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Die Planeten Eine Interaktive Reise Durch Den Weltraum Orchestre

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11.12. 12.12. 2015 10:00 Schoulconcert Vendredi / Freitag / Friday Grand Auditorium 2015 11:00 Familles Samedi / Samstag / Saturday Grand Auditorium Die Planeten Eine interaktive Reise durch den Weltraum Orchestre Philharmonique du Luxembourg Christian Vásquez Leitung Annalena Loretta Müller Schauspiel (Luna) Anna Schneider, Isolde Motro, Caroline Everard, Catherine Giuliani, Lina Peller Statisterie (Freunde Lunas) Annechien Koerselman Konzeption, Text, Regie Nina Ball Ausstattung Urbi et Orbi Visualisierung Frank Reinard Licht Gilles Seyler, Jill Christophe Theaterpädagogik Produktion Orchestre Philharmonique du Luxembourg in Koproduktion mit Royal Stockholm Philharmonic Orchestra In Zusammenarbeit mit dem Jugendclub des Théâtre National du Luxembourg Im Programm erklingt Musik aus: Gustav Holst (1874–1934) The Planets (Die Planeten) op. 32. Suite for large orchestra (1914–1917) in folgender Reihenfolge: Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker) Uranus, the Magician (Uranus, der Magier) Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker) Mercury, the Winged Messenger (Merkur, der geflügelte Bote) Neptune, the Mystic (Neptun, der Mystiker) Saturn, the Bringer of Old Age (Saturn der Bringer des Alters) Mars, the Bringer of War (Mars, der Kriegsbringer) Venus, the Bringer of Peace (Venus, die Friedensbringerin) Jupiter, the Bringer of Jollity (Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit) 60’ ohne Pause Die Planeten Illustration: Urbi et Orbi Interaktive Reise zu den Sternen Über die Handlung der Produktion «Die Planeten» Annechien Koerselman Gestern hat Luna ein neues Spiel aus dem Internet heruntergeladen – von einer Webseite, die zu besuchen ihre Eltern ihr eigentlich verboten haben. Aber welches die richtigen Spiele für sie sind, weiß sie ja wohl selbst am besten. Außerdem: ihre Gamefreunde sagen auch, dass das ein supercooles Spiel sei. Also zündet Luna die Rakete im Spiel. Der Countdown läuft. 10, 9, 8… Plötzlich leuchtet ein störendes Bild auf – etwas mit Spielbedingungen. So langweilig! Ohne die Bedingungen zu lesen, bestätigt Luna; und das Raumschiff fliegt los. Es landet in einer riesigen Achterbahn. Die beginnt mit einem steilen Abstieg von 200 Metern. Aber dann fliegt das Raumschiff in etwas hinein, das man am besten als das Maul eines gigantischen Krokodils beschreiben kann: mit riesigen Zähnen unten und oben, die einen jederzeit vernichten könnten. Luna versucht, durch die Reihe der Zähne zu steuern, bis sie plötzlich ein helles Licht auf sich zukommen sieht. Ein Feuerball verschluckt Luna. Sie wird in die Luft geworfen und wirbelt herum. In der Ferne werden dunkle Gestalten sichtbar. Sie kommen langsam auf das Mädchen zu. In den rauchenden Trümmern versucht Luna ängstlich, sich wieder auf die Beine zu stellen. Dann erkennt sie die merkwürdigen, viereckigen Personen. Es sind ihre sechs Gamefreunde. Was machen die hier? Es stellt sich heraus, dass das Spiel Wirklichkeit geworden ist. Genau wie Luna haben auch ihre Freunde die Bedingungen des Spiels nicht gelesen. Nun soll sie innerhalb von 24 Stun4 den durch das gesamte Sonnensystem fliegen. Und bevor sie zur Erde zurückkehren darf, muss sie jeden Planeten auf die richtige Weise zum Klingen bringen. Luna stockt der Atem. Hat sie dem wirklich zugestimmt? Das Ganze ist doch ein Spiel, oder? Aber ihre Freunde schütteln den Kopf. Luna muss sich einen Raumanzug kaufen, und dann zeigt sich leider auch noch, dass jeder Einkauf sie Spielzeit kostet. Die Zeit drängt also. So schnell sie können, fliegen Luna und ihre Freunde ab. Zuerst landen sie auf dem schönen Planeten Uranus, der völlig von Eis überdeckt ist. Dann folgt der windige Planet Merkur; Saturn mit seinem wunderbaren Ring, den er nur strahlen lässt, wenn Luna die Glocken läutet; Mars, auf dem ein Vulkan bezähmt werden muss, der donnert und blitzt. Und dann müssen auch noch der Liebesplanet Venus und der König der Milchstraße Jupiter besucht werden. Bleibt die Frage, ob Luna den Besuch aller Planeten in der vorgegebenen Zeit bewältigt. Tatsächlich könnte sie etwas Hilfe brauchen. Bist Du bereit, sie ein wenig zu unterstützen? Dann fliegt die Lunarakete jetzt ab: 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1… Start! 5 Musikalische Astrologie in der Schule Gustav Holst – Komponist und Lehrer Als Gustav Holst seine Musik Die Planeten komponierte, war er eigentlich in seinem Hauptberuf Musiklehrer. Er unterrichtete an der Mädchenschule St Paul’s School for Girls im britischen Hammersmith. Diese Schulform war damals gar nicht so ungewöhnlich; sondern es war der Regelfall, dass Jungen und Mädchen in getrennte Schulen gingen. Dass gerade die musikalische Ausbildung in vielen Fällen an den Mädchenschulen intensiver war, hatte damit zu tun, dass das häusliche Musizieren ebenso wie die Fähigkeit, über Musik sprechen zu können, durchaus zu dem gehörte, was die Umwelt von den so genannten «höheren Töchtern» erwartete. Dass Mädchen komponierten und dirigierten, so wie Holsts eigene Tochter Imogen, war allerdings nicht der Regelfall. Gustav Holst soll ein sehr leidenschaftlicher Musiklehrer gewesen sein. Und seine Schule schuf ihm auch ideale Arbeitsbedingungen: einen schalldichten Musikraum zum Beispiel, den er an den Wochenenden und in den Ferien auch zum Komponieren genutzt hat. Die Planeten sind also zumindest zu großen Teilen in einer Schule entstanden, wenn auch in der Freizeit eines Lehrers. Aus den Planeten, die zunächst in einer Fassung für zwei Klaviere geschrieben worden waren, spielte Gustav Holst seinen Schülerinnen oft am Klavier vor. In den Schulen wurde damals übrigens im Musikunterricht ausschließlich «live» musiziert. Denn Tonträger – Schallplatten, CDs, Laptops… – gab es schließlich 6 Der Komponist Gustav Holst. nicht, erst recht nicht Musik, die man sich einfach so aus dem Internet laden konnte. 1913 hatte Gustav Holst seiner Schule sogar ein Werk gewidmet: Die St Paul’s Suite für Streichorchester, die sich auch heute noch oft gerade in den Programmen von Jugend- und Nachwuchsorchestern findet. 7 Inspiration Astrologie Zu Gustav Holsts Die Planeten Horoskope gelten heute oft als etwas Anrüchiges – vor allem, wenn sie auf nichts weiter aufbauen, als auf dem Sternzeichen des Geburtstages, das ja jeweils viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt gemeinsam haben. Das sind Horoskope, wie sie sich in Tageszeitungen finden, und die die meisten Menschen eher zur Unterhaltung lesen. Zu Gustav Holsts Lebzeiten galt die Astrologie hingegen weitverbreitet als eine seriöse Wissenschaft ähnlich wie die Astronomie, jene Forschungsrichtung, die unser heutiges Wissen über die Planeten, deren Beschaffenheit und Wechselwirkungen zutage förderte. Horoskope wurden auf sehr komplizierte Weise durch Experten erstellt. Insofern waren sie etwas für die feine Gesellschaft. Denn sie waren nicht billig. Viele Faktoren wurden einbezogen, um ein solches Horoskop zu entwickeln – von der genauen Geburtsstunde bis zum -ort. Die Frage, ob das Leben kosmischen Gesetzen folge, beschäftigte die Menschen. Und auch Gustav Holst war hier sehr neugierig. Durch seinen Freund, den Astrologen Clifford Bax, ließ er sich in die Grundlagen der Astrologie einführen. Er las astrologische Bücher und wurde so zu seinem Werk Die Planeten inspiriert. So wie die Horoskope jener Zeit versuchen, Menschen, die in einer bestimmten astrologischen Konstellation geboren sind, ganz spezifische Charaktereigenschaften zuzuordnen, so malt der Komponist mit den Klangfarben der Instrumente Porträts von den Planeten. Die Eigenschaften, die der Tondichter den Planeten zu- 8 Übrigens: Weil die astronomische Forschung nach der Vollendung des Werkes durch Gustav Holst weitergegangen ist, gab es im Jahr 2000 beim Hallé-Orchester im britischen Manchester den Plan, auch dem später entdeckten Planeten Pluto einen Satz zu widmen. Colin Matthews hat ihn geschrieben. Es gab auch weitere Versuche, Holsts Sonnensystem musikalisch zu ergänzen. Aber weil die künstlerische Wirkung nicht unbedingt an naturwissenschaftliche Genauigkeit gebunden ist, haben Die Planeten nach wie vor international in ihrer ursprünglichen siebensätzigen Fassung Erfolg. Außerdem: Vollständig waren Holsts Planetenporträts ohnehin nie; denn unser «blauer Planet» fehlt schließlich auch. schreibt, sind dabei vor allem jene der antiken Götter, nach denen sie benannt wurden. Mit dieser Entstehungsgeschichte mag es auch zu tun haben, dass die Planeten in der Musik anders angeordnet sind, als wir sie in der Gegenwart aus dem Lehrbuch kennen. Heute ist The Planets, das der Komponist ursprünglich für zwei Klaviere geschrieben hatte, mit Abstand Gustav Holsts bekanntestes Werk. Wie riesig die Abstände zwischen den Planeten sind, kann man noch bis zum 17.01.2016 im Mudam neben der Philharmonie erleben: Teil der Ausstellung «Eppur si muove» ist ein maßstabsgetreues Sonnensystem mit Planetenmodellen in Stecknadelkopfgröße – das Modell ist größer als das Museum… 9 Die Planeten Illustration: Marylène Schenck Mars – Ein Steckbrief Er ist der unmittelbare «Nachbar» der Erde. Er ist ein erdähnlicher Planet und – gemessen an seinem Durchmesser – etwa halb so groß wie unser «blauer Planet». Dafür beträgt seine Masse nur etwa ein Zehntel der Erdmasse. Mars ist also ein Leichtgewicht! Weil auf seiner Oberfläche Eisenoxidstaub verteilt ist, hat der Mars eine rötliche Färbung und wird auch «roter Planet» genannt. Wir kennen Eisenoxid übrigens auch als Rost auf Metallen. Typisch für den Mars sind eine sehr dünne Atmosphäre und starke Temperaturschwankungen. Wirkliche Wasservorkommen gibt es auf dem Planeten nicht – das ist ein Grund dafür, dass es wohl auch die von vielen Menschen mit Leidenschaft gesuchten Marsmännchen nicht gibt. Benannt ist der Planet Mars nach dem römischen Kriegsgott. Der Planet Mars bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Mars, der Kriegsbringer – ist «willensstark und zuweilen zu überschwänglich». 11 Venus – Ein Steckbrief Auch Venus ist ein «erdähnlicher» oder auch Gesteins-Planet. Sie ist etwa genauso groß wie die Erde. Auf ihrer Umlaufbahn kommt Venus der Erde am nächsten. Verglichen mit den anderen Planeten ist Venus für uns auf der Erde am besten zu sehen, denn sie leuchtet am hellsten. Auch deshalb war sie Inspiration für besonders viele Künstler und Orientierungspunkt für Seefahrer. Weil sie ihrer Umlaufbahn wegen vor allem am Morgen und am Abend zu sehen ist, wird sie – je nachdem – auch «Morgenstern» bzw. «Abendstern» genannt. Auf der Venus ist es permanent extrem heiß. Rege vulkanische Tätigkeit wurde nachgewiesen. Benannt ist der Planet nach der römischen Liebesgöttin. Der Planet Venus bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Venus, die Friedensbringerin – verstärkt die «affektive und emotionale Seite der in ihrem Zeichen Geborenen und verleiht ihnen so einen ausgeprägten Sinn für die Kunst und die Schönheit» 12 Merkur – Ein Steckbrief Auch er wird von den Astronomen seiner Größe und Zusammensetzung wegen zu den erdähnlichen Planeten gezählt. Merkur ist der kleinste! Es ist nicht auszuschließen, dass es auf dem Merkur Wasser gibt. Von allen Planeten in unserem Sonnensystem gibt es auf dem Merkur die größten Temperaturschwankungen. Am Tag können dort bis zu 430 Grad Celsius herrschen, nachts bis zu 170 Grad unter null. Auch weil er ganz besonders weit von der Erde entfernt ist, gab er der Forschung über Jahrtausende besonders viele Rätsel auf, die zum Teil erst allmählich mit Hilfe von Raumsonden gelöst werden. Benannt ist der Planet nach dem römischen Götterboten – nicht zuletzt, weil er aufgrund seiner Umlaufbahn (er steht am nächsten zur Sonne) im Vergleich besonders schnell ist. Der Planet Merkur bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Merkur, der geflügelte Bote – wer in seinem Zeichen geboren ist, hat die «Fähigkeit, den Verstand auf verschiedene Arten einzusetzen». 13 Jupiter – Ein Steckbrief Er ist mit einem Äquatordurchmesser von 143.000 Kilometer mehr als zehn Mal so groß wie die Erde mit ihren knapp 12.800 Kilometern und damit auch der größte in unserem Sonnensystem. Jupiter ist der größte! Deshalb kannten ihn die Forscher auch schon sehr früh recht gut. Er hat keine sichtbare feste Oberfläche, zählt zu den Gasplaneten. Er ist dennoch der massereichste Planet. Seine Masse macht mehr als das Doppelte der Masse aller anderen sieben Planeten aus. Benannt ist der Planet nach dem obersten römischen Gott. Der Planet Jupiter bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit – verströmt «Freude und Lebenskraft im Überfluss […], Edelmut und Großherzigkeit». 14 Die Planeten Illustration: Urbi et Orbi Saturn – Ein Steckbrief Er ist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Seine Besonderheit: Er hat einen Ring, den man schon mit einem ganz einfachen Fernrohr erkennen kann. Daher nennt man ihn auch «Ringplanet». Die Ringe bestehen übrigens aus Wassereis und Gesteinsbrocken. Ansonsten ist auch Saturn ein Gasplanet. Sein außerordentliches Erscheinungsbild hat die Menschen von jeher dazu inspiriert, Legenden zu bilden. Benannt ist der Planet nach dem römischen Gott des Ackerbaus. Der Planet Saturn bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Saturn, der Bringer des Alters – wer in seinem Zeichen geboren ist, hat die Fähigkeit zum «langsamen, doch stetigen Fortkommen im Leben». 16 Uranus – Ein Steckbrief Er ist ein sogenannter «Eisriese», genau wie Neptun. Diesen Beinamen trägt Uranus, weil sich in seinem Inneren große Eisvorkommen befinden. Aber im Prinzip gilt Uranus als flüssiger Planet mit einer gasförmigen Außenschicht. Er ist ungefähr viermal so groß wie die Erde und lässt sich von ihr aus sehr gut beobachten, obwohl er nicht besonders hell leuchtet. Der Planet wurde überhaupt erst sehr spät entdeckt – nämlich 1781 durch den Astronomen Wilhelm Herschel. Benannt ist der Planet nach dem ältesten Gott der römischen Mythologie, dem Himmelsgott. Der Planet Uranus bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Uranus, der Magier – die betroffenen Menschen haben einen Hang zum «Metaphysischen und Okkulten, der exzentrische, schwer verständliche und sprunghafte Reaktionen hervorruft». 17 Die Planeten Illustration: Urbi et Orbi Neptun – Ein Steckbrief Auch Neptun wurde sehr spät entdeckt – 1846 durch Johann Gottlieb Galle. Damals war die Astronomie schon sehr weit fortgeschritten. Und die Bahnen der anderen Planeten ließen erahnen, dass es da noch jemanden geben müsse. Neptun hat eine fast kreisförmige Umlaufbahn um die Sonne. Das ist vergleichsweise ungewöhnlich. Für einen solchen Sonnenumlauf benötigt er etwa 165 Jahre, also 165 Mal so lange wie die Erde. Seit seiner Entdeckung ist das als vollständiges Ereignis auch nur einmal beobachtet worden. Gemessen am Umlauf der Sonne ist Neptun also eher langsam! Genau wie auf der Erde gibt es auf dem Neptun Jahreszeiten, die dauern aber seiner Umlaufzeit wegen jeweils gut 40 Erdjahre. Dafür dreht sich Neptun – wie alle Gasplaneten – ziemlich schnell um seine eigene Achse. Während die Erde 24 Stunden für ihre Rotation braucht, schafft Neptun das in gut 15 Stunden. Benannt ist der Planet nach dem römischen Gott der Meere. Der Planet Neptun bei Gustav Holst und seinem astrologischen Vorbild Alan Leo Neptun, der Mystiker – Menschen, die unter seinem Einfluss stehen, sind psychisch sehr sensibel und neigen zu jenseitigen Erfahrungen. 19 Orchestre Philharmonique du Luxembourg Gustavo Gimeno Directeur musical Rhonda Wilkinson Barbara Witzel NN Konzertmeister Philippe Koch Haoxing Liang Premiers violons / Erste Violinen Fabian Perdichizzi Nelly Guignard NN Michael Bouvet Irène Chatzisavas Yulia Fedorova Andréa Garnier Silja Geirhardsdottir Jean-Emmanuel Grebet Attila Keresztesi Na Li Darko Milowich Angela Münchow-Rathjen Damien Pardoen Fabienne Welter NN Seconds violons / Zweite Violinen Osamu Yaguchi Matthieu Handtschoewercker NN Mihajlo Dudar Sébastien Grébille Quentin Jaussaud Marina Kalisky Valeria Pasternak Jun Qiang Ko Taniguchi Gisela Todd Xavier Vander Linden 20 Altos / Bratschen Ilan Schneider Dagmar Ondracek Kris Landsverk Pascal Anciaux Jean-Marc Apap Olivier Coupé Aram Diulgerian Claire Foehr Bernhard Kaiser Olivier Kauffmann Utz Koester Petar Mladenovic Violoncelles / Violoncelli Aleksandr Khramouchin Ilia Laporev Niall Brown Xavier Bacquart Vincent Gérin Sehee Kim Katrin Reutlinger Marie Sapey-Triomphe Karoly Sütö Laurence Vautrin Esther Wohlgemuth Contrebasses / Kontrabässe Thierry Gavard Choul-Won Pyun Dariusz Wisniewski Gilles Desmaris Gabriela Fragner André Kieffer Benoît Legot Isabelle Vienne Flûtes / Flöten Trompettes / Trompeten Etienne Plasman Markus Brönnimann Hélène Boulègue Christophe Nussbaumer Adam Rixer Simon Van Hoecke Isabelle Marois Niels Vind Hautbois / Oboen Trombones / Posaunen Fabrice Mélinon Philippe Gonzalez Anne-Catherine Bouvet-Bitsch Olivier Germani Gilles Héritier Léon Ni Guillaume Lebowski Clarinettes / Klarinetten Olivier Dartevelle Jean-Philippe Vivier Bruno Guignard Emmanuel Chaussade Bassons / Fagotte David Sattler Etienne Buet François Baptiste Stéphane Gautier-Chevreux Cors / Hörner Miklós Nagy Leo Halsdorf Kerry Turner Marc Bouchard Patrick Coljon Mark Olson Trombone basse / Bassposaune Vincent Debès Tuba Csaba Szalay Timbales / Pauken Simon Stierle Benjamin Schäfer Percussions / Schlagzeug Béatrice Daudin Benjamin Schäfer Klaus Brettschneider Harpe / Harfe Catherine Beynon 21 Interpreten Biographien Orchestre Philharmonique du Luxembourg Gustavo Gimeno Chefdirigent Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) verkörpert als Orchester des Großherzogtums einen sehr lebendigen Teil der kulturellen Tradition seines Landes. Schon seit seinen glanzvollen Anfängen 1933 bei Radio Luxemburg (RTL) ist das 1996 in staatliche Trägerschaft übernommene Orchester europaweit präsent. Seit der Eröffnung der Philharmonie Luxembourg 2005, mit der es seit Beginn 2012 eine gemeinsame Einheit bildet, ist das OPL in einem der herausragenden Konzerthäuser Europas beheimatet. Die von den größten Orchestern, Dirigenten und Solisten der Welt geschätzte Akustik seiner Residenz, die lange Verbundenheit mit zahlreichen renommierten Häusern und Festivals sowie die intensive Zusammenarbeit mit herausragenden Musikerpersönlichkeiten haben zum Ruf einer besonders eleganten Klangkultur des OPL beigetragen. Das bezeugt nicht zuletzt die beeindruckende Liste der Auszeichnungen für die über 20 im Laufe der letzten Jahre erschienenen CDs (Grand Prix Charles Cros, Victoires de la musique classique, Orphée d’Or de l’Académie du Disque Lyrique, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Télérama ffff, Pizzicato Excellentia, IRR Outstanding, BBC Music Choice sowie mehrfach Diapason d’Or, Choc du Monde de la Musique, Pizzicato Supersonic, Classica R10 u.v.a.). Die Saison 2015/16 ist geprägt durch den Beginn der Zusammenarbeit mit Gustavo Gimeno als achtem Chefdirigenten des 22 Orchestre Philharmonique du Luxembourg photo: Johann Sebastian Hänel Orchesters (nach Henri Pensis, Carl Melles, Louis de Froment, Leopold Hager, David Shallon, Bramwell Tovey und Emmanuel Krivine). Über das große romantische und klassische Repertoire hinaus setzt sich das OPL intensiv auch mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auseinander, beispielsweise mit Werken von Iannis Xenakis (Gesamteinspielung der Orchesterwerke), Olivier Messiaen, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Luciano Berio, Ivo Malec, Hugues Dufourt, Toshio Hosokawa, Klaus Huber, Bernd Alois Zimmermann, Georges Lentz, Philip Glass, Michael Jarrell, Arthur Honegger u.v.a. Auch Konzertformate wie «Aventure+», regelmäßige Opernproduktionen am Grand Théâtre de Luxembourg, Filmkonzerte wie «Live Cinema» mit der Cinémathèque de la Ville de Luxembourg, «Pops at the Phil» mit Stars wie Patti Austin, Kurt Elling, Ute Lemper, Gregory Porter, Dionne Warwick, Maurane oder Angélique Kidjo, Open-Air-Auftritte mit Jazzgruppen und Rockbands bei der Fête de la Musique u.v.a. zeigen die Vielseitigkeit des OPL. Zu den musikalischen Partnern in der Saison 2015/16 zählen u.a. die Solisten Pierre-Laurent Aimard, Kit Amstrong, Alena 23 Baeva, Cameron Carpenter, Stefan Dohr, Isabelle Faust, Gilberto Gil, Anja Harteros, Leonidas Kavakos, Johannes Moser, Ann Petersen, Mikhail Pletnev, Menahem Pressler, Vadim Repin, Edicson Ruiz, Frank Peter Zimmermann und Jean-François Zygel sowie die Dirigenten Pierre Cao, Carl Davis, Leopold Hager, Timothy Henty, Eliahu Inbal, Richard Kaufman, Emmanuel Krivine, Andris Nelsons, Emilio Pomàrico, Adrian Prabava, Jamie Phillips, Roberto Rizzi Brignoli, Case Scaglione, Clemens Schuldt, Lahav Shani, Alexander Shelley,Stefan Soltesz, Maxime Tortelier, Juraj Valčuha, Christian Vásquez und Gast Waltzing. Neben dem breit gefächerten Repertoire und Publikum sowie der Wertschätzung durch hochkarätige Gastinterpreten gibt es eine weitere Gemeinsamkeit des OPL und der Philharmonie Luxembourg: Innovative Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche sowie im Bereich der Erwachsenenbildung nimmt einen hohen Stellenwert ein. Seit 2003 engagiert sich das Orchester in Schul-, Kinder- und Familienkonzerten, Workshops, DVD-Produktionen sowie Konzerten in Schulen und Krankenhäusern, bereitet gemeinsam mit Schulklassen Abonnementkonzerte vor und lädt im Zyklus «Dating:» mit bemerkenswerten Musikvermittlern wie Jean-François Zygel zur Entdeckung der Orchestermusik. Mit seiner Heimat, dem Großherzogtum Luxemburg, teilt das OPL eine sehr europäische und weltoffene Haltung. Das Orchester mit seinen 98 Musikern aus rund 20 Nationen (zwei Drittel stammen aus Luxemburg und seinen Nachbarländern Frankreich, Deutschland und Belgien) ist mit zahlreichen Konzerten und Aktivitäten in der gesamten Großregion präsent. Tourneen führen das OPL darüber hinaus in zahlreiche Musikzentren Europas sowie nach Asien und in die USA; 2015/16 stehen insbesondere Tourneen durch Frankreich, Deutschland und die Niederlande auf dem Programm. Die Konzerte des OPL werden regelmäßig vom luxemburgischen Radio 100,7 übertragen und über das Netzwerk der Europäischen Rundfunkunion (EBU) international ausgestrahlt. 24 Christian Vasquez photo: Wolf Marloh Das OPL wird subventioniert vom Kulturministerium des Großherzogtums und erhält weitere Unterstützung von der Stadt Luxemburg. Partner des OPL sind BGL BNP Paribas, Banque de Luxembourg, CACEIS, Mercedes Benz sowie POST Luxembourg. Seit Dezember 2012 stellt BGL BNP Paribas dem OPL dankenswerterweise das Violoncello «Le Luxembourgeois» von Matteo Goffriller (1659–1742) zur Verfügung. Christian Vásquez Musikalische Leitung Zum Beginn der Spielzeit 2013/14 wurde Christian Vásquez Chefdirigent des Stavanger Symphony Orchestra und eröffnete seine Amtszeit im August 2013 mit einer maßstabsetzenden Interpretation von Mahlers Zweiter Symphonie im neuen Konzertsaal des Orchesters. Außerdem ist er musikalischer Leiter des Teresa Carreño Youth Orchestra of Venezuela, das er jüngst auf dessen Europatournee dirigierte, die das Orchester nach Lon25 don, Lissabon, München, Stockholm und Istanbul führte. Nach seinem Debüt mit dem Gävle Symfoniorkeste im Oktober 2009, einem seiner ersten Auftritte in Europa, wurde er zu dessen Principal Guest Conductor (2010–13) ernannt. Er arbeitete mit dem Philharmonia Orchestra, dem Residentie Orkest, dem Orchestre de la Suisse Romande,der Vienna Radio Symphony, Camerata Salzburg, State Symphony of Russia, dem Tokyo Philharmonic und der Singapore Symphony.In Nordamerika leitete er das National Arts Centre Orchestra (Ottawa) und Los Angeles Philharmonic, letzteres im Rahmen seiner Teilnahme an dessen Young Artist Fellowship-Programm. In der Saison 2013/14 realisierte Vásquez Projekte mit der Royal Northern Sinfonia, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, der Galicia Symphony, dem Konzerthausorchester Berlin, der Prague Radio Symphony, dem Warsaw Beethoven Festival and Turku Philharmonic. 2014/15 gab der Dirigent sein europäisches Operndebüt an der Norwegian Opera mit Carmen und kehrte an die Pulte von Arnhem Philharmonic, Helsinki Philharmonic sowie Turku Philharmonic zurück. Zusätzlich zu seinen regelmäßigen Verpflichtungen in Stavanger, absolviert der Dirigent in der aktuellen Saison mit dem Teresa Carreño Youth Orchestra of Venezuela eine Asientournee, steht am Pult des Orchestre Philharmonique du Luxembourg, der Prague Radio Symphony, von Arnhem Philharmonic und Poznan Philharmonic. In Caracas geboren, spielte Vásquez zunächst im Alter von neun Jahren im San Sebastian de los Reyes Symphony Orchestra Geige. Seine Dirigierausbildung begann er 2006 bei José Antonio Abreu und wurde nur kurz darauf zum musikalischen Leiter des Aragua Juvenile Symphony Orchestra Jose Felix Ribas ernannt. Annalena Loretta Müller Schauspiel Annalena Loretta Müller, im Juli 1987 als mittlere von drei Töchtern in Gießen geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Schauspiel (Diplom 2012) und nahm daraufhin ihr erstes Festengagement am 26 Annalena Loretta Müller Pfalztheater Kaiserslautern an. Erste Erfahrungen auf der Bühne sammelte sie während des Studiums u.a. am Staatstheater Kassel und am Schauspiel Frankfurt in der Produktion DNA, die 2011 mit dem Günther-Rühle-Preis für eine herausragende Ensemble- und Einzelleistung ausgezeichnet wurde. Bald darauf wurde sie am Pfalztheater in verschiedensten Rollen besetzt. In der Inszenierung Schafinsel (Regie: Philipp Preuss) war sie als Protagonistin Nori auf der Bühne zu sehen, im Rahmen eines Gastspiels auch am Deutschen Theater Berlin zu den Autorentheatertagen 2013. Sie spielte des Weiteren Elektra in Die Orestie, Antonie in Buddenbrooks, Brooke Ashton (Vicki) in Der nackte Wahnsinn und hat in einer Produktion, die sich dem «physical theater» zurechnen ließe, mitgewirkt: Galaxy 21, eine wortlose Performance des Schauspielensembles. Neben der Bühnenarbeit hat sie zudem in diversen Filmprojekten mitgewirkt. Mittlerweile lebt und arbeitet Annalena Loretta Müller in Berlin. 27 photo: Monique Kooijmans Annechien Koerselman Annechien Koerselman Konzeption, Text, Regie Die holländische Regisseurin Annechien Koerselman studierte Regie an der Toneelacademie Maastricht. Sie inszeniert sowohl im Bereich des Sprechtheaters als auch des Musiktheaters. Musik zieht sich wie ein roter Faden durch alle ihre Produktionen. Sie kreierte u.a. die Musiktheaterproduktion Die Musikfabrik, für die sie mit dem «Junge Ohren-Preis 2012» ausgezeichnet wurde. Jüngst inszenierte sie z.B. die Jugendoper Kannst du pfeifen, Johanna (Deutsche Oper Berlin, 2013), Gold (Theater Sonnevanck/Deutsche Oper Berlin, 2014), Tischlein deck dich (Theater an der Rott Eggenfelden, 2015) und Was lauert da im Labyrinth (Berliner Philharmoniker, Berlin, 2015). Für die Philharmonie Luxembourg schrieb und inszenierte sie schon Bout’chou – 4 Jahreszeiten (2014/2015) und die OPL Konzerte Feiervillchen nach Stravinsky (2013) und Carmencita nach Bizet (2015). In dieser Spielzeit kreiert Koerselman für die Philharmonie Luxembourg auch den Zyklus Bout’chou – 4 Elemente. Neben ihrer Arbeit als Regisseurin, schreibt sie auch Theatertexte und fertigt regelmäßig Roman-Adaptionen für die Bühne an. www.annechienkoerselman.nl 28 Nina Ball Nina Ball Ausstattung Nina Ball wurde 1983 in Kufstein geboren. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterklasse für Szenographie bei Erich Wonder und legte 2005 ihr Diplom mit Auszeichnung ab. Während ihrer Ausbildung assistierte sie bei zahlreichen Inszenierungen u.a. von Andrea Breth und Peter Zadek, in denen sie mit Bühnen- bzw. Kostümbildnern wie Bert Neumann und Karl Kneidl zusammenarbeitete. Seit 2005 ist sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin sowie Setdesignerin tätig. Ihre Ausstattung für Alma – A show biz ans Ende im Kurhaus Semmering unter der Regie von Paulus Manker erhielt 2007 eine Nominierung für den Nestroy-Preis. 29 Die Planeten Illustration: Urbi et Orbi Urbi et Orbi Visualisierung Urbi et Orbi (Lateinisch für «der Stadt und dem Erdkreis») ist ein in Rotterdam beheimatetes multidisziplinär arbeitendes Studio für audio-visuelles Design. Gegründet wurde es 2001 durch Thomas Bouvy und Maaike Engels. Zu dieser Zeit noch Studenten (Bouvy studierte Architektur, Engels Animation), starteten sie ihre professionellen Karrieren vor allem nachts als VJs in Clubs, auf Partys und Festivals. Fasziniert durch die Wechselwirkung der Elemente Musik, visuelle und räumliche Gestaltung haben sie über die Jahre audiovisuelle Projekte für ein breites Spektrum an Auftraggebern mitgestaltet, das von Fernsehstationen, über Model-Labels, Theaterkompagnien bis hin zu Museen und unabhängigen Künstlern reicht. Ihr Ziel ist es, traditionelle Kunstformen mit den Neuen Medien zu verbinden und sich immer wieder der Herausforderung zu stellen, zwei-dimensionale Bildgeschichten in drei-dimensionale Raumerfahrung zu übersetzen. Neben der Zusammenarbeit tritt Thomas Bouvy als unabhängiger DJ/Musiker in Erscheinung und Maaike Engels arbeitet als Photographin und Dokumentarfilmerin. 30