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14.04.2009
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Fütterung
Unser Buchtipp Kaninchenhaltung Von Ulrich Reber, 5. überarbeitete und ergänzte Auflage, 208 Seiten, zahlreiche Farb- und S/W-Abbildungen, 14,8 x 21 cm, gebunden, 19,95 Euro, Verlag Oertel + Spörer, Postfach 1642, 72706 Reutlingen, Tel. 07121302552, Fax 07121-302558, EMail:
[email protected], Internet: www.oertel-spoerer.de, ISBN 978-3-88627-741-4.
Die Große Brennnessel wächst an zahlreichen Stellen in der Natur und ist leicht zu ernten. Getrocknet ist Foto: Wolf die Brennnessel eine Delikatesse für unsere Kaninchen.
Die Brennnessel – ein interessantes Beifutter A
uch heute noch wird die Große (oder Gewöhnliche) Brennnessel von einigen Kaninchenzüchtern als Futtermittel verschmäht oder ignoriert, obwohl diese eine nicht zu verachtende Bereicherung des Speiseplans der Kaninchen darstellt. Als Stickstoffzeiger wächst diese allseits gut bekannte Pflanze mit den Brennhaaren an vielen Stellen in der freien Natur und kann dort auch recht leicht geerntet werden. Die ausdauernden Brennnesselstauden erreichen Wuchshöhen bis zu drei Metern. Für unsere Zwecke sind jedoch vor allem die jüngeren, damit kürzeren, zarteren und nährstoffreicheren Triebe vor der Blütezeit zwischen Juli und Oktober interessant.
Frisch oder getrocknet? Der Züchter muss ausprobieren, ob seine Kaninchen bereits die frisch gemähten Brennnesseln fressen. Denn längst nicht alle Kaninchen nehmen sie in diesem Zustand an. Die meisten Tiere fressen sie erst nach einigen Tagen, wenn man sie zum Welken im Stall belässt. Man kann die Pflanzen daher auch gleich nach der Ernte ein paar Tage anKaninchenzeitung 8|2009
welken lassen, bevor man sie den Tieren reicht. In diesem Zustand werden sie dann aber von fast allen Kaninchen sehr gern gefressen. Ein ganz besonderer Leckerbissen ist das Brennnesselheu. Zu beachten ist hier allerdings, dass die Brennnesseln überaus schonend getrocknet werden müssen, um ein Abbröckeln der wertvollen Blätter zu verhindern.
Reich an verdaulichem Eiweiß und Vitamin C Frische bzw. angewelkte Brennnesseln und das Brennnesselheu haben einen sehr hohen Nährwert und sind besonders leicht verdaulich. Brennnesselheu hat je nach Erntezeitpunkt einen Roheiweißgehalt von ca. 22 %, einen Rohfasergehalt von über 15 % und enthält rund 16 % verdauliches Eiweiß. Weiterhin enthalten Brennnesseln viele Spurenelemente wie Eisen, Silicium, Magnesium, Kalzium und reichlich Vitamin C. Kenner und Feinschmecker essen die Pflanze ähnlich wie Spinat, in der Volksmedizin wird die Brennnessel seit langer Zeit als Rheumamittel und harntreibender Tee geschätzt, und Gärtner nutzen kiesel-
säurehaltige Brennnesseljauche als Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel. All dies sind Beweise genug, um die Brennnessel auch für die Kaninchenzucht zu entdecken und sie auch dort als gelegentliches Futtermittel einzusetzen. Beachtet werden sollte allerdings, dass die Brennnesseln (wenn sie am Wegesrand geerntet werden), nicht mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt worden sind. Sie sollten wegen möglicher Belastungen auch nicht von Rändern viel befahrener Straßen stammen.
Ach, übrigens ... Der Brennnessel gebührt nicht nur aus den zuvor genannten Gründen ein besonderer Ehrenplatz im Züchtergarten. Denn sie ist eine wichtige Futterpflanze für die Raupen von rund 25 Schmetterlingsarten. Für vier heimische Tagfalter ist sie sogar die einzige Futterpflanze: Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral und Landkärtchen. Weitere 20 Arten leben und fressen auf der Brennnessel, aber auch auf anderen Pflanzen, beispielsweise der Admiral, das Landkärtchen u. a. Oskar Wolf
Der bekannte Fachautor Ulrich Reber behandelt alle Aspekte, die für eine artgerechte Haltung der Kaninchen und für eine erfolgreiche Zucht notwendig sind. Der Leser dieser vollständig überarbeiteten und aktualisierten 5. Auflage erhält einen kurzen Einblick in die Domestikationsgeschichte des Kaninchens, lernt Körperbau und Verhalten der Tiere kennen und wird in die Vererbungslehre eingeführt. Er erfährt das Notwendige über Zucht, Fortpflanzung und Aufzucht der Jungtiere. Die Kapitel über Stallbau, Auslauf, Fütterung, Hygiene und Krankheitsvorbeugung weisen den richtigen Weg zur tiergerechten Haltung. Die verschiedenen Kaninchenrassen werden behandelt sowie ihr Wert als Lieferant von Produkten wie Fell, Fleisch und Wolle. Neben allen Fragen, die besonders den Rassekaninchenzüchter interessieren, widmet sich der Autor jedoch auch intensiv der Rolle, die das Kaninchen als Heimtier spielt. Die Beziehung zwischen Kindern und Kaninchen, die speziellen Probleme der Unterbringung der langohrigen Spielgefährten im Haus sowie die Wahl der geeigneten Kaninchenrasse werden ausführlich behandelt.
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