Transcript
THEATERMAGA ZIN DEZEMBER 2015
PETER PAN von James Matthew Barrie · Sa, 26. Dezember 2015
LA BOHÈME von G. Puccini · Fr, 25. Dezember 2015
EMILIA GALOTTI von G. E. Lessing · Fr, 25. Dezember 2015
2 GENTS Ballett von Kevin O’Day · Sa, 26. Dezember 2015
Liebes Publikum, drei Jahre war ich Ensemblemitglied hier am Nationaltheater. Inzwischen lebe ich in Köln. Eine wunderschöne Stadt, aber manchmal packt mich die Sehnsucht nach Mannheim. Umso schöner ist es, dass mich einige Inszenierungen wie zum Beispiel Viel Lärm um Nichts, Dantons Tod oder Die Glasmenagerie an meine alte Wirkungsstätte zurückbringen. Besonders freut es mich, jetzt in der Winter- und Weihnachtszeit wieder als Peter Pan in Mannheim für Sie und euch zu spielen. Ich mag diese Jahreszeit, denn sie erinnert mich an meine Kindheit, wenn mein Vater am Samstag vor Advent auf der immer gleichen Wachsdecke den immer gleichen Strohkranz mit frischen Tannzweigen umwand und mit Kerzen besteckte. Überhaupt das WiederkehMartin Aselmann und Anne-Marie Lux in PETER PAN rende, die Rituale, waren wichtig. Ich wollte auch immer wieder die gleichen Geschichten hören und konnte meiner Familie damit manchmal gewaltig auf die Nerven gehen. Aber bei einer Sache trafen wir uns, es war die Kassette Das Dschungelbuch, die hörte ich hundert Mal und konnte alle Lieder und Texte auswendig. Die Vorstellung davon an Weihnachten mit meiner Schwester als Äffchen besuchte ich fünf Mal. Später stand ich dann selbst auf der Bühne. Und besonders stolz war ich, als ich meine Neffen, acht und zehn Jahre, ins Mannheimer Theater ausführte – mit mir als Peter Pan. Das war ein Erlebnis für uns alle drei, denn im Kostüm hatten sie mich vorher nur ein einziges Mal gesehen: als Weihnachtsmann – und da wussten sie nicht, dass ich es bin. Aber alles ging gut – obwohl ich als Peter keine Geschenke verteilte, applaudierten sie heftig!
Eine Beilage zur Ausgabe vom 28. November 2015 TITEL Peter Pan, La Bohème, Emilia Galotti, 2 Gents REDAKTION Carolin Auchter (ca), Kristina Bauermeister (kba), Stefanie Bub (sb), Merle Fahrholz (mf), Elena Garcia-Fernandez (egf), Johannes Gaudet (jg), Stefanie Gottfried (sg), Johanna Hosenfeld (jh, CvD), Anita Kerzmann (ak), Dr. Dorothea Krimm (dk), Claudio Lieberwirth (V.i.S.d.P.), Nadine Nonnenmacher (nn), Michaela Oswald (mo), Anne Richter (ari), Mark Schachtsiek, Eva-Maria Steinel (ems), Linda von Zabienski (lvz) MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. KONZEPTION Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG Michael J. Böhm FOTOS Hans Jörg Michel, Christian Kleiner ANZEIGEN Doris Horwedel DRUCK Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter.
In diesem Sinne freue ich mich als Martin und als Peter, Sie und Euch, Große und Kleine, Alte und Junge, wieder in Mannheim zu sehen und wünsche ein wunderschönes Weihnachtsfest!
SERVICE Theaterkasse 0621 1680 150 Vorverkauf Junges NTM 0621 1680 302 Abobüro 0621 1680 160
Ihr Martin Aselmann
Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch
Wir stecken überall unsere Nase rein. Die Innovationskraft ist zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Deshalb arbeiten wir als nachhaltig ausgerichtetes Energieunternehmen an Lösungen zukunftsfähiger Energieversorgung, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien. Mehr unter www.mvv-energie.de/nachhaltigkeit
ROSSINI – ABER ERNSTHAFT Zur Premiere von Tancredi am Fr, 04. Dezember 2015
Kostümentwürfe von Sophie du Vinage
Den allermeisten Opernfreunden fällt beim Namen Rossini spontan sofort Der Barbier von Sevilla ein und danach vielleicht noch La Cenerentola, seine in den letzten Jahren viel gespielte Version des Aschenbrödel-Märchens. Darüber kennt, wer sich für virtuosen Gesang interessiert, vielleicht Titel wie Die Italienerin in Algier, Der Türke in Italien, Die seidene Leiter oder Die Reise nach Reims. Schon an den Titeln, die entweder auf etwas ganz Allgemeines oder eine Charaktereigenschaft des Haupthelden verweisen, niemals aber seinen Namen verraten, kann man ablesen, dass es sich um komische Opern handelt. Rossini gilt zu recht als Meister der opera buffa. Dass er auch ernste Opern geschrieben hat, ist im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr präsent. Das war im 19. Jahrhundert anders. Berühmt geworden ist Gioachino Rossini 1813 mit einem melodramma eroico, das, wie es sich für eine heroische Oper gehört, den Namen seines Helden trägt: Tancredi. Mit der Uraufführung im Teatro La Fenice in Venedig wurde Rossini – zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 21 Jahre alt – zum Hoffnungsträger für eine Erneuerung der ernsten italienischen Oper. Das lag nicht nur am Melodienreichtum auf den Spuren von Mozart und der berühmten Auftrittskavatine »Di tanti palpiti« des Titelhelden: Rossini war es gelungen, die eine neue Formensprache für die weitgehend zur Konvention erstarrte opera seria zu finden und dabei ihre besten Traditionen, vor allem die des virtuosen Ziergesangs, des bel canto, in die Gegenwart zu überführen. Statt eines Kastraten, musico genannt, stand nun ein ebenso kunstvoll singender contralto musico im Zentrum: Der von vermeintlichem Liebesverrat und ritterlicher Tugend innerlich zerrissene junge Titelheld ist für einen Mezzosopran in Hosen komponiert. So gelingt es Rossini, heroische und stimmliche Höhenflüge, wie sie im 18. Jahrhundert charakteristisch für den Kastratengesang waren, mit verletzlich-empfindsamen Charakterzügen zu verbinden, die schon auf die Romantik weisen und aus der Sicht der Zeit wohl am ehesten von einer Frau verkörpert werden konnten. Wer ist dieser Tancredi? Die Oper, die auf der berühmten Tragödie Tancrède des französischen Aufklärers Voltaire beruht, erzählt die tragische Liebesgeschichte zwischen einem jungen Ritter normannischer Abstammung und der etwa gleichaltrigen Amenaide, deren Vater Argirio in schweren Zeiten die politische Verantwortung für die Stadt Syrakus trägt. In der Stadt herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände, von außen wird sie von Sarazenenführer Solamir belagert. Argirio sieht sich deswegen zu einer Allianz mit seinem Feind Orbazzano gezwungen, der dafür Amenaides Hand verlangt – und die Todesstrafe für jeden, der mit Sarazenen oder Normannen paktiert. Amenaide hat jedoch ihren eigenen Kopf. Auf einer diplomatischen Mission mit ihrer Mutter hat sie Tancredi kennengelernt, der auch in Syrakus geboren, jedoch schon als Kind mit seiner einst dort mächtigen normannischen Familie verbannt wurde. Angesichts der Belagerung hat sie ihm einen Brief geschickt: Er solle kommen, sie heiraten und in Syrakus regieren. Unglücklicherweise wird der Brief von Orbazzanos Leuten im Lager der Sarazenen abgefangen und, da kein Adressat genannt ist, vermuten alle, Amenaide habe ihn an Solamir gerichtet. Das glaubt auch Tancredi, der voller Sehnsucht nach Amenaide und der alten Heimat von sich aus nach Syrakus gekommen ist. So nimmt das Unglück
seinen Lauf: Der Vater sieht sich gezwungen, seine geliebte Tochter wegen Hochverrats zum Tode zu verurteilen, die arme Amenaide kann den Irrtum nicht aufklären, ohne Tancredis Leben in Gefahr zu bringen, Tancredi ist zwar bereit zu einem Zweikampf mit Orbazzano, um ihr Leben zu retten, nicht aber dazu, an ihre Unschuld zu glauben und will, wenn sie ihn nicht liebt, am liebsten in der Schlacht gegen Solamir sterben ... Regisseurin Cordula Däuper und ihr Team, dem Mannheimer Publikum durch ihre Die Liebe zu den drei Orangen und ihren Cole-Porter-Abend bereits vertraut, setzen auch bei Tancredi auf ein selbstbewusstes Spiel mit den Mitteln des Theaters, um diesen emotionsgeladenen Figuren einen Raum zu verschaffen, in dem sie sich begegnen und musikalisch entfalten können. Die komplizierte Handlung mit den vielen Verwicklungen dient schließlich allein dazu, die vier Protagonisten einem wahren Wechselbad der Gefühle auszusetzen. In den Gesangslinien ausgedehnter Arien, Duette und Ensembles finden ihre Liebe zueinander, Hoffnung auf Frieden und Versöhnung, Eifersucht und Wut, heroische Todesbereitschaft und existenzielle Angst musikalischen Ausdruck. Schönste Melodien und wahre Koloraturkaskaden verbinden sich mit der für Rossini so typischen rhythmischen Lebendigkeit und einer differenzierten Orchesterbehandlung. Anders als in Rossinis komischen Opern stehen diese Elemente jedoch nie für sich; Auftrag ist es, sie für den Affektausdruck und die Zeichnung der jeweiligen Figur zu nutzen. Nur so kann eine perfekte Balance zwischen Dramatischem, Lyrischem und Musikalischem, Formbewusstsein und Ausdruck entstehen. Die musikalische Verantwortung liegt dabei in den Händen von Rubén D ubrovsky, der zuletzt mit Glucks Alceste einen großen Erfolg am Nationaltheater Mannheim feierte. Mark Schachtsiek
TANCREDI von Gioachino Rossini Premiere am Fr, 04. Dezember 2015 um 19.30 Uhr im Opernhaus anschließend Premierenfeier im Theatercafé Musikalische Leitung Rubén Dubrovsky | Inszenierung Cordula Däuper Bühne Ralph Zeger | Kostüme Sophie du Vinage | Licht Damian Chmielarz | Dramaturgie Merle Fahrholz/Mark Schachtsiek Chor Francesco Damiani Mit Maria Markina /Marie-Belle Sandis, Tamara Banješevic´ / Eunju Kwon, Katharina von Bülow /Julia Faylenbogen, Ji Yoon, Filippo Adami, Sung Ha / Sebastian Pilgrim B-Premiere Di, 08. Dezember, 19.30 Uhr im Opernhaus Nächste Vorstellungen Fr, 11., Mi, 16. und Mi, 30. Dezember Karten unter Tel. 0621 1680 150 /
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THOMAS SIFFLING’S NIGHTMOVES NIGHTMOVES CHRISTMAS SPECIAL, 18. Dezember, 20.00 Uhr, Schauspielhaus Auch in diesem Jahr wollen wir Sie wieder auf die Festtage einstimmen und bescheren Ihnen am Fr, 18. Dezember mit dem schon zur Tradition gewordenen Nightmoves Christmas Special einen stimmungsvollen Abend in der Vorweihnachtszeit. Teils schwungvoll, teils besinnlich und mal amüsant werden wieder viele tolle Gäste ihre Lieblingsweihnachtslieder präsentieren. Mit dabei sind u.a. Pat Appleton, Sängerin der Gruppe De-Phazz und des Bahama Soul Clubs, Kabarettist und Musiker Arnim Töpel, ausgezeichnet mit dem deutschen Kleinkunstpreis, Pianist Michael Herberger, bekannt als Produzent, Songwriter und Keyboarder der Söhne Mannheims und Schauspielerin Katharina Hauter, Ensemblemitglied des NTM und bekannt aus Film- und Fernsehproduktionen wie »Tatort«, »Um Himmels Willen« oder »Ein Geschenk der Götter«. Musikalisch begleitet wird der Abend von Matthias TC Debus (Bass), Volker Engelberth (Piano) und Christian Huber (Schlagzeug). Freuen Sie sich auf einen wundervollen Abend mit weiteren Überraschungsgästen und natürlich auf die charmante Moderation von Thomas Siffling.
Am Mo, 21. Dezember geht es im Theatercafé familiär weiter mit dem Trio 3D. Drei Männer – Drei Musiker – Drei Brüder. Adax Dörsam, der als Könner und Virtuose an unzähligen Zupf instrumenten u. a. Xavier Naidoo, Joana und Rolf Zuckowski begleitete, Matthias Dörsam, Spezialist an Klarinette, Saxophon und Flöte spielte, u. a. in der Trio 3D Big Band des Hessischen Rundfunks, bei den Stuttgarter Philharmonikern sowie mit Pe Werner und Jule Neigel, und Franz-Jürgen Dörsam, begnadeter Fagottspieler und derzeit Solofagottist beim Orchester Metropolitana in Lissabon. Mit ihrer ungewöhnlichen Vielseitigkeit kreieren sie als Trio verblüffende Mischungen von eigenen Kompositionen, Popsongs und klassischen Werken, welche spannungsreich miteinander verknüpft und in einem ganz eigenen Akustiksound dargeboten werden. Perlen der Popmusik werden neu interpretiert unter virtuoser Einbeziehung von klassischer Musik: Ein Bruder-Terzett auf grenzgängerischen Pfaden. kb
Termine Fr, 18. um 20.00 Uhr im Schauspielhaus (Preise G) und Mo, 21. Dezember 2015 um 20.00 Uhr im Theatercafé (€ 11,-/ 6,50) Karten unter Telefon 06 21 16 80 1 50 |
[email protected] oder unter www.nationaltheater-mannheim.de
SCHUBERTS »WINTERREISE «
DORIS LIENHARD
1. Liederabend der Spielzeit in der Montagehalle
Seit 70 Jahren dem Theater verschrieben
Eine Reise im Winter – denkt man da nicht heute an glitzernden Schnee, rote Wangen und heißen Punsch beim »Après«? Nicht, wenn man sich in der Gattung Klavierlied bewegt – »die« berühmte Winterreise Franz Schuberts malt düstere, fahle, bedrückende Farben und ist von Schmerz und Todessehnsucht durchdrungen. Schubert setzte die 24 Texte des drei Jahre älteren Dichters Wilhelm Müller überwiegend in Moll; aber auch die wenigen Lieder in Dur bedeuten kein Licht, keine Erlösung aus der Ausweglosigkeit; sogar im Lindenbaum erinnern sanfte Töne nur an eine Francois Salignat und Karsten Mewes ferne Vergangenheit. Der Bariton Karsten Mewes verabschiedet sich mit seinem Liederabend vom Mannheimer Publikum, da er das NTM nach dieser Spielzeit verlassen wird. Gemeinsam mit seinem Klavierpartner, dem Solorepetitor François Salignat, führt er Schuberts Zyklus in der Montagehalle des Werkhauses (Mozartstraße 9) auf. dk
Ihren alten Theaterausweis trägt Doris Lienhard (89) noch heute stets im Portemonnaie bei sich – als Glücksbringer. Im September 1945 wurde sie mit knapp 19 Jahren jüngstes Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim. Ihre erste Rolle war die Ines in Verdis Troubadour (Januar 1946). Das Publikum lechzte damals nach Theater, erinnert sie sich, sie wurde immer ganz begeistert beklatscht. Anderthalb Jahre zuvor, im Sommer 1944, waren in Deutschland nach dem Attentat vom 20. Juli Theater, Universitäten und Hochschulen geschlossen worden. So auch die Mannheimer MusikDoris Lienhard als Nichte in Peter Grimes, April 1947 hochschule, wo Doris – damals mit dem Nachnamen Sutter – bei Salvatore Salvati Gesang studierte. Die gebürtige Mannheimerin nahm nun Privatstunden und ergriff sofort nach Kriegsende die Gelegenheit, ihren Traum vom Bühnenleben wahrwerden zu lassen. Mit ihrem Sopran, der in der Höhe (bis zum hohen F), aber auch in der Tiefe viel Potential hatte – immerhin gab man ihr auch die Partie der Nicklausse in Hoffmanns Erzählungen – fiel sie dem Publikum, aber nicht zuletzt auch einem Bariton-Kollegen auf, Theo Lienhard, der sie bei ihrer ersten Begegnung auf einer Figaro-Probe mit den Worten begrüßte: »Das sage ich Ihnen: Meine Partie singen Sie mir nicht weg!« – Die Liebe zur Musik, zum Theater und die Liebe an sich sind in Doris Lienhards Leben sehr eng verbunden. In dieser Spielzeit jährt sich ihr Einstieg ins NTM zum 70. Mal. Wir gratulieren! dk
Mit freundlicher Unterstützung der Firma Bösendorfer Klavierfabrik GmbH
WINTERREISE
von Franz Schubert
Termin: Sa, 5. Dezember 2015, 20.00 Uhr, Montagehalle Karten: € 15,-/10,Karten unter Tel. 0621 1680 150 |
[email protected] oder unter www.nationaltheater-mannheim.de
WAS MACHT EIGENTLICH EIN BÜHNENBILDNER? Christian Kiehl arbeitet gerade an Leonce und Lena … … und realisiert somit nach Die Glasmenagerie und Viel Lärm um Nichts – auch diesmal wieder im Team mit dem Regisseur Sebastian Schug, der Kostümbildnerin Nico Zielke und dem Musiker Johannes Winde – inzwischen die dritte Produktion am Nationaltheater. »… Aber schreib’, dass der Schauspieler der Mittelpunkt der Arbeit ist und dass ungefähr 300 Leute auf eine Inszenierung hin arbeiten, ich bin nicht das wichtigste Department …« sagt er bescheiden. Je länger man ihm zuhört, desto mehr merkt man, dass diese Haltung geradezu Programm ist, das Ausgehen vom Schauspieler und den vielen Spuren, die andere hinterlassen oder auslegen. Sie werden aufgegriffen, weiterentwickelt … »Theater findet statt, wenn ein Schauspieler da ist und Publikum, alles andere kann hilfreich zur Vielschichtigkeit eines Abends beitragen … Ich bin bei fast allen Proben dabei, das liegt aber auch an der Arbeitsweise des Regisseurs Sebastian Schug, an der Tatsache, dass dem Schauspieler nicht einfach gesagt wird, du kommst mit dem Satz von da und nimmst bei diesem Wort die Tasse in die Hand und schüttelst den Kopf, wenn du das sagst … es wird erfunden, entwickelt, erprobt, was den Abend trägt, nämlich der Schauspieler und eine Haltung, seine Situation und das was er sagt natürlich … Und dem möchte ich unterstützend beiwirken und das meine ich mit Vielschichtigkeit des Abends. Natürlich sind bestimmte Dinge schon da, wenn’s los geht, aber ob die am Ende der Proben noch genauso aussehen wie am Anfang und was damit angestellt wird … Man kann sich was überlegen, aber manchmal passieren Dinge, die kann man sich nicht ausdenken, sie passieren dem Schauspieler bei der Probe …« Die Auseinandersetzung mit dem Stücktext beginnt dennoch lange vor den Proben. Und Leonce und Lena hat Christian Kiehl sogar schon gelesen, lange bevor er von der Mannheimer Produktion wusste. »Ich hatte sofort das Gefühl, das ist doch irgendwie reichhaltig. Das liegt daran, dass Büchner viele Orte beschreibt und auch diesen großen Unterschied, diesen Sprung, zwischen dem, was Leonce und Lena zuhause in ihren Königreichen passiert und dem, was passiert, wenn sie diese Orte einmal verlassen. Ich suche immer nach Wendepunkten, wo ich die Maschinerie anwerfen kann, wo sich was dreht, hebt, verändert, fällt oder oder oder … diese Sehnsuchtsorte und das Zuhause, der private und der öffentliche Raum, das Daheim und das Fremde … Ich mag immer gerne, wenn man nicht so schnell versteht, was gemeint ist, am liebsten ist es mir, wenn in dem Moment, wo man verstanden hat: ach das soll es sein, wenn da schon wieder etwas Neues ist, also wenn man überlegt, warum holen sie jetzt diesen Scheinwerfer, es sollte doch in einem Schlafzimmer spielen und jetzt steht da ein Scheinwerfer, was hat er da zu suchen … Wie kriegt man
LEONCE UND LENA
Christian Kiehl in den Werkstätten des NTM
das in Gang, den Kopf, die Augen, das Ohr … und das funktioniert eben gut mit vielen Mitteln …« Als Grund, immer wieder mit Sebastian Schug zu arbeiten gibt Christian Kiehl an, es sei da nie eine einzige Stimmung, es sei traurig, lustig, manchmal blöd, aber auch erotisch, es sei krankhaft, dann wieder poetisch, tiefgründig … Das habe ihn fasziniert an der Arbeit, zu einem Zeitpunkt als er noch gar nicht beteiligt gewesen sei … die ganzen Ebenen, die man noch anspielen könne… das sehe er auch im Kostüm von Nico Zielke oder in der Musik von Johannes Winde, da werde selten nur eine Zeit zitiert … Und genau dieses Fragmenthafte, Unfertige, Unklare sieht der Bühnenbildner auch bei Büchner: »Kein komplettes Puzzle, das soll man auch gar nicht fertig zusammensetzen, Genie und Wahnsinn liegen da nah beieinander, und es gibt Dinge, die man nicht komplett erklären kann, aber das muss auch gar nicht sein…« Referenzen für Christian Kiehl sind Künstler wie der Fotograf Wolfgang Tillmans, die Maler Daniel Richter oder Max Ernst. An ihnen schätzt er »so eine, ach, Brutalität in ihrer vielleicht oberflächlichen Unfertigkeit«. Er mag das Kaschieren nicht: »So wird in meinen Bühnenbildern Farbe ungern flächig aufgetragen, man kann immer Schrauben sehen, ich sage in der Werkstatt immer, ihr müsst die nicht alle im gleichen Abstand setzen, setzt sie von Hand drauf, ihr müsst auch nicht vorsichtig sein, damit ich sehe, hier war ein Tischler, Schlosser, Maler dran, jetzt haben wir geprobt und deshalb sind Dreckflecken drauf und man sieht Schuhstriemen am Boden … Ich möchte den Prozess sehen … Man hat einen Fundus von Materialien, Ebenen, Zeiten, Text, Situationen … und das Schönste ist, dass man im Theater nichts verkaufen muss … man darf … mischen …!« sg
von Georg Büchner
Premiere am Sa, 05. Dezember 2015 um 19.00 Uhr im Schauspielhaus · anschließend Premierenfeier in der Lobby Werkhaus Inszenierung Sebastian Schug | Bühne Christian Kiehl | Kostüme Nico Zielke | Musik Johannes Winde | Licht Wolfgang Schüle | Dramaturgie Stefanie Gottfried Mit Carmen Witt; Julius Forster, Boris Koneczny, Jacques Malan, David Müller, Matthias Thömmes Voraufführung Do, 03. Dezember, 19.30 Uhr im Schauspielhaus | Nächste Vorstellungen Fr, 11., Di, 12. und Do, 31. Dezember Karten unter Tel. 0621 1680 150 |
[email protected] oder unter www.nationaltheater-mannheim.de
»DIE BASSARIDEN« AM NTM Zum letzten Mal in dieser Spielzeit am Do, 10. und So, 20. Dezember aus diesem »Darkroom« erreichen den Zuschauer verfremdet, gedreht in Echtzeit mit einer Nachtsichtkamera. Der 1977 in Düsseldorf geborene Videokünstler Sami Bill schafft betörende Bilder, die – in Cinemascope-Format auf die obere Hälfte des Bühnenbildes projiziert – die Ästhetik der Inszenierung maßgeblich prägen. Die eigens für diese Inszenierung angeschaffte, teure und aufwendige Kameratechnik wurde dem Nationaltheater Mannheim zum Teil von der Darmstädter Film-Firma AF Marcotec zur Verfügung gestellt. »Ohne die Partnerschaft mit AF Marcotec hätte die aufwendige Bühnenkonzeption nicht in dieser überzeugenden Form umgesetzt werden können«, betont der Technische Direktor des NTM Christian de la Rosée. ak
DIE BASSARIDEN von Hans Werner Henze
»Das Opernhaus des Jahres macht seinem Titel alle Ehre. […] Besser hätte Intendant Klaus-Peter Kehrs letzte Saison kaum starten können«, schreibt der Mannheimer Morgen über die Premiere am 23. Oktober 2015 im Opernhaus und auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung attestiert den Bassariden am NTM: »Kollektive Glanzleistungen wie diese wachsen nur auf dem Kompost gut geführter Stadttheater«. Die 1966 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführte Oper zählt zu den bedeutendsten und monumentalsten Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts mit gigantischer Orchesterbesetzung
und höchsten Anforderungen an Solisten und Chor. Das Libretto basiert auf den Bakchen von Euripides. In den Figuren des Gottes Dionysos und des Königs Pentheus prallen darin zwei gegensätzliche Prinzipien aufeinander: Eros und Ratio. Ihr Kräftemessen endet tragisch. In der Mannheimer Neuinszenierung werden beiden Prinzipien unterschiedliche Räume zugewiesen, während Pentheus als aufgeklärter König in einer Bibliothek herrscht, lockt eine Etage darüber der sinnliche Dionysos die Menschen in eine dunkle Welt der Triebe und des Begehrens. Bilder
Bereits seit 1984 gilt AF Marcotec als eine der ersten Adressen, wenn Filmemacher oder Produktions- und TV-Studios Equipment für ihre Projekte benötigen. Nach einem erfolgreichen Umzug nimmt derzeit in DarmstadtGriesheim auch das erste Fachgeschäft für Filmemacher Gestalt an. Ein weiteres Highlight ist ein kleines, dem Fachgeschäft angeschlossenes Filmstudio, das gemietet werden kann und bereits heute für externe Schulungen von Herstellern, Universitäten und Medienakademien genutzt wird. www.marcotec-shop.de
NÄCHSTE VORSTELLUNGEN: Do, 10., 19.30 Uhr und zum letzten Mal in dieser Spielzeit So, 20. Dezember 2015, 19.00 Uhr im Opernhaus Karten € 12,- bis 65,- | Karten unter Telefon 06 21 16 80 1 50 |
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In Kooperation mit dem Kulturamt Mannheim
Karten unter Tel. 0621 1680 150 |
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Karten € 11,-/5,50
Künstlerische Leitung Elena Garcia-Fernandez, Johannes Gaudet und Dr. Dorothea Krimm | Workshopleiter Bernd Bleffert, Thorsten Gellings, Friedrich Stockmeier, Joss Turnbull, Zacharias Zschenderlein
Premiere am So, 20. Dezember 2015 um 22.00 Uhr im Unteren Foyer
»IM (GE-)RAUSCH DER NACHT« Ein szenisches Konzert von und mit Mannheimer Bürgern
DAS MANNHEIMER GERÄUSCHORCHESTER # 2
Die zweite Auflage des Mannheimer Geräuschorchesters verwandelt das Untere Foyer in tiefer Nacht in einen klingenden Kosmos. Fünf Gruppen Mannheimer Bürger haben sich mit den Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft beschäftigt und sie akustisch erforscht. Zusammen mit ihnen werden die Zuhörer zu Gestaltern des Klangraums, in dem sie sich frei bewegen können. Adeln Sie das Geräusch!
egf, jg, dk
FREIRAUM FÜR DEN TANZ Ein Diskussionsabend im Tanzhaus Käfertal Mannheim ist UNESCO-City of Music – aber ist die Stadt auch ein pulsierendes Zentrum für Tanz? Neben Tanz-Größen wie Isadora Duncan oder Rudolf von Laban, die hier Station machten, kann Mannheim eine geschichtsträchtige Ballettakademie und eine beeindruckende Kontinuität seiner Tanzsparte vorweisen: Es gibt wenige Städte, die ihren Ensembles und Spartendirektoren so lange treu blieben und die sie so sehr lieben. Viele Solisten sind auch nach ihrer Bühnenkarriere in Mannheim geblieben und prägen die Stadt durch ihre Ballettschulen und vielfältige Tanzproduktionen. Kurz vor dem Tanzjahr 2016 lädt das Nationaltheater gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim zu einem Diskussionsforum ins Tanzhaus Käfertal ein. Wir wollen wissen: Was braucht der Tanz in unserer Stadt? Welche Potentiale bietet er? Was muss geschehen, damit sich freie Tanz-Szene und Stadttheaterensembles immer wieder neugierig und auf Augenhöhe begegnen?
Experten aus ganz Deutschland sind eingeladen, diese Fragen gemeinsam mit dem Publikum zu diskutieren: Nele Hertling, die Grande Dame der freien Theaterkultur, Helge Letonja, Choreograf und künstlerischer Leiter von steptext Bremen, und Klaus Kieser, seines Zeichens Publizist sowie Ballettmanager und Dramaturg in Saarbrücken. Durch den Abend führt der Mannheimer Kurator und Dramaturg Jan-Philipp Possmann, der am Nationaltheater das Diskussions-Format Utopie Station ins Leben rief. Dazu zeigen Julie Pécard und Michelle Cheung erste Eindrücke aus ihrer neuen Choreografie Un/feminine. Die Künstlerinnen sind selbst ein glänzendes Beispiel dafür, wie Tanzkarrieren in Mannheim fortgeschrieben werden. Beide kamen hierher, um in Kevin O’Days Ensemble zu tanzen und blieben der Stadt auch später als freie Kreative treu: Ihr neues Stück kommt am 4.12. im Theater im Felina Areal zu Uraufführung. ems
Eine Veranstaltung des Nationaltheaters in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim
DISKUSSIONSVERANSTALTUNG »FREIRAUM FÜR DEN TANZ« Ein Abend mit und über Tanz Termin 2. Dezember 2015, 19.00 Uhr, Tanzhaus Käfertal · Eintritt frei Mit Nele Hertling, Helge Letonja, Dr. Klaus Kieser, Jan-Philipp Possmann, Michelle Cheung, Julie Pécard
DAS NTM BEI PLATTEFIZ! Seit 20 Jahren serviert die Mannheimer Platte im Lokal in H 7, 26 bedürftigen Menschen ein günstiges Mittagessen unter dem Motto »eine Mahlzeit mit Herz«. Dabei bedienen ehrenamtliche Helfer die Gäste am Tisch, die Lokalmiete stiftet die GBG Mannheim, das Essen kommt zum Teil als Spende oder wird mithilfe von Spenden eingekauft. Um diesen Spendentopf wieder zu füllen, haben sich eine ganze Reihe von Künstlerinnen und Künstlern bereit erklärt, für die Mannheimer Platte im Capitol aufzutreten: Jazzmusiker wie Thomas Siffling, Daniel Prandl, Kosho und Erwin Veronika Kornová-Cardizzaro Ditzner, Schriftsteller wie Jean-Michel Räber, das kleine elektronische Weltorchester, die Kabarettistin Madeleine Saveur, Michael Fuchs aus dem NTM-Schauspielensemble und das Kevin O’Day Ballett NTM gestalten einen Abend für den guten Zweck. ca
STATISTEN, GEISTER UND GELIEBTE Monatlicher Salon mit Hausautor Thomas Köck und Freunden, diesmal mit Konstantin Küspert (Autor u. Dramaturg) und Lukas Barth (Chaos Computer Club)
Thomas Köck
Mit dem Internet wurde nicht nur der freie Informationsaustausch, sondern auch der Datenmissbrauch erfunden. Mit Lukas Barth, einem Computerspezialisten und Experten für Datenschutz und -missbrauch und Konstantin Küspert, der sich seit einigen Jahren mit den neuen narrativen Möglichkeiten durch neue Medien beschäftigt, startet der Salon seine Untersuchung der Gegenwart. Was können Daten, was dürfen Daten, woher kommen sie, und natürlich durch welche Hände gehen sie? Wo kann meine Telefonnummer auftauchen und was kann man damit machen? Und wie immer: Was macht das Theater mit all diesen Informationen? sg
Termin Fr, 11. Dezember 2015, 20.00 Uhr, Lobby Werkhaus
PLATTEfiz!
Karten € 5,-
Karten: 24 € Karten unter Telefon 06 21 33 67 333
Karten unter Telefon 0621 1680 150 | nationaltheater.kasse@ mannheim.de oder unter www.nationaltheater-mannheim.de
Termin 1. Dezember 2015, 19.00 Uhr, Capitol Mannheim
PETER PAN VON JAMES MATTHEW BARRIE · FAMILIENSTÜCK AB 8 JAHREN IM SCHAUSPIELHAUS Do, 03., Fr, 04., Di, 08., Mi, 09., Fr, 11., Mo, 14., Di, 15., Mi, 16., Do, 17., jew. 10.30 Uhr Mo, 07., Do, 10., Mo, 21., jew. 10.00 Uhr So, 20., 15.00 und 18.00 Uhr Sa, 26., 15.00 und 18.00 Uhr (zum letzten Mal)
KARTEN AB € 7,- UNTER TEL. 06 21 16 80 1 50
»BABBILONIA« (UA)
GASTSPIELE AM JUNGEN NTM
Das Schnawwl-Ensemble geht im Dezember in die letzte Phase einer besonderen Uraufführung. Gemeinsam entwickeln die Spieler auf der Bühne die Dialoge in sechs Sprachen. Nach Motiven und mit deutschen Texten von Jagoda Marinic´ probt das mehrsprachige Schnawwl-Ensemble auf Spanisch, Italienisch, Französisch, Philippinisch, Ourewellerisch (Odenwälderisch) und Deutsch.
Die Weihnachtsgans Auguste im Kreise ihrer Familie
Bühnenbildmodell von Flurin Borg Madsen
Sieben Hausbewohner aus aller Welt leben unter einem Dach und wollen einen gemeinsamen Rhythmus finden, auch wenn sie keine gemeinsame Sprache sprechen. Sonja Dengler spielt Nana mit dem philippinischen Vater, der wenig Zeit hat, und der französischen Mutter, die Niki de Saint Phalles lebenslustige Nana-Figuren mag. David Benito Garcia spielt ihren Freund Punchy, das Sprachgenie, der ihren Namen auf das abendliche »la nana« (Wiegenlied) zurückführt, das ihre Mutter ihr immer vorspielt. Daneben steht ganz ruhig Nik, gespielt von Sebastian Brummer, dessen Vater gar nicht redet, selbst aber mit poetischen Fantasien seine Freunde überrascht. Der italienisch stämmige Perkussionist Peter Hinz und Regisseur Daniel Pfluger arbeiten an Einklang und Rhythmus unter den Hausbewohnern mit babylonischer Sprachverwirrung. ari
Mit freundlicher Unterstützung durch die ICL
Pemiere Sa, 16. Januar 2016 im Schnawwl Karten unter Tel. 06 21 16 80 3 02 od.
[email protected]
Im Dezember gastiert die bekannte Puppenspielerin Margrit Gysin mit dem Weihnachtsklassiker Die Weihnachtsgans Auguste im Jungen NTM. Dabei wird der Zuschauer in die wunderbare Welt des Figurentheaters entführt. Das Stück für Kinder ab vier Jahren basiert auf Friedrich Wolfs gleichnamigem Weihnachtsmärchen aus dem Jahr 1946 und bietet Unterhaltung für die ganze Familie. Termine: Do, 17., Fr, 18., Sa, 19., So, 20. und Mo, 21. Dezember 2015 im Studio Alte Feuerwache.
Am Donnerstag den 10. Dezember, findet im Schnawwl die Lesung Hear my Heartbeat!!! von Bettina Franke und Monika-Margret Steger statt. Hear my Heartbeat!!! ist ein Projekt, das sich dem Thema »Flucht und Ankommen« widmet. Die beiden Schauspielerinnen erarbeiteten im Auftrag des COMMUNITYartCENTERmannheim zusammen mit Flüchtlingen, die in Mannheim leben, Lyrik und Prosa deutscher Exil-Schriftsteller wie zum Beispiel Bertolt Brecht und Hilde Domin. Gespickt mit Sarkasmus, Ironie, Boshaftigkeit und verstörenden Bildern gibt diese Lesung einen Eindruck in die Erlebnisse der Flüchtlinge. nn Karten für die Veranstaltungen des Jungen NTM unter Tel. 06 21 16 80 3 02 oder
[email protected]
MANNHEIMER BÜRGERBÜHNE Einführungs-Workshop HIGH VOLTAGE
Club der Allerweltsexperten
Bürgerbühnen-Produktionen sind meistens Stückentwicklungen. D.h. zu Probenbeginn liegt kein Text vor, den es zu inszenieren gilt – vielmehr ist das Erfinden des Stücks ein gemeinsamer kreativer Prozess. Das Material bilden die Biografien der Teilnehmer, gemeinsame Recherchen sowie Spiele und Übungen, aus denen Szenen entstehen.
Seit der Premiere von Ein Blick von der Brücke / Mannheim Arrival stehen bei der Inszenierung regelmäßig Geflüchtete aus aller Welt auf der Bühne des NTM. Ab November findet nun der Club der Allerweltsexperten in Form von monat lichen Workshops statt. Einige der am Projekt beteiligten Geflüchteten teilen ihr Know-How mit den Teilnehmern. Nutzt die Gelegenheit und lasst euch von den Kompetenzen aus aller Welt überraschen!
Dieser Workshop vermittelt am Beispiel von HIGH VOLTAGE einen Eindruck davon, wie eine Bürgerbühnen-Stückentwicklung entstehen kann – nach dem Motto: Erst selbst aktiv werden, dann Vorstellung gucken! Workshop: Di, 1. Dezember 2015, 17.30 – 19.30 Uhr im Anschluss Vorstellungsbesuch HIGH VOLTAGE Kosten: € 20,- inkl. Workshop und Vorstellung Nur mit Voranmeldung unter
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Im Dezember: How to be a popstar. Wolltet ihr schon immer einmal eine popstarreife Performance ablegen? Nodar aus Georgien und unser musikalischer Leiter Markus Sprengler können euch dabei helfen und zeigen euch die Tricks der Profis. Mit Nodar Teliev und Markus Sprengler | Teilnahme kostenlos Termin: Mo, 07. Dezember 2015 um 19.30 Uhr in R 4, 5 – 7 Nur mit Voranmeldung bis 1. Dezember 2015 unter
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DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTEN BEI UNSERER NÄCHSTEN BEGEGNUNG am 16. Dezember erleben wir das Ballett des Nationaltheaters im Tanzhaus Käfertal auf dem Alstom-Gelände. Kevin O’Day und Dominique Dumais zeigen Ausschnitte aus ihrem Schaffen.
dem Werk Benjamin Brittens, der sich zu seinem »Standardkomponisten« entwickelt hat. Im Dialog mit Stephen Marinaro und Merle Fahrholz erfuhr das Publikum bei unserer letzten »Begegnung« viel von den subjektiven Problemen und Strapazen eines Vorsingens, der Entscheidung über ein Engagement. Ziad Nehme hat viel Erfahrung mit Neuer Musik und berichtete begeistert von der Arbeit an Esame di Mezzanotte. Seine nächste Aufgabe ist die Mitwirkung in der Inszenierung Der Spieler von Prokofjew (in russischer Sprache). Ungewöhnlich waren die von Stephen Marinaro begleiteten Musikstücke, die von Benjamin Britten und Schumann bis zu einem populären arabischen Schlager reichten.
FÜR UNSER PROJEKT »TREFFPUNKT NATIONALTHEATER« erhielten wir den von der Firma Willis, Versicherer der Fuchs-Gruppe, im Rahmen des Fuchs-Förderpreises gestifteten Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro. Mit diesem Projekt verhalf unser Verein bisher rund 6.000 Mannheimern, die es sich sonst nicht leisten könnten, zum Besuch einer Vorstellung des Nationaltheaters.
DER VORSTANDSVORSITZENDE DER STIFTUNG NATIONALTHEATER Dr. Marcus Kremer verlässt aus beruflichen Gründen Mannheim und damit auch uns. Er war bisher Vorstandsvorsitzender der Mannheimer Versicherung AG und rückt nun im Zuge einer Umstrukturierung in den Vorstand der Muttergesellschaft Continentale Versicherungsverbund in Dortmund auf. Dr. Kremer hinterlässt im kulturellen Leben Mannheims eine große Lücke. Er prägte seit 2011 die Arbeit der Stiftung und setzte dort deutliche Akzente.
Hafen und mit der Geschichte Mannheims vertraut gemacht. Zu Fuß ging es zum Schillerplatz und zur Jesuitenkirche. Nach einem kurzen Abstecher nach Ludwigshafen führte der Weg zum Fernmeldeturm, wo Theaterfreund Prof. Dr. Carl-Heinrich Esser einen Imbiss gestiftet hatte.
DIE STADTRUNDFAHRT FÜR NEUE ENSEMBLEMITGLIEDER, zu der die Freunde und Förderer eingeladen hatten, führte eine große Zahl von Mitarbeitern des Theaters zu Mannheims Sehenswürdigkeiten. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Prof. Dr. Achim Weizel wurden die Besucher unter der Führung unserer stellvertretenden Vorsitzenden Ulla Hofmann mit Stadt und
NACHLESE. Einen ungewöhnlichen Weg bis zu seinem Engagement am NTM hat der polyglotte Sänger (5 Sprachen) Ziad Nehme hinter sich. Aufgewachsen in Beirut, kam der Mathematiker mit abgeschlossenem Studium über den Chorgesang zur Musik. Nach einer Ausbildung am Mozarteum in Salzburg erfolgte das erste Engagement am Opernstudio in Hamburg. Dort kam es zur ersten Begegnung mit
UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am 12. Dezember, 15.00 Uhr einen Blick hinter die Kulissen mit Matthias Müller. Treffpunkt ist die Lobby im Werkhaus Mozartstraße. Eintritt frei, auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Anmeldung nur an Doris Brachmann, Tel. 06 21 16 80 5 32,
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Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. c/o Nationaltheater Mannheim Mozartstr. 9 · 68161 Mannheim Fax 06 21 16 80 434
[email protected] www.freunde.nationaltheater.de Geschäftsführer R. Dietmann, Tel. 06 21 73 47 21
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WEIHNACHTS-GESCHENKIDEEN Verbringen Sie die Feiertage im NTM OPERNHAUS Mi 23.12. 18.00 DIE ZAUBERFLÖTE Fr 25.12. 19.30 LA BOHÈME Sa 26.12 19.30 2 GENTS (Ballett) So 27.12. 19.30 OPERETTENGALA DIE GANZE WELT IST HIMMELBLAU
SCHAUSPIELHAUS Fr 25.12. 20.00 EMILIA GALOTTI Sa 26.12. 15.00 PETER PAN 18.00 PETER PAN So 27.12. 19.00 EIN BLICK VON DER BRÜCKE /
Machen Sie sich und Ihrer Familie eine Freude und laden Sie sie zu den Feiertagen ins NTM ein. Mit dem Vogelfänger Papageno und der bösen Königin der Nacht nehmen wir Sie mit zu Mozarts Zauberflöte – ein Märchen für Alt und Jung und damit genau das Richtige für die Weihnachtszeit. Sie können sich natürlich auch mit Mimì und Rodolfo im verschneiten Paris wärmen. Mit mitreißenden Melodien, witzigen Szenen und einer packenden Liebesgeschichte ist Puccinis La Bohème ein bewährter Weihnachtsklassiker. Keiner verstand sich auf packende Bühnenwirkungen so wie Shakespeare. Wie gut der britische Dramatiker auf der Tanzbühne funktioniert, erleben Sie im hochkomischen Tanzabend 2 Gents nach Zwei Herren aus Verona. Das »Dancical« wird begleitet von der neunköpfigen Live-Band um Jazz-Trompeter Thomas Siffling, der auch die Musik komponierte. Verschenken Sie einen Besuch im Theater!
MANNHEIM ARRIVAL
IHR WEIHNACHTSABO Lassen Sie Ihre Lieben entscheiden und schenken Sie ihnen 4 Abotickets für jeweils 2 Vorstellungen nach Wahl in Opern- und Schauspielhaus (außer Sonderveranstaltungen und Premieren). Oder verschenken Sie 3 Abotickets für 3 feste Vorstellungstermine: Oper Die Zauberflöte am Sa, 23. Januar 2016, Schauspiel Ein Blick von der Brücke/Mannheim Arrival am Sa, 19. März 2016 und Ballett Frida Kahlo am Fr, 27. Mai 2016. Preise: Weihnachtsfestabo ab € 40,50 | Weihnachtswahlabo ab € 59,Abonnementbüro: Tel. 06 21 16 80 160; E-Mail
[email protected]
La Bohème von Giacomo Puccini
SILVESTER IN IHREM NTM Nach Ihrem Vorstellungsbesuch von Blues Brothers – Unterwegs im Auftrag des Herrn in der Oper oder Leonce und Lena im Schauspiel laden wir Sie ein, das Jahr im Unteren Foyer und im Theatercafé ausklingen zu lassen. Für musikalische Untermalung sorgen die Bands Südsoul und Tobias Langguth Bossa Trio. Das gastronomische Angebot sieht neben Getränken warmes und kaltes Fingerfood vor. Eine Vorbestellung ist nicht notwendig. Feiern Sie mit uns und tanzen Sie in Ihrem NTM ins Jahr 2016!
BLUES BROTHERS – UNTERWEGS IM AUFTRAG DES HERRN
Der Vorverkauf für Silvester hat begonnen. Karten ab € 23,- (Leonce und Lena) und € 42,- (Blues Brothers) Karten unter Tel. 06 21 16 80 1 50 oder unter www.nationaltheater.de
SWR KONZERTREIHE MANNHEIM Samstag, 19. Dezember 2015 19.30 Uhr | m:con Rosengarten Claude Debussy Jeux. Poème dansé Jean Sibelius Violinkonzert d-Moll op. 47 Arnold Schönberg Pelleas und Melisande Christian Tetzlaff, Violine SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Dirigent: François-Xavier Roth Tickets: swr2kulturservice.de • Tel.: 07221 300200 Info: swr.de/konzertreihe-mannheim AZ_Abo2_Mannheim_Theatermagazin_225x79mm.indd 1
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IHR SPIELPLAN IM DEZEMBER Oper Tancredi Fr, 04. PREMIERE, Di, 08. B-PREMIERE, Fr, 11., Mi, 16. und Mi, 30., 19.30 Uhr im Opernhaus Wake up and dream – Ein Cole-Porter-Songbook Sa, 05. und Di, 15., 19.30 Uhr im Opernhaus La Bohème So, 06. WA, 19.00 Uhr, Sa, 12. und Fr, 25., 19.30 Uhr im Opernhaus Die Bassariden Do, 10., 19.30 Uhr u. So, 20., 19.30 Uhr im Opernhaus
Peter Pan ab 8 Jahren Do, 03., Fr, 04., Di, 08., Mi, 09., Fr, 11., Mo, 14., Di, 15., Mi, 16., Do, 17., 10.30 Uhr, Mo, 07., Do, 10., Mo, 21., 10.00 Uhr, So, 20., 15.00 und 18.00 Uhr, Sa, 26., 15.00 und 18.00 Uhr im Schauspielhaus Leonce und Lena Do, 03. (Voraufführung), 19.30 Uhr, Sa, 05. PREMIERE 19.00 Uhr, Fr, 11., Di, 15. und Do, 31., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Kriegerinnen (UA) Do, 03. und Di, 15., 20.00 Uhr im Studio die unverheiratete (DE) Fr, 04. und Sa, 19., 20.00 Uhr im Studio Viel Lärm um Nichts So, 06., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Phantom (ein Spiel) (UA) Mi, 09., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Homo faber Do, 10., 19.30 Uhr im Schauspielhaus
DIE BASSARIDEN
Die Fledermaus So, 13., 19.00 Uhr im Opernhaus Alceste Fr, 18. WA, 19.30 Uhr im Opernhaus Die lustige Witwe Sa, 19., 19.30 Uhr im Opernhaus Das Mannheimer Geräuschorchester # 2 »Im (Ge-)Rausch der Nacht« So, 20., 22.00 Uhr im Unteren Foyer Die Zauberflöte Mi, 23., 18.00 Uhr im Opernhaus Operettengala Die ganze Welt ist himmelblau So, 27., 19.30 Uhr im Opernhaus Blues Brothers – Unterwegs im Auftrag des Herrn Do, 31., 19.00 im Opernhaus
Ballett Der kleine Prinz (UA) Di, 08. WA und Mo, 21., 19.30 Uhr im Schauspielhaus 2 Gents (UA) Mi, 09. und Sa, 26., 19.30 Uhr im Opernhaus PURE (UA) Sa, 12., 20.00 Uhr im Schauspielhaus
Schauspiel High Voltage (UA) Di, 01., So, 13. und Di, 22., 20.00 Uhr im Studio
jenseits von fukuyama Sa, 12., 20.00 Uhr im Studio Emilia Galotti So, 13. WA, 18.30 Uhr, Fr, 25., 20.00 Uhr im Schauspielhaus Mannheim Arrival (UA) Mo, 14., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Die Räuber Mi, 16., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Agnes Do, 17., 19.30 Uhr im Schauspielhaus Die Wildente Sa, 19., 20.00 Uhr im Schauspielhaus Bitchfresse – Ich rappe also bin ich So, 20. und So, 27., 20.00 Uhr im Studio Ein Blick von der Brücke/Mannheim Arrival (UA) So, 27., 19.00 Uhr im Schauspielhaus
Junges NTM Der unsichtbare Vater ab 8 Jahren Di, 01. WA, 09.00 Uhr, Fr, 04., 09.00 und 11.00 Uhr, So, 06., 15.00 Uhr im Studio Alte Feuerwache
Haus Blaues Wunder (UA) ab 6 Jahren Do, 10., 10.00 Uhr, Fr, 11. und Mo, 14., 11.00 Uhr, So, 13., 15.00 Uhr im Schnawwl Tölpelhans ab 5 Jahren Sa, 12. WA, 11.00 Uhr und Di, 15., 09.00 und 11.00 Uhr im Studio Alte Feuerwache denn sie wissen nicht, was sie tun (UA) ab 13 J. Mi, 16., 09.00 und 11.30 Uhr und Do, 17., 11.30 und 18.00 Uhr im Schnawwl Der Schattenjunge ab 11 Jahren Sa, 19. WA, 19.00 Uhr im Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim Die Königin der Farben (UA) ab 5 Jahren Di, 22., 10.00 Uhr, Mi, 23., 16.00 Uhr und So, 27., 11.00 Uhr im Schnawwl StimmSalaBimm ab 3 Jahren Di, 29. WA, 10.00 Uhr und Do, 31., 15.00 Uhr im Studio Alte Feuerwache
Specials Freiraum für den Tanz Diskussion mit und über Tanz Mi, 02., 19.00 Uhr im Tanzhaus Käfertal Winterreise Liederabend mit Karsten Mewes und François Salignat Sa, 05., 20.00 Uhr in der Montagehalle 2. Familienkonzert »Brass and Christmas« ab 5 J. So, 06., 11.00 Uhr im Opernhaus Irgendwo im Nirgendwo Gastspiel So, 06., 20.00 Uhr im Studio Tonstudio RAUSAUSMEINEMKOPF! Di, 08. und Mo, 21., 20.00 Uhr im Studio Statisten, Geister und Geliebte – Monatlicher Salon mit Hausautor Thomas Köck und Freunden; Diesmal mit Konstantin Küspert und Lukas Barth Fr, 11., 20.00 Uhr in der Lobby Werkhaus Hear my heartbeat!! – Lesung mit Flüchtlingen Gastspiel Do, 10., 19.00 Uhr im Schnawwl Die Weihnachtsgans Auguste – Figurentheater – Gastspiel · ab 4 Jahren Do, 17., 10.00 Uhr, Fr, 18., 09.00 und 11.00 Uhr, Sa, 19., 16.00 Uhr, So, 20. Und Mo, 21., 11.00 Uhr im Studio Alte Feuerwache
Tschick ab 14 Jahren Di, 01., 11.00 u. 18.00 Uhr u. Mi, 02., 10.00 Uhr im Schnawwl
Kinderchorkonzert »Was soll das bedeuten?« So, 20., 11.00 Uhr im Opernhaus
Peter und der Wolf ab 5 Jahren Do, 03. WA, 09.00 und 11.00 Uhr, Sa, 05., 18.00 Uhr, Mo, 07. u. Di, 08., 09.00 u. 11.00 Uhr im Schnawwl
Gerne senden wir Ihnen unsere Monatsvorschau kostenfrei zu.
Freche Fläche ab 2 Jahren Fr, 04., 15.00 Uhr u. Sa, 05., 11.00 Uhr im Schnawwl Baby Tanz Fest bis 1 Jahr Mi, 09., 09.30 u. 11.00 Uhr im Studio Alte Feuerwache
Karten unter Telefon 06 21 16 80 1 50 Kartentelefon Junges NTM 0621 1680 302
[email protected] oder unter www.nationaltheater-mannheim.de