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Die Politik Gefährdet Wiens Bedeutung Als Cee-hub

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Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales medianet.at 16. Jahrgang No. 2040 Euro 4,– Freitag, 17. Juni 2016 Zahltag Kleine Zeitung limitiert demnächst den Gratiszugang 10 (R)Evolution im LEH Auch Merkur startet jetzt einen Onlineshop 18 Neues im Osten Im Interview: RBI-CEO Karl Sevelda 26 Europas beste Bauten Mies van der Rohe Award für echte Baukunst 28 Stayin’ Fit Alternde Gesellschaft wird Herausforderung für Betriebe 34 Teure Firmenautos Mangelnde Effizienz im Fuhrparkmanagement 44 Die Politik gefährdet Wiens Bedeutung als CEE-Hub TBWA-Chefin Irene Sagmeister über die eigene Agentur, den Standort Wien und den ewigen Streit über das Thema Netzwerke. 2 chancen:Reich © leadersnet.at/Katharina Schiffl P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Berufsmesse für Geflüchtete Der medianet Sonder­themenplan 2016 ist hier ­abrufbar! (www.medianet.at) meinungsraum.at agiert kompetent, schnell und flexibel und ist für uns der optimale Partner in einer Welt mit immer schwerer greifbaren Konsumenten­ entscheidungen.“ Andrea Reschreiter, Communication Research OMD einfach näher dran. +43 1 512 89 000 [email protected] 67471_MR_MEDIANET_OMD_106x85_ICv2.indd 1 25.09.14 15:27 WIEN. Am 29. Juni findet im Wiener MuseumsQuartier mit der „chancen:reich“ die erste Berufsmesse für geflüchtete Menschen statt. In Zusammenarbeit mit rund 50 Unternehmen – darunter AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien, Rewe, Spar, Ströck, T-Mobile, Beavr, Simacek, Gebäudereinigungsakademie uvm. – hat der Verein „Chance Integration” das neue Veranstaltungskonzept ins Leben gerufen. Ziel ist es, motivierten und qualifizierten arbeitsberechtigten Geflüchteten eine Chance am heimischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Der Weg zum Job ist mit Fragen sowie kulturellen Feinheiten und Wissenslücken gepflastert. Experten österreichischer Förderinstitutionen (AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien) und karitativer Organisationen geben fachkundige Auskunft. Mit über 50 Arbeitgebern und Ausstellern vor Ort bringt die Messe geflüchtete Arbeitssuchende und potenzielle, zukünftige Arbeitgeber direkt und unkompliziert zusammen. Infos:www.chancenreich.org 2 coverstory Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Creative Collective Prozessgetriebene Netzwerke mit fixen Strukturen und Hierarchien sind passé. Die Agentur TBWA setzt auf eine organische Network-Kultur, die über den Tellerrand des österreichischen Markts hinausblickt. Sagmeister: Ja, das war mir in unserem Change-Prozess extrem wichtig, Kundenberatung wurde neu definiert – weg von der Abwicklung, hin zum tiefen Verständnis für das Geschäft des Kunden. Unsere Berater kennen nicht nur das Business, sondern auch die Strukturen unserer Kunden ganz genau. Nur so können wir echte Lösungen für Probleme finden. ••• Von Dinko Fejzuli und Alexius Baldissera WIEN. Die 1970 gegründete, international agierende FullserviceWerbeagentur TBWA bildet mittlerweile eines der größten Agenturnetzwerke weltweit. In Österreich wird das Unternehmen von Irene Sagmeister – Managing Director – geleitet. Im Gespräch mit medianet erklärt sie, was ‚Netzwerk‘ in der heutigen Zeit eigentlich bedeutet. medianet: Was halten Sie von der Verschmelzung zwischen Mediaagenturen und der Kreation? Sagmeister: Viel! Wir arbeiten so eng wie möglich mit ‚unseren‘ Media­agentur-Partnern zusammen. © leadersnet.at/Katharina Schiffl medianet: Frau Sagmeister, wie ist die erste Hälfte 2016 für die TBWA verlaufen? Sagmeister: Wir sind sehr gut unterwegs, haben unseren Prozess der Neuausrichtung jetzt erstmal abgeschlossen – soweit man so etwas heute jemals sagen kann –, sind mittlerweile voll auf Kurs und profitabel. Das in Österreich verbreitete Network-Bashing, das mittlerweile wirklich langweilig ist, und die Behauptung, Netzwerke wären obsolet, davon fühlen wir uns weder angesprochen noch betroffen. Die Vorstellung vom Netzwerk als prozess- und strukturgetriebener Apparat mit Hierarchien, das ist wirklich obsolet. Wir bei TBWA sehen uns als Creative Collec­tive und haben es mit einem organisch gewachsenen Netzwerk zu tun, das die einzelnen Agenturen nicht in eine überall gleiche Struktur hineinpresst, sondern Kultur hineinnimmt. medianet: Jahrzehntelange Treue Ihrer Kunden spricht dafür. Sagmeister: Wir haben zu unseren Kunden eine sehr enge, tiefe und weitverzweigte Beziehung und verstehen ihre Geschäftsmodelle. Wir halten den ‚Share-of-Client‘ hoch, also unseren Anteil im Partnermix des Kunden, ansonsten verzichtet man auf wertvolle Insights und verliert das Gespür für den Kunden. wusst wie nie zuvor. Die klassische ATL-Agentur gibt es ja eigentlich gar nicht mehr, für Kunden sind wir aber meist die Lead-Agentur. Wir agieren wie ein Dirigent, haben aber kein fixes Orchester mehr, sondern holen uns für jedes Stück die Musiker, die wir brauchen. Die Hälfte ist also fixes Ensemble, die andere Hälfte ein Pool aus zusammengestellten handverlesenen ­Talenten. Diese Dirigentenfunktion braucht es auch vermehrt bei großen Kunden, die nicht mehr eine große, sondern 95 kleine Kampagnen fahren. medianet: Gibt es Beispiele für das von Ihnen angesprochene Bashing? Sagmeister: Kreuz und quer: Jede lokale Agentur versucht sich damit zu profilieren. Was natürlich stimmt, ist, dass die Idee, dass ein Netzwerk als Versorger funktioniert, du eine Agentur gründest und das Netzwerk dir dann Kunden zuschiebt, nicht mehr stattfindet. Unser lokales Geschäft beträgt zwischen 80 und 90 Prozent. Das Netzwerk ist natürlich ein Versorger, aber nicht mit Kunden oder Business, sondern mit Talenten, Tools, Ideen, Visionen und Kultur. medianet: Ein internationales Outlet ist hier auch förderlich. Sagmeister: Support ist natürlich wichtig. Wenn ich mir für einen Kunden ein bestimmtes Skillset wünsche, das ich hier nicht oder noch nicht habe, hole ich mir das lokal oder aus dem internationalen Ressourcenpool dazu. Wir sind in beide Richtungen offen, treffen uns bei Meetings und tauschen uns intensiv aus. Wir hatten zuletzt einige Projekte, wo wir mit unseren Agenturen in Istanbul (TBWA ist Agentur des Jahres in der Türkei mit einem Wachstum, von dem wir nur träumen können) und Polen zusammengearbeitet haben. Das ist Network, wie wir es heutzutage verstehen – ein Ressourcenpool mit viel Potenzial. medianet: Warum ist TBWA inzwischen hochprofitabel, was waren die Ankerpunkte? Sagmeister: Der Change-Prozess, die Anpassung der Teamstruktur und damit einhergehend die Haltung. Die Teams agieren unternehmerisch und sind sich ihrer Verantwortung für den Erfolg so be- Internationalität TBWA\Wien betreut den Kunden Henkel in 25 verschiedenen Ländern. Die Agentur zählt zu den letzten Österreichs, die auch den internationalen Markt bedienen und die Verantwortlichkeit Wiens als Hub in den Osten wahrnehmen. 25 medianet: Zu Kampagnen gehört meist ja auch Social Media. Hier entsteht oft die Panik, etwas zu machen, das dann später gar nicht mehr benötigt wird. Sagmeister: Wir haben eher das Gefühl, dass man hier noch mehr machen muss. Für eine Kampagne des Verbund beispielsweise drehen wir mittlerweile mehr Social Media-Videos als Filme. Diese erzeugen einen Mehrwert für die Marke und man kann dabei auch mal schräger sein, sind budgetär aber natürlich nicht vergleichbar. medianet: Wie wichtig sind die klassischen Kanäle im Vergleich zu den neuen digitalen? Sagmeister: So neu sind die ja nicht mehr. Wir denken schon länger in Visuals und Bewegtbild, nicht TV, sondern Videocontent. Es kann passieren, dass es gar keine Printkampagne gibt. Unbewegte Bilder gibt es aber immer, diese werden dann eben in anderen ­Kanälen ausgespielt. medianet: Welche Kunden und Marken betreut TBWA? Sagmeister: Als regionales Hub betreuen wir Henkel mit über zehn verschiedenen Marken; dabei Irene Sagmeister Seit Anfang 2013 hat Irene Sagmeister die Position als Managing Director bei TBWA\Wien inne. Vorher war sie Herausgeberin des Online-Stadtmagazins Le Cool Wien. reicht unser Arm bis nach Moskau und in die Mongolei. Lokal sind es Verbund in allen Konzernteilen und Kanälen, Vichy, BMVit, die Arbeiterkammer, Tchibo, Eduscho und Cafissimo, Greenpeace, Global 2000. Heuer neu gewonnen haben wir C3 Loyalty Services, für die wir erstmal eine neue Marke für ganz Europa aufbauen und jetzt an der Kampagne arbeiten und Kwizda Agro, deren Corporate Design wir gerade relaunchen. Und natürlich BMW, die wir auch als ‚lokales Geschäft‘ betrachten, da wir den Kunden hier gewonnen haben. Wir entwickeln aber Kampagnen für die gesamte CSEU-Region, von Polen bis nach Griechenland. medianet: Da arbeiten Sie dann im Netzwerk? Sagmeister: Für BMW sind wir die Leadagentur. Wir erstellen Kampagnen für die gesamte Region, und auf dieser Basis übernimmt unsere jeweilige lokale Agentur in Abstimmung mit dem lokalen Kunden die Umsetzung, durchaus mit eigenen Akzenten. medianet: Wo sehen Sie die hoffnungsvollsten Wachstumsgeschäftsfelder, Kanäle und Märkte in Ihrer Agentur? Sagmeister: Die Marke ist immer das Wichtigste, ich sehe massiven Bedarf beim strategischen Lead. Momentan bauen wir allerdings auch eine Unit auf, die sich verstärkt mit Blogger Relations, Influencer-Marketing und Social Media beschäftigt, und geben diesem Thema den Stellenwert, den es im Moment für uns hat. medianet: Ist es bei Ihnen Thema, dass sich Kreativagenturen auch als strategischer Berater der Kunden sehen? medianet: Finden Sie die Entwicklung von Mediaagenturen, die auch Kreation machen, sinnvoll? Sagmeister: Nein, das halte ich für äußert entbehrlich. Jeder soll das machen, was er am besten kann. Wir sind nicht alle bessere Nationaltrainer und auch nicht bessere Werber. Wir haben es mit einem organisch gewachsenen Netzwerk zu tun, das die einzelnen Agenturen nicht in eine überall gleiche Struktur hineinpresst, sondern Kultur hineinnimmt.“ medianet: Ihre Agentur bedient als eine der letzten auch Märkte außerhalb Österreichs. Ist Wiens Verantwortlichkeit als Hub in den Osten zurückgegangen? Sagmeister: Ja, leider. Ein Versäumnis der Politik, nicht der Agenturen. Wir behandeln dieses Thema jedenfalls mit Hingabe und finden es sehr spannend, auch den internationalen Markt auf dem Radar zu haben. Dadurch, dass es so wenige Agenturen machen, bringt uns dieses Angebot in eine vorteilhafte Situation. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  marketing 3 Summer Splash ab 2017 in Italien Der Maturareisen-Veranstalter wechselt den Standort und verlässt die Türkei. Nächstes Jahr geht es ins „Urlaubsland Nummer eins der Österreicher“. Ob man 2017 zusätzlich nur neuen Destination Italien auch noch ein Angebot für die Türkei schnüren werde, ließ Tunkel offen. „Das hängt ganz von der sicherheitspolitischen Entwicklung und der damit verbundenen Nachfrage ab. Wenn der Boom für Event-Maturareisen un- Das Hotel Citta del Mare in der Bucht von Castellammare wird ein Summer Splash Club. sponsoring.casinos.at Serviceline +43 (0)1 534 40 50 Foto: Mike Ranz Paris veränderte alles „Das heurige Jahr hat für uns perfekt begonnen. Der Run auf Summer Splash war so stark wie nie, mit über 12.000 Buchungen bis zum Anschlag in Paris waren wir auf Rekordkurs. Insgesamt verzeichnete die ganze Branche Zuwachsraten. Mit der wachsenden Unsicherheit durch die weltweiten Terroranschläge ist dann im Laufe des Frühjahrs 2016 die Zahl der Stornos atypisch in die Höhe geschnellt, bei uns wie beim Mitbewerber – für uns ein klares Zeichen, dass wir reagieren müssen“, so Tunkel über die Gründe für die Neuorientierung. Trotz 6.000 Stornos sei man aber noch immer der mit Abstand größte Maturareisen-Anbieter an der türkischen Riviera. Die heurigen drei Wochen würden mit „uneingeschränktem Eventaufwand“ durchgeführt und man habe in Absprache mit Außenministerium und türkischen Behörden die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort auf das höchstmögliche Level gehoben, damit dem Feiern nichts im Wege steht. Und warum nun Italien? Hier habe man im Rahmen eines Marktforschungsprojekts die Wünsche der Zielgruppe erhoben, nicht nur hinsichtlich Wunschdestination, sondern auch, welche Merkmale diese Reise dann haben müsse, und da war das Ergebnis eindeutig Italien, so Tunkel. „Die Kunden wollen eine hochwertige Anlage, mindestens auf 4-Sterne-Niveau, mit Top F&BAngeboten, mit mehreren Pools und direkt am Meer.“ Und: 80% der Befragten wollen auch zur Maturareise fliegen. „Für die Schülerinnen und Schüler ist es nur dann eine echte Maturareise, wenn man dorthin fliegen kann“, so Tunkel. Umbau nur für Summer Splash Das Besondere an der Anlage in Castellammare: Erstmals in der Geschichte von Summer Splash hat man als Veranstalter die Möglichkeit, ein Hotel genau nach den eigenen Wünschen mitzugestalten und optimal an die Wünsche der Maturanten schon während des Umbaus anzupassen. Dafür werden wie bereits erwähnt 8,5 Mio. € vom Eigentümer in die Hand genommen, wobei Summer Splash federführend in den Prozess mit eingebunden wird. gebrochen hoch bleibt, werden wir im Herbst weitere Destinationen und Produkte anbieten und präsentieren“. Lesen Sie dazu und zu den Möglichkeiten für Werbepartner am neuen Standort ein Interview mit Didi Tunkel in der nächsten Ausgabe von medianet. (fej) © Splashline WIEN. Nun ist es fix: Der Maturareisenveranstalter Summer Splash wechselt die Destination und hat ab 2017 sein neues Zuhause in Italien. „Wir gehen damit in das Urlaubsland Nummer eins der Österreicher“, so Summer Splash-Boss Didi Tunkel. Für 2016 lag Summer Splash mit über 12.000 Buchungen bereits auf Rekordkurs, die Nachfrage nach Eventmaturareisen ist ungebrochen hoch. Italien sei die Wunschdestination der Zielgruppe und diesem Umstand werde Rechnung getragen. In der Bucht von Castellammare (Nordsizilien) wird das Hotel Citta del Mare um 8,5 Mio. € adaptiert und zum Summer Splash Club für 2017 ausgebaut. ; stria s Au Tanz o n i s Cas ImPul / nd/ rsta ratung o V , e r B e sch rische r Ho le tma , Künst e i D o . v g I Ma mael Is f. KR Pro bility; ; z A n a d T uls /Mixe ImP tin ant/ Dozen d n e , t l n b I er, era Re urg V nsb r ü f n n t i f a w e lsch G l n i e E Ges die Kar l Re ge ne d oh ch n u u mit st a hen reihe i lsTanz c s p u en t t M orksho es ImP , dami e d n g e W en d fall rbi tun y ve hnamig Rahm ranstal em Zu t i l i ic td Ab im Ve xed Die gle punkt diese ng nich i M . eru os. mm ützt anz en.L g im T Progra unterst Behind z n Gre nderun htiger ustria en mit i c Beh ein wi sinos A ensch a 6 1 nM C 20 ivals. n vo o i t t s Fe gra wird. Inte die lassen r übe Gut für Österreich. SM ImPulsTanz 2016 216x288 medianet.indd 1 24.05.16 11:03 4  mobile marketing Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Kreativität und Relevanz steigern die iab austria: Trendmonitor Mobile Advertising. 80% der Befragten bevorzugen kostenlose Inhalte mit Werbefinanzierung, ••• Von Dinko Fejzuli WIEN. Bereits in den späten 1990er-Jahren gab es die ersten Smartphones. Aber erst mit der Einführung des ersten Apple iPhone im Jahr 2007 gewannen sie nennenswerte Marktanteile. Seitdem gibt es einen unaufhaltsamen Anstieg des mobilen Onlinezugangs. Die aktuelle Österreichische Web Analyse (ÖWA) misst bereits mehr als die Hälfte aller Onlinezugriffe über Endgeräte, die mit einem mobilen Betriebssystem ausgestattet sind. Während die Onlinespendings im Bereich Mobile noch relativ lang hinter der gestiegenen Bedeutung im Nutzungsverhalten hinterherhinkten, ist Mobile spätestens mit 2015 zu einem der Wachstumstreiber der digitalen Werbespendings geworden. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt dem HTML5-Standard geschuldet, der Werbeformate auf mobilen Endgeräten wesentlich mehr Möglichkeiten eröffnet. Die 28% GeschlechterUnterschiede Betrachtet man die Unterschiede in Bezug auf die Akzeptanz von kostenpflichtigen Inhalten nach Geschlecht, so weisen mit 28% der Mäner eine doppelt so hohe Bereitschaft auf, für Content auch zu zahlen; hingegen nur 14% der Frauen wären aktuell bereit, auch kostenpflichtige Inhalte zu konsumieren. aktuell am 11. Mai 2016 im Rahmen der IAB Europe Interact-Konferenz in Lissabon präsentierten Vorab-Ergebnisse des AdEx Spendingsreport weisen dem Mobile europaweit bereits einen Anteil von 25,4% am gesamten Display-Werbemarkt und eine Wachstumsrate von über 60% aus. © Panthermedia.net/Wavebreakmedia 79% bevorzugen kostenlose Inhalte und nehmen dafür Werbung in Kauf – mit steigendem Alter steigt aber auch die ­Akzeptanz für kostenpflichtige ­Inhalte. medianet.at mobile marketing  5 Freitag, 17. Juni 2016 e Akzeptanz für mobile Werbung © iab , aber je relevanter die Werbung und je älter die User, desto höher die Bereitschaft, für Content Geld auszugeben. Gratiscontent nur mit Werbung Martina Zadina iab-Präsidentin 9:15 Eine Bildungsfrage Je höher die Bildung, desto kritischer sind User, wenn es um die Frage der Kreativität von Online­werbung geht. Während gut 15% der Befragten ohne Matura Werbung auf mobilen Seiten „oft ­kreativ und unterhaltsam“ finden, tun diese nur 9% der Internet-User mit Matura. gern Werbevideos an und 13 Prozent sehen gern Marken-Clips auf Videoplattformen. Akzeptanz Immerhin 16% der Befragten begrüßen Werbung, wenn diese passend zu einer getätigten Suchanfrage eingeblendet wird. 33% der User haben bereits Werbung auf mobilen Websites angeklickt und 26% haben dies innerhalb einer App getan. 16% Kreativität und Relevanz Dazu passend erfragt der aktuelle iab austria Trendmonitor in Kooperation mit Integral die Einstellung der Konsumenten zu mobiler Werbung und erhebt deren Akzeptanz und Interaktion. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser mächtige Werbekanal mit Bedacht und Kreativität einzusetzen ist, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Sieben von zehn Personen finden, dass es zu viel Werbung auf mobilen Geräten gibt, nur 14% empfinden diese als kreativ. Immerhin 25% finden mobile Werbung sehr oder eher hilfreich, wenn sie zum Inhalt der Online-Seite passt. Laut eigenen Angaben hat ein Drittel aller User bereits mit einem mobilen Werbeformat auf mobilen Webseiten interagiert; bei Apps ist das Klickverhalten mit 26% noch eine Spur verhaltener. Acht Prozent der Befragten sehen sich sehr oder eher 25% Gewusst wie Wenn die eingespielte Werbung zum Inhalt einer Internetseite passt, dann finden zumindest 25% der Befragten ­diese Werbung auch als tatsächlich hilfreich, so eines der Ergebnisse der Integral-Studie. Je jünger, desto affiner Am kreativsten wird mobile Werbung im Altersbreak der 20- bis 29-Jährigen beurteilt; ein Viertel dieser Altersgruppe findet sie kreativ und unterhaltsam (versus 14% im Gesamtschnitt). Demgemäß sprechen sie auch wesentlich stärker darauf an: knapp die Hälfte (47% ) hat schon einmal Werbung einer mobilen Seite angeklickt. Ist die Zielgruppe allerdings noch jünger, empfiehlt es sich, über Werbung in Apps nachzudenken. Hier liegen die 14- bis 19-Jährigen weit über dem Bevölkerungsschnitt (38% haben bereits auf Werbung in Apps geklickt versus 26% über alle Altersgruppen). Facts zur Studie Einstellung ­gegenüber ­mobiler Werbung Zielgruppe Internetuser ab 14 Jahren Erhebungsmethode Onlinebefragung Erhebungs­ zeitraum Q2 2016 Schwerpunkt Mobile Advertising Stichprobe Handybesitzer; n= 1.000 iab Facts Interessens­ vertretung In der ÖsterreichSektion des iab (internet advertising bureau – Verein zur Förderung der Online Werbung) haben sich rund 130 führende Unternehmen der digitalen Wirtschaft organisiert. Sie setzen Maßstäbe für die digitale Kommunikation, unterstützen die werbetreibenden Unternehmen mit Expertise, sorgen für Transparenz und fördern den Nachwuchs. Durch die Vielfalt der Mitglieder aus allen Bereichen der digitalen Wirtschaft ist der ganzheitliche Blick auf die für die Branche relevanten Themen gewährleistet. Das iab austria ist in ständigem Austausch mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessensgruppen. Weitere Informationen auf: http:// www.iab-austria.at Vor die Wahl gestellt, ob mobiler Content lieber kostenfrei mit Werbung oder bezahlt und werbefrei sein soll, entscheidet sich das Gros der Befragten (79%) für einen Gratiszugang zu mobilem Content. Deutlich höheres Potenzial haben Bezahlangebote dabei in einem älteren Zielpublikum. Unter Männern ist die Präferenz für werbefreie, kostenpflichtige Angebote mit 28% doppelt so hoch wie im weiblichen Bevölkerungsanteil. Weitere Informationen: ­http://www.iab-austria.at/iabtrendmonitor-mobile-advertising 7:10 Ungeliebte Werbung Beachtliche sieben von zehn Personen finden, dass es zu viel Werbung auf mobilen Geräten gibt, nur 14% empfinden diese als kreativ. Die Mobile Spendings stehen in Österreich noch in keinem Vergleich zur mobilen Internetnutzung auf Smart Devices, die laut Österreichischer Web Analyse schon über 50 Prozent aller Zugriffe ausmacht. Europaweit belaufen sich die Mobile Spendings bereits auf 25,4 Prozent des gesamten Display-Werbemarkts, wobei die Wachstumsrate bei über 60 Prozent liegt. Dass dieses Ungleichgewicht auch hierzulande bald Geschichte sein wird, zeigt der aktuelle Trendmonitor des iab Austria: Je jünger die Zielgruppe ist, desto höher ist die Akzeptanz für mobile Werbung auf Smartphone und Co. Immerhin ein Drittel aller befragten User und knapp die Hälfte der 20- bis 29-Jährigen haben schon mit mobilen Werbefor­ maten agiert, und ein Viertel findet sie sogar attraktiv und hilfreich, wenn sie zum Inhalt der ­jeweiligen Seite passen. Eines geht ganz klar aus dem aktuellen Trendmonitor hervor: Werbung wird akzeptiert, wenn Inhalte dadurch gratis zugänglich sind. Dieser Meinung sind knapp 80 Prozent der Befragten und der Wert zieht sich quer durch alle Alters- und Bildungsschichten. Für Contentanbieter ergibt sich eine große Chance, die User für die Bedeutung von Werbung zu sensibilisieren. Gerade der Einsatz von Adblockern ist dabei ein Thema, mit dem sich die DigitalWerbe-Branche beschäftigt. Die Botschaft ist daher klar: Wer weiterhin kostenlosen, journalistisch wertvollen und gut recherchierten Content konsumieren will, der darf sich nicht gegen Werbung wehren. Die Chancen für eine entsprechende Akzeptanz seitens der User stehen gut. Jetzt sind die Publisher und Vermarkter gefragt, die Botschaft auch klar zu artikulieren. 6 Medien Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at It’s all about the news – and cats Videos sind die Zukunft, das sagt sowohl Meredith Artley (CNN Digital worldwide) als auch Derl McCrudden (The ­Associated Press). Ein Besuch am diesjährigen GEN Summit. WIEN. Als einen alten Raum voll von neuen Ideen, so beschrieb Renate Brauner, Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Internationales, den Austragungsort des diesjährigen GEN Summits, die Aula der Wissenschaften. Vom 15. bis 17. Juni kamen in Wien über 3 LOCATIONS 700 Chefredakteure, Herausgeber, Journalisten und Medienmacher aus rund 60 Nationen zusammen und diskutierten im Rahmen der Jahrestagung des Global Editors Networks über Trends und Herausforderungen im Journalismus. Ein Kernthema: Medieninhalte b2b.at ... perfekt ausgestattet Gasometerhalle Galas, Awards, Firmenfeiern ab 250 Personen ... immer das passende Ambiente SiMM City Festsaal variabel für 100 – 250 Sitzplätze ... indoor, outdoor, von klein bis groß ((szene)) Wien Kulturtreff (mit Gastgarten), 80 – 250 Sitzplätze Planet Music & Media Veranstaltungs- & VerlagsgmbH | A-1110 Wien | Guglgasse 8, Gasometer B 32 T: +43 (0)1 332 46 41-0 | Fax: +43 (0)1 332 46 41-41 | [email protected] | www.planetb2b.at und die Einbindung von (Live)Videos. „Videos sind ein zentraler Teil der Antwort“, so Meredith Artley, ­Digitalchefin von CNN; schließlich handle es sich dabei um eines der mächtigsten Storytelling-Formate, die es gibt. Es gehe nicht um eine „Video-only-strategy“, sondern darum, als Medienunternehmen oder Verlag überhaupt eine Video-Strategie zu haben. Cat-Content oder Hard News? Die Möglichkeiten, Content in der jeweils passenden Form an die jeweilige Zielgruppe zu bringen, sind vielfältig. „Aber das Modell, das nicht funktioniert, ist, das alte Modell einfach so weiterzumachen, aber eine Paywall über die Webseite drüberzulegen“, erklärt Artley weiter. Auch Jan-Eric Peters, Deputy-CEO und Chefredakteur von upday, sieht das Potenzial von Videos: „Dieser Bereich ist beliebt und wird wachsen, vor allem bei den jungen Nutzern.“ Dass Videos die beste Art seien, Nachrichten zu konsumieren, bezweifelt Peters, Prädikat: überbewertet. „Beliebt ist vor allem, was man gemeinhin als ‚Cat-Content‘ bezeichnen kann, nicht Hard News“, so der ehemalige Chefredakteur von WeltN24; er widerspricht damit den Erfahrungen Artleys: „Die beliebtesten Videos bei CNN Digital sind tagesaktuelle Newsvideos und deren kraftvolle Momente.“ Live wächst am schnellsten Ständig verfügbar muss Content schon lange sein. Doch die Zukunft, so Derl McCrudden von The Associated Press, sei die Live-Verfolgung von Ereignissen. „Live ist der am schnellsten wachsende Bereich; jede Social Media-Plattform, von Facebook über Twitter bis hin zu YouTube, nutzt Livenews und -videos.“ Breaking News, erzählte der Head of International Video News, liegen bei den beliebten Themen ganz oben – nur der Unterhaltung kann wie gewohnt nichts das Wasser reichen. Das beste Beispiel: Die Liveberichterstattung über die Geburt des Royal Babies im vergangenen Jahr: „In der Live-Übertragung passierte einfach nichts, aber die durchschnittliche Sehdauer bei The Telegraph lag bei 18 Minuten.“ Nachrichten von morgen „Live“ ist nicht nur deshalb so beliebt, weil den Zusehern die Teilnahme an Ereignissen aus der Ferne ermöglicht wird – „es ist eine Form von interaktivem Journalismus. Und die Kosten für Liveproduktionen betragen einen Bruchteil dessen, was eine Liveübertragung im Fernsehen kostet.“ Was das junge Publikum von morgen betrifft, so hat wohl noch niemand eine Lösungsformel – doch wer annimmt, dass Social Media eine Variable darstellt, lehnt sich wohl nicht allzu weit aus dem Fenster. „Es liegt noch viel Innovation vor uns“, so McCrudden – aber die Zukunft von Nachrichten, die ist live.“ WO ERFOLGREICHE FORMATE EWIG LEBEN: AUF TVNOW.AT Auf TV NOW, der Mediathek der Mediengruppe RTL, sind über 250 unserer erfolgreichen TV-Formate als hochwertiger LongformContent 24/7 online verfügbar. Wie Sie davon profitieren können? Schreiben Sie uns: [email protected] GROSSE FORMATE. GROSSE SENDER. GROSSE ERFOLGE. IP-OESTERREICH.AT 73303_IP_Anzeige_TVNOW_Medianet_271x417_ICv2.indd 1 13.06.16 17:01 8 kommentare Freitag, 17. Juni 2016 Immer wiiieder immer wiiieder … Zitat der Woche Hendrik ­Kempfert, ­Commercial Director beim Plattform-Anbieter Adform, über Adblocker und mögliche Auswege. … regt die Kampagne eines Sportwettenanbieters auf. Aber langsam, muss man feststellen, wird diese Masche auch schon fad – so fad wie das aktuelle Sujet. Seit einiger Zeit bin ich Mitglied des Österreichischen Werberats, und so flattern auch in regelmäßigen Abständen Beschwerden aufgebrachter Bürger über die eine oder andere Werbung auf den Tisch, wo es dann zu entscheiden gilt, ob die betreffende Kreation gegen bestimmte Regeln verstößt oder nicht und ob man im berechtigten Fall lediglich zur Sensibilisierung aufrufen oder gar einen Stopp des Kampagne verlangen soll. Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli FAD. „Der Österreichische Werberat (ÖWR) ist ein unabhängiges Organ des Vereins ‚Gesellschaft zur Selbstkontrolle der Werbewirtschaft‘. Der ÖWR fördert mittels freiwilliger Selbstbeschränkung der österreichischen Werbewirtschaft das verantwortungsbewusste Handeln der Werbewirtschaft und ihr Ansehen in der ­Öffentlichkeit. Im Detail hat der ÖWR die Aufgabe, Fehlentwicklungen bzw. Missbräuche in der Werbung zu korrigieren und dient damit sowohl dem Konsumenten als auch verantwortungs­ bewussten Werbeunternehmen.“ Immer wiiieder, immer wiiieder Bet at Home In der Regel beschwert sich einer – wenns hochkommt zwei Konsumenten – über ein und das selbe Sujet, einen Werbespot oder über diverse Werbeaufschriften. Meist geht es um sogenannte geschlechterdiskriminierende Werbung, und meist sind Frauen betroffen. Hin und wieder geht es um gewaltverherrlichende Darstellungen, und sind Wahlen, hagelt es auch Eingaben von besorgten Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf die Wahlplakate – hier meist wieder gegen jene der FPÖ. Da ist aber der ÖWR nicht zuständig, denn er urteilt nur im Fall von Wirtschaftswerbung; politische Slogans fallen nicht in seine Zuständigkeit. Langsam wirds fad Wenn dann mal die Beschwerdezahl in die Höhe schnellt, wissen wir schon, es ist wieder Fuß- Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die AdblockSoftware­ anbieter zu bekämpfen, sollte die Werbe­ wirt­schaft sich eher darauf konzentrieren, sich weiter­zu­ entwickeln. ball-Hochzeit. Und ohne auch nur genauer in die Eingabe zu schauen, wissen wir meist auch, dass es sich um ein ganz bestimmtes werbetreibendes Unternehmen handelt; ein Wettanbieter, dessen Namen ich hier nicht wiederhole, denn damit tue ich das, was ich ohnedies schon tue, nämlich über ihn zu reden und ihm dadurch ­Öffentlichkeit zu verschaffen. Sex sells? Die Sujets ecken an unterschiedlichen Stellen an – manchmal sehen einige darin Gewalt verherrlicht und ein anderes Mal, so wie dieses Mal, geht es um die diskriminierende Darstellung von Frauen. Im konkreten Fall ist eine junge Frau – bis auf einen Fußball, den sie in Händen trägt, nackt, zu sehen über einen angedeuteten Fernglas-Sucher. Abgesehen davon, dass hier niemand die vom Unternehmen als Erklärung für die Sujetwahl vorgebrachte Anlehnung an einen französischen Klamaukfilm mit einem noch klamaukigeren Gendarmen versteht, ist das ­Sujet vor allem eines: fad. Nach dem Motto „Sex sells“ wird eine Frau nackt abgelichtet, und damit das Ganze dann irgendwie doch auch mit Fußball zu tun hat, drückt man ihr den halt in die Hand. Eh lustig. Aber trotzdem fad und langsam wird diese Aufreger-Masche auch langweilig. Mit Weiterbildung zum „Kantersieg“ Impressum Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected]) Lebenslanges Lernen – das ist längst kein Randthema mehr. Gianna Schöneich Wir sind uns digital nah. Wir führen Beziehungen über das Smartphone. Hier eine Nachricht, dort ein Bild. Ich denke an dich. Gleichzeitig versuchen wir dem entgegenzuwirken. Essen mit Freunden? Alle Handys in eine Schachtel und weg damit. Weihnachten? Wehe, eine Person denkt auch nur daran, mit dem Smartphone ein Bild zu schießen. Heute benutzen wir die Kamera. Warum das Onlinespiel nicht in die analoge Welt holen? Gesellschaftsspiele haben uns immer schon zusammengebracht. Und während schon die Zuteilung der Spielfiguren fast in einer Scheidung endet, die mangelnde Intelligenz der Mitspieler mehrmals erwähnt wird, wünscht sich jeder heimlich, dass die Smartphoneschachtel auf dem Tisch steht. Frei zugänglich – und für etwas mehr Entfremdung sorgt. Gastkommentar ••• Von Markus Raml DOPPELPASS. Strukturelle Veränderungen und technologischer Fortschritt bringen mit sich, dass es bis zu 50% der heutigen Berufe in 20 Jahren nicht mehr geben wird. Und trotzdem hapert es beim lebenslangen Lernen nach wie vor an der Umsetzung: Die Weiterbildungsbeteiligung der Bevölkerung liegt in Österreich mit nicht einmal 15% deutlich unter der Zielquote von 20%, die wir bis spätestens 2020 erreicht haben sollten. Zug zum Tor stärken Wie können wir es also schaffen, die Menschen verstärkt zum Weiterlernen zu bringen und im Doppelpass Österreich als Innovations- und Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken? Auf Nachfrage nennen die Österreicher zwei Hürden, die es zu umdribbeln gilt: Erstens die mangelnde Bildungsdurchlässigkeit, die es etwa Lehrabsolventen erschwert, weiterführende Ausbildungen zu absolvieren. Und zweitens wünschen sich Weiterbildungswillige und Betriebe mehr und auch einheitlichere Förderungen, die es erleichtern, Beruf und Weiterbildung zu verbinden. Es gibt noch einen dritten Punkt: Im Kern lebt erfolgreiche Erwachsenenbildung von der Expertise ausgezeichneter Trainer. ÖFBTeamchef Marcel Koller hat unsere Nationalelf zur EM 2016 gebracht. Top-Trainer der beruflichen Weiterbildung bringen Lernende mit lebendigen und nachhaltigen Lern­ methoden zum Erfolg; ihre Rolle ist heute vor allem die eines Coaches, der Ziele vorgibt und den Weg dorthin mit didaktischer Professionalität und Wertschätzung begleitet. Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: [email protected] Redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz) © Kurt Keinrath Von analogen Annäherungen medianet.at Forderung Markus Raml, Kurator WIFI Österreich: „Auch die Politik kann beitragen: Ein wichtiger Anreiz wäre die längst überfällige Einführung eines bundesweit einheitlichen Bildungskontos sowie die Wiederaufnahme des Bildungsfreibetrags bzw. der Bildungsprämie für Unternehmen.“ ‚Aus der Praxis für die Praxis‘ ist dabei die spiel­bestimmende Taktik. Was die betriebliche Ebene betrifft, befinden wir uns beim lebenslangen Lernen europa­weit bereits im Spitzenfeld: 71% der Unternehmen bieten Weiterbildungskurse an, was deutlich über dem EU-15-Schnitt liegt und den sechsten Platz im Länder­ ranking ausmacht. Das macht durchaus Sinn: Immerhin hängen laut Experten 40% des Erfolgs eines Unternehmens an der Personalarbeit. Eine über drei Jahre laufende Führungskräfte-Studie aus der Schweiz ergab sogar, dass man mit Weiterbildung pro Jahr eine Rendite von 12,6% erwirtschaften kann. Nutzen wir also die Chancen, die das lebenslange Lernen dem Wirtschaftsstandort und jedem Einzelnen bieten kann! Die abgedruckten Gastkommentare geben ­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor. Zuschriften an die Redaktion: [email protected] Lektorat: Mag. ­Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion: ­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate ­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion: ­Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>­redmail Logistik & Zustell­service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@ redmail.at Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel­preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. ­Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab­ meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­ gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://medianet.at/page/offenlegung/ Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: [email protected] oder Tel. 01/919 20-2100 medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  cover 9 marketing & media Visuelles Wohnzimmer Die Agentur ViewAR holt internationalen Preis 11 Wider die Gießkanne Werbung stört nur, wenn sie irrelevant ist 13 Royal „Content ist King, Tech ist Queen“, so Georg Hofherr von P8 14 Schnelltest Die Agentur Omnes stellt ein neues Webcheck-Tool vor 16 Tirolerisch Die Tiroler Tageszeitung lud zum Sommerfest 16 © medianet © Moser Holding Mit Trippelschritten hin zum Thema Paid Content Nach einem Soft-Launch Ende Juni stellt die Kleine Zeitung ab Herbst „scharf“ und limitiert den Gratiszugang zu ihren Inhalten. 10 Der medianet Sonder­themenplan 2016 ist hier ­abrufbar! (www.medianet.at) ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) Leidenschaft. Bild: Original Heidelberg Cylinder, Baujahr 1960-70 Wir drucken aus Leidenschaft. Dabei stützen wir uns nicht nur auf modernste Technik sondern auch auf traditionelle Buchdruckmaschinen wie den Original Heidelberg Cylinder. Was wir dir bieten: - moderner Arbeitsplatz - internationale Projekte - ein fröhliches Team - faire Entlohnung - Fortbildung im Ausland Was du können solltest: - einschlägige Ausbildung - mehrjährige Agenturerfahrung - Interesse an Industriethemen Bewirb dich bei: Es gehört viel Leidenschaft dazu, diese Maschinen zu pf legen. Unsere Mitarbeiter leben diese Leidenschaft jeden Tag. Die gleiche Leidenschaft f ließt auch in Ihre Druckprodukte. [email protected] Jahresbruttogehalt bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 www.sps-marketing.com www.jentzsch.at mehr nachhaltigkeit beim druck 10 coverstory Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Ende der „Freibierkultur“ im Netz Das Tageszeitungsgeschäft steht unter Druck. Inhalt, Qualität und die richtige Bezahlung sollten aber dennoch nicht darunter leiden. Die Kleine Zeitung geht als Vorbild voraus. ••• Von Dinko Fejzuli WIEN. Der Druck auf Tageszeitungen wurde in den letzten Jahren aufgrund der Herausforderungen im Technologie- und Anzeigenbereich immer größer. Bernd ­Olbrich (Redaktionsmanager Klei­ ne Zeitung) und Thomas Spann (Geschäftsführer Kleine Zeitung) erklären im medianet-Interview, welchen Weg die Kleine Zeitung eingeschlagen hat, um diesem Druck zu begegnen und ihm Positives abzugewinnen. medianet: Wie schaffen Sie es, mit der gleichen Anzahl an Mitarbei­ tern viel mehr Kanäle zu bedie­ nen? Olbrich: Wir mussten zunächst personell aufrüsten, vor allem unsere 18 Regionalredaktionen, weil ja die Regionalität unser USP ist. 2015 stand dann eine Verkleinerung der (zentralen) Redaktion am Programm … Um mit diesen engen Ressourcen auszukommen, setzen wir stärker auf längerfristige Planung – bei den Themen wie auch bei den Dienstplänen. Denn der Druck und die Dichte der Arbeit haben sich unausweichlich erhöht. medianet: Aber es gab kein drasti­ sches Sparprogramm? Thomas Spann: Wir hatten die Kostenseite im Fokus, aber eben nicht nur auf der Personalseite. ­D ezentrale Teams wurden verstärkt und mehr Fokus auf die Zweitverwertung von Content gelegt – z.B. in Form von Magazinen und Büchern. © medianet medianet: Wie lautet das Rezept der Kleinen Zeitung, um auch in Zeiten der Digitalisierung erfolg­ reich zu bleiben? Bernd Olbrich: 2012 haben wir begonnen, noch mehr digitale Schubkraft zu entwickeln – dazu wurden alle Redakteure für Print und Online ausgebildet. Der Auftrag in unserem neuen Newsroom, der uns in Sachen Kommunikation weit vorwärts gebracht hat, lautet, in Online die gleiche Qualität wie in Print zu liefern – und dann aber dafür auch wie für die gedruckte Zeitung Geld zu verlangen. Regional digital Thomas Spann (Geschäftsführer Kleine Zeitung) und Bernd ­Olbrich (Redaktionsmanager Kleine Zeitung). Das Thema Streaming in Verbindung mit regionalen Inhalten und vernünftiger Qualität bietet eine Riesenchance. Thomas Spann medianet: Diese Veränderungen werden ausreichen? Olbrich: Wir unternehmen alles, um unsere Produkte zu stärken. Wenn wir auch die Redaktion in der jetzigen Ausrichtung erhalten mit neuen Tools und dem RetailGeschäft der Partner zulegen. Wir haben sechs bis sieben Themenwelten, um eine schöne Klammer zwischen den Lesern und dem Unternehmergeschäft zu bilden. wollen, müssen wir all diese Anstrengungen unternehmen. Alles andere wäre fatal und ein Qualitätsverlust. medianet: Sie haben auch vie­ le zusätzliche Angebote, z.B. im ­Leserclub. Spann: Der Vorteilsclub bietet Mitgliedern beinahe jeden Tag TopAngebote wie Vergünstigungen, Einladungen oder Gewinnspiele an. Aber auch in Sachen Content werden wir unsere Kundenbeziehungen noch verstärken. Bis Ende 2017 wollen wir die Zahl der Digital-Abos verdoppeln, epaper.at – ein Quartettportal mit der ­Presse, dem Standard, uns und dem Wirt­ schaftsBlatt – soll hier auch helfen. Generell ist der Preisverfall im digitalen Werbetarif echt bitter. Das Geschäft ist zu einem Kraftakt geworden, weil es inzwischen viele kleinteilige Abschlüsse mit großem Personalaufwand sind. medianet: Was machen Sie an Umsatz? Spann: Wir hatten 130 Millionen Euro Umsatz. Der Lesermarkt­ anteil wächst, die Werbeseite verliert leicht an Umsatz. Aber wir schaffen neue Umsatzquellen. Weitere Einnahmen ergeben sich aus der Vertriebspartnerschaft mit ­wogibtswas.at, unseren Auktionen und dem Webshop. medianet: Wie werden sich denn die Werbemärkte verändern? Spann: Im klassischen Print-Bereich rechnen wir mit einem leichten Rückgang, digital wollen wir medianet: Welche Themenwelten bzw. Zielgruppen sind das? Spann: Seit fünf Jahren haben wir eine Kinderzeitung, in der Partner ihre Marken früh und gediegen präsentieren können. Beim Ball­ guide geht es um die Begleitung der Schüler im Maturajahr. Studierende erreichen wir mit unserer Seite fttr.at – hier präsentieren sich z.B. zukünftige Arbeitgeber als ­Employer Brands. Quartettportal Bis Ende 2017 soll die Zahl der Digital-Abos verdoppelt werden. Dabei helfen soll epaper.at – ein Quartettportal mit Presse, Standard, Kleine Zeitung und WirtschaftsBlatt. +100 Prozent medianet: Wie sieht Ihr Zukunfts­ modell aus? Spann: Wir wollen dem Leser vermitteln, dass ihm Wesentliches fehlt, wenn er nicht unser gesamtes Spektrum nutzt. Er soll alles lesen und sich auf uns einlassen. Denn wir sind nicht nur die gedruckte Kleine Zeitung, sondern viel, viel mehr. medianet: Dreht sich denn die Stimmung, was das Wirtschafts­ wachstum betrifft? Spann: Wir haben dieser negativen Stimmung getrotzt, spüren vom Aufschwung aber noch nicht viel. Es gibt verstärkt Investitions- und Kommunikationsfrust. Es braucht markante Schritte, um auch gegen politische Versäumnisse anzukommen. Erst dann werden Unternehmer wieder gern investieren und kommunizieren. medianet: Wie steht es um das Thema Bewegtbild? Spann: Das Thema Streaming in Verbindung mit regionalen Inhalten und vernünftiger Qualität bietet eine Riesenchance. Gerade beim Bewegtbild haben wir gute Möglichkeiten, kleinen Unternehmen mit unserem Netzwerk und Werbemarktberatern zu helfen. Die Stärke der einzelnen Geschichte, die wir erzählen, bleibt aber weiterhin der wichtigste Faktor. medianet: Findet man wieder mehr Zugang zum Qualitäts­ inhalt? Spann: Ich sehe das sehr optimistisch. Es braucht Qualität und sie wird auch wahrgenommen werden. Entscheidend ist dabei: Das ist für uns notwendig, aber noch nicht hinreichend. medianet: Ab wann werden Inhal­ te auf Ihrer Website etwas kosten? Spann: Wir bereiten uns intensiv auf diese Weiterentwicklung vor – die Terminleiste ist jedoch noch nicht spruchreif. Voraussetzung dafür ist ein Überarbeiten aller Kleine Zeitung-Plattformen und ein noch stärkerer Dialog mit den Lesern und Usern. Erst mit dem einfachen Testzugang zu Premiuminhalten und der persönlichen Erfahrung werden die Leserkunden bereit sein, für Premiuminhalt zu bezahlen. Keine Paywall, sondern unkompliziertes Testen bzw. Herzeigen wird unser Zugang sein. Wir gehen erst dann live, wenn wir ­diese Disziplin sehr gut beherrschen. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  Marketing 11 Das visuelle Wohnzimmer www.druck.at © ViewAR Die Agentur ViewAR setzt mit der prä­ mierten „BeoHome Design“-App neue Maß­stäbe in der Produkt-Visualisierung. ViewAR-Geschäftsführer Markus Meixner (li.) & sein Team bei der AWE-Auszeichnung SANTA CLARA. Bereits zum siebten Mal fand Anfang Juni die Augmented World Expo in Santa Clara, Kalifornien statt. Die größte internationale Messe für den Bereich Augmented Reality und Virtual Reality kürte auch dieses Jahr wieder die besten Apps und Tools. Dabei wurde der Auggie – der Oscar der Branche u.a. für die „BeoHome Design“-App des Wiener Technologie-Unternehmens ViewAR als „Best AR-App“ ver­geben. Virtuelles Raumlayout BeoHome Design ermöglicht es dem Kunden, Produkte des Elektronikherstellers Bang & Olufsen mittels Augmented Reality im eigenen Wohnzimmer zu platzieren; das Raumlayout kann dabei zusätzlich als Plan gezeichnet und in 3D generiert werden. Der Kunde erhält somit umfassende Visualisierungs- und Planungsmöglichkeiten und kann Produkte direkt in seiner Wohnung platzieren. „Durch die Visualisierung können auch Verkaufszahlen gesteigert werden, da die räumliche Vorstellungen den Kunden bei der Kaufentscheidung hilft“, erklärt ­Christina Babinek, Managing Partner von ViewAR. Markus Meixner, CTO und Gründer von ViewAR, arbeitet bereits an der nächsten Version der App: „Die zweite Version bringt noch mehr Features mit sich, für die dritte Phase sind Hololens und Tiefenbild-Kameras im Gespräch.“ Zu Lande und zu Wasser ViewAR spezialisiert sich seit 2010 auf Augmented- und Virtual Reality-Applikationen; dabei ist der Anwendungsbereich des Unternehmens extrem breit und deckt Bereiche wie Möbel, Immobilien, Pools sowie die Planung von Luftfracht und Balkonbau ab. (ab) Barcamp-Power mit Monitoring-Fokus UNTER DRUCK BEI DER GESTALTUNG IHRER WERBEDRUCKSORTEN? BLEIBEN SIE ENTSPANNT MIT DEM NEUEN DESIGN-ASSISTENT Wählen Sie aus einer Vielzahl von Vorlagen Ihr bevorzugtes Design und gestalten Sie Ihre Werbemittel jetzt ganz einfach online! Wie Ihnen das den Druck nimmt? Erfahren Sie jetzt auf druck.at! Das Event des Forum Mozartplatz zeigt u.a., wie Follower zu Käufern werden. * WIEN. Vergangenen Freitag lud die Kreativwirtschaft Forum Mozartplatz zum ersten Barcamp im Forum ein; der Fokus der Veranstaltung lag dabei auf dem Thema Monitoring. Anhand von Workshops, Gastvorträgen und Diskussionen sollte näher auf die Fragen eingegangen werden, wie man die Reputation eines Unternehmens steuern und aus Followern Käufer machen kann, wie neue Technologien genutzt werden können, um das Geschäft für den Kunden auszubauen, und welchen Nutzen Fans für eine Kampagne haben können. Der Event wurde durch eine Begrüßungsrede von Birgit Kraft-Kinz (Obfrau Forum Mozartplatz) eröffnet; zu den Gesprächspartnern zählten unter anderem Peter Rathmayr (Google Österreich, zuvor Geschäftsführer Krone Multimedia), Christian Hartl (CTO Twyn Group), Michael Göls (Country Manager der Havas Media Gruppe) und Digital-Stratege Georg Feldmann. Ziel des Barcamps war – neben dem gemeinsamen Austausch und Wissensaufbau – auch die Entstehung eines Wissensvorsprungs, welcher das Business jedes einzelnen ankurbeln und neue Ideen sowie Geschäftsmodelle hervorrufen sollte; daraus ergäbe sich dann auch ein großer Mehrwert für die Kunden. (ab) ATIS Jetzt mit GR Versand! *Gültig bis 31.07.2016 für alle Druckaufträge, die mit dem Design-Assistenten erstellt wurden. 12 medien Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Vom Rasen in die Oper kampagne Jandl Wien für Toyota Frey © Toyota Frey/Jandl Wien Public Viewing zur Fußball EM und das jährlich stattfindende Film Festival: Die stadt wien marketing stand heuer vor besonderen Herausforderungen. WIEN. Die Werbeagentur Jandl Wien entwickelt für ihren neuen Kunden Toyota Frey eine neue Kampagne. Unter dem Motto „Change – der Eintauschbonus“ kann man für seinen alten Gebrauchtwagen bis zu 3.000 € bekommen. Die Kampagne wurde im Print, Plakat, Online und Hörfunk umgesetzt. Die neuen Spots finden sich auf www.youtube.com (gs) fuSSball-em W24-Serie: #24Länder1Stadt WIEN. 24 Nationen treten bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich an. Der Wiener Stadtsender W24 begibt sich auf die Suche nach ihren Spuren in Wien und zeigt täglich im Rahmen von „24 Stunden Wien“ um 18:30 Uhr die Rubrik „#24Länder1Stadt“. Die Suche führt vom Schweizer Käsehändler bis zur schwedischen Kirchengemeinde in Wien Währing. (gs) Moderation © APA/Helmut Fohringer Feicht im Sommer-Stress WIEN. Auf Hochtouren arbeitete W24-Moderator Oliver Feicht, um für sein Reise­ format „Feicht on tour“ eine Co-Moderatorin zu finden und eine Nachfolgerin der Talkshow „beim Feicht“. Bianca Ambros wird nun an Feichts Seite sein, wenn es wieder „on tour“ geht. Die Nachfolgerin für die Talkshow ist noch offen und wird erst Ende Juni feststehen. Sobald sein Team wieder komplettiert ist, werde sich der Moderator wieder mehr um den Verkauf kümmern, um neue Kunden für seine Sendungen zu gewinnen, heißt es in einer Aus­ sendung. (gs) WIEN. 26.000 Fußballfans feierten am vergangenen Wochenende den Start der Fußball EM 2016. Auf dem Wiener Rathausplatz erstreckt sich die Fanzone, und während die Zuschauer auf der 100 m2 großen Leinwand 22 Männer beobachten, die einem Ball nachlaufen, sorgen sich 28 Gastronomen um deren Wohlergehen. Bis zum 10. Juli wird man noch die Spiele verfolgen können. Danach wird die Leinwand allerdings nicht abgebaut, denn vier Tage später, am 14. Juli, beginnt schon das Wiener Film Festival. Organisiert werden beide Großveranstaltungen von der stadt wien marketing. Einzäunung und Sicherheit Im Gespräch mit medianet sprach Barbara Forsthuber über Herausforderungen und organisatorische Höchstleistungen: „Wir haben die Fanzone im Setting des Film ­Festivals gestaltet – aus pragmatischen Gründen, wie einem Dekorationswechsel oder dem Adaptieren wie der Leinwand und der Technik.“ Zudem muss die Public ViewingZone aufgrund behördlicher Auflagen eingezäunt sein, und mit speziellen Sicherheits- und Fluchtwegs­ konzepten sowie Taschen- und Personenkontrollen wird den Besuchern Sicherheit gewährleistet, erklärt Forsthuber. Die von der stadt wien marketing organisierten Veranstaltungen werden stets zum Teil von der 1/3 Finanzierung Die Finanzierung der Veranstal­ tungen wird zu 1/3 von der Stadt Wien getragen; die restlichen 2/3 werden durch Werbetreibende, Sponsoren und die Pacht der Gastronomen erwirtschaftet. Stadt Wien finanziert. Zwei Drittel werden über Partner aus der Wirtschaft und Einnahmen aus der Gastronomie lukriert. Und obwohl die Fußball-EM als das Sportereignis mit den wohl höchsten Sponsoringaktivitäten gilt, war die Sponsorensuche nicht so einfach wie gedacht, erläutert Barbara Forsthuber: „Es war sicher nicht ganz einfach; umso mehr freuen wir uns, dass wir tolle Partner und Sponsoren gefunden haben. Manche punktuell nur für die Fan Arena, weil hier einfach der klare Themenbezug besteht.“ – „Wir haben für die Fanzone viele kleinere Partner gewinnen können. Wir haben uns auf diese flexibel eingestellt, haben kleinere Packages geschnürt und viel Fantasie an den Tag gelegt. Für das Technologieunternehmen Ricoh haben wir ein Open Air-Büro in einer vom Unternehmen gemieteten Lodge eingerichtet mit allen Bürofacilities, die es braucht. Andere Unternehmen können sich in die ‚Ricoh-OpenAir-Lounge‘ während der EM gratis einmieten.“ Nicht nur Live-Übertragungen Auf der Leinwand können auch nicht nur die Spiele an sich gesehen werden: Neben der Übertragung der EM-Spiele werden täglich zahlreiche ORF-Produktionen, wie Pressekonferenzen des ÖFB, Highlights, Experten-Gespräche, Dokumentationen und vieles mehr rund um das Fußball-Großereignis gezeigt. Dieses Programm ist sowohl auf der großen Leinwand, wie auch Geschäfts­ führerin Barbara Forst­ huber ist seit 2002 für die stadt wien marketing GmbH tätig. © stadt wien marketing © Moni Fellner ••• Von Gianna Schöneich auf allen Screens der Fan Arena zu verfolgen und startet um 11:55 Uhr. Für alle Gäste ist die Fan Arena täglich ab 11 Uhr geöffnet. Am 14. Juli startet dann das Film Festival und hat ebenfalls ein Highlight im Gepäck, wie Barbara Forsthuber erklärt: „Heuer sind wir besonders stolz, da wir das erste öffentliche Film Festival Open Air sind, das Aufzeichnungen aus zehn Jahren Livestreaming Metropolitan Opera übernehmen darf.“ Wie viele Menschen den Rathausplatz in den nächsten Monaten aufsuchen werden, sei schwer zu prognostizieren. Zumindest für das Public Viewing zur EM gibt es in Wien zahlreiche Ausweichmöglichkeiten. Forsthuber: „Es geht darum, dass es ein schönes Fußballerlebnis wird, an das man sich hoffentlich noch lange erinnert.“ Fußballfreie Tage Auf der Leinwand An den spielfreien Tagen lohnt es sich ebenfalls, die Fanmeile zu besuchen. Unter dem Motto „Film Festival Warm up“ stehen zahlreiche Produktionen auf dem Programm, die über die 100 m² große Leinwand gezeigt werden. Produktionen Hubert von Goisern – Live In Vienna Donners­ tag, 23.6. Sarah Connor plays Baloise Session Freitag, 24.6. Amy Mc Donald plays Baloise Session Diens­ tag, 28.6. Zucchero – La Sesión Cubana Mittwoch, 29.6. Die Toten Hosen – Nur zu Besuch Montag, 4.7. Queen – Hungarian Rhapsody, Live in Budapest 1986 Dienstag, 5.7. Falco – Live auf der Wiener Donau­insel Freitag, 8.7. Die Fantastischen Vier – Rekord – Live in Wien Samstag, 9.7. Freitag, 17. Juni 2016  marketing 13 © Adform medianet.at Adblocker vs. Anti-Adblocker © panthermedia.net/zoomteam Hendrik Kempfert Adform User setzen Adblocker nicht ein, weil sie keine Werbung wollen, sondern weil sie keine irrelevante Werbung sehen sollen. Gießkanne führt zum Adblocker Werbung werde nicht grundsätzlich ­abgelehnt; es gehe darum, jeden Verbraucher mit für ihn relevanten Informationen zu ver­ sorgen, so Experte Hendrik ­Kempfert gegenüber medianet. WIEN. Immer mehr Verbraucher sind von irrelevanter Onlinewerbung genervt und setzen daher ­eine Adblocker-Technologie ein, um Online-Banner nicht mehr angezeigt zu bekommen – ein Problem für Werbetreibende, Publisher und Technologieanbieter der Ad-Tech-Branche. Nutzerfreund­ liche Werbeformate sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur ­Lösung des Problems. Adblocker-Trend wird langsamer Die Zahl jener, die Ad-BlockingSoftware auf diversen Endgeräten installiert haben, ist weiterhin hoch, auch wenn sich der Trend aktuell etwas abschwächt. Grund dafür ist, dass Nutzer sich zunehmend von Werbeeinblendungen, wie Bannern und insbesondere Pop-ups, gestört fühlen. Das schade nicht nur dem Geschäft der Advertiser, sondern auch dem Umsatz der Publisher, so Hendrik ­Kempfert, Commercial Director bei RTA-Specialisten Adform. „Der Grund für den zunehmenden Ärger seitens der Verbraucher ist, dass Onlinewerbung, wie sie heute eingesetzt wird, oftmals an ihren Nutzungsgewohnheiten und Wünschen vorbeigeht. Hinzu kommt, dass der Lärm der Werbewirtschaft in den Augen der Kunden schlichtweg überhandnimmt“, so Kempfert gegenüber medianet. Von allen Seiten prasseln, nicht selten nach dem Gießkannenprinzip die Werbebotschaften auf den User ein. Der Nutzer stumpft ab und ist genervt. Und in der Folge verlieren auch Publisher und Advertiser. Entsprechend groß sei der Bedarf nach Werbeformaten, die Verbraucher auch wirklich ansprechen und ihr Onlineerlebnis verbessern, statt es zu beeinträchtigen. Denn personalisiert und zum richtigen Zeitpunkt ausgespielt, kann Werbung auch weiterhin einen großen Mehrwert bieten, so ­Kempfert. Laut der aktuellen Digital Connections-Studie des Performance Marketing-Anbieters Trade­doubler erhalten 44% der Verbraucher sogar gern Werbung, solange sie für ihr Einkaufsverhalten relevant ist. Dann wären 36% sogar dazu bereit, mehr Geld auszugeben für ihren Einkauf. Gesucht: gute Werbung Nutzerfreundliche Online-Werbung sollte daher die Elemente enthalten, die Verbraucher bei Werbung am meisten schätzen: ­Kempfert dazu „Content-Vielfalt, Transparenz und eine unaufdringliche Einbindung in die Online-Publikationen. Eine klare Kennzeichnung als Werbung gehört dabei selbstredend dazu. Und: Die Werbeanzeige zum Nutzungskontext passen, sprich sie sollte berücksichtigen, ob jemand gerade mobil surft oder am PC.“ Die Werbeeinblendung sollte darüber hinaus „möglichst ­unaufdringlich sein, sodass sie den User nicht in seinem Lesefluss unterbricht. Und natürlich muss der Inhalt für den Verbraucher eine gewisse Relevanz haben – eine Werbeanzeige mit den neuesten Highheels erzeugt vermutlich bei den wenigsten männlichen Mittvierzigern einen unmittelbaren Kaufimpuls“, so Kempfert weiter. Im Idealfall würden künftig nur noch Formate eingesetzt, die basierend auf dem Feedback der Nutzer entwickelt wurden. „Auf diese Weise entsprechen sie den Vorstellungen der Verbraucher von guter Onlinewerbung. Nutzer wünschen sich Formate, die zurückhaltend in ihr Umfeld eingebettet sind und nur auf Wunsch des Users mehr Content, wie zum Beispiel Videos, anbieten. Der Nutzer wird aber nicht daran gehindert, sein eigentliches Anliegen, wie etwa das Lesen eines Artikels, zu verfolgen. Ihm wird im Gegenteil zusätzlicher Content mit Mehrwert angeboten. So sorgen nutzerfreundliche Formate dafür, dass sich Verbraucher durch die Werbeeinblendung weniger gestört fühlen und verbessern so gleichzeitig die Ergebnisse für Advertiser und Publisher“, so der Experte. Video killed the Radiostar Video und redaktionelle Inhalte wie Chatterbox oder der Contextual Match seien übrigens besonders beliebt. „Die Chatterbox hat ein sehr intuitives Design; der Nutzer kann die Werbeanzeige in die Mitte des Bildschirms ziehen, um an weitere Informationen und Content zu gelangen, wie etwa Videos, Bilder oder White Paper. Der Contextual Match zeigt dem User kontext­bezogene Bilder und redaktionellen Text in der Werbeanzeige an. So wird eine starke Verbindung zwischen Marke und Leseverhalten des Konsumenten erzeugt. Dieses Format ermöglicht zusätzlich die Einbindung einer gezielt auslieferbaren Videoplatzierung“. „Untersuchungen von Adform hätten auch gezeigt, dass Rich Media-Werbeformate sechs Mal effektiver als traditionelle Bannerformate sind und sich daher besonders für Brand-Kampagnen eignen. Dies ist das zentrale Ergebnis des Adform Benchmark, der seit Jahren die Wirkung zahlreicher Werbeformate auswertet. Zudem befindet sich die Engagement-Rate von Rich Media- Formaten seit mehreren Jahren in einem starken Aufwärtstrend.“ Ende der Werbeverweigerer? Eines stehe auf jeden Fall fest so Kempfert abschließend: „Es wird immer Menschen geben, die von Werbung genervt sind – egal, wie gut diese womöglich auf ihre Interessen eingeht. Es ist aber durchaus denkbar, dass die Zahl derer, die Das gesamte letzte Jahr konnten wir im Markt ein Wettrüsten zwischen Adblocker- und AntiAdblock-Lösungen beobachten. Wer heute beispielsweise eine Medienseite mit installiertem Adblocker ansteuert, wird schnell feststellen, wie unter­ schiedlich gut der jeweilige Adblocker tatsächlich funktio­ niert und mit welch blumigen Worten der Publisher den Nutzer von der Deaktivierung dessel­ bigen überzeugen möchte. Die Adblocker – mittlerweile schon auf User-Skripten basierend – werden immer ausgefeilter. Und die Branche diskutiert über neue Mittel und Wege, um Adblocker zu blocken. Ich frage mich da aber, ob wir es nicht allzu oft verpassen, das eigentliche Pro­ blem bei der Wurzel zu packen? Sollten Advertiser, Agenturen und auch Ad Tech-Anbieter nicht Garant dafür sein, dass Werbung besser und interes­ santer wird? Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die AdblockSoftwareanbieter zu bekämpfen, sollte die Werbewirtschaft sich eher darauf konzentrieren, sich weiterzuentwickeln und weiter an neuen Werbeformaten zu arbeiten, die Verbraucher auch wirklich anzusprechen und ihr Online-Erlebnis zu verbessern, statt es zu beeinträchtigen. Facts Werbung wird nicht grundsätzlich abgelehnt. 44 Prozent der Verbraucher erhalten sogar gern Werbung, solange sie für ihr Einkaufsverhalten relevant ist. Adblocker nutzen, wieder sinken kann, wenn die Werbungtreibenden, Publisher und Adtech-Anbieter den Nutzer beziehungsweise Leser wieder in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellen. Gute Onlinewerbung ist solche, die die Wünsche und Bedürfnisse des Nutzers respektiert“. (fej) Hendrik ­Kempfert ist Commercial Director bei Adform und verantwortet das Geschäft des PlattformAnbieters in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2010 an Bord gekommen, zeichnet er für den Einstieg und Erfolg des Unternehmens im deutsch­ sprachigen Raum verant­ wortlich. Adform verbindet Kreation, Daten und Trading in einer unabhän­ gigen und offen konfigurierten Full Stack AdTech-Plattform für Media-Agen­ turen, Trading Desks, Marken und Publisher weltweit. Die Adform-Lösun­ gen sind modu­ lar einsetzbar und einfach mit allen etablierten Technologien des Online MarketingÖkosystems kombinierbar. Adform wurde 2002 in Kopenhagen, Dänemark, gegründet und gehört heute zu den weltweit größten inha­ bergeführten und unabhän­ gigen Ad-TechUnternehmen. Adform betreibt Büros in 15 Län­ dern in Europa, Nordamerika und APAC und hat weltweit über 700 Ange­ stellte. Weitere Informa­ tionen unter: http://www. adform.com oder http://join. adform.com 14 medien Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at „Content is King, Tech is Queen“ Die Ergebnisse der Studie „Mediennutzung in Österreich“ wurden kürzlich von der PR-Agentur P8 veröffentlicht. Georg Hofherr über deren Bedeutung für Unternehmen. ••• Von Gianna Schöneich © P8 Marketing WIEN. „Werbung auf Smartphones, aber auch am Tablet wird nicht nur als störend, sondern fast als Eingriff in die Intimsphäre gesehen. Man kennt es von sich selbst: Wenn Werbung aufpoppt, will man sie Georg Hofherr ist Geschäftsführer der PR-Agentur P8. 10 % meist einfach nur wegwischen“, so Georg Hofherr, Geschäftsführer P8. In einer von P8 in Auftrag gegebenen Studie zur „Mediennutzung in Österreich“ gaben 85% der Befragten an, Werbung am Smartphone als störend zu empfinden. „Daraus aber die Aussage ‚Online-Werbung DIRECTMAIL Kann Mehr █Response ist█ █ein guter Wert?█ �� �� �� 84% 75% 44% Leserate intensive Nutzung lesen neugierig MESSBAR ERFOLG- persönlich REICH Haptisch erlebbar Da geht noch was: █Mehr Response.█ █Mehr Umsatz.█ █Mehr Kunden.█ Erfahren Sie mehr unter: www.post.at/directmail Oder kontaktieren Sie uns direkt: 0800 / 212 212 oder [email protected] 146_Post_Info.Mail_ANZEIGE_216x288_RZ.indd 1 03.03.16 13:44 ist nutzlos‘ abzuleiten, wäre falsch. Sie kann im Rahmen von Produktkampagnen, Neueinführungen von Produkten oder zur Steigerung der Bekanntheit einen wertvollen Beitrag liefern. Sie darf aber nicht nur die einfache Weiterentwicklung der klassischen Printwerbung sein; sie muss Interesse wecken, zu einem weiteren Click verführen. Generell bin ich aber davon überzeugt, dass der richtige Content das Wertvollste ist.“ Vertrauen in klassische Kanäle Werbung in Zeitungen stört lediglich 21%, außerdem zählen diese zu den beliebtesten Mediengattungen (79%). Dennoch greift man immer seltener zur Zeitung, und bei den unter 40-Jährigen überflügeln die digitalen Medien bereits die Printmedien. „Wir nehmen laut der Studie zwar am liebsten die Zeitung in die Hand, tun dies im Alltag aber aufgrund anderer Kriterien wie Kosten, Verfügbarkeit, etc. einfach weniger“, erklärt Hofherr. Klassische Medien stehen in ­Sachen Vertrauen hoch im Kurs. Für glaubwürdig werden Facebook und Co. hingegen nicht gehalten, Social Media erhält lediglich die Schulnote 5. Sieben von zehn Umfragteilnehmern fühlen sich von Facebook und Google ausspioniert. Doch weshalb greifen wir auf diese Medien dann noch zurück? „Der Aufenthalt in Sozialen Medien ist heute Teil des Freizeitverhaltens. Menschen konsumieren News, sie diskutieren und unterhalten sich dort. Gleichzeitig werden sie in ihrer Informationswahrnehmung aber selektiver. Das Bedürfnis der Teilhabe ist offensichtlich größer als die Angst vor dem Ausspioniert-Werden, ‚Fear of missing out‘, sozusagen. Für den Luxus, uns immer und überall austauschen bzw. informieren zu können, nehmen wir das Eindringen in die Privatsphäre in Kauf“, erklärt Hofherr hierzu. Die Studie konnte außerdem zeigen, dass im Online-Nutzungsverhalten vor allem Wohlfühl­themen, wie Urlaub oder Ernährung, klassische Informationen schlagen. Sollten also Unternehmen, die online punkten möchten, auf diese Themen setzen? „Cat Content funktioniert, doch Cat Content verkauft nicht. Viel wichtiger ist, dass Unternehmen dann gefunden werden, wenn sich potenzielle Kunden für ihre Produkte und Dienstleistungen interessieren. Unternehmen müssen sich deshalb in Zukunft auf den richtigen, zielgruppenorientierten Content beziehungsweise auf eine ‚ressourcenoptimierte‘ Streuung im Netz konzentrieren. Die perfekte Suchmaschinenoptimierung ist heute selbstverständlich.“ Als Rezept für die Zukunft erklärt Hofherr: „Content is King, Tech is Queen: Zielgruppenorientierten Content über die richtigen, optimierten digitalen Kanäle spielen. Eigentlich recht einfach.“ ­Informationen zur Studie: www.p8.eu medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  MArketing 15 Heineken im Tank AMSTERDAM. Heineken hat sein bieriges Herz für die Formel 1 ge­ öffnet: Der niederländische Bier­ konzern – in Österreich durch die Brau Union vertreten – und das Formula One Management (FOM) kooperieren ab dem neu benannten Formula 1 Gran Premio Heineken D‘Italis 2016. Die globale Partner­ schaft ist auf mehrere Jahre aus­ gelegt. „Die Formel 1 – das sind nicht nur einzelne Rennen. Die Formel 1 ist ein weltweites Ereignis. Für Live-Marketing © Stargate Group Stargate Group ­feiert 20 Jahre WIEN. „Unsere Agentur zeichnet sich durch langfristige Part­ nerschaften, ein Höchstmaß an Kundenservice, perfekte Qualität, wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitern und achtsame Nut­ zung von Ressourcen aus“, erklärt Geschäftsführer Harald Knoll (Foto re.) anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Stargate Group. Kollege Florian Halder ergänzt: „Praxisbezug und Hands on Men­ tality werden in unserem inzwi­ schen stark gewachsenen Team noch immer groß geschrieben. Wir wissen, wovon wir sprechen, das ist in Wahrheit unser größtes Kapital.“ In Fakten gegossen, schaut die Bilanz der 20 Jahre dann so aus: 1.500 spannende Events mit über 2 Mio. Besuchern und rund 400 Konzert- und DJ-Acts. Dank per­ fekter Markenemotionalisierung mit Liebe zum Detail hat sich die 360° Agentur mit aktuell 24 Mitar­ beitern zur Kreativwerkstatt und maßgeblichen Wiener Live-Marke­ ting Agentur entwickelt. (nov) Praxisbezug und Hands on Mentality werden in unserem Team noch immer groß geschrieben. Florian Halder Geschäftsführer den Kontakt mit bestehenden Kun­ den und den Aufbau von potenziel­ len künftigen Kundenbeziehungen auf wichtigen Wachstumsmärkten bietet die Formel 1 eine einmalige Chance für Heineken“, sagt Gian­ luca Di Tondo, Senior Director Glo­ bal Heineken Brand. Die Vorteile der F 1 ortet er in drei Bereichen: große wirtschaft­ liche Möglichkeiten; Ausdehnung der Plattformen für verantwor­ tungsvollen Genuss auf neue und innovative Art und Weise und der „fachliche Austausch“ zwischen der F 1-Belegschaft und den Mit­ arbeitern. Bier ist sozial kompatibel Der lohnende Aspekt der Partner­ schaft für den Motorsport liegt üb­ rigens nicht nur im monetären Be­ reich (bis 2023 sollen kolportierte 220 Mio. € fließen), auch die soziale Kompetenz des Bierriesen dünkt profitabel. Mit Geld habe denn auch der Deal nichts zu tun, merkt F 1-Zampano Bernie Ecclestone an. Und behauptet: „Wir wären selbst dann glücklich, sie an Bord zu ha­ ben, wenn sie keinen Cent zahlen würden.“ Um den Deal beworben haben sich wohl mehrere Brauereien – der Erfolg Heinekens in den Soci­ al Media-Plattformen war letzt­ lich insofern entscheidend, als die ­Königsdisziplin des Motorsports ihre virtuelle Existenz bis dato eher negierte; mittlerweile ist die F 1 aber auf Twitter, Facebook und YouTube aktiv. (nov) LIVESTREAM AUF W24.AT © Mark Thompson/2016 Getty Images Der niederländische Bierkonzern sponsert die Formel 1. Entscheidend für den Deal sei laut F1-Chef Bernie Ecclestone die Social Media-Kompetenz Heinekens. v.l.: Scott Quinnell, Jackie Stewart, Gianluca Di Tondo und Bernie Ecclestone. #W24#DIF16 60 Stunden DONAUInselFEST auf w24. AB FR. 24. Juni, 17:00 UHR 73368_W24_Medianet_DIF16_216x288_ET_17.6_ICv2.indd 1 03.06.16 12:18 16 biz-talk Freitag, 17. Juni 2016 © Christoph H. Breneis (4) 1 3 medianet.at 2 4 1 BEsuch in Schönbrunn TIERISCH. 160 Gäste fanden sich im Rahmen des Tiroler Abends in Schön­ brunn ein. „Ich freue mich, dass wir auch heuer wieder durch einen Zoo ge­ führt werden, der jedes Jahr mit neuen Attraktionen aufwarten kann“, bedank­ te sich Infoscreen-Geschäftsführer Franz Solta bei Gastgeberin und Direkto­ rin Dagmar Schratter. Diese nutzte ihre Begrüßung für einen Rückblick in die Anfänge des ältesten Tiergartens der Welt und einen Ausblick in die Zukunft des besten Zoos Europas – eine Auszeichnung, die der Tiergarten bereits zum vierten Mal in Folge verliehen bekam. In acht Gruppen wurden die Gäste auf eine tierische Weltreise durch Steppen, Savannen, Regenwälder, Tundra und Taiga geschickt: Vom Baumkronenpfad ging es auf eine Reise durch alle Konti­ nente – von den Flughunden im Regenwaldhaus über den Sibirischen ­Tiger bis zu den Pelikanen. 2 Kulinarische und musikalische Schmankerl Bemerkenswerte historische Fakten konnten auch die Guides bei den Führun­ gen berichten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Zoo vermutlich irrtümlich anstelle der Maria Theresien-Kaserne bombardiert, dabei starben sehr viele Tiere; Bombenkrater, die vom Baumkronenpfad aus zu sehen sind, geben noch heute Zeugnis davon. Im „Tirolergarten“ klang die exklusive Ver­ anstaltung dann kulinarisch und auch musikalisch aus. Dort genossen unter anderen Petra Hofstätter (media.at), Petra Gartner (Rail Tours), Susanne Pfalzer (Nordsee), Roman Mende (MediaCom), Karl Welles (UM PanMedia) Ruth Strondl (KHM), Tina Reithofer (Theater an der Wien) und Verena Hauer (Vienna Capitals) die mit Wiener Schrammelmusik garnierten Schmankerl. „Die Waldhansln sind keine bisher unentdeckte Spezies, sondern hervorragende und höchst amüsante Musiker“, stellte Franz Solta jenes Schrammeltrio vor, das mit traditioneller Heurigenmusik für Wiener Klänge sorgte. (dp) 3 1. Gastgeber Franz Solta (Infoscreen), Dagmar Schratter (Tiergarten Schönbrunn), Heimo Fuchs (OMD); 2. Elisabeth Köhle (SOS-Kinderdorf), Herta Schieler (Infoscreen); 3. Edith Frauscher, Sheela Rapf (beide Infoscreen); 4. Claudia Schmidberger-Slond (Tiergarten Schönbrunn), Nicole Mayer (Time Travel). 4 BUCHTIPPs 5 Im Lusthaus Sommerfest der „TT“ PFLICHTTERMIN. Zum angesagten Treffpunkt zählte Donnerstagabend das kaiserliche Lusthaus im Wiener Prater. Das Motto des geselligen Fests hätte lauten können: Tiroler Charme trifft Wiener Schmäh. Traditionell findet nämlich dort Mitte ­Juni das illustre Sommerfest der Tiroler Tages­ zeitung statt, zu dem Moser Holding-Vorstands­ vorsitzender Hermann Petz und TT-Gesamtanzei­ genleiter Max Hafele luden. Hoch erfreut über die vielen und auch hochran­ gigen Besucher zeigte sich Petz, der die Gelegenheit nützte, sich bei Kunden, Partnern und Freunden für ihr Vertrauen zu bedanken. „Begehrt sind die Ein­ ladungen dazu seit Jahren, schließlich steht das Fest für tolle Gäste, interessante Gespräche und feine Kulinarik“, schwärmte OMV-Marketingchefin Michaela Huber. (dp) 1. (v.l.) Helmut Hanusch (News), Michaela Huber (OMV), Kristin HanuschLinser (ÖBB), Gerald Grünberger (VÖZ); 2. Joachim Feher (MediaCom), WerbeExpertin Gabriele Stanek, Peter Drobil (Bank Austria); 3. Tiroler Landespolizeidirektor Helmut Tomac, Uschi Pöttler-Fellner, Ulli Bree („Vorstadtweiber“); 4. Max Hafele (Tiroler Tageszeitung), Gabriele Blach, Benedikt Zacherl (Schlumberger Marketing); 5. Clemens Pig (APA-GF), Reinhold Lopatka (VP-Klubobmann), Susanne Riess (Wüstenrot-Chefin), Hermann Petz (MoHoVorsitzender), Alfons Haider (Entertainer). Fundstück der Woche AUFRÜTTELND. In seinem Buch geht ORFJournalist und ZIBModerator Tarek Lein­ ter der interessanten These nach, dass unser Bewusstsein nicht zu­ letzt durch ­unsere Le­ bensumgebung geformt wird. Brandstätter, 216 Seiten; ISBN: 9783 850339230 INSPIRIEREND. Der Reiseführer über Island gibt persönliche Tipps und Informationen für die Planung. Beschrie­ ben werden Hinter­ grundinformationen, Sehenswürdigkeiten, Preise sowie Unter­ künfte und Restau­ rants. lonely planet, 422 Seiten; ISBN: 9783 829723831 © Lonely Planet LEHRE. Die praktischen Grundlagen von Social Media, wie sich durch Facebook, YouTube & Co. der Journalismus verändert hat und wie die einzelnen Dienste im redaktionellen Alltag eingesetzt werden. Springer, 185 Seiten; ISBN: 9783 658073589 © Springer VS Gratis Websitecheck Island ÜBERPRÜFUNG. Im weltweiten Web gesucht und schnell gefunden zu werden, ist essenziell für das Überleben einer Website. Die Agentur Omnes bie­ tet aufgrund dessen eine vollkommen kostenlose Überprüfung der Website auf Codequalität, Perfor­ mance, Webstandards 2016 und Suchmaschinen­ optimierung (SEO). © Junge Wirtschaft/Oreste.com Social Media für Journalisten 1 © Screenshot/http://omnes.at/websitecheck Wo leben wir denn? © Brandstätter Verlag © Dalia Föger, TT (5) Infoscreen-Expedition im Zoo Detaillierte Auswertung Genutzt werden kann das Service online auf om­ nes.at/websitecheck/. Ein Klick auf den „jetzt gratis überprüfen“-Button und eine E-Mail öffnet sich automatisch; hier ist dann der Link der zu über­ prüfenden Website einzufügen. Mit einer detail­ lierten Auswertung meldet sich das Omnes-Team, sobald die Daten verfügbar sind. „Dass wir auch in Sachen Websiteoptimierung top sind und den besten Service anbieten, bewei­ sen wir mit dem Websitecheck. Wir helfen und schaffen Aufklärung in Sachen SEO“, so Jürgen Tarbauer, Geschäftsführer und Inhaber der Omnes Werbeagentur. (gs) Der Online-Check:  Weitere Informationen:  2 omnes.at/websitecheck/ www.omnes.at 1. Jürgen Tarbauer, Geschäftsführer und Inhaber Omnes; 2. Omnes bietet eine kostenlose Überprüfung von Websiten. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  cover 17 retail WHO Keine Belege für ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffee 20 Flugblätter Jeder Fünfte liest weniger oder keine Flugblätter 21 Inverto Über moderne Trendscouts im Pool der Innovationen 22 J. Hornig Der Trend hin zu kalt gebrühtem Kaffee erreicht Österreich 23 Kommentar Nataša Nikolic über Alkohol und die Formel 1 24 © Philipp Lipiarski EIN KLICK ZUR RECHNUNG! www.editel.at Elektroinstallationen schnell - flexibel - sauber unkompliziert - preisgünstig gestalten und verändern Auch über SMS, WLAN oder Bluetooth schaltbar. © Merkur Warenhandels AG © Spar/Helge Kirchberger www.intertechno.at Philipp Heim (Merkur Leitung eCommerce) und Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer sind sichtlich stolz auf den neuen Onlineshop. „Das wird der umfassendste Onlineshop Österreichs“ 13.000 Artikel gibt es bereits zum Start, das Potenzial geht aber in Richtung 20.000 – Merkur hat seinen Onlineshop eröffnet. 18 Nicole Berkmann PR-Ethik-Rat Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin bei Spar Österreich, verstärkt nun den Österreichischen EthikRat für Public Relations. Sie bringt ihre mehr als 20-jährige Erfahrung bei Spar sowie Expertise im Bereich Unternehmenskommunikation ein. Der medianet Sonder­themenplan 2016 ist hier ­abrufbar! © APA/Helmut Fohringer © Verein Leithaberger Edelkirsche (www.medianet.at) Milchdialog Forderungskatalog mit zehn Punkten erstellt. 19 Slow Food Eine Organisation will die Sorten- und Artenvielfalt retten. 20 18 Coverstory Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Keine Revolution, aber notwendig Online mit Lebensmitteln reüssieren, ist hart. Als Investition in die Zukunft führt aber kein Weg daran vorbei. Jetzt hat die Verbrauchermarktkette Merkur ihren Onlineshop gestartet – möglicherweise den besten. ••• Von Christian Novacek Das Bewusstsein für die Leistung des Onlineshops ist beim Konsumenten leider noch nicht ganz angekommen. Einige meinen, wir müssten günstiger sein. Wahrscheinlich wird er bleiben – in Ergänzung und weniger in direkter Konkurrenz zum stationären Geschäft. Denn der Hauptvorteil des Onlineshoppens sei schon der Convenience-Aspekt, also die Zeit- und Mühe-Ersparnis. Der sensitiv in Lebensmittel verliebte Konsument wird weiterhin das Geschäft aufsuchen. Wiewohl: Das Einkaufserlebnis darf im Virtuellen nicht zu kurz kommen. „Neben dem einfachen und schnellen Einkauf wollten wir im Onlinebereich das Einkaufserlebnis implementieren“, führt Merkur eCommerce-Leiter Philipp Heim aus. Herausgekommen ist nach einem Jahr plus drei Monaten ein mehr als solider Onlineshop – mit der Option auf die Spitzenklasse. Rund 13.000 Artikel gibt es zum Start, das Potenzial weist in © Merkur Warenhandels AG (2) WIEN. „Es wird keine Revolution“, setzt Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer die Prämisse, „ich weiß nicht, ob das 0,5 oder ein Prozent oder auch mal zehn Prozent vom Umsatz werden. Aber ich weiß, dass wir einer dynamischen Entwicklung entgegensehen.“ Der ­Onlinelebensmittelhandel sei zwar ein relativ neues Thema, aber er ist definitiv angekommen – nach Billa jetzt mit Merkur. 10% Potenzial Das Umsatzpotenzial der Onlineerlöse schwankt für Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer zwischen 0,5 und 10%. Lebensmittel online Die Spezialisten In der Nische haben sich die Waldviertler Händler Kiennast und Kastner Start-ups angelacht: Kiennast investierte ins Start-up-Unternehmen Yipbee, und Kastner brachte myProduct.at bereits im März des Vorjahres auf den Weg. Die Großen Motiviert von der Rewe-Mutter in Deutschland, gibt Billa hierzulande den Takt vor im Onlinebusiness. Jetzt folgt Merkur aus dem gleichen Konzern. Mitbewerber Spar, der mit dem OnlineWeinhandel erfolgreich ist, soll bald nachziehen. Die Gefährlichen Die Ankündigungen seitens Amazon, das Online-Lebensmittelgeschäft ernsthaft zu betreiben, sind nicht ohne: Lebensmittel sind online wenig profitabel, via Umwegrentabilität könnte Amazon hier massivst für Preisdruck sorgen. Richtung 20.000. „Wir werden den umfassendsten Onlineshop im österreichischen LEH haben“, stellt ­Neumayer klar. Das soll ab 2017 regional nachvollziehbar sein: Zu Wien und Umgebung stoßen dann Graz und Linz als Liefergebiete dazu; längerfristig lautet der Ausrollplan auf Flächendeckung in ­Österreich. Ein Routine-Job? Zu den Basics des Onlineshops: Die Bestellungen treffen elektronisch im Merkur Markt Schönbrunner Allee 18 in Vösendorf ein, der vorerst der einzig zuständige Markt für Onlinegeschäft ist. Die georderten Artikel werden auf Frische und Mindesthaltbarkeit geprüft, verpackt und zum Transport vorbereitet. Sieben Arbeitsplätze habe man geschaffen. Bis die bestellten Waren verladen werden, lagern sie in eigenen Kühlräumen. Angeboten werden sowohl kurze (2 bis 3 Stunden) als auch lange Lieferzeitfenster (6 bis 7 Stunden), wochentags ist die Zustellung bis 21 Uhr möglich. „Wir haben uns bestmöglich auf den Arbeitsalltag der Menschen eingestellt“, sagt Neumayer. Bei Bestellung bis 14 Uhr wird auf Wunsch am gleichen Tag zugestellt. Je nach Lieferzeitfenster und Liefertag fallen Liefergebühren von 3,90 bis 5,90 € an. Der Mindestbestellwert liegt bei 25 €, wurde aber im Testlauf meist stark überboten. „Der Durchschnittseinkaufskorb lag bei 50 Euro“, ist Heim mehr als zufrieden. Zum Vergleich: Im stationären Ge- schäft liegt der durchschnittliche Warenkorb bei rund 35 Euro. Zugestellt wird letztlich über den Logistikpartner Veloce Botendienst GmbH. Frische und Kühlung werden durch den protokollierten Einsatz von Kühlbehältern und -mitteln garantiert. Somit sind TK-Produkte im Regelfall besser geschützt als bei der privaten Einkaufstour – die Hitliste in der Bestelliste führen dennoch Frischeprodukte (Obst & Gemüse) sowie Getränke an. Letztere kommen naturgemäß im Einweggebinde an die Haustür. Ein Detail zum Obst: Bananen werden sinnvollerweise nach Stückzahl bestellt – und nach Gewicht abgerechnet. Maßgeblich für die Zukunft Alles in allem ist es also ein stimmiges Onlinepaket, das Merkur fabriziert hat. Demgemäß soll es als Blaupause für künftige OnlineAktivitäten des Rewe-Konzerns herhalten – selbst Billa wird irgendwann mit Merkur-Technik neu starten. Nachjustieren da und dort ist ebenfalls wahrscheinlich; beispielsweise ist in der Erstversion keine Kundenrezension möglich, in Zukunft ist sie nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Bei der Deklaration der Inhaltsstoffe folgt die Verbrauchermarktlinie gesetzlichen Vorgaben. Das heißt allerdings, dass man derzeit mit Etikettenlesen am Regal im Geschäft die Nase vorn hat. Mehr als fair ist die Übernahme der Aktionspreise im Markt ins eBusiness – ausgenommen sind lediglich die wöchent­ Bequem, schnell Mit der größeren Zustellgebühr von 5,90 € lässt sich das Lieferfenster auf zwei Stunden verkleinern; Rabatte und Aktionen gelten wie im Geschäft. lichen „Ich such‘s mir aus“-25% Rabatte. Mehr als fair deshalb, weil zwischen Selbstabholung und Zustellung ein logistischer Aufwand steht - der monetär mit 3,90 € etwas lumpig abgegolten wird. Neumayer: „Leider ist das Bewusstsein für die Leistung, die wir im Onlineshop bieten, noch nicht beim Konsumenten angekommen. Es gibt einige, die nicht einsehen, dass das Onlinegeschäft nicht günstiger sein kann als der Einkauf im Geschäft.“ Der Internet-Riese Amazon hat hier beim Konsumenten für eine Preiswahrnehmung gesorgt, die im Grunde realitätsfern ist – nachgerade bei Lebensmitteln. Sollte Amazon aber ernsthaft ins (frische) Lebensmittegeschäft einsteigen, dann hat er nach Einschätzung vieler Branchenkenner ganz schnell das Preisdiktat in der Hand – weil er Verluste kompensieren kann. Einschränkung: Wenn sich bis dahin die Lebensmittelhändler gut in Stellung gebracht haben, könnte sogar ein Gigant stolpern. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  Aktuelles 19 Im Milchbottich köchelt es weiter ••• Von Christian Novacek WIEN. Diese Woche fand er also statt, der herbeigesehnte Milch­ dialog auf breiter Basis im Ange­ sicht des Verfalls des Milchpreises und der daraus resultierenden Pro­ bleme für die Milchbauern. „Es war eine sehr sachliche Debatte“, sagt darüber Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und verweist auf konstruktive Ergebnisse. Die finden sich subsumiert im ansehn­ lichen, 10 Punkte umfassenden For­ derungskatalog. Deren direktester ist der Sozialversicherungsnach­ lass für Bauern (3 Monate). Womit bereits das Problem angesprochen ist: Eine Forderung ist keine Maß­ nahme, sie bedarf der Zustimmung – welche beispielsweise die Arbei­ terkammer in ihrer Erst-Reaktion verweigert. Eine weitere, monetä­ re Entlastung in Form von Kredit­ stundungen dürfte indes unproble­ matisch sein; diese hängt nämlich hauptsächlich vom besten Freund der Bauern, der Raiffeisenbank, ab. Wo bleibt die Perspektive? Die Vertreter der Milchbauern or­ ten nach dem Milchdialog zwar die kurzfristige Erleichterung, kei­ nesfalls aber eine nachhaltig wirk­ same Perspektive. Weiters: Dass das Zehn-Punkte-Programm mehr Mittel für das Milchmarketing der AMA und Gelder aus der Ländli­ chen Entwicklung für die Stärkung des Exports vorsieht, stößt Ernst Halbmayr von der IG Milch sauer auf: „Wir haben kein Absatz- son­ dern ein Überproduktions-Problem. Wenn Österreichs Milchbäuerinnen und -bauern auch zukünftig nach­ haltig qualitativ hochwertige Milch erzeugen und davon leben können sollen, müssen wir die produzierte Milchmenge zurückfahren.“ Beim Milchdialog hätte es den Anschein gehabt, dass fast alle Ak­ teure verstanden haben, dass die Krise ohne Milchmengensteuerung nicht überwunden werden kann. Leider seien dennoch keine Maß­ nahmen zur Reduktion der Milch­ menge vorgesehen worden. „Man versucht, die Verantwortung auf die EU und die Verbraucher abzu­ schieben“, folgert Halbmayr. Mithin sind die Positionen unterschied­ Milch-Radar Spannen für Bauern (€/100 kg) Konventionell 28,10 Konventionell (Heumilch) 43,02 Biomilch 41,36 Biomilch (Heumilch) 47,29 Milchvarianten-Anteile ESL-Milch 48,1% Haltbarmilch 20,8% Frischmilch 31,1% Pro-Kopf-Einkauf Trinkmilch 34,3% Milchanlieferung gesamt Tonnen davon Bio davon Heumilch Quelle: AMA, Spannen aus April 2016; Varianten und Pro Kopf-Konsum aus 2015 289.970 14% 10% lich – auch was den Export betrifft. Während die IG Milch gegen die geldvernichtenden Milchpulver-Ex­ porte wettert, stellt VÖM-Präsident Helmut Petscher klar: „Jeder zweite Liter Milch wird heute exportiert, aber der Großteil davon sind ferti­ ge, veredelte Produkte.“ Als attrak­ tive Lösung für das E ­ xportproblem wurde im Milchdialog die Kreati­ on einer neuen, österreichischen Milchmarke diskutiert. Last but not least: Der Handel (Rewe) hat die Möglichkeit signalisiert, einen Cent vom Milchpreis an die Bauern abzudrücken. © APA/Helmut Fohringer Für Molkereien, Landwirtschaft und Handel verlief der Milchdialog in dieser Woche konstruktiv, für die Bauern ist der r­ esultierende Forderungskatalog nur eine kurzfristige Erleichterung. Konstruktiv im Milchdialog: Andrä Rupprechter, Jakob Auer und Helmut Petschar. 20  retail Panorama medianet.at © APA/Helmut Fohringer Freitag, 17. Juni 2016 CETA WHO gibt Entwarnung für alle Kaffee-Junkies LYON/BERLIN. Kaffeetrinken erhöht nicht das Krebsrisiko. Zu diesem erleichternden Ergebnis kommt die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die IARC hatte Kaffee bereits 1991 als möglicherweise krebserregend eingestuft, nachdem sie damals Studien untersuchte, die eine Verbindung des Getränks mit Blasenkrebs belegten. Viele dieser Studien ließen aber außer Acht, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, eher rauchen, räumt die Behörde mittlerweile ein. Tabakkonsum steigert das Risiko für Blasenkrebs deutlich. Nun prüfte die IARC erneut mehr als 500 Ernährungsstudien und kam zu dem Ergebnis, dass sie Kaffee wohl vorschnell verurteilt hatte. Bei den aktuellen Untersuchungen wurden sogar Hinweise darauf gefunden, dass Kaffee die Gefahr für zwei Tumorarten senke. Doch Vorsicht: Die Einstufung bedeutet nicht, dass Kaffeekonsum gesund ist, sondern lediglich, dass die vorhandenen Daten keine Schlüsse erlaubten. Die Experten warnen allerdings vor dem Verzehr sehr heißer Getränke (über 65 Grad), da dieser „wahrscheinlich die Gefahr für Speiseröhrenkrebs“ erhöhe, so Epidemiologe Dana Loomis. (nn) Rettet die Vielfalt! Slow Food setzt sich für die Rettung der dramatisch schwindenden Sorten- und Artenvielfalt in Österreich ein. WIEN. „Slow Food ist kein Genießer-Verein“, hält Barbara van Melle (von Slow Food Wien) gestern, Donnerstag, vor versammelten Journalisten fest. „Wir sind eine eminent politische Organisation, die sich in alle aktuellen politischen Themen, die im Moment relevant sind, wie TTIP oder Glyphosat, einbringt und darauf reagiert.“ Die Non-Profit-Organisation Slow Food setzt sich für die Rettung vom Aussterben bedrohter, österreichischer Getreidegattungen, Nutztierarten sowie Obst- und Gemüsesorten ein. Notwendig sei dies nicht zuletzt dadurch, da in den vergangenen 100 Jahren weltweit etwa 75% der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt verloren gegangen ist, so die ­Organisation. Regionalität: wichtiges Kriterium Innerhalb von Slow Food gibt es verschiedene Projekte, die die Einfalt bekämpfen, um so zu einer kulinarischen Vielfalt zu kommen. Zu den Projekten gehören u.a. die vor 20 Jahren gegründete Arche des Geschmacks, die Slow Food Chef Alliance und die Presidi (italienisch für Schutzräume). Erstere versteht sich als eine Art Katalog für traditionelle und vom Aussterben bedrohte Lebensmittel. Um ein Produkt in die Arche des Geschmacks aufzunehmen, muss es diverse Kriterien erfüllen. Das wichtigste ist die regionale Verankerung der Produktion und des Betriebs, außerdem muss es sich um ein nachhaltig und umweltschonend, aber vor allem handwerklich produziertes ­Lebensmittel handeln. Stiegl Wildshut Eine Kooperation, auf die man bei Slow Food besonders stolz zu sein scheint, ist die mit der Brauerei Stiegl, die in ihrem Wildshut, dem „ersten Biergut Österreichs“, auf die Sortenvielfalt achtet und bereits Sorten produziert, die in der Arche gelistet sind. Rund 30 km nördlich von Salzburg wird nach dem Motto „Vielfalt statt Einheitsbier“ gebraut. „Mit unserem holistischen Ansatz der Kreislaufwirtschaft achten wir über die gesamte Wertschöpfungskette auf eine nachhaltige Entwicklung“, sagt Christoph Pöpperl, der anfangs skeptisch war, ob ein gutes Bier mit den gelisteten Sorten zustandekommen kann. Zudem würde man am Wildshut Biere aus Urgetreide wie das Wildshuter Sortenspiel herstellen, das auch von Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit vertragen wird. Gutsverwalter Franz Zehentner: „Wir wollen das Ziel verfolgen, dass wir in Zukunft noch mehr österreichische Sorten anbauen und noch mehr Getreidesorten anbauen.“ Derzeit hat Stiegl bereits alte heimische Sorten wie die Alpine Pfauengerste zurück ins Leben geholt. Im Bild Jürgen Schmücking, Barbara van Melle (Slow Food Wien) mit Christian Pöpperl und Franz Zehentner von der Brauerei Stiegl. Slow Food ist kein Genießer-Verein. Wir sind eine politische Organisation. Barbara van Melle Slow Food Wien Kirschen finden zurück ins Bgld. Neben den Getreidesorten sind auch das Waldviertler Blondvieh, eine alte robuste Rinderrasse keltischen Ursprungs, sowie das Waldstaudekorn, auch Johannisroggen genannt, auf der Arche des Geschmacks-Liste. Ebenso wie eine Edelkirschsorte aus dem Burgenland. Die Produzentin der Leithaber Edelkirsche, Rosemarie Strohmayer, hatte anfangs mit großen Herausforderungen zu kämpfen: „Es war sehr schwierig, Partner zu finden, die diese seltenen Kirschen bearbeiten, weil sich in unserer Region niemand mehr um die Kirsche gekümmert hat.“ Priorität hätte damals wie heute der Weinbau gehabt. Mit der Arche hätte man gemeinsam acht Sorten gefunden, die nur im Burgenland wachsen, sonst nirgends in Österreich. Nach der Landwirtschaftsschulung in Eisenstadt wurden diese Sorten gesetzt – in jeder Ortschaft entstand ein Sortenerhaltungsgarten. Hochstammbäume erschweren das Pflücken. Die Ernte sei heuer aufgrund des Frosts auch sehr gering – statt den üblichen 500 bis 600 kg gibt es heuer nur 100 kg. „Man muss voll mit der Natur mitleben. Ich habe auch das Gefühl, dass mich die Natur geerdet hat“, sagt die ehemalige Getränkehändlerin, die mittlerweile sogar Leberpastete mit Kirschen herstellt. Auf die Frage, warum die Kirsche aus der burgenländischen Region verschwunden sind, antwortet Strohmayer: „Bis 1950/60 ist alles, was die Kirsche anbelangt, noch recht gut gegangen.“ Doch danach wurde der Tenor der Regie- Wir öst anb Franz Gutsle © Wolfgang Pucher/oekonews WHO/IARC Die Leithaber Edelkirschen finden zurück ins Burgenland. Das Sortenspektrum umfasst mehr als 15 verschiedene Süßkirschensorten. © Wolfgang Pucher/oekonews © Panthermedia.net/Baranq WIEN. Österreich ist gegen den Plan der EU-Kommission, das bereits ausgehandelte Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) als reines EU-Abkommen einzustufen. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (Bild) kündigte am Dienstag nach dem Ministerrat an, per Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die zuständige Handelskommissarin Cecilia Malmström Einspruch zu erheben. Sollte Malmström das Abkommen als reines EU-Abkommen einstufen, würde dies bedeuten, dass nationalen Parlamenten keine Beteiligung an der Ratifizierung zukäme. Mitterlehner möchte, dass es sich bei CETA um ein „gemischtes Abkommen“ handelt, das auch andere Materien berührt. Global 2000 begrüßt den Brief der österreichischen Regierung, fordert aber gleichzeitig: „CETA muss als Ganzes abgelehnt werden und zwar jetzt schon von der gesamten österreichischen Bundesregierung“, so Heidemarie Porstner, CETA-Sprecherin von Global 2000. Die AK meldet sich mit einer Studie ebenfalls zu Wort: „Wir gehen davon aus, dass die ökonomischen Effekte rund um null zu liegen kommen werden“, sagt AK-Expertin Christa Schlager. (APA/red) © Verein Leithaberger Edelkirsche Österreich erhebt Einspruch gegen EU-Plan für CETA Rosem medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  retail Panorama  21 Welche Zukunft haben Flugblätter? Laut der österreichischen Flugblattstudie liest jeder fünfte Befragte weniger oder keine Flugblätter mehr – das Informationsverhalten der Österreicher hat sich eindeutig verändert. ••• Von Daniela Prugger rung, man solle die Kirsche rund um den Neusiedlersee vergessen, immer lauter. „Der Weinbau wurde immer stärker gefördert“, und die großen Kirschbäume waren im Weg. r wollen noch mehr terreichische Sorten bauen. z Zehentner eiter Stiegl Wildshut Über Slow Food Slow Food wurde 1989 in Italien gegründet und umfasst heute ein weltweites Netzwerk von über einer Mio. Menschen, „die sich für faires, sauberes und gutes Essen einsetzen“. Darunter sind Bauern, Lebensmittelproduzenten, ­Köche sowie Aktivisten und Wissenschaftler aus mehr als 160 Ländern der Welt. (nn) marie Strohmayer produziert die Leithaber Edelkirsche. Jeder Fünfte hat genug Demnach befinden sich die Informationsgewohnheiten der Käufer in einem starken Umbruch. Nur mehr 8,2 Prozent der Österreicher informieren sich ausschließlich über Flugblätter. Um alle Konsumenten flächendeckend zu erreichen, brauche es mittlerweile eine starke Einbindung des digitalen Kanals, um vor allem junge Menschen zu erreichen – das indizieren die Ergebnisse. Schließlich nutzt bereits jeder Dritte Aktionsportale bei der Suche nach Aktionen und Angeboten. Flugblätter werden bevorzugt zu Hause gelesen; unterwegs, in der Arbeit und im Geschäft spielen die digitalen Kanäle ihre Stärken aus und liegen hier in der Nutzung bereits voran. Jeder fünfte Befragte gibt an, dass er heute weniger oder gar keine Flugblätter mehr liest. Knapp 6 von 10 Personen (57,7%) monieren, dass sie eher zu viel bzw. deutlich zu viel Flugblätter zugestellt bekommen; jeder 5. Wiener Haushalt ohne „Bitte keine Werbung“-Aufkleber möchte gern einen verwenden. Die Studie hat insgesamt vier Haupt-Nutzergruppen identifiziert: 90,3% der Befragten informieren sich sowohl über Flugblätter als auch über das Internet; 8,2 Prozent, primär Erwartungen hoch geschraubt HANGZHOU. Es sind ehrgeizige Ziele, die sich der größte chinesische Online-Händler Alibaba setzt. Bis 2020 will das Unternehmen den Gesamtwert der abgewickelten Geschäfte (Bruttowarenwert) auf umgerechnet 806 Mrd. € von geschätzten 415 Mrd. € in diesem Geschäftsjahr verdoppeln, wie der Rivale von US-Weltmarktführer Amazon am Dienstag auf einer Investorenkonferenz mitteilte. Bis zum Jahr 2036 kalkuliere Alibaba mit rund zwei Mrd. Kunden. Derzeit habe der Konzern etwa 423 Mio. aktive Käufer. Alibaba hatte 2014 beim größten Börsengang aller Zeiten rund gut 22 Mrd. € eingenommen. (APA/dp) Karstadt Mehr Umsatz erwartet © Panthermedia.net/Martin Kosa © Wolfgang Pucher/oekonews WIEN. Die digitale Transformation ist bei den Flugblättern nicht aufhaltbar – das belegt auch die vor Kurzem präsentierte österreichische Flugblattstudie 2016, die vom Marktforschungsinstitut MindTake im Auftrag des Aktionsportals wogibtswas.at durchgeführt wurde. Ziel der repräsentativen Umfrage unter insgesamt 2.004 Österreichern im Alter von 15 bis 69 Jahren im Erhebungszeitraum 10. März bis 24. März 2016 war die detaillierte Untersuchung des Informationsverhaltens der Konsumenten in Bezug auf Aktionen und Angebote des Handels unter Einbeziehung der digitalen Kanäle. Alibaba ältere Personen, informieren sich einzig und allein über Flugblätter; ein knappes Prozent (0,8 Prozent) verlässt sich ausschließlich auf digitale Informationskanäle und nur 0,7 Prozent informieren sich prinzipiell nicht über Aktionen und Angebote, unabhängig von den zur Verfügung stehenden Medienkanälen. Die zwei wichtigsten Anwendungsfälle für digitale Medien sind die konkrete Suche nach Aktionen und Angeboten einzelner Produkte (71,7%) und als Ersatz, wenn das Print-Flugblatt nicht mehr bei der Hand ist bzw. schon weggeworfen wurde (36,2%). Digitale Transformation 90% kombinieren Flugblätter und Internet miteinander. Vor allem junge Menschen greifen häufiger zu digitalen Alternativen. Das Internet wird generell eher anlassbezogen genutzt, wenn ein konkretes Produkt gesucht wird oder das Flug- blatt nicht (mehr) zur Verfügung steht. „Die digitale Transformation ist bei den Flugblättern mittlerweile unübersehbar. Während bei älteren Konsumenten Aktionsportale als praktische Ergänzung genutzt werden, ist in jüngeren Zielgruppen die digitale Substituierung der Flugblätter zum Teil bereits Realität geworden“, resümiert Oliver ­Olschewski, Geschäftsführer von wogibtswas.at. Die konsequente Arbeit von wogibtswas werde durch die Bestätigung gekrönt, „dass wir laut dieser Studie das mit Abstand bekannteste und meistgenutzte Aktionsportal Österreichs betreiben. Angesichts der Tatsache, dass auf Smartphones bis zu 150 Mal pro Tag Informationen abgerufen werden, sehen wir für unseren Dienst ein weiteres starkes Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre, das auch durch die vorliegende Erhebung bestätigt wird“, so Olschweski weiter. ESSEN. Einem Bericht der Bild zufolge soll die Warenhauskette Karstadt dieses Jahr deutlich mehr Umsatz als erwartet machen. „Wir rechnen mit einem zweistelligen Millionenbetrag zusätzlich“, zitiert Bild Vertriebschef Thomas Wanke. Auslöser für das Plus sei die erfolgreiche Jubiläums-Aktion zum 135. Karstadt-Geburtstag. Karstadt macht im Jahr gut zwei Mrd. € Umsatz. Zudem sei das Sanierungsprogramm „Fokus“ zu „exakt 99 Prozent umgesetzt“, so Wanke. Neben wenigen Personalfragen sei die Modernisierung der Kassensysteme zum Teil noch nicht umgesetzt. „Wir haben in den Filialen, die wir sowieso dieses Jahr stark modernisieren, die neuen Kassensysteme noch nicht installiert, weil wir ja anders als früher jetzt aufs Geld schauen“, erklärte Wanke. Das passiere aber bis Ende des Jahres. (APA/dp) lEH/Malaysia Preisbremse für Lebensmittel KUALA LUMPUR. Um Geschäftemacherei auf Kosten von Muslimen zu verhindern, führt die malaysische Regierung mit Ende des Fastenmonats Ramadan eine Preisbremse für Grundnahrungsmittel ein. Das kündigte Handelsminister Hamzah Zainuddin vor Kurzem an. Wer zwischen dem 16. Juni und 6. Juli gegen die Preis­ obergrenzen für Hühner- und Rindfleisch, Eier, Tomaten, Fisch und 16 weitere Bedarfswaren verstößt, riskiert Strafen von umgerechnet bis zu 22.000 €. Nichtregierungsorganisationen und Verbraucherschutzgruppen sollen im Auftrag der Regierung überwachen, ob die Regeln eingehalten werden. Das Ende des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan wird in dem islamisch geprägten Land mit tagelangen Festen und üppigen Mahlzeiten gefeiert. Mehr als 60% der gut 30 Mio. Einwohner des südostasiatischen Staats sind Muslime. (APA/dp) 22 Trendscouts Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Trendscouting für die Profis © panthermedia.net/Roman Thom Das Beratungsunternehmen Inverto verrät, wie moderne Trendscouts im großen Pool der Innovationen heute noch den Überblick bewahren. Asiatische Messen wie die Canton Fair in China sind fürs Trendscouting unverzichtbar. WIEN/KÖLN. Mehr als 80.000 Artikel werden jedes Jahr in Deutschland beworben. In dieser Fülle ist es wichtig, Trends frühzeitig zu erkennen, zu verfolgen und mit innovativen Produktideen aufzufallen – zum einen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, zum bis 12. SEPTEMBER 2016 www.eventaward.at VERLEIHUNGSABEND: 06. DEZEMBER 2016 | WIEN anderen, um eine höhere Kundenzufriedenheit und infolge höhere Kunden­frequenz zu erzielen. Außerdem lassen sich durch die schnelle Listung von Innovationen höhere Margen generieren. Aber Vorsicht: Ein schlechtes Innovationsmanagement schlägt sich gleichermaßen in Marge und Kundenfrequenz nieder – und kann zu einem unkalkulierbaren RestantenProblem werden. Innovationen finden Das Fehlen von umfassenden Marktdaten im Non-Food-Bereich (analog zu GfK) erschwert das Aufspüren von Trends. Um dennoch an Innovationen zu gelangen, haben Handelsunternehmen zwei Möglichkeiten: Sie können diese direkt von Lieferanten einkaufen oder intern selbst entwickeln und die Produktion dann in Auftrag geben. Eine Befragung von Unternehmensberater Inverto unter Einkaufsexperten zeigt: Das Zukaufen von Non-Food-Innovationen ist einfacher und mit weniger Risiko verbunden. Daher sollten sich Händler, deren Kernkompetenz nicht im NonFood liegt, zunächst hierauf konzentrieren. Erst wenn man das Geschäft beherrscht, sollte man schrittweise in die eigene Innovationsentwicklung einsteigen. Denn: Lieferanten sind näher am Markt als Händler und konstant auf der Suche nach neuen Innovationen. Für einen gelungenen Crossover in dieser Sache steht der Tierbedarfshändler Fressnapf; dieser zeichnet regelmäßig neue Produktideen von Ausstellern auf der Weltleitmesse der Heimtierbranche Interzoo und anderen Herstellern mit einem „Innovation Award“ aus. Die Gewinner nimmt Fressnapf dann ins Sortiment auf. Messen als Innovationsquelle Fürs Non-Food-Trendscouting werden asiatische Messen wichtiger. Laut WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum) stehen die asiatischen Länder für 43% aller Patentanmeldungen. Ein hohes Maß an „Asien-Kompetenz“ mag somit entscheidend sein, um Trends schnell zu erkennen. „Nur auf die Canton Fair fliegen und über die Messe schlendern, um sich überraschen zu lassen, funktioniert nicht mehr“, sagt Minrui Ji, Managing Director bei Inverto China. Trendscoutingreisen müssen vorbereitet sein und mit lokalem Sprach- und Kultur-Know-how durchgeführt werden, damit die Zeit effizient genutzt und relevante Produkte identifiziert werden können. (nov) Innovationssuche Goldene Regel Unternehmen, deren Kernkompetenz nicht im Non-Food-Bereich liegt, fahren besser damit, wenn sie Innovationen zukaufen. In die eigene Innovationsentwicklung sollte man sinnvoll dann investieren, wenn man das Geschäft beherrscht. Asienkompetenz Die Messe ist das ureigene Biotop des Trend­scouts – heute wie gestern. Derzeit unverzichtbar sind die asiatischen Messen – die asiatischen Länder sind aktuell für 43% aller Patent­ anmeldungen verantwortlich. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  Aktuelles 23 Nicht einfach nur Eiskaffee WIEN. „In den USA ist Cold Brew längst schon etabliert“, stellt ­Johannes Hornig bei der Präsentation der neuesten Kaffeespezialität aus dem Hause J. Hornig in Wien fest. Mit dem Launch von Cold Brew bringt das Grazer Unternehmen ein Sommergetränk auf den Markt – haltbaren, kalt gebrühten, kalorienarmen Kaffee in der Flasche. „Zunächst möchten wir mit dem Produkt vor allem in die Trendgastronomie, aber auch der Handel wird angepeilt.“ Für die Zubereitung verwendet die Rösterei ausschließlich Wasser mit Raumtemperatur; während der Brühvorgang mit heißem Wasser nur maximal wenige Minuten dauert, braucht der kalt extrahierte Kaffee „18 Stunden, um sein gesamtes Geschmackspotenzial zu entfalten“, erklärt J. Hornig-Headbarista Barbara Bauer – „nur so können sich alle Aromastoffe aus dem Kaffeemehl lösen.“ Damit ist Cold Brew kein Eiskaffee – aber trotzdem mehr als einfach nur kalter Kaffee, er schmeckt süßlich, fruchtig, mild. 0,33 Liter-Flasche entschieden, als Dose wird es das Getränk nicht geben.“ Zwar erreiche der Trend gerade erst Österreich, Hornig zeigt sich dennoch zuversichtlich. Der Verlauf des vergangenen Geschäftsjahrs dürfte der Zuversicht Hornigs noch zusätzlichen Aufwind verpassen: Das Umsatzergebnis von 14,7 Mio. € in 2015 bedeutet ein Plus von 9,2%. Das Unternehmen hat sich zuletzt zu einem der nationalen Top-Anbieter von Kaffee und Heißgetränken entwickelt und hat im Außer HausBereich rund 5.000 Kunden. J. Hornig-Headbarista Barbara Bauer und Geschäftsführer Johannes Hornig. Entgeltliche Einschaltung ••• Von Daniela Prugger © Philipp Lipiarski Vielerorts ist kalt gebrühter Kaffee ein fester Bestandteil der Kaffeekultur. Mit dem Produktlaunch „Cold Brew“ aus dem Hause J. Hornig erreicht der Trend auch Österreich. GRATIS, ABER NICHT UMSONST! Trend erreicht gerade Österreich Seinen Ursprung hat Cold Brew in Japan, wo man ihn schon seit dem 17. Jahrhundert kennt. „Aus asiatischen Cafés ist Cold Brew nicht mehr wegzudenken. Einen richtigen Hype gibt es gerade in den USA; dort wird in vielen Coffee Shops schon mehr kalt gebrühter als heiß gebrühter Kaffee verkauft – sogar im Winter“, erläutert der Geschäftsführer. Wichtig bei einer Produkteinführung wie jener von Cold Brew seien ein cooles Design und modernes Marken-Image – „wir haben uns für die handliche Hofer Neue Filiale ist CO2-emissionsfrei lied Clubmitg en! par s & n e d wer ckerei rd_dru 1 : 000019 Clubca Sie genießen exklusive Club-Vorteile wie: attraktive Vergünstigungen, Clubaktionen, Events, Gewinnspiele sowie die besten Folder & Broschüren? Noch nicht? Dann werden Sie Mitglied im Club wien.at und profitieren Sie von den zahlreichen Angeboten der Stadt Wien – kostenfrei und ohne jegliche Verpflichtung. mmer DVR Nu AMSTETTEN. Seit Jänner 2016 arbeitet Hofer als erster Lebensmittelhändler in Österreich vollkommen CO2-neutral. Möglich macht dies neben der Kompensation von rund 30.000 t CO2 über Klimaschutzprojekte v.a. eine Reihe an Energieeffizienz-Maßnahmen. Als Vorzeigeobjekt in Sachen Klimaschutz gilt die Hofer-Filiale in Bergland – und ab sofort auch eine weitere in Amstetten; der Markt in der Franz-Kollmann-Straße 6, der am 16. Juni große Wiedereröffnung am gewohnten Standort feiert, kommt ebenso wie die Filiale in Bergland gänzlich ohne CO2Ausstoß aus. In der Filiale sind 14 Mitarbeiter und ein Lehrling beschäftigt. Der Obst- und Gemüsebereich präsentiert sich als Marktplatz in rustikalem Holzdesign und bietet sowohl Weinregal als auch eine Mediabox für CD- und DVD-Neuheiten. (red) 2007 04.06. 10:48 Club Uhr Seite 3 rte a Vorteilsk Jetzt Clubmitglied werden unter: www.clubwien.at ✆ 01 277 55 22 Wien. Die Stadt fürs Leben. INS_29_Club_216x288.indd 1 09.06.16 08:49 24  SHOP TALK Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Michael Kronegger Diskonter Hofer bekommt eine neue Führungsmannschaft. Neben Günther Helm gehört künftig auch Michael Kronegger zum Vorstand. Der studierte Ökonom startete seine Karriere 2001 als Regionalverkaufsleiter bei Hofer. Nach verschiedenen Stationen war Kronegger zuletzt Landesgeschäftsführer von Hofer Slowenien. ÖFV 30 Jahre Franchise-Verband AWARD-GALA. Der Österreichische Franchise Verband (ÖFV) feierte im Rahmen der Franchise Gala im Novomatic Forum in Wien sein 30-jähriges Bestehen. Heuer ehrten ÖFV-Präsident Andreas ­Haider und Generalsekretärin Barbara Rolinek Lucky Car (bestes Franchise-System), AIS 24 Stunden Betreuung (bestes Franchise-System Newcomer), viterma 24h Badrenovierung (bester Franchise-Partner). Als „Bester Franchise-Partner Newcomer“ des Lebensmitteleinzelhändlers Unimarkt erhielt der Linzer sozial-ökonomische Betrieb Smartwork eine Trophäe. (nn) Andreas Haider (ÖFV), Martin Wolf (Österreichische Post AG), Robert Dörr (Lucky Car), Barbara Rolinek (ÖFV) und Ostoja Matic (Lucky Car) © Hofer © Spar/Philipp Lipiarski (2) 1 © ÖFV © Hofer Karriere 2 Fulminante Eröffnung in Ebergassing OPENING-EVENT. Nach zwei Jahren Bauzeit und Investitionen in Höhe von 85 Mio. € steht nun das neue, moderne Lebensmittel-Lager der Spar in Ebergassing. Die feierliche Eröffnung fand am Samstag, den 11. Juni, mit rund 500 Gästen statt, unter ihnen die Bundesminister Hans Jörg Schelling und Wolfgang ­Sobotka. Die geladenen Gäste konnten sich im Rahmen eines großen Fests die beeindruckenden Lagerdimensionen und innovativen Technologien aus der Nähe ansehen. Neben den beiden Ministern war auch der Ebergassinger Bürgermeister Roman Stachlberger, Knapp-Vorstand Gerald Hofer sowie der gesamte Spar-Vorstand anwesend. Gerhard Drexel, Friedrich Poppmeier, Hans K. ­Reisch und Rudolf Staudinger feierten mit Vertretern der Lebensmittelindustrie, Geschäftsführern der regionalen Spar-Zentralen aus ganz Österreich und vielen niederösterreichischen Spar-Kaufleuten bis in die späte Nacht. „Kaum ein Land hat ein so dichtes Netz an hochwertigen Lebensmittelgeschäften. Um diese Spitzenposition zu behalten, braucht es Unternehmen mit Entscheidungsträgern, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren und verantwortungsvoll handeln – beides spüre ich bei Spar“, sagte Sobotka. (nn) 1. Spar-Vorstand Friedrich Poppmeier, Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel, Innen­minister Wolfgang Sobotka, Bundesminister Hans-Jörg Schelling, Spar-Geschäftsführer Alois Huber und die Vorstände Hans K. Reisch und Rudolf Staudinger; 2. Es regnete Applaus und ­Konfetti in Ebergassing. Der dritte Hofer-Vorstand ist der gebürtige Ungar Tibor Székács. Székács studierte Betriebswissenschaft in Budapest und begann seine Karriere im Jahr 1993 bei der Firma Plus in Ungarn als Regionalverkaufsleiter, wo er bis 2006 Vorsitzender der Geschäftsführung war. 2006 wurde er Geschäftsführer von Aldi Ungarn und war zuletzt als Landesgeschäftsführer für den Auf- und Ausbau von Aldi Ungarn verantwortlich. © Joya Tibor Székács SPAR Logistikzentrum Kathi Steininger, Martina Kaiser, Yvonne Rueff, Martin Oberhauser, Diana Lueger, Alex List. JOYA Yoga Convention unter freiem Himmel NAMASTÉ. Rund 3.000 wetterfeste Yoga-Fans kamen vergangenen Samstag in den Wiener Burggarten, um der Joya Yoga-Session unter freiem Himmel beizuwohnen. Acht Yoga-Studios hielten den ganzen Tag über kostenlose YogaKurse in verschiedenen Yoga-Stilen und begeisterten damit Einsteiger wie Profis gleichermaßen. Beim Yoga gesichtet: Sängerin und Yogatrainerin Diana Lueger, Moderatorin Birgit Pöltl, Ballmutter Yvonne Rueff, Trainerin Regina Kail-Urban, Moderatorin Kathi Steininger, Kabarettist Martin Oberhauser, DJane Martina Kaiser und Ö3-DJ Alex List. „Mit der kostenlosen Joya Yoga Convention möchten wir den Joya Lebensstil kommunizieren und unsere Konsumenten einladen, mit uns den ersten Schritt zu einem modern-ausgewogenen Leben im Einklang mit Geist und Körper zu tun“, erklärt Marketingleiter Florian Schmied. (nn) Ein Werbedeal erregt die Gemüter Am Tellerrand ••• Von Nataša Nikolic tenheit. Ganz im Gegenteil: Spirituosenhersteller aus der ganzen Welt zahlen Millionen, um die schnellen Flitzer mit ihren Logos schmücken zu dürfen. PRICKELND. Autofahren und Alkohol gehören definitiv nicht zusammen. Laut Statistik Austria hat ebendiese Kombination seit 2005 in Österreich 474 Tote und mehr als 36.000 Verletzte gefordert – die Dunkelziffer ist noch höher. Ungefähr jeder 13. Verkehrstote ist demnach Opfer eines Alkohol­unfalls. Eine EU-Richtlinie untersagt Alkoholwerbung in Verbindung mit dem Fahren. Nichtsdestotrotz sind hochprozentige Lackierungen gerade bei Formel 1 Boliden keine Sel- Motorsport oder Alkohol-Event? In dieser Woche sorgte die Bekanntgabe eines weiteren bedeutenden Sponsoring-Deals zwischen dem (bald) zweitgrößten Bierkonzern der Welt und der Formel 1 für Aufregung. Rund 200 Mio. Euro soll der fünfjährige Werbedeal wert sein, den die niederländische Brauerei Heineken mit Bernie Ecclestone abgeschlossen hat und die sie zu einem der Hauptsponsoren der F1 macht. Für die Kooperation hagelt es heftige Kritik von der Euro- pean Alcohol Policy Alliance Eurocare. Die Allianz fordert im Namen von 40 Gesundheitsorganisationen ein sofortiges Ende des Deals. Die Formel 1 solle sich fragen, ob sie Motorsport oder ein Werbeevent für Alkohol sein will, so Eurocare. Da hilft es auch nicht, dass es im begleitenden TV-Spot im Wesentlichen darum geht, Heineken (beim Fahren) nicht zu trinken. Nachdem Jahre zuvor das Tabakwerbeverbot dem Motorsport die Sponsoren vertrieb, müssen nun auch die Hersteller alkoholischer Getränke dran glauben. Womöglich fällt dann bald die beliebte Champagner-­Dusche bei der Siegerehrung aus. Das geht ja bestimmt auch mit sprudelndem Wasser ganz gut. © Kenwood Das Alkoholproblem der Formel 1. PRODUKT DER WOCHE Kenwood mischt das Buffet auf MIX IT UP. Mit steigenden Temperaturen steigt auch die Laune nach Gartenparties und leichten Sommergerichten. Pesto, Hummus und Dips bringen Abwechslung in jedes Buffet und sollen mit dem Kenwood Zerkleinerer unkompliziert und leicht von der Hand gehen. Der Kenwood Zerkleinerer CH580 verfügt über einen 500 ml Kunststoffbehälter und das „Quad Blade System“, eine doppelte Messereinheit aus hochwertigem Edelstahl, die selbst mit hartnäckigsten Zutaten fertig wird. Dann heißt es nur noch Zutaten hinein, Knopf drücken und los gehts. UVP: 39,99 €. Mehr Infos unter:  www.kenwoodaustria.at medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  cover 25 financenet & real:estate VERMITTLUNG VERWALTUNG BEWERTUNG BAUMANAGEMENT www.ehl.at Kein Private Equity-Meister Was in Österreich so heißt, aber de facto nicht so ist 27 Europameister Visionäre Baukunst – ein Überblick über Europas beste Bauten 28 Deal-Meister bareal-Chef ­Michael Zöchling im medianetExklusivinterview 30 Nachhaltigkeits-Meister Exklusivinterview mit Max Deml, Autor „Grünes Geld 2020“ 32 ATX 8.–15. Juni 2016 ATX (Schluss 15.6.) 2.124,27 -5,39% 5,77% -14,02% Buwog Uniqa Top 5 ATX Prime ▲ Buwog5,77% ▲ Agrana5,54% ▲ Kapsch Trafficcom3,59% ▲ Cross Industries3,38% ▲ Warimpex2,07% Flop 5 ATX Prime ▼ Uniqa-14,02% © APA/Helmut Fohringer ▼ Zumtobel-12,59% ▼ AT&S-10,64% ▼ VIG-10,19% ▼ Schoeller-Bleckmann-9,10% Im Osten geht endlich wieder die Sonne auf IATX 8.–15. Juni 2016 Im CEE-Raum klettert die Eigenkapitalrendite der Banken auf knapp 10%, freut sich Karl Sevelda, CEO Raiffeisen Bank International. 26 DIE GEMEINSCHAFTSMARKE ” ALU-FENSTER FÖRDERT DEN GEBÄUDELEBENSZYKLUS.” IATX (Schluss 15.6.) 227,15 -2,14% Michael Pech, MRICS Vorstand ÖSW AG Delugan Meissl Associated Architects SIC | HER | HEIT 08.05.16 106x85_Medianet_RZ.indd 15:37 2 -6,84% Buwog Immofinanz ▲ Buwog5,77% ▲ Warimpex2,07% ▼ Atrium-0,75% ▼ CA Immo-3,23% ▼ S Immo-3,34% ▼ conwert-3,58% ▼ Immofinanz-6,84% Die neue BauherrenSicherheit . alufenster.at ALUFENSTER_kampagne16_MEDIANET_106X85mm_ssp_RZ_NP26v4.indd 1 5,77% 26.11.15 20:28 26 finance:cover Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Wo es für die Banken rund läuft Bei der Profitabilität von Banken gibt es deutliche regionale Unterschiede. Am besten läuft das Geschäft in Zentral- und Südosteuropa; diese Region liegt dabei klar vor der Eurozone. ••• Von Reinhard Krémer Merkbare Fortschritte Doch in all dem Schatten zeigte sich schon letztes Jahr ein Lichtblick: „Obwohl 2015 ein weiteres schwieriges Jahr für die Bankenbranche in Zentral- und Osteuropa (CEE; Anm.) war, gab es doch auch merkbaren Fortschritt in den zentraleuropäischen und südosteuropäischen (CE/SEE; Anm.) Bankenmärkten, wo sich die Profitabilität einer Eigenkapitalrendite von zehn Prozent näherte“, meint Karl Sevelda, CEO der Raiffeisen Bank International AG (RBI). Zum ersten Mal, so Sevelda, überschritten die Aktiva in den CE/SEE-Bankenmärkten 2015 die 1.000 Mrd. €-Schwelle, was auch das Wachstumspotenzial der Region zeigt. Wachstumsmöglichkeiten bleiben in den CEE-Bankenmärkten bestehen, ist man bei Raiffeisen International überzeugt. Kurzfristig erwartet man solides Wachstum in den CE/SEE-Märkten, mit einem baldigen Aufwärtstrend im Retail. Langfristig ist nominales Kreditwachstum zwischen rund 8 und 10% jährlich möglich. Der Ausblick der Giebelkreuzler für CE/ SEE wird von breiteren Entwicklungen westlicher Banken unterstützt, wo das Deleveraging weitgehend abgeschlossen zu sein scheint. Aktiva werden schlechter Vor allem in Osteuropa zeigte sich eine spürbare Verschlechterung der Aktiva-Qualität. Die Ratio der NPL (Non-Performing-Loans; notleidende Kredite; Anm.) lag in Osteuropa zwischen rund 7 und 9%, in der ­Ukraine gar zwischen 20 und 40%. © APA/AFP/Attila Kisbenedek WIEN. Das Bankgeschäft war in den letzten Jahren in Europa­ – sagen wir – schwierig; manche Insider würden hier lieber das Wort „schmerzhaft“ wählen. Vor allem im Osten gab es wenig zu lachen: Striktere Kapitalvorschriften, ein hohes Ausmaß an regulatorischer Einflussnahme und das anhaltend ultra-niedrige Zinsumfeld machten die Sache nicht einfach. Dazu kam dann, wie zum Beispiel in Ungarn, die staatlich verordnete Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten zu für die Banken desaströsen Kursen. Gottseibeiuns Die verpflichtende Konvertierung von Fremdwährungskrediten, wie sie auch Ungarns Premier Viktor Orbán betrieben hat, verhagelte die Performance der Banken. maß aus Belarus stammen werden. Das führte zwangsläufig zu einem Profitabilitätsrückgang und einer ­Eigenkapitalrendite (RoE; Anm.) von minus 0,1%. In Zentral- und Osteuropa (CEE; Anm.) lag diese bei rund 5%, in der Eurozone bei 6%. Interessanterweise zeigt sich Leben am russischen Markt: „Führende westliche Banken wie etwa SocGen, UniCredit, RBI und Citi, haben ihr Engagement im Russlandgeschäft bekräftigt und 2015 sogar den Markt übertroffen“, sagt Elena Romanova von RBI/Raiffeisen Research. In einem günstigen Szenario hält sie sogar eine Eigenkapitalrendite von rund 12 bis 13% CEE bleibt eine Wachstumsregion für Banken, NPL-Ratio besser und das Engagement zahlt Bessere Aktiva niedriger, nämlich In CE setzte sich bei 6,4% (2014: sich nach wie vor aus. der breite Trend 6,8%). Es gab Karl Sevelda Raiffeisen International Für 2016 erwarten die Analysten von Raiffeisen Research weitere, moderate Verschlechterungen der NPL Ratio in den EE-Bankenmärkten, die hauptsächlich aus Russland und zu einem geringeren Aus- der Verbesserung der Aktiva-Qualität 2015 fort; die NPL Ratio ging auf 7,3% (2014: 8,5%) zurück. Würde man Ungarn mit einer NPL Ratio von nach wie vor knapp 10% herausrechnen, so läge die NPL Ratio in CE noch 2015 eine Verbesserung der AktivaQualität und einen Rückgang der NPL-Ratio von 19 auf 15% auf den SEE-Märkten. Rumänien wies die stärkste Verbesserung auf und senkte seine NPL Ratio von 20 auf 13%. Tiefstand. Derzeit liegt das L/DVerhältnis in CE und SEE bei 92 bzw. bei 86% – diese Niveaus waren seit 2005/06 nicht mehr erreicht worden. am russischen Markt noch immer möglich. Eigenkapitalrendite wird besser Insgesamt, so die Spezialisten von Raiffeisen international, lag die CEE-Eigenkapitalrendite unter 5%; 2014 waren es noch 6,9% gewesen. Zum Vergleich: In der Eurozone lag die Eigenkapitalrendite bei rund 6%. Es kam vor allem in den EE-Bankenmärkten, inklusive Russland, zu einem substanziellen und breiten Rückgang der Profitabilität. 2015 lag die EE-Eigenkapitalrendite bei minus 0,1%. Die gute Nachricht: Gleichzeitig gab es aber einen beachtlichen Fortschritt in CE/SEE mit einer Eigenkapitalrendite von 9,7%. Im Gegensatz zum Jahr 2014, als noch drei CE/SEE-Bankenmärkte negativ waren – nämlich Ungarn, Slowenien und Rumänien – schrieb 2015 nur Kroatien Verluste. Außerdem verzeichneten 2015 fast alle CEE-Bankenmärkte solide Einlagen – in den meisten Fällen wurde dabei das Kreditwachstum sogar substanziell übertroffen. In der Folge verbesserte sich das Verhältnis von Krediten zu Einlagen (loan-to-deposit ratio, L/D-Verhältnis; Anm.) im gesamten CEEBankengeschäft weiterhin deutlich und erreichte einen mehrjährigen Aktiva Zum ersten Mal überschritten die Aktiva in den CE/ SEE-Bankenmärkten 2015 die 1.000-Mrd.€-Schwelle – das zeigt das Wachstumspotenzial der Region. 1000 Zu viel Liquidität in Russland Ein interessantes Detail bildet die Entwicklung des Kreditgeschäfts in Russland; dort wiesen beide Kernsegmente, nämlich die Kreditvergaben in lokaler Währung und in Fremdwährung, ein L/D-Verhältnis von unter 100% aus, was die aktuelle Überliquidität und den Mangel an qualifizierter Kreditnachfrage widerspiegelt. Die Konklusio der Raiffeisen-Experten: Für große UniversalbankModelle sollte es derzeit in allen CEE-Bankenmärkten möglich sein, ein L/D-Verhältnis von weit unter 100% zu erzielen. Einlagen & Kredite Solide Dem Trend der letzten Jahre folgend, verzeichneten 2015 fast alle Zentral- und osteuropäischenBankenmärkte solide Einlagen, melden die Experten von Raiffei- sen Research. Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen, die sogenannte loan-to-deposit ratio oder einfach L/D-Verhältnis, verbesserte sich 2015 im gesamten CEE-­ Bankengeschäft deutlich. Wenn man das L/DVerhältnis in Osteuropa von 88% miteinberechnet, liegt das L/D-Verhältnis der CEE-Region insgesamt leicht unter 90%. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  FINANCE:MARKETS 27 Wo Unternehmer Geld bekommen Firmenchefs brauchen Finanzierungen, das ist kein Geheimnis. Besonders für Expansionspläne greift man auch auf ­private Geldgeber zurück – in Österreich kaum möglich. ••• Von Reinhard Krémer WIEN. Kein Unternehmenschef, der nicht schon einmal Geld gebraucht hat. Nicht zur Finanzierung, sondern für spezielle Einsätze wie die Erschließung neuer Märkte oder die Lancierung eines neuen Produkts muss vorfinanziert werden. Börsenotierte Firmen haben´s da meist leichter; ihnen steht eine breitere Palette von Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung. Und wer noch nicht an der Börse und groß genug ist, kann ein sogenanntes IPO, also den Börsegang,­ ja wagen. Dieser Schritt ist besonders in Österreich den meisten Unternehmen verwehrt: Die Struktur hierzulande ist kleinteilig. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der Unternehmenslandschaft; 99,6% der Unternehmen, die 67% aller Arbeitnehmer beschäftigen, zählen hierzulande dazu. Um diese zu finanzieren, gibt es in anderen Ländern die Möglichkeit, sogenanntes Private Equity, also außerbörsliches Eigenkapital, einzusetzen. passen müssen. Bei besonders riskanten Projekten wird auch von „Venture Capital“ gesprochen. Doch in Österreich ist die Entwicklung bemerkenswert: Knapp 77% des Geldes, das in Österreich unter dem Titel „Private Equity“ investiert wird, kommt in Wirk- lichkeit vom Staat, wie die Grafik zeigt. Es handelt sich also um „Public Equity“, meldet der Thinktank Agenda Austria. In restlichen Europa, wo Pensionsfonds zu den wichtigsten Unternehmens-Financiers zählen, liegt der öffentliche Anteil übrigens bei rund fünf Prozent. Kein Bargeld? Keine Karte? Jetzt mobil Bargeld abheben! Wo das Geld herkommt Die Kapitalgeber können private oder institutionelle Anleger sein; häufig sind es auf diese Beteiligungsform spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Sie beteiligen sich am Unternehmen und steigen meist bei Erreichen des Zieles wieder aus. Wie bei Aktien handelt es sich also um Eigenkapital. Meistens sind es kleine, innovative und oft auch riskante Firmen, die für die Börse zu klein sind und an denen Banken kein Interesse haben, oder aufgrund der strengen Regulierung MIT EDITEL-Lösung PRAG. Das ständig wachsende Volumen der an die Tschechische Nationalbank (CNB) zu übertragenden Berichte und die sukzessive Umstellung des Berichtwesens im Zuge von Solvency II (das EUProjekt zur grundlegenden Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa – medianet berichtete mehrfach ausführlich; Anm.), erforderte für den Versicherer Uniqa im Bankensektor eine Anwendung, die diese komplexen Anforderungen des Reportings erfüllt. Mit GenStat bot Editel genau jene spezifische Lösung, die der anspruchsvollen Berichterstattung der CNB entspricht. Sie ermöglicht generell die Erstellung und Versendung der statistischen Berichte von Finanzinstituten an die Tschechische Nationalbank und bietet die passende Struktur. Sie sind unterwegs, haben kein Bargeld mit und auch Ihre Bankomatkarte vergessen? Lassen Sie sich einfach direkt einen Betrag bis zu € 100,– auf einen beliebigen Volksbank-Bankomaten senden. So einfach geht’s! Weitere Details unter www.volksbank.at/barbehebung www.volksbank.at VOLKSBANK. Vertrauen verbindet. © Felicitas Matern Uniqa vereinfacht das Reporting 28 EUROPA-LEISTUNGSSCHAU medianet.at © Simon Menges (3) Freitag, 17. Juni 2016 Z um mittlerweile vierten Mal wird die Ausstellung „Europas beste Bauten. Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur“ in den Räumlichkeiten des Architekturzentrum Wien gezeigt – und zwar noch bis Ende August. Der mit insgesamt 60.000 € dotierte Preis brachte seit seiner Entstehung 1988 berühmte Preisträger wie David Chipperfield, Zaha Hadid, Peter Zumthor oder Rem Koolhaas hervor. Um junge Talente und Architekten am Beginn ihrer Karriere zu fördern, wurde der Preis „Emerging Architect Special Mention“ für ambitionierte und auf­strebende Architektur ins Leben gerufen. Das Design der Ausstellung präsentiert sich erstmals seit Bestehen des Mies van der Rohe Award in einem neuen Erscheinungsbild und wird durch viele Features wie Modelle, Videos, Originalzeichnungen sowie 1:1 Konstruktionselemente erweitert. Die 40 Projekte der Shortlist geben somit einen informativen Überblick über den Stand der europäischen Architektur und werden durch 23 Nominierungen mit österreichischer Beteiligung ergänzt. Preisträger und Finalisten Aus den 420 nominierten Projekten an 279 Orten Europas wurden fünf Finalisten ausgewählt – die hochkarätige internationale Jury unter dem Vorsitz von Cino Zucchi überzeugen konnte schließlich die Philharmonie in Stettin der Architekten Fabrizio Barozzi (IT) und Alberto Veiga (ES). Das neue Gebäude der Philharmonie beherbergt einen für 1.000 Das sind Europas beste Bauten Alle zwei Jahre steht im Rahmen des „Mies van der Rohe Award“ herausragende visionäre Baukunst aus Europa im Mittelpunkt. ••• Von Paul Christian Jezek Besucher ausgelegten Saal für sinfonische Musik, einen Kammermusiksaal für 200 Personen, einen multifunktionalen Raum für Ausstellungen und Konferenzen sowie ein weitläufiges Foyer. Die von innen erleuchtete Glasfassade erlaubt unterschiedlichste Eindrücke und lässt das Bauwerk als Licht­element erstrahlen. Die Strenge des äußeren Erscheinungsbilds und die Schlichtheit im Inneren kontrastieren mit der Expressivität der großen Halle und dem mit Blatt­gold geschmückten Konzertsaal. Der Grundriss wird durch einen umlaufenden Ring von Serviceeinrichtungen bestimmt. Während im Inneren alles auf den großen Saal und den Kammermusiksaal ausgerichtet ist, dient der Ring als Bindeglied zwischen dem Gebäude und seiner Umgebung. Dem Nachwuchs eine Chance! Der begehrte Nachwuchs-Preis Emerging Architect Special Mention 1. Platz Sieger (Bild oben, u.l./r.) Philharmonie Stettin (Polen), Architekten: ­Fabrizio Barozzi (IT) und Alberto Veiga (ES). wurde an das Büro ­Arquitectura-G für das Haus Luz in Cilleros, Spanien, verliehen (Architekten: Jonathan Arnabat, Jordi Ayala-Bril, Aitor Fuentes, Igor Urdampilleta). Die Auftraggeberin des Hauses Luz wollte ein Haus mit viel natürlichem Licht und einem starken Bezug zu Außenraum und Hof. Die Lösung basiert auf der Fertigkeit lokalen Wissens und auf dem Einsatz natürlicher Materialien, die dem budgetären und geografischen Kontext angepasst wurden. Jedes der auf verschiedenen Ebenen um den Hof angeordneten Stockwerke hat eine bestimmte Funktion. Der Hof wird von einer Birke beherrscht, sodass Wohnzimmer und Küche zwischen grünem Inneren und Garten liegen. medianet.at EUROPA-LEISTUNGSSCHAU 29 Freitag, 17. Juni 2016 Stararchitekten 3XN jetzt in Wien Daniel Jelitzka, JP Immobilien Für das größte Neubauprojekt in der Wiener Innenstadt seit dem Haas Haus hat der Bauträger JP Immobilien führende internatio­ nale Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen. Mit einem extravaganten Entwurf konnten die dänischen Star­architekten 3XN diesen Wettbewerb für sich entschei­ den. Die Namensgebung des Wohn­projekts N° 10 ist inspiriert von der exquisiten Adresse des Gebäudes im Herzen der Innenstadt: Renngasse 10, 1010 Wien. Mit N° 10 entstehen 69 Luxus­ eigentumswohnungen zwischen 50 und 100 m2 und 4 Dach­ wohnungen zwischen 200 und 240 m2. Zusätzliche Vorteile des Hauses wie der Salon, das Gym, die Tiefgarage und der Doorman-Service machen N° 10 zum smarten, innerstädtischen Luxusdomizil. Mit N° 10 ist es uns gelungen, etwas ganz Einzigartiges auf den Wiener Immobilienmarkt zu bringen – ein Stück internatio­ nale Architektur mit einem für Wien ganz neuen Wohnkonzept. Die Bauarbeiten zur Umsetzung von N° 10 beginnen im Sommer 2016 und sollen im Herbst 2018 abgeschlossen sein. © ZOOMVP/JPI © José Hevia (3) Junge Talente Der „Emerging Architect Special Mention“ ging an Arquitectura-G mit Jonathan Arnabat, Jordi Ayala-Bril, Aitor Fuentes und Igor Uradmpilleta (ES) für das „Haus Luz“. Finalist Dänisches See­ fahrtsmuseum, Helsingør DK, Arch.: BIG – ­Bjarke Ingels Group (r.). Finalist Kunstmuseum Ravensburg, DE, Arch.: Lederer Ragnarsdóttir Oei (u.). © Rasmus Hjortshoj © Pietro Savorelli Finalist Saw Swee Hock Studenten­ zentrum, London, Arch.: O’Donnell + Tuomey (u.r.). Finalist Weinkellerei Antinori, Bargino IT, Arch.: Archea Associati. © Dennis Gilbert Die weiteren vier Finalisten • Weinkellerei Antinori, Bargino, IT; Arch.: Archea Associati • D änisches Seefahrtsmuseum, Helsingør, DK; Arch.: BIG – Bjarke Ingels Group • Kunstmuseum Ravensburg, DE; Arch.: Arno Lederer, Katja Pütter, Marc Oei, Jórunn Ragnarsdóttir • Saw Swee Hock Studentenzentrum, London: Arch.: O’Donnell + Tuomey © Roland Halbe Die zwischen Hof und Hauptfassade angeordneten Schlafräume müssen dank der Treppe im Wohnzimmer und in der Küche nicht als Durchgang verwendet werden; die intensiv rote Keramik und das starke Grün der Birke prägen den Ort, und das Licht verleiht den Materialien im Laufe des Tages unterschiedliche Farbtöne. 30 INVESTMENTMARKT medianet.at © EHL Freitag, 17. Juni 2016 SHOPPInG CENTER BRATISLAVA. EHL Immobilien wurde mit dem Management des Polus City Center beauftragt. Das multifunktionale Zentrum besteht aus einem Einkaufszentrum mit 168 Geschäftslokalen und 24.200 m² Einkaufsfläche sowie zwei Bürotürmen mit zusammen 41.500 m² Nutzfläche. Das im Jahr 2000 errichtete und 2009 renovierte Polus gehört der börsenotierten Immofinanz AG und befindet sich in verkehrsgünstiger Lage im Stadtteil Nove Mesto mit umfangreichen Freizeitund Sportangeboten in der unmittelbaren Umgebung. Auch die große Zahl von Parkplätzen (1.683 Stellplätze) ist ein wichtiger Vorzug des Objekts. „Wir verantworten das gesamte Center Mana­ gement für das Einkaufszentrum und das Property Management für die Büroflächen“, sagt EHL-Chef Michael Ehlmaier. „Die mehreren Tausend Beschäftigten in den beiden Bürotürmen sorgen für eine ausgezeichnete Grundauslastung des Centers, in dem auch zahlreiche Banken und Dienstleister angesiedelt sind.“ Dazu kommen ein breites Gastronomieangebot und ein Freizeit­ zentrum, unter anderem mit einem Kino und einem Fitnesscenter. Grund zum Feiern hatte EHL vor Kurzem auch in eigener Sache: anlässlich des 25-jährigen Jubi­ läums kamen rund 800 Gäste aus Wirtschaft und Kultur zum EHL-Sommerfest in die elegante Orangerie von Schloss Schönbrunn (Bild). (pj) © Ekazent/AnnA BlaU Sehr aktiv in der Slowakei Die Nordamerikaner kommen: Bei „Wien Mitte“ war Morgan Stanley für die größte Transaktion verantwortlich, die in Wien jemals stattgefunden hat. Österreich entdeckt! Immer mehr Investoren aus Übersee beschäftigen sich intensiv mit dem heimischen Immobilienmarkt – und zahlen anständige Preise. EIGENTÜMER-INFOS Grundbuch zum Flat-Tarif WIEN. Mit dem neuen Produkt von IMMOunited finden Anwender alle relevanten Informationen aus dem Grundstücksverzeichnis des Grundbuchs zum Flat-Tarif. IMMOunited-Eigentümer Roland Schmid (Bild) über IMMOfarming: „Immobilien­ experten haben ab jetzt die Möglichkeit, neben Markt- und Angebotspreisen auch die Gebäudeund Eigentümerstrukturen der zu bearbeitenden Region online zu analysieren.“ Mit IMMOfarming können Eigentümerstrukturen erhoben, Kundenpotenziale in Altersgruppen kategorisiert und Suchen nach Gebäudearten und/ oder -flächen eingeschränkt werden. Liegenschaften werden auf der übersichtlichen Karte einfach markiert und zur Weiterverarbeitung in Excel importiert. Der unkomplizierte Wechsel zwischen Karten-, Detail- und Listenansicht ermöglicht zudem einen raschen Überblick über gewünschte Grundstücke: In der Kartenansicht erhalten Anwender sofort Einblick in die grundstücksbezogenen Daten des Objekts. Für Zusatzinformationen kann die Detailansicht genutzt werden, in der z.B. Nutzungseinheiten des Grundstücks und Eigentümer laut Einlagezahl mit B-Anteilen angezeigt werden. Die ebenfalls verfügbare Listenansicht zeigt die Inhalte zu einer bestimmten Einlagezahl gebündelt und auf einen Blick. (pj) „Allein der Anteil nordamerikanischer Gruppen am Gesamtvolumen beträgt bereits rund ein Viertel“, weiß Zöchling. „Seitdem Morgan Stanley mit dem Erwerb des Millennium Towers das Eis gebrochen hat, sind US-Investoren hierzulande präsent wie nie zuvor!“ WIEN. Am Anfang steht das Manko. „Bei den Büros mangelt‘s derzeit bereits zu mindestens 30 Prozent an Flächen“, sagt Michael Z ­ öchling, Geschäftsführer der zur Bank Austria gehörenden BAR bareal Immobilientreuhand, im Exklusivinterview mit medianet. „Mittlerweile sehen das die Unternehmen auch – und diese Verknappung hat inzwischen zu deutlich kürzeren Entscheidungswegen geführt.“ Denn die Firmen erkennen rasch, dass dieser Tage nur noch wenige Büroflächen zu haben sind. Salopp formuliert: Wer keine (oder kaum eine) Wahl hat, hat auch keine Qual – und muss deshalb rasch „zuschlagen“, will die Firma nicht demnächst „unter der Brücke“ logieren. Die Preise steigen weiter Die angenehme Folge für Michael Zöchling und „seine“ Branche ist ein eindeutiger Verkäufermarkt im Bürogeschäft. Denn neue Flächen sind zumindest heuer ein äußerst knappes Gut. „Die nächsten neuen Objekte kommen Mitte nächsten Jahres auf den Markt.“ Kein Wunder also, dass über diese bereits in diesen ersten Sommertagen 2016 heftig verhandelt wird. Konkret geht es dabei laut Zöchling um neuen Raum im Euro Plaza ebenso wie im Viertel Zwei, um das Raiffeisen-Projekt Muthgasse/ Mooslackengasse in Döbling und um Flächen im Quartier Belvedere – darüber hinaus hat die sprichwörtliche Fahnenstange jedoch bereits wieder ihr Ende erreicht. Zöchling: „In Summe ist das aber viel zu wenig.“ Fünf Sechstel aller Deals in Österreich finden in der Bundeshauptstadt statt, wobei immer mehr Ausländer die ehemalige „Insel der Seligen“ entdeckt haben. Österreich als sicherer Markt Dazu kommen Interessenten aus Australien, aus China, aus aller Herren Länder. Zöchling: „Es ist unfassbar, wie viele Investoren sich derzeit für Wien interessieren!“ Früher waren „nur“ London und ­Paris interessant, dann Deutschland „und jetzt ist Österreich defi- Entwicklung Die BAR bareal Immobilientreuhand GmbH zählt zu den Marktführern am österreichischen Immobiliensektor und hat im Vorjahr rund 850 Mio. € umgesetzt. © bareal Immobilientreuhand © Roland Schmid Group/Foto Wilke ••• Von Paul Christian Jezek 2016 schaffen wir mehr als eine Milliarde € Transaktionsvolumen und damit einen neuen Rekord. Michael Zöchling GF BAR bareal Immobilientreuhand nitiv als Investitionsland entdeckt worden“. Von knapp eineinhalb Mrd. € Büroimmo-Deals entfielen im Vorjahr 97% aller Veräußerungen auf Wien. „Die Investoren werden auch durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am österreichischen Markt sehr motiviert“, rechnet Zöchling mit einem „moderaten“ Preisanstieg von bis zu 10%. Die bareal Immobilientreuhand wird davon jedenfalls profitieren. „Wir sind mit einigen großen Interessenten schon sehr weit – hier gehe ich davon aus, dass wir schon demnächst zu einigen tollen Abschlüssen kommen werden!“ Immoblase in Sicht? Die Entwicklung bei den Büros trifft in Wien auf einen Wohnungsmarkt, der weiter stark nachgefragt ist – auch in Lagen, die früher etwa „zu laut erschienen sind“. Zöchling: „Dadurch sind die Grundstückspreise natürlich enorm gestiegen – und steigen weiter.“ Mittlerweile sei es „fast schon bedenklich, wie stark der Kapitaldruck in Richtung Immobilienindustrie geht“, sieht Zöchling erste Anzeichen einer Blasenbildung: „Da sollte man schon ein wenig aufpassen!“ Dabei habe die Branche insgesamt deutlich an Professionalität dazugewonnen – und auch dieser Trend hat positive Auswirkungen auf die Umsätze der bareal, weil das Beratungsgeschäft deutlich zugenommen hat. „Ein Großteil unserer Kunden kommt über internationale Netzwerke – und das Interesse immer breiterer Anlegerschichten aus der ganzen Welt steigt weiter.“ Die Zeiten, als die Immobilienwirtschaft in Österreich „hemdsärmelig“ betrieben wurde, seien jedenfalls vorbei. „Auch die Ausbildungsangebote und -möglichkeiten in der Branche haben sich deutlich verbessert!“ medianet.at FACILITY MANAGEMENT  31 Freitag, 17. Juni 2016 Dramaturgie bei Shoppingcentern ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Man müsse Kunden mit gezielten Maßnahmen einladen, im Shoppingcenter zu verweilen: Das war die einhellige Meinung der Diskutanten des dritten FM-Clubs der Wisag Service Holding Austria zum Thema „Innovatives Flächenmanagement“. Auf dem Podium waren Horst Reiner von ATP Wien Planungs GmbH, Alexander Strohmayer von Workyourway Holding GmbH und Jean-Erich Treu von Leoben City Shopping Errichtungs- und Betriebs GmbH. dem Bereich des Centers, ein gutes Leitsystem sowie Sauberkeit sind entscheidende Maßnahmen, um die Verweildauer der Kunden zu erhöhen.“ Treu betonte, dass bei Umrüstungsmaßnahmen das oberste Ziel sei, Betriebskosten zu senken, denn „hier sind bis zu 20% einsparbar“. Sowohl Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ als auch solche in Innenstadtlage hätten ihre Berechtigung; das Donau Zentrum zeige, dass ein Shoppingcenter durch Stadtwachstum auch von der „grünen Wiese in die Stadt wandern“ könne, meinte Treu. © Michael Hetzmannseder Shoppingcenter dienen heutzutage als Begegnungsräume, in denen der Eventcharakter und die Gastronomie ebenso bedeutend sind wie das Shoppingerlebnis. FM-Experten: Alexander Strohmayer, Horst Reiner, Jean-Erich Treu, Michael Wisser (v.l.). Sicherheit & ein gutes Leitsystem Reiner betonte, man müsse die Kunden gleichmäßig verteilen und die Aufenthaltsqualität erhalten: „Die Aufgabe eines Shopping­centerEigentümers ist es, bei der Konzeption alles zu unternehmen, um Frequenz zu schaffen. Das ist eine sehr präzise Arbeit.“ Man brauche Dramaturgie und Storytelling: „Das schafft man bereits in der Planung und Konzeption ohne Shops, denn ein Shoppingcenter ist in erster Linie eine Erlebnis- und Wohlfühlwelt zum Verweilen.“ Gebäudetechnik müsse innovativ und optimal genutzt werden, um Kun­den in die Gebäudetechnologie zu integrieren, meinte Alexander Strohmayer. Nur so könne man eine effiziente Bewirtschaftung ermöglichen, „nämlich mit einem Verwaltungsaufwand nahe null“. Leerstände will er vor allem mit innovativen Konzepten wie Pop-upStores beleben. Jean-Erich Treu warnte jedoch, nicht die Pächter zu verunsichern und deren Vertrauen zu verlieren. „Sicherheit und Bewachung in je- NACHBARSCHAFTLICH Grenzenloses FM soll bald kommen WIEN/WUPPERTAL. Die drei Branchenverbände CAFM RING e.V., Facility Management Austria und IFMA Austria haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um künftig auch Ländergrenzen übergreifend mehr Aufklärung, Transparenz und Orientierung in das an Komplexität weiter zunehmende Facility ­Management zu bringen. Schwerpunkte sind dabei u.a. das Einwirken auf künftige Standards im Building Information Modeling (BIM) aus Sicht der Verantwortlichen für das FM, die Förderung des Nachwuchses und eine spürbare Unterstützung der fachöffentlichen Berichterstattung. Bis zum (zweiten) österreichischen Facility ManagementDay am 28.9. in Wien sollen konkrete Vorschläge zum Thema „Dimensionen schaffen. Generationserfolge sichern“ vorliegen. (pj) Stadt? Erneuerung! Altbauten mit neuem Komfort. Die Stadt Wien setzt auf sanfte Stadterneuerung. fonds für wohnbau und stadterneuerung In Wien werden die Mieterinnen und Mieter bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen mit einbezogen. Der wohnfonds_wien begleitet im Auftrag der Stadt Wien diese sanfte Art der Stadterneuerung, die für modernes Leben in bestehenden Vierteln sorgt. Das bedeutet einen Gewinn an Lebensqualität – für langjährige Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für neue. gut für sie. schön für wien. wfw_inserate_210x280_AG.indd 5 www.wohnfonds.wien.at 12.01.12 09:16 32 GREEN:INVESTING/INSURANCE:WATCH/BANKING Führungspositionen Kaum Frauen in Finanzbranche WIEN/ZÜRICH. Frauen in Führungspositionen sind in der Finanzbranche noch ein rares Gut: In den Geschäftsleitungen sind durchschnittlich 16% der Chefs weiblich, in Verwaltungsbeziehungsweise Aufsichtsräten beträgt der Frauenanteil 20%. Bei den größten österreichischen Fi­nanzunternehmen sind gar nur 13% der leitenden Positionen mit einer Frau besetzt. Damit liegt Österreich nur auf Platz 20 unter 32 weltweit analysierten Ländern, zeigt die Studie „Women in Financial Services“ der Unternehmensberatung Oliver Wyman. FMVÖ-Recommender Zehn Jahre im Rückspiegel WIEN. Im Jahr 2007 wurde der FMVÖ-Recommender des Finanz-Marketing Verband Österreich als Gradmesser für die Kundenorientierung österreichischer Banken, Versicherungen und Bausparkassen ins Leben gerufen. Als Bewertungsgrundlage dient der Net Promoter Score (NPS), die Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden, die alljährlich vom Marktforschungsinstitut Telemark Marketing erhoben wird. Die Banken starteten 2007 mit einem durchschnittlichen Branchen-NPS von 13%, erlitten aber durch die Finanzkrise im Jahr 2009 einen starken Einbruch auf 2%, meldet der FMVÖ. Ab dem Jahr 2012 konnten sich die Bankinstitute über dem Vorkrisenniveau konsolidieren und rangieren bei der diesjährigen Umfrage bei 19%. Versicherungen lagen in den ersten drei Jahren im Minusbereich bei –3% und verzeichnen seit 2010 ein positives Ergebnis. Nach einem Top-Ergebnis von 14% im Jahr 2014 ging der Branchen-NPS der Versicherungen leicht zurück und liegt im Jahr 2016 mit 9% unter dem Niveau der Bank­institute. Der beste, jemals gemessene Bank-NPS beträgt 62% (2014), der schlechteste –23% (gemessen 2009). Versicherungen: bestes NPS-Ergebnis 38% (2013, 2015 und 2016) , das schlechteste Ergebnis beträgt –23% (2016). Die Neuauflage des Standardwerks „Handbuch Grünes Geld 2020“ ist jetzt im medianet Verlag erschienen; Autor und Experte Max Deml sagt, wo Anleger gut dran sind. © medianet WIEN. Great Place to Work kürte jetzt die „Besten Arbeitgeber Niederösterreich – Wien 2016“. Die 20 ausgezeichneten Arbeitgeber setzen sich aus unterschiedlichen Größen und Branchen zusammen – was sie eint, ist Vertrauenskultur, so Great Place to Work. Und diese wirkt: 90% der Mitarbeitenden dieser ausgezeichneten Betriebe sprechen davon, dass sie mit ihrem Arbeitsplatz rundum zufrieden sind. Unter den prämierten sind auch die INGDiBa Direktbank Austria und die VBV – Vorsorgekasse AG. medianet.at Nachhaltig Geld verdienen medianet: Welche grünen Investments sind crowdfinanziert? Deml: Allein im deutschsprachigen Bereich gibt es inzwischen rund 100 Crowd-Plattformen – und einige Unternehmen gehen auch ohne Plattform an den Markt –, sodass es in den letzten Jahren schon mehrere Hundert verschiedenste Angebote gab, von ökologisch interessanten wie der Sunnybag GmbH aus Graz bis zu Rapid Wien, deren Fans innerhalb weniger Wochen einige Mio. Euro zur Verfügung gestellt haben. Es gab aber auch hier schon die ersten Pleiten, denn oft handelt es sich um Start-up-Unternehmen, die wenig Eigenkapital haben und dann die Zinsen für die nachrangigen ‚Crowd‘-Darlehen nicht zahlen können, geschweige denn Geld für die Rückzahlung aufbringen. ••• Von Reinhard Krémer WIEN. Max Deml hat gemeinsam mit Holger Bliss die 8. Auflage des „Handbuch Grünes Geld 2020“ verfasst. medianet fragte Autor Deml nach „Dos & Don´ts“ für Anleger. medianet: Welche ‚grünen‘ Investmentarten sehen Sie am ertragreichsten? Max Deml: Nach wie vor sind dies Aktien. Allerdings sind höhere Erträge meist nur mit höheren Risiken zu erzielen: Wer zum Beispiel 2013 wie ein Wiener Öko-Investmentklub in Aktien des dänischen Windturbinenbauers Vestas investiert hat, kann sich über rund 1.000% Kursgewinn in drei Jahren freuen, aber es gab im selben Zeitraum auch eine Reihe anderer ÖkoTitel, deren Kurse sich weniger spektakulär entwickelt haben oder auch gesunken sind. medianet: Wo sollten Anleger besonders vorsichtig sein? Deml: Überall dort, wo es einen ‚aggressiven‘ Vertrieb wie z.B. mit unerlaubten ‚cold-call‘-Telefonanrufen gibt und/oder überdurchschnittlich hohe, fallweise sogar zweistellige Renditen versprochen werden. Weil das z.B. bei vielen ‚Plantagen-/Baum‘-Anbietern der Fall ist, haben wir dieses Buchkapitel von zuletzt 17 auf über 50 Seiten erweitert. Die Recherchen zu den rund 50 Anbietern im D-ACH-Raum waren die intensivsten, inklusive langen Skpye-Gesprächen bis nach Panama – nicht wegen der dortigen Briefkastenfirmen, sondern weil es in Mittelamerika viele Edelholz-Plantagen gibt. In diesem Sektor sind Pleiten häufig, von der börsenotierten Linzer Teak Holz © Michael Rausch-Schott VBV und INGDiBa mit dabei Ethik-Invest Pionier Max Deml ist seit 1990 Autor bei allen bisherigen acht Auflagen des Handbuchs „Grünes Geld“. International AG bis hin zu Betrugsfällen wie bei der Frankfurter Green Planet AG, vor der wir in der 7. Buchauflage gewarnt haben. Anfang 2016 wurde der Vorstand zu mehr als sechs Jahren Gefängnis verurteilt, Hunderte Anleger werden den Großteil ihrer eingezahlten 22 Mio. Euro wohl nie wieder sehen. Ein eigenes Anlegerschutzkapitel enthält neben Hinweisen und Kontaktdaten auch eine ‚graugrüne Liste‘ von Unternehmen, die sich weigerten, bestimmte Fragen zu beantworten. Handbuch Grünes Geld 2020: Die „Bibel“ für nachhaltige Geldanlagen – knapp 400 Seiten geballtes Knowhow für 24,90 €. 400 Seiten Was die Nachbarn denken Der Kreditversicherer Prisma fühlt den südlichen Nachbarländern zum Thema „Wirtschaftsstandort Österreich“ auf den Zahn. ••• Von Reinhard Krémer WIEN. Auch wenn die heimische Wirtschaft aktuell ein wenig schwächelt – unsere südlichen Nachbarn haben eine hohe Meinung vom Standort Österreich. Das zeigte eine aktuelle Studie von Prisma Die Kreditversicherung und GfK Austria, die die südlichen Nachbarländer nach ihren Assoziationen zum Wirtschaftsstandort Österreich befragt hat. Serben (15%) und Bosnier (25%) sehen Österreich als Vorbild, Slowenien assoziiert zu 37% eine erfolgreiche Wirtschaft, die Kroaten sind beeindruckt von Stärke und Stabilität (39%) – und offensichtlich auch als Urlaubsland (13%). „Die Assoziationen unserer südlichen Nachbarländer waren ausschließ- © Prisma/Martina Draper beste arbeitgeber Freitag, 17. Juni 2016 Ludwig Mertes, Vorstand von Prisma Die Kreditversicherung. lich positiv und wertschätzend formuliert. Österreich hat als größter Direktinvestor und langjähriger Handelspartner am Balkan einen sehr guten Ruf“, sagt Ludwig Mertes, Vorstand von Prisma. Umgekehrt wird Bosnien Herzegowina von den Österreichern medianet: Investor-Scheuklappen? Deml: Es gibt in vielen Köpfen noch immer das Vorurteil, dass die Renditen nachhaltiger Investments niedriger seien als die ‚konventioneller‘ Investments. In der Regel sind die Renditen nicht schlechter, und es gibt zahlreiche Beispiele wie die Umweltbank-Aktie mit weit überdurchschnittlichen Renditen: Während z.B. die Aktien der Deutschen Bank in den letzten fünf Jahren von 40 auf unter 14 Euro gesunken sind, ist der Kurs der Umweltbank von rund 25 auf rund 80 Euro gestiegen. Der internationale Natur-Aktien-Index nx-25 ist in den letzten 13 Jahren – mit +572 Prozent – rund 470 Prozentpunkte besser gelaufen ist als der ‚konventionelle‘ Weltaktien-Index MSCI World mit +101 Prozent. Bezugsquelle: [email protected] in erster Linie als herausfordernd und instabil wahrgenommen, gleichzeitig traut man dem Land aber auch Wachstum zu. Kroatien wiederum hat für heimische Wirtschaftstreibende die größte Wachstumsperspektive, wird aber als ­herausfordernd betrachtet. Serbien ist in der Wahrnehmung der österreichischen Betriebe herausfordernd und instabil; zwar wird das Land etwas besser als Bosnien Herzegowina, aber trotzdem eindeutig negativ beurteilt. Serben sind Optimisten Umso mehr verwundert es, dass die Serben laut dem Prisma Südosteuropa-Wirtschaftsindex so positiv gestimmt sind wie kein anderes Land – auch positiver als Österreich. Der Index vergleicht das Wirtschaftsklima; hier haben die Serben in allen Kategorien die Nase weit vorn. Slowenien wird aus rot-weiß-rote Perspektive am meisten zugetraut; man hält den Wirtschaftsstandort für entwickelt und sieht Wachstumspotenzial. Allerdings meinen 4% der Befragten, der Markt wäre zu klein, um dort aktiv zu werden. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  cover 33 health economy Vernetzung Vinzenz Gruppe will neue ­Angebote schaffen 34 Übernahme Investiti­ onen im Gesundheits­ tourismus 35 Forschung BiotechFirmen unter steigendem Druck 36 Jubiläum Wäsche­ spezialist Wozabal feiert Firmengeburtstag 38 © APA/AFP/Daniel Roland © Wozabal Flügel für Pharmafirma © panthermedia.net/sima © &K/Nicholas Bettschart Simone Menne Die überraschend zurückgetretene Finanzchefin der deutschen AUA-Mutter Lufthansa, Simone Menne, wechselt zu Deutschlands zweitgrößtem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim. Sie wird dort neues Mitglied der Unternehmens­ leitung und ebenfalls den Bereich Finanzen verantworten. Job auf EU-Ebene Alternde Gesellschaft wird Herausforderung für Betriebe Franz Fazekas Auf dem aktuellen Jahreskongress der European Academy of Neurology (EAN) in Kopenhagen wurde Franz Fazekas, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie in Graz, zum President elect der Organisation gewählt; er vertritt damit 21.000 europäische Neurologen. Demografische Entwicklung wird zur Belastung: Sozial­ministerium startet Gesundheitsprogramme für ältere Beschäftigte. 34 forschung NAGELPILZ? Pharmaindustrie setzt auf E-Health WIEN. Der deutsche Pharmakonzern Merck kooperiert mit dem E-Health-Unternehmen HAPPYneuron. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainingsprogramm des Partnerunternehmens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstützen soll. Das ergänze das Angebot an Assistenzprogrammen für Patienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Ziel, digitale Plattformen und Technologien einzusetzen. Seite 39 Wirkt auch in schweren Fällen! Einfach. Schnell. Wirksam. WEIL SICH UMWELTSCHONUNG NACHHALTIG RECHNET. Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com dermovitamina.at Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen dieses Medizinproduktes informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker. Dermovitamina MICOBLOCK® hochwirksam gegen Nagelpilz www.erwo-pharma.com 34 health:care Freitag, 17. Juni 2016 Ziel: „Altersstrukturanalyse durchführen, für Ältere förderliche und belastende Bedingungen, wie etwa zu wenig Beleuchtung, zu viel Lärm oder zu großer Zeitdruck, analysieren und Arbeitsplätze alterns­ gerecht gestalten.“ Wichtige Bestandteile der Kampagne sind die „Europäischen Wochen für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“ im Oktober 2016 und 2017 und der „Europäische Wettbewerb für gute praktische Lösungen“. Reform scheitert an den Ländern © Gregor Nesvadba Martin Rümmele Es ist ruhig geworden um die Gesundheitsreform. Die gewünschte bessere Abstimmung von niedergelassenem Bereich und Krankenhäusern lässt weiter auf sich warten. Schuld sind vor allem die Bundesländer; sie wollen sich einerseits bei ihren größten und von ihnen selbst betriebenen Arbeitgebern – den Spitälern – nicht in die Karten schauen lassen und gleichzeitig mehr Geld vom Bund und den Krankenkassen, weil sie selbst wachsende Defizite haben. Bis September soll ein neuer Finanzausgleich zwischen Ländern, Gemeinden und Bund vorliegen, damit er mit Jänner 2017 in Kraft treten kann. Und Länder und Gemeinden fordern wieder einmal mehr Geld. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) rechnet „zu 70 Prozent“ mit einer Einigung über einen neuen Finanzausgleich. Mit einem „großen Wurf“ scheint der Finanzminister bei den laufenden Verhandlungen aber nicht mehr zu rechnen. Er deutete eine sogenannte Etappenlösung an, denn: „Ich habe lieber eine Etappenlösung als gar keine Lösung.“ Die Reformbereitschaft der Länder sei aber endenwollend, sagte der ÖVP-Minister und sieht folgendes „österreichisches Prinzip“ verwirklicht: „Jeder ist für Reformen, aber nicht bei uns.“ Er habe keine Lust mehr auf das Prinzip „Der eine bestellt, der andere bezahlt“, unterstrich der Finanzminister und brachte das Problem klar auf den Punkt. medianet.at Expertenrunde: I. Reifinger (ÖGB), K. Wittig (AUVA), J. Schitter (IV), A. Ritzberger-Moser (Soz.minist.), H. Weinke (AK), M. Kaun (WKÖ). Beschäftigte: Alt, aber gesund Mit dem demografischen Wandel steigt auch die Zahl älterer Beschäftigter in Unternehmen. Sozialministerium und die EU wollen Betrieben nun helfen, dass Ältere gesund bleiben. ••• Von Ulli Moschen WIEN. Bis zum Jahr 2030 werden mindestens 30% der gesamten Arbeitskräfte zwischen 55 und 64 Jahre alt sein. Um Unternehmen dazu zu motivieren, sich den Herausforderungen einer alternden Belegschaft zu stellen, startet die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) nun eine Informationskampagne; 36 Länder, darunter alle EU-Staaten, beteiligen sich daran. „Gesunde Arbeitsplätze sind die Voraussetzung für einen Verbleib Älterer im Beruf. Wir brauchen einen Kultur- und Wertewandel: Ich lade die Unternehmen ein, diesen Wandel gemeinsam voranzutreiben. Denn von förderlichen Arbeitsbedingungen profitieren Beschäftigte, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt“, sagt Sozialminister Alois Stöger (SPÖ). Der Blick für alternsgerechte Arbeitsplätze müsse in Österreich aber noch geschärft werden, erklärte Anna Ritzberger-Moser, Leitung Arbeitsinspektion, Sozialministerium, zum Start der Kampagne: „Hier gibt es bei vielen Unternehmen Nachholbedarf bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Verpflichtungen.“ Unter dem Motto „Gesunde Arbeitsplätze – für jedes Alter“ tauschten sich bei der Auftaktveranstaltung nun Vertreter des Sozialministeriums, der Sozialpartner, der AUVA und engagierter Unternehmen über die EU-Kampagne aus und präsentierten praktische Lösungen. Problembewusstsein Um das Problembewusstsein in Unternehmen zu schärfen und Wissen aufzuholen, nennt Arbeitsmedizinerin Elsbeth Huber vom Zentral-Arbeitsinspektorat im Sozialministerium drei Schritte zum Altersbeauftragte in Firmen Ihre praktischen Erfahrungen bei der alternsgerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen schilderten etwa Vertreter der Privatklinik Graz Ragnitz, der Wiener Josef Manner & Comp. AG und der Vorarlberger Zumtobel Group AG. Letztere habe den klassischen Arbeitnehmerschutz, ebenso wie die betriebliche Gesundheitsförderung, das Generationenmanagement bis zum Führungsverhalten und Betrieblichen Eingliederungsmanagement „auf dem Radar“, wie Mario Wintschnig, Arbeitsfähigkeitsbeauftragter (Head of Health and Age) der Zumtobel Group AG, versichert. „Jetzt kümmern wir uns besonders um unsere weiblichen Mitarbeiter – die letzte Befragung hat gezeigt, dass sie besondere Aufmerksamkeit brauchen.” Das Beratungsprogramm für Betriebe und Personen unter dem Titel fit2work hat den Fokus, besonders ältere Mitarbeiter professionell einzugliedern. Das in Europa einzigartige Online-Produkt www. arbeitundalter.at bündelt besonders für Klein- und Mittelbetriebe konkrete Tipps, Lösungen und wertvolle Informationen zum Thema alternsgerechtes Arbeiten auf einer Website. Fazit der Veranstaltung und eines Roundtables zum Thema war, die bestehenden Programme und Initiativen im Rahmen der EUKampagne zu vereinen und natürlich dafür zu sorgen, dass die Österreicher durch die richtige Gestaltung von Arbeitsplätzen ­arbeitsfähig bleiben. Vernetzung gefordert Die Vinzenz Gruppe plant Gesundheitsparks und setzt auf Zusammen­arbeit und Gemeinnützigkeit statt Konkurrenzdenken. ••• Von Ulli Moschen © Vinzenz Gruppe/Martin Nußmann WIEN. 88% der Patienten wünschen sich eine stärkere Vernetzung und örtliche Bündelung jener Stellen, die mit der Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden zu tun haben. Das sind die Ergebnisse der vom Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag der Vinzenz Gruppe im Mai durchgeführten ­Patientenbefragung. Reinhard Raml (IFES) und Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe) stellten die Studie vor. Angebot bündeln „Faktum ist, dass das Angebot einer umfassenden und gebündelten Versorgung, vom Allgemeinmediziner bis zum hochspezialisierten Spitalsbereich, sehr stark nachgefragt wurde“, fasst IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml zusammen. Die zugkräftigsten Argumente für eine solche Vernetzung und örtliche Bündelung sieht er als kongruent mit der von den Befragten angestellten Problemanalyse. Für sich genommen werden bestehende Institutionen wie der Hausarzt oder die Betreuung in Krankenhäusern positiv beurteilt, allerdings sehen 70% der Befragten die Wartezeiten auf Termine beim Facharzt, auf Röntgen-, MRT- und CT- Untersuchungen oder Operationen als problematisch an, ebenso die fehlende Überprüfbarkeit einer Diagnose oder Therapie und die „Lauferei“ zwischen verschiedenen Stellen. Die Vinzenz Gruppe plant in den kommenden Jahren an allen sieben Standorten des Ordensspitalsverbunds in Wien und Oberösterreich sogenannte Gesundheitsparks, in denen niedergelassene medizinische Leistungen das klassische ambulante und stationäre Angebot ergänzen. Eigene Zentren Vorstand Michael Heinisch will den Vorstoß der Vinzenz Gruppe nicht als Konkurrenz zur Einzel­ ordination oder geplanter Primary Health Care-Zentren (PHC) verstanden wissen: „Die Herausforderungen der künftigen Gesundheitspolitik sind groß genug für alle – da wird es Einzelordinationen genauso brauchen wie PHC oder eben Gesundheitsparks, wie wir sie planen.“ Wie bisher schon in den Krankenhäusern gilt in dieser künftigen Form der Zusammen­ arbeit das Prinzip der Gemeinnützigkeit. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  health:care 35 Investitionen im Thermenbereich ••• Von Ina Karin Schriebl BADEN/BAD GLEICHENBERG. Die steirische Therme Bad Gleichenberg im Besitz der Haselsteiner Familien-Privatstiftung wird verkauft, die Verträge sind unterzeichnet. Mitte Juli soll der Deal dann endgültig abgeschlossen werden. „Für mich ist es kein strategisches Investment und deshalb geben wir es her“, wird Bautycoon Hans Peter Haselsteiner in Medien zitiert. Tatsächlich war die Therme immer auch ein Sorgenkind. Käufer sind Investoren um den Steirer Walter Schiefer; er nimmt nicht nur eigenes Geld in die Hand, sondern kann offenbar auf eine prominente Geschäftspartnerin und Geldgeberin zählen – auf Anita Müller, Frau des deutschen Drogerieketten-Betreibers Erwin Müller aus Ulm. Anita Müller hat sich abseits des Drogerie-Konzerns ein eigenes geschäftliches Standbein im Gesundheitsbereich aufgebaut. Der Kaufpreis wird mit rund 20 Mio. € beziffert, sieben Mio. € sollen als Zuschuss fließen. Mit dem Großteil des Kaufpreises sollen Verbindlichkeiten abgelöst werden. sel von Wohnblocks umstellt, das Hotel selbst aber nicht revitalisiert wird. „Trotz der baulichen Erweiterung bleibt der Anteil der Grünflächen in etwa gleich, die bebaute Fläche wird wie schon jetzt weniger als 32 Prozent der Gesamtfläche ausmachen“, sagt der Immo- bilienentwickler. Die malaysische K.Y.A.T.T.-Gruppe um den österreichischen CEO Siegmund Kahlbacher hat mit Mai das Thermenhotel Vier Jahreszeiten im burgenländischen Lutzmannsburg wiedereröffnet, bis zum Sommer soll das Hotel Sacher in Baden folgen. © Burgenland Tourismus Änderungen bei Problemfällen im Bereich Gesundheits­ tourismus: Die Therme Gleichenberg wechselt nun den Besitzer, das Badener Hotel Sauerhof wird modernisiert. Die Therme Gleichenberg in der Steiermark wird verkauft. act. worldwide. Debatte in Baden In Baden wiederum will die Investoren- und Betreibergruppe K.Y.A.T.T. nach Protesten einer Bürgerinitiative rund um Umbaupläne für das Grand Hotel Sauerhof die Revitalisierungsplämne genauer vorstellen. K.Y.A.T.T. will das Grand Hotel, das seit dem Konkurs im Februar 2014 geschlossen ist, als Fünf-Stern-Gesundheitshotel wiedereröffnen. Eine Bürgerplattform befürchtet jedoch, dass der Park verbaut und das klassizistische Gebäude von Josef Kornhäu- gehälter Neuer KV für Kurund Reha-Betriebe WIEN. Die Löhne und Gehälter der rund 15.000 Beschäftigten von 130 privatwirtschaftlich betriebenen Kur- und Rehabetrieben werden ab 1. Juli 2016 um 1,3 Prozent erhöht. Darauf haben sich die Gewerkschaften vida und GPAdjp mit dem Fachverband der Gesundheitsbetriebe in der Wirtschaftskammer geeinigt. Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten für die Monate Oktober 2015 bis Juni 2016 rückwirkend eine Einmalzahlung in der Höhe von 220 €. Als Geltungsdauer des Kollektivvertrags wurde ein Zeitraum von 1.7.2016 bis 31.12.2017 vereinbart. Mit 1.1.2017 erfolgt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Basis der durchschnittlichen Inflationsrate von November 2015 bis Oktober 2016, teilten Gewerkschaften und Arbeitgeber mit. Die VAMED bietet als Entwickler, Planer, Errichter und Betreiber ein komplettes Projekt- und Dienstleistungs-Portfolio für das Gesundheitswesen. In 78 Ländern wurden bisher mehr als 760 Krankenhäuser, Reha- und Pflegezentren, gesundheitstouristische Einrichtungen und Thermenresorts erfolgreich realisiert. www.vamed.com 36 pharma:report medianet.at © MedUni Wien/raum-werk-stadt architekten ZT-GmbH Freitag, 17. Juni 2016 forschung WIEN. Präzisionsmedizin – oder auch „Personalisierte Medizin“ – ist der wichtigste Trend für die Medizin des 21. Jahrhunderts. Grundlage der Präzisionsmedizin sind modernste DiagnostikMethoden wie die Genom-Sequenzierung oder die molekulare Bildgebung. Je nach Charakterisierung des kranken Gewebes oder Stoffwechsels wird jeder Patient gezielt und ganz individuell behandelt. Am Wiener AKH wurde nun das Infrastrukturprojekt „Zentrum für Präzisionsmedizin“ im Rahmen eines Kick-off-Events an der MedUni Wien präsentiert, dessen Baubeginn für 2018 geplant ist; dort soll es künftig noch schneller und präziser möglich sein, Genanalysen bei verschiedensten Erkrankungen durchzuführen und noch rascher die richtigen präventiven Maßnahmen oder Therapien einzuleiten. Das Zentrum für Präzisionsmedizin, für dessen Errichtung insgesamt 60 Mio. € nötig sind, soll nach amerikanischem Modell von Sponsoren finanziert werden. Es ist das erste Mal, dass ein Projekt in diesem Umfang an der MedUni Wien über Fundraising finanziert werden soll. „Wenn 600.000 Menschen je 100 Euro in die Forschung und die Medizin der Zukunft investieren, haben wir das Geld zusammen“, sagt Suzanne Rödler von der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der MedUni Wien und Fundraising verantwortliche. © panthermedia.net/alexraths Neues Zentrum in Wien Moderne Arzneimittelforschung ist teuer; nach Patentablauf könnten die Produkte billiger werden, sagt IMS Health-Geschäftsführerin Erika Sander (r.). Biotech um Umbruch Der Kostendruck in den Gesundheitssystemen belastet die BiotechBranche. In Österreich wurde nun ein neuer Verband gegründet. auszeichnung Kampf für Rauch-Stopp GRAZ. Im Rahmen der feierlichen Inauguration als Rektor der Medizinischen Universität Graz wurde Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, auch das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) nahm die Überreichung persönlich vor und hob sein jahrzehntelanges Engagement auf dem Gebiet der Onkologie hervor. Vor allem aber würdigte sie damit die von ihm ins Leben gerufene Initiative ‚Don’t Smoke‘, „welche den Weg zu einer rauch­ freien Gastronomie maßgeblich bereitet hat“. Hellmut Samonigg: „Diese Auszeichnung unterstreicht die große Bedeutung, die unser Anliegen eines besseren Nichtraucherschutzes in der österreichischen Gesellschaft bekommen hat. Und sie schließt nahtlos an unseren eigentlichen Erfolg an – nämlich die Durchsetzung eines neuen Tabakgesetzes.“ „Als Onkologen konnten wir mit der Ini­ tiative zeigen, dass uns die Patienten wirklich am Herzen liegen“, so Samonigg, „und dass wir immer das große Ganze im Blick haben – die Vorbeugung, die bestmögliche gesamtheitliche Therapie und Betreuung, die psychische Begleitung und Palliativmedizin und sogar die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen.“ Präsidentin des neuen Verbandes. Biosimilars sind nach dem Patentablauf nicht vom Ersthersteller produzierte Biopharmazeutika – ähnlich den Generika. Sie sind in Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität gleichwertig zu ihren Referenzprodukten und ermöglichen Einsparungen, heißt es beim BiVÖ: „Mithilfe von Biosimilars kann das österreichische Gesundheitssystem nachhaltig und mit modernster Arzneimittelqualität entlastet werden“, sagt Möritz-Kaisergruber. Die bevorstehenden Patentabläufe von Biologika würden dazu führen, dass neben den bestehenden Anbietern weitere Unternehmen WIEN. Der Kostendruck im Gesundheitswesen bremst den jahrelangen Höhenflug der Biotech-Branche. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die das Beratungsunternehmen EY nun vorlegte. Während der vergangenen drei Jahre eilten die global operierenden BiotechUnternehmen von Rekord zu Rekord: die Umsätze in Europa und den USA stiegen allein 2015 um 13 Prozent auf 132,7 Mrd. USD (116,6 Mrd. €). Doch seit dem vergangenen Sommer ging die Marktkapitalisierung um ein Viertel zurück. Kommunikation mit Kassen Die Zahlen im laufenden Jahr würden an Schwung, die Investoren an Interesse verlieren. Den Grund dafür macht EY beim „zunehmenden Preisdruck wegen immer aggressiverer Maßnahmen der Krankenkassen und weiterer Kostenträger“ aus. Sie stören sich also daran, dass aus Sicht der Konsumenten viele Medikamente zu teuer sind. Angesichts dieser Entwicklung müssten Biotech-Firmen Kostenträgern, Ärzten, Patienten und der Öffentlichkeit den Wert ihrer Produkte klar vor Augen führen, so der Ratschlag von EY an BiotechUnternehmen. EY rät den Firmen, beispielsweise Krankenkassen oder staatliche Zulassungsbehörden schneller von der Wirksamkeit ihrer Therapien zu überzeugen. Zudem sollten sie ihre Geschäftsmodelle auf weniger, dafür erfolgsversprechendere Bereiche fokussieren. In Österreich reagiert die Branche unter anderem mit der Gründung eines eigenen Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ). „Die Schaffung von nachhaltigen Rahmenbedingungen für Biosimilars in Österreich ist dringend notwendig“, erklärt Sabine Möritz-Kaisergruber, Verband In Österreich reagiert die Biotechbranche auf den Kostendruck der Kassen mit der Gründung eines eigenen Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ). Präsidentin ist Sabine MöritzKaisergruber. © Biosimilarsverband Österreich/APA-Fotoservice/Hautzinger © Med Uni Graz ••• Von Katrin Waldner Schaffung von Rahmenbedingungen für Biosimilars ist dringend nötig. ­ iosimilars entwickeln und auf B den Markt bringen. „Wir rechnen in den kommenden zwei Jahren mit mindestens fünf verschiedenen bedeutenden Substanzen, teilweise sogar von mehreren Anbietern“, führt Möritz-Kaisergruber aus: „Mit der Gründung des BiVÖ bieten wir Unternehmen eine starke und freiwillige Interessensvertretung. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass durch den Einsatz von Biosimilars, bei nachgewiesener Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität, in Österreich bis 2020 Einsparungen von 300 Mio. Euro möglich sind. Ärzte, Apotheker und politische Entscheidungsträger sollen dieses Potenzial richtig einschätzen und berücksichtigen.“ Österreich hinkt nach Momentan hinke das österreichische Gesundheitssystem in der Erstattung anderen europäischen Ländern hinterher. Österreich habe kein auf Biosimilars zugeschnittenes Preiserstattungssystem. „Dies hat zur Folge, dass einzelne Bio­ similars gar nicht am österreichischen Markt verfügbar sind“, erzählt Erika Sander, Geschäftsführerin des Gesundheitstechnologie- und Marktforschungsunternehmens IMS Health. Um das Einsparungspotenzial nutzen zu können, brauche es aber ein Preis­ erstattungsmodell, das die deutlichen Unterschiede im Entwicklungs- und Herstellungsaufwand zwischen Biosimilars und Generika berücksichtigt. Biologika sind wichtig für die moderne Medizin und gewinnen immer mehr Bedeutung – sei es in der Behandlung von Krebs, Wachstumsstörungen, Diabetes mellitus, Anämie, Fertilitätsstörungen, Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis. „Der Bedarf nach hochwirksamen Biologika ist groß, der medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  pharma:report 37 Europäische Allergie-Experten diskutierten in Wien die wachsende Zahl an Erkrankten; die Therapiekosten liegen bereits bei 100 Mio. €. © Sanofi Allergene vermeiden bildung Austausch mit Nachwuchs Markt wächst kontinuierlich. 2015 ist der Umsatz in Österreich um 4,1 Prozent auf 317 Mio. Euro gewachsen. Der globale Biologikamarkt wird 2020 rund 360 Mio. betragen und 28 Prozent des Pharmamarktwerts ausmachen. Die Gesundheitssysteme der fünf größten EU-Länder könnten sich durch Biosimilars insgesamt 10 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 ersparen. Da die Patentrechte zahlreicher biologischer Arzneimittel mittlerweile abgelaufen sind oder in naher Zukunft ablaufen, werden Biosimilars für die breite Versorgung von Patienten immer bedeutender“, betont Sander. Was noch in den kommenden Monaten auf dem Markt kommen wird, zeigte sich dieser Tage beim amerikanischen Krebskongress (ASCO) in Chicago. Beispielsweise könnte eine Blutabnahme – eine „Flüssigbiopsie“ – teilweise belastende Biopsien ersetzen oder ergänzen. Die Biopsien sind notwendig, weil immer mehr medikamentöse Tumortherapien nach den Merkmalen der Krebszellen ausgesucht werden. Individuelle Diagnose „Vor allem die patientenspezifische, individuelle Diagnose mittels Einzelmolekülanalysen hilft uns, einen gezielten Diätplan zu erstellen und unerwartete Ausbrüche zu verhindern“, erklärt Karin HoffmannSommergruber vom I­nstitut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien, die gemeinsam mit Barbara Bohle (Leiterin des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung) und Zsolt Szépfalusi (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) das Organisationskomitee des europäischen Allergologenkongresses EAACI anführt, der nun in Wien stattgefunden hat. Am Kongress war vor allem das Management der Patienten mit schweren, lebensgefährlichen, anaphylaktischen Beschwerden ein © panthermedia.net/Gorilla Allergien Nach Angaben der Europäischen Stiftung für Allergieforschung sind derzeit 30% der Bevölkerung betroffen. 30% Thema. An der MedUni Wien wird derzeit – wie in er Allergologie allgemein – vermehrt untersucht, wie Zucker und Lipidstrukturen als Nahrungsbestandteile mit Allergenen interagieren und so deren Wirkung verstärken; Ziel dieser Untersuchungen ist es, künftig brauchbare Immuntherapien auch für Nahrungsmittelallergiker entwickeln zu können. Rund 100 Mio. € werden in Europa pro Jahr für Allergiebehandlungen ausgegeben. Am häufigsten treten noch immer inhalative Allergien auf; bei ihnen werden die Allergene über die Atemluft aufgenommen – mittels Pflanzenpollen, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben oder über Tierhaare. Fast eine Mio. Österreicher leidet an einer Pollenallergie und jeder Dritte an einer Gräserallergie. Die Zahl der von einer Allergie betroffenen Menschen steigt stetig weiter: Nach Angaben der Europäischen Stiftung für Allergieforschung sind derzeit 30% der Bevölkerung betroffen. auszeichnung Weniger Infektionen In Wien wurde eine Studie vorgestellt, wie Krankenhausinfektionen reduziert werden können. Resistente Keime führen zu massiven Problemen in Spitälern. © panthermedia.net/Tyler Olson Immuntherapie erfolgreich Auch in anderen Bereichen gibt es Positives zu berichten: Die KrebsImmuntherapie, bei der monoklonale Antikörper Tumorzellen für das Immunsystem wiedererkennund damit angreifbar gemacht werden sollen, hilft anscheinend bei mehr Krankheiten als bisher angenommen. „Die moderne Immuntherapie zeigt auch bei anderen Erkrankungen als dem Melanom oder Lungenkrebs offenbar eine Wirkung. Das alles muss sich aber noch in viel größeren Studien bestätigen lassen“, sagt der Wiener Onkologe Christoph Zielinski, ­Koordinator des Wiener Comprehensive Cancer Center. WIEN. Zwei Millionen Österreicher leiden darunter: Ihr Körper reagiert allergisch auf Stoffe, die eigentlich harmlos wären. 400.000 von den Betroffenen haben eine Birkenpollen-Allergie und zusätzlich eine damit verbundene Nahrungsmittelallergie, besonders gegen Apfel, Pfirsich, Haselnuss, Karotten und Sellerie. Schon als Kinder haben laut Schätzungen rund 80.000 Menschen eine primäre Nahrungsmittelallergie. Durch Kreuzreaktionen wie Hausstaubmilbe-Shrimps oder Ragweed-Melone erhöht sich die Zahl der Lebensmittelallergiker in Österreich auf rund 600.000. Weil es noch keine zugelassenen Immuntherapien gegen Nahrungsmittel­ allergien gibt, ist die Vermeidung des verursachenden Allergens die beste Methode, sich zu schützen. WIEN. 35 Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften waren im Rahmen des High Potential-Programms „NaturTalente“ zu Gast beim Pharmaunternehmen Sanofi. Unter dem Motto „Anforderungen an junge Führungskräfte“ erhielten die Studierenden im Rahmen von Workshops und Themenstationen wertvolle praxisnahe Einblicke und die Möglichkeit, sich mit Sanofi-Führungskräften direkt auszutauschen. „Programme wie NaturTalente tragen zur Stärkung der MINT-Fächer in der öffentlichen Wahrnehmung bei. Wir freuen uns, mit dieser Initiative junge Talente zu fördern und die Verbindung des naturwissenschaftlich-akademischen Bereichs mit der Industrie zu stärken“, sagte Johanna Hummer, Head of Human Resources bei Sanofi. NaturTalente ist ein High Potential-Programm der Universität Wien in Kooperation mit Uniport für Master- und PhD-Studierende der Mathematik, der Naturwissenschaften und der Informatik (MINT). Ausgewählte Unternehmenspartner wie Sanofi erhalten die Möglichkeit, im Rahmen eines sechsteiligen Kompetenz- und Persönlichkeitstrainings jene ausgewählten Nachwuchskräfte kennenzulernen, die jeweils von ihren Fakultäten nominiert wurden. © Bayer Austria/APA-Fotoservice/Neumayr © Biosimilarsverband Österreich/APA-Fotoservice/Hautzinger ••• Von Katrin Waldner WIEN. Die Häufigkeit von Spitalsinfektionen könnte halbiert werden. Das zeigt ein Beispiel aus Dänemark, das bei einem Experten­ gespräch in Wien präsentiert worden ist. Nach wie vor gibt es Nachholbedarf bei der Überwa- chung der Hygiene- und Mikrobiologiesituation in österreichischen Spitälern. In Dänemark tat man das, was weltweit als Standard für das Zurückdrängen der unnötigen bis lebensgefährlichen zusätzlichen bakteriellen Infektionen in Krankenhäusern gilt: Man etablierte ein Surveillance-System und wertete die verschiedenen Datenbanken aus. Die Hygienemaßnahmen wurden intensiviert, der Antibiotikagebrauch optimiert. Das Ergebnis, das innerhalb von vier Jahren erreicht werden konnte: „Bei den beatmeten Patienten in Intensivstationen konnte die Häufigkeit von Pneumonien halbiert werden. Die Clostridium difficile-Infektionen wurden regional um 30 Prozent, in manchen Spitälern um 50 Prozent reduziert“, so eine Expertin. (red) Bayer fördert Forschung WIEN. Im Rahmen des Abends der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft wurde kürzlich zum mittlerweile fünften Mal der Werner-Klein-Forschungspreis für Translationale Herz-Kreislaufforschung verliehen. Der von Bayer Austria gestiftete Forschungspreis ergeht heuer an Daniel Scherr für seine Arbeit zur Katheter­ ablation bei Patienten mit dauerhaft auftretendem Vorhofflimmern. „Für das Life-Science-Unternehmen Bayer ist die Kardiologie ein wichtiger Forschungsschwerpunkt. Neben der eigenen klinischen Forschung ist Bayer Austria auch die Unterstützung von akademischen Forschungsarbeiten ein Anliegen. Mit der Unterstützung dieses Preises leisten wir einen Beitrag zu einem besseren Leben für die Patientinnen und Patienten und tragen zur Festigung des Forschungsstandorts Österreich bei“, sagt Karin Rieder, Leiterin der Abteilung General Medicine bei Bayer Austria, anlässlich der Überreichung des Preises. Der Werner-Klein-Forschungspreis für Translationale Herz-Kreislaufforschung wird für kontinuierliche hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufforschung vergeben. Bayer Austria unterstützt diesen Preis zum mittlerweile fünften Mal in Folge. 38 Medizin:technik Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Netzwerk Neuigkeiten für MedTech-Banche Bildung Management für Gesundheit HALL. Mit dem BachelorStudium Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen bietet die Tiroler Universität UMIT in Hall in Tirol eine spezialisierte Ausbildung für den Wachstumsmarkt Gesundheit an. Ab dem kommenden Wintersemester wird das Studium in einer komplett neuen Struktur angeboten. Das Bachelor-Studium verknüpft seit mehreren Jahren eine umfassende allgemeine betriebswirtschaftliche Ausbildung mit Know-how über Gesundheitswesen und Gesundheitswirtschaft. Diese Mischung wird ab Herbst im Blended Learning-Format, also als Mix aus Online-Phasen und Präsenzzeit am Campus, angeboten. In den Online-Phasen nutzen die Studierenden eine moderne Online-Lernplattform, um sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen und gemeinsam mit ihren Kommilitonen Aufgabenstellungen zu bearbeiten. 2015 einen Standort in Rankweil, um auch den Westen Österreichs noch besser zu versorgen. „Eine derart lange Geschichte macht natürlich sehr stolz, bringt aber auch eine große Verantwortung mit sich. Mein Ziel und das Ziel meiner Mitarbeiter ist es, in allen Unternehmensbereichen eine sowohl technologisch, als auch organisatorisch solide Basis für ein anhaltendes gesundes Wachstum zu schaffen und so die Zukunft des Familienbetriebs nachhaltig und langfristig abzusichern“, erklärt Geschäftsführer Christian ­Wozabal. © Wozabal/Montage: B. Schmid LINZ. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MedTechBranche nahmen am 9. Juni an der Fachveranstaltung „Regulatory Affairs” des Medizintechnik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria an der FH Oberösterreich in Linz teil und informierten sich über die Neuerungen im Qualitätsmanagement für Medizinprodukte. Mit dem Titel „Regulatory Affairs – Qualitätsmanagement für Medizinprodukte“ richtete sich die Veranstaltung an Entrepreneure und weitere Akteure der MedTech-Branche, die Ideen für ein Medizinprodukt haben oder mit einem bestehenden Produkt oder einem Start-upUnternehmen am MedTechMarkt Fuß fassen möchten. Firmenchef Christian Wozabal feiert das Jubiläum seines Unternehmens und führt die Gruppe in der vierten Generation. Wozabal feiert 120. Geburtstag Portrait: Das Wäscheunternehmen Wozabal beschäftigt heute 950 Mitarbeiter an acht Standorten in Österreich; ­deren Gesundheit und Umweltschutz stehen im Zentrum. ••• Von Martin Rümmele LINZ/ENNS. Im Jahre 1896 legte Johann Wozabal den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. 120 Jahre und Millionen von Waschgängen später ist die Unternehmensgruppe ­Wozabal ein international ausgerichteter, oberösterreichischer Leitbetrieb mit acht Standorten und rund 950 Mitarbeitern. Die Evolution des Familienbetriebs vollzog sich von der Tuchschererei über die Färberei und chemische Reinigung bis hin zum absoluten Marktführer im Bereich Miettextilservice in Oberösterreich, Salzburg und Kärnten. Pro Tag verarbeitet Wozabal heute 150 Tonnen Wäsche von 2.000 Kunden und deren 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, der Hotellerie, Industrie und Pharmazeutik. Expansion im Vorjahr Mit dem Ausbau des Ennser Standorts zu einer der modernsten Wäschereien Europas im Jahr 2015 wurde die organisatorische Verlagerung der Zentrale nach Enns eingeleitet. Als Spezialist für die Aufbereitung von Bekleidung und Wäsche verpflichtet sich Wozabal zu strengsten Hygienevorschriften, die dank ständiger Investitionen in die modernste Technik laufend ­verbessert werden. Mit der Kennzeichnung aller Textilien durch einen UHF-Chip startete Wozabal neue Innovationen. Der ultrahochfrequente Chip hat eine große Wirkung: Er eröffnet viele Optimierungspotenziale im Wäschemanagement und sorgt für Kostentransparenz. Durch den Erfolg dieser Technologie konnte Wozabal sein Netzwerk zuletzt weiter ausbauen und eröffnete Hohe Umweltstandards Die Verbesserung der Umweltstandards und der Energieeffizienz genießt beim Klimabündnis-Partner und klima:aktiv-Preisträger ­Wozabal ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert, schildert der Firmenchef. Es wird sowohl im internen F&E-Bereich als auch mit externen Partnern laufend an den entsprechenden Prozessen gearbeitet. Aus diesem Grund zählte Wozabal zum wiederholten Mal auch 2016 zum exklusiven Kreis der Nominierten für den kürzlich verliehenen Energy Globe Award. Engagiert gibt sich das Unternehmen auch im Umgang mit den Beschäftigten: „Zeit und Gesundheit sind unsere wichtigsten Ressourcen. Unsere Mitarbeiter verbringen einen wesentlichen Teil ihres Tages bei uns im Unternehmen. Darum ist es für uns wichtig, dass sie dabei gesund sind, sich wohlfühlen und gern zur Arbeit kommen“, erläutert Christian Wozabal die Motivation für das Programm „WoziFit“. Fitnessprogramme Die körperliche Gesundheit fördert das Unternehmen etwa bei der täglichen Gymnastik oder der gemeinsamen Teilnahme bei Laufveranstaltungen wie dem Linz Marathon. Auch beim Neukauf von Maschinen, wie im Rahmen umfangreicher Investitionen im Jahr 2015, wurde auf die Ergonomie und den Bewegungsablauf geachtet. Auszeichnung für Software © MP2 IT-Solutions Das oberösterreichische Unternehmen MP2 IT Solutions hat mit Partnern eine neue Befund- und Pflegesoftware entwickelt. Christoph Kitzler (MP2 IT-Solutions) wurde für Software ausgezeichnet. LINZ. Die Softwarelösung MP2.infomed der MP2 IT-Solutions GmbH wurde beim Constantinus Award von über 150 Einreichungen unter die besten sechs IT-Innovationsprojekte gewählt. MP2 IT-Solutions entwickelte erstmals für das HerzKreislauf-Zentrum Groß Gerungs ein zentrales Befund- und Pflegedokumentationssystem. Die Softwarelösung bildet alle medizinischen Prozesse ab und dokumentiert diese. Damit erhält die Medizinsoftware, die am niederösterreichischen Standort Zwettl entwickelt wurde, bereits die vierte Anerkennung. Der Constantinus Award zeichnet österreichische Beratungs- und IT-Projekte aus und fand 2016 zum 14. Mal statt. „Dass unsere Medizinsoftware nun zum vierten Mal nominiert wurde und sich gegen so viele andere Projekte durchsetzen konnte, erfüllt uns mit großem Stolz“, freut sich Christoph Kitzler, Prokurist und technischer Leiter von MP2 IT-Solutions. ­„Inzwischen vertrauen bereits mehr als 25 Unternehmen im Bereich Reha, Kur, Pflege und Ambulatorien auf MP2.infomed.“ Expansion im Vorjahr MP2.infomed, das zentrale Befundund Pflegedokumentationssystem, wird von allen medizinischen Berufsgruppen im Herz-KreislaufZentrum Groß Gerungs genutzt. Die berechtigten Personen sehen und verwalten alle für sie relevanten Daten der Patienten auf einen Blick: Diagnosen, Verordnungen, Therapien und Medikation. „Keine bestehende Software-Lösung am Markt konnte all unsere Anforderungen erfüllen. Somit haben wir uns entschieden, gemeinsam mit MP2 IT-Solutions eine komplett neue Befund- und Pflegedokumentations-Technologie zu entwickeln“, sagt Fritz Weber, Geschäftsführer des Herz-Kreislauf-Zentrums Groß Gerungs. „MP2.infomed hilft uns, vor, während und nach dem Aufenthalt des Patienten den administrativen Aufwand entscheidend zu reduzieren. So bleibt mehr Zeit für unsere Patienten. Alle Abteilungen können Formulare, Reports und Arbeitslisten im System erstellen, warten und vernetzen; Papierakten und das hausintere Verschicken von Befunden sind damit nicht mehr nötig.“ (red) medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  e-health 39 Pharmariese Merck nutzt IT-Angebote ••• Von Ina Karin Schriebl WIEN. Der deutsche Pharmakonzern Merck kooperiert mit ­HAPPYneuron, einer Gesellschaft der französischen SBT Gruppe. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainingsprogramm des Partnerunternehmens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstützen soll. Die Vereinbarung ergänze das breite Angebot an Assistenzprogrammen für Patienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Engagement, digitale Plattformen und Technologien zum Nutzen von therapiebedürftigen Patienten einzusetzen, teilt der Pharmakonzern mit. Hirn-Training Das Programm von HAPPYneuron zum Training der kognitiven Fähigkeiten kann in die MSdialog-Plattform von Merck integriert werden, wenn sich der behandelnde Arzt davon einen Nutzen für seinen Patienten verspricht. HAPPYneuron will kognitive Fähigkeiten durch ein Gehirntraining mit wiederholten, unterhaltsamen Übungen und Spielen verbessern. Die Einlizenzierung ermöglicht Merck, seine E-Health-Lösung für Patienten mit MS zu erweitern. „Im Rahmen unseres langjährigen Engagements unterstützen wir an MS erkrankte Menschen mit therapeutischen und begleitenden Lösungen”, sagte Rehan Verjee, Chief Marketing and Strategy Officer im Biopharma-Geschäft von Merck. „Das neue Programm wird die MSdialog-Plattform für Patienten und Ärzte attraktiver machen, weil mit ihr die kognitiven Defizite angegangen werden und die kog- nitiven Fähigkeiten der Patienten besser überwacht werden können.“ MSdialog ist ein mandantenfähiges, cloudbasiertes Softwaresystem zur Unterstützung der MS-Therapie, das Daten zum Gesundheitszustand der Patienten erfasst und aufbereitet und so den Entschei- dungsprozess für Patienten und ihre medizinischen Betreuer verbessert. Das Softwaresystem bietet den Anwendern eine Erinnerungsfunktion für die Verabreichung ihrer Medikamente und überwacht die Therapieadhärenz der Patienten und die klinischen Daten. © shutterstock/David Carillet Immer mehr Pharmaunternehmen vernetzen ihre Angebote mit E-Health-Plattformen. Nun nutzt die deutsche Merck eine E-Health-Lösung für Angebote für MS-Patienten. Merck nutzt E-Health-Lösung, um Patienten an Medikamenteneinnahme zu erinnern. Stress lässt Sie nicht schlafen? Eine Zeitlang können wir Stress gut vertragen, er bewirkt das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben. Mag. Anita Frauwallner Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Probiotische Medizin Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings: wenn täglich negative Erlebnisse auf Körper und Seele einwirken, dann breiten sich im gesamten Organismus Entzündungen aus – zuerst speziell an den Oberflächenzellen des Darms, weshalb viele Menschen bei Stress auch mit Durchfällen reagieren. Diese fortschreitenden Schäden kann man jedoch nicht sehen, auch nicht in der Darmspiegelung – man kann die negativen Auswirkungen aber spüren: Schmerzen und Krämpfe, oft übelriechende Stühle. Zudem verhindert diese „stille Entzündung“ die Produktion des Glückshormons Serotonin und des Schlafhormons Melatonin, deren Entstehungsort ebenfalls im Darm liegt. Unser Gehirn reagiert darauf unerbittlich: anfangs nur mit schlechter Laune und häufigen Stimmungsschwankungen, später mit Konzentrationsschwäche, nervlicher Überlastung, Schlaflosigkeit und schließlich dem totalen Burn out. Durch die sich ausdehnende stressbedingte Entzündung sterben zudem die nützlichen Darmbakterien ab, es entstehen Lücken, durch welche Giftstoffe, Allergieauslöser und Krankheitserreger mühelos in den Blutstrom aber auch in die Nervenleitbahnen gelangen können, ein Teufelskreis aus Infekten und psychischen Problemen beginnt. Genau dafür wurde OMNi-BiOTiC® STRESS Repair* entwickelt. Damit sich so schnell wie möglich speziell jene Darmbakterien wieder ansiedeln, die eine ausgewiesene anti-entzündliche Wirkung haben. Diese aktiven Helfer arbeiten unermüdlich am Aufbau einer festen Barriere im Darm. In Studien zeigte sich der Rückgang der stressbedingten Entzündungen an der Darmschleimhaut bereits nach wenigen Wochen. Mit OMNi-BiOTiC® STRESS Repair steht Ihnen das richtige „Nervenfutter“ für Stressphasen zur Verfügung – einfach täglich abends einnehmen und am Morgen entspannt und gut gelaunt erwachen. Damit kann der Tag mit seinen immer neuen Anforderungen kommen. www.stress-repair.at Stress? pharma Tun Sie was dagegen! GSK sorgt online für Transparenz Dauerstress verursacht Entzündungen im Darm. WIEN. Das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline hat seinen lokalen Internetauftritt in Österreich komplett neu gestaltet. „Entscheidend waren neben den technischen und inhaltlichen Neuerungen ein Zugewinn in puncto Aktualität und Benutzerfreundlichkeit“, sagt Barbara Masser-Mayerl, Communications Manager bei GSK. „Besonders wichtig ist uns, dass wir im Zuge unserer Transparenzinitiative mit dem neuen Website-Bereich ‚Transparenzberichte‘ zukünftig eine leichte Navigierbarkeit hin zu unseren O ­ ffenlegungsberichten ermöglichen.“ Neben aktuellen Newsmeldungen finden sich Informationen zum Unternehmen GSK, zu den Tätigkeitsbereichen, zum GSK-Beitrag zu Ethik und Transparenz und zu Forschung und Entwicklung. OMNi-BiOTiC® STRESS Repair: Das richtige Nervenfutter für Ihren Darm. Damit Sie Ihren Stress besser verkraften. www.omni-biotic.com Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH * Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät) Sie suchen EINE Agentur? x p e r t . n e t w o r k 2.444 Wir haben und w issen (fast) alles über sie. Stand: 11.01.2016 Tel.: +43 1 919 20 - 2247 Mail: [email protected] | www.xpert.network Hier geht´s zu xpert.network: medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  cover 41 automotive business Sternenflotte top Mercedes liegt vor der Premium-Konkurrenz 42 Grünes Licht für E-Autos Zukunft in Österreich soll Stromern gehören 45 Autotest: Kia Sportage Große Leistung zum ­kleinen Preis 46 Neuer Player am Markt Drivy startet mit privatem Carsharing-Angebot 47 © xdefxx KTM-Streubesitz Wenig Resonanz auf Angebot MATTIGHOFEN. Die Cross Industries haben über die Cross KraftFahrZeug Holding GmbH den verbliebenen Streubesitzaktionären des Motorradherstellers KTM angeboten, ihre Aktien zurückzukaufen; geboten wurden 122,50 €. Lediglich 0,6 Prozent oder 66.560 Aktien von KTM waren noch im Streubesitz, aber nur 0,21 Prozent (22.490 Aktien) wurden bis zum Ende der Frist am 10. Juni der Cross KraftFahrZeug Holding angeboten. Nach Abwicklung des Deals werde die Bieterin 5.573.447 KTM-Aktien oder 51,39% am Grundkapital halten. Der indischen Autogruppe Bajaj gehören rund 48%. (APA) AVL-Tagung in graz China wird zum E-Leitmarkt © Panthermedia.net/Welcomia GRAZ. Der Motoren- und Antriebssystementwickler AVL trägt dem Aufstieg Chinas zum größten globalen Kfz-Markt Rechnung und widmete eine zweitägige Tagung den Entwicklungen aus und für China. CEO-Helmut List sagte, die technische Weiterentwicklung werde in den Megacities auch durch Förderungen und Zulassungsbeschränkungen gelenkt; dadurch sei China der Wachstumsmarkt für E-Mobilität und Hybridität. Für 2015 werde im Reich der Mitte laut List ein Produktionsvolumen von rund 35 Mio. Pkw prognostiziert. (APA) Fuhrparks bieten viel ­Optimierungspotenzial © Renault © Mazda/Helge Bauer Studie zeigt mangelnde Effizienz im Fuhrparkmanagement, in Österreich gibt es zudem noch Nachholbedarf bei „grünen“ Firmenwagen. 44 „Das Auto ist kein Sündenbock!“ Gastkommentar von Importeurs-Sprecher Günther Kerle. 42 Wie Gott in Frankreich Renaults neuer Espace „Initiale Paris“ im Test. 46 42  Hersteller & Zulieferer Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at Statistik austria Kfz-Zulassungen steigen weiter SALZBURG. ­Autohändler Pappas konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2015/16 um 13 Prozent auf 1,1 Mrd. € hochschrauben. Besonders stark entwickelte sich dabei die Zahl der verkauften Fahrzeuge im neuen Jahr, die seit Jahresbeginn um zwölf Prozent anstieg. In den drei vertretenen Ländern (Österreich, Ungarn, Deutschland) konnten 13.000 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft werden. Der Neuwagenabsatz aller Marken wuchs gar um 13,5 Prozent auf 9.159 Einheiten. Vor allem die Kernmarke Mercedes-Benz legte bei Pkw (+18%) und Nutzfahrzeugen (+10 Prozent) kräftig zu. (APA, red) Russland Markt weiter im Rückwärtsgang MOSKAU. In Russland ist der Verkauf von Neuwagen im Mai erneut eingebrochen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sei der Absatz mit 107.665 verkauften Autos um 14,5% zurückgegangen, teilte der Verband europäischer Unternehmen (AEB) mit. Mitverantwortlich für den Einbruch ist demnach die schwache russische Währung und die in der Rezession sinkende Kaufkraft vieler Haushalte. (APA) MICHELIN Verkäufe sollen deutlich steigen CLERMONT-FERRAND. Der französische Reifenhersteller Michelin will bis 2020 seine Autoreifen-Verkäufe um ein Fünftel steigern. Man wolle schneller als der Gesamtmarkt wachsen, teilte der Konzern kürzlich anlässlich eines Investoren-Tages mit. Außerdem soll der Umsatz in der Dienstleistungssparte im selben Zeitraum auf 2 Mrd. € verdoppelt werden. (APA) Warum ist immer das Auto schuld? Günther Kerle ist Sprecher der heimischen Autoimporteure; wir haben ihn gefragt, weshalb in der politischen Diskussion das Auto immer wieder als Sündenbock herhalten muss. Gastkommentar ••• Von Günther Kerle Thema „Auto“ in der veröffentlichten Meinung Einzug. Diese sind in erster Linie politisch-ideologisch gesteuert und Ausdruck einer entsprechenden Schwerpunktsetzung und medialen Stärke bestimmter Parteien und Organisationen in Österreich. Man kennt es ja aus der täglichen Politik – gern wird nach einem simplen Sündenbock gesucht. WIEN. Das Auto ist seit jeher ein mit großen Emotionen behaftetes Thema. Es steht für Freiheit, Unabhängigkeit und dient für viele Menschen regelrecht als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Klar ist, dass die Auseinandersetzung mit einem derart emotionalen Produkt und Thema auch entsprechend emotional erfolgt. Waren diese Emotionen früher noch nahezu ausschließlich positiv behaftet, so halten mittlerweile auch vermehrt Negativ-Debatten rund um das Verzicht ist für viele unmöglich Zusätzlich dazu spielt das Faktum, dass der große Teil der Österreicherinnen und Österreicher nicht auf ihr Auto verzichten will bzw. aus verschiedenen Gründen zumeist auch gar nicht auf ihr Auto verzichten kann, eine überaus wichtige Rolle. Denn seitens der Autofahrerinnen und Autofahrer fehlt es zwangsläufig an einem Druck­mittel. Sie können sich dem Produkt nicht einfach verweigern, und das ist jenen Protagonisten, die permanent das Auto schlechtreden oder die Autofahrer noch stärker ­finanziell belasten wollen, durchaus bewusst. Dazu kommt, dass der Staat gegenwärtig händeringend nach Einnahmequellen sucht und Diskussionen um weitere Steuererhö- Mercedes hält die Spitze Der Stuttgarter Premiumhersteller legt im Mai um 12,9 Prozent zu und kann damit seinen Vorsprung vor Audi und BMW behaupten. ••• Von Jürgen Zacharias STUTTGART. Die deutschen Premiumhersteller geben weiter Gas, allen voran Mercedes-Benz, das weiter das Tempo vorgibt und im Mai seine Verkaufszahlen um 12,9 Prozent auf 170.625 Wagen nach oben schrauben konnte. Damit ließen die Stuttgarter die Konkurrenz von Audi und BMW – die sich ebenfalls über Zuwächse freuen durften – hinter sich. Starkes Plus in China Wachstumstreiber war dabei einmal mehr der chinesische Markt, wo Mercedes gleich um 38,9% mehr Wagen losschlagen konnte, als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In Europa betrug das Plus dank zweistelliger Wachstumsraten in In den ersten fünf Monaten 2016 konnte Mercedes weltweit 818.000 Wagen verkaufen. Großbritannien, Italien und Spanien rund 14%, in den USA ging das Geschäft hingegen um einen Prozent zurück. Beinahe gleichauf mit Mercedes lag im vergangenen Monat BMW; die Münchner konnten rund um den Globus von ihrer Kernmarke © Mazda/Helge Bauer Autohändler mit deutlichem Plus Die Branche sichert Arbeitsplätze Leider ist vielen gar nicht bewusst, dass das moderne Leben, wie wir es kennen, ohne Autos zusammenbrechen würde. Ein gut funktionierender Individualverkehr ist Ausdruck einer hoch entwickelten Gesellschaft und wesentlich für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Automobilwirtschaft in Österreich leistet nicht nur einen unverzichtbaren finanziellen Beitrag für das Staatsbudget (rund 13 Mrd. Euro jährlich allein an Steuern!), sie sorgt auch für zahlreiche Arbeitsplätze (450.000 in Österreich, das entspricht jedem neunten ­Arbeitsplatz). Sie stärkt mit ihrer wirtschaftlichen Kraft sowie permanenten Forschung und Innovationen auf international höchstem Niveau den Standort und leistet durch überdurchschnittlich viele umwelttechnologische Entwicklungen einen bedeutenden Beitrag für die Umwelt. Zudem ist es uns ein zentrales Anliegen, den Bürgern weiterhin die freie Wahl ihres Verkehrsmittels zu überlassen. Wir fordern deshalb eine ideologiebefreite, ganzheitliche Verkehrspolitik und eine Abkehr von der Darstellung des Autos als Sündenbock, die sich nachweislich jeglicher Grundlage entbehrt. Wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Automobilbranche sichert direkt und indirekt rund 450.000 heimische Arbeitsplätze. © APA/AFP/Fred DuFour Pappas-BILANZ hungen aus vorgeschobenen klimapolitischen Gründen da sehr recht kommen. © APA/Markus Leodolter WIEN. Die Zahl neuer Fahrzeuge auf Österreichs Straßen entwickelt sich dynamisch nach oben. Allein im Mai legten die Kfz-Neuzulassungen um acht Prozent auf 38.588 Einheiten zu. Das Gros davon entfiel auf Pkw – mit einem Zuwachs von 7,3 Prozent auf 28.462 Stück, wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht. Die Nachfrage nach Benzinern zog demnach im Mai um 7,7 Prozent an, jene nach Diesel um 6,7 Prozent. Letztere stellten aber mit einem Anteil von 56,5% immer noch den größeren Teil an Neuzulassungen (benzinbetriebene Pkw: 41,2%). Zwischen Jänner und Mai stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,2 Prozent. (APA) Günther Kerle ist seit Kurzem Sprecher der rot-weiß-roten Automobilimporteure. 168.129 Fahrzeuge verkaufen – um 5,6 Prozent mehr als 2015. Wiederum nur knapp dahinter lag Audi; neue Modelle wie der verkaufsstarke A4 oder der große Geländewagen Q7 verliehen den Ingolstädtern im Mai Schub, der weltweite Absatz kletterte um 6,7 Prozent auf 164.150 Fahrzeuge. Wie Audi mitteilte, gingen die Geschäfte dabei vor allem in Europa deutlich besser (plus 9,7 Prozent), während die Verkaufszahlen in den USA lediglich um 1,6 Prozent wuchsen. In China, dem größten Pkw-Markt der Welt und zugleich größter Einzelmarkt der Oberklasse-Hersteller, zog der Absatz um 5,5 Prozent an. Das Rennen um die Position als größter Premiumhersteller 2016 bleibt damit weiter spannend: ­Audi lieferte in den ersten fünf Monaten insgesamt 784.250 Wagen aus, was einem Plus von 5,3 Prozent entspricht. Bei MercedesBenz summiert sich der Absatz auf gut 818.000 Wagen – um 12,3 Prozent mehr und BMW konnte 797.457 Fahrzeuge verkaufen, was einem Plus von rund fünf Prozent entspricht. Extra günsti g. Extras inklu diert. Die Edition 45 dreht noch eine extra Runde. Egal ob Hybrid, Diesel oder Benziner – sichern Sie sich einen Preisvorteil von bis zu 3.800 Euro für Auris, Yaris, Aygo und Verso, inklusive gratis Sonderausstattung. Jetzt bei Ihrem Toyota Partner. 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Allerdings sind die Unternehmen restriktiv zu ihren Mitarbeitern: Bei jedem zweiten Firmenwagennutzer in Österreich ist die Nutzung des Firmenwagens auf bestimmte Personengruppe begrenzt. In Deutschland hingegen ist es der überwiegenden Mehrheit laut der Untersuchung erlaubt, den Wagen unbegrenzt privat zu nutzen. WIEN. Ein „grüner Fuhrpark“ ist immer noch eine Seltenheit in österreichischen und deutschen Unternehmen. Während in Deutschland erst zehn Prozent der Firmen in „grüne“ Fahrzeuge investiert haben, sind es hierzulande zumindest 14%. Immerhin 47% können sich vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, und 20% haben dies konkret geplant. Das sind nur einige der vielen Ergebnisse einer Kienbaum-Umfrage – eine Kooperation zwischen Kienbaum Beratungen GmbH und dem Forum Personal des ÖPWZ – unter 246 österreichischen Firmen, deren Angaben in den „Firmenwagen­report 2016 – Österreich“ eingeflossen sind. 60.000 Unterschiede in Privatnutzung Auf die Frage, welche Umweltmaßnahmen die Unternehmen im Hinblick auf einen grünen Fuhrpark bereits durchführen und welche geplant sind, ergibt sich folgendes Bild: In Österreich realisieren schon 62% der Firmen Pool Cars, und gut ein Drittel achtet bei der Auswahl darauf, wie viel CO2 das jeweilige Fahrzeug ausstößt. ­Dennoch haben über 51% der Dienstwagen einen CO2 Ausstoß von mehr als 130 g. Kostspielige Mobilität Geschäftsführer fahren in Österreich Firmenfahrzeuge, die im Median 60.000 € kosten und damit rund doppelt so viel wie die Firmenfahrzeuge von Außendienstmitarbeitern. Euro Fahrzeug „nicht wegzudenken“ In vielen Positionen sind Firmenwagen ein Standard: 94% der Geschäftsführer und 79% der oberen Führungskräfte in Österreich steht ein Firmenwagen zur Verfügung; in Deutschland sind es 92 beziehungsweise 78%. Auch in Fachfunktionen sind Firmenwagen weit verbreitet: Zum Beispiel haben 82% der Außendienstmitarbeiter in österreichischen Firmen einen ­Anspruch auf einen Firmenwagen, in Deutschland sind es demgegenüber 73%. „Der Firmenwagen gilt als fester Bestandteil von Vergütungspaketen vieler Unternehmen und ist bei Top Führungskräften und im Außendienst nicht mehr wegzudenken“, sagt Alfred Berger, Leiter Compensation & Performance Management bei Kienbaum Österreich. Der Experte weiter: „Wenn ein Firmenwagen strategisch geschickt eingesetzt wird, kann er auch als Motivationsanreiz wirken. Außer- Wenn ein Firmenwagen strategisch geschickt eingesetzt wird, kann er als Motivationsanreiz dienen. Alfred Berger Kienbaum Österreich dem wäre in vielen Unternehmen eine Firmenwagenpolitik mit klareren Regelungen wünschenswert. Dazu zählt auch, die Einhaltung der Firmenwagenregelungen aktiv zu fördern, um Missstimmungen zu vermeiden und die Anreizfunktion von Firmenautos voll zu nutzen.“ Das durchschnittliche Anschaffungsbudget für Firmenwagen (siehe Grafik) liegt in Österreich bei Spezialisten und Außendienstmitarbeitern zwischen 25.000 und 36.000 €. Auf der oberen Führungsebene beträgt das Anschaffungsbudget in Österreich zwischen 30.000 und 50.000 €. Und Geschäftsführer fahren Firmenwagen, die im Median 60.000 € kosten (in Deutschland sind es 70.000 €). medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  hersteller & Zulieferer  45 E-Auto-Überlegungen © fleetconvention.at Österreich: ein Plan für Stromer Die Veranstalter durften sich bei der zweiten Auflage der Fleet Convention über 550 Besucher in der Hofburg freuen. Fuhrpark all over 2. Fleet Convention in der Wiener Hofburg überzeugte mit Fachvorträgen und ihren vielen Networking-Möglichkeiten. Die meisten Unternehmen nutzen für ihren Firmenwagen übrigens Full-Service-Leasing: In Österreich wählt gut die Hälfte der Firmen diese Form der Anschaffung und Betreuung; in Deutschland sind es knapp zwei Drittel. Gekauft werden die Firmenwagen in Österreich durchschnittlich in rund 30% der Unternehmen, in Deutschland dagegen von lediglich 15%. (jz) Besucher stimmen ad hoc ab Eine Neuerung, die vom Publikum rege genutzt wurde, stellte heuer die Möglichkeit des Live-Votings dar: Mittels Abstimmgeräten an jedem Sitzplatz konnten die Besucher während der Referate ad hoc zu ihrer Meinung befragt werden. So zeigte sich etwa, dass 45% der anwesenden Unternehmer 2016 die Anschaffung eines E-Autos pla- Eignung für E-Mobilität geprüft werden. Interessant gestaltete sich auch die Podiumsdiskussion „Kann man mit E-Mobilität sparen?“ nen, 78% Optimierungspotenzial in der Fuhrparkverwaltung sehen und 66% eine CarPolicy im Einsatz ­haben. Neben der ausgezeichneten Networking-Möglichkeit überzeugten die Fachvorträge und die zahlreichen Marktplatz-Präsentationen. Dabei zog sich das Überthema ­„Effizienz im Fuhrpark“ durch alle Referate. Insbesondere der E-Mobilität wurde breiter Raum gewidmet, da die Attraktivität von Stromern durch die Steuerreform für Unternehmer und Mitarbeiter (Vorsteuerabzug, kein Sachbezug) stark gesteigert wurde (siehe rechts). Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive, präsentierte die neue Dienstleistung „e-fleet – der Fuhrpark der Zukunft“, bei der alle Aspekte des Kundenfuhrparks hinsichtlich der Zahlreiche weitere Vorträge „Best Practice – von den Besten lernen“ bildete das Motto weiterer Vorträge. So lieferte etwa Markus A. Falk, Fuhrparkmanager von SAP Deutschland, den heimischen Flottenverantwortlichen Denkanstöße in puncto Car Policy, (proaktivem) Schadensmanagement und Einsparungsmöglichkeiten durch E-Autos. Steuerberaterin Patricia Hueber filetierte das in Österreich heiß diskutierte Thema „Vorsteuerabzug“, und Henning Heise, GF der heise fleetconsulting gmbh, präsentierte (siehe auch Text unten) die Studie „Effizienz in österreichischen Fuhrparks“. (red) E-Mobilitätsplan noch 2016 Damit ist die reibungslose Fahrt für Stromer von Bratislava über Wien bis nach München gesichert. Bis 2020 soll Österreich flächendeckend mit Ladestationen ausgestattet sein, so das Ziel von Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Der sich seit einem Monat im Amt befindliche Minister will noch heuer einen „Elektromobilitätsplan“ vorstellen. Ähnlich dem norwegischen Modell seien viele Varianten der Förderung – von Elektroautos bis hin zur Nutzung von Busspuren oder einem Prämiensystem – denkbar, so Leichtfried. Der Minister ist überzeugt, dass Elektroautos in Zukunft den Weltmarkt beherrschen werden. Aber Österreich und viele europäische Länder würden dem Vorzeigeland Norwegen noch weit hinterherhinken; dort konnte die Zahl der Elektroautos innerhalb von acht Monaten auf 20% erhöht werden. (red) Es fehlt oft an der Effizienz heise fleetconsulting präsentierte im Rahmen der Fleet Convention eine ­umfassende Untersuchung zur Effizienz in der Fuhrparkpraxis. WIEN. Kosten und Aufwand eines professionellen Fuhrparkmanagements werden in der Praxis oft unterschätzt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von heise fleetconsulting zur Effizienz in der Fuhrparkpraxis. Demnach werden Budgets in Größenordnungen von sechsstelligen Eurobeträgen häufig „nebenbei“ und von engagierten, aber ungeschulten Mitarbeitern verwaltet. Und deshalb würden durchschnittliche Fuhrparks oft auch ein beachtliches Optimierungspotenzial sowohl beim Verwaltungsaufwand als auch bei den Kosten bieten. Umfassende Analyse Für die Studie wurden zunächst die wichtigsten Rahmenbedingungen wie Fuhrparkgröße, Finanzierungs- modelle, Laufzeiten sowie die Existenz einer Car Policy im Unternehmen erhoben. Die Fuhrparkverantwortlichen mussten außerdem ihre Prioritäten im Fuhrparkmanagement nach Kosten, Organisationseffizienz, Umwelt- und Nachhaltigkeitsfaktoren sowie Image und Mitarbeitermotivation reihen. „Wir wollen die Verantwortlichen auf das versteckte Potenzial hinweisen und aufzeigen, dass man schon mit kleinen Veränderungen große Effizienzsteigerungen erzielen und sich durch professionelles Fuhrparkmanagement das Leben erheblich erleichtern kann“, so Henning Heise, Geschäftsführer der heise fleetconsulting gmbh. „Last but not least lassen sich so auch die Kosten beträchtlich reduzieren.“ (red) © fleetconvention.at Service für Mitarbeiter: 94% der Geschäftsführer und 79% der oberen Führungskräfte steht in Österreich ein Firmenwagen zur Verfügung. WIEN. Diese Woche fand in der Wiener Hofburg die 2. Fleet Convention statt. Bei Österreichs größtem unabhängigen Fachevent für Fuhrparkbetreiber und KMU informierten sich mehr als 550 Besucher über Branchenentwicklungen, Zukunftsthemen, neue Fahrzeuge und aktuelle Dienstleistungen; mit dabei waren auch 46 Aussteller und 23 Referenten. WIEN. In Österreich wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 1.264 E-Autos (plus 97,8% im Vergleich zum Vorjahresquartal) neu zugelassen. Nicht zuletzt stieg die Zahl durch die steuerliche Begünstigung von Firmenwägen. Trotzdem ist der Anteil der Stromer am Gesamtmarkt sehr niedrig – noch, denn spätestens 2021 dürfte sich daran einiges ändern. Ab dann dürfen Neuwagen in der EU nämlich nicht mehr als 3,8 l auf 100 Kilometer verbrauchen und maximal 95 g CO2 pro Kilometer in die Luft blasen. Die heimischen Verantwortlichen im Bereich Verkehr, Infrastruktur, Forschung & Entwicklung und Elektrifizierung signalisierten dieser Tage in Wien „Grünes Licht“ für die Zukunft des fossilfreien Autoverkehrs. Anlass war die Fertigstellung des grenzüberschreitenden ­Ladenetzwerks auf der Westachse, „Crossing Borders“. Henning Heise ist Geschäftsführer der heise fleetconsulting gmbh. 46  Modell & Handel Freitag, 17. Juni 2016 medianet.at 20 Jahre skoda octavia 3 Kerzen auf der Geburtstagstorte kompakte alternative © Ford Ford Ka+: halbe Größe kleiner WIEN. Ford serviert als kleinere Alternative zum Fiesta ab Oktober 2016 den neuen Ka+. Preislich startet der knapp unter vier Meter lange Kleinwagen als Fünftürer mit 70 PS starkem Benzinmotor schon ab 9.950 €. In diesem Preis inbegriffen sind elektrische Fensterheber vorn sowie sechs Airbags, ESP und BerganfahrAssistent. Eine Klimaanlage gibt‘s in der zweiten erhältlichen Ausstattungslinie Cool & Sound, zusammen mit dem Infotainment-System Ford Sync, ab 11.450 €. Als Motor kommt ein 1,2 l-Benziner in zwei Leistungsstufen mit 70 oder 85 PS zum Einsatz. Der Vierzylinder erfüllt die Euro 6-Norm und soll im Zusammenspiel mit dem serienmäßigen manuellen Fünfgang­getriebe einen Benzinverbrauch von 5 l per 100 km nicht überschreiten. Der Ka+ wird für Europa in Indien produziert. (red) Der Kia Sportage – kein seltenes Bild auf Österreichs Straßen, und das nicht zuletzt wegen des Einstiegspreises von 23.990 Euro. Die Lust, aus dem Vollen zu schöpfen Der koreanische Hersteller Kia erobert die Herzen der Alpen­ republikaner. Mit welchen Mitteln, zeigt unser Test eines ­ausgesprochen großzügig ausgestatteten Kia Sportage. Das Wort „Vollausstattung“ ist fast untertrieben, lenkt man – wie wir – die Allradversion in der Platin-Ausstattung: Schönes Leder (wenn auch in der nicht gerade glücklichsten Farbwahl, nämlich beige), Sitz- und Lenkradheizung, Sitzlüftung, Zweizonenklima, autonomer und auch in engen Lücken tadellos funktionierender Einpark-Lenker, Notbrems- und Spurhalte-Assistent … Es ist, als hätte irgendjemand den koreanischen Ingenieuren am Beginn der Sportage-Entwicklungsarbeit die komplette Aufpreisliste eines europäischen Herstellers ins Pflichten- ••• Von Bernhard Katzinger WIEN. Welcher Autokäufer träumt nicht davon? Einmal so richtig in der Aufpreisliste wüten, kein Anhakerl-Kastl auslassen müssen. Stärkste Motorisierung, Top-Ausstattungslinie, schönste Lackierung, garniert mit Extras en masse. Vertreter der Fach-Journaille erleben dergleichen zwar mit höherer Frequenz. Angesichts der Preisliste des neuen Kia Sportage rückt diese Utopie aber auch für Frau und Herrn Österreicher ein Stück weit ins Mögliche. Die Koreaner verwöhnen um kleines Geld. heft geschrieben, und die fleißigen Koreaner hätten daraufhin nur eifrig genickt und sich an die Arbeit gemacht. Konkurrenzloses Angebot Kostenpunkt dieser Orgie an Komfort- (und auch Sicherheits-) Features, welche sich den Namen „Platin-Ausstattung“ durchaus verdient: ab 35.390 €. Mit in diesem äußerst konkurrenzfähigen Preis inbegriffen sind die schönen 19-Zöller, extra zu berappen an unserem Testwagen wären lediglich die Lackierung in geschmackvollem Metallic-Bronze sowie das Dynamischer Maxi-SUVan Üppige Größe, gepaart mit modernem Luxus: Der Renault Espace „Initiale Paris“ verspricht Fahren wie Gott in Frankreich. ••• V  on Bernhard Katzinger WIEN. Gekonnt und stilvoll kaschierten die Renault-Designer im luxuriösen Espace das opulente Raumbedürfnis einer GroßraumLimousine mit elegant-geduckter Haltung, die zusammen mit den großen Rädern in ausladenden Radkästen viel Dynamik ausstrahlen. So sieht kein Minivan aus? Natürlich nicht, Renault will sich an die beliebte Fahrzeuggattung des SUV annähern. Extravagante Dynamik So schnell der Wagen aussieht, beim Fahren hört sich die Sportwagen-Anmutung auf. Der EspaceLenker und seine Entourage reisen entspannt und weich gefedert, was wohl auch der Erwartungshaltung © Renault MLADA BOLESLAV. Ein Erfolgsmodell wird 20: Wie kaum ein anderes Modell der Autogeschichte steht der Škoda Octavia für den Wiederaufstieg einer Marke. Im Jubiläumsjahr bekommt die dritte Generation des Verkaufsschlagers eine umfassende Aufwertung. Wie die Konzernschwestern, bringt auch Škoda ab sofort einen Dreizylinder als Einstiegsmotorisierung zum Einsatz. Der neue 1,0 TSI, der das 1,2 l-Triebwerk ersetzt, beschleunigt die Limousine mit dem Siebengang-DSG (auch eine Sechsgang-Handschaltung ist erhältlich) in 10,0 s von null auf 100 km/h und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h. Sein maximales Drehmoment von 200 Nm liefert der Motor zwischen 2.000 und 3.500 U/Min. Ebenfalls neu bietet Škoda für die Motorisierungen ab 150 PS eine adaptive Fahrwerkseinstellung an, welche auf Knopfdruck Lenkung und Dämpfung in die Modi Comfort, Normal und Sport versetzt. In den RSModellen erlaubt das System auf Tastendruck unter anderem ein komfortableres Setup für das Fahren im Alltag. (red) © xdefxx © Skoda ­ icherheitspaket, das einen QuerS verkehrs-Assi einschließt, sowie das riesige Panorama Glasschiebeund Hubdach um 1.200 € extra. Bei all dieser Opulenz erscheint es umso unverständlicher, dass Kia die Allradmodelle des Sportage nicht mit der sonst serienmäßigen StartStopp-Automatik ausliefert. Nach wie vor ein Thema in jedem Verkaufsgespräch beim Kia-Händler wird die Garantie für sieben Jahre bzw. 150.000 Kilometer sein. Man ist ja auch nicht zu Unrecht stolz auf dieses nach wie vor konkurrenzlose Angebot. Der Renault Espace kostet in der Top-Ausstattungslinie Initiale Paris ab 48.400 Euro. des Espace-Käufers am ehesten entspricht. Extravaganz auch im Innenraum: Bei der Fahrerumgebung gibt sich Renault weiterhin erfinderisch. So wie beim vorletzten Modellwechsel zum Espace III die Bedienelemente für Klimaanlage und HiFi-System an die Innenraum- Alt(-bewährt), aber gut Auch über den Motor lässt sich nichts Schlechtes sagen – es sei denn, man rümpft über Kias Weigerung die Nase, dem Trend zur Hubraumschrumpfung zu folgen. Wir fahren 2,0 CRDi mit 185 PS, der uns kommod auch über längere Autobahnstücke transportiert und stets ausreichend Reserven bereithält. Dabei darf das Reisetempo aus Sicht der Erbauer knapp über die 200 km/h-Marke steigen. Die Sechsgang-Automatik frisst nicht viel von der gefühlten Leistung, sodass man sich das Komfortfeature gern dazubestellt. Geländefahrer, die den Allradbetrieb täglich brauchen, werden in der Regel allerdings zum Schalter greifen. So schön das Gefühl der üppigen Kraftreserve auch ist, an der Tankstelle zeigt sich erst, ob die Pferdestärken ihr Spiel zu übermütig getrieben haben. Der Hersteller spricht von im Drittelmix 6,3 l Diesel auf 100 Kilometer – unserem Eindruck zufolge muss man – vorsichtig formuliert – schon sehr zaghaft Gas geben, um diese zu schaffen. Wem Umwelt und Geldbeutel angesichts dieser Werte zu sehr am Herzen liegen, wird wahrscheinlich mit den kleineren Aggregaten glücklicher – etwa dem 1,7 CRDi mit 116 PS (4,6 Liter Verbrauch laut Norm) oder dem 1,6 Liter-Benziner, der 132 PS leistet. Das schmälert allerdings ein wenig das lustvolle Gefühl, bei der Ausstattung aus dem Vollen zu schöpfen. Ecken wanderten, wird nun alles, was es zu bedienen gibt, in einem großformatigen Touchscreen in der Mittelkonsole vereint, die sich schön nach hinten bis zum Automatik-Wählhebel zieht. Die TouchBedienung ist auf schlechten Wegen eine mühsame Zielübung, im Grunde aber Gewöhnungssache. Ökonomischer Frächter Gewohnt großzügig – und vielseitig – gestaltet sich der Lade- und/ oder Passagierraum. Um einen guten Tausender extra kommt der Espace mit 7 Sitzen, im Frachtbetrieb schluckt die Höhle hinter dem Fahrer bis zu 2.430 l. Dies alles bewegt in unserem Testwagen ein zeitgemäßer 1,6 l-Diesel mit 160 PS von der Stelle, der vor den Prüfern im Labor seinen CO2-Ausstoß auf 120 g/km beschränkt, was den Wagen auf der Wunschliste von Dienstwagenfahrern ein paar Plätze nach oben rutschen lässt. Wer auf die luxuriöse Initiale Paris-Ausstattung und ein paar PS verzichten kann, nimmt den 130 PS-Diesel und spart vor dem wohlwollenden Auge der Steuerbehörde nochmal 4 Gramm CO2 ein. medianet.at Freitag, 17. Juni 2016  Rund ums auto  47 Drivy startet in Österreich © Drivy Europas Marktführer für privates Carsharing will am rot-weiß-roten Boom zum geteilten Auto partizipieren. Drivys Geschäftsprinizip baut auf der privaten Vermietung von Fahrzeugen auf. WIEN. Egal ob stationsbasiert oder nach dem Free Floating-Prinzip, Carsharing liegt in Österreich voll im Trend. Das Teilen von Fahrzeugen hat sich längst als Alternative zum eigenen Auto etabliert, die Platzhirsche car2go und DriveNow dürfen sich über stetig steigende Kundenzahlen freuen. Nun gibt Drivy seinen Start in Österreich bekannt und will dabei mit einer neuen Form des Autoteilens punkten. Neue Carsharing-Form Die Plattform bietet Nutzern die Möglichkeit, Autos von nebenan flexibel zu mieten. Autobesitzer können ihren Wagen über die Plattform vermieten, wenn sie ihn selbst nicht benötigen. Ort und Zeitpunkt der Schlüsselübergabe vereinbaren Mieter und Vermieter untereinander. Der Autobesitzer legt individuell den Preis und die Verfügbarkeit des Autos fest – oft weit unter den marktüblichen Angeboten. Während der Mietdauer gilt eine eigens entwickelte Ad-hocVersicherung in Zusammenarbeit mit der Allianz, diese ist bereits im Mietpreis enthalten. Sie beinhaltet eine Vollkasko- und Haftpflichtversicherung sowie einen Schutzbrief. „Österreich ist ein vielversprechender Markt mit beeindruckenden Wachstumspotenzialen”, kommentiert Drivy Country Manager Heiko Barnerßoi den Start am insgesamt vierten Drivy-Markt. „Schon heute leben 41 Prozent der Haushalte allein in Wien ohne eigenes Auto – die restlichen stehen im Schnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. Das sind Ressourcen, die wir besser ausschöpfen müssen.“ Das notwendige Kapital für diesen Expansionsschritt sicherte sich Drivy mit seiner jüngsten Finanzierungsrunde, in der das Unternehmen 31 Mio. € einsammeln konnte. (red) Sterne runden nun die Flotte ab car2go nimmt nun auch Mercedes-Fahrzeuge in seine Flotte auf – der Launch erfolgt in Berlin. BERLIN. Daimler erweitert car2go um Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Sie ergänzen ab Sommer die Flotte von 900 smart fortwo in Berlin. Zunächst sind 300 Autos der Baureihen A- und B-Klasse sowie GLA und CLA zur spontanen Anmietung vorgesehen. Noch im Laufe des Jahres sollen weitere car2goStandorte die Fahrzeuge der Mercedes-Benz-Kompaktklasse mit ins Programm aufnehmen. Nachfrage befriedigen car2go-Geschäftsführer Roland Keppler begründet die Angebots­ erweiterung mit Marktanalysen, die gezeigt hätten, „dass es im innerstädtischen Mobilitätsumfeld eine zunehmende Nachfrage nach größeren Fahrzeugen gibt. Hier gibt es offensichtlich im persönlichen Mobilitätsalltag genügend Anlässe, wo es heißt ‚Jetzt ein Auto‘, und dann besser gleich und gern ein Auto für mehrere Personen.“ Das Unternehmen hofft, damit auch die Zahl seiner Kunden erhöhen zu können. „Wir wollen damit bewusst ganz neue Zielgruppen ansprechen und uns zusätzliche Märkte erschließen“, sagt Keppler. Diesem Anspruch wird auch das veränderte Markenbranding der neuen Fahrzeuge gerecht, die nicht in weiß-blau, sondern in serien­ mäßig angebotenen Farben lackiert sind. (red) Verbrauch: 3,7–6,6 l/100 km. CO2-Emission: 99–154 g/km. … UND DIE ERFOLGSGESCHICHTE GEHT WEITER! Der einzigartige ŠKODA Octavia. Profitieren Sie von der attraktiven ŠKODA Wirtschaftsförderung. Erleben Sie sein Raumangebot, sein herausragendes Design und das beruhigende Gefühl von Sicherheit. Das alles und vieles mehr macht den Erfolg des Octavia seit 20 Jahren aus. 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