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Die Therapie-empfehlungen Im Din-a4-format

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a Die Ernährungs-Docs Therapie bei Morbus Crohn Erstsendung: Montag, 06.02.2017, 21:00 Uhr Die wichtigsten Fakten im Überblick: Ziel der Ernährungstherapie ist, die beschwerdefreie Zeit (Remissionsphase) zu verlängern. Bei einem Schub (in der Akutphase) gelten besondere Empfehlungen, siehe Seite 4.  Essen Sie in Ruhe, und kauen Sie lange und gründlich. So erleichtern Sie dem Darm die Arbeit.  Meiden Sie unverträgliche Lebensmittel: frittierte und fette Speisen wie Pommes frites, Geräuchertes, paniert Gebratenes, zu stark gewürzte Speisen, zu heiße und zu kalte Speisen. Obst und Gemüse ggf. passieren, da Häute und Schalen etwa von Paprika und Apfel schwer verdaulich sind.  Meiden Sie Fertigprodukte. Sie enthalten häufig Emulgatoren, die im Verdacht stehen, Entzündungen im Darm auszulösen.  Statt zu Weizen greifen Sie gern auch mal zu anderen Getreiden wie Dinkel oder Roggen (geschrotet).  Schränken Sie Süßigkeiten ein – Zucker gilt als entzündungsfördernd. Bei Süßhunger notfalls zu dunkler Schokolade greifen (ab 70 %).  Sollten Sie unsicher sein, welche Mahlzeitenbestandteile Beschwerden ausgelöst haben, dann essen Sie „verdächtige“ Lebensmittel einzeln. Treten innerhalb eines Tages Beschwerden auf, sollten Sie auf dieses Lebensmittel besser verzichten. Bei Darmerkrankungen ist die Verträglichkeit von Lebensmitteln oft sehr individuell.  Probiotische Milchsäurebakterien aus Joghurt, Kefir oder Buttermilch sowie ballaststoffreiche Flohsamenschalen (nicht bei Stenosen!) helfen, die beschwerdefreie Zeit zu verlängern.  Entzündungshemmend wirken sekundäre Pflanzenstoffe, etwa Anthocyane (insbesondere in Heidelbeeren), Curcumin (in Kurkuma, Ingwer, mildem Currypulver) und Omega-3-Fettsäuren (in Fettfisch wie Lachs, Makrele, Hering sowie in Leinöl). Ebenfalls positiv wirken mittelkettige Fettsäuren (sogenannte MCT), die man besonders in schonend hergestelltem Kokosöl findet. Hafer liefert Zink und Beta-Glukane, die Entzündungen hemmen.  Trinken Sie viel, mind. 1,5-2 Liter am Tag. Insbesondere Kräutertees aus Fenchel, Löwenzahn, Schafgarbe und kohlensäurefreies Mineralwasser sind gut geeignet, in Maßen auch Kaffee, Espresso oder Schwarztee.  Grundsätzlich sollte eine Ernährungsumstellung immer mit dem Hausarzt oder einem Ernährungsmediziner besprochen werden. 1 a Die Ernährungs-Docs Docs Geeignete Ernährung rnährung in der de Remissionsphase Kategorie Empfehlenswert Eher nicht empfehlenswert Brot und Backwaren, Getreide, Beilagen, Knabbergebäck Mischbrot, Brötchen ohne Körner Feinbrot ohne Körner, Körner, Zwieback, Hafer, Hirse, Weizen, Gerste, Quinoa, Quinoa Amarant, Salzkartoffeln, Reis, Nudeln, Grieß Süßwaren, Süßungsmittel Butter-, Haferkekse, Butter Obstkuchen, Biskuit, Gebäck aus Rühr-, Rühr oder Quark-Öl Teig, Weingummis, Fruchtbonbons, Wackelpudding Wenig süßen, süßen z. B. mit: Zucker, Honig, Reissirup, Süßungsmittel (Cyclamat, Saccharin) Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Banane, Melone, Apfel, Birne, Mandarine, Orange, Kiwi, Papaya, Aprikose, Pfirsich (geschält) Oliven (geschält), Milde Gemüsesorten wie Zucchini, Brokkoli, Fenchel, Möhren, Spargel, Kohlrabi, rote Bete, grüne Bohnen und junge Erbsen, Tomaten Tomate (ggf. ohne Haut oder püriert); püriert) nach individueller Verträglichkeit: Kürbis, Mangold, Salat, Spinat Brot mit Körnern, Aufbackbrötchen, Pumpernickel, frisches Hefegebäck, fertige Müslimischungen, verarbeitete Kartoffelprodukte (Pommes frites, Kroketten, Kartoffelsalat, Chips). Nicht bei Stenosen: Vollkornmehl,l, Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Getreideflocken Schokolade, Marzipan, Sahnetorte, Blätterteig, Schmalzgebäck Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit, Lactit, Isomalt Obst (Kerne entfernen, ggf. pürieren) Gemüse Nüsse und Samen Fette und Öle In Maßen bzw. gut gekaut: gemahlene Nüsse, Sesam, Sonnenblumenkerne, Mandelmus In Maßen: Butter, omega-3haltige Pflanzenöle wie Rapsöl, Olivenöl, Leinöl*), Walnussöl, 2 Ananas, Feigen, Weintrauben, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Rhabarber, Trockenobst, SteinStein und Kernobst Generell blähendes lähendes Gemüse und Hülsenfrüchte, Auberginen, Artischocken , dicke Bohnen, weiße Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Kohlgemüse, Paprika, Rettich, Sauerkraut; Sauerkraut bei Stenosen generell nicht empfehlenswert empfehlenswert: Kürbis, Mais, Mangold, Pilze, Salat,, Spinat, Salatgurke, Salatgur Steckrübe Ganze Nüsse, Kerne und Samen; Samen geröstete und gesalzene Nüsse Normale Margarine, Schmalz, Mayonnaise a Die Ernährungs-Docs Docs Getränke 2–3 Liter/Tag Fisch und Meeresfrüchte 2 Portionen/Woche Wurstwaren und Fleisch Eier, Milchprodukte, Käse Weizenkeimöl*), Kaltpressölmargarine Stilles Wasser, ungezuckerte Kräutertees wie Kamille-, Kamille Fenchel Pfefferminz-, Fenchel-, Melissentee, verdünnte Obstsäfte (Apfel, Birne, Banane), wenig: Kaffee, Espresso, schwarzer Tee Seelachs, Dorsch, Kabeljau, Zander, Forelle, Scholle, Seehecht, Wels, Lengfisch, Schalentie wie Kraben und Schalentiere Hummer Je nach Fettverträglichkeit: Fettfische und Geräuchertes wie Makrele, Lachs, Hering, Thunfisch Fettarmes Fleisch: Huhn, Pute, mageres RindRind oder Kalbfleisch, Kaninchen, Wild, Bockwurst, Kassler, Mortadella, Geflügelwurst, KochKoch und Bierschinken, Corned Beef, Sülze Weichgekochtes Ei, E Spiegelei, Rührei, Omelett; Milch, Naturjoghurt, Buttermilch, Dickmilch, Quark (bis 20 % Fettgehalt), Frischkäse, fettarmer Schnittkäse, saure Sahne, Mozzarella Alkohol, kohlensäure-, kohlensäure und zuckerhaltige Getränke, eisgekühlte Getränke, pure Fruchtsäfte Fischkonserven, Fischsalate, panierter Fisch Fettes Fleisch: Ente, Gans, Schweinebraten, Salami, Streichwurst, Cervelatwurst Hartgekochtes Ei, Eiersalat; größere Mengen Sahne, Sah Schmand, Creme fraiche, lang gereifte Käse, Schimmelkäse *) Herstellung unter Ausschluss von Sauerstoff, Hitze und Licht (Oxyguard/omega-safe). (Oxyguard/omega safe). Optimal wirken Leinöl und Weizenkeimöl kombiniert. 3 a Die Ernährungs-Docs Geeignete Ernährung in der Akutphase Im entzündlichen Schub werden oft nur wenige, milde Lebensmittel vertragen. Jedoch ist es wichtig, trotz der Angst vor Beschwerden möglichst abwechslungsreich zu essen, um Nährstoffdefizite zu vermeiden. Empfehlungen und Hinweise für die Akutphase:  Essen Sie in Ruhe, und kauen Sie lange und gründlich.  Nehmen Sie etwa 6-7 kleine Mahlzeiten pro Tag zu sich.  Entlasten Sie den Darm, indem Sie wenig Ballaststoffe essen. Leicht verdaulich sind die Kohlenhydrate aus Weißbrot oder geschältem Reis.  Haferschleim (in Wasser aufgekochte Haferflocken) schont ebenso wie ein Brei aus Hirseschmelzflocken den Darm und liefert wichtige Nährstoffe.  Meist gut verträglich sind auch pürierte Suppen aus mildem Gemüse wie Kartoffeln, Blumenkohl, Brokkoli oder Zucchini.  Fisch, Fleisch und Eier beugen Eiweißmangel vor. Besser nicht aus der Bratpfanne, sondern gekocht, gedünstet oder im Ofen gegart.  Häufig kommt es zu einer schubbedingten Zuckerunverträglichkeit (Laktose, Fruktose, Sorbit), sodass Milchprodukte, Gemüse mit Schale und manche Obstsorten schwere Blähungen auslösen.  Durch die häufigen Durchfälle kommt es zu starkem Flüssigkeitsverlust – trinken Sie zwei bis drei Liter am Tag: am besten milde, ungesüßte Kräutertees (Kamille, Fenchel oder Pfefferminze), Grüntee oder stilles Mineralwasser. Auch Heidelbeer-Muttersaft wird empfohlen.  Durch die Gabe von 1-2 Esslöffeln Traubenzucker und 3 Gramm Kochsalz auf einen Liter Wasser oder Tee können Sie bei starkem Durchfall dem Elektrolyt-Verlust entgegenwirken.  Während eines Schubs kann es zu einem Nährstoffmangel kommen, vor allem an Kalzium, Eisen, Folsäure oder den Vitaminen D und B12. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt können Nahrungsergänzungen sinnvoll sein.  Diese Lebensmittel sollten Sie für einen Schub immer im Haus haben:  Zwieback und Knäckebrot  Mandarinen (aus der Dose) und Bananen  Babykost im Glas  Tiefkühlgemüse (Möhren, Zucchini, Brokkoli)  Tiefkühlfisch (ohne Panade)  Reis-, Hirse- und Haferschmelzflocken  Haferdrinks  Eier, Butter, Quark 4