vergleichen mit Leonard Bernsteins „Chichester Psalms".
1934 Ballett „Persephone".
1936 Autobiographie mit dem Titel „Chroniques de ma Vie".
1937 Tanzspiel „Jeu de Cartes"
1938 Konzert „Dumbarton Oaks"
1939 Lehrauftrag „Poetique musicale" an der Harvard Universität in Cambridge/Boston. Nach der Besetzung Frankreichs durch Deutschland zieht Strawinsky in die USA. Er wohnt in Hollywood und erhält 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1951 Strawinsky kehrt wieder nach Europa zurück und dirigiert in Venedig die Uraufführung seiner Oper „The Rake's Progress".
1957 Strawinsky leitet die konzertante Aufführung seines Balletts „Agon" bei den Donaueschinger Musiktagen. Die nächste Phase in seinem Schaffen bringt eine Auseinandersetzung mit der seriellen Musik.
1967 Ehrendoktorwürde der Rutgers-Universität in New Jersey/USA.
1971 Igor Strawinsky stirbt am 6. April in New York und wird auf der Toteninsel San Michele bei Venedig beigesetzt.
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Ergänzender Hinweis: WWW-Adressen für Videomitschnitt als Zeichentrickfilm sowie MP3-Download sind zu finden bei
http://www.youtube.com/watch?v=yjLyuaNn1XE&feature=relat
http://www.myclassicworld.com/mcw/collection/show.action?channel=home&articleId= 507&request_l
3. Didaktische Hinweise Aus: „Mobile“ Schulbuch-online und dem Lehrerhandbuch „Mobile 3“, Kommentare zu den Einheiten
Das Thema findet sich in den Materialien zum MNK-Kompetenzbereich „Natur macht neugierig“ des dritten Schuljahres. Die Materialien zur Unterrichtseinheit Feuer sind in dieser Übersicht dargestellt:
Schülerband HUS Seite 128 Natur macht neugierig Seite 129 Feuer und Wärme Seite 130 Wie ein Feuer entsteht Seite 131 Die Verbrennung fördern oder behindern Seite 132 Was tun, wenn es brennt?
Weitere Materialien Kopiervorlage 49 „Wie die Nutzung des Feuers entdeckt wurde" Arbeitsblatt 31 „Wie der Mensch Wärme und Feuer nutzt" Arbeitsblatt 32 „Feuer" Kopiervorlage 50 „Welche Stoffe eignen sich zum Heizen?" Kopiervorlage 51 „Was braucht ein Feuer zum Brennen?"
Kopiervorlage 52 „Wichtige Regeln im Umgang mit Feuer" Kopiervorlage 53 „Hilfe - wenn es brennt" Kopiervorlage 54 „Ich hole Hilfe"
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Seite 133 Wie ein Feuer gelöscht wird Kunst Seite 140/141 Niki de Saint Phalle: Der Feuervogel Musik Seite 144/145 Die Farbe des Feuers---_- Seite 146/147 Igor Strawinsky: Der Feuervogel Seite 148/149 Sommerliche Wärme
Farbfolie 1 „Niki de Saint Phalle: Der Feuervogel"
CD ®, 12/13 „Ein Feuersalamander" CD ©, 14 „Tanz des Feuervogels" CD ©, 15 „Prinz Iwan fängt den Feuervogel" CD ©, 16/17 „Lachend kommt der Sommer" -CD ©, 18/19 „Lazing in the summer sun"
Zur Unterrichtsarbeit Mit dem Mythos vom Feuervogel, hier musikalisch gestaltet von dem Komponisten Igor Strawinsky, werden die Kinder in die Welt des Märchens geführt. Durch eine Fantasiereise sollen die Kinder für das Thema sensibilisiert werden und ihre Vorstellungen vom Feuervogel in einem Bild festhalten. Weiter hören die Kinder zwei Ausschnitte aus der Ballettmusik: „Tanz des Feuervogels" und „Verfolgung des Feuervogels durch den Prinzen Iwan", die die Kinder szenisch und tänzerisch darstellen. Zur Einführung in das Thema wird die Fantasiereise, die auf der Seite 146 im Schülerband notiert ist, durchgeführt. Da der Inhalt der Fantasiereise dem Beginn des Märchens entspricht, schlüpfen die Kinder dabei unbewusst in die Rolle des Prinzen Iwan. Die Kinder setzen oder legen sich bequem hin und schließen die Augen. Sie können dies an ihrem Platz tun oder in einem größeren Raum auf dem Boden, auf einem Kissen oder einer Decke. Wichtig ist, dass jede/jeder genügend Platz hat und möglichst nicht zu nah an einem Nachbarn sitzt, sodass er/sie sich ganz auf sich selbst konzentrieren kann. Bevor die Fantasiereise beginnt, sollten alle Kinder ein Blatt und Malstifte vor sich bereit legen, um direkt im Anschluss ihre Vorstellungen vom Feuervogel aufmalen zu können. Wenn alle Kinder zur Ruhe gekommen sind und ihre Augen geschlossen haben, beginnt die Lehrkraft langsam und mit längeren Pausen den Text der Gedankenblase von Seite 146 vorzulesen.
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Nachdem die Lehrkraft den Text „Da plötzlich siehst du, wie ein Feuervogel um deinen Baum fliegt ..." vorgelesen hat, wird von der CD (CD 2, Titel 14) der „Tanz des Feuervogels" vorgespielt. Anschließend wird die Musik erneut eingespielt und die Kinder werden aufgefordert zu malen, wie ihr Feuervogel aussieht, wie er fliegt. Sie sollten sich dabei ganz auf sich konzentrieren und der Musik zuhören. Das Musikstück wird mehrfach vorgespielt, bis alle Bilder fertig sind. Danach stellt jedes Kind sein Bild kurz vor. Die Kinder lesen den Informationstext auf Seite 146 und erfahren dadurch den größeren Zusammenhang zu dem gehörten Musikstück. Wie die Geschichte vom Feuervogel und dem Prinzen Iwan weitergeht, erfahren die Kinder, indem sie von der CD den Titel 15 anhören. Sie beschreiben die Musik mit Hilfe der angebotenen Wörter und überlegen, was zwischen Feuervogel und Prinz Iwan geschehen sein könnte. Die Kinder könnten ihre Geschichten auch aufschreiben: „Prinz Iwan sitzt hinter einem Busch und beobachtet den tanzenden Feuervogel. Plötzlich ..." Alle Geschichten könnten gemeinsam mit den Bildern für die Leseecke zu einem Feuervogel-Buch zusammengestellt werden. Erst nachdem der Fantasie der Kinder zum Fortsetzen der Geschichte genügend Raum gegeben wurde, lesen sie im Buch Seite 147 (Schülerbuch) nach, wie das Märchen bei Igor Strawinsky weitergeht. Die Kinder hören die beiden Musikstücke erneut von der CD an. Anschließend planen sie zu zweit, wie sie die Szene von Iwan und dem Feuervogel spielen und tanzen wollen. Nach einer gemeinsamen Proberunde mit Musik spielen immer zwei Kinder ihre Szene vor. Die Illustration auf der Seite 147 gibt Tipps und Anregungen, wie sich mit einfachen Mitteln ein Feuervogelkostüm herstellen lässt.
4. Schülerarbeitsblätter
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Feuersalamander, Feuerwanze, Feuerqualle, diese Tiere gibt es wirklich… Den Feuervogel aber gibt es nur in der Fantasie der Menschen – im Märchen!
Stell dir vor, du gehst in einem wunderschönen Garten spazieren.
Der Garten, durch den du spazierst, ist kein gewöhnlicher Garten, sondern ein echter Zaubergarten. Du schaust dich um: An vielen Bäumen hängen goldene Äpfel. Du betrachtest die Bäume genauer und suchst dir als Rastplatz einen besonders schönen Baum aus. Müde lehnst du dich an den Baumstamm und betrachtest alles um dich herum … Da plötzlich siehst du, wie ein Feuervogel um deinen Baum fliegt …
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Höre, wie die Geschichte vom Feuervogel und dem Prinzen Iwan weitergeht. Die Musik erzählt es dir. In dem Märchen von Igor Strawinsky verfolgt Iwan den Feuervogel und fängt ihn schließlich ein. Erst nach langem Flehen lässt Iwan den Feuervogel wieder frei. Zum Dank schenkt ihm der Feuervogel eine rote Feder, die Iwan aus jeder Gefahr retten soll. Hört euch die beiden Musikstücke von Strawinsky erneut von der CD an. Überlegt zu zweit, wie ihr die Szene von Iwan und dem Feuervogel spielen und tanzen wollt. 4 Spielt und tanzt eure Szene den anderen Kindern vor. 5 Wie klingt die Musik? _______________________________________________
Was stellst du dir vor? ______________________________________________
Welche Wörter passen zu der Musik? (schnell - nervös - hektisch - ruhig - aufgeregt – langsam) ________________________________________________________________ Die Musik, die du gerade gehört hast, stammt von dem Komponisten Igor Strawinsky. Er lebte von 1882 bis 1971. Igor Strawinsky wurde in der Nähe von Sankt Petersburg in Russland geboren. Bereits mit 28 Jahren schrieb er das berühmte Ballett „Der Feuervogel“. In diesem Ballett erzählt Igor Strawinsky mit Musik und Tanz ein spannendes Märchen über den Feuervogel. In Strawinskys Märchen wird der tanzende Feuervogel im Zaubergarten vom Prinzen Iwan genau beobachtet. Höre dir von der CD den „Tanz des Feuervogels“ an. Träume dazu, wie der Feuervogel um deinen Baum fliegt. 1 Wie sieht dein Feuervogel aus? _______________________________________
Wie fliegt er? ______________________________________________________ Erzähle oder male ein Bild!