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32 10190 / 42 02484 Die Familie der Marder
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16-mm-Film 32 10190 VHS 42 02484 15 min
Die Familie der Marder Kurzbeschreibung Ausgehend vom Steinmarder werden nacheinander Baummarder, Hermelin, Mauswiesel, Fischotter, Iltis und Dachs vorgestellt. Jede einzelne Art wird anhand einer meist arttypischen Verhaltensweise kurz charakterisiert. Lernziele Einen Einblick erhalten in die Formenvielfalt der einheimischen Marderartigen; die einzelnen Vertreter und ihre unterschiedlichen ökologischen Anpassungsformen an Beispielen kennen lernen. Zum Inhalt Die Marderartigen sind weltweit mit etwa 70 Arten vertreten. Zusammen mit den Schleichkatzen und Bären zählen sie zu den ältesten rezenten Carnivoren-Familien. Im Laufe ihrer langen Stammesgeschichte haben sie sich die unterschiedlichsten Lebensräume erschlossen und eine Vielzahl von mehr oder weniger hoch spezialisierten land- und wasserlebenden Formen entwickelt. Im Film werden die einheimischen Vertreter, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Anpassungstypen repräsentieren, vorgestellt. Alle einheimischen Marderarten führen eine ausgesprochen versteckte Lebensweise. Beobachtungen sind selten und eher zufällig. Dies gilt auch für die in der Bundesrepublik am weitesten verbreitete Art, den Steinmarder. Als typischer Kulturfolgen lebt diese knapp katzengroße Tierart bereits seit Jahrhunderten bevorzugt im menschliche Siedlungsraum. Als Tagesunterschlupf werden Scheunen, Dachböden aber auch große Holzstapel aufgesucht. Dennoch bleibt der Steinmarder meist unbemerkt. Aufmerksam auf seine Anwesenheit wird man in der Regel erst durch das Gepolter im Dachboden oder durch über lange Zeit genutzte Kotstellen. Wenn auch auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich, lassen sich doch deutliche Unterschiede zwischen Baum- und Steinmarder feststellen. So ist der Baummarder ein typischer Bewohner des Waldes. Als Unterschlupf nutzt er vor allem Greifvogelhorste und Baumhöhlen. Er ist ein exzellenter Springer und Kletterer und übertrifft in seiner körperlichen Gewandtheit selbst das Eichhörnchen. Mauswiesel und Hermelin werden vielfach, da leicht miteinander zu verwechseln, unter dem Begriff Wiesel zusammengefasst. Während Hermeline etwa Rattengröße erreichen können, sind Mauswiesel häufig kaum schwerer als ein Goldhamster. Hauptbeutetiere beider Arten sind verschiedene Kleinsäuger. Das Mauswiesel bevorzugt Feldmäuse, das Hermelin ist mehr auf die größeren Schermäuse spezialisiert, denen es nachstellt, indem es die Gänge aufgräbt. Durch ihren schlanken, lang gestreckten Köper mit den kurzen Beiden sind beide Arten hervorragend an die Lebensweise in den Mäusegängen angepasst.
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Charakteristisch für das Hermelin ist die saisonale Veränderung seiner Färbung. In Skandinavien werden alle Hermeline bis auf die schwarze Schwanzspitze weiß, in mehr südlichen Ländern färben sie sich überhaupt nicht um. In Deutschland gibt es sowohl Tiere, die weiß werden als auch solche, die sich teilweise oder aber überhaupt nicht verfärben. Der Iltis ist in vielen Gebieten nahezu verschwunden. Sein Lebensraum ist die dichte Vegetation, in der er nach Nahrung stöbert. Stößt er auf ein Beutetier, so beißt er blitzschnell zu und lässt erst wieder los, wenn es sich nicht mehr bewegt. Er ist körperlich bei weitem nicht so gewandt wie Stein- und Baummarder bzw. die beiden Wieselarten und versucht deshalb, seine Beute gleich beim ersten Zupacken so festzuhalten, dass sie ihm nicht mehr entwischen kann. Den Marderartigen haftet allgemein der Ruf an, viel mehr Beutetiere zu töten, als für ihre Ernährung eigentlich notwendig wäre. Nur zu leicht wird dabei übersehen, dass dieses unverständliche Töten nur in ganz bestimmten Situationen passiert: nämlich dann, wenn zum Beispiel Hühner aufgrund der Anwesenheit des Marders in Panik geraten sind und wild umherflattern. Instinktiv beißt der Marder dann in solchen Situationen nach allem, was sich bewegt. Ein vergleichbares Instinktverhalten zeigen auch Fischotter. Aus diesem Grunde können Otter, wenn sie in einen dicht besetzten Fischteich geraten, erhebliche Schäden verursachen. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, wieso Otter bis in jüngste Zeit von den Teichbesitzern massiv bekämpft wurden. Die meisten Marderartigen leben als Einzelgänger. Ein engerer Kontakt zwischen Männchen und Weibchen besteht nur während der Paarungszeit. Die Weibchen sind alleine für die Jungenaufzucht zuständig, während die Rolle der Männchen sich auf die Sicherung des Reviers beschränkt. Eine Ausnahme unter den einheimischen Arten stellen die Dachse dar. Hier halten die Paare engen Kontakt, nutzen denselben Bau und bilden zusammen mit vorjährigen Jungtieren sogar größere Familienverbände. Alle einheimischen Marderartigen unterliegen dem Jagdrecht. Bis auf eine Ausnahme – der Otter genießt seit 1968 eine ganzjährige Schonung – werden sie auch heute noch bejagt. Aus jagdlicher Sicht ist allerdings nur der Steinmarder von Bedeutung; allein schon wegen der gesunkenen Fellpreise ist das Interesse der Jägerschaft an Fellträgern stark rückläufig. Dort, wo einzelne Arten, etwa Mauswiesel und Hermelin, noch verstärkt bejagt werden, wird dies meist mit ihrem völlig überschätzten Einfluss auf den Bestand von Rebhühnern oder Fasanen begründet. Zur Verwendung Anhand des Filmes lässt sich die Artenvielfalt einer Säugetierfamilie demonstrieren, in der sich Vertreter der unterschiedlichsten Größe und Form finden. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Körperbau und Lebensweise dargestellt.
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Produktion Barth-Film, Sulmingen, im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, Grünwald, 1992 Buch, Regie und Kamera Helmut Barth Schnitt Betsy Straub Ton Bodo Rucker Begleitkarte und Fachberatung Karl Kugelschafter Pädagogische Referentin im FWU Cornelie Scharr
Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen/Medienzentren Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild, Grünwald Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig © 1992 FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (089) 6497-1 Telefax (089) 6497-300 E-Mail
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