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Dh Professional - Dentalmagazin.de

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2 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Editorial LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, Schnell, aber vorhersagbar, komplikationsarm, aber ästhetisch – so wünschen sich Patienten ihre Behandlung. Wie sich solche Patientenbedürfnisse realisieren lassen, zeigten gleich zwei internationale Kongresse: das Nobel Biocare Global Symposium, 23. bis 26. Juni in New York (ab Seite 16), und der 6. Internationale CAMLOG Kongress, 9. bis 11. Juni in Krakau (ab Seite 32). Beide hochkarätig besetzten Veranstaltungen rückten den Patientenkomfort in den Fokus. Ganz deutlich zeigte sich zudem: Die Umstellung von „analog auf digital“ gewinnt an Fahrt. Doch in der Praxis angekommen ist die Umstellung noch bei Weitem nicht. Gerade einmal drei bis sieben Prozent der niedergelassenen Zahnärzte nutzen einen Intraoralscanner. Der Beratungsbedarf ist nach wie vor enorm. Herstellerunabhängige Hilfe bietet seit rund zwei Jahren die „Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA)“. Warum es noch eine weitere Fachgesellschaft im Bereich Digital Dentistry braucht, erklärt DGDOA-Vorstands- und Gründungsmitglied Dr. Ingo Baresel im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN (ab Seite 22). Die Akzeptanz von Technologien bei Zahnärzten und Zahntechnikern zu fördern und die Digitalisierung der Zahnmedizin zu beschleunigen – das ist das Bestreben von Dentsply Sirona. Dass die integrierten Workflows voranschreiten und mehr Sicherheit bieten, nun auch mit 3D in der Endodontie, führte das Unternehmen vom 11. bis 13. August spektakulär in Orlando vor. Knapp 5000 Zahnärzte aus aller Welt lockte das Florida-Event an (ab Seite 12). Leitlinien bewerten nicht Innovationen, sondern Bestehendes. Auch deshalb sind sie maßgeblich für zahlreiche Implantologen, die mit deren Hilfe Sicherheit für einen bestimmten Behandlungskorridor bekommen. Zusammen mit weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) nun ein Update für zahlreiche Leitlinien angeboten. Deren Bedeutung für die tägliche Praxis stand im Fokus des DGI-Sommersymposiums am 25. Juni in Kassel. Wichtig: Beim Scheitern einer Implantatversorgung sind sie zwar nicht justiziabel, doch sie stärken definitiv die Position des Behandlers, wie Prof. Dr. Dr. Knut Grötz in Kassel hervorhob (ab Seite 52). Apropos justiziabel: Mit einer erheblichen Zunahme von Strafverfahren rechnet Medizinrechtsanwalt Jens-Peter Jahn infolge des im Juni in Kraft getretenen Antikorruptionsgesetztes. Bislang praktizierte Modelle und Verhaltensweisen gelte es akribisch zu überprüfen, um Strafbarkeitsrisiken zu vermeiden, warnt er. Typische Risiken hat er für Sie zusammengetragen (ab Seite 64). Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam JETZT ABONNIEREN Kompakt und komfortabel – ab sofort gibt es den neuen DENTAL MAGAZIN-Newsletter. Wer diesen Newsletter abonniert, liest noch vor Erscheinen des Hefts die spannendsten Beiträge. Weitere Highlights: Rabatte und Gutscheine für Fortbildungsveranstaltungen. www.dentalmagazin.de/newsletter Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) |3 Prophylaxe sion. „Wir werden als Zahnärzte also nicht bald arbeitslos“, blickte Engel augenzwinkernd in die Zukunft. KOMMT EIN BONUSHEFT? „Wir wissen aus anderen Chronikaprogrammen beispielsweise für Diabetespatienten, dass vollfinanzierte Programme in der Regel wenig Erfolg haben“, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). „Die besten Erfahrungen im Bereich Zahnersatz haben wir mit dem Bonusheft gemacht, also einem Anreizprogramm, über das bei regelmäßiger Teilnahme der Eigenanteil der Versicherung reduziert wird.“ Ein Programm mit ähnlichem finanziellem Anreiz sei auch für die Prävention bei Parodontitispatienten denkbar. Denn: „Gerade die Parodontitis ist eine Erkrankung, die durch das Verhalten der Patienten deutlich positiv beeinflusst werden kann.“ NOCH WENIGER KARIES „Im Vergleich zu den ersten deutschen Mundgesundheitsstudien im Jahr 1989 für Westdeutschland beziehungsweise 1992 für die neuen Bundesländer ist es bei den Kindern mittlerweile zu einem Kariesrückgang von 90 Prozent gekommen“, schilderte PD Dr. Rainer Jordan, wissenschaftlicher Direktor des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ). „Im internationalen Vergleich gibt es derzeit keine aktuellen Untersuchungen, in denen in einem Land ein niedrigerer Wert zur Zahnkaries bei Kindern berichtet wird als in Deutschland.“ Die Einführung der Individual- und Gruppenprophylaxe mit Fissurenversiegelungen sei ein entscheidender Faktor in dieser Entwicklung gewesen. Das sehe man auch anhand des nachhaltigen Kariesrückgangs bei Erwachsenen; sie wiesen heute fast fünf Zähne weniger mit Karieserfahrung auf. Die eigene Zahngesundheit ist den befragten Menschen in Deutschland sehr wichtig. Mehr als drei von vier Befragten gehen regelmäßig zur Kontrolle zum Zahnarzt. Vor allem in Bezug auf die jüngeren Senioren lässt sich ein deutlicher Trend erkennen: Im Vergleich zum Jahr 1997 hat sich die Zahl der Personen im Alter von 65 bis 74 Jahren mit einer guten Mundhygiene fast verdreifacht (32 Prozent). Etwa jeder vierte Senior in diesem Alter gibt an, regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus hat sich die Zahl älterer, völlig zahnloser Menschen in den vergangenen Jahren halbiert: War 1997 noch jeder vierte Senior zahnlos, ist es heute nur jeder achte. SEHR ALTE MENSCHEN UNTERSUCHT Zum ersten Mal wurden innerhalb der Mundgesundheitsstudie auch sehr alte Menschen im Alter von 75 bis 100 Jahren und pflegebedürftige Senioren untersucht. „Gerade in Anbetracht des demografischen Wandels müssen wir ältere und pflegebedürftige Menschen in unseren Fokus rücken“, betonte Engel. Denn vor allem diese wachsende Bevölkerungsgruppe stelle eine besonde- re Herausforderung für die zahnmedizinische Versorgung dar. Rund ein Drittel der pflegebedürftigen Senioren kann die Zähne nicht mehr eigenständig reinigen. Sie weisen eine deutlich höhere Karieserfahrung auf, jeder zweite Pflegebedürftige ist komplett zahnlos. Zum Vergleich: Bei den Senioren, die nicht pflegebedürftig sind, ist es nur jeder Dritte. Hinzu kommt, dass 60 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf nicht mehr in der Lage sind, eigenständig einen Zahnarzttermin zu organisieren oder auch selbstständig eine Praxis aufzusuchen. WEITERE KONSEQUENZEN Auch wenn die Ergebnisse der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie überwiegend erfreulich für BZÄK, KZBV und die Zahnärzte allgemein sind, zeigen sie auch Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht. Die zuständigen Gremien zeigten sich selbstkritisch. „Die Studienergebnisse belegen: Es gibt differenzierbare Bevölkerungsgruppen, die nicht am hohen Versorgungsniveau partizipieren können“, sagte Engel. „Das sind die Pflegebedürftigen, das sind die Menschen mit Behinderungen, das sind die sozial Schwachen und die Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund.“ Zwar seien einige konkrete Pläne schon auf dem Weg der Umsetzung, beispielsweise durch das „A und B Konzept für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung“ oder durch die etwa 3000 Kooperationsverträge, die mittlerweile zwischen Zahnärzten und Pflegeheimen geschlossen wurden. Trotzdem: „Neue Versorgungskonzepte müssen her“, forderte Eßer. Auch in der Aus- und Fortbildung müssten noch mehr Angebote im Bereich der Senioren- und Alterszahnmedizin geschaffen werden. Engel: „Zudem muss auch die universitäre Ausbildung angepasst werden.“ Zurzeit gebe es lediglich einen Lehrstuhl im Bereich Alterszahnheilkunde in Deutschland. ZUR STUDIE Die Untersuchung wurde durch das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) durchgeführt. 1989 wurde die erste Mundgesundheitsstudie durchgeführt. Die Studie ist auch deshalb einzigartig, weil sie repräsentativ die Mundgesundheit der gesamten Bevölkerung in Deutschland darstellt. Für die fünfte Mundgesundheitsstudie wurden insgesamt 4609 Probanden untersucht. Neben einer klinischen Untersuchung, die vor allem die Haupterkrankungen Karies, Parodontitis und das Ausmaß der Zahnverluste dokumentierte, wurden die Probanden auch nach soziodemografischen Parametern befragt. Die DMS V soll des Weiteren als Grundlage für weitere Untersuchungen dienen. Jordan: „Im nächsten Schritt möchten wir nun eine Auswertung der Daten in Bezug auf Menschen mit Migrationshintergrund unternehmen.“ Die vollständige Studie kann ab Anfang September im E-Shop des Deutschen Ärzteverlags unter shop.aerzteverlag.de bestellt werden. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) |7 Fortbildung „DH PROFESSIONAL“ GERÄT INS STOCKEN Vor knapp einem Jahr verkündete die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg den Beschluss, die Ausbildung zur Dentalhygienikerin schwerpunktmäßig auf die praktische und kommunikative Kompetenz der Mitarbeiter zu fokussieren. Nun befindet sich das Projekt „DH Professional“ in der Warteschleife. | MARTIN A. REINHART A uf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker/ Prof. Johannes Einwag hatte -innen (DGDH) Ende Juni in Ludwigsburg Neuigkeiten zur richtete Prof. Dr. Johannes Einwag, Fortbil„DH Professiodungsreferent der Landeszahnärztekamnal“ für die Teilnehmerinnen. mer Baden-Württemberg, die Worte an mehr als 250 deutsche Dentalhygienikerinnen und informierte sie über den aktuellen Stand der Reformierung der Ausbildung zur DH. „Die Politik hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Einwag zu dem Projekt, das circa ein Jahr nach seiner Verkündung nun im politischen Wartezimmer feststeckt. Ursprünglich sollte die Verortung der Aufstiegsfortbildung nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) auf Länderebene geschehen. Die Länder gaben die Aufgabe nun jedoch an den Bund ab. „Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für die Katz. Nun wird es voraussichtlich lange dauern, bis sich etwas tut“, hielt Einwag fest. Da der DQR mit Wirkung zum 1. Mai 2013 in Kraft getreten ist, also nach der Verabschiedung der Musterfortbildungsordnungen der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie der Fortbildungsordnungen der Landeszahnärztekammern, müssen auch diese noch angepasst werden, bevor eine Verortung der einzelnen Berufsbilder möglich ist. PRAKTISCHE AUSBILDUNG ANGESTREBT Die DH Professional soll als Reaktion auf die zunehmende Theoretisierung der Ausbildung bzw. Fortbildung umgesetzt wer- den. Einwag: „Mit der DH Professional zeigen wir, dass für uns das über allen Fortbildungsbestrebungen stehende Ziel des Patientenschutzes nicht mit einer theoretischen Orientierung, sondern nur durch eine praktsiche Ausbildung gewährleistet werden kann. Mit der Bezeichnung DH Professional wollen wir gerade die praktischen und auch kommunikativen Handlungsfähigkeiten der DH herausstellen.“ Außerdem versucht die Kammer zu verhindern, dass der Beruf der Dentalhygienikerin im europäischen Vergleich abgewertet wird. Denn die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und die Voraussetzungen zur Erlangung der DH-Bezeichnung sind europaweit völlig unterschiedlich. Seit 2014 läuft der Transparenzprozess der EU, bei dem die Berufszugangs- und Berufsausübungsregelungen aller reglementierten Berufe der Mitgliedstaaten überprüft werden. Um transparenter zu machen, welche Kompetenzen im deutschen Bildungssystem erworben werden, definiert der DQR acht Niveaus, die den acht Niveaus des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) zugeordnet werden können. Der EQR dient als Übersetzungsinstrument, das hilft, nationale Qualifikationen europaweit besser verständlich zu machen. Als nationale Umsetzung des EQR berücksichtigt der DQR die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems und trägt zur angemessenen Bewertung und zur Vergleichbarkeit deutscher Qualifikationen in Europa bei. Best (2) UNVERSTÄNDNIS ÜBER „DH LIGHT“ Mehr als 250 DH kamen in diesem Jahr nach Ludwigsburg. 8 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Die Aufnahme der unterstützenden parodontalen Therapie in den Leistungskatalog (unabhängig von der PZR) sei auf Bundesebene ein ganz heißes Thema. „Hier gibt es viele offene Fragen und es ist richtig Bewegung drin“, erklärte Einwag. Für absurd hält Einwag die Gedankenspiele einiger Kammern, dem Abschluss der ZMP-Ausbildung durch einen Zusatz von lediglich 50 Ausbildungsstunden den Titel „DH Light“ zu verleihen, um den Absolventen dann zum Beispiel tieferes subgingivales Arbeiten zu ermöglichen. Mit dieser Meinung traf er bei den Anwesenden auf uneingeschränkte Zustimmung. © 03/2016 · 413336V1 F360. Liebe auf den ersten Pick. Man spürt es direkt, im allerersten Augenblick: F360 ist dafür schmale Taper .04 macht die Feilen flexibel: sie passen sich geschaffen, die Endo besonders einfach und sicher zu machen. dem Kanal optimal an und eignen sich für nahezu jede Endo- Das clevere Zwei-Feilen-System eignet sich perfekt für Einsteiger Anwendung. Und wer Endo bisher nicht so mochte, der wird in die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung, denn der F360 lieben. www.kometdental.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) |9 BE SUCCESSFUL | CONNECTED | OPEN Die beste Verbindung zwischen Praxis und Labor heißt ConnectDental Unter der Dachmarke ConnectDental bündelt Henry Schein sein Angebot zur digitalen Vernetzung von Zahnarztpraxis und Dentallabor sowie die Integration von offenen CAD/CAM-Systemen und innovativen Hightech-Materialien. Dabei bietet Henry Schein seinen Kunden ein lückenloses Portfolio aus Materialien, Geräten und Systemen mit verschiedenen Kapazitäten und individuellen OFFENE DIGITALE LÖSUNGEN FÜR PRAXIS UND LABOR Konzepten. Sie wünschen eine persönliche Beratung - unser spezialisiertes ConnectDental Team freut sich auf Sie. FreeTel: 0800–1700077 · FreeFax: 08000–404444 · www.henryschein-dental.de Exklusiv bei Henry Schein Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 11 DIE ZUKUNFT IST MEHR ALS CEREC Drei Tage lang machte Dentsply Sirona Orlando zum Mittelpunkt der digitalen Zahnheilkunde. Knapp 5000 Teilnehmer des SiroWorld-Kongresses erlebten eine bewährte Mischung aus Fachvorträgen, klinischen Schulungsprogrammen und hochkarätiger Unterhaltung. | BERND SCHUNK T ag zwei des SiroWorld-Kongresses in Orlando war ein guter von rund 25 Prozent in der Lage, hat sich genau diese Marge Tag für Jan Siefert, Vice President Instruments bei Dentsply auch für den Instrumentensektor, der bislang ein bis zwei ProSirona: Er händigte das erste Neuprodukt des gemeinsamen zent Marktanteil hatte, vorgenommen. Und der Außendienst Unternehmens für den US-Markt den „scharrt mit den Hufen“, wie Siefert sicht25 Außendienstmitarbeitern aus: Winkelbar stolz betonte. Da passe es ganz gut, stücke und Turbinen „made in Bensheim“. dass noch aus der Veranstaltung mit dem „Das Produkt wird in Bensheim proAußendienst heraus ein Mitarbeiter zehn duziert, und wir haben es in kürzester Instrumentenpakete der Winkelstücke Zeit optisch und haptisch angepasst für und Turbinen mit den Markennamen Midden Markt in Midwest“, erklärte Siefert west Stylus Plus und Midwest E Plus vernicht ganz ohne Stolz in Orlando. Wirkkauft habe – initiiert durch eine SMS an lich gut sei das Geschäft mit Instrumeneinen Kunden. ten in der Vergangenheit in den USA nicht Und damit ist der Instrumentengelaufen – ausgenommen seien die Lasermarkt für Dentsply Sirona durchaus ein Geräte, die dort einen guten Marktanteil Wachstumsmarkt, der durch den Zusamhätten. Siefert: „Die Instrumente haben menschluss der Unternehmen besser bisher hier im US-Markt nur eine marginaangegangen werden kann. Immerhin, le Rolle gespielt.“ Das soll sich nun meint Siefert, gehörten die USA zu den Jan Siefert, Vice President Instruments bei Dentsply Sirona, sieht die USA als Wachstumsmarkt für ändern. Die Midwest Sales Force, in andeMärkten, in denen die Angebotsklassen Dentsply Sirona-Instrumente. ren Produktbereichen zu Marktanteilen „Premium“ und „Comfort“ bevorzugt 12 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Digitale Zahnheilkunde würden. Ansonsten produziert Dentsply Sirona noch für die Bereiche „Economy“ und „Basic“. Mit einer tatsächlichen Neuentwicklung überraschte Dentsply Sirona in Orlando dann doch noch. Und für Dentsply Sirona ist es der neue, große Trend in der Endodontie: die 3D-basierte Fallanalyse und Behandlungsplanung. Geeignet, so betonte Jörg Haist, Leiter des Produktmanagementbereichs Bildgebende Verfahren, sei die brandneue Software vor allem für komplexe Fälle. Haist: „Das können Molaren mit ihrer unvorhersehbaren Anatomie, Knochenverlustsituationen, Paroschäden, vertikale Wurzeldefekte in nicht restaurierten Zähnen, periapikale Läsionen, Luxationen oder Fehlplatzierungen von Zähnen sein.“ Bisher seien intraorale Bilder und 2D-Informationen als Entscheidungshilfen vorhanden gewesen, „doch die können erheblich fehlleiten“, weiß Haist. Auf seine unverwechselbar mitreißende und amüsante Art moderierte Dr. Michael DiTolla das dreitägige Programm im Rosen Shingle Creek Resort von Orlando. Der Zahnarzt und Medienprofi führte souverän in die Fachvorträge ein, kündigte den Comedian Jerry Seinfeld und die Pop-Band OneRepublic professionell an und entlockte als Gesprächspartner dem Multiunternehmer Sir Richard Branson manch spannende Geschichte. ALLES SICHTBAR MIT 3D Jetzt, mithilfe der 3D-Analyse, werde nahezu alles sichtbar. Haist: „Komplexe Situationen erfordern eben eine optimale Visualisierung.“ Allzu oft finde man den Kanal nicht, die Überraschung komme dann nach dem Öffnen. Die Entscheidung darüber, wie behandelt wird, werde nun vorverlegt: „Man sieht früher, wenn Der Prozessablauf sieht vor, dass in der in 3D erstellten Aufnahme, die „kleinste Strukturen sichtbar macht“, der zu behandelnde Zahn isoliert wird. Das verschaffe im ersten Schritt Klarheit über die vorliegende Kanalsituation. Die 3D-Anatomie zeige zudem, wie man am besten den Fall angeht. Dabei ergeben sich drei Schlüsselbotschaften: eine verbesserte, vorhersagbare Behandlungsqualität, man wisse durch die CBCT-Daten, was einen erwarte, und die Behandlungsplanung werde erleichtert und abgesichert. Die Klarheit über den Kavitätenzugang ermögliche zudem ein stark dentinerhaltendes Vorgehen. Mithilfe einer „IntraRoot-Kamera“ werde dann ermittelt, wie lang die Feile sein muss und welchen Weg sie gehen soll. Das Erlernen der Software dauert Mit Stolz präsentierten die Dentsply-Sirona-Verantwortlichen in Orlando die neue 3D-Endo-Software, die ab November in Deutschland im Markt sein wird. Didier Devaud (Vice President Marketing Endonach Aussage von Haist 30 Minuten. dontics), Dominique Legros (Group Vice President Endodontics), Stefan Hehn (Vice President ImaUnd es brauche nur zwölf Minuten, um ging), Jörg Haist (Director Product Management Imaging) und Eddi Garrott (Senior Product Manager einen solchen komplexen Endo-Fall – Disruptive Endodontic Platform, v. l.). Die Software stelle ein „breites Fundament dar“, auf dem sich gut weiterentwickeln lasse. etwa im Bereich der oberen Molaren – vorzubereiten. „Das erleichtert also es sich um einen hoffnungslosen Fall handelt und man eben besdem Endodontologen nicht nur die Arbeit, sie wird auch verser nicht mehr öffnet.“ kürzt“, resümierte Haist. Allerdings räumte Haist ein, dass es immer noch einen ProFür die computergestützte Fallanalyse werden die enormen zentsatz an Unklarheiten oder Überraschungen geben könne: Datenmengen auf das Wesentliche reduziert. Man kann bei der „Der aber wird durch diese Software erheblich reduziert.“ So Planung Screenshots machen und messen. Identifiziert werden werde etwa das Risiko, einen Kanal zu „vergessen“ oder zu „überkönnen sowohl die palatinale wie die distobukkale und die mesiosehen“, erheblich reduziert. bukkale Kanalanatomie. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 13 Digitale Zahnheilkunde Theoretisch brauche es für die Anwendung der Software nicht unbedingt die neueste Generation der 3D-Geräte. Technisch sei das auch mit älteren Modellen möglich. Zu empfehlen seien eben Low-Dose-Maschinen „wie unser Orthophos SL 3D-Gerät“. Haist: „Und hier hilft ein hoch auflösendes Gerät sicher besser.“ Die Software sei ausgerichtet auf alle Dentsply-Feilen. Andere Systeme seien nicht verwendbar. Zwei Jahre lang haben 15 Ingenieure an der Entwicklung dieser Software gearbeitet. „Und es waren viele Zahnärzte beteiligt“, wie Stefan Hehn, Vizepräsident für den Bereich der Bildgebenden Verfahren bei Sirona Dentsply, unterstreicht. Das Produkt sei also – wie alle Produkte des Hauses – „customer-driven“. Und man sieht bei Dentsply Sirona ein enormes Entwicklungspotenzial: „Wenn man bedenkt, wie CEREC angefangen hat und wo es heute steht, kann man einige Fantasie auch für das 3D-EndoSystem entwickeln“, fügt Hehn an. Die Software, die im November in Deutschland ihren Marktstart feiert, sei ein „breites Fundament“, auf dem sich gut weiterentwickeln lasse. Die 3D-Endo-Software sei auch ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit des Firmenzusammengehens. Hehn: „Die Zusammenarbeit daran hat zwischen Dentsply und Sirona bereits zwei Jahre vor dem Merger begonnen.“ Mal Zuhörer, mal Redner: Dentsply Sirona-CEO Jeffrey T. Slovin unterstrich in Orlando, dass der Merger mit Dentsply „kein Ding der Wall Street, sondern eines für die Zahnärzte“ sei. Er sei stolz darauf, wie engagiert und positiv die Kolleginnen und Kollegen in Bensheim und in York diesen Zusammenschluss lebten. Die Zahnärzte bat er, gemeinsam mit dem Unternehmen die Zukunft zu gestalten. ZUR IDS „LOW-HANGING FRUITS“ Dentsply Sirona (3), Schunk (3) Dass Dentsply Sirona – ausgenommen die neue 3D-Endo-Softwerde, denn die Zukunft sei mehr als CEREC: „Der digitale Workware – noch zur IDS 2017 mit neuen gemeinsamen Produkten flow und die ,Single-Visit Dentistry‘ sind auch bei uns die Hauptaufwarten kann, ist äußerst unwahrscheinlich. Man sei gerade themen der nächsten Jahre.“ bei Tag 170 des Zusammenschlusses und könne naturgemäß Selbstverständlich ist der Merger auch in Orlando das alles noch keine gemeinsamen Produktneuheiten präsentieren. bestimmende Thema. Zum Auftakt des Meetings gratulierte Dr. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, so Siefert, dass man „lowMichael DiTolla, Moderator des Kongresses und Dentsply-Sironahanging fruits“ mitnehme – wie im Fall Director of Clinical Affairs, dem Dentsplyder Winkelstücke und Turbinen. Sirona-CEO Jeffrey T. Slovin: „KompliDr. Matthias Kühner, Vice President ment: Er hat sich eine Braut geangelt, die Global Sales für den Bereich Implantate, 22 Jahre jünger ist und doppelt so viel kündigte als ein von den Kunden stark Geld hat wie er selbst.“ DiTolla spielte gewünschtes Neuprodukt schon jetzt dabei auf die beiden Gründungsjahre – eine Lösung für Implantate und CEREC 1877 Sirona, 1899 Dentsply – sowie auf an. „Für den Aufbau ist TiBase notwendig. die Umsatzzahlen – 1,2 zu 2,7 Mrd. CEREC TiBase werden wir wohl zur IDS US-Dollar – an. für die Ankylos-Implantate fertig haben Slovin nannte die Gegenwart „eine und vorstellen.“ Zeit der Veränderungen“ und kündigte Gerade die Zusammenführung der an, dass die Zukunft kaum ruhiger werde. Bereiche Röntgen, Implantate und CAD/ Den Merger mit Dentsply nannte er „kein CAM seien spannende Produktfelder der Ding der Wall Street, sondern eines für Zukunft. Kühner: „Wir wollen die Implandie Zahnärzte“: „Wir sind eine dentale tate komplett in den digitalen Workflow Lösungsfirma. Unser Ziel ist, die Zahnärzintegrieren.“ Das betreffe auch die prote als dentale Profis zu stärken – im Sinne Im Gespräch mit Michael DiTolla gab der Multiunternehmer Sir Richard Branson Einblicke in thetischen Verbindungselemente, die der Patienten.“ Slovin dankte den Gästen sein Berufs- und sein Privatleben. Der dreifache weiterentwickelt würden. „Das wird allerfür ihre Treue zu Dentsply Sirona: „All das, Großvater berichtete von vielen teilweise lebensdings noch einige Zeit benötigen“, warnte was wir mit Dentsply Sirona erreicht gefährlichen Aktionen und kündigte an, bald mithilfe eines Raumtransporters Menschen „wie du Kühner vor zu großen Erwartungen in haben, haben wir Ihnen zu verdanken. Sie und ich“ Weltraumflüge zu ermöglichen. Seine kurzer Zeit. haben einen harten Job. Ich weiß das. Wir Botschaft in Orlando: „Entscheidend ist, dass man delegieren kann.“ Das Beispiel der Konferenz in Orlanmöchten gemeinsam mit Ihnen die Zahndo zeige, wohin die dentale Reise gehen medizin verändern.“ 14 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 15 1 Retrahieren 3M™ ESPE™ Adstringierende Retraktionspaste 3M™ Abformlösungen. Für perfekt sitzende Restaurationen ohne Überraschungen. Beim Abformen sollten Sie nicht zwischen Präzision und einfacher Handhabung wählen müssen. Der Abformprozess von 3M bietet Ihnen beides: Alle Produkte sind einfach anzuwenden, damit Sie die Kontrolle über jeden Behandlungsschritt behalten. Die einzigartigen Polyetherund hochwertigen VPS-Abformmaterialien wurden entwickelt, um alltägliche wie auch anspruchsvolle Fälle problemlos zu meistern und Ihren Praxiserfolg zu verbessern. Kurzum: Der einfach bessere Weg, um bessere Abformungen zu erzielen. 2 Mischen 3M™ ESPE™ Pentamix™ 3 Automatisches Mischgerät 3 Abformen 3M™ ESPE™ Impregum™ Polyether Abformmaterial 3M™ ESPE™ Impression Tray Einweg-Abformlöffel www.3MESPE.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 19 Implantologie Zudem spielt die Prothetik bei der Sofortversorgung eine große Rolle. Dazu kommen Lösungen für den stark atrophierten Kiefer, dafür haben wir das Zygoma-Treatment. Sofort versorgen lässt sich hier auch, aber nicht in allen Fällen. Deshalb haben wir die Creos-Familie zu unserem Portfolio hinzugefügt. Denn bei 40 bis 50 Prozent der Fälle sind Augmentationen einfach notwendig. Da existieren Präferenzen des Behandlers und klinische Notwendigkeiten, diese Balance muss austariert werden. Der Behandler kann ein Implantat konventionell einheilen lassen oder es sofort belasten, was − wie wir heute wissen − oft mit besseren Ergebnissen einhergeht. Es gibt niemals die „One-fits-it-all“-Lösung. Jeder Patient ist anders. Egal, wie viele gute Produkte und Konzepte zur Sofortbelastung wir entwickeln, es wird immer wieder Situationen und Patienten geben, wo das nicht möglich ist. Auch Keramikimplantate entsprechen dem Patientenbedürfnis. Viele Hersteller setzen nun auf zweiteilige ZirkonoxidImplantate. Wie weit ist Nobel Biocare in diesem Segment? GEISELHÖRINGER: Wir haben sehr früh begonnen, in diesem Bereich zu forschen. Wir hatten sogar bereits ein Implantat, das im Grunde reif war für die Markteinführung. Das war weit vor meiner Nobel-Biocare-Zeit. Doch ich kenne die Zahlen. Sie haben uns nicht ausreichend überzeugt, so dass wir das Produkt nicht gelauncht haben. Und das finde ich gut. Wir als Nobel Biocare wägen noch ab, welchen Aufwand wir in solche Nischenbereiche investieren wollen oder ob wir nicht viel mehr Patienten helfen können, indem wir uns auf die Behandlung wenn es um die Erhöhung der Effizienz und der diagnostischen Genauigkeit, um Behandlungsplanung und schablonengeführte Chirurgie geht. Passend dazu konnten sich die Teilnehmer in der digital vernetzten Ausstellungspraxis über die Optimierung des Praxisalltags informieren, zum Beispiel über das neue On1-Konzept. Die On1-Basis bildet die prothetische Verbindung auf Gewebeniveau für Nobel-Biocare-Implantate mit konischer Verbindung. Sie bleibt von der Implantatinsertion bis zur endgültigen Versorgung in Position und sorgt durch Schutz des Weichgewebes für eine optimale Einheilung. Zur Auswahl stehen eine zementierte Lösung mit dem On1 Esthetic Abutment (Titan oder Zirkondioxid) oder eine verschraubte Lösung mit dem On1 Universal Abutment. Nobel Biocare präsentierte außerdem die Weiterentwicklung von NobelProcera, unter anderem die Markteinführung der neuen NobelProcera-FCZ-Krone aus hochtransluszentem mehrschichtigem vollanatomischem Zirkondioxidmaterial. zahnloser Patienten und Sofortbelastungskonzepte konzentrieren. Sie forschen aber noch in diesem Bereich … GEISELHÖRIGNER: Selbstverständlich, es gibt kaum Bereiche, in denen wir nicht forschen. Aber alles ist eine Frage der Prioritätensetzung. Apropos Forschung: Tangiert die Antikorruptionsgesetzgebung die Forschungsbereiche der Hersteller, etwa in puncto Studienfinanzierung? Wird es für die Hersteller schwieriger? GEISELHÖRINGER: Gar nicht. Die Transparenz wird steigen. Im Hause Nobel Biocare sind seit Jahren klare ethische Standards etabliert. Dass Hersteller Studien in Auftrag geben und bezahlen, funktioniert also nach wie vor problemlos? GEISELHÖRINGER: Richtig, denn das ist völlig in Ordnung, sofern das Prozedere – das Okay der Ethikkommission, Ausschalten von Interessenkonflikten etc. – eingehalten wird. Es muss sichergestellt werden, dass die Studie zu den höchsten Standards, die vorgeschrieben sind, ausgeführt wird. Nobel Biocare geht sogar in einigen Bereichen deutlich über diese Standards hinaus. Wir wollen, dass wir absolut sichere und transparente Daten bekommen. Ich habe in unserem Kundenkreis und mit den Universitäten, mit denen wir zusammenarbeiten, nur die besten Erfahrungen damit gemacht. Antikorruptionsgesetze sind in den USA, Frankreich und nun auch in Deutschland etabliert. Das begrüßen wir. Ethische Verantwortung für den Patienten verlangt schließlich, dass Produkte der Patienten wegen eingesetzt werden. Barfuß (9) stabil genug, weil es schnell genug osseointegriert? Oder dauert es länger, und „die Schraube schlackert im Bohrloch“. Abb. 7: Stieß auf große Resonanz: das Sofort-Konzept, eine präfabrizierte, kostengünstige festverschraubte Versorgung für zahnlose Unterkiefer. SOFORT-KONZEPT FÜR DEN UNTERKIEFER Last but not least stellte Dr. Kenji Higuchi, USA, am letzten Kongresstag mit dem neuen Konzept eine kostengünstige festverschraubte Versorgung für zahnlose Unterkiefer vor. Es handelt sich um ein präfabriziertes Gerüst für drei bereits vorab festgelegte Implantatpositionen. Das Vorfabrizieren für ein solches 20 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Unterkiefergerüst biete sich an, weil die anatomischen Strukturen im interforaminalen Bereich bei vielen Patienten sehr kongruent sind, hieß es. Beim All-on-4-Konzept lassen sich die Implantatpositionen frei wählen. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 21 Digitale Zahnheilkunde INTRAORALSCAN: KONVENTIONELL WAR GESTERN Seit Jahren „dümpelt“ die Akzeptanz der Zahnärzte in puncto optische Abformung bei maximal sieben Prozent. Halten Sie ein „zügiges“ Umdenken der niedergelassenen Zahnärzte für zwingend notwendig? Erwarten Sie einen Umbruch? BARESEL: In der Tat schätzt man, dass gerade einmal drei bis sieben Prozent der deutschen Zahnärzte einen Intraoralscanner benutzen. Aber über kurz oder lang ist der Intraoralscan ein Muss. Wir nehmen seit 22 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Dr. Ingo Baresel studierte Zahnmedizin in Erlangen und ist seit 1996 niedergelassen in der Gemeinschaftspraxis Dres. Baresel in Cadolzburg. 2014 gründete er mit seinem Bruder Dr. Jens Baresel und seinem Vater Dr. Wolfgang Baresel die Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA). www.dgdoa.de Privat Warum braucht es noch eine neue Fachgesellschaft zum Thema Digital Dentistry? BARESEL: Weil die Vorteile des Intraoralscans allein unterzugehen drohen. Das Thema der digitalen Abformung kommt zwar seit Langem bei verschiedenen Veranstaltungen zur Sprache, wird aber meist mit der gesamten CAD/CAM-Vorgehensweise diskutiert. Die Vorteile der digitalen Abformung per se rücken stets in den Hintergrund. Um dies zu ändern, haben wir mit der DGDOA 2014 ein praxisbezogenes Forum geschaffen. Zudem möchten wir die Hersteller „antreiben“, die Systeme weiter zu verbessern, offene Lösungen anzubieten und eine unkomplizierte Vernetzung aller digitalen Anwendungen zu etablieren. Denn hier sehen wir nach wie vor Schwächen. Die DGDOA bietet deshalb Fachinformationen und Weiterbildung auf dem Gebiet der digitalen oralen Abformung für alle Fachbereiche der Zahnmedizin. Privat Herstellerunabhängige Unterstützung für niedergelassene Zahnärzte liefert die 2014 gegründete Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA). Am 21. und 22. Oktober findet die zweite Jahrestagung mit namhaften Referenten statt. Mit dabei: Prof. Dr. Daniel Edelhoff, Prof. Dr. Dr. Albert Mehl und Dr. Jan Frederik Güth. Über den Beratungsbedarf und mögliche Einsatzgebiete der Scanner sprach das DENTAL MAGAZIN mit Vorstands- und Gründungsmitglied Dr. Ingo Baresel. | ANNE BARFUß Dr. Jens Baresel studierte Zahnmedizin in Erlangen und ist seit 1999 niedergelassen in der Gemeinschaftspraxis Dres. Baresel in Cadolzburg. Langem den PC für Abrechnung, Rezepte und Rechnungen, erstellen digitale Röntgenaufnahmen und die meisten Dentallabore digitalisieren via Scanner die analog erstellten Modelle. CEREC ist bereits seit mehr als 30 Jahren am Markt. Die computergestützte Erfassung der Mundsituation, Planung und Herstellung von Zahnersatz haben sich inzwischen als Standard in der Zahnmedizin etabliert. Das Indikationsfeld für optische Abformungen wird stetig erweitert. Umfassendere Restaurationen, mehrgliedrige Brückenkonstruktionen, Schienen sowie kieferorthopädische Modelle lassen sich im digitalen Workflow kosteneffektiv herstellen. Dazu kommt: Die dreidimensionale Darstellung der Behandlungssituation am Bildschirm mit Abbildung der Zahnstruktur und Gingivatextur erlaubt eine sofortige Qualitätskontrolle. Und auch das Scannen subgingivaler Bereiche bereitet keine Probleme mehr. Neue plastische Verdrängungsmaterialien wie Retraktionspasten machen es möglich. Dennoch sind die Zahnärzte skeptisch. Warum? BARESEL: Nach wie vor befürchten Kollegen, die digitalen Abformungen seien ungenau. Doch das ist ein Irrtum. Bereits unsere erste Jahrestagung hat das Thema Präzision und Genauigkeit von digitalen Abformungen in den Fokus gerückt. Es war klarer Konsens unter den Referenten (Prof. Dr Wöstmann, OA Dr. Güth), dass die digitale intraorale Abformung der klassischen Digitale Zahnheilkunde Abb. 1: Verschiedene Scanner im Praxistest Abformung in diesen Punkten mindestens ebenbürtig ist. Auch eine Studie der DGDOA, die 27 Studien zur Präzision und Genauigkeit digitaler Abformungen vergleicht, kommt zu diesem Ergebnis. Dies gilt für Einzelzahnrestaurationen, Brücken oder Einzelzahn-Implantatarbeiten. Zahlreiche weitere Studien belegen, dass auch die Präzision der Abformung des ganzen Kiefers mittels eines Intraoralscanners der eines konventionellen Abdrucks zumindest entspricht. Leider ist dies in den Praxen noch nicht angekommen. Wie wollen Sie Kollegen von den Vorteilen der digitalen Abformung überzeugen? BARESEL: Wir machen ihnen die Abläufe im zahntechnischen Labor bewusst: In nahezu jedem zahntechnischen Labor werden heutzutage klassisch erzeugte Gipsmodelle noch einmal digital gescannt und weiterverarbeitet. Wären sich alle Zahnärzte dessen bewusst, würden sich sicher einige dafür entscheiden, diesen fehlerbehafteten Zwischenschritt auszulassen und die Datenerfassung gleich im Mund durchzuführen. Nach vielen Untersuchungen ist ein Großteil aller konventionellen Abformungen fehlerhaft. Dennoch sehen viele Zahnärzte noch nicht die Notwendigkeit, ihr gut funktionierendes System zu verlassen, einen neuen Workflow zu erlernen und in den Praxisablauf zu integrieren. Worauf führen Sie das zurück? BARESEL: Eine Scheu vor solchen Umstellungen ist einfach verständlich. Auch die Investitionen sind nicht ganz unerheblich. Aktuelle Scansysteme schlagen mit 16 000 und 45 000 Euro zu Buche. Es bedarf deshalb noch sehr viel Aufklärung und praktischen Erlebens, um die digitale Abformung weiter zu implementieren. Dass diese Technik die Zukunft ist, steht außer Zweifel. Das Scannen ist nicht unbedingt „schneller“ als die herkömmliche Abformung. Das gilt vor allem für die Darstellung des ganzen Kiefers. Grund: Der Scanner „sieht“ nicht den gesamten Kiefer auf einmal, sondern nur Ausschnitte. Ist das ein Problem? BARESEL: Nein – und die zum Teil in der Literatur beschriebenen abenteuerlichen Scanzeiten sind Vergangenheit. Mit modernen Scannern beträgt die ungefähre Scanzeit pro Kiefer maximal zwei bis drei Minuten. Studien, die etwas anderes aussagen, beziehen sich in der Regel auf Scans, die von unerfahrenen Studenten (häufig auch mit Puder) durchgeführt wurden. Natürlich unterscheiden sich die Scanner auch in ihrer Aufnahmegeschwindigkeit und es gibt eine gewisse Lernkurve. Allerdings ist diese Lernkurve auch bei klassischen Abformungen gegeben, einen Erfolg bekommt man im digitalen Workflow allerdings deutlich schneller. Was halten Sie von scanbaren Abformmaterialien? Könnten so Übergangslösungen aussehen? BARESEL: Definitiv nicht, die Ergebnisse sind schlechter als die konventionelle und digitale Abformung. Solche Übergangssysteme halte ich für unnötig. Lediglich im kieferorthopädischen Bereich versuchen einige Hersteller von Modellscannern die Anwender von einer Digitalisierung ihres Modelllagers zu überzeugen. Im täglichen Workflow ist es doppelte Arbeit, ein Modell erst klassisch zu erstellen und dann zu digitalisieren. Wie bewerten Sie die analoge Form des Artikulierens, ist das noch zeitgemäß? BARESEL: Die analoge Form des Artikulators mit Bezugsebenen und Achsen verliert an Bedeutung. Die erstellten digitalen Modelle können mit spezieller Software in einen virtuellen Artikulator einfach übertragen werden. Im Vergleich schneidet die Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 23 Digitale Zahnheilkunde konventionelle mechanische Methode schlechter ab als die virtuelle. Die Zukunft liegt in der Bereitstellung von Schnittstellen, um Komponenten wie Intraoralscanner, Gesichtsscanner, digitale Registrierungssysteme und dreidimensionale bildgebende Röntgenverfahren miteinander zu synchronisieren. Stichwort Implantatprothetik: Der Implantatscan gilt als wesentliche Domäne der Scantechnik, weil man nicht „in den Sulkus hinein“ muss … BARESEL: Richtig, das erleichtert die Arbeit im Praxisalltag erheblich. Denn die Übertragung der Implantatsituation im Mund mit konventionellen Methoden ist häufig sowohl für den Zahnarzt als auch für den Patienten unkomfortabel und schwierig. Durch lange Übertragungspfosten ist gerade im Molarenbereich das Entfernen der Abformung häufig schwierig. Zudem ist die Abformung von Implantaten und Zähnen nicht immer in allen Bereichen präzise, so dass Wiederholungen der Abformung anstehen können. Es existiert nach Untersuchungen bisher kein Abformmaterial im Zusammenhang mit einer bestimmten Abformmethode, das die intraorale Implantatsituation des Patienten exakt reproduziert. Wie gehen Sie in Ihrer Praxis vor? BARESEL: Je nach System wird zunächst der Restkiefer inklusive der offenen Implantatschraube gescannt, um das Emergenzprofil darzustellen. Anschließend wird der zur Implantatgröße passende Scanpfosten eingeschraubt, um die exakte Implantatposition zu übertragen. Der Scanpfosten wird ebenfalls gescannt. Die Software des Scanners rechnet diesen automatisch in den ersten Scan ein. Je nach Intraoralscanner ist auch nur ein Scan des Kiefers mit eingeschraubtem Scankörper möglich. Nach Abformung des Gegenkiefers und der digitalen Bissnahme ist der Vorgang der Abformung beendet und die Daten können ins Labor versandt werden. Sollten weitere präparierte Zähne in dieser Abformung enthalten sein, können diese natürlich einzeln präzise abgeformt und sofort im Monitor überprüft werden. 24 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Abb. 2: Flächige Dreiecksdarstellung eines STLDatensatzes Scanner 1 Abb. 3: Flächige Dreiecksdarstellung eines STLDatensatzes Scanner 2 Abb. 4a: Implantatworkflow, Zustand vor Scan des Emergenzprofils, Abb. 4b (rechts): Scan des eingesetzten Scanbodys Für den weiteren Workflow im Labor gibt es je nach Implantatsystem und Anbieter verschiedene Möglichkeiten. Und das war bislang schwieriger? BARESEL: Korrekt, in der Vergangenheit wurde im Labor zunächst ein individuelles Abutment erstellt, dieses in einer weiteren Sitzung im Mund des Patienten eingesetzt und hiervon ein weiterer Intraoralscan durchgeführt. Auf diesem Zweitscan wurde dann nach herkömmlichen Verfahren eine Krone erstellt und Abutment mit Krone in einer dritten Sitzung beim Patienten eingesetzt. Dieses Verfahren hat einige Nachteile. Zunächst muss der Patient zu einer weiteren Sitzung in der Praxis erscheinen und die Einheilkappe ein weiteres Mal entfernt und wieder eingegliedert werden, was zu einer Verletzung der Gingiva führen kann. Vor allem aber ist bei einer äquigingivalen oder subginigvalen Lage der Präparationsgrenze des individuellen Abutments die Abformung dieser Grenze problematisch. Die Retraktion eines Gingivalrandes rund um ein Implantatabutment ist immer problematischer als die Abformung eines Gingivalrandes rund um einen Zahn, da es häufig aufgrund der Spannung der Gingiva schwierig ist, die Grenze durch Retraktion klar darzustellen. Mehr Stabilität MEHR GARANTIE Mehr Service Mehr Sicherheit Mehr Vertrauen Mehr Qualität Mehr Preisvorteil Mehr Ästhetik 5 JAHRE GARANTIE KOMPLETT: e.max-Krone & Individuelles Titanabutment, goldfarben eloxiert (inkl. Schraube, Modelle, Zahnfleischmaske, Übertragungsschlüssel und Versand) PREISBEISPIEL 337,- € zzgl. MwSt. Der Mehrwert für Ihre Praxis Als Komplettanbieter für zahntechnische Lösungen beliefern wir seit über 29 Jahren renommierte Zahnarztpraxen in ganz Deutschland. Ästhetischer Zahnersatz zum smarten Preis – so geht Zahnersatz heute. www.permadental.de | Freecall 0800/7 37 62 33 Modern Dental Group Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 25 Baresel (7) Digitale Zahnheilkunde Abb. 4c: Implantatworkflow, Scanbodys in situ Abb. 4d: Implantatworkflow, Scanbodys in situ Wo liegt der Vorteil im Vergleich zur klassischen Abformung? BARESEL: Die gleichzeitige Abformung von Implantaten und Präparationen ist deutlich präziser und einfacher. Bei der klassischen Abformung sind hier sehr häufig Fehler vorgekommen und Abformungen mussten wiederholt werden. Zudem ist der Scan für den Patienten deutlich angenehmer und schneller. Es müssen keine langen Übertragungspfosten verwendet werden, die gerade bei geringer Mundöffnung im Molarenbereich häufig Probleme verursachten. Abutment firmenseits erstellt, der in jeder Dimension vom Zahntechniker bearbeitet werden kann. Nach Bestätigung des Abutmentdesigns wird dieses von Dentsply Sirona Implants gefertigt und dem Labor zugeschickt. Zeitgleich erhält das Labor einen Datensatz, in dem das Abutment als Stumpf eingerechnet ist, für die weitere Herstellung des Zahnersatzes. Es besteht nicht die Möglichkeit, Abutment und Zahnersatz zusammen in einem Modell zu kontrollieren. Beide Techniken funktionieren problemlos und sind für den Praktiker eine enorme Arbeitserleichterung bei höherer Präzision. Welche Möglichkeiten bieten sich an? BARESEL: Es gibt unterschiedliche Wege. Es kann ein physisches Modell gedruckt werden, in das ein Modellimplantat – ähnlich einem Laboranalog – eingeschraubt oder geklebt wird. Die hierfür nötige Aussparung wird auf der Basis der Scandaten und des Scanpfostens zuvor berechnet. Im weiteren Prozess wird ein individuelles Abutment generiert und gefertigt. Nun kann der Datensatz dieses Abutments in die Konstruktionssoftware eingerechnet und darauf der geplante Zahnersatz gefertigt werden. Manche Labors stellen allerdings das gedruckte Modell mit eingeschraubtem Abutment in den Laborscanner und erstellen hieraus einen digitalen Datensatz zur weiteren Bearbeitung. Einen anderen Weg geht die Firma Dentsply Sirona Implants über ihre Atlantis-Plattform. Hier werden die Daten der Abformung in deren Portal hochgeladen. Es wird ein Konstruktionsvorschlag für das 26 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Das Angebot an Intraoralscannern am Markt wächst stetig. Nach welchen Kriterien soll sich der Praktiker entscheiden? BARESEL: Die Präzision des Scanners ist das A und O, unabhängige Studien verschaffen einen Überblick, auch unsere DGDOA-Studie. Dazu kommen  die Geschwindigkeit (Vergleichstests bieten sich an),  das Handling (Größe des Scankopfes, Gewicht, Sitzposition beim Scannen),  der Einsatzbereich (Prothetik, Implantologie, KFO),  der Farbmodus (vorhanden und benötigt?),  die Vorbehandlung (Puder, Bestäuben, Liquid, ohne Vorbehandlung),  die Bereitstellung der Daten (Wie kommen ich und mein Labor an die Daten und welches Format haben diese?),  die Desinfektionsmöglichkeit/Sterilisationsmöglichkeit (Einmalkopf?),  die Datenauswertung (Wird weitere Software benötigt?)  die Modellerstellung (Wer produziert mein Modell?),  Kooperationen (Welcher Partner akzeptiert welche Daten?),  Scanfee- oder Update-Kosten,  Preis des Geräts. Mit welchen neuen Entwicklungen in puncto Scannen dürfen die Zahnärzte rechnen? BARESEL: Die digitale Entwicklung schreitet stetig voran. Neu in der digitalen Welt ist die Möglichkeit, eine Datenbrille mit dem Intraoralscanner zu koppeln. Dabei wird das Monitorbild des Scanners direkt auf die Brille projiziert, so dass der Scannende in der Lage ist, den Kopf frei zu bewegen oder – entgegen der üblichen Scanstrategie – auch in den Mund zu blicken. Viele Scanner können mittlerweile auch farbige Scans durchführen. Dies hat zwei große Vorteile. Zum einen ist es deutlich einfacher, die Präparationsgrenzen festzulegen, wenn man zwischen dem monochromen und dem farbigen Modus wechseln kann. Zum anderen ist es möglich, vor Beginn der Behandlung Okklusionspunkte mit entsprechender Okklusionsfolie zu markieren und diese beim späteren Scan mit auszuzeichnen. So kann der Zahntechniker im Labor die erfolgte Bissnahme nochmals überprüfen. Es muss allerdings möglich sein, den Scan als farbige Datei zu verschicken, was nicht mit allen Systemen möglich ist. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 27 Digitale Zahnheilkunde Permadental ABFORMUNG: HOLT SCANNEN AUF? Wo eine Digitalisierung im Zusammenspiel von Zahnmedizin und Zahntechnik sinnvoll ist, engagiert sich die Modern Dental Group und somit Permadental. Aktiv unterstützt das Unternehmen auch die zweite Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Digitale Orale Abformung (DGDOA) mit einer Teilnahme an der begleitenden Industrieausstellung als Premiumpartner. Den Wandel vom reinen Auslandszahnersatzanbieter zum Komplettanbieter von Lösungen, erklärt Marketingleiter Wolfgang Richter im Interview. | ANNE BARFUß Die Umstellung von „analog auf digital“ gewinnt an Fahrt. Welche Hilfen bietet Permadental? RICHTER: Als weltweit vernetzter Anbieter von zahntechnischen Versorgungen haben wir seit Beginn der Digitalisierung die Entwicklung mitverfolgt und getestet: Wie funktioniert das? Was bringt wirklich Vorteile? Durch unsere Einbindung in eine der weltgrößten Dentallaborgruppen (MDG) können wir mit neuen Techniken und Materialien häufig schon vor der Markteinführung in einer Intensität arbeiten, wie es einem rein regional tätigen Labor selten möglich ist. Wir verfügen zusammen mit unseren europäischen Partnern und unseren Nie28 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) derlassungen in den USA darum über eine große digitale Expertise. Davon profitieren natürlich die Zahnärzte. Früh schon waren wir in der Lage, von allen gängigen IOS-Systemen Datensätze zu verarbeiten, und haben aktiv an der Digitalisierung mitgearbeitet. Seit 2015 bietet Permadental als Reseller von 3 Shape seinen Kunden einen eigenen Scanner an. Geschulte Fachleute begleiten die Integration in den täglichen Praxisablauf. Das offene System zu einem sehr attraktiven Preis ermöglicht es auch kleinen und mittleren Praxen, sich weiter in Richtung digitaler Workflow zu entwickeln, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Man kennt Permadental vor allem als Auslandszahnersatzanbieter. Hat sich das geändert? RICHTER: Ja, Zahnarzt und Patient können heute auswählen, wo die monolithische Versorgung gefertigt werden soll: in Deutschland oder in einem der erfahrensten Fräszentren der Welt, bei MDG in Hongkong. Bereits seit einigen Jahren betreibt unsere Laborgruppe in Emmerich am Rhein ein digitales Fertigungszentrum, das wir komplett neu konzipiert und mit den neuesten technischen Möglichkeiten ausgerüstet haben. Es war zunächst gar nicht so einfach, den Workflow so zu gestalten, dass er sich harmonisch in die Arbeitsabläufe mit den Zahn- Mini-Packs exklusiv für Ihre Praxis! Jetzt einfach bestellen: > online unter www.wrigley-dental.de/shop > per Telefon unter 030 231881-888 Denken Sie schon heute an den Tag der Zahngesundheit! Überraschen Sie Ihre Patienten: Geben Sie ihnen nach der Behandlung Wrigley’s EXTRA mit! Denn damit unterstützen Sie Ihre Patienten nicht nur bei der weiteren Zahnpflege und Kariesprophylaxe – auch Ihre Praxis profitiert davon. Schließlich erhalten kleine Geschenke die Freundschaft und sorgen dafür, dass man immer wieder gerne zu Ihnen kommt. Die Zahnpflege für zwischendurch. Süßes naschen, Herzhaftes snacken, Smoothies trinken: Heutzutage ist man viel unterwegs und isst immer dann, wenn es die Zeit gerade erlaubt. Und so sind die Zähne häufigen Säureattacken ausgesetzt. Das 20-minütige Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann dem entgegen wirken. Denn es erhöht die Speichelmenge bis um das Zehnfache, unterstützt die Neutralisierung von Plaque-Säuren und hilft die Demineralisierung des Zahnes zu verringern – Karies-Ursachen können so deutlich minimiert werden. Unser Angebot zum Tag der Zahngesundheit am 25. September 2016: Envelope wahlweise mit EXTRA Professional White Mini Packs 100 Stk. 13,30 € à 2 Dragees EXTRA for Kids Bubble Gum Mini Packs 130 Stk. 14,40 € à 1 Mini-Streifen Alle Preise inkl. MwSt. Ab Mitte August lieferbar. Nur solange der Vorrat reicht. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 29 Digitale Zahnheilkunde arztpraxen einfügt. Im Ergebnis hat sich dadurch bei uns ein digitales Know-how konzentriert, das uns dauerhaft einen Vorsprung für unsere Kunden ermöglicht. Es konnten so kürzere Lieferzeiten realisiert werden, die nun durch den vermehrten Einsatz von Intraoralscanner nochmals interessanter werden. Der Versandweg zum Labor fällt als Zeitfaktor faktisch weg. Der Versand der fertigen Arbeit von Emmerich zum Kunden dauert in der Regel dank einer ausgeklügelten Logistik nur noch einen Tag. Wie entscheidet sich das Gros Ihrer Kunden? Für Auslandszahnersatz oder die „heimische“ Fertigung? RICHTER: Erstaunlicherweise spielt das für viele Kunden bei monolithischen Versorgungen nur eine untergeordnete Rolle: Qualität und Preis müssen stimmen. In Deutschland sind Labore im digitalen Workflow angekommen, Zahnmediziner weitaus weniger. Wie sieht das in anderen Ländern aus? RICHTER: In einigen Bereichen der digitalisierten Zahnmedizin sind andere Länder wirklich schon ein wenig weiter als Deutschland. In den Niederlanden etwa ist der Anteil digitaler Abformungen bereits heute um einiges höher. Die dort gewonnenen Erfahrungen helfen uns, auch deutsche Zahnärzte von den Vorteilen des Scannens zu überzeugen. Wie sieht es in den USA aus? RICHTER: Besonders für kleinere und monolithische Versorgun- gen kommt dort bedeutend häufiger bereits ein Intraoralscanner zum Einsatz. Vielleicht ist man in den USA generell technischen Neuheiten gegenüber aufgeschlossener? Das Interesse am Scannen scheint bei den Zahnärzten durchaus vorhanden zu sein, die Bereitschaft, sich darauf auch wirklich einzulassen, weniger. Schrecken vor allem die Kosten ab? RICHTER: Technische Weiterentwicklungen und ein mittlerweile großes Angebot an zur Verfügung stehenden Materialien sorgen im Moment europaweit für eine etwas schnellere Verbreitung des Intraoralscanners. Am Ende sind es auch attraktivere Preismodelle, die die Anschaffung eines Systems interessanter machen. und Existenzgründer wird zukünftig der Einsatz eines Scanners keine Besonderheit mehr sein. Neue Praxen setzten oft von Beginn an auf eine größtmögliche digitale Vernetzung. Von der Patientenakte über bildgebende Verfahren bis hin zum Intraoralscanner – auch der immer aufgeklärtere Patient wird solche Angebote zukünftig erwarten. Der nächste Generationswechsel im und neben dem Stuhl wird für eine bedeutend schnellere Verbreitung sorgen. Schon 30 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Werden kostengünstige Materialien wie monolithische Zirkonoxidkronen den Auslandszahnersatz bald verdrängen? RICHTER: Anbieter, die sich nur über den „billigen“ Preis definieren, könnten natürlich über kurz oder lang Probleme bekommen. Eine geringe Marge pro Einheit und ein immer noch wachsender Wettbewerb werden inländischen und ausländischen Anbietern Schwierigkeiten bereiten. Das ist zwar nicht neu, verschärft aber weiter die Situation. Permadental hat sich jedoch als Anbieter zahntechnischer Lösungen auf hohe Qualität und ein komplettes Angebot zu sehr interessanten Preisen bei einem guten Service fokussiert – wir agieren in einem anderen Marktsegment. Indem wir weltweit in relevanten Zahnersatzmärkten nach Veränderungen suchen und diese frühzeitig identifizieren, gestalten wir solche Entwicklungen im Interesse unserer Kunden mit. Als wir vor Jahren über ein eigenes digitales Fertigungszentrum in Deutschland nachdachten, wird sich so mancher Mitbewerber gewundert haben: Ist das wirtschaftlich überhaupt darstellbar? Heute sind wir in der Lage, monolithische Zirkonversorgungen in hoher Qualität auch aus deutscher Fertigung anzubieten, und haben damit Marktanteile gewonnen. Welchen Stellenwert haben die Fortbildungen für Zahnärzte in diesem Segment? RICHTER: Wir laden jedes Jahr Referenten ein, um unsere Kunden und interessierte Gäste zu aktuellen Themen umfangreich zu informieren. 2016 konnten wir Jochen Peters, Xavier Deleersnijder und Prof. Dr. Peter Pospiech von der Charité Berlin für unsere Fortbildungen gewinnen. Am 7. September findet eine weitere Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „monolithisches Zirkon“ in Essen auf dem Baldeneysee statt. Prof. Pospiech wird über Vor- und Nachteile von Vollzirkon refeWolfgang Richter rieren. Die letzte Fortbildungsveranstaltung ist seit 2014 Marketingleiter bei für Zahnärzte in 2016 ist für den 7. Oktober Permadental und zeichnet in Augsburg geplant. Die „Minimierung von außerdem für den Bereich Business Einschleifmaßnahmen“ und die Frage, „ob Development verantwortlich. der Intraoralscanner das letzte Puzzlestück [email protected] zum digitalen Workflow“ ist, stehen auf dem Programm. Privat Welche Trends zeichnen sich ab? RICHTER: Besonders für junge Zahnärzte jetzt kommen Intraoralscanner nicht mehr nur bei besonders technikaffinen Behandlern zum Einsatz, sondern immer häufiger in Praxen, die sich gut funktionierende und einfach zu bedienende Lösungen wünschen. Die zunehmende Feminisierung in der Zahnmedizin verstärkt diesen Trend noch. Auf dem alle zwei Jahre stattfindenden World Dental Forum (Organisator: MDG/Permadental), einem renommierten internationalen Kongress, verzeichnen wir spätestens seit Hongkong 2015 ein weltweit gestiegenes Interesse an der optischen Abformung. Und: Auf der IDS 2017 werden uns wieder Weiterentwicklungen präsentiert, die für eine Akzeptanzsteigerung in den Praxen sorgen dürften. Ihr Leistungsplus: iSy® All-in-Sets + Implantat + Einpatienten-Formbohrer + Implantatbasis + Verschlusskappe + Gingivaformer + Multifunktionskappen + Preisgarantie bis 31.12.2017 + Exzellenter Service 99,– € zzgl. gesetzlicher MwSt. beim Kauf eines 4er-All-in-Sets iSy ist das preisWerte Qualitätssystem von CAMLOG. Es ist schlank, flexibel und überzeugt in der Praxis mit einfacher Handhabung, effizientem Workflow und einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis. Die iSy All-in-Sets sind ein echtes Leistungsplus und enthalten viele Teile, die Sie sonst zukaufen müssten. Bei iSy ist mehr für Sie drin. Mehr Qualität. Mehr Service. Mehr Leistung. Entdecken Sie iSy und erfahren Sie, warum 99 Euro günstiger sind als 59 Euro. C AD/C A M ready Telefon 07044 9445-100, www.isy-implant.de. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 31 Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 35 Implantologie Barfuß (16) Abb. 14: Prof. Katja Nelson, Freiburg, und ihr ehemaliger Studienkollege Dr. Stefan Neumann Abb. 16: Prof. Hendrik Terheyden moderierte die erste Session „Basisprinzipien in der Behandlungsplanung, Implantatprothetik und Prothetik“. Abb. 15: PD Dr. Michael Stimmelmayr, Cham, Prof. Dr. Gerald Kennmair, Österreich (r.) nicht, könne keine CAD/CAM-Fertigung das Outcome retten. Die Zusammenarbeit von Chirurgie und Prothetik sei der Erfolgsgarant für ästhetische Ergebnisse. Ebenfalls am Vortag skizzierte die CAMLOG-Führungsmannschaft die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Jedes vierte in Deutschland verkaufte Implantat ist heute ein CAMLOG-Implantat und jedes dritte CAMLOG-Implantat wird außerhalb Deutschlands verkauft. Seit dem ICC 2014 hat das Unternehmen zehn neue Produkte und Behandlungskonzepte auf den Weg gebracht. Und mit dem Einstieg in das Keramikimplantatsegment geht das Wachstum weiter. Die Vereinbarung mit Axis Biodental erweitere das CAMLOG-Produktangebot, das nun über eine breite Palette von Keramikimplantaten, prothetische Komponenten und ein einfach zu bedienendes Chirurgie-Kit verfüge. KONTROVERS DISKUTIERT Materialqualität erlauben besser voraussagbare Ergebnisse. Dies funktioniert aber nur mit geeigneter Technologie und fundiertem Wissen, wie Experten aus Hochschule, Praxis und Labor in Krakau zeigten. Wohin führt der digitale Weg? Werden wir zum Beispiel in Zukunft nur noch mit virtuellen Modellen arbeiten? Antworten lieferte der Digital Dentistry Pre-Congress am Vortag. Das Team Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, und ZTM Carsten Fischer, Frankfurt, zeigte sich überzeugt, dass „analoge Arbeitsschritte uns noch eine lange Zeit begleiten werden“. Die digitale Zukunft gehöre eindeutig offenen Systemen mit unverfälschten STL-Dateien. Erste geschlossene Systeme seien bereits vom Markt verschwunden. Wer Komponenten kombiniere, sollte aber alle Anbieter und Partner kennen und kompetent mit ihnen kommunizieren. Damit sich digitale Techniken durchsetzen, müssen nach Überzeugung von Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, alle Beteiligten Blockaden im Kopf überwinden. Analoge Prozesse digital zu kopieren, führe nicht zum Ziel. Viele Beispiele zeigten in Krakau, wie sich analog und digital ergänzen und vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen. Der Oberbegriff CAD/CAM sei kein Gütesiegel, vielmehr ein Sammelbegriff, warnte Gehrke. Es gelte, die handwerklichen Skills mit der neuen Technik zu verknüpfen. Stimme die Implantatposition 36 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Der Höhepunkt der beiden Kongresstage bildete ebenfalls den Abschluss. In „Streitgesprächen“ wurden unterschiedliche Meinungen heiß diskutiert. Das Publikum hatte jederzeit die Möglichkeit, Fragen via App einzubringen, die dann in der Diskussionsrunde aufgegriffen wurden. So zeigte Privatdozent Dr. Markus Schlee, Forchheim, Zweifel an der ätiologischen Hauptrolle des Biofilms. Auch andere Referenten bewerteten dies in ihren Beiträgen ähnlich. Oft sei unklar, warum manche Patienten Periimplantitis bekämen, andere dagegen nicht. Da verfügbare Therapiemethoden eine unsichere Prognose hätten, bevorzugt Schlee in vielen Fällen Explantationen und gegebenenfalls erneute Implantationen. Der amtierende DGI-Präsident Schwarz hielt dem entgegen, dass noch in keiner Studie ein Knochenabbau ohne biofilminduzierte Entzündung nachgewiesen werden konnte. Auch therapeutisch seien verschiedene Methoden nachweisbar erfolgreich, je nach Situation müssten Implantatoberflächen mit rotierenden Instrumenten geglättet werden. Alle Referenten waren sich einig, dass eine ganze Reihe von Faktoren periimplantäre Entzündungen begünstigt, darunter Parodontitis, Qualität und Quantität von Weichgeweben, Implantatposition, Zementreste im Sulkus (Gegenmittel: Faden legen) und Oberflächenbeschaffenheit von Implantat, Aufbau und Restauration. OsseoSpeed™ Profile EV – Einzigartiges Implantat für den schräg atrophierten Kieferkamm Das OsseoSpeed Profile EV ist so geformt, dass beim schräg atrophierten Kieferkamm der vorhandene Knochen effizient genutzt werden kann. • Ermöglicht einen 360°-Knochenerhalt • Hervorragende Weichgewebsästhetik • Kann eine Augmentation vermeiden • One-position-only: Alle ATLANTIS- und indexierten Komponenten lassen sich in nur einer Position einsetzen Das OsseoSpeed Profile EV-Implantat ist ein essenzieller Bestandteil des neuen ASTRA TECH Implant System™ EV und wird durch den einzigartigen ASTRA TECH Implant System BioManagement Complex unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter www.jointheev.de DENTSPLY IH GmbH · Steinzeugstraße 50 · 68239 Mannheim · Telefon 0621 4302-006 · www.dentsplyimplants.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 37 Auch wenn die Symbole ® oder ™ nicht an allen Stellen angegeben werden, verzichtet DENTSPLY Implants nicht auf seine Markenrechte. 32670837-DE-1504 © 2015 DENTSPLY Implants. Alle Rechte vorbehalten. Folgen Sie der natürlichen Form Prophylaxe PROPHYLAXEKONZEPT PRÜFEN Auch bewährte Abläufe in der Pophylaxe lassen sich optimieren. Praxisinhaber und ihre Teams sollten trotz häufig stressigen Alltags Zeit finden, ihr Prophylaxekonzept anzupassen und neu zu gestalten. Das kann sich lohnen. | SUSANNE PRINZHORN Abb. 1: Implantatprophylaxe-Schallspitze SF1981+ SF1982, verhindert das Aufrauen der Implantathälse. 38 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) n der Regel haben Praxisteams selten Vergleichsmöglichkeiten. Sie lesen und hören das eine oder andere, besuchen Fortbildungen, unterhalten sich mit Kollegen. Häufig sind sie jedoch derart in den Praxisalltag eingebunden, dass sie einmal festgelegte Arbeitsabläufe für längere Zeit nicht wieder anrühren. Prophylaxekonzept ist ein Gesundheitskonzept mit ganzheitlichem Ansatz! Es muss individuell konzipiert sein, also die Befunde, Diagnosen, Wünsche und Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen – und gleichzeitig praxistauglich sein, aber auch wirtschaftlichen Aspekten standhalten. TENDENZEN, DIE FORDERN WIR EMPFEHLEN, PATIENTEN ENTSCHEIDEN Einerseits rückt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Zahnmedizinern immer weiter in den Fokus der Prävention. Das verstehen auch die Patienten, die die Zusammenhänge zwischen Prophylaxe und Herzinfarktund Schlaganfallrisiko, rheumatischen Erkrankungen, Frühgeburten, Nierenversagen, Netzhautschädigungen, ja sogar Krebserkrankungen realisieren. Auch steigen ihre kosmetischen Bedürfnisse, denn strahlend weiße Zähne stehen mehr denn je für Gesundheit, Vitalität, Kompetenz und Glaubwürdigkeit in unserer Leistungsgesellschaft. Dem gegenüber steht das Leistungsspektrum einer Praxis, das darauf mit einem individuellen Prophylaxekonzept reagieren muss, das weit über das Maß einer herkömmlichen professionelle Zahnreinigung (PZR) hinausgeht. Der Unterschied: Das zahnmedizinische Ein gewisser Rahmen ist in der Prophylaxe natürlich vorgegeben: Durch das Patientenrechtegesetz steht das Praxisteam in der Verantwortung für verständliche Information und Aufklärung. Privat I SUSANNE PRINZHORN Abrechnungsexpertin, Dentalberaterin, Coach. Nach ZFA-Ausbildung leitende Funktionen in den Bereichen Prophylaxe, Organisation, Verwaltung und Abrechnung. [email protected] Prophylaxe NEU. STÄRKT DIE NATÜRLICHEN ABWEHRKRÄFTE DES MUNDES. Fresmann Abb. 2: Montierte, Screw-inund Pop-on-Polierer Abb. 3: Paro-Status Nr.1 Zahnpflegemarke, der skandinavische Zahnärzte vertrauen.* Darüber hinaus gibt es allgemeine Behandlungsrichtlinien, die eine Therapiefolge fest verankern und einen groben Spielraum umreißen. Neben einer unerlässlichen umfangreichen Anamnese, die alle bereits bestehenden Krankheitsbilder bei der Wahl der Geräte, Instrumente und Materialien berücksichtigt, gehört dazu die allumfassende Inspektion der gesamten Mundhöhle. Regelmäßig wiederkehrende Indizes und Taschentiefenmessungen sind als Vergleichsparameter unerlässlich, ebenso wie der Parodontale Screening Index (PSI). Darauf aufbauend und individuell angepasst werden wiederkehrende, werteorientierte Patientenberatung und Aufklärung. Diese Einstiegsmerkmale sollten ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste stehen. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 39 * Befragung von 608 Zahnärzten in Schweden, Dänemark und Norwegen, in 2015. Zendium ist eine Fluorid-Zahnpasta, die körpereigene Proteine und Enzyme verwendet. Bei jedem Putzen verstärkt zendium die natürlichen Abwehrkräfte des Mundes und trägt so zur Stärkung einer gesunden Mundflora bei. Um mehr über die andere Art des Zahnschutzes herauszufinden, besuchen Sie bitte www.zendium.com Prophylaxe Wenn Sie mögen, beantworten Sie die unten stehenden Fragen und bewerten Sie sich und Ihr Team selbst auf einer Skala von 1 bis 10. Hätten Sie die folgende Antwort zu Schall/Ultraschall gewusst? Arbeiten mit Schall zeichnet sich durch eine rundum aktive, elliptische Schwingungsweise und ein luftbetriebenes Schallhandstück (z. B. SF1LM, Komet) aus. Die Adaption sollte seitlich und mit Rückenfläche erfolgen. Schall erfordert nur einen geringen Anpressdruck und einen Anstellwinkel von 0° bis 15° zur Zahnoberfläche. Ultraschallspitzen erzielen dank einer linearen Arbeitsweise mithilfe piezoelektrischer Antriebe eine effektive Abtragsleistung. Ihre spontanen oder vielleicht zögerlichen Antworten auf diesen kleinen Fragenkatalog unten können einen ersten Aufschluss darüber geben, wie aktuell Sie und Ihr Team in diesem Teilbereich aufgestellt sind. Eine sehr zu empfehlende Übersicht bietet übrigens der Prophylaxe-Kompass (Komet, Abb. 4): Auf zwei Seiten werden Empfehlungen für die korrekte Instrumentenwahl gegeben – in Tabellenform, mit leicht erkennbaren Pics und Identifikationsnummern. Doch die Prophylaxe kann noch so gut organisiert und strukturiert sein, wenn sie nicht gelebt wird. Prophylaxe ist weit mehr als nur ein Job. Die Mitarbeiterinnen sollten neben viel Liebe zum Beruf und zu Menschen im Allgemeinen, einen kontinuierlichen Fortund Weiterbildungswillen, große Kommunikationsbereitschaft sowie viel Wissensdurst mitbringen! Komet (3) WIE GUT SIND WIR AUFGESTELLT? Abb. 4: Der kostenlose Prophylaxe-Kompass von Komet schafft Übersicht. PROHYLAXEKONZEPT REFLEKTIEREN: DIE WICHTIGSTEN ASPEKTE  Mit welchen Erwartungen/Wünschen kommen die Patienten zu uns in die Praxis?  Wie halten Sie sich und alle Teammitglieder auf einem aktu- ellen Stand?  Wie gut sind die Mitarbeiterinnen ausgebildet?  Wie gut sind Fort- und Weiterbildungen im Qualitätsmanage- ment implementiert?  Kennen alle Teammitglieder sowie die Praxisführung die Behandlungsschritte in der Prophylaxe bis ins Detail?  Sind die Wirkstoffe der verwendeten Materialien hinreichend bekannt?  Ist der Unterschied zwischen Schall- und Ultraschallspitzen bekannt?  Wann und wo kommen welche Scaler und Küretten zum Ein- satz?  Gibt es Besonderheiten, die bei Implantatpatienten berück- sichtigt werden müssen? (Abb. 1)  Kennt das Team alle Geräte und Instrumente mit den jeweili- gen Anwendungsbereichen, z. B. unterschiedliche Schallansätze? 40 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)  Was sind die Unterschiede bei Politurkelchen und/oder Bürs- ten? (Abb. 2)  Wann und womit werden überempfindliche Zahnhälse behandelt?  Was und wie nachhaltig sind die Wirkstoffe möglicher Präpa- rate?  Welche Empfehlungen werden wann bei welchem Patienten ausgesprochen bei Zahnseide, Interdentalbürstchen, Zahncreme, Mundspüllösungen, Zahnbürsten, Fluoridpräparaten?  Wie erfolgt die Dokumentation im Prophylaxebereich? (Abb. 3)  Was muss neben der reinen GOZ-Abrechnungsposition 1040 dokumentiert werden?  Welche Begleitleistungen sind möglich, welche nicht?  Wie wirtschaftlich arbeitet Ihre Prophylaxe?  Welche Angebote und Konzepte haben Sie für welche Alters- gruppen?  Was genau ist Ihre Zielgruppe? Wie gehen Sie auf unter- schiedliche Zielgruppen ein? Die Versorgung kann temporär sein. Die Zufriedenheit sollte bleiben. Patienten wieder zu einem Lächeln zu verhelfen, ist ein schönes Privileg. Wir von DMG geben unser Bestes, damit Sie Ihre Patienten stets optimal behandeln können – zum Beispiel mit unseren überlegenen Materialien für Provisorien. Dental Milestones Guaranteed. Entdecken Sie mehr von DMG auf www.dmg-dental.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 41 Meinardus/DÄV NOTFÄLLE: BLOSS KEINE PANIK! „Echte“ Notfälle sind selten, doch sollten Zahnarzt und Team auf dem Laufenden bleiben, um in der Lage zu sein, im Ernstfall richtig zu handeln. | ANNIKA BEST R ichtige“ Notfallsituationen haben in der Zahnarztpraxis eher Seltenheitswert. Eine Umfrage unter 6200 Zahnärztinnen und Zahnärzten, die 1998 in Baden-Württemberg durchgeführt wurde, ergab, dass pro Praxis und Jahr etwa 0,2 schwere Zwischenfälle auftraten. Als schwere Zwischenfälle wurden Fälle klassifiziert, die eine Krankenhauseinweisung und eine stationäre Aufnahme erforderlich machen. Gerade weil Notfälle relativ selten in der Zahnarztpraxis auftreten, denken viele Vertreter der Zahnmedizin, dass es sie „schon nicht treffen werde“. Eine unzureichende Vorbereitung ist oft die Konsequenz, die im Ernstfall Überforderung und Hilflosigkeit hervorruft, was medizinische und juristische Folgen haben kann. NOTFALL VERMEIDEN Damit es möglichst erst gar nicht zu einem Notfall kommen kann, sollten einige Vorkehrungen getroffen werden, die die Wahrscheinlichkeit einer Notfallsituation minimieren. „Da die Mehrzahl aller Notfälle durch bestehende Vorerkrankungen und nicht durch den Zahnarzt direkt ausgelöst wird, sind das Erkennen von Risikopatienten anhand einer sorgfältigen Anamnese und das standardmäßige Schaffen einer möglichst ‚angst- und 42 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) schmerzfreien Atmosphäre‘ mit die wichtigsten Maßnahmen“, sagt Dr. Sönke Müller. Der Internist und Notfallmediziner bietet regelmäßig Notfallseminare für Zahnärzte an. Die Anamnese ist vom behandelnden Zahnarzt mindestens mündlich im direkten Gespräch durchzuführen. Die Erstaufnahme muss daraufhin schriftlich dokumentiert werden. Diesen Prozess können standardisierte Fragebögen erleichtern, die dem Patienten vor der ersten Behandlung ausgehändigt werden. Hierbei ist zudem wichtig, dass der Zahnarzt Rückfragen über den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung stellt und bei unzureichender Auskunft des Patienten Rücksprache mit dessen behandelnden Ärzten hält. Ist dem Zahnarzt die Krankheitsgeschichte bekannt, können gegebenenfalls Vorkehrungen getroffen werden. NOTFALL ERKENNEN Um den Notfall richtig einordnen zu können, muss der behandelnde Zahnarzt wissen, um was für eine Komplikation es sich beim Patienten handelt. „Notfälle in der zahnärztlichen Praxis sind insgesamt selten, statistisch gesehen wird sich aber jeder Zahnarzt im Laufe seines Berufslebens mehrmals mit ‚kleinen‘ Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 43 Notfälle in der Praxis NOTFALL BEHANDELN Ist der Notfall eingetreten, gilt zuallererst: Ruhe bewahren. „Es ist wichtig, zunächst das übrige Team auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen, damit mehrere Personen für die weiteren Maßnahmen zur Verfügung stehen“, erklärt Mike Gottstein, Geschäftsführer von E.M.S menoTrain SE, Anbieter von spezialisierten Notfalltrainings für die Zahnarztpraxis. „Der Notfallkoffer und ein Telefon sollten dann von einem Teammitglied zum Patienten gebracht werden.“ Um die weitere Vorgehensweise zu bestimmen, muss zunächst der Zustand des Patienten beurteilt werden. „Dazu gehören die Überprüfung des Bewusstseins und die Kontrolle der Atmung in liegender Position auf dem Stuhl mit überstrecktem Kopf“, sagt Gottstein. Eine Pulskontrolle sei bei der ersten Beurteilung nicht mehr nötig. Sie koste zu viel Zeit und könne zu Fehlinterpretationen führen. Hat der Patient keine Atmung mehr, verfügt auch nicht mehr über einen ausreichenden Puls und Kreislauf, ist 44 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Privat Seltenere und dann auch eher ‚größere‘ Notfälle können zum Beispiel sein  echte allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock als Reaktion auf Lokalanästhetika oder andere Substanzen,  Angina-pectoris-Anfall, Herzinfarkt bei koronarer Herzkrankheit,  Atemnot infolge Aspiration, Bronchospastik, Asthma bronchiale,  Atemnot durch Herz-Kreislauf-Komplikationen, zum Beispiel durch ein akutes Lungenödem bei Herzinsuffizienz.“ umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. Solange der Patient ansprechbar ist, sollte er in einer aufrechten Position, mit dem Oberkörper hoch, gelagert werden. Ist der Patient bewusstlos und die Atmung vorhanden, muss er generell in die stabile Seitenlage gebracht werden, um ihn vor dem Ersticken zu bewahren. „Wird der Patient auf dem Behandlungsstuhl bewusstlos, sollte er auf dem Stuhl in eine abgewandelte Form der stabilen Seitenlage gebracht werden, um sich so die Möglichkeiten der Behandlungseinheit zunutze zu machen.“ Dabei bringt Dr. Sönke Müller, niedergelassener Internist in Neckargemünd bei Heidelberg und Referent für den Bereich „Notfallmedizin“ u. a. auch für Zahnärztliche Akademien, [email protected] Privat und selten mit ‚großen‘ Notfällen konfrontiert sehen“, erklärt Müller. „Zu den häufigeren und meistens ‚kleinen‘ Notfällen gehören  orthostatische und vasovagale Reaktionen, ausgelöst durch Angst, Schmerz,  hypertone Entgleisungen bei bestehender Hypertonie,  Hypoglykämien bei bestehendem Diabetes mellitus,  milde, passagere Unverträglichkeitsreaktionen auf Lokalanästhetika oder deren Zusätze. Mike F. R. Gottstein, Rettungsassistent und Geschäftsführer E.M.S menoTrain SE, bietet spezialisierte Notfalltrainings für Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Kliniken, Gewerbebetriebe. [email protected] man den Behandlungsstuhl zunächst in eine waagerechte Position, bei vielen Behandlungsstühlen kann man diese Lagerung als „Notfallposition“, „Schocklage“ o. Ä. einprogrammieren. Anschließend muss der Patient, der Absaugeinheit zugewandt, leicht auf die Seite gedreht werden. Damit der Patient stabiler liegt, kann man ihm eine Decke oder ein Kissen in den Rücken legen. Wichtig hierbei ist, dass der Kopf trotzdem überstreckt bleibt. HERZDRUCKMASSAGE Atmet der Patient nicht mehr, ist eine Herzdruckmassage durchzuführen. Dazu sollte der Patient auf einer harten Unterlage liegen, am besten auf dem Fußboden. Gottstein: „Die Durchführung auf dem Behandlungsstuhl ist nicht zu empfehlen.“ Da der Patient sich schon in liegender Position befindet, wäre der Rettungsgriff mit einem enormen Kraftaufwand verbunden, da man unter anderem auch erst einmal hinter den Oberkörper gelangen muss. Daher sollte der Stuhl jetzt so flach wie möglich heruntergefahren werden, damit der Patient anschließend seitlich vom Stuhl gehoben oder gezogen werden kann. Der Oberkörper muss danach möglichst vollständig entkleidet werden. Der Druckpunkt befindet sich in der Mitte des Brustkorbs auf dem Sternum. Ein Handballen wird auf den Druckpunkt gelegt und die andere Hand über die erste Hand. Nun wird der Brustkorb mit durchgestreckten Armen fünf bis sechs Zentimeter komprimiert. „Die Frequenz des Drückens sollte bei 100 bis 120 Mal pro Minute liegen. Nach dreißig Thoraxkompressionen wird kurz pausiert, und es erfolgen zwei Beatmungen.“ Der Rhythmus 30:2 wird so lange beibehalten, bis der Rettungsdienst eintrifft oder der Patient sichtbare Lebenszeichen zeigt. „Eine Unterbrechung, um den Puls und die Atmung zu kontrollieren, so wie es früher üblich war, findet nicht mehr statt.“ Ebenso hat sich die Erkenntnis etabliert, dass auch eine alleinige Herzdruckmassage, d. h. eine Reanimation auch ohne jede Beatmungsmaßnahme, initial über mehrere Minuten Mehr als die doppelte Reißfestigkeit im Vergleich zur Konkurrenz!* creos™ ist einfach in der Handhabung und verlässlich in der Funktion. Die natürliche Barrieremembran lässt sich dank ihrer hohen Reißfestigkeit hervorragend in Form bringen. Das einfache Handling reduziert die Behandlungszeit und gewährleistet die sichere Abdeckung der Knochendefekte. creos eignet sich für Verfahren der gesteuerten Knochen- (GBR) sowie Geweberegeneration (GTR). – Marktführend in der Reißfestigkeit – Einfaches Handling – Deutlich verlängerte Barrierefunktion (12 bis 16 Wochen) – Erhältlich in drei verschiedenen Größen: 15 x 20 mm, 25 x 30 mm und 30 x 40 mm Die Membran, mit der Sie mehr machen können! 11.4 N/mm2 * 5.5 N/mm2 Bio-Gide® Reißfestigkeit DEMO-Video creos.com Das operative Handling ist unvergleichbar einfach. Überzeugen Sie sich selbst! Sie werden den Unterschied sofort spüren. *Bozkurt A, Apel C, Sellhaus B, van Neerven D, Wessing B, Hilgers R-D, Pallua N. Differences in degradation of two non-cross-linked collagen barrier membranes: an in vitro and in vivo study. Clin. Oral Impl. Res. 25, 2014, 1403-1411 nobelbiocare.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 45 Notfälle in der Praxis durchgeführt werden kann, ohne dass sich die Überlebenschancen des Patienten verschlechtern. Im Idealfall sollte im Team reanimiert werden: Während einer die Herzdruckmassage durchführt, kümmert sich der andere um die Beatmung. So kann man sich abwechseln, wenn mit der Zeit die Kraft zum Drücken nachlässt. VERSCHLUCKEN Hat der Patient versehentlich etwas verschluckt, sollte erst einmal versucht werden, den Fremdkörper durch drei kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter zu lösen. Sollte das keinen Erfolg bringen, ist als nächster Schritt der sogenannte „Heimlich-Griff“ anzuwenden. Gottstein: „Dazu stellt man sich hinter den Patienten, ‚umarmt‘ ihn und drückt dann mit seinen Fäusten mit viel Kraft in die Magengrube. Wenn dieses Manöver keinen Erfolg gebracht hat, ist die letzte Möglichkeit eine Beatmung.“ Durch eine Beatmung kann der Fremdkörper unter Umständen in eine Lungenseite gedrückt werden, sodass der andere Lungenflügel für die Atmung wieder zur Verfügung steht. NOTFALL MELDEN  WAS ist passiert?  WEM ist etwas passiert?  WO ist der Unfallort? Gottstein gibt aber zu bedenken: „Jeder Leitstellendisponent ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Notruf nach einem bestimmten Algorithmus abzufragen. Somit muss der Anrufer die ‚W-Fragen‘ nicht wissen, er wird durch die Leitstelle durch den Notruf geführt.“ NOTFALL VORBEUGEN Ein funktionierendes Notfallmanagement ist im Rahmen eines jeden Praxisqualitätsmanagements Pflicht. Dazu gehören regelmäßige Schulungen in der eigenen Praxis und mit dem gesamten Praxispersonal. Einmal im Jahr sollte dies erfolgen, mindestens jedoch alle zwei Jahre. Mit dieser Regelmäßigkeit wird zum einen eine gewisse Routine im Umgang mit Notfällen erworben, gerade weil diese eher selten in der Praxis vorkommen. Zum anderen sind Sofortmaßnahmen auch gelegentlichen Änderungen unterworfen. Gottstein erklärt: „Beispielsweise hat man die Durchführung der stabilen Seitenlage vereinfacht. Darüber hinaus legt man die Priorität mittlerweile auf die schnelle und effektive Herzdruckmassage ohne lange Unterbrechung.“ Auch die Medikamente für den Notfall sowie die Notfallausrüstung hat man auf ein Minimum reduziert. 46 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Privat Bei einer Störung der Vitalfunktionen muss ein Notruf abgesetzt werden. Hier lautet die Devise: Lieber einmal zu viel den Notruf alarmieren als einmal zu wenig. Bundeseinheitlich lautet die Rufnummer 112. Sie sollte gut sichtbar am Telefon angebracht sein. Beim Absetzen des Notrufs ist es wichtig, ruhig und deutlich zu verstehen zu geben: Eine sinnvolle Notfallkofferausstattung sollte möglichst übersichtlich und nicht zu überladen sein, damit im Notfall alles schnell gefunden wird und griffbereit ist. Der Koffer selbst sollte genauso einsatzbereit in der Praxis aufbewahrt werden, das heißt ausgeschildert an einem leicht zugänglichen Ort. NOTFALLKOFFER Eine sinnvolle Notfallausrüstung sollte heutzutage mindestens aus folgenden Elementen bestehen:  Beatmungsbeutel mit Masken für Erwachsene und Kinder  manuelles Blutdruckmessgerät  automatisches Oberarmblutdruckmessgerät  Pulsoximeter  Blutzuckermessgerät  Magill/Kornzange  Glukose-Oralgel bei einer Unterzuckerung  Nitrolingual-Akutspray bei einem Herzinfarkt oder Angina pectoris  Fastjekt (R), Fertigspritze bei einem allergischen Schock  Verbandmaterial nach DIN13157 „Bei der Ausstattung des Koffers sollte darauf geachtet werden, dass die Bestandteile übersichtlich angeordnet sind, der Koffer gut zugänglich und nicht überfrachtet ist”, sagt Müller. „Back to the Basics“ – so nennt es Gottstein. Straumann® CARES® Digital Solutions Den digitalen Workflow live in Ihrer Nähe erleben N UNTER GLEICH KOSTENLOS ANMELDE WWW.STRAUMANN.DE/ONTO UR Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 47 Restaurative Zahnheilkunde REPARATUREN MIT KOMPOSIT Die intraorale Reparatur von Restaurationen stellt indikationsbezogen eine gute und einfach durchführbare Behandlungsoption dar. Die Zahnhartsubstanz wird maximal geschont und ein Restaurationsaustausch vermieden. | DR. JANINE SCHWEPPE, DR. MARCUS HOLZMEIER T rotz der Vielzahl an Weiterentwicklungen und der sehr guten Langzeitstabilität von Kompositrestaurationen kann es aus unterschiedlichen Gründen vereinzelt vorzeitig zu einem teilweisen oder kompletten Versagen von Versorgungen kommen. Die Reparatur mit Komposit ist dann eine Alternative zum kompletten Füllungsaustausch – gerade bei kleineren Kompositfrakturen, Infraokklusion, Abplatzungen, freiliegenden Schmelzoder Dentinrändern, lokalisierter Randkaries, einer unzureichen- den anatomischen Form oder Verfärbungen einer ansonsten klinisch noch akzeptablen adhäsiven Restauration. Sie ist substanzschonend, zeitsparend und bewegt sich auf dem aktuellen Stand der Technik. Dem minimalinvasiven Konzept trägt die Reparatur Rechnung, indem sie eine weitere Schwächung des versorgten Zahns vermeidet und die intakten Bereiche der Restauration und des adhäsiven Verbunds erhält. Abb. 1: Bestehende labial-inzisale Kompositrestauration an Zahn 11 mit Fraktur der mesialen Schneidekante. Da der Patient eine Reparatur wünscht, wird wegen des bestehenden Farbverlaufs ein anpassungsfähiges Komposit benötigt. Abb. 2: Durch Anschrägen und Anrauen von Schmelz und vorhandenem Komposit entsteht ausreichend Platz für die Reparatur. 48 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Restaurative Zahnheilkunde Abb. 3: Schmelz und bestehende Kompositrestauration wird mit iBOND Etch 35 Gel für 30 Sekunden für die Applikation von iBOND Universal vorbereitet. Das Beste aus zwei Welten Die weltweit erste CAD/CAM Hybridkeramik. Di e Fe En sti gk Erfo eit l + E gsfo las rm tiz el: itä t Gegenwärtig empfiehlt die aktuelle Datenlage die Reparatur einer Kompositrestauration bei kleinen, lokalisierten Defekten. Unterschiedliche Faktoren haben jedoch einen großen Einfluss auf den Erfolg solcher Reparaturen. Einerseits spielt das verwendete Komposit eine entscheidende Rolle, andererseits aber auch die Präparation der vorhandenen Komposit- und Zahnoberfläche. Grundsätzlich ist die chemische Anbindung an die Oberfläche eines „alten“ Kompositinkrements geringer als die Verbindung zu einer neu gelegten mit vorhandener Sauerstoffinhibitionsschicht. Negativ auf die Anbindung wirken zudem die allgemeine chemische und physikalische Alterung, die sich nachteilig auf die vorhandene Wasserabsorption auswirkt, sowie der Verlust reaktiver Monomere in älteren Kompositbereichen. Daher ist es besonders wichtig, dass das vorhandene Komposit vorbehandelt und die Oberfläche für die Anbindung der neuen Versorgung reaktiviert wird. Um bei der Reparatur hochwertige Ergebnisse zu erzielen und die Adhäsion zu verbessern, empfiehlt sich ein validiertes Vorgehen des Zahnarztes mit indikationsbezogenen Materialien. Im vorliegenden Patientenfall wurden daher iBOND Universal und Venus Pearl verwendet – beide Materialien bilden ein für diese Indikation geprüftes System. INDIKATIONSSPEKTRUM Das Nanohybridkomposit Venus Pearl basiert auf einem speziellen TCD-Urethan-Monomer. Seine innovative Matrix bewirkt gemeinsam mit einem optimierten Füllersystem eine niedrige Schrumpfspannung und eine hohe mechanische Festigkeit. Das eingesetzte Füllstoffsystem besteht aus drei Komponenten: Barium-Aluminium-Fluoridglas sorgt für eine sehr gute mechanische Widerstandsfähigkeit und Röntgensichtbarkeit; die nicht agglomerierten Nanofüller bewirken durch ihre optischen Eigenschaften eine gute Farbanpassung sowie eine Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 49 3528D Abb. 4: Applikation von iBOND Universal auf angeätztem Schmelz und Komposit an Zahn 11 VITA ENAMIC VITA Bestseller Wochen zu den Herbstmessen • 10.09.2016, Düsseldorf • 23. – 24.09.2016, Leipzig • 08.10.2016, München • 21. – 22.10.2016, Stuttgart • 11. – 12.11.2016, Frankfurt www.vita-zahnfabrik.com facebook.com/vita.zahnfabrik VITA shade, VITA made. ® Restaurative Zahnheilkunde Abb. 6: Labialfläche wird mit Venus Pearl in Universalfarbe A2 repariert. Die neu aufgebaute Inzisalkante wird zudem mit der Inzisalfarbe CL überschichtet. Abb. 7: Die Inzisalkante wirkt durch die Venus Pearl Farbe CL transluzent. Die reparierte Labialfläche aus Venus Pearl A2 geht fließend in die vorhandene Restauration über. Abb. 8: Die Politur mit Venus Supra Vor- und Hochglanzpolierern sorgt für einen dauerhaft stabilen Hochglanz. natürliche Ästhetik und zuletzt tragen präpolymerisierte Füller zu einem angenehmen weichen Handling des Materials bei. Außerdem lässt sich Venus Pearl gut modellieren und klebt kaum an dem verwendeten Instrument. Als Universalkomposit lässt sich Venus Pearl sowohl in der Front als auch im Seitenzahnbereich anwenden. Besonders zum Tragen kommen seine Eigenschaften jedoch bei anatomisch und ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnarbeiten. Zu nennen sind hier beispielsweise Verfärbungen, Schneidekantenfrakturen, Formanomalien und die Reparatur bestehender Restaurationen oder Abrasionen. Darüber hinaus hat Heraeus Kulzer für die Venuskomposite (Venus Pearl, Venus Diamond und Venus Diamond Flow) ein spezielles Farbsystem entwickelt, das drei Transluzenzlevel unterscheidet: Opakes Dentin, Universal und Inzisal. Die Universalfarben orientieren sich am Vita-Farbsystem. Mit HK A2.5 und HKA5 verfügt das System außerdem über weitere ergänzende Farben. In Kombination mit dem lichthärtenden, selbstkonditionierenden Einkomponenten-Adhäsiv iBOND Universal wird der Anwendungsbereich von Venus Pearl noch einmal wirkungsvoll ergänzt. Das Adhäsiv kann wahlweise in selektiver Schmelzätz-, Etch & Rinse- oder Self-Etch-Technik verwendet werden. Das 50 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Schweppe (9) Abb. 5: Nach 20 Sekunden Einwirkzeit wird iBOND Universal zu einer nicht mehr fließenden, homogenen Schicht verblasen und zehn Sekunden polymerisiert. Abb. 9: Ästhetisches Ergebnis: Venus Pearl Reparatur an Zahn 11 nach adhäsiver Vorbehandlung mit iBOND Universal und professioneller Zahnreinigung verwendete Lösungsmittel Aceton sorgt für die Ausbildung einer stabilen Hybridschicht. Die Adhäsion wird bei iBOND überwiegend über die bewährten funktionellen Monomere 4-META und MDP hergestellt. Sie bewirken durch ihre sauren Gruppen eine zuverlässige Demineralisierung von Schmelz und Dentin und stellen so eine optimale Vernetzung und Anbindung an das Kom- posit sicher. Beide Monomere verhelfen zu einer chemischen Haftung an Hydroxylapatit. MDP sorgt außerdem für eine stabile Haftung an Metall und Oxidkeramik, während 4-META zur Anbindung an das Dentin beiträgt. So hat man als Behandler selbst die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, ob man mit der Etch & Rinse-, der SelfEtch- oder der selektiven Schmelzätz-Technik arbeiten möchte. Aufgrund seiner Materialeigenschaften haftet iBOND Universal auf verschiedensten Werkstoffen, wodurch es sich besonders gut für die Reparatur verschiedenster Restaurationen eignet. Es ist darüber hinaus mit allen licht-, selbstund dualhärtenden Kompositaufbaumaterialien und -zementen ohne zusätzlichen Aktivator verwendbar – allein für die Anbindung an Silikat-/ Glaskeramik muss die Oberfläche zusätzlich mit iBOND Ceramic Primer vorbereitet werden. DER KONKRETE FALL Privat Restaurative Zahnheilkunde Dr. Janine Schweppe, seit 2008 als Global Scientific Affairs Manager Direct Restorations bei Heraeus Kulzer, Gastzahnärztin in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Universitätsklinik Mainz. janine.schweppe@ kulzer-dental.com wurden die Schneidekante sowie die bestehende Kompositrestauration mit einem Gelbringdiamanten geglättet und die Oberflächen angeraut (Abb. 2). Beim bestehenden Komposit wurde so Platz für neues Material geschaffen und die Oberfläche für die Applikation von Adhäsiv und Komposit angefrischt. Unter Schutz des Nachbarzahns und Trockenlegung mit Kofferdam wurde nun iBOND Etch 35 Gel für ca. 30 Sekunden appliziert und anschließend gründlich mit Wasser abgespült (Abb. 3). In diesem Fall wurde die Schmelzätztechnik mit Phosphorsäuregel angewandt, da die Phosphorsäurekonditionierung – im Vergleich zu dem selbstkonditionierenden Effekt von iBOND Universal allein – ein ausgeprägteres mikroretentives Muster am Schmelz erzeugt, was eine langanhaltende Stabilität begünstigt. Auf die getrocknete Schmelz- und Kompositoberfläche wurde im nächsten Schritt iBOND Universal aufgebracht (Abb. 4). Nach einer Einwirkzeit von 20 Sekunden wurden die Lösungsmittel verblasen, bis sich der Adhäsivfilm nicht mehr bewegte und durchgehend eine glänzende Adhäsivschicht zu sehen war (Abb. 5). Diese wurde anschließend für zehn Sekunden polymerisiert. Nun wurde Venus Pearl zunächst in der Farbe A2 dünnflächig auf das bestehende Komposit und die Inzisalkante des Zahns 11 aufgebracht, für 20 Sekunden polymerisiert und anschließend mit der Inzisalfarbe Venus Pearl CL überschichtet (Abb. 6). Nach dem Finieren war der farbliche Übergang zwischen den beiden Komposits noch zu erkennen (Abb. 7). Dieser lässt sich jedoch mit fortschreitender Ausarbeitung und Politur mit Venus Supra Polierern kaschieren (Abb. 8). Das Abschlussfoto veranschaulicht gut die farbliche Adaptation der Venus-Pearl-Restauration an die natürliche Zahnfarbe und die alte Kompositrestauration (Abb. 9). Der Patient zeigte sich mit dem Ergebnis der Behandlung äußerst zufrieden. Privat Der Patient stellte sich mit einer durch Überlastung und palatinale Abrasion frakturierten Inzisalkante mesial an Zahn 11 vor. Die Labialfläche war bereits mit einer Kompositrestauration versorgt, und die Fraktur reichte bis in die bestehende Kompositfüllung hinein (Abb. 1) – die labialen Restaurationen in der Front wurden vor Jahren zur Korrektur dysplastischer Schmelzareale hergestellt. Der Patient wünschte sich eine minimalinvasive Versorgung, die die bestehende Restauration nach Möglichkeit erhalten sollte. Es zeigte sich, dass die Übergänge zwischen Dr. Marcus Holzmeier, Komposit und Schmelz und die farbliche Adaptaseit 2007 als Kiefertion aus ästhetischer Sicht nicht mehr optimal orthopäde in freier waren, aber weder Randspalten noch SekundärPraxis tätig, Lehrbekaries aufwiesen. Dem Patienten wurde eine auftragter an der Uni Reparatur vorgeschlagen, da sie die natürliche Würzburg, weitere Zahnhartsubstanz bei minimalem PräparationsSchwerpunkte: Adhäbedarf maximal schont und die kombinierte sivtechnik und die Anwendung von iBOND Universal und Venus ästhetische ZahnheilPearl dabei alle Voraussetzungen für stabile und kunde. ästhetische Ergebnisse bietet. Eine besondere FAZIT Herausforderung bei der Reparatur lag darin, eine möglichst ästhetische Adaptation von Venus Es lässt sich konstatieren, dass die intraorale RepaPearl an die Zahnhartsubstanz sowie die alte Resratur von Restaurationen indikationsbezogen eine tauration zu erreichen; eine weitere bestand gute und einfach durchführbare Behandlungsopdarin, den Verbund zwischen den bestehenden tion ist. Die Zahnhartsubstanz wird maximal Oberflächen und dem appliziertem Komposit sicherzustellen. geschont und der „Kreislauf des wiederkehrenden RestaurationsDie Materialwahl fiel aufgrund seiner guten Modellier- und austausches“ wird durchbrochen. So wird verhindert oder zuminAdaptierbarkeit und seiner „cremigen“ Konsistenz auf Venus dest verlangsamt, dass sich die gesunde Zahnhartsubstanz stetig Pearl. Außerdem sprachen die hervorragende Farbadaptation weiter reduziert. Die kombinierte Anwendung von iBOND Unian die Umgebung und die natürliche Ästhetik für das Material. versal und Venus Pearl unterstützt den Zahnarzt in dieser IndikaDie Farbauswahl erfolgte mithilfe des Venus-Pearl-Farbtion perfekt und schafft für den Patienten ästhetische und stabile schlüssels, der aus dem Originalmaterial besteht. Anschließend Ergebnisse. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 51 Implantologie BLICK AUF DIE LEITPLANKEN „Eine Leitlinie steht nicht für Innovation, sie ist nur eine Bewertung des Bestehenden.“ Dass Leitlinien für die zahlreichen Implantologen in Deutschland dennoch maßgebend sind, betonte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden auf dem Sommersymposium der DGI in Kassel nachdrücklich. | BERND SCHUNK V orgestellt wurden in Hessen acht dieser Leitlinien für die Implantologie, maßgeblich mitgestaltet von der DGI. Führte durch einen spannenden Tag und stellte selbst das Thema der Was die nach einem demokratischen EinNichtanlage vor – über das wir im ladungsprinzip zusammengestellten Leitzweiten Teil unserer Berichterstatliniengruppen bislang konsentiert hatten, tung informieren. wurde von den Referenten vorgestellt – allesamt sind diese auch Mitglieder der Leitliniengruppen. Leitlinien beschreiben einen Korridor möglicher Therapieentscheidungen, in dem Zahnärzte sich sicher bewegen können. Die Definition dieses Korridors besteht aus konsentiertem weltweitem Wissen, das in Studien nachgewiesen wurde. Ist dieses Wissen noch unvollständig oder widersprüchlich, muss aber trotzdem eine Therapieentscheidung gefällt werden, greifen die Leitlinien auch auf die Erfahrungen und de Versorgungen gegeben werden kann; fünf, sechs und auch das Wissen aus der Praxis und nicht zuletzt auf die Wünsche mehr Implantate dagegen können herausnehmbar oder festsitund Vorstellungen der Patienten zurück. zend versorgt werden. Für mehr als sechs Implantate gilt zudem: Falls festsitzend versorgt wird, können ein- oder mehrteilige ResACHTUNG: LEITLINIEN SIND NICHT taurationen verwendet werden, die verschraubt oder zementiert JUSTIZIABEL Zum Einstieg warnte Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz vor einer juristiwerden können. schen Falle: Beim Scheitern einer Implantatversorgung seien Zudem sollte eine gleichmäßige anterior-posteriore ImplanLeitlinien nicht justiziabel. Grötz: „Allerdings stärken sie die Rolle tatverteilung im Sinne eines möglichst großen Unterstützungsder Implantologen: Es wird immer vorausgesetzt, dass es in der polygons im Bereich des Zahnersatzes angestrebt werden. Bei Hand des Behandlers liegt, was zu tun ist.“ Zahnärzte dürfen also, aufwendiger, insbesondere festsitzendender Suprakonstruktion vor allem bei begründeten Patientenfällen, von einer Leitlinie wird empfohlen, vor der definitiven Versorgung eine provisoriabweichen. Derzeit sei es bei gerichtlichen Verfahren gesetzt, bei sche der gleichen Art einzugliedern. jedem Fall immer einen Sachverständigen zu Rate zu ziehen. Dr. Jaana-Sophia Kern, Implantologin von der Universität KLINISCHE DOKUMENTATIONEN FEHLEN Aachen und Mitglied der Leitlinienkommission zur implantatproFÜR DIE KEM thetischen Versorgung des zahnlosen Oberkiefers, stellte dar, Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas stellte die Indikationen für die Verdass gerade beim zahnlosen Oberkiefer eine umfassende Plawendung von Knochenersatzmaterial vor – und räumte ein, nung im Sinne des Backward Planning erfolgen sollte. Dazu biete dass klare Hinweise für die Handhabung in der Praxis aus der sich eine vorhandene Prothese oder eine laborgefertigte ZahnLiteratur nur schwierig zu erstellen seien. Zwar seien aufgrund aufstellung an. Die weiteren Empfehlungen: Weniger als vier der Vielzahl der verfügbaren Materialien Analogschlüsse auf der Implantate sollten im zahnlosen OK nicht geplant werden; vier Basis verfügbarer Daten und bekannter Eigenschaften denkbar. Implantate sollten herausnehmbar versorgt werden, da aufgrund Um klarere Aussagen treffen zu können, sei aber grundsätzlich fehlender Langzeitdaten derzeit keine Empfehlung für festsitzeneine klinische Dokumentation eines KEM zu fordern und dem 52 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Dentalfachmessen Fachausstellungen Heckmann/Messe Stuttgart EIN ABBILD DER DENTALBRANCHE Die beiden Fachdentals in Leipzig und Stuttgart sowie drei der insgesamt vier id infotage dentalMessen stehen 2016 noch an. Fünf Dentalmessen stehen in diesem Jahr noch aus. Die Veranstalter der Fachdentals und der id infotage dental setzen vor allem auf vielfältige Fortbildungsangebote für die Besucher, um ihnen einen Mehrwert zu bieten. | ANNIKA BEST D üsseldorf, Stuttgart, München, Leipzig, Frankfurt – das sind, nachdem bereits im April die id infotage dental in Hamburg stattfand, die verbleibenden Veranstaltungsorte der Dentalfachmessen 2016. Jeweils etwa 250 Austeller werden bei den Fachdentals erwartet, bei den id infotagen dental werden rund 200 Unternehmen mit ihren Ständen vertreten sein. „Bedingt durch den parallel laufenden Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt ist die Messe dort mit 240 Ausstellern die größte der id infotage dental“, schildert Ann-Kathrin Steinmetzger, Pressereferentin beim Messeorganisator Fachausstellungen Heckmann GmbH. Im Mittelpunkt der Dentalmessen stehen Produkte für Zahnärzte, Zahntechniker und das Praxispersonal. Ein Thema, das die Dentalwelt momentan und auch noch in Zukunft weiterhin stark beschäftigen wird: die Digitalisierung von Arbeitsabläufen, der digitale Workflow und die Änderungen für den Arbeitsalltag, die sich daraus ergeben haben und ergeben werden. Aber auch Produktinnovationen aus anderen Bereichen werden im Blickpunkt stehen. „Die kommenden Messen gelten neben der IDS als die bedeutendsten in Deutschland. Sie bieten eine kaum vergleichbare Gelegenheit, um mit einer Vielzahl von Zahnärzten und Prophylaxefachkräften ins Gespräch zu kommen und vor Ort professionelles Feedback einzufangen“, meint Manuela Mahlberg, Marketing & Communications Professional Oral Health DACH, 54 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Procter & Gamble. Oral-B und blend-a-med, die Zahnpflegemarken des Unternehmens, werden auf den Fachdentalmessen in Leipzig wie auch in München und in Frankfurt präsent sein, und das intelligente Zahnputzsystem Oral-B GENIUS wird den interessierten Fachbesuchern vorgestellt. Dentaltechnik-Hersteller PLANMECA wird seinen neuen 3D-Drucker Planmeca Creo präsentieren. „3D-Druck ist die Zukunft“, so Dieter Hochmuth, Geschäftsführer der Planmeca Vertriebs GmbH. „Unser 3D-Drucker ermöglicht Laboren und größeren Kliniken eine Expansion ihrer Produktionskapazitäten und steigert ihre Effizienz.“ Dürr Dental verspricht sogar, eine Reihe neuer Produkte aus allen Produktbereichen auf den Messen vorzustellen. Marketingleiter Mike Layer: „Dabei handelt es sich nicht um Weiterentwick- TERMINE 10. September 2016 23./24. September 2016 8. Oktober 2016 id infotage dental Düsseldorf Fachdental Leipzig id infotage dental München 21./22. Oktober 2016 Fachdental Stuttgart 11./12. November 2016 id infotage Frankfurt Dentalfachmessen lungen des bestehenden Sortiments, sondern um wirkliche Produktneuheiten.“ Um den „Überraschungseffekt“ nicht zu gefährden, wolle man aber noch nicht verraten, um welche Produkte es sich konkret handelt. FORTBILDUNGEN ALS MEHRWERT Neben einer Vielzahl verschiedener Aussteller und der Möglichkeit, ein breites Produktspektrum kennen zu lernen, setzen die Veranstalter vermehrt darauf, ihren Besuchern nicht nur eine gut organisierte Messe zu präsentieren, sondern darüber hinaus einen Mehrwert zu bieten – zum Beispiel durch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm, bei dem die Besucher zusätzlich CME-Punkte sammeln können. Bei den id infotagen dental werden die Fortbildungen und Vorträge in der „dental arena“ veranstaltet. Je nach Standort der Messe werden dort jeweils Schwerpunktthemen gewählt. „Die Themen variieren zwar, es hat sich in den vergangenen Jahren aber herausgestellt, dass das Thema Praxisbegehung ein besonders hohes Interesse erfährt“, so Steinmetzger. In Düsseldorf wird es daher auch um die Themen Praxisbegehung und die Zukunft der Zahntechnik gehen sowie insbesondere um den 3D-Druck und das Fräsen. Darüber hinaus steht in einem weiteren Vortrag aus aktuellem Anlass das neue Antikorruptionsgesetz im Blickpunkt. Bei den Fachdentals Leipzig und Stuttgart wird der Fokus auf ein möglichst breites Themenspektrum bei den Vorträgen gelegt. Hygiene in Praxis und Labor, digitaler Workflow, Praxisbegehungen, die PZR, Abformungen oder Zahnerhaltung sind nur einige der an den beiden Messetagen jeweils angebotenen Themen. Fachdental-Sprecherin Anika Zwingmann: „Darüber hinaus veranstaltet die Zahntechniker-Innung Württemberg (ZIW) ihre Innungsversammlung während der Fachdental Südwest, in der die Teilnehmer ebenfalls Fortbildungspunkte sammeln können.“ Hält, was es verspricht. Heute und morgen! +rg1isches ÜBERALL GLEICH HOHE QUALITÄT Neben diesen Fortbildungsangeboten werden auch weitere Besonderheiten geboten: Auf den Fachdentals Stuttgart und Leipzig wird es wieder der Fachdental Award vergeben. „Seit 2015 gibt es den Award, bei dem Aussteller die Möglichkeit haben, ihre Innovationen auf dem ’Marktplatz der Ideen’ vorzustellen und gegeneinander ins Rennen zu schicken. Der Gewinner wird von den Besuchern der Messe gewählt.“ Doch ganz unabhängig davon, wo die Messe stattfindet: Ziel der Veranstalter ist es, möglicht wenige Unterschiede zwischen den Veranstaltungen zu machen. Alle Besucher sollen eine gleichmäßig hohe Qualität erfahren. Zwingmann: „Vorab lässt sich sagen, dass das Messekonzept sowie die Highlights und die Sonderfläche ‚Marktplatz der Ideen‘ auf beiden Fachdentals identisch sind. Das Angebotsspektrum per se unterscheidet sich nicht. Die einzigen Unterschiede sind die Besucherherkunft sowie die Besucherzahl, die in Stuttgart immer etwas stärker ist als in Leipzig.“ Weitere Informationen unter www.infotage-dental.de oder www.messe-stuttgart.de. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 55 * chiru rument Inst NEU Implantmed mit neu konzipierter Pumpe für einfache Bedienung. Einfach zu bedienen: Das neue Implantmed Pumpensystem ermöglicht Ihrer Assistenz ein sicheres und schnelles Einlegen des Kühlmittelschlauchs. Jederzeit upgraden – für heute und morgen! * Beim Kauf eines Implantmed Set 1: Mit Licht und kabelloser Fußsteuerung W&H Deutschland GmbH, t 08682/8967-0 wh.com Markt Unilever W&H zendium stärkt Mundflora Neue Implantmed-Generation Inspiriert von der natürlichen Kraft des Mundes, hilft zendium Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut zu schützen und gesund zu halten. Die besonderen Eigenschaften des Speichels, der unter anderem wichtige Enzyme und Proteine enthält, helfen eine gesunde orale Mikroflora aufrechtzuerhalten. Das Dreifach-Enzymsystem aus Amyloglukosidase, Glukose-Oxidase und Laktoperoxidase ermöglicht die Bildung von Wasserstoffperoxid, das die Produktion von Hypothiocyanit unterstützt, einem natürlichen antimikrobiellen Speichelstoff. Drei weitere Proteine harmonieren mit dem Enzymsystem, um Bakterienwachstum zu hemmen. Untersuchungen des Herstellers Unilever zeigen, dass zendium den Gehalt von Wasserstoffperoxid – einer Schlüsselkomponente des Speichels – im Vergleich zu einer Fluorid-Zahnpasta ohne Enzyme und Proteine um mehr als 60 Prozent steigern kann. Bereits seit dem Jahr 2001 bietet W&H mit dem Chirurgiegerät Implantmed implantologisch tätigen Zahnärzten ein hochwertiges Gerät an. Im September 2016 wird die neue, noch leistungsstärkere Implantmed-Generation präsentiert. Anwender profitieren neben den bewährten Implantmed-Funktionalitäten vor allem von einer modernen Bedienoberfläche, einem noch durchzugsstärkeren Motor, individuell wählbaren Produktfeatures sowie einem einzigartigen System zur Messung der Implantatstabilität. Die Behandler werden durch das neue W&H-Chirurgiegerät nicht nur bei der präzisen Durchführung der oralchirurgischen Eingriffe, sondern auch beim effizienten Zeitmanagement unterstützt. Das neue Bedienkonzept hilft dem Praxisteam, den Behandlungsablauf einfach, schneller und effizienter zu gestalten. Der moderne Farbtouchscreen ermöglicht eine einfache Bedienung des Geräts. Unilever Deutschland GmbH W&H Deutschland GmbH Am Strandkai 1, 20457 Hamburg Tel.: 0800 0846 585 www.zendium.com Raiffeisenstraße 3b, 83410 Laufen/Obb. Tel.: 08682 8967-0, Fax: 08682 8967-11 [email protected], www.wh.com Wrigley und SOS-Kinderdorf Nobel Biocare Wrigley’s Extra: „Spende ein Lächeln“-Projekt Fortbildung mit Live-OP Mit dem Projekt „Spende ein Lächeln“ hat der Kaugummihersteller Wrigley im Juli seine Kooperation mit der Hilfsorganisation SOSKinderdorf e. V. begonnen. Bei jeder verkauften Packung Wrigley’s Extra Kaugummi kommt ein Teil des Erlöses der Zahnpflege benachteiligter Kinder und Jugendlicher zugute. Auch Zahnarztpraxen sind mit „Spende ein Lächeln“-Aktionsumschlägen zum Mitmachen eingeladen. Ab sofort sind Kaugummiproben zum Tag der Zahngesundheit am 25. September auf der Internetseite von Wrigley erhältlich. Mit jeder Produktbestellung über 50 Euro fließen 50 Cent, bei mehr als 100 Euro jeweils ein Euro in das Projekt. Anvisiertes Spendenziel des gesamten Projekts sind 500 000 Euro. Bessere Zahngesundheit für benachteiligte Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. 30 Prozent der Kinder und 50 Prozent der Jugendlichen haben laut Institut der deutschen Zahnärzte (DMS-IV, 2006) kein kariesfreies Gebiss. Die All-on-4-Fortbildungen mit Dr. Bernd Quantius in seiner Mönchengladbacher Praxis sind etwas Besonderes: Als erster Zahnarzt gründete er im Mai 2015 die erste MaloClinic im deutschsprachigen Raum und gehört zu den insgesamt 25 All-on-4-Kompetenzzentren von Nobel Biocare D-A-CH. Bereits im Mai 2015 hatten mehr als 100 Teilnehmer die Gelegenheit, Prof. Dr. Paulo Malo, den Entwickler des All-on-4-Behandlungskonzepts, in einer Live-OP zu erleben. Aufgrund der hohen Nachfrage wird am 3. September eine All-on-4-OP mit Prof. Malo und dem Team von Dr. Quantius live aus der Praxis übertragen. Im Anschluss daran stehen die Experten für einen Austausch und eine Diskussion zur Verfügung. Das Allon-4-Konzept für die Rehabilitation zahnloser Kiefer bietet Patienten einen festsitzenden Zahnersatz, der sofort belastet werden kann. Wrigley GmbH Nobel Biocare Deutschland GmbH Biberger Str. 18, 82008 Unterhaching Tel.: 089 665100, Fax: 089 66510457 [email protected], www.wrigley-dental.de Stolberger Str. 200, 50933 Köln Tel: +49 221 500 85-184, Fax: +49 221 500 85-352 [email protected], www.nobelbiocare.com 56 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Markt Miele Dentsply Sirona Implants Sicheres und komfortables Datenmanagement Preis für ausgezeichnete Kommunikation Für das Datenmanagement in Zahnarztpraxen bietet Miele Professional maximale Sicherheit und höchsten Bedienkomfort: Die „Segosoft Miele Edition Version 7“ besitzt eine IT-Sicherheitszertifizierung des deutschen Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Zertifizierung von unabhängiger, behördlicher Seite belegt den hohen Sicherheitsstandard der Version 7 nach international gültigen Kriterien. Eine digitale Signatur würde jede nachträgliche Manipulation der Aufzeichnungen aufdecken. Das Dokumentenformat PDF/A-1 stellt nach ISO 19005-1:2005 sicher, dass Protokolle jahrzehntelang lesbar, auswertbar und rechtlich überprüfbar bleiben. Segosoft wurde europaweit als aktives Medizinprodukt der Klasse IIb eingestuft. Denn die Software bietet mit der dazugehörigen Service Card Kunden ein in diesem Bereich einzigartiges Rundum-Servicepaket. Dentsply Sirona Implants hat für sein Kundenmagazin „DENTSPLY Implants Magazin“ den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation 2016, den „Goldenen Funken“, erhalten. Mit diesem Preis zeichnet der „Verein zur Förderung der Wirtschaftskommunikation e. V.“ in Berlin jedes Jahr besonders gelungene Kommunikationsstrategien von Unternehmen im deutschsprachigen Raum aus. Damit konnte sich Dentsply Sirona Implants in der Kategorie „Corporate“ gegen eine hochkarätige Konkurrenz durchsetzen. Gelobt wurden die hochprofessionelle Ansprache, die fachgerechte Aufbereitung und die perfekte Abstimmung auf die Zielgruppe der Zahnärzte. Laut Jury verkörpert das Magazin eine „bemerkenswerte, zeitgemäße und auch unterhaltsame Kommunikation“. Das Magazin wird von den Kunden bestens angenommen. Die Auflage konnte in kurzer Zeit von 25 000 auf 33 000 Exemplare erhöht werden. Eine Sammlung aller bisherigen Ausgaben finden Sie hier: www.di-mag.de. Miele & Cie. KG DENTSPLY Sirona Implants Carl-Miele-Straße 29, 33332 Gütersloh Tel.: 0800 2244644, Fax: 0800 2255755 [email protected], www.miele-professional.de Steinzeugstraße 50, 68229 Mannheim Tel.: 0621 4302-006, Fax: -007 [email protected], www.dentsplyimplants.de Innovationen entdecken. Produkte erleben. Ihr Branchen-Treffpunkt: · Neueste Entwicklungen · Innovative Produkte · Neue Impulse · Vortragsforum „dental arena“ Düsseldorf · 10. Sept. 2016 · Messegelände München · 8. Okt. 2016 · Messegelände Frankfurt/M. · 11./12. Nov. 2016 · Messegelände Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 57 www.infotage-dental.de Markt Dürr Dental Landesmesse Stuttgart Unschlagbares Duo für Sauganlagen Fachdental erst in Leipzig, dann in Stuttgart Jedes der beiden Konzentrate für sich ist bereits ein äußerst effektives Mittel, um den Werterhalt von Sauganlagen zu sichern – doch im Duo sind sie einfach unschlagbar. Die Rede ist von dem seit Jahren zum Goldstandard der Sauganlagendesinfektion gehörenden Orotol plus und dem ebenso bewährten Spezialreiniger MD 555 cleaner. Mit der verbesserten Rezeptur des MD 555 cleaner bietet der Hersteller Dürr Dental eine optimale Systemlösung für die Beseitigung hartnäckiger Ablagerungen aus einem der wichtigsten zahnmedizinischen Geräte. Während Orotol plus gegen Bakterien, Pilze und Viren vorgeht, entfernt der MD 555 cleaner zuverlässig Ablagerungen von schwerlöslichen Salzen, Kalk, Prophylaxepulvern oder Pearl-Produkten basierend auf Calciumcarbonat aus allen Teilen der Sauganlage – auch aus den Leitungen. Wird ein solcher „Rundumschlag“ regelmäßig durchgeführt, reduziert sich das Risiko eines Leistungsabfalls oder Komplettausfalls erheblich. Mehr als 230 Aussteller sind sowohl vom 23. bis 24. September 2016 in Leipzig als auch vom 21. bis 22. Oktober 2016 in Stuttgart auf kurzen Wegen erreichbar und bilden mit ihrem umfassenden Marktüberblick die Basis für zwei erfolgreiche Messetage. Das bewährte Konzept der Fachmessen für den deutschen Dentalhandel und die Dentalindustrie überzeugt seit über 25 Jahren. So ist die Ausstellerfläche in Leipzig bereits zu über 95 Prozent belegt und in Stuttgart zu 100 Prozent ausgebucht. Unter den Ausstellern befinden sich Branchengrößen wie KaVo, Sirona und Ivoclar. Darüber hinaus bieten beide Messen mit einem zertifizierten Fortbildungsprogramm und weiteren Sonderthemen wie „Hygiene in Praxis und Labor“, „Zahnerhaltung – Prophylaxe, Reinigung und Therapie“ und dem „Marktplatz der Ideen“ praktische Tipps für die tägliche Arbeit und Orientierung zu innovativen Trends. Dürr Dental AG Landesmesse Stuttgart GmbH Höpfigheimer Str. 17, 74321 Bietigheim-Bissingen Tel.: 07142 705-0, Fax: 07142 705-441 [email protected], www.duerr.de Messepiazza 1, 70629 Stuttgart Tel.: 0711 18560-0, Fax: -2440 [email protected], www.messe-stuttgart.de DMG Zimmer Biomet Prothesen einfach unterfüttern und fixieren Hilfe und Zufriedenheit für jeden Patienten Dauerhaft perfekt sitzende Prothesen sind eine Herausforderung. Mit DMGs neuem LuxaPick-up lassen sich zwei Hauptaufgaben besonders leicht lösen: Das gingivafarbene Komposit ist einsetzbar für die direkte, harte Unterfütterung als Ausgleich von Veränderungen im Schleimhautlager. Außerdem ermöglicht LuxaPick-up die schnelle und sichere Fixierung von Retentionselementen in implantatgetragenen Prothesen (Pick-up-Technik). Die Retentionselemente können direkt intraoral einpolymerisiert werden. Das sorgt für spannungsfreien, sicheren Halt auf Implantaten. Der herausnehmbare Zahnersatz kann ganz einfach an veränderte Schleimhautlager angepasst werden – dank direkter Chairside-Anwendung. LuxaPickup bietet so eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Funktionalität wiederherzustellen. Auch die Prothesenreparatur und die Individualisierung von Interimszahnersatz gehen mit dem neuen Komposit leicht von der Hand. LuxaPick-up ist Peroxid- und MMAfrei und daher besonders biokompatibel. „Patient first – der Patient zuerst“ ist ein Leitsatz, der bei Zimmer Biomet auch gelebt wird. Das bewiesen die Mitarbeiter des Unternehmens mit einem besonderen Einsatz. Bei einer 95-jährigen Patientin hatte sich nach einer 22-jährigen beschwerdefreien Tragezeit der Steg ihrer Prothese auf Biomet-3i-Implantaten gelockert. Sie konnte nicht mehr richtig essen und verlor an Körpergewicht. Aus den vorliegenden Unterlagen ging leider nicht hervor, welche Komponenten beim Setzen der Implantate damals verwendet wurden. Anhand eines Röntgenbilds konnten Biomet-Mitarbeiter die Materialien identifizieren und liefern. Bezirksleiterin Michaela Schreiber und Produktspezialist Matthias Schmidt reisten in die Zahnarztpraxis, um die Zahnärztin bei der korrekten Befestigung der Prothetik zu unterstützen. In einem Brief bedankte sich die Familie der Patientin (Foto: Patientin und Familie) für diesen Sondereinsatz: „Sie haben einer alten, gebrechlichen Dame Lebensqualität geschenkt!“ Zimmer Biomet DMG Elbgaustraße 248, 22547 Hamburg Tel.: 0800 364 42 62 (kostenfrei) [email protected], www.dmg-dental.com 58 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Zimmer Dental GmbH Wilhelm-Wagenfeld-Straße 28, 80807 München Tel.: 0800 1016420, Fax: 0800 3131111 [email protected], www.zimmerdental.de Markt VOCO Ästhetische Füllungen ohne Bonden Ionolux ist ein lichthärtendes Glasionomer-Füllungsmaterial in den VITA-Farben A1, A2, A3, A3.5 und B1, das die Vorteile von GlasionomerMaterial und Komposit in sich vereint. So zeichnet sich Ionolux unter anderem durch eine flexible Verarbeitungszeit aus, die vom Zahnarzt durch den Einsatz der Polymerisationslampe individuell gesteuert werden kann. Es lässt sich schnell applizieren und gut modellieren, ohne am Instrument zu kleben. Weder eine Konditionierung der Zahnhartsubstanz vor der Füllungslegung noch die abschließende Verwendung eines Varnish ist mit Ionolux notwendig. Die Polymerisationszeiten sind mit 20 Sekunden pro 2-mm-Schicht kurz und praxisgerecht. Das Füllungsmaterial ist einfach zu polieren, biokompatibel und setzt Fluoride frei. Ionolux ist jetzt in der neuen Applikationskapsel erhältlich, für die kein Aktivator mehr benötigt wird. 21. – 22. OKTOBER 2016 MESSE STUTTGART VOCO GmbH Anton-Flettner-Straße 1–3, 27472 Cuxhaven Tel.: 04721 719-0, Fax: -109 www.voco.de, [email protected] Dentsply Sirona Restorative Top-Bewertungen für ceram.x universal Das neue ceram.x universal eignet sich für direkte und indirekte Restaurationen aller Kavitätenklassen im Frontund Seitenzahnbereich. Das Komposit mit den sphärischen vorpolymerisierten Glasfüllern hat jetzt auch in der Langzeitanwendung überzeugt. 35 Zahnärzte kamen nach einer sechsmonatigen Testphase in den eigenen Praxen zu ausgezeichneten Bewertungen hinsichtlich Ästhetik und Handhabung: ceram.x universal bietet eine exzellente Adaptation und Modellierbarkeit, deckt mit seinem genial einfachen Farbsystem mit nur fünf Farben das gesamte VITA-Spektrum ab und sorgt mit schneller und einfacher Polierbarkeit für herausragenden Glanz. Das Produkt ist seit September 2015 in den meisten europäischen Ländern erhältlich. Seine innovative Füllertechnologie SphereTEC besteht aus sphärischen vorpolymerisierten Glasfüllern, die sich extrem positiv auf die Handhabungseigenschaften des Materials auswirken. Dentsply Sirona Restorative De-Trey-Straße 1, 78467 Konstanz Service-Linie: 08000 735000 (gebührenfrei) [email protected], www.dentsply.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 59 23. – 24. SEPTEMBER 2016 LEIPZIGER MESSE Ein starkes Doppel: Besuchen auch Sie die wichtigsten Fachmessen für Zahnmedizin und Zahntechnik in Ost- und Süddeutschland. Informieren Sie sich über neueste Entwicklungen u.a. in den Bereichen Digitaler Workflow, Hygiene sowie Zahnerhaltung. Markt Permadental Dentsply Sirona Zeit sparen im digitalen Zeitalter Internationales Expertentreffen „Wenn du es eilig hast – geh’ langsam!“ sagt ein chinesisches Sprichwort. Fehlende Zeit ist verlorene Zeit, zu wenig Zeit zieht Fehler nach sich, zu viel Zeiteinsatz ist unrentabel. In zwei Vorträgen zeigten Referenten: „So bringt der digitale Workflow Zeitvorteile“ und: „So minimiere ich Einschleifzeit“. Mehr als 40 Zahnärzte und eine Gruppe Zahnmedizinstudenten nahmen die Einladung für ein Update zum digitalen Workflow an und nutzten die Möglichkeit für ein fachlich begleitetes Hands-on mit den IOS-3-Shape-Scannern von Permadental. „Zeit ist ein Riesenthema – in jeder Praxis. Nur ein bisschen mehr Zeit durch kleine Veränderungen bringt sofort ein deutliches Plus an Lebensqualität!“, fasst Permadental-Geschäftsführer Klaus Spitznagel den Eindruck der Teilnehmer zusammen. Die nächste Permadental-Veranstaltung wird am 7. September in Essen auf dem Baldeneysee stattfinden, also „on ship“. Interessenten können sich schon jetzt anmelden. Behandlungseinheiten von Dentsply Sirona müssen auf der ganzen Welt den Bedürfnissen unterschiedlicher Anwender gerecht werden. Um diese detailliert zu verstehen, lud das Unternehmen 33 Anwender aus 18 Ländern nach Bensheim zu einer dreitägigen Veranstaltung. Diese bot den Experten erstmals eine Plattform für den intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Das thematische Spektrum umfasste das Arbeiten in ergonomischen Behandlungspositionen, Kurzseminare zu den Themen Integration & Digitaler Workflow und Infektionskontrolle. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die klinischen Herausforderungen der Zahnärzte bis ins Detail zu verstehen“, resümierte Mariangela Di Nato, Produktmanagerin im Bereich Behandlungseinheiten. „Denn nur so können wir Produkte entwickeln, die die zahnärztliche Behandlung besser, schneller und sicherer machen.“ Permadental GmbH Dentsply Sirona Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein Tel.: 0800 7376233 (freecall) [email protected], www.permadental.de Sirona Straße 1, A-5071 Wals bei Salzburg Tel.: +43 662 2450-0 [email protected], www.dentsplysirona.com Straumann VITA „Forum Innovation“ – Premiere bei Straumann Effizient, präzise: VITA auf den Fachdentals Eine Premiere bei Straumann: Dieses Jahr findet zum ersten Mal das „Forum Innovation“ statt. Am 24. September 2016 ist es so weit im außergewöhnlichen Ambiente des VW-Werks Wolfsburg. Es werden Einblicke in Erkenntnisse aktueller Forschungsarbeit und praktischer Anwendungsmöglichkeiten der Zahnmedizin geboten – gemäß dem Motto „Sharing insights“. Implantologische, prothetische und digitale sowie regenerative Konzepte werden während der eintägigen Veranstaltung in Form von Kompaktvorträgen behandelt. Renommierte Referenten beleuchten die Herausforderungen des Berufsfelds. Dabei stehen Themen auf dem Programm wie „Augmentation von Weichgewebe – was können xenogene Materialien?“ und „Ästhetik für herausnehmbare Implantatversorgungen – Was funktioniert wirklich?“. Ebenfalls eingeplant ist ausreichend Raum für kollegialen Austausch. Weil Probieren bekanntlich über Studieren geht, bekommen Interessierte dieses Jahr gleich mehrfach deutschlandweit die Gelegenheit, neueste Materialgenerationen und Technologien der VITA Zahnfabrik zu testen. Das VITA Team und Referenten aus Praxis und Labor freuen sich auf den Austausch auf zahlreichen Fachdental-Messen. Mit kostenlosen Vorträgen, Demos und unter Anleitung von Pilotanwendern bleiben keine Fragen zu der VITA Produktwelt offen. Besondere Highlights versprechen die Bereiche CAD/CAM-Materialien und digitale Zahnfarbbestimmung. Auf den infotagen dental am 10. September in Düsseldorf, der Fachdental Leipzig am 23./24. September, den infotagen dental am 8. Oktober in München, der Fachdental Südwest am 21./22. Oktober in Stuttgart und der id mitte am 11./12. November in Frankfurt am Main gilt: VITA Messestand besuchen, Produkte anschauen, ausprobieren und sich überzeugen lassen. Straumann GmbH VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Jechtinger Straße 9, 79111 Freiburg Tel.: 0761 4501-480, Fax: -490 events.de@straumann, www.straumann.de/forum Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 562299 [email protected], www.vita-zahnfabrik.com 60 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Markt CAMLOG GC Hinter den Kulissen der CAD/CAM-Technologie Ein Befestigungszement für alles Mit dem kurzen Imagefilm nimmt CAMLOG Sie mit in die Welt von DEDICAM. Die Vorzüge der animierten Bilder werden genutzt, um Ihnen die Komplexität von CAD/CAM und die Leistungen von DEDICAM zu veranschaulichen, und zeigen, welche Möglichkeiten und Schnittstellen sich hinter der Digitalisierung und der Präzision der Technologie verbergen. Digitalisierung, Virtualität und die Wirklichkeit treten dabei in einen spannungsvollen Austausch. Mit der ausgezeichneten Präzision und den DEDICAM-Services werden Produkte in hoher Qualität für die CAMLOG, CONELOG und iSy sowie Implantatsysteme weiterer Hersteller gefertigt. Der Film vermittelt auf authentische Weise und in kürzester Zeit die wichtigsten Informationen zu DEDICAM. Interessierte können sich online selbst überzeugen, indem sie die Kurz-URL www.camlog.de/dedicam-video aufrufen. Schon im Gründungsjahr spezialisierte sich GC auf Befestigungsmaterialien und legte damit das Fundament für seine Erfolgsgeschichte. Diese schreibt der neue dualhärtende Kompositzement GC G-CEM LinkForce fort: Der Alleskönner eignet sich neben CAD/CAM-Restaurationen für die Zementierung von Vollkeramik, Hybridkeramik, Komposit und metallbasierten Inlays, Onlays, Kronen sowie Brücken und kommt auch bei der Befestigung von Glasfaserstiften, gegossenen Aufbauten und der permanenten Zementierung von Zahnersatz auf Implantatabutments zum Einsatz. Je nach Indikation sind Selbsthärtung oder Lichthärtung möglich. Das seit April 2016 erhältliche Adhäsivsystem wird durch das Ein-Komponenten-Bonding G-Premio BOND sowie den G-Multi-Primer komplettiert und ergänzt GCs 95-jährige Erfolgsgeschichte um einen weiteren Meilenstein. CAMLOG Vertriebs GmbH GC Germany GmbH Maybachstraße 5, D-71299 Wimsheim Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000 [email protected], www.camlog.de/cadcam Seifgrundstraße 2, 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 99596-0, Fax: -66 [email protected], www.germany.gceurope.com Henry Schein Komet Patientenversorgung auf hohem Niveau Titanstift erfüllt ästhetische Ansprüche Henry Schein Dental erweitert sein Produktportfolio an hochwertigen Diamantbohrern mit den NeoDiamond-Bohrern der Firma Microcopy. Als Gewinner des „Dental Advisor’s Top Bur-Diamond Award 2015“ bieten die sterilen Diamantbohrer Zahnärzten eine hochwertige, effiziente sowie ökonomische Patientenversorgung. Die Bohrer sind in sterilen Einzelverpackungen für die einmalige Verwendung während einer individuellen Behandlungssitzung erhältlich. Laut Herstellerinformation verringert dies die Gefahr einer Kreuzkontamination sowie die Gemeinkosten und die für Sterilisation und Desinfektion anfallende Arbeitszeit. Zudem sind die Bohrer scharf und reduzieren mit ihren fein geätzten Schneidekanten nicht nur Behandlungszeit und Unannehmlichkeiten für den Patienten, sondern auch die Materialermüdung. Auch verfügen sie über einen XactFit-Schaft, der dank seiner geringen Toleranz für sicheren Halt sorgt. Ab jetzt haben Zahnärzte die Wahl im ER-System zwischen dem Glasfaserstift DentinPost X Coated und dem neuen TitanPost X Coated für die adhäsive Befestigung. Beide ermöglichen dank des ausgeprägten Retentionskopfs eine Restauration von tiefer zerstörten Situationen. Beide beweisen, dass die außergewöhnlich kurze Schaftlänge von nur 6 mm als Verankerungstiefe ausreicht und dadurch die Wurzel geschont wird. Und beide liefern dank der silikatisierten, silanisierten und mit einer haftvermittelnden Polymerschicht versehenen Oberfläche eine hervorragende Retention. Diese sorgt für identische Grenzflächen zwischen Stift und Komposit von apikal bis koronal. Das tolle Novum des neuen „Kurzen“: Der TitanPost X Coated ist der erste Titanstift, der dank seiner zahnfarbenen Beschichtung Ästhetik und Stabilität perfekt vereint. Komet Dental Henry Schein Dental Monzastraße 2a, 63225 Langen Tel.: 0800 1400044, Fax: 0800 0404444 www.henryschein-dental.de Gebr. Brasseler GmbH & Co KG Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289 [email protected], www.kometdental.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 61 Markt Philips Dentsply Sirona Restorative Tiefenreinigung für eine saubere Zunge Neues Komposit: Hochästhetische Ergebnisse Die neue Sonicare TongueCare+ entfernt mit der patentierten Philips Schalltechnologie – einer wirksamen Formel aus chemischer und mechanischer Reinigung – tief in der Zunge liegende Bakterien und reduziert somit bereits nach einer Woche Anwendung spürbar den Mundgeruch. Der Zungenbürstenaufsatz passt auf die aktuellen Philips Sonicare Modelle, sodass die Reinigung der Zunge ohne Weiteres in die tägliche Mund- und Zahnpflege integriert werden kann: Die rund 240 Gummi-Mikroborsten passen sich optimal an die Konturen der Zunge an und dringen bis zu den Zungenpapillen vor. Mit bis zu 31 000 Bewegungen pro Minute entfernen die Mikroborsten auch die unter der Oberfläche sitzenden Bakterien. Kombiniert wird die mechanische Reinigung durch Philips Sonicare BreathRx. Das Spray enthält eine wirksame Kombination aus antibakteriellem CPC und Zytex – einem Wirkstoff aus Thymol, Eukalyptus und Zink – und wird vor der Zungenreinigung aufgetragen. Natürliche Ästhetik und einfache Verarbeitung zählen seit Jahren zu den anerkannten Stärken von CeramX duo. Nun steht das neue ceram.x duo zur Verfügung – neu, weil es mit der zum Patent angemeldeten SphereTEC-Füllertechnologie ausgestattet ist: Sphärische granulierte Füller erzeugen einen Kugellager-Effekt und ermöglichen so eine exzellente Adaptation und Modellierbarkeit, ohne am Handinstrument zu kleben. Das Farbsystem wird vom bewährten Vorgänger CeramX duo übernommen. Ein Zwei-Schicht-Verfahren mit drei Schmelz- und vier Dentinfarben deckt dank eines ausgeprägten Chamäleoneffekts das gesamte VITA-classical-Spektrum ab. Das ermöglicht dem Zahnarzt hochästhetische klinische Ergebnisse. Das neue ceram.x duo ist ab 1. September über den Dentalhandel verfügbar. Philips GmbH Röntgenstr. 22 HQ4B, 22335 Hamburg www.philips.de Dentsply Sirona Restorative DENTSPLY DeTrey GmbH De-Trey-Str. 1, 78462 Konstanz Tel.: 08000 735000 (gebührenfrei), Fax: 07531 583265 [email protected] ParoStatus Programm rundet Prophylaxekonzept ab und hilft Praxis bei kompetenter Beratung der Patienten Die Patientengewinnung und -bindung ist für den wirtschaftlichen Erfolg einer Zahnarztpraxis von hoher Bedeutung. Für einen langfristigen Durchbruch sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend. So benötigt die moderne Praxis Mitarbeiter, die sich in die „Gedankenwelt“ ihrer Patienten hineinversetzen können. Aufklärend für Patienten kann schon ein professioneller Internetauftritt sein. Auf keinen Fall fehlen darf die Ausarbeitung eines Prophylaxekonzepts. Dies ist für die Optimierung und Organisation der Praxis von hoher Bedeutung, um den Patienten kompetent führen zu können. Damit dieser die Abläufe überhaupt nachvollziehen kann, ist es wichtig, ihn über Zusammenhänge aufzuklären und zu beraten – und das am besten in patientenverständlicher Sprache. Eine professionelle Unterstützung stellt dabei das von Fachleuten entwickelte Programm ParoStatus dar. Die Zeiten des mühevollen Ausfüllens von Befundblättern sowie das Berechnen mathematischer Größen gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Das Programm ParoStatus unterstützt die Praxisabläufe und wertet die Befunde, die ohne zweite Kollegin erhoben werden können, durch dialogfähige Eingabegeräte im Hintergrund aus. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich voll und ganz auf seinen Patienten zu konzentrieren. Dieser fühlt sich dann noch besser aufgehoben. Mithilfe des Programms kann der Patient viel besser nachvollziehen, warum regelmäßige und individuelle Vorsorge extrem wichtig ist. Dabei helfen verschiedene Tools wie Bilder, Grafiken und kleine Demonstrationsfilme. Gleich mitgeliefert werden Argumente für eine optimale Beratung. Auch das leicht verständliche individualisierte Risikoprofil, das wie ein Ampelsystem funktioniert, ermöglicht es der Praxis, die nächste Therapiebehandlung und Recall-Planung zu besprechen. Am Ende der Behandlung bekommt der Patient seinen individualisierten Patientenbrief ausgehändigt – und das in verständlicher Sprache. Alternativ oder zusätzlich kann auch die ParoStatus-App dafür verwendet werden. Das Patientenfeedback zu ParoStatus ist bei uns sehr positiv. Viele Patienten bedanken sich für die hochwertige Beratung und Behandlung. Auch die Zusammenfassung nach der Prophylaxebehandlung kommt bei den Patienten sehr gut an. Das bestärkt uns als ParoStatus-Praxis, so weiterzumachen. Weitere Informationen gibt es online unter www.ParoStatus.de Nadine Michalik DH Dentalhygienikerin in der Münchener Praxis Dr. Butz & Partner in den Fünf Höfen Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 63 Recht STRAFBARKEITSRISIKEN FÜR ZAHNÄRZTE Paul Hill/fotolia Durch die Einführung der neuen Straftatbestände Bestechlichkeit und Bestechung im Gesundheitswesen ergeben sich auch für Zahnärzte neue Probleme. Viele Modelle und Verhaltensweisen, die bisher praktiziert wurden, sollten kritisch überprüft werden, da mit einer erheblichen Zunahme von Strafverfahren zu rechnen ist. | RA JENS-PETER JAHN I m Jahr 2012 hatte der Große Senat für Strafsachen beim Bundesgerichtshof geurteilt, dass Vertragsärzte und Vertragszahnärzte weder Amtsträger noch Bevollmächtigte der gesetzlichen Krankenversicherungen seien. Das Gericht wies damit auf eine (vermeintliche) Strafbarkeitslücke in Bezug auf selbstständige Vertragsärzte hin. Im Juli 2015 präsentierte das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz den Gesetzentwurf zur „Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen“, der nach einigen Änderungen am 4. Juni 2016 in Kraft getreten ist. Die damit vorgenommene Änderung des Strafgesetzbuchs hat erhebliche Auswirkungen insbesondere auch für den Dentalbereich. NEUE TATBESTÄNDE Zwei neue Tatbestände – Bestechlichkeit und Bestechung im Gesundheitswesen, § 299a und § 299b – wurden in das StGB auf64 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) genommen, die von erheblicher Bedeutung für die zahnärztliche Tätigkeit sind. Die Bundeszahnärztekammer vertritt zum Thema Korruption eine Null-Toleranz-Politik und befürwortete grundsätzlich eine strafrechtliche Sanktionierung. Gleichzeitig rügte sie aber auch schon im Gesetzgebungsverfahren die fehlende Rechtssicherheit insbesondere im Hinblick auf die fehlende Konkretisierung zu den vom Gesetzgeber gewünschten Möglichkeiten von zulässigen Kooperationen. Dieser Aspekt ist einer der wesentlichen Beanstandungspunkte, der von vielen Kritikern des Gesetzes vorgebracht wird. Der neu eingefügte § 299a Abs. 1 StGB („Bestechlichkeit im Gesundheitswesen“) stellt für Zahnärzte das Fordern, Sich-versprechen-Lassen oder Annehmen eines Vorteils dafür, dass bei der Verordnung oder der Abgabe von Arznei-, Heil- oder Hilfsmitteln oder von Medizinprodukten zur unmittelbaren Anwendung durch den Arzt beziehungsweise seine Helfer oder bei der Zuführung von Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 65 Recht Patienten oder Untersuchungsmaterial ein anderer bevorzugt wird, unter Strafe. Der neue Tatbestand erfasst die „Verordnerseite“, also diejenigen, die verordnen, abgeben oder überweisen dürfen. In diesen Fällen können die geschützten Rechtsgüter des lauteren Wettbewerbs und der Integrität heilberuflicher Entscheidungen auch durch auf Bezugsentscheidungen gerichtete Vorteile in strafwürdiger Weise beeinträchtigt werden. Die Norm geht schon sprachlich deutlich über die bislang vorhandenen Regelungen des Berufsrechts und des Sozialrechts hinaus, wobei deren Regelungen und die dazu ergangene Rechtsprechung bei der Auslegung der neuen Straftatbestände weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die (Muster-)Berufsordnung (M-BO) untersagt in § 2 Abs. 7 Zahnärztinnen und Zahnärzten, für die Verordnung, die Empfehlung oder den Bezug für Patienten von Arznei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie Medizinprodukten eine Vergütung oder sonstige vermögenswerte Vorteile für sich oder Dritte versprechen zu lassen oder anzunehmen. § 2 Abs. 8 regelt das Verbot der Zuweisung und Vermittlung von Patienten gegen Entgelt. Entsprechende Regelungen finden sich teilweise in den jeweiligen Landesberufsordnungen (vgl. z. B. § 2 Abs. 7, 8 BOZ RLP oder §§ 2 Abs. 6, 8 Abs. 5 BOZ BAY). Zwischen dem Vorteilsempfänger und dem Vorteilsgeber muss weiterhin eine sogenannte „Unrechtsvereinbarung“ bestehen. Diese muss nicht schriftlich getroffen werden. Die Unrechtsvereinbarung enthält den Zusammenhang zwischen Vorteil und Verordnungsverhalten. Ein Beispiel ist die mündliche Vereinbarung zwischen einem Dentallabor und einem niedergelassenen Zahnarzt, nach der das Labor dem Zahnarzt Praxisräume zu nicht marktüblichen Preisen dafür überlässt, dass dieser zukünftig bevorzugt das Labor beauftragt. BETEILIGUNGEN AN UNTERNEHMEN Privat Auch Beteiligungen des Zahnarztes oder der Zahnärztin an Unternehmen im Gesundheitswesen bergen jetzt Strafbarkeitsrisiken, wenn der Zahnarzt durch Zuweisungen an das Unternehmen für sich selbst wirtschaftliche Vorteile generiert. Besteht zwischen der wirtschaftlichen Beteiligung und der Zuweisung ein unmittelbarer Zusammenhang, ist der Tatbestand ohne Weiteres erfüllt. Ansonsten kommt es darauf an, ob der Zahnarzt bei objektiver Betrachtung durch sein Verordnungs- oder Zuweisungsverhalten einen deutlichen Einfluss auf den an ihn auszuzahlenden Gewinn nehmen kann und somit der Anschein einer nicht mehr mit Patienteninteressen in Einklang zu bringenden, rein wirtschaftlichen Bevorzugung besteht. Äußerst praxisrelevant ist in diesem Zusammenhang die FraZUWEISUNG ODER ZUFÜHRUNG ge, inwieweit die Beteiligung von Zahnärzten an gewerblichen Der neue Tatbestand verwendet anstelle des aus dem Berufsrecht Dentallaboren unter den Tatbestand des neuen § 299a StGB falbekannten Begriffs der „Zuweisung“ den Begriff der „Zuführung“ len kann, wenn der beteiligte Zahnarzt zahntechnische Arbeiten und erfasst so neben der klassischen Überweisung alle Arten von für seine Patienten von dem betreffenden Labor bezieht. InsoVerweisungen und Empfehlungen – auch mündliche und unverweit muss man wohl davon ausgehen, dass zwar keine Zuweibindliche Erklärungen – an andere Leistungserbringer, sogar die sung von Patienten an einen Dritten erfolgt, da das Dentallabor Weiterleitung von Patienten innerhalb ein und derselben Gemeinin keine Geschäftsbeziehung zu den Patienten tritt. Auch das schaftspraxis oder bei anderen zulässigen Kooperationen. Wichtig Merkmal der Zuführung von Patienten dürfte an dieser Tatsache ist daher, dass entsprechende Empfehlungen auf sachliche Gründe scheitern (siehe auch BT-Drs. 17/8206, S. 40, zur Nichtanwendgestützt und auch dokumentiert werden. barkeit des § 73 Abs. 7 SGB V auf diese Fälle). Bereits mit dem „Fordern“ oder „Sich-versprechen-Lassen“ Es liegt aber ein Bezug von Medizinprodukten vor, die zur ist der Tatbestand erfüllt, eine tatsächliche Bevorzugung muss unmittelbaren Anwendung durch den Heilberufsangehörigen im Anschluss nicht mehr erfolgen. Höhe oder Art des Vorteils oder einen seiner Berufshelfer bestimmt sind. Nach dem Versind irrelevant, es gibt abgesehen von „sozialadäquaten ständnis des Gesetzgebers wird der Bezug von Arznei- und HilfsGeschenken“, denen eine Eignung zu Beeinflussung der heilbemitteln und Medizinprodukten, die der Heilberuflichen Entscheidung fehlt, keine Bagatellrufsangehörige nicht (zunächst) verordnet, grenze. Der Vorteil muss nicht „geldwert“ sondern ohne Verordnung unmittelbar beim sein, auch immaterielle Gegenleistungen wie oder am Patienten anwendet, wie zum Beietwa die Verleihung von Titeln, Ehrungen und spiel Prothesen, Implantaten und unmittelbar Ehrenämtern kann bereits tatbestandlich sein. vom Heilberufsangehörigen anzuwendenden Dasselbe gilt für Einladungen zu Kongressen, Arzneimitteln von der Regelung erfasst. ZahnKostenübernahmen von Fortbildungsverantechnische Werkstücke erfüllen also dieses staltungen oder Vermögens- oder GewinnbeTatbestandsmerkmal. Es ist offensichtlich, teiligungen. Entscheidend ist in jedem Fall, dass eine Gewinnbeteiligung einen Vorteil im dass kein Rechtsanspruch auf den Vorteil Sinne der Regelung darstellt. Ohnehin ist der besteht und dieser die wirtschaftliche, rechtRA JENS-PETER JAHN Vorteilsbegriff nach der Rechtsprechung weit liche oder persönliche Lage des Empfängers ist Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei DR. HALBE RECHTSANWÄLTE auszulegen, so dass jede materielle, aber auch objektiv verbessert. Bei dem Vorteilsempfänger muss es sich zudem nicht um den Täter in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt ideelle Leistung darunter zu subsumiert werim Zahnarztrecht. den kann, auf die der Betreffende keinen handeln, auch Dritte (zum Beispiel [email protected] Anspruch hat. Insofern muss jeweils geprüft ber, Ehegatten, Personal) kommen infrage. 66 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Perfektion in ihrer höchsten Form: G-Premio BONDTM von GC. 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Da in diesen Konstellationen nunmehr ein nicht unerhebliches Strafbarkeitsrisiko besteht, sollte man derartige Beteiligungen einer kritischen Prüfung unterziehen und gegebenenfalls zeitnah Abstand von ihnen nehmen. Anschaffungen für die Ausstattung der Praxis sind von der Strafnorm nicht erfasst. Beim Erwerb beispielsweise eines Behandlungsstuhls oder sonstiger Einrichtungsgegenstände für die Praxis handelt es sich um eine Entscheidung, bei der der Betroffene seine eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgen kann. Allerdings darf auch hier keine Verknüpfung mit anderen Bezugsentscheidungen erfolgen (etwa neue Wartezimmereinrichtung bei Erreichen bestimmter Umsätze im Labor). Medizinprodukte, die zur unmittelbaren Anwendung durch den beziehenden Heilberufsangehörigen oder einen seiner Berufshelfer bestimmt sind, das heißt Füllmaterialien, Implantate, Abdruckmaterialien und mehr, unterfallen wiederum der Strafnorm. Bei Rabatten durch die Industrie bzw. Dentaldepots auf die genannten Produkte kommt es zunächst darauf an, ob diese Vergünstigungen an den Patienten weitergegeben werden. Nur wenn dies nicht oder nicht in voller Höhe der Fall ist, gibt es Raum für strafrechtliche Sanktionen. Dies gilt nicht für branchenübliche Skonti oder Rabatte, die jedermann dauerhaft angeboten werden, da es dann am Bezug zur konkreten Bezugsentscheidung fehlt. SIND FORTBILDUNGEN WEITER ERLAUBT? Auch von der Industrie „geförderte“ Fortbildungen, bei denen beispielsweise Reise-, Übernachtungs- und Bewirtungskosten der Teilnehmer übernommen werden, exklusives kostenloses Begleitprogramm geboten wird oder die per se kostenfrei angeboten werden, können grundsätzlich als Vorteil gewertet werden. Hinzukommen muss dann wiederum der ggf. schwer zu führende Nachweis der Unrechtsvereinbarung, also dass der Zahnarzt in der Folge auch eine Bevorzugung des bestimmten Unternehmens bei Verordnung oder Bezug beabsichtigt beziehungsweise tatsächlich umsetzt. Anders liegt der Fall bei Teilnahme an Veranstaltungen, auf denen die Industrie lediglich präsentierend (etwa mit Infoständen oder Workshops) auftritt, da insoweit bereits die ärztliche Fortbildungspflicht ein Auseinandersetzen mit Neuerungen vorgibt und eine reine Informationsweitergabe keine pflichtwidrige Vorteilsgewährung oder -annahme darstellt Spiegelbildlich zur Strafbarkeit der „Nehmerseite“ stellt § 299b StGB („Bestechung im Gesundheitswesen“) das Verhalten der „Geberseite“ unter Strafe. Insoweit kann jeder zum Täter werden, der die Tathandlungen gegenüber einem Angehörigen eines Heilberufs vornimmt. Mit den beiden Paragrafen deckt das Gesetz 68 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) alle denkbaren Kombinationen von Bestechung und Bestechlichkeit, Verordnung und Bezug im Gesundheitswesen ab. HAFTSTRAFEN DROHEN Die Strafandrohung für die Begehung der Tat ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe empfindlich. Eine Strafschärfung ist zudem für „besonders schwere Fälle“ vorgesehen. Ein solcher liegt vor, wenn entweder das wirtschaftliche Ausmaß erheblich ist oder der Täter gewerbsmäßig und/oder als Mitglied einer „Bande“ agiert. Das Strafmaß steigt dann auf eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren ohne die Möglichkeit einer Geldstrafe. Als „gewerbsmäßig“ und „Bande“ wurde bereits die auf Dauer angelegte Tätigkeit von drei Ärzten gewertet, die gemeinsam Abrechnungsbetrug betrieben. Gerade im Bereich von Kooperationen besteht daher ein erhöhtes Risiko, nicht nur den Grundtatbestand zu verwirklichen, sondern auch direkt das Regelbeispiel. Zusätzlich greift hier dann über die Verweisungsnorm des § 302 der sogenannte erweiterte Verfall, was bedeutet, dass auch der erlangte Vorteil (Geld oder Gegenstände) nachträglich abgeschöpft werden kann. Nach einer etwaigen Verurteilung kommen als weitere Folgen der Entzug der Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung und schlimmstenfalls der dauerhafte Verlust der Approbation in Betracht. Bei Beteiligung von juristischen Personen sieht das Ordnungswidrigkeitengesetz zusätzlich Geldbußen und die Gewinnabschöpfung vor. Aufgrund der fehlenden Erfahrung der Staatsanwaltschaften mit den neuen Tatbeständen ist davon auszugehen, dass diese zunächst auf die bekannte berufs- und sozialrechtliche Rechtsprechung zurückgreifen; was bislang „lediglich“ ein Berufsrechtsverstoß war, kann also nunmehr als Straftat verfolgt werden. Für die Praxis bedeutsam ist weiterhin, dass an die Bejahung eines Anfangsverdachts (§ 152 Abs. 2 StPO) relativ geringe Anforderungen gestellt werden. In vielen Bundesländern wurden bereits Schwerpunktstaatsanwaltschaften eingerichtet, die sich auf das Gesundheitswesen spezialisieren. Es muss daher mit der Einleitung einer Vielzahl von Strafverfahren gerechnet werden. Auch wenn ein Großteil dieser Verfahren am Ende eingestellt werden wird, kann dennoch ein empfindlicher Schaden durch die zum Teil öffentlichkeitswirksam betriebenen Ermittlungsverfahren (etwa Durchsuchung der Praxis bei vollbesetztem Wartezimmer) bereits eingetreten sein: ein erheblicher Reputationsverlust des betroffenen Zahnarztes. FAZIT Zahnärzte sollten aus diesem Grund – sofern nicht bereits geschehen – umgehend ihre Kooperationen mit anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen oder etwaige Unternehmensbeteiligungen auf den Prüfstand stellen beziehungsweise überprüfen lassen. Weitere Probleme können sich auch in Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten ergeben, soweit es um den Bezug von Medizinprodukten geht, die zur unmittelbaren Anwendung beim Patienten bestimmt sind. Zu denken ist etwa an Implantate, Abdruckmaterialien und Endo-Feilen. Im Rahmen der Risikoabwägung ist dann darüber zu entscheiden, ob die Kooperation fortgesetzt, modifiziert oder aber beendet wird. Allein die Tatsache, dass es sich um langjährig gelebte Konstruktionen handeln kann, schützt nicht vor Strafe. Online Symposium Autologes Transplantat – (un-)ersetzlich? Live am 23.10.2016, 18:00 Uhr Jetzt kostenfrei unter www.iti-kontrovers.de registrieren Referenten: Dr. Georg Bach Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel Prof. Dr. Dr. Andreas Schlegel www.iti-kontrovers.de Kontakt: Telefon: 02234/7011-580 Ein Produkt des Deutschen Ärzteverlags E-Mail: [email protected] www.dental-online-college.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 69 Finanzen besonders qualifiziert sind. Mit zunehmender Akzeptanz und Kenntnis dieser besonderen Qualifikation werden die Kollegen ihr Know-how möglichst vielen Mandanten andienen können. Wer einen Spezialisten sucht, kann auf der Website der DGSFG den Fachberater in seiner Region finden. Worin besteht der Mehrwert für die Mediziner bzw. Klienten ihrer Mitglieder? KLASVOGT: Heilberuflern bei steuerlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen qualifiziert zur Seite zu stehen, nicht nur bei der Steuerklärung, sondern auch in Gesprächen mit Banken und Geschäftspartnern. Wir sprechen die Sprache unserer Mandanten, sind speziell für ihre Anforderungen ausgebildet, haben Erfahrungen im Gesundheitswesen nachgewiesen und sind zu permanenter Fort- und Weiterbildung verpflichtet. Das garantiert qualitativ hochwertige Beratung in einem sich rasant ändernden Umfeld. Wir beraten immer auch mit Blick auf die jüngsten gesetzlichen Neuregelungen und Urteile der Gesundheitsbranche – damit unsere Mandanten Potenziale ausschöpfen können, aber auch wissen, welche Risiken bestehen. Lassen Sie es mich an einem Bild verdeutlichen: Der Fachberater für das Gesundheitswesen handelt wie der Agent eines Künstlers. Der Agent ist vertraut mit dem Metier, kennt die Experten für Vertragsverhandlungen und beherrscht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er arbeitet mit Galeristen und Veranstaltern zusammen und sucht den spezialisierten Steuerberater. Kurz: Der Künstler kann sich auf seine Kunst konzentrieren, der Agent hält ihm den Rücken frei. Genauso hier: Heilberufler können ihrer Berufung nachgehen, der Fachberater kümmert sich um alles andere. In der Beschreibung Ihres Verbandes steht, dass es Ihnen auch weitestgehend um eine „Imageverbesserung“ Ihres Berufstandes geht. Warum sehen Sie hier Handlungsbedarf? KLASVOGT: Fachberater haben derzeit keinen Ruf, ihre Qualifikation ist weitestgehend unbekannt. Durch die Medienarbeit wollen wir den Bekanntheitsgrad erhöhen. Gleichzeitig wollen wir deutlich machen, dass die Bezeichnung „Fachberater für das Gesundheitswesen“ nicht verschenkt wird, sondern dass eine anspruchsvolle Ausbildung, mehrere Prüfungen und umfangreiche Nachweise praktischer Erfahrung erforderlich sind. Fachberater behaupten nicht, dass sie Spezialisten sind, sie haben es bewiesen. Diese Botschaft wollen wir in die Öffentlichkeit tragen. Wie sieht Ihr weiteres Vorgehen aus? Haben Sie sich konkrete Ziele gesetzt, wie beispielsweise mehr Veranstaltungen zu planen, mehr Fortbildungen zu fördern usw.? KLASVOGT: Ja, wir werden weiterhin gezielt Öffentlichkeitsarbeit betreiben und auch in Zukunft qualitativ hochwertige Fortbildungen anbieten. Weitere Informationen zur „Deutschen Gesellschaft selbstständiger Fachberater für das Gesundheitswesen e. V.“ und ihren Mitgliedern finden Sie unter www.dgsfg.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 71 Qualitätsmanagement AUF DER SICHEREN SEITE Der Aufbereitungsprozess von Instrumenten in den Praxen ist ein wichtiger Part der Praxishygiene und des Qualitätsmanagements. Dazu gehört auch die Validierung dieses Prozesses. Dienstleister unterstützen Zahnärzte bei dieser Validierung, damit bei einer möglichen Praxisbegehung keine böse Überraschung droht. | SVEN SKUPIN W enn Thomas Schumann von der Firma ValiTech morgens in einer Zahnarztpraxis auftaucht, hat er seinen fahrbaren Equipmentkoffer immer dabei. Der Diplom-Ingenieur validiert für ValiTech bereits seit mehreren Jahren die Aufbereitungsgeräte in Zahnarzt-, Arztpraxen oder Kliniken – vor allem in den Regionen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Immerhin ist ValiTech bundesweit aufgestellt, die Nachfrage nach Validierungen in allen Kammerbereichen vorhanden. PRAXIS LÄUFT WEITER Diesmal führt ihn sein Weg nach Betzdorf zwischen Siegen und dem Westerwald. In der Zahnarztpraxis von Dr. Harald Martin sollen ein Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) sowie das Heißsiegelgerät revalidiert werden. Und das läuft einfach so neben dem normalen Praxisbetrieb? „Kein Problem“, sagt Schumann. „Wegen mir muss die Praxis nicht geschlossen werden.“ Die Revalidierung werde etwa zwei bis drei Stunden dauern, was immer auch ein wenig von den Geräten abhängig sei. Aber gerade bei einem Thermodesinfektor sei es sogar besser, wenn der Praxisbetrieb weiterlaufe. „Für die Validierung benötige ich ja real kontaminierte Instrumente, die im RDG gereinigt werden sollen.“ Bei einem Sterilisationsgerät könne vor allem die Erstvalidierung schon einmal etwas länger dauern – bis zu sechs Stunden, sagt Schumann. Das werde dann mit der Praxis genau abgesprochen, denn bei einem solchen Termin stehe der Steri für den Tag nur eingeschränkt zur Verfügung. Überhaupt ist die Kommunikation mit der Praxis, dem Zahnarzt oder den Praxismitarbeitern wichtig für die Validie72 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Dipl.-Ing. Thomas Schumann von der Firma ValiTech bringt Sensoren in der Beladung des zu validierenden Reinigungs- und Desinfektionsgeräts an. rung. Schumann spricht mit Dr. Martin über die Wartung des RDG vom Vortag und holt alle wichtigen Informationen über neueste technische Updates ein, etwa einen ausgetauschten Spülarm. GENAUE ANWEISUNGEN Bereits einige Wochen vor dem Termin hatte die Praxis einen Fragebogen für die Validierung ausgefüllt (Um welches Gerät geht es? usw.). Kurz vor dem Termin erhält die Praxis einige Anweisungen, was während der Validierung zu beachten ist. Auch die Absprachen mit ZFA Annelie Matteoszat sind für den Validierungspro- zess entscheidend. Die Hygienebeauftragte der Praxis versorgt den Validierer mit Informationen über die Beladung, zeigt, in Absprache mit dem Prüfer, welche kritischen Instrumente besonders geprüft werden sollten, und erläutert die Halterungen, die im Thermodesinfektor neu eingebaut wurden. Mit der Hygienebeauftragten bespricht Schumann auch die Befüllung des RDG. Ein Thema, das er bei seiner Validierung besonders beachten wird, sind beispielsweise die Pinzetten. Können diese mit den Spitzen nach unten in den RDG gesteckt werden, damit keine Verletzungsgefahr bei der Herausnahme Qualitätsmanagement der Instrumente besteht, oder werden die Pinzetten dann nicht sauber? Das werden später die Laborwerte verraten. Nach erfolgter Befüllung verbindet Schumann Datenlogger für die thermoelektrische Prüfung mit seinem Computer. Diese werden an verschiedenen Stellen in der Maschine platziert und messen während eines Programmlaufs die Temperatur, den Spüldruck sowie die Haltezeit. REGELMÄSSIGE PROBEN Auch eine Waage gehört zum Equipment. Mit ihr wird der tatsächliche Verbrauch von Reiniger und Desinfektionsmittel während der Validierung überprüft. Während des Spülvorgangs muss Schumann immer wieder die Tür am Gerät öffnen. Zunächst nimmt er Proben vom Wasser nach der Reinigung und später nach der Desinfektion. Außerdem werden die fünf real kontaminierten Instrumente (darunter auch Winkelstücke mit Hohlkörper) nach dem Reinigungsdurchlauf aus der Maschine geholt. Der Prüfer spült die Instrumente durch, fängt die Spüllösung auf, die im Labor auf den quantitativen Restproteingehalt überprüft wird. „Es kommt schon mal vor, dass bereits sichtbar ist, dass die Reinigung nicht funktioniert hat, wenn noch Reste an den Instrumenten zu sehen sind“, erklärt Schumann. Beim RDG in Betzdorf ist dies nicht der Fall. gewissen Voraussetzungen einen Rhythmus von zwei Jahren ermöglicht. Mittlerweile wird diese Norm deutschlandweit von allen Behörden anerkannt, und es wird angenommen, dass die Voraussetzungen zur Anwendung dieser Norm durch die Validierung geschaffen werden. Somit gilt beim Kleinsterilisator ein Intervall von zwei Jahren. Für Thermodesinfektoren/RDGs geben die Norm DIN EN ISO 15883 und die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung bzw. der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGSV/DGKH) die Intervalle für regelmäßige Überprüfungen vor. Laut Leitlinie muss eine erneute Leistungsbeurteilung (Revalidierung) im Abstand von zwölf Monaten erfolgen. Für Praxisinhaber Dr. Harald Martin sind die Validie- Der Prüfer im Gespräch mit Dr. Harald Martin (l.) DOKUMENTATION Fünf vorab bestimmte Instrumente werden auf ihren Restproteingehalt im Labor geprüft. Skupin (3) Also geht es weiter mit der Validierung. Dazu gehört auch die Datenauswertung. Schumann hält alle Vorgänge in seinem System fest und macht zwischendurch Fotos für eine lückenlose Dokumentation. Überprüft werden von ihm natürlich auch Arbeitsanweisungen, vorliegende Qualifikationen oder sichtbare Veränderungen an den Geräten. Nach einem Abschlussgespräch kommen alle gesammelten Proben ins Labor. „In der Regel erhält der Praxisinhaber den Validierungsbericht innerhalb von zwei bis drei Wochen“, so Schumann. Sollten dem Prüfer während der Validierung Probleme aufgefallen sein, kann es für die Praxis Auflagen geben, die zu erfüllen sind. „Erst nach Erfüllung dieser Auflagen ist die Validierung gültig“, betont der Prüfer. Die etwas „weichere“ Variante sind Empfehlungen, die ein Prüfer der Praxis für den Aufbereitungsprozess geben kann. Typisch dafür sind prozessverbessernde Tipps. Generell gilt bei Sterilisatoren/Autoklaven, dass die Validierung auf der Grundlage der internationalen Norm DIN EN ISO 17665 erfolgt, die eine jährliche Validierung vorsieht. Es gibt aber in Deutschland eine eigene Norm DIN SPEC 58929, die unter rungsvorschriften allerdings nur ein Grund, eine Firma wie ValiTech zu beauftragen. „Gerade mit der Beweislastumkehr riskieren wir sonst Haus und Hof“, ist der Zahnarzt überzeugt. Für ihn hat die Validierung aber noch weitere Gründe. Gerade aufgrund des veränderten Wissens um die Praxishygiene müsse man einige Dinge in diesen Prozessen anpassen. „Hygiene hat in meiner Praxis einen hohen Stellenwert“, sagt Martin. Natürlich verursache eine Validierung Kosten und Aufwand. Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern sei aber wichtiger. „Deshalb führt kein Weg daran vorbei.“ Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 73 Praxisführung eigene Abrechnung mit eigenem KZV-Stempel. Gemäß einem vereinbarten Verteilungsschlüssel tragen die Beteiligten anfallende Kosten. Jeder Gesellschafter der Praxisgemeinschaft führt seine Praxis separat mit eigenem Patientenstamm und getrennter Patientendokumentation. Behandlungsverträge werden nicht mit der Praxisgemeinschaft, sondern mit dem jeweiligen Praxisinhaber geschlossen. Dieses Modell hat den Vorteil, dass die Behandler nicht gemeinsam haften, birgt jedoch auch Nachteile. Die Zahnärzte können sich beispielsweise nicht ohne Weiteres gegenseitig vertreten und benötigen das Patienteneinverständnis, um im Vertretungsfall auf dessen Daten zugreifen zu können. ZUKUNFTSMODELL MVZ? Seit 2004 existiert das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) als Praxisform im Sinne einer fachübergreifenden, ärztlich geleiteten Einrichtung, die Ärzten oder Zahnärzten die Möglichkeit gibt, als Angestellte oder Vertragsärzte zu arbeiten. Das Merkmal „fachübergreifend“ war bisher ein Grund dafür, dass das MVZ als Praxisform für Zahnärzte weniger geeignet war. Im Juli 2015 wurde dieses Hindernis durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, das den Begriff „fachgruppengleich“ einführte, beseitigt. Die Zukunft muss zeigen, inwiefern das Zahnmedizinische Versorgungszentrum (ZMVZ) den brancheninternen Entwicklungen entgegenkommt. Es bietet möglicherweise Alternativen für Zahnärztinnen mit Kinderwunsch, die ihren Beruf lieber in angestellter Tätigkeit ausüben möchten. Darüber hinaus besteht ein steigendes Interesse von ländlichen Gemeinden, als Betreiber eines MVZs aufzutreten, um so der teilweise suboptimalen zahnärztlichen Versorgung auf dem Land zu begegnen. Fest steht: Die Entscheidung, ob ein Zahnarzt seinen Beruf als Einzelbehandler oder im Rahmen eines der kooperativen Modelle ausüben möchte, sollte wohlüberlegt getroffen werden. Jede Option bietet Entwicklungspotenzial für niederlassungswillige Zahnärzte. 40 Jahre Qualität schafft Vertrauen Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 75 AVS 510 16 001-SADE.AREP.16.01.0072 Kommunikationsbedarf ist allgemein ein Stichwort, das im Zusammenhang mit einer Berufsausübungsgemeinschaft von zentraler Bedeutung ist. Die Partner beschäftigen gemeinsam Mitarbeiter. Aufgabenbereiche und Delegation müssen genau abgestimmt werden. Es ergibt Sinn, wenn die Chefs eventuelle Neuerungen oder geänderte Zuständigkeiten zusammen innerhalb einer Teamsitzung verkünden. Auf diese Weise können Missverständnisse hinsichtlich der Quelle der Änderungen vermieden werden. Organisatorisch fordert die Gemeinschaftspraxis ebenfalls regelmäßige Abstimmung, damit im hektischen Alltag die Abläufe reibungslos vonstatten gehen, zum Beispiel beim Entwurf eines ausgeklügeltes Schichtsystems, das eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Behandlungsräume gewährleistet. Insgesamt lässt sich feststellen: Je großflächiger die Strukturen in der Praxis verlaufen, desto mehr Absprachen zwischen den Partnern selbst, zwischen Chef und Team und zwischen den Mitarbeitern untereinander sind erforderlich – nicht nur im Rahmen der Behandlung, sondern auch hinsichtlich der Dokumentation oder der Patientenverwaltung. Dabei spielt übrigens auch die Praxissoftware eine Rolle. Diese muss so konzipiert sein, dass Behandler und Mitarbeiter, je nach Berechtigung, von allen Arbeitsplätzen in der Praxis aus Zugriff auf wichtige Daten haben. In der Berufsausübungsgemeinschaft besteht für die Partner auch die Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend Schwerpunkte zu setzen. So kann sich ein Zahnarzt beispielsweise auf das Praxismanagement konzentrieren, während sein Kollege seine Zeit am Behandlungsstuhl aufwendet. Eine Alternative, bei der die Beteiligten versuchen, einige Vorteile der Gemeinschaftspraxis zu nutzen und dennoch unabhängig zu bleiben, ist das Modell der Praxisgemeinschaft. Konkret handelt es sich dabei um eine Kostengemeinschaft als Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die Zahnärzte arbeiten auf Marketing ZAHNMEDIZIN BE-GREIFEN DER-Touristik Eine Zahnarztpraxis agiert nicht im luftleeren Raum, auch Dentalpraxen unterliegen Markt- und Marketingregeln. Wer seine zahnmedizinische Kompetenz optimal vermitteln möchte, der sollte die Grundregeln des Dienstleistungsmarketings kennen. | DANIEL IZQUIERDO HÄNNI E Privat twas über 70 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Shop ein neues iPhone und bei Peek & Cloppenburg eine seidene sind im Dienstleistungssektor tätig. Das heißt, sieben von Krawatte, und das unmittelbar. Doch was bekommt man vom zehn arbeiten auf einer Bank oder als Koch, sind als Flugbegleiter Zahnarzt außer dem Versprechen, dass alles besser wird? oder Marketingberater tätig oder kümmern sich als PhysiotheraVERSPRECHEN MATERIALISIEREN peut oder Zahnarzt um das Wohl ihrer Patienten. Das Heilwesen Immer mehr Menschen buchen ihren Urlaub über das Internet: wird denn auch von der Bevölkerung immer öfter als Gesunddie Boardingkarte druckt man zu Hause aus, das Hotel reserviert heitsdienstleistung verstanden und seltener als Medizinwissenman mittels einer App. Und trotzdem, allein die deutsche DERschaft. Gründe für diese veränderte Wahrnehmung gibt es viele: Touristik betreibt in der Bundesrepublik 2100 Reisebüros, die Die minimalinvasive Chirurgie etwa, bei der der Patient rasch auch weiterhin ihre Kundschaft bedienen. Wie kann das sein? wieder nach Hause entlassen wird, oder neue Geschäftsmodelle, Wer die langerwünschte Traumreise nach Thailand unternehmen wie beispielsweise jene Zahnarztklinik in der Kölner Innenstadt, möchte, holt gerne Rat von einem Profi ein. Da reicht ein Onlinedie von 7 Uhr bis 22 Uhr geöffnet hat, und zwar sieben Tage die reiseportal eben nicht aus. Genau genommen verkaufen ReisebüWoche. ros ihren Kunden auch nur das Versprechen Auch die Zahnmedizin ist Teil des Dienstauf einen tollen Urlaub. Ähnlich wie die Zahnleistungssektors, und somit bestehen durcharztpraxis, die ihren Patienten eine bessere aus Parallelen zum Kauf eines Konzerttickets Gesundheit zusichert. Die Profis in den Reiseoder zur Buchung einer Kreuzfahrt. Denn wie büros wissen jedoch genau, wie man das Fehbei allen Dienstleistungen fehlt auch bei der len von Fassbarkeit und Unmittelbarkeit komDentalmedizin die physische Evidenz und pensiert. Deshalb kann ein Reisebüro ein Unmittelbarkeit. Diese Eigenschaften mögen durchaus interessantes Vorbild für das Patienoffensichtlich und banal klingen, sind jedoch tenberatungsgespräch in der Zahnarztpraxis alles andere als bedeutungslos. Denn auch sein. heute noch scheint der Tauschhandel tief in DANIEL IZQUIERDO HÄNNI der Mentalität der Menschen verankert zu ist Marketing- und Kommunikationsprofi, AUF AUGENHÖHE sein. Dieses „Ich gebe dir, dafür gibst du mir …“ Referent und Autor im Bereich der Zahnmedizin und Gründer von Kaum betritt man ein Reisebüro, wird man funktioniert beim Produktmarketing bestens: www.swissdentalmarketing.com. eingeladen, Platz zu nehmen und es sich Als Gegenleistung für sein Geld erhält man bequem zu machen. Schließlich sollen die beim Obsthändler frische Erdbeeren, im Apple [email protected] 76 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Abrechnung PROVISORIEN UND BEIHILFE Ein Runderlass des Finanzministeriums NRW zum zahnärztlichen Gebührenrecht macht für Zahnärzte das Thema Provisorien und Beihilfe zu einem Ärgernis der besonderen Art. | STEFFI SCHOLL HERSTELLUNG IM LABOR Ein Beispiel: Unter Punkt zwölf „Zu den GOZ-Nummern 2260 und 2270“ heißt es: „Kosten für die labortechnische Herstellung provisorischer Kronen und Brücken sind nur dann beihilfefähig, wenn es sich um Langzeitprovisorien nach den Nummern 7080 und 7090 GOZ handelt, nicht jedoch in Verbindung mit den Nummern 2260, 2270 sowie 5120 und 5140 GOZ.“ – Was „labortechnische Herstellung“ mit einer konfektionierten provisorischen Hülse/Kappe (2260) zu tun hat, ist nicht ersichtlich. Dieser beihilferechtlichen Einschätzung könnte der GOZ-Kenner gegebenenfalls sogar zustimmen, denn mit der GOZ-Novellierung 2012 hat sich hinsichtlich der Berechnung von zahntechnischen Leistungen im Zusammenhang mit 78 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Provisorien in Verbindung mit der Beihilfe werden zunehmend zu einem Ärgernis in der Abrechnung. den GOZ-Ziffern 2260, 2270, 5120 und 5140 etwas geändert: Für die direkte, intraorale zahntechnische Herstellung eines Provisoriums mithilfe einer Abformung können keine Laborkosten gemäß § 9 GOZ in Ansatz gebracht werden, denn die Leistung heißt „Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung“. Das bedeutet, eine einheitliche Laborleistung für die gesamte Herstellung des Provisoriums ist nicht mehr berechnungsfähig wie beispielsweise Privat erge von Papier, gefüllt mit unzähligen Textbausteinen – man kennt sie, diese Form der „Leistungszusage“ einer Beihilfestelle, und das sicher nicht nur in Nordrhein-Westfalen. Ein vermeintliches Detail wird im Praxisalltag zunehmend zu einem Ärgernis der besonderen Art: der Runderlass des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalens vom 16. November 2012 (B 3100 – 3.1.6.2.A – IV A 4). Dieser listet zahlreiche Punkte zum zahnärztlichen Gebührenrecht auf, wodurch die Beihilfefähigkeit von erbrachten und abgerechneten zahnärztlichen Leistungen erheblich eingeschränkt wird. Und das Fatale: Nicht nur den meisten Beihilfeberechtigten, auch vielen Zahnärzten ist der Inhalt dieses eigentlich nicht mehr ganz aktuellen Runderlasses nicht bekannt. Auseinandersetzungen im Erstattungsgeschehen sind vorprogrammiert. STEFFI SCHOLL ist Abrechnungsspezialistin und arbeitet seit 2011 bei der ZA Zahnärztlichen Abrechnungsgesellschaft AG in Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung. [email protected] Michael Tieck/Fotolia B noch gemäß der GOZ’88 (unter anderem mit der BEB-Ziffer 1401 „Provisorische Krone“): Das direkte Herstellen des „Provisorienrohlings“ ist etwa in der Nummer 2270 enthalten. So verbirgt sich hinter der Formulierung „Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung nicht mehr als die „Herstellung und Direkteingliederung“ eines Provisoriums. WAS IST „EINFACH“ Doch ist tatsächlich jegliche Berechnung möglicher zahntechnischer Leistungen nun ausgeschlossen? Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hält sich in ihrem Kommentar dazu eher bedeckt und konstatiert lediglich: „… Die einfache Ausarbeitung (eines Provisoriums – Anmerkung der Autorin) erfüllt nicht die Voraussetzungen einer Berechnung nach § 9 GOZ.“ Das wirft direkt die nächste Frage auf: Wie ist eine „einfache“ Ausarbeitung“ eines Werkstücks – eines Provisoriums im zahntechnischen Werdegang – beschrieben und ab wann wird Ausarbeitung kompliziert? Fakt ist: Eine „einfache“ Ausarbeitung eines Werkstücks ist in der Abrechnung zahntechnischen Literatur nicht definiert; die Bearbeitung eines Werkstücks kann sich sehr unterschiedlich darstellen, von extrem umfangreich und schwierig bis hin zu erfahrungsgemäß durchschnittlich. Eine „Richtschnur“, was zeitlich gesehen durchschnittlich ist und was nicht, bieten die Planzeiten der BEB. NACHARBEITEN IM LABOR Ob nun doch zahntechnische Leistungen im Zusammenhang mit den GOZ-Ziffern 2260, 2270, 5120 und 5140 in Ansatz gebracht werden dürfen, erklärt die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe etwas genauer in ihrer Stellungnahme vom 29. Januar 2013: „Eine zahntechnische Leistung gemäß § 9 GOZ ist möglich, wenn im Labor nachgearbeitet wird (zum Beispiel Hochglanzpolitur am Poliermotor des Eigenlabors oder feinanatomische Gestaltung im Eigenlabor). Einfaches Entgraten und Gummieren löst keine Berechnung nach § 9 GOZ aus.“ Heißt konkret: Laborkosten können durchaus zusätzlich zum „direkten Verfahren mit Abformung“ – daran anschließend – anfallen zum Beispiel für die „Gestaltung, Umformung und Politur“ eines Provisorienrohlings und gegebenenfalls „Oberflächenversiegelung oder -veredelung“. Darüber hinaus ist die Herstellung eines Modells beziehungsweise Teilmodells und darauf eines Tiefziehformteils für eine intraorale Abformung der präparierten klinischen Situation mit den dadurch anfallenden Material- und Laborkosten ebenfalls berechnungsfähig. PATIENTEN VORAB INFORMIEREN So gilt es zu bedenken: Erst wenn ein Werkstück (hier konkret der Provisorienrohling) fertiggestellt ist, wird es zum zahnärztlichen, einsatzbereiten Behandlungsmittel. Und dieser Prozess der Fertigstellung kann unterschiedlich aufwendig sein, je nach individueller Ausgangssituation, sei es aufgrund sehr komplexer Bissverhältnisse oder auch extrem hoher Anforderungen an die Stabilität der provisorischen Versorgung. Dies darzustellen ist auch mit der novellierten GOZ 2012 möglich. Das Augenmerk sollte dabei neben der detaillierten Dokumentation der Behandlung auf der korrekten Bezeichnung und Bewertung der erbrachten zahntechnischen Maßnahmen liegen. Dabei besteht für den Zahnarzt durchaus die Möglichkeit, wenn keine geeignete BEB-Ziffer vorhanden ist, eine eigene, geeignete Leistung zu definieren und entsprechend zu benennen. Eine Beihilfefähigkeit dieser erbrachten zahntechnischen Maßnahmen ist dennoch nicht zu erwarten, geschweige zu gewährleisten: Somit ist es ratsam, den Patienten vor Behandlungsbeginn auf diese beihilferechtliche Besonderheit zumindest in NRW hinzuweisen – und ihn gegebenenfalls vorher zu seinen Ansprüchen und Erfordernissen an eine provisorische Versorgung zu befragen. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 79 Marketing HEILEN UND VERKAUFEN Einfach nur mit dem Patienten arbeiten, sich nicht mit Themen wie dem Verkauf einer Leistung auseinandersetzen müssen. Wie wäre es, wenn die Patienten von allein nach den Leistungen der Praxis greifen würden? Der Artikel gibt einige Anstöße. | DR. ANKE SCHMITAINSKI, ULRICH ZIMMERMANN I n einer Zahnarztpraxis bekommt kein Mensch gerne etwas verkauft. Und bis auf wenige Ausnahmen tun sich die meisten Menschen auch schwer, anderen etwas zu verkaufen. In einer Praxis sitzt aber ein Patient mit Wünschen, Bedürfnissen und Beschwerden, auf die es einzugehen gilt. Wenn also das Angebot des Zahnarztes den Patienten da abholt, wo er grade steht, und dort ein Angebot macht, wo der Patient ein Bedürfnis hat, hört Verkauf auf, Verkauf zu sein. Es lohnt sich nachzufragen, was der Patient erwartet: Wünscht er sich eine Standardbehandlung, die seine Kasse zahlt, oder wünscht er sich eine nachhaltige, eine hochwertige Behandlung, selbst wenn er dabei in die eigene Tasche greifen muss. Ein Patient, der nur Zahnstein entfernen lassen will, ist wahrscheinlich nicht von einer Generalsanierung zu überzeugen. Der Zahnarzt verlässt die Rolle des Verkäufers, wenn er erspürt, was der Patient braucht, und diesem aus seiner Erfahrung heraus einen Vorschlag unterbreitet. Geld. Diese sorgen dann oft dafür, dass sie sich selbst erfüllen. Ein Beispiele für einen solche Glaubensatz lautet etwa: „Helfen, Heilen und Geldverdienen passen nicht zusammen.“ Die eigenen Glaubenssätze zeigen sich meist in der Wiederholung von immer gleichen Situationen und Worten. Wenn zum Beispiel Patienten immer wieder sagen, dass eine Leistung zu teuer sei, kann es daran liegen, dass der Behandler selbst unbewusst diese als zu teuer bewertet. Sich selbst anzunehmen ist manchmal ein großer Schritt. Er beginnt mit dem Erkennen, Auflösen oder Loslassen der eigenen Glaubensmuster. ALLEINSTELLUNGSMERKMALE FINDEN Privat Webseiten von Zahnärzten gleichen sich häufig im Therapie- und Diagnoseverfahren. Ist Ästhetik angesagt, findet man diese Leistung auf vielen Webseiten, läuft Bleaching gut, dann haben das viele Kollegen im Programm. Über Erkrankungen wird in den meisten Fällen gar nicht geschrieben. Wie soll da Einzigartigkeit entstehen? NUR DER NUTZEN ZÄHLT Im besten Fall wird sie über den Zahnarzt selbst, über seine Darstellung im Netz sichtbar – vorausgesetzt, der Behandler Was ist die Leistung eines Zahnarztes wert? Das ist nicht einfach traut sich, mehr zu schreiben als einen knappen Lebenslauf. zu bestimmen. Was ist es wert, wenn der Patient nach langer Warum sollte ein Patient gerade in diese Praxis kommen? Es Suche Hilfe bekommt, etwa bei nicht abheilenden Parodontalbelohnt sich, auf die eigene Darstellung mit dieser Frage und den schwerden oder sich lösenden Implantaten? Wie ist die jahrelanAugen des Patienten zu schauen. Die eigene Einzigartigkeit wird ge Zusatzausbildung mit einem immensen Kosten- und Zeitaufsichtbar aus Fragestellungen wie: wand abzubilden? Für den Patienten sind diese Fragen allerdings unwichtig, was für ihn einzig zählt, ist der wahrgenommene Nut Bei welchen Erkrankungen kann ich am besten helfen? zen.  Was treibt mich an? Sind es eher komplizierte Fälle oder eine Wenn in der Jameda-Bewertung steht: „Der Zahnarzt ist nur besonders gute Rekonstruktion? aufs Geld aus“, dann hat in den meisten Fällen  Mit welchen Patienten arbeite ich am liebsten? Um die Fragen zu beantworten, ist es hilfder Patient den Wert der Leistung und das Behandlungskonzept nicht verstanden. Der reich, am Ende eines Praxistags Situationen zu notieren, in denen die Arbeit ein pures VerWert einer Leistung hat immer zwei Seiten: gnügen war oder der Erfolg mühelos gelang.  Erkennt der Behandler den Wert der eigeAus den Aufzeichnungen wächst ein persönnen Leistung und hält er diese für wertvoll?  Erkennt der Patient die Leistung als wertvoll liches Wertkonto. Die eigenen Werte rücken in für sich, hat er sie verstanden und trifft der den Fokus und man kann sich so über die Zeit Behandlungsvorschlag das Bedürfnis des besser wertschätzen. Diese Wertschätzung DR. ANKE SCHMIETAINSKI Patienten? für sich selbst fließt dann auch in die KommuIn der Kindheit lernt man, dass Eigenlob Geschäftsführerin der AltaMediNet GmbH, nikation mit dem Patienten. verantwortlich für die Bereiche Was ist eine Brücke wert, die 20 Jahre und stinkt. Solche Glaubenssätze werden auch Medizinmarketing und Coaching noch von Erwachsenen häufig unbewusst als mehr die Belastungen im Mund des Patienten Wahrheit genommen – selbst zum Thema aushält? Was ist es wert, wenn es gelingt, die [email protected] 80 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Marketing eigenen Zähne für den Patienten noch lange zu erhalten? Patienten, die einer Praxis über 20 Jahre treu bleiben, können dem Behandler das Ergebnis seiner Arbeit auch nach vielen Jahren bestätigen und gleichermaßen als Marketinginstrument dienen. Voraussetzung ist, dass im Wartezimmer einer Praxis tatsächlich Patienten sitzen, die das Wissen und Können des Zahnarztes wertschätzen. Das ist Aufgabe der Praxishomepage und des Praxismarketings. Hinzu kommt die Situation des Patienten. Wo steht er gerade und was braucht er vom Behandler? Sucht der Patient eine nachhaltige Lösung, rückt der Preis in den Hintergrund und hochwertiges Material in den Fokus. Ist er empfindlich und wünscht Beratung und eine sorgsame Materialauswahl – auch dann ist der Preis eher Nebensache. Ist der Patient aber knapp bei Kasse, freut er sich über einen Therapievorschlag, bei dem sein Problem zu geringen Kosten gelöst wird. Zwei Patienten mit zwei völlig verschiedenen Therapieansätze, aber möglicherweise gleicher Indikation. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Patient versteht, was die Leistung wertvoll für ihn macht. Gelingt es in der Beratung, die Träume des Patienten anzusprechen und Sehnsüchte zu aktivieren (ohne ein Heilversprechen zu geben), dann verkauft der Behandler dem Patienten nicht ein Implantat, sondern die Erwartung, danach wieder sein Lieblingssteak kauen zu können. Nicht selten kommt das Argument: „Das kann sich der Patient nicht leisten.“ Mit der Aussage nimmt der Behandler die Entscheidung des Patienten vorweg. Wie kann er wissen, welchen Stellenwert der Patient einer Leistung beimisst. Vielleicht verschiebt der Patient einen Urlaub oder den Kauf eines Möbelstücks, um den Aufpreis der Behandlung zu bezahlen. Wenn in der Praxis aber tatsächlich viele Patienten sind, die die Leistung nicht zahlen können, empfehlen sich einige Entscheidungen:  Anpassungen der Leistungen der Praxis an die finanziellen Möglichkeiten der Igor Mojzes/fotolia TRÄUME ANSPRECHEN Patienten: Arbeit mit kleineren Leistungspaketen, zeitliche Streckung von Leistungen, Suche von Finanzpartnern, um Teilzahlungen anzubieten;  die „Robin-Hood-Medizin“ – das heißt, mit den privat versicherten Patienten werden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten Selbstzahler mit kleinem Budget querfinanziert;  Nutzung der Möglichkeiten des Praxismarketings, um mehr Patienten mit höherem Einkommen in die Praxis zu ziehen. Wichtig ist, dass diese Entscheidung bewusst getroffen wird. Oft zieht sich eine diffuse Unzufriedenheit über eine lange Zeit durch den Praxisalltag. Beständige Unzufriedenheit ist ein Hinweis dafür, dass der Wertausgleich nicht stimmt. Das geht an die Substanz. Der Schlüssel ist, zu erkennen, wo der Patient steht, was seine Sehnsucht hinter der Indikation ist und wie der Behandler darauf reagieren kann. FAZIT Die Leitwährung einer Praxis ist die Authentizität. „Verkauft“ der Praxisinhaber eine Leistung, die zwar Geld bringt, aber in seinem Wertesystem dem Patienten wenig nützt, spürt das der Patient. Verkauf generiert in einer Praxis immer nur kurzfristige Erträge mit Patienten, die nie wieder kommen. Ein Zahnarzt sollte immer in seiner Rolle als Behandler bleiben und nur die Verfahren und Materialien empfehlen, hinter denen er hundertprozentig stehen kann. Leistungen verkaufen sich von allein, wenn es der Praxis gelingt, die Bedürfnisse der Patienten zu erkennen und ganz spezifisch darauf einzugehen, zum Patientenversteher, Sehnsuchtsrealisierer, Wunscherfüller zu werden. Entscheidungen werden immer emotional getroffen und nachträglich rational begründet. Es lohnt sich, mit dem Bauch des Patienten zu sprechen und dann Argumente für dessen Verstand zu liefern. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 81 Impressum & Inserentenverzeichnis IMPRESSUM Herausgeber: Urheber- und Verlagsrecht: Deutscher Ärzteverlag GmbH Alle Zuschriften redaktioneller Art bitte nur an diese Anschrift schicken. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produktinformationen werden nach bestem Wissen und Gewissen veröffentlicht, jedoch ohne Gewähr. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung (gleich welcher Art) sowie das Recht der Übersetzung in Fremdsprachen – für alle veröffentlichten Beiträge –, vorbehalten. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Bei allen redaktionellen Einsendungen wird das Einverständnis auf volle und auszugsweise Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern kein anders lautender Vermerk vorliegt. 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Jahrgang Verlagsrepräsentanten: ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN: 2190-8001 (online) Nord/Ost: Götz Kneiseler Uhlandstr. 161, 10719 Berlin © Copyright by Deutscher Ärzteverlag GmbH, Köln INSERENTENVERZEICHNIS 3M Deutschland GmbH ..................................................................Seite 19 CAMLOG Vertriebs GmbH .............................................................Seite 31 Dentsply Implants GmbH ...............................................................Seite 37 Deutscher Ärzteverlag GmbH.........................................................Seite 69 DMG Dental-Material GmbH ..........................................................Seite 41 Dürr Dental AG.................................................................................Seite 15 Align Technology BV .........................................................3. Umschlagseite Fachausstellungen Heckmann GmbH ............................................Seite 57 GC Germany GmbH .........................................................................Seite 67 Henry Schein Dental Deutschland GmbH......................................Seite 11 Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG ...........................................Seite 9 Landesmesse Stuttgart GmbH ........................................................Seite 59 Medentis Medical GmbH ..................................................2. Umschlagseite Miele & Cie KG..................................................................................Seite 71 Nobel Biocare Deutschland GmbH .................................................Seite 45 Permadental BV ................................................................................Seite 25 Philips GmbH ....................................................................................Seite 35 82 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) Planmeca Vertriebs GmbH ..............................................................Seite 65 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH ................................................Seite 75 Sirona Dental Systems GmbH...........................................4. Umschlagseite Sirona/Dentsply ...............................................................................Seite 27 Steinbeis-Transfer-Institut ..............................................................Seite 79 Straumann GmbH ............................................................................Seite 47 Unilever Deutschland GmbH...........................................................Seite 39 Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG ...................................Seite 49 Voco GmbH ......................................................................................Seite 21 W & H Deutschland ........................................................................Seite 55 Wrigley GmbH ..................................................................................Seite 29 Zimmer Dental .................................................................................Seite 43 Zangenbanderole Philips GmbH .......................................................................Seite 34 und 35 Einhefter 4-stg Dentsply De Trey GmbH ................................................zwischen S. 50/51 Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6) | 83 SIE HABEN HÖCHSTE ANSPRÜCHE. SIE HABEN TENEO. TENEO glänzt in allen Disziplinen: Die Innovations-Klasse entwickelt sich ständig weiter und behält dank upgradefähiger Technologie auch langfristig ihren Wert. Das macht sie zur konsequenten Wahl für jeden, der immer mit modernstem und komfortabelstem Workflow arbeiten will und auch an Qualität und Design höchste Ansprüche stellt. Es wird ein guter Tag. Mit Sirona. SIRONA.COM 84 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)