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Diplomarbeit Susanne Rosenau (2001)

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Diplomarbeit am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie – Institut für Biologie – der Freien Universität Berlin Untersuchungen zur Quartiernutzung und Habitatnutzung der Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus (SCHREBER, 1774) im Berliner Stadtgebiet (Bezirk Spandau) Vorgelegt von Susanne Rosenau, geboren am 27.02.1970 in Berlin Titelbild Breitflügelfledermäuse Gutachter: Prof. Dr. Dietmar Todt Prof. Dr. Ekkehard Wachmann Berlin, 24.04.2001 "Wenn das Tagesgestirn am westlichen Horizont verschwunden ist und die Dämmerung niedersinkt, geht auch alles Getier, das die Sonne und die Wärme liebt, zur Ruhe. Dafür regt sich nun das Völkchen der Nacht, erwacht aus seinem Tagesschlummer und beginnt sein unsichtbares Leben, von dem wir kaum mehr als nur ein schattenhaftes Huschen, Schwirren und Wispern wahrnehmen." Martin Eisentraut, 1957 Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ..................................................................................................... 5 1.1 1.2 1.3 Methoden der freilandbiologischen Forschung an Fledermäusen ......................... 5 Stand der Forschungsarbeiten zur Biologie der Breitflügelfledermaus ................. 6 Ziel der vorliegenden Arbeit........................................................................................ 7 2 Biologische Grundlagen ............................................................................. 8 2.1 2.2 Zur Biologie der Fledermäuse ..................................................................................... 8 Biologie der Breitflügelfledermaus ........................................................................... 10 3 Untersuchungsgebiet und Untersuchungszeitraum .............................. 16 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4 Regionale Lage und naturräumliche Gliederung .................................................... 16 Das Ausgangsquartier der untersuchten Wochenstubenkolonie ......................... 18 Meteorologische Angaben ......................................................................................... 19 Klima und Wetter im Untersuchungsgebiet ..................................................... 19 Wetter im Untersuchungsgebiet im Jahr 2000 ................................................. 20 Untersuchungszeitraum.............................................................................................. 21 4 Material und Methoden ............................................................................. 22 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.7.1 4.7.2 4.7.3 4.7.4 4.8 4.9 4.10 Ausnahmegenehmigungen ......................................................................................... 22 Fang, Beringung und Vermessung der Breitflügelfledermäuse ............................ 22 Auswahl der Sender und der Fledermäuse für die Telemetrie ............................. 23 Befestigung der Sender an den Fledermäusen ........................................................ 24 Verfolgung der Tiere .................................................................................................. 26 Quartieruntersuchungen per Endoskop .................................................................. 26 Definitionen .................................................................................................................27 Wochenstubenkolonie ......................................................................................... 27 Quartiere ................................................................................................................ 27 Jagdgebiete............................................................................................................. 28 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) ................. 28 Fotodokumentation .................................................................................................... 29 Meteorologische Daten und Zeitangaben ............................................................... 29 Für die Auswertung verwendete statistische Methoden ........................................ 29 5 Ergebnisse ................................................................................................. 31 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 Telemetrie ..................................................................................................................... 31 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W1 ......................... 31 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W2 ......................... 32 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W3 ......................... 32 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W4 ......................... 33 Inhaltsverzeichnis 4 5.1.5 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 5.3 5.3.1 5.3.2 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Männchen M1 ........................ 33 Quartiere ....................................................................................................................... 33 Quartiere in Schornsteinen von Wohnhäusern (Q1, Q4) .............................. 36 Quartiere hinter Fassadenverkleidungen (Q2, Q3) ......................................... 37 Quartiere im Dachbereich hinter Regenrinnen (Q5 bis Q11) ....................... 40 Quartierwechselverhalten der Weibchen W1 bis W4 ..................................... 42 Gesamtnutzungsdauer der einzelnen Tagesquartiere ...................................... 43 Nächtliche Quartieraufenthalte .......................................................................... 44 Jagdgebiete ...................................................................................................................46 Darstellung der ermittelten Jagdgebiete ............................................................ 48 Habitatstrukturen der ermittelten Jagdgebiete ................................................. 52 Angaben zur untersuchten Wochenstubenkolonie ................................................ 54 Koloniegröße und Anzahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere.............. 54 Reproduktionsverlauf in der untersuchten Wochenstubenkolonie .............. 55 Ausflugzeiten......................................................................................................... 56 Nächtliche Ruhepausen außerhalb der Quartiere ............................................ 57 Sonstige Beobachtungen ..................................................................................... 58 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) ................. 59 6 Diskussion ................................................................................................. 61 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.4 Quartiere ....................................................................................................................... 61 Bevorzugte Quartiertypen ................................................................................... 61 Quartierwechselverhalten .................................................................................... 62 Quartierwechselverhalten während der Jungtieraufzucht .............................. 65 Räumliche Lage der Quartiere eines Quartiersystems .................................... 66 Quartiersituation der Breitflügelfledermaus in Berlin ..................................... 67 Jagdgebiete ...................................................................................................................68 Habitatstrukturen der Jagdgebiete und Wahl der Jagdgebiete ....................... 69 Jagdaktivität und Anzahl der Ausflüge pro Nacht .......................................... 70 Nächtliche Ruheplätze ......................................................................................... 71 Angaben zur Wochenstubenkolonie ........................................................................ 73 Koloniegröße und Anzahl der aufgezogenen Jungtiere.................................. 73 Eintritt der Geschlechtsreife und Verlassen der Wochenstubenquartiere ... 74 Ausflugzeiten......................................................................................................... 76 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) ................. 77 Die Methode der Telemetrie von Fledermäusen in einer Großstadt .................. 79 7 Zusammenfassung .................................................................................... 82 Anhang .................................................................................................................... 84 Inhaltsverzeichnis zum Anhang .................................................................................................... 85 1. Einleitung 1 5 Einleitung Fledermäuse sind schon seit langem von Interesse für verschiedenste zoologische Forschungsrichtungen. Während man sich in früheren Zeiten vor allem auf die systematische Einordnung der Tiere sowie auf die Erforschung ihrer Fähigkeit sich in der Dunkelheit zu orientieren konzentrierte, stehen heutzutage Untersuchungen der artspezifischen ökologischen Ansprüche im Vordergrund. Auf ihrer Grundlage lassen sich geeignete Maßnahmen für den Schutz der Fledermäuse entwickeln. Bestimmte Fragestellungen erfordern aufgrund der hohen Mobilität der Tiere und ihrer nächtlichen Lebensweise den Einsatz ausgewählter Methoden. 1.1 Methoden der freilandbiologischen Forschung an Fledermäusen Zugunsten der freilandbiologischen Forschung an Fledermäusen wurde von EISENTRAUT 1932 die Fledermausberingung in Deutschland eingeführt. Sie brachte Erkenntnisse zur Migration, speziell zum Wechsel zwischen Sommer- und Winterquartier. Ebenso konnten Quartiertreue, populationsökologische Fragestellungen und Fragen, das Alter der Tiere betreffend, geklärt werden [ROE-89], [ROE-95]. Seit etwa 20 Jahren kann die Aktivität von Fledermäusen mit einem Detektor erfasst werden. Die für den Menschen nur selten hörbaren Rufe der Fledermäuse können über ein Frequenzüberlagerungsverfahren in den hörbaren Bereich verschoben werden. Eine neue Generation von Fledermausdetektoren arbeitet nach dem Prinzip des Frequenzteilerverfahrens (Zeitdehnungsverfahren). Diese Art von Detektoren ermöglicht das Einspielen der Töne in einen Computer und somit eine bessere Auswertung der Daten [GEB-97]. Das Vorkommen einiger Fledermausarten und -gattungen kann auf diese Weise erfasst werden, sofern Sichtbeobachtungen der Tiere und Kenntnisse über deren Biologie und Habitatnutzung in die Auswertungen mit einfließen. Allerdings ist selbst mit neu entwickelten Aufnahmegeräten und hochspezialisierten Computerprogrammen die Zuordnung der einzelnen Arten ausschließlich auf der Grundlage ihrer Rufe noch nicht möglich. Eine andere Möglichkeit, die Aktivität von Fledermäusen aufzunehmen, bieten computergestützte Überwachungssysteme kombiniert mit Lichtschranken, mit deren Hilfe Ein- und 1. Einleitung 6 Ausflüge der Tiere automatisch registriert werden können [KUG-95]. Durch Verbindung der Lichtschranken mit Infrarotkameras lassen sich konkrete Aussagen zu Quartierwechselverhalten und Aktivitätsrhythmen treffen. Einen weiteren Fortschritt in der Fledermausforschung stellte die Entwicklung kleinster Telemetriesender dar. Bereits seit den 50-er Jahren wird die Radio-Telemetrie zur Erforschung von Lebensweisen, Aktivitätsmustern und ökologischen Ansprüchen von Tieren eingesetzt. Jedoch erst seit den 80-er Jahren sind die Telemetriesender für eine Befestigung an Fledermäusen klein genug, um die Lebensweise der Tiere nicht zu beeinträchtigen. Es liegen bereits zahlreiche Ergebnisse telemetrischer Untersuchungen an mitteleuropäischen Fledermausarten vor. Eine frühe telemetrische Arbeit an Fledermäusen wurde 1982 von STEBBINGS [STE-82] an der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) durchgeführt. Es folgten unter anderem Arbeiten an Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) [WOL-86], Großem Mausohr (Myotis myotis) [LIE-87], [VOG-88], [RUD-89], Großem Abendsegler (Nyctalus noctula) [KRO-88], [SCH-88], Braunem Langohr (Plecotus auritus) [FUH-91], Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) [HUE-91], [DEN-92], [CAT-96], Fransenfledermaus (Myotis nattereri) [HEI-98] und Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) [STE-98]. 1.2 Stand der Forschungsarbeiten zur Biologie der Breitflügelfledermaus Die Biologie der Breitflügelfledermaus wurde bereits in den 50-er Jahren intensiv mit Hilfe der damaligen Methoden untersucht. So sind unter anderem viele Erkenntnisse auf langjährige Beringungen an Wochenstubenkolonien dieser Art von HAVEKOST [HAV-60] zurückzuführen. Andere Arbeiten brachten Erkenntnisse zu Verbreitung und Ökologie [EIS-52], [EIS-57], [BLO-59], [NAT-60], [BAA-73], [KLA-76], [ROE-79], [HIL-82], [HEI-87], [BUR-88], [KUR-91], [SPI-93], [BAC-94], [ROB-97], [LUB-98A], Aktivitätsmuster [GLA-81], [KUR-82], [DEG-83], [HUE-91], [DIE-92], [CAT-95], [SCH-96] sowie Jagdverhalten und Habitatnutzung [CAT-90], [HUE-91], [DIE-92], [DEN-92], [CAT-96], [GAI-98]. KALLASCH [KAL-94], SCHMIDT [SCH-96], LUBELEY [LUB-98B] und SIMON et al. [SIM-99] lieferten Ergebnisse zu Quartierwahl und Quartiernutzungsverhalten. Untersuchungen zur Ernährung von Breitflügelfledermäusen wurden unter anderem von KURTZE [KUR-82], [KUR-88], BECK 1. Einleitung 7 [BEC-87], ROBINSON & STEBBINGS [ROB-93], GERBER [GER-94], CATTO [CAT-94] und VAUGHAN [VAU-97] durchgeführt. 1.3 Ziel der vorliegenden Arbeit Als Ergänzung der bisher vorliegenden telemetrischen Arbeiten zur Biologie der Breitflügelfledermaus in ländlichen Gebieten basiert diese Arbeit erstmals auf der Telemetrie von Breitflügelfledermäusen in einer Großstadt. Sie soll Erkenntnisse über Lage der Quartiere, die bevorzugten Quartiertypen und das Quartierwechselverhalten bringen. Anhand der Ergebnisse soll die Quartiersituation der Breitflügelfledermaus in Berlin dargestellt werden. Des Weiteren sollen Fragen zur Wahl der Jagdgebiete und zur Größe von Aktionsgebieten im Berliner Stadtgebiet geklärt werden. Mit Hilfe der Beringungsdaten sollen die Koloniegröße und die Anzahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere der untersuchten Wochenstubenkolonie ermittelt werden. Abschließend wird die Methode der Telemetrie von Fledermäusen in einer Großstadt diskutiert. 2. Biologische Grundlagen 2 Biologische Grundlagen 2.1 Zur Biologie der Fledermäuse 8 Die nach den Nagetieren artenreichste Säugetiergruppe der Fledertiere (Chiroptera) wird nach der Klassifizierung von G. S. Miller aus dem Jahre 1907 in die Gruppen der Fledermäuse (Microchiroptera) und Flughunde (Megachiroptera) unterteilt [MIL-07]. Mit 749 von insgesamt 925 Arten stellen die Fledermäuse, deren Verbreitungsschwerpunkt in tropischen und subtropischen Gebieten liegt, die große Mehrheit der Chiroptera. Ihre Artenzahl und Individuendichte nimmt nach Norden ab, sodass im kühlgemäßigten Klima Mitteleuropas nur noch 30 Fledermausarten aus drei Familien (Rhinolophidae, Vespertilionidae, Molossidae) anzutreffen sind [SCH-98]. Neben allgemeinen Merkmalen der Säugetiere wie der Besitz eines Haarkleides und die Ernährung der Jungen durch spezielle Milchdrüsen sind bei den Chiroptera die vorderen Extremitäten zu einem Flugorgan umgebildet: Die Mittelhandknochen und Fingerglieder des zweiten bis fünften Fingers sind stark verlängert, und zwischen ihnen, der Körperseite und der hinteren Extremität ist eine dünne, zweischichtige Flughaut (Patagium) aufgespannt, die ihnen als einzige Vertreter der Säugetiere einen aktiven Flug ermöglicht [NEU-93]. Im Gegensatz zu den Dermoptera (Pelzflatterer) sind die Fledertiere in der Lage, willkürlich Richtung, Höhe und Dauer des Fluges zu bestimmen. Bereits im 18. Jahrhundert versuchten Forscher, das Rätsel der Raumorientierung während des Fluges der überwiegend insektivoren und nachtaktiven Fledermäuse zu lösen. Der experimentelle Beweis, dass die Tiere zur akustischen Orientierung hochfrequente Schallwellen (8 – 215 kHz) nutzen, konnte jedoch erst 1938 von dem amerikanischen Forscher DONALD R. GRIFFIN erbracht werden [NEU-93]. Die im Kehlkopf erzeugten Ortungslaute werden über Nase (Rhinolophidae) oder Mund ausgestoßen und von Strukturen mit einem Durchmesser von mindestens 0,1 mm reflektiert. Mit den unabhängig voneinander beweglichen Ohren werden die zurückkehrenden Echos aufgefangen [NEU-93]. Die Vermutung, dass aufgrund der Entwicklung der Echoortung der optische Sinn bei den Fledermäusen stark reduziert sei, konnte durch Verhaltensversuche widerlegt werden [COT-85], [KRU-81]. 2. Biologische Grundlagen 9 Aus paläontologischen Untersuchungen zum Bau von Innenohr und Kehlkopf [NOV-85], zur Anatomie der Flugorgane und des Mageninhalts geht hervor, dass Fledermäuse den aktiven Flug und die Echoortung bereits seit langer Zeit beherrschen. Die ältesten bekannten Fledermausfossilien wurden in Wyoming/USA sowie in der Ölschiefergrube Messel bei Darmstadt entdeckt und stammen aus dem frühen Eozän (40 bis 60 Millionen Jahre). Bei Analysen des Mageninhalts der Versteinerungen aus der Grube Messel stellte sich heraus, dass die Tiere schon damals nachtaktive Fluginsekten jagten [RIC-99]. Rund 70 % der rezenten Fledermausarten leben von Insekten und Spinnen. 29 % nehmen ihre Nahrung in Form von Nektar, Pollen oder Früchten zu sich. Weniger als 1 % aller Fledermausarten ernähren sich von Kleinwirbeltieren wie z. B. Mäusen, Vögeln, Fröschen und Fischen. Lediglich drei Fledermausarten, die echten Vampirfledermäuse (Desmodontinae), haben sich auf das Blut von Säugetieren und Vögeln spezialisiert [NEU-93]. In unseren kühlgemäßigten Breiten halten Fledermäuse in der nahrungsarmen, kalten Jahreszeit Winterschlaf. Während der übrigen Zeit können die Tiere bei ungünstigen Umweltverhältnissen und in Ruhepausen ihren Energieverbrauch reduzieren, indem sie ihre Körpertemperatur von 35 – 42 °C auf 10 – 28 °C absenken sowie Herzschlag und Atemfrequenz herabsetzen (Tagesschlaflethargie und Torpor: Heterothermie) [NEU-93]. Sie sind in der Lage, ihre Körpertemperatur fakultativ und kontrolliert abzusenken sowie ohne äußere Energiezufuhr die normotherme Körpertemperatur wieder herzustellen [NEU-93]. Durch die anatomischen und physiologischen Anpassungen an ihre Umwelt wie das Flugvermögen, die Orientierung per Ultraschall und die Nachtaktivität haben sich vor allem die insektenfressenden Fledermäuse Lebensräume und Nahrungsquellen erschlossen, die sie fast konkurrenzlos nutzen können. Einzig die überwiegend nachtaktiven, insektivoren Nachtschwalben (Caprimulgi) können den Fledermäusen Konkurrenz sein. 2. Biologische Grundlagen 2.2 10 Biologie der Breitflügelfledermaus Die Gattung Eptesicus ist weltweit mit 32 Arten verbreitet [SCH-98] und in Europa mit zwei Arten vertreten: Der Nordfledermaus Eptesicus nilsonii und der in der vorliegenden Arbeit untersuchten Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus (Bild 2-1). Bild 2-1 Breitflügelfledermaus Die untersuchte Art zählt mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 62,6 – 82 mm und einer Flügelspannweite von 315 – 381 mm zu einer der größten europäischen Fledermausarten. Sie wiegt 14,4 – 35 g. Ihre Unterarmlänge variiert von 47,2 – 57,6 mm. Das Ohr mit fünf Querfalten ist relativ kurz (14 – 21,8 mm) und annähernd dreieckig. Der Tragus erreicht etwa ein Drittel der Ohrlänge, ist leicht nach innen gebogen und oben abgerundet. Die Fellfärbung variiert individuell von einem hellen Rauchbraun bis zu einem dunklen Schwarzbraun. Ventral ist das Fell etwas heller und meist von gelbbrauner Färbung. Ohren, Schnauze und Flughäute sind dunkel Schwarzbraun. 2. Biologische Grundlagen 11 Das Verbreitungsgebiet der Breitflügelfledermaus erstreckt sich von Süden über ganz Europa, mit Verbreitungsschwerpunkten in Dänemark [BAA-73], [BAA-86], Norddeutschland, den Niederlanden und in Polen [RED-95]. Verbreitungsgrenze ist nördlich der 55. Breitengrad (Bild 2-2). Sie verläuft durch Südengland und Südschweden. Es fehlen Nachweise aus Finnland, Norwegen und dem Baltikum [RED-95] sowie aus dem Norden Großbritanniens [COR-91]. Bild 2-2 Verbreitungskarte von Eptesicus serotinus – Quelle: [RIC-99] Das Höchstalter der Breitflügelfledermaus in Mitteleuropa liegt bei 19 Jahren und drei Monaten [ROB-93A], das Durchschnittsalter bei drei Jahren [RAC-92]. Die Besiedlung der Wochenstubenquartiere beginnt im April. Die Wochenstubenkolonien bestehen meist aus zehn bis 50 adulten Weibchen und erreichen selten eine Größe von bis zu 300 Individuen (PODANY, mündl. Mitt.). Sechs bis acht Wochen nach der Besiedlung, Ende Mai/Anfang Juni, wird in der Regel ein Jungtier pro Weibchen geboren [HAV-60]. Nach ungefähr sieben Tagen öffnen sich die Augen und die Jungtiere sind vollständig behaart [KLE-69]. Sie sind bereits mit etwa drei Wochen flugfähig, fliegen jedoch erst mit vier bis fünf Wochen das erste Mal aus dem Quartier aus [GEB-97], [SCH-98], [RIC-99]. Mit sechs bis sieben Wochen sind die Jungtiere selbstständig lebensfähig [GEB-97], [SCH-98]. Ab August beginnen sich die Wochenstubenkolonien aufzulösen [SCH-98]. Über das Paarungsverhalten von Breitflügelfledermäusen gibt es so gut wie keine Erkenntnisse. Es wird vermutet, dass die Paarungszeit Mitte August beginnt [SCH-98]. Ob sie bis 2. Biologische Grundlagen 12 ins Frühjahr reicht, ist nicht bekannt. Nach Erkenntnissen über das Fortpflanzungsverhalten des Großen Abendseglers (Nyctalus noctula) vermutet GEBHARD [GEB-97], dass die Weibchen aller Vespertilionidae im ersten Lebensjahr trächtig werden können und die Begattung bereits vor dem ersten Winterschlaf stattfindet. Im Gegensatz zu den Weibchen erlangen die Männchen die Geschlechtsreife erst nach dem ersten Winterschlaf. Beim Männchen lassen sich aufgrund der äußeren Betrachtung der Geschlechtsorgane Rückschlüsse auf die Paarungszeit und Paarungsbereitschaft schließen: Während der Spermatogenese im Spätsommer und Frühherbst sind die Hoden groß und deutlich sichtbar, da sie zu dieser Zeit außerhalb der Bauchhöhle liegen. Breitflügelfledermäusen haben keine durch Melanocyten dunkel pigmentierte Tunica vaginalis, ein äußerlich sichtbares Gewebe um Hoden und Nebenhoden, wie es z. B. bei Myotis-Arten und dem Großen Abendsegler (Nyctalus noctula) zu finden ist. Bereits 1859 wurde festgestellt, dass bei Zwergfledermäusen (Pipistrellus pipistrellus) die Begattung vor der Ovulation stattfindet [PAG-59]. Weitere Untersuchungen bestätigten diese Entdeckung auch für andere Fledermausarten, sodass sich allgemein sagen lässt, dass die Begattung im Herbst und das Follikelwachstum, die Ovulation und die Befruchtung erst im Frühjahr stattfinden [GEB-97]. In den letzten Jahren wurden verstärkt Quartiere und Quartierwechselverhalten der Breitflügelfledermäuse untersucht. Die Untersuchungen ergaben hinsichtlich dieser Fragestellungen unterschiedliche Ergebnisse: DENSE [DEN-92] unterschied in ein Haupt- und vier Ausweichquartiere, wohingegen HÜBNER [HUE-91], CATTO et al. [CAT-96] und ROBINSON & STEBBINGS [ROB-97] bei ihren Untersuchungen lediglich ein Wochenstubenquartier ohne Ausweich- oder Nebenquartiere registrierten. KALLASCH [KAL-94], SCHMIDT [SCH-96], DIETZ & SIMON [DIE-99] und SIMON et al. [SIM-99] ermittelten für ihre untersuchten Wochenstubenkolonien Quartiersysteme, bestehend aus vier bis 31 Quartieren. Die von DENSE [DEN-92] angegebenen Ausweichquartiere wurden nur sporadisch von einzelnen Tieren genutzt. Die Wochenstubenkolonie hielt sich während des gesamten Untersuchungszeitraums im Hauptquartier auf. KALLASCH [KAL-94] konnte einen Quartierwechsel während der Jungtieraufzucht nicht nachweisen. SCHMIDT [SCH-96] beobachtete Quartierwechsel während der gesamten Wochenstubenzeit, besonders häufig jedoch nach der Geburt. SIMON et al. [SIM-99] stellten einen häufigen Quartierwechsel kurz vor und 2. Biologische Grundlagen nach dem Flüggewerden 13 der ersten Jungtiere fest. SCHMIDT [SCH-96] und SIMON et al. [SIM-99] berichteten neben dem Wechsel von Teilen der Wochenstubenkolonien auch vom Quartierwechsel der gesamten Wochenstubenkolonien. Obwohl die Breitflügelfledermaus eine häufige und weit verbreitete Art ist, sind in Mitteleuropa keine Massenwinterquartiere bekannt. Man hat bisher selten mehr als zwei bis vier Breitflügelfledermäuse gemeinsam in einem Winterquartier gefunden [SCH-98]. Als Winterquartiere werden Keller, Stollen, Höhlen [HAE-89], [HAE-92], ältere Bauwerke, oberirdische Spaltenquartiere [HIL-82], [SCH-98] und Bodengeröll [AEL-49], [HAN-68], [HOR-71] aufgesucht. Teilweise überwintern einzelne Tiere in ihren Sommerquartieren [LUB-98]. Sie bevorzugen dabei Temperaturen um 0 °C [GEB-97]. Winterquartiernachweise fehlen aus Regionen über 1100 m [SCH-98]. Obwohl über die Winterquartiere der Breitflügelfledermäuse nur wenig bekannt ist, wird sie allgemein als ortstreu1 eingestuft. Bei dem einmaligen Fund eines Tieres in einer Entfernung von 330 km entfernt vom Beringungsort wird von einer Verfrachtung ausgegangen [HAV-60]. Die Breitflügelfledermaus wird " ... als typisches Faunenelement der Dörfer ... " [KUR-91] bezeichnet. Zusätzlich zu ihrer Verbreitung in ländlichen Gegenden werden Breitflügelfledermäuse " ... in fast allen Städten nachgewiesen, die in ihrem allgemeinen Verbreitungsgebiet liegen ... " [RED-95]. Bereits 1860 wurde die Art von KOLENATI als " ... eine unserer großen und häufigsten Stadtfledermäuse ... " beschrieben [SPI-90]. Sommerquartiernachweise fehlen in höheren Lagen ab 900 m [SCH-98] wie z. B. in Zürich und in Bayern [RED-95]. In London, Göttingen und Basel kommt die Art fast ausschließlich in den Stadtrandbereichen vor, wohingegen sie im gesamten Stadtgebiet von Berlin, Bremen, Wien und Hamburg zu einer der häufigsten Fledermausarten zählt [RED-95]. Das Vorkommen der Art ist in Mitteleuropa synanthrop [KUR-91], in Südeuropa (Rumänien) hingegen wird sie als typischer Höhlenbewohner beschrieben [CER-82]. In Mitteleuropa bewohnen die Wochenstubenkolonien überwiegend Spaltenquartiere. Zu finden sind sie in den Firsten von Dachstühlen, hinter Fensterläden und Verkleidungen an Gebäuden [EIS-32], [HAV-60], [NAT-60A], [GAI-69], [GLA-81], [KUR-82], [DEG-83], [KUR-91], [SCH-96], in Lüftungsschächten von Neubaublocks [BAU-85] und in Dehnungs- 1 Breitflügelfledermäuse legen keine großen Strecken zwischen Sommer- und Winterquartieren zurück. 2. Biologische Grundlagen 14 fugen von Brückenkonstruktionen [PER-91]. Die Männchen leben ganzjährig solitär oder in kleinen Gruppen [HAV-60], [HAC-95]. Ihre Quartiere sind weitgehend unbekannt. Einzeltiere wurden in Spaltenquartieren wie Balkenkehlen, Fensterläden, Vogel- und Fledermauskästen sowie in Südosteuropa in Höhlen nachgewiesen [SCH-98]. Die Jagdgebiete der Breitflügelfledermäuse sind in ländlichen Gebieten über Wiesen und Weiden, Straßen mit hohen Bäumen, Waldrändern, Baumreihen und höheren Hecken, Bauernhöfen, Gärten, Teichen, Fluss- und Bachläufen sowie an Straßenlaternen [TAA-84], [HUE-91], [DEN-92], [CAT-96], [ROB-97]. Im Berliner Stadtgebiet wurden Breitflügelfledermäuse über Müllkippen, in Parkanlagen und Gärten, auf Hinterhöfen, Sportplätzen und an Waldrändern beobachtet [KLA-76]. Die Beobachtungen jagender Breitflügelfledermäuse gelten ebenso für den stark bebauten Innenbereich der Stadt [KLA-87], [LEH-93]. Bei der Jagd fliegen die Tiere in einer Höhe von 3 – 5 m (bis 12 m) über dem Boden. Durch das Abspreizen der Beine ist das für die Breitflügelfledermaus charakteristische Flugbild mit einer abgerundeten Schwanzflughaut zu erkennen [VIE-88], [AHL-90], [SCH-98]. CATTO et al. [CAT-96] unterscheiden drei unterschiedliche Jagdstrategien: Zum einen das aerial hawking, das „Hakenschlagen in der Luft“ als die am häufigsten beobachtete Strategie (definiert von JONES & RAYNER [JON-88]), zum anderen short flights, kurze Flüge von drei bis 16 Minuten Dauer ausgehend von einem Ruhepunkt, und schließlich das ground feeding oder gleaning, das Aufnehmen der Nahrung vom Boden. Dabei verweilen die Tiere zwei bis drei Sekunden auf dem Boden, bevor sie mit der Beute wieder starten [CAT-96]. Bei der Jagd wurden Männchen und Weibchen der Breitflügelfledermäuse zusammen in gemeinsamen Jagdgebieten beobachtet. Ebenso konnte ein Jagen mit anderen Fledermausarten (Nyctalus noctula und Pipistrellus pipistrellus) in gemeinsamen Lufträumen registriert werden [ROB-97]. Die Nahrung der Breitflügelfledermäuse besteht überwiegend aus größeren Coleopteren und Lepidopteren [ROB-97]. Sie variiert jahreszeitlich: So besteht die Hauptnahrung im Mai und Juni aus Mai- (Melolontha sp.) und Junikäfern (Amphimallon sp.) und im August vor allem aus Lepidopteren sowie Dung- (Aphodius sp.) und Mistkäfern (Geotrupes sp.). Im September und Oktober reduziert sich der Anteil an Lepidopteren, und die Hauptnahrung besteht aus den letztgenannten Käferarten [ROB-97]. 2. Biologische Grundlagen 15 Die Breitflügelfledermaus zählt zu den langsam fliegenden Arten (15 – 30 km/h) und stößt für Fledermäuse verhältnismäßig niederfrequente Laute zwischen 25 – 35 (67) kHz aus. Die Laute haben eine Reichweite von etwa 20 – 50 m [SCH-98]. Sie wird als " ... überwiegend im vegetationsnahen Raum jagende Art ... " (edge and gap) definiert [TAL-97]. Die Entfernung zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebiet kann bis zu 8 km [HUE-91] betragen, bei Weibchen ohne Jungtiere auch bis zu 10 km [CAT-96]. Meist sind die Entfernungen jedoch wesentlich geringer und liegen bei 2,5 km [HUE-91], 3 km [DEN-92] und 4 km [CAT-96]. Wochenstubenkolonien mit weniger als 20 Individuen besitzen Aktionsgebiete (home range) mit einer Fläche von 24 – 77 km². Die Hauptaktionsgebiete (core area) der Kolonien haben eine Fläche von 13 – 33 km². Die individuellen Aktionsgebiete (individual home range) der Tiere können von 0,16 – 47,58 km² variieren [ROB-97]. Die Breitflügelfledermaus gehört zu einer der früh ausfliegenden Arten. Bei Durchschnittswerten von 15 – 35 Lux [SCH-96] verlassen die Tiere 20 bis 30 Minuten (Mediantier) nach Sonnenuntergang ihre Quartiere [SCH-96], [SCH-98]. HÜBNER [HUE-91], DIEHL [DIE-92], DENSE [DEN-92] und SCHMIDT [SCH-96] beobachteten während der späten Gravidität2 und Laktation3 überdurchschnittlich zeitige Ausflüge (Mediantier ca. 15 Minuten nach Sonnenuntergang). Von den 21 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten werden 13 Arten in der Roten Liste Deutschlands von 1998 [BOY-98] in den Kategorien 0 (ausgestorben oder verschollen) bis 3 (gefährdet) aufgeführt. Weitere sechs Arten werden als G (Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt), R (extrem selten mit geografischer Restriktion) und V (Arten der Vorwarnliste) eingestuft. Die Breitflügelfledermaus wird in Berlin in der Kategorie 3 als gefährdet und in der Roten Liste Deutschlands als Art der Vorwarnliste V geführt [BOY-98]. Regionale Kartierungsergebnisse deuten jedoch auf " ... stabile Bestände hin ... " [BOY-99]. Durch ihre synanthrope Lebensweise und die dadurch verbundene enge Bindung bei der Quartierwahl an Gebäude unterliegen diese Kolonien vor allem in den neuen Bundesländern infolge der vielen derzeitigen Sanierungsarbeiten einer ständigen Gefährdung. 2 3 Schwangerschaft Säugen 3. Untersuchungsgebiet 3 Untersuchungsgebiet und Untersuchungszeitraum 3.1 Regionale Lage und naturräumliche Gliederung 16 Berlin liegt in der großen Ebene des norddeutschen Flachlandes in einer Verengung des Berliner Urstromtals, das hier auf einer kurzen Strecke vom Flusslauf der Spree genutzt wird. Heide- und Sanderflächen werden von Seen, bewaldeten Hügelketten und vermoorten Luchgebieten durchzogen und prägen das Landschaftsbild der Berliner Umgebung (Bild 3-1). Die Böden sind neben Braunerden und Parabraunerden überwiegend nährstoffarme Podsole und Podsol-Braunerden, auf denen Kiefernforste und Eichenmischwälder dominieren [GRU-95]. Bild 3-1 Luftbild Berlins mit Kennzeichnung der Stadtgrenze (weiß) und des Untersuchungsgebiets (Kreis). – Quelle: D-Sat 2.0 (vgl. S. A-106) Die geografische Position von Berlin ist 52° 31' nördliche Breite und 13° 24' östliche Länge. Die Stadt umfasst in einer Nord-Süd-Ausdehnung von 38 km und in einer Ost-WestBreite von 45 km eine Fläche von 889 km2 (Bild 3-1). Das Höhenniveau liegt zwischen 34 und 60 m über dem Meeresspiegel. Die höchsten Erhebungen sind mit jeweils 115 m der aus Trümmerschutt bestehende Teufelsberg im Grunewald und die Müggelberge bei 3. Untersuchungsgebiet 17 Köpenick. 24 % der Stadtfläche werden von Forsten, Wäldern und Wasserflächen bedeckt; 6,6 % werden landwirtschaftlich genutzt [GRU-95]. Das Untersuchungsgebiet liegt im Bezirk Spandau im nordwestlichen Teil Berlins und grenzt nach Westen an den Landkreis Havelland/Brandenburg. Spandau hat rund 216.000 Einwohner (Stand 30.10.2000) [BEZ-00]. Mindestens 45 % der Gebietsfläche sind versiegelt, 18,5 % davon sind Wohnfläche und 6 % sind Industrie- und Gewerbeflächen [BEZ-00] (Tabelle 3-1). Die Häuserstrukturen in Spandau unterscheiden sich regional: In der Altstadt Spandau, der Wilhelmstadt und der Neustadt überwiegen neben wenigen alten Gebäuden aus dem 15. bis 18. Jahrhundert Gebäude mit drei bis vier Etagen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Staaken, Gatow und Kladow stehen hauptsächlich Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser. Ab den 60-er Jahren bis in die jüngste Zeit sind überall viele mehrgeschossige Neubauten hinzugekommen. Im Gegensatz zu anderen Berliner Bezirken hat Spandau einen hohen Anteil an Wasser- (9,6 %) und Grünflächen (27,8 %) [BEZ-00]. Tabelle 3-1 Statistik der Flächennutzung von Berlin-Spandau (verändert nach [BEZ-00]) Flächenbezeichnung Flächengröße [ha] Prozentualer Anteil an der Gesamtfläche [%] Gesamtfläche 9 191 100,0 Gebäude- und Freifläche 3 397 37,0 darunter Wohnfläche darunter Gewerbe- und Industriefläche 1 702 548 Betriebsfläche 255 2,8 Erholungsfläche 895 9,7 darunter Sportplätze, Freibäder, Grünanlagen Verkehrsfläche 66 1 052 darunter Straßen, Plätze, öffentliche Wege 728 darunter Bahn-, Flugplatzgelände 317 Landwirtschaftsfläche 11,4 886 9,6 1 663 18,1 Wasserfläche 879 9,6 Flächen anderer Nutzung 165 1,8 Waldfläche darunter Friedhöfe 85 Stand 2000 3. Untersuchungsgebiet 3.2 18 Das Ausgangsquartier4 der untersuchten Wochenstubenkolonie Das Ausgangsquartier der untersuchten Wochenstubenkolonie ist seit mehr als zehn Jahren bei den Anwohnern bekannt. Es befindet sich in einem Schornstein auf dem begrünten Dach eines Mehrfamilienhauses im Berliner Bezirk Spandau/Wilhelmstadt. Die Wilhelmstadt ist die einstige Potsdamer Vorstadt, deren Bebauung in den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts begann. Das Quartiergebäude (Altbau um ca. 1930) liegt direkt an einer typischen Wohn- und Geschäftsstraße, in der noch einige Häuser aus der ersten Bauzeit zwischen 1870 und 1880 stehen [SCH-01]. An das Quartiergebäude grenzen nach Norden und Süden Wohngebäude, nach Osten eine stark befahrene Straße und nach Westen ein Naherholungsgebiet (Bild 3-2). N Bild 3-2 Luftbild des Quartiergebietes (Markierung = Ausgangsquartier). – Quelle: D-Sat 2.0 (vgl. S. A-106) 1998 wurde das Quartier von einer Anwohnerin gemeldet. Sie entdeckte zwei juvenile, noch nicht flugfähige Jungtiere (Eptesicus serotinus) auf ihrer direkt an den Quartierschorn- 4 Einziges vor Untersuchungsbeginn bekanntes Wochenstubenquartier der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus. 3. Untersuchungsgebiet 19 stein angrenzenden Terrasse (Bild 3-3). Detaillierte Angaben zu Bau und Struktur des Ausgangsquartiers (Quartier 1) können dem Ergebnisteil (5.2.1, S. 36) entnommen werden. Bild 3-3 Quartierschornstein mit angrenzender Terrasse und aufgebautem Netz – Blick nach Norden 3.3 Meteorologische Angaben 3.3.1 Klima und Wetter im Untersuchungsgebiet Das kontinentale Klima im Untersuchungsgebiet wird durch atlantische Seewinde beeinflusst. Berlin gehört der kühlgemäßigten Zone mit Niederschlägen zu allen Jahreszeiten an. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei ungefähr 9 °C, wobei die Duchschnittstemperatur für den Winter -0,7 °C und für den Sommer 18,7 °C beträgt. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 606 mm. 3. Untersuchungsgebiet 3.3.2 20 Wetter im Untersuchungsgebiet im Jahr 2000 Im Jahr 2000 lag die Jahresniederschlagsmenge bei 565,8 mm (= Liter/m²). Davon entfallen 250,5 mm (44,3 %) auf den Untersuchungszeitraum vom 01.04. bis 31.08. (Diagramm 3-1). Niederschlagsmenge [mm (= Liter pro m²)] 90 80 70 60 50 83,8 40 67,7 30 20 83,1 52,6 50,4 41,7 41,1 33,3 34,1 32,3 23,6 10 22,1 Dez. Nov. Okt. Sep. Aug. Jul. Jun. Mai Apr. Mrz. Feb. Jan. 0 Monat Diagramm 3-1 Monatliche Niederschlagsmengen in Berlin-Dahlem [mm (= Liter pro m²)] im Jahr 2000 25,0 2000 Temperatur [°C] 20,0 17,9 1990-1999 17,8 16,3 16,0 15,0 13,8 11,6 11,6 10,0 6,4 5,3 4,2 5,0 2,6 1,3 Dez. Nov. Okt. Sep. Aug. Jul. Jun. Mai Apr. Mrz. Feb. Jan. 0,0 Monat Diagramm 3-2 Monatliche Durchschnittstemperaturen [°C] in Berlin-Dahlem im Jahr 2000 und vergleichend der Jahre 1990 bis 1999 (Durchschnitt) 3. Untersuchungsgebiet 21 Von April bis Juni 2000 lag die monatliche Durchschnittstemperatur 1,4 – 2,3 °C über und im Juli und August 0,8 – 2,8 °C unter den Durchschnittswerten der Jahre 1990 bis 1999 (Diagramm 3-2, S. 20). Von April bis August 2000 lagen die Tageshöchsttemperatur bei 36,1 °C (20.06.) und die Tagestiefsttemperatur bei 5,9 °C (31.05.) (Diagramm 3-3). 40,0 Tmax 30,0 Tmin Temperatur [°C] 20,0 10,0 0,0 -10,0 1. Dez. 1. Nov. 1. Okt. 1. Sep. 1. Aug. 1. Jul. 1. Jun. 1. Mai. 1. Apr. 1. Mrz. 1. Feb. 1. Jan. -20,0 Jahresverlauf 2000 Diagramm 3-3 Temperaturverlauf [°C] im Jahr 2000 in Berlin-Dahlem (Tmax = Tageshöchsttemperatur, Tmin = Tagestiefsttemperatur) Eine ausführliche Auflistung der meteorologischen Daten für den Untersuchungszeitraum findet sich im Anhang (S. A-102). 3.4 Untersuchungszeitraum Alle Daten der vorliegenden Arbeit beziehen sich auf das Untersuchungsjahr 2000. Mit Beobachtungen am Ausgangsquartier wurde im April begonnen. Vom 15.06. bis 20.08. wurden fünf Breitflügelfledermäuse telemetriert. Die Untersuchungen wurden am Jahresende 2000 abgeschlossen. 4. Material und Methoden 4 Material und Methoden 4.1 Ausnahmegenehmigungen 22 Für die vorliegende Arbeit wurden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung folgende artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen erteilt:  Ausnahmegenehmigung gemäß § 20 g Abs. 6 Nr. 2 und 3 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) für das Nachstellen, Fangen, Beringen und Telemetrieren von Breitflügelfledermäusen im Berliner Stadtgebiet  Ausnahmegenehmigung gemäß § 13 Abs. 3 Nr. 2 und 3 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) für die Verwendung von Stellnetzen (Japannetzen, Puppenhaarnetzen) beim Fang der Fledermäuse 4.2 Fang, Beringung und Vermessung der Breitflügelfledermäuse Der Fang der Fledermäuse erfolgte mit Japannetzen (Garnstärke 70 Dernier, Maschenweite 19 mm, Höhe 3 m × Länge 7 m). Die Netze wurden an den Wochenstubenquartieren in einem Abstand von ca. 3,50 m um die Ausfluglöcher aufgestellt (Bild 3-3, S. 19). Nach dem Fang der Fledermäuse wurden Geschlecht, Reproduktionsstatus, Gewicht, Alter (juvenil/adult), Unterarmlänge und Ringnummer aufgenommen (vgl. S. A-99). Nicht beringte Tiere wurden mit einer Ringklammer der Beringungszentrale Bonn versehen. Die Befestigung der Ringklammern erfolgte bei Weibchen am linken, bei Männchen am rechten Unterarm (Bild 4-1). Bild 4-1 Ring der Beringungszentrale Bonn, befestigt am Unterarm einer Breitflügelfledermaus 4. Material und Methoden 23 Für die Gewichtsbestimmung der Tiere wurde eine Feinfederwaage (Kern PESOLA®) mit einem Wägebereich bis 50 ± 0,5 g genutzt. Das Alter ließ sich am Grad der Ossifikation der Epiphysen von Mittelhand- und Fingerknochen ermitteln [BAA-77], [SCH-98]. Dazu wurden die Fingergelenke der Tiere mit einer Taschenlampe durchleuchtet (vgl. S. A-99). Anhand von Zitzengröße und Zitzenhof oder Zustand der Hoden und Nebenhoden konnte der Reproduktionsstatus der Tiere abgelesen werden: In der Laktationsperiode ist bei Weibchen um die Zitzen ein haarfreier Hof zu erkennen [SCH-98], während in der Paarungszeit bei Männchen die Hoden deutlich hervortreten [GEB-97]. Die Messungen der Unterarmlängen (linke Körperseite) erfolgten mit Hilfe eines Messschiebers auf 0,1 mm genau (Bild 4-2). Bild 4-2 4.3 Messung der Unterarmlänge einer beringten Breitflügelfledermaus. Auswahl der Sender und der Fledermäuse für die Telemetrie Es wurden Sender der kanadischen Firma HOLOHIL Systems Ltd. verwendet (Bild 4-3, S. 24). Die Sender vom Typ BD-2G hatten ein Gewicht von 1,3 g und 1,5 g sowie eine Lebensdauer von sechs Wochen. Die ppm-Rate5 (pulse per minute) betrug etwa 60. Um die Beeinträchtigung für die Lebensweise der Tiere so gering wie möglich zu halten, sollte das Gewicht der Sender 10 % des Körpergewichts nicht überschreiten [KEN-87]. Um das Besendern trächtiger Weibchen auszuschließen, wurde mit den telemetrischen Untersuchungen erst eine Woche nach der Geburt der Jungtiere begonnen. 5 Vom Sender abgegebene Anzahl der Signale pro Minute, die mit dem Empfänger wahrgenommen werden können. 4. Material und Methoden 4.4 24 Befestigung der Sender an den Fledermäusen Für die Senderbefestigung an Fledermäusen haben sich zwei Methoden bewährt: Zum einen werden die Sender mit hautverträglichem Kleber direkt auf das Fell geklebt, zum anderen können sie mit Halsbändern befestigt werden. Für das Aufkleben der Sender ohne Halsband spricht deren garantiertes Abfallen nach einiger Zeit. Während der Haarwechsel bei Fledermäusen normalerweise einmal jährlich im Sommer stattfindet [GEB-97], wird er durch einen aufgeklebten Sender beschleunigt [LIE-87]. Daher zeigen die so befestigten Sender, verglichen mit der Befestigung per Halsband, eine oft unberechenbare und wesentlich kürzere Haltbarkeitsdauer am Tier. Die Sender der vorliegenden Arbeit wurden aus diesem Grund mit Halsbändern befestigt (Bild 4-3 und 4-4, S. 25). Bild 4-3 Verwendete Sender mit Halsband Die Halsbänder (Gewicht: 0,1 g) wurden aus 15 mm breitem Isolierband (TESA®) gefertigt. Das Band wurde zu einem doppellagigen (Klebeseiten gegeneinander), spitz zulaufenden, ca. 8 cm langen und 1 – 3 mm breiten Streifen geschnitten. Am breiten Ende des Streifens befand sich die ca. 12 × 10 mm breite Lasche, auf die der Sender mit Sekundenkleber (Firma UHU®) aufgeklebt wurde (Bild 4-3). Um ein Abstreifen des Senders über den Kopf der Tiere auszuschließen, wurde eine Markierung vorbereitet. Dazu wurde der Schädel einer Breitflügelfledermaus (Zoologische 4. Material und Methoden 25 Sammlung der Freien Universität Berlin) auf seine maximale Breite vermessen. Von dem ermittelten Wert wurden ca. 2 mm abgezogen, sodass sich für das geschlossene Halsband ein Durchmesser von 9 – 10 mm ergab. Der aus diesem Durchmesser resultierende Umfang wurde auf dem Halsband markiert (Bild 4-3, S. 24, Markierung). Um das Halsband dem Tier individuell anpassen zu können, wurde die Lasche mit dem Sender mit zwei kleinen Löchern versehen, durch die das spitz zulaufende Ende des Halsbandes gefädelt wurde (vgl. Bild 4-3, S. 24, Halsbandverstellung). Bild 4-4 Breitflügelfledermaus mit einem per Halsband befestigten Sender Zusätzlich wurde in das Halsband eine Sollbruchstelle eingebaut, die das Verlieren des Senders garantierte. Hierzu wurde es 5 mm vor der Lasche für den Sender zerschnitten. Zwischen die Lagen des Isolierbandes wurde ein ca. 10 – 15 mm langes und 1,5 mm breites Stück Blumenbast als Verbindung eingeklebt (vgl. [FUH-91]). Eine ca. 0,5 – 1 mm breite Sollbruchstelle blieb frei. Die spitzen Enden der Antennen wurden mit Reflexfolie (TESALUX®) beklebt. Sie diente der Minimierung der Verletzungsgefahr und dazu, die telemetrierten Tiere und verlorene Sender optisch im Feld wiedererkennen zu können. 4. Material und Methoden 26 Nach Anlegen des Halsbandes wurde es bis zu den vorher angebrachten Markierungen zugezogen. Nach der korrekten Befestigung des Senders am Tier wurde das Ende an den Löchern mit Sekundenkleber fixiert. Um eine Drehung der Sender auf den Bauch des Tieres zu verhindern, wurde die Lasche auf dem Rücken des Tieres zwischen den Schulterblättern mit Hautkleber (Firma Sauer, Typ 50.00 und Typ 50.22) befestigt. An dieser Stelle wurde dem Tier vorher mit einer Nagelschere das Fell gekürzt. 4.5 Verfolgung der Tiere Die Tiere wurden mit einem Auto verfolgt, an dem die Antenne mit Hilfe einer selbstangefertigten Konstruktion befestigt war, die vom Fahrzeuginnenraum während der Fahrt bedient werden konnte. In den jeweiligen Jagdgebieten wurde die Verfolgung der Tiere oftmals zu Fuß aufgenommen. Als Empfänger wurde ein Gerät der Firma Wildlife Materials Inc. vom Typ TRX-1000S genutzt. Zum Richtungspeilen wurde eine Handantenne des Typs HB9 CV von der Firma UKW Technik Bittan (Baiersdorf) verwendet. Zur genauen Beobachtung der Tiere wurde ein lichtstarkes Fernglas (8 × 56) der Firma Carl Zeiss genutzt. Zusätzlich wurden folgende Batdetektoren eingesetzt:  Laar Bridge Box  SSF-Bat-Detektor  Ultra Sound Mini-3 Bat Detector 4.6 Quartieruntersuchungen per Endoskop Für die Untersuchung der Quartiere wurde ein flexibles Endoskop vom Typ Olympus Type IF 11D 2 – 15 benutzt. Zur besseren Ausleuchtung wurde zusätzlich zur integrierten Kaltlichtquelle noch mit einem herkömmlichen Lichtschlauch gearbeitet, der parallel mit dem Endoskop in die Öffnungen eingeführt wurde. 4. Material und Methoden 4.7 Definitionen 4.7.1 Wochenstubenkolonie 27 Für die vorliegende Arbeit wurde eine Wochenstubenkolonie als eine Gruppe artgleicher Weibchen definiert, die ab der Geburt der Jungtiere und während deren Aufzucht ein gemeinsames Quartier bzw. Quartiersystem6 nutzten. Es war möglich, dass sich Tiere einer Wochenstubenkolonie aufgrund der Nutzung mehrerer Quartiere eines Quartiersystems nie gemeinsam in einem Quartier aufhielten. Sie wurden dann trotzdem zu einer Wochenstubenkolonie gezählt. 4.7.2 Quartiere Ein Quartier wurde hier als ein von der Außenwelt abgrenzbarer Raum definiert, der den Fledermäusen Schutz vor ungünstigen Witterungen und Feinden bietet. Innerhalb eines Quartiers konnten die Tiere verschiedene Hangplätze aufsuchen. Ein Quartierwechsel hat dann stattgefunden, wenn das neu aufgesuchte Quartier keine Verbindung zum vorher genutzten Quartier aufwies. Die in der vorliegenden Arbeit beschriebenen Quartiere wurden als Wochenstubenquartiere und Tagesquartiere bezeichnet, in denen die Tiere die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verbrachten. In einem Wochenstubenquartier hielten sich gemeinsam adulte Weibchen einer Art während der späten Gravidität, der Jungengeburt und deren Aufzucht auf. Jungtiere konnten anhand von Sichtbeobachtungen bestimmt werden. Ohne Jungtiernachweise wurden die Quartiere als Tagesquartiere bezeichnet. 6 Ein Quartiersystem besteht aus mehreren, räumlich voneinander abgrenzbaren Quartieren. 4. Material und Methoden 4.7.3 28 Jagdgebiete In dieser Arbeit wurden Gebiete als Jagdgebiete bezeichnet, sobald die Fledermäuse dauerhaft von ihrer linearen Flugroute abwichen, das Gebiet in unmittelbarer Folge mindestens zweimal überflogen ("Hin- und Herfliegen") und dabei jagten. Um jagende Fledermäuse eindeutig zu identifizieren, galten folgende Beobachtungen als Beweise:  Mit einem Bat-Detektor wahrnehmbare final-buzzes: Ortungslaute, die bei Annäherung an ein Beutetier in kürzer werdenden Abständen ausgestoßen werden [KAL-89].  Mit oder ohne Bat-Detektor wahrnehmbare Fressgeräusche [RUD-89].  Sichtbeobachtungen [CAT-96] o aerial hawking: Zick-Zack-Flüge in der Luft o ground feeding oder gleaning: Nahrungsaufnahme vom Boden o short flights: kurze Flüge, ausgehend von einem Ruheplatz  Per Kreuzpeilung nachgewiesenes Tier, das sich länger als drei Minuten fliegend in einem abgrenzbaren Gebiet aufhielt (für diese Arbeit definiert). Die Abgrenzungen der Jagdgebiete basieren auf Sichtbeobachtungen und auf den Ergebnissen der Kreuzpeilung. Aufgrund der methodisch bedingten Ungenauigkeit der Peilungen erfolgte die Abgrenzung einiger Jagdgebiete unter Einbeziehung landschaftlicher Grenzstrukturen (z. B. Straßen, Hecken, Wege, Gewässerränder). 4.7.4 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) Mit home range wird die flächige Ausdehnung eines Aktionsgebiets bezeichnet. Es kann pro Individuum (individual home range), pro Kolonie und für mehrere sich überlappende Kolonien (colonial home range) definiert werden. Als Grenzmarkierungen eines Aktionsgebiets gelten sämtliche Peilpunkte, die während eines Beobachtungszeitraumes aufgenommen werden konnten. Die jeweils außen liegenden Peilpunkte werden linear verbunden und schließen das Aktionsgebiet (home range) ein [ROB-97]. 4. Material und Methoden 4.8 29 Fotodokumentation Zur fotografischen Dokumentation wurden Canon-Spiegelreflexkameras (EOS 1V und EOS 5) sowie eine Digitalkamera (Epson PhotoPC 700) verwendet. Es wurde mit einem Canon-Makroobjektiv (EF 100/2,8 USM Macro) sowie mit zwei Canon-Zoomobjektiven (EF 28-135/3,5-5,6 IS USM und EF 3,5-5,6 III/28-80 USM) gearbeitet. Zur Ausleuchtung wurden Blitzgeräte (Speedlite 540 EZ, Speedlite 430 EZ, Macro Ring Lite ML-3 und Macro Ring Lite MR-14EX) eingesetzt. Als Filmmaterial dienten Diafilme (KODAK Elite Chrome 100 und FUJI Velvia). 4.9 Meteorologische Daten und Zeitangaben Die meteorologischen Daten wurden vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin zur Verfügung gestellt. Alle Angaben beziehen sich auf Berlin-Dahlem. Sämtliche Zeitangaben erfolgten in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Während der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ), vom 26.03. bis 28.10., wurde von der aktuellen Ortszeit (MEZ) jeweils eine Stunde abgezogen. 4.10  Für die Auswertung verwendete statistische Methoden Die Beringung erfolgte, um mit dem LINCOLN-Index (Wiederfang nach Markierung) die Individuenzahl der untersuchten Wochenstubenkolonie7 (N) und die Anzahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere8 (N) berechnen zu können. Die Formel für den LINCOLN-Index lautet [MUE-89]: N 7 8 mc r - m = Zahl der beim ersten Fang markierten Tiere (Markierung) - c = Anzahl der gefangenen Tiere beim zweiten Fang (Wiederfang) - r = Anzahl der von c markierten Tiere bezieht sich ausschließlich auf adulte Weibchen Als erfolgreich aufgezogen wurden hier flügge gewordene Jungtiere bezeichnet. 4. Material und Methoden 30 Als Streuungsmaß wird zuerst die Varianz (s²) errechnet, woraus sich die Standardabweichung (s) ergibt: var N  s ²  m ² c (c  r ) r³ s  s² Bei der Berechnung des LINCOLN-Index ist zu beachten, dass die Anzahl der Tiere beim Wiederfang (c) nahe an der Zahl der zuerst markierten Tiere (m) liegen sollte. Die Zahl der markiert wiedergefangenen Tiere (r) sollte möglichst größer als 20 sein [MUE-89].  Für folgende Ergebnisse wurden Mittelwerte berechnet: Quartieraufenthaltszeiten, Ausflüge pro Nacht und Ausflugzeiten. Das arithmetische Mittel ist die Summe aller Messwerte (xi), geteilt durch die Anzahl der Messwerte (n). Es wird folgendermaßen berechnet [KOE-96]: x  1   xi n Die Standardabweichung (sx) gibt das Maß für die Streuung der Messwerte um das arithmetische Mittel an. Für die Berechnung der Standardabweichung wird folgende Formel verwendet [KOE-96]: Sx  (f x )²  1    Σf i xi²  i i  n 1  n  n = Stichprobenumfang xi = der i-te der verschiedenen Messwerte fi = Häufigkeit des Messwertes xi 5. Ergebnisse 31 5 Ergebnisse 5.1 Telemetrie Vom 15.06. bis 20.08. wurden fünf Breitflügelfledermäuse telemetriert. Es liegen Daten aus 36 Untersuchungsnächten vor (Tabelle 5-1). Während 26 Nächten waren zwei Tiere zeitgleich mit einem funktionsfähigen Sender versehen. Die telemetrierten ♀♀ W1 bis W4 gehörten einer Wochenstubenkolonie an, während das juvenile ♂ M1 nicht zu der untersuchten Wochenstubenkolonie gezählt werden konnte: Es wurde in einem Park, etwa 150 m entfernt vom Ausgangsquartier (Quartier 1), gefangen. Tabelle 5-1 Beobachtungszeiten der telemetrierten Breitflügelfledermäuse Telemetriertes Tier Beobachtungszeitraum Telemetrie-Nächte [d] Beobachtungszeit [min] ♀ W1 15.06. – 29.06. 14 2144 1319 561 ♀ W2 15.06. – 24.06. 9 650 520 20 ♀ W3 01.07. – 18.07. 17 850 676 68 ♀ W4 01.07. – 19.07. 18 1328 938 299 ♂ M1 17.08. – 20.08. 4 26 — 16 Gesamtbeobachtungszeit Quartieraufenthalt Aufenthalt in Jagdgebieten Im Folgenden ist für jedes telemetrierte Tier eine Zusammenfassung der Beobachtungen zu finden. Eine detaillierte Beschreibung der Quartiere und Jagdgebiete erfolgt unter den Punkten 5.2 (S. 33) und 5.3 (S. 46). Die ausführlichen Telemetrieprotokolle befinden sich im Anhang (S. A-86) 5.1.1 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W1 Das laktierende ♀ W1 wurde am 15.06. beim Ausflug aus Ausgangsquartier (Q1) gefangen. Es wog zum Zeitpunkt der Besenderung 23,0 g. Das Weibchen konnte 14 Nächte telemetriert und in fünf Jagdgebieten (JG1, JG3, JG5, JG6, JG8) nachgewiesen werden. 144 Minuten der Gesamtbeobachtungszeit entfallen auf Streckenflüge zu und von den Jagdgebieten sowie auf Flüge im Quartiergebiet. Das Weibchen nutzte bei einem durch- 5. Ergebnisse 32 schnittlichen Quartierwechsel alle 4,7 Tage insgesamt vier verschiedene Tagesquartiere (Q1 bis Q4). Der längste zusammenhängende Aufenthalt in einem Quartier betrug acht Tage. Es wurde ein individuelles Aktionsgebiet (individual home range) mit einer Fläche von 0,70 km² ermittelt. 5.1.2 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W2 Auch das laktierende ♀ W2 wurde am 15.06. beim Ausflug aus Ausgangsquartier (Q1) gefangen. Es wog zum Zeitpunkt der Besenderung 22,8 g. Nachdem das Tier in der Nacht der Besenderung (15./16.06.) kurze Zeit außerhalb eines Quartiers verbrachte, flog es die folgenden zwei Nächte nicht aus Ausgangsquartier (Q1) aus. In der dritten Nacht (17./18.06.) fand nur noch eine sporadische Überprüfung des Quartiers statt, da von einem Senderverlust ausgegangen wurde. Zu Beginn der vierten Telemetrienacht zeigte sich jedoch, dass das Weibchen im Laufe der dritten Nacht das Quartier gewechselt hatte. Zwei Nächte darauf wurde das einzige bekannte Jagdgebiet des Tieres (JG 2) entdeckt, in dem das Tier zwei Nächte geortet werden konnte. Es liegt mit 5400 m von allen ermittelten Jagdgebieten am weitesten vom Quartiergebiet entfernt. Nach neun Telemetrienächten verlor das Tier den funktionierenden Sender. Insgesamt 68 Minuten konnte es während Flügen im Quartiergebiet und Streckenflügen zum und vom Jagdgebiet geortet werden. Das Weibchen wechselte im Schnitt alle 4,5 Tage das Quartier und nutzte drei verschiedene Quartiere (Q1 bis Q3). Einmal wurde es für 42 Minuten an einem nächtlichen Ruheplatz in der Nähe des Quartiergebiets entdeckt (vgl. 5.4.4, S. 57). Für das Tier wurde ein individuelles Aktionsgebiet (individual home range) mit einer Fläche von 7,26 km² ermittelt. 5.1.3 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W3 Das laktierende ♀ W3 wurde am 01.07. an einem Wochenstubenquartier (Q4) gefangen. Das Tier wog zum Zeitpunkt der Besenderung 23,8 g. Der funktionstüchtige Sender blieb 17 Tage am Tier. Zwei Nächte wurde nicht telemetriert. Das Tier konnte lediglich in einem Jagdgebiet (JG 8) nachgewiesen werden. 28 Minuten wurde das Weibchen während Streckenflügen zu und von den Jagdgebieten sowie bei Flügen im Quartiergebiet geortet. Das Tier suchte vier verschiedene Quartiere auf (Q1, Q4, Q5, Q6) und wechselte im Schnitt alle 4,2 Tage (insgesamt viermal) das Quartier. Längster zusammenhängender Quar- 5. Ergebnisse 33 tieraufenthalt (Q1) waren sieben Tage. Am 14./15.07. suchte es für 78 Minuten einen nächtlichen Ruheplatz im Quartiergebiet auf (vgl. 5.4.4, S. 57). Ein individuelles Aktionsgebiet (individual home range) konnte aufgrund der geringen Datenmenge nicht ermittelt werden. 5.1.4 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Weibchen W4 Zusammen mit ♀ W3 wurde das laktierende ♀ W4 am 01.07. beim Ausflug aus einem Wochenstubenquartier (Q4) gefangen. Es wog zum Zeitpunkt der Besenderung 25 g. Das Tier wurde in drei verschiedenen Jagdgebieten (JG 4, JG 5 und JG 7) nachgewiesen. 91 Minuten konnte das Weibchen während Flügen zu und von Jagdgebieten sowie bei Flügen im Quartiergebiet geortet werden. Ebenso wie ♀ W3 wurde auch dieses Tier zwei Nächte nicht telemetriert. Das Tier wechselte während des Telemetriezeitraumes elfmal das Tagesquartier, woraus sich eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 1,5 Tagen pro Quartier ergibt. Es nutzte sieben verschiedene Quartiere (Q1, Q4, Q5, Q6, Q7, Q8, Q9). Für das Weibchen wurde ein individuelles Aktionsgebiet (individual home range) mit einer Fläche von 0,45 km² ermittelt. 5.1.5 Zusammenfassung der Telemetriedaten von Männchen M1 Das juvenile ♂ M1 wurde am 16.08. mit einem Gewicht von 20,5 g in einem Park in unmittelbarer Nähe des Ausgangsquartiers (Q1) gefangen. Das Tier konnte vier Nächte telemetriert werden, bevor es das Gebiet verließ. Es wurde in zwei Jagdgebieten (JG 4 und JG 5) beobachtet und nutzte zwei Quartiere (Q10 und Q11). Aufgrund der geringen Datenmenge konnte kein individuelles Aktionsgebiet (individual home range) ermittelt werden. 5.2 Quartiere Im Laufe der telemetrischen Untersuchungen wurden zusätzlich zum Ausgangsquartier (Q1) zehn weitere Quartiere entdeckt (Q2 bis Q11) (Tabelle 5-2, S. 34 und Karte 1, S. 35). Die Quartiere 1 bis 6 waren Tagesquartiere der Wochenstubenkolonie, in denen sich nachweislich Jungtiere aufhielten. Die Quartiere 7, 8 und 9 waren Tagesquartiere adulter Weibchen und aufgrund fehlender Jungtiernachweise nicht als Quartiere der Wochenstu- 5. Ergebnisse 34 benkolonie zu bezeichnen. Die Quartiere 10 und 11 wurden ausschließlich von dem juvenilen Männchen (M1) genutzt, das nicht an einem Wochenstubenquartier gefangen wurde. Sie konnten somit nicht zum Quartiersystem der Wochenstubenkolonie gezählt werden. Die Quartiere 8 bis 11 wurden jeweils nur einmal als Tagesquartier genutzt. Die ermittelten Quartiere 2 bis 11 liegen nördlich und nordöstlich vom Ausgangsquartier (Q1) (Karte 1, S. 35). Die maximale Entfernung zwischen zwei Wochenstubenquartieren beträgt 160 m. Exklusive der Quartiere des juvenilen ♂ M1 (Q10 und Q11) beträgt der maximale Abstand zwischen den einzelnen Quartieren 290 m (Q1 zu Q7). Von den elf ermittelten Quartieren befanden sich zwei in Schornsteinen, zwei hinter Fassadenverkleidungen und die verbleibenden sieben Quartiere im Dachbereich hinter Regenrinnen. Tabelle 5-2 Lage und Maße der durch die telemetrischen Untersuchungen ermittelten Quartiere Quartier Lage des Quartiers Höhe der Quartieröffnung [m] Größe der Quartieröffnung [cm] (H × B × T) Exposition der Quartieröffnung Maße des Innenraums [cm] (H × B × T) Q1 Im Schornstein 20,40 13 × 7 × 7 Radius von ca. 30 × umlau270°: von Osten fend × 4 über Süden nach Westen; Q2 Hinter Fassadenverkleidung 7,30 – 13,30 Spalte von 1,5 – 3,5 Osten Tiefe bis 6 über die gesamte Fassade Q3 Hinter Fassadenverkleidung 12,80 Ø3 Südost Tiefe bis zu 6 über die gesamte Fassade Q4 Im Schornstein 19,40 13 × 7 × 7 Westen und Osten (= Längsseiten) ca. 30 × umlaufend × 4 Q5 Am Dach, hinter Regenrinne 17,30 Spalte von 3 – 7 auf einer Länge von 60 Südwesten — Q6 Am Dach, hinter Regenrinne 17,30 Spalte von 3 – 7 auf einer Länge von 200 Osten — Q7 Am Dach, hinter Regenrinne 12,00 – 17,30 — Südosten — Q8 Am Dach, hinter Regenrinne 12,00 – 17,30 — Südosten — Q9 Am Dach, hinter Regenrinne 12,00 — Süden — Q10 Am Dach, hinter Regenrinne 20,00 — Süden — Q11 Am Dach, hinter Regenrinne 17,30 Nordwesten — Spalte von 3 – 7 Karte 1 Lage der durch die telemetrierten Breitflügelfledermäuse ermittelten Quartiere 5. Ergebnisse 5.2.1 36 Quartiere in Schornsteinen von Wohnhäusern (Q1, Q4) Die Zugänge zu den Quartieren 1 und 4 waren die Lüftungsschlitze in funktionstüchtigen, genutzten Schornsteinen auf begrünten Dächern von Mehrfamilienhäusern (Baujahr ca. 1930) (Tafel 1, S. 39, a und d). Die Schornsteine haben eine Höhe von 3,40 m (Q1) bzw. 2,40 m (Q4). Die Quartiere befanden sich oberhalb der Lüftungsschlitze unter einer Abdeckplatte aus rauhem Beton (Bild 5-1). Der von den Fledermäusen genutzte Raum zieht sich um den gesamten Schornstein herum. Von den zahlreichen Quartieröffnungen wurden die nordexponierten nicht genutzt. Etwa 70 % aller Tiere flogen auf der Westseite aus. Die Querseiten des Schornsteines weisen nach Norden und Süden. Bild 5-1 Ansicht (Nord und Süd, links) und Schnitt (rechts) der Quartierschornsteine von Q1 und Q4 5. Ergebnisse 5.2.2 37 Quartiere hinter Fassadenverkleidungen (Q2, Q3) Das Quartier 2 befand sich an einem Mehrfamilienhaus (Baujahr ca. 1970) hinter einer Fassadenverkleidung (Tafel 1, S. 39, b). Als Quartieröffnung diente eine Spalte zwischen der Hauswand des Nachbarhauses (Baujahr ca. 1955) und der Fassadenverkleidung. Sie verläuft über die gesamte Höhe der Aluminiumplatten und variiert in ihrer Breite von 1,5 – 3,5 cm. Die Verkleidungsplatten sind per Lattung und Konterlattung aus rauem Bauholz, das den Fledermäusen Halt bietet, an der Hauswand befestigt. Zwischen Fassadenverkleidung und Hauswand befand sich das Quartier mit einer Tiefe von 6 cm. Nach unten war das Quartier geschlossen: Die Fassadenplatten grenzen lückenlos an das Vordach des Hauseinganges. Bild 5-2 Quartiergebäude und Nachbargebäude im Grundriss (z. B. in Höhe des 1. OG) sowie eine perspektivische Darstellung der Quartieröffnung hinter der Fassadenverkleidung von Quartier 2 5. Ergebnisse 38 Das Quartier 3 befand sich hinter der Fassadenverkleidung eines viergeschossigen Gebäudes (Baujahr ca. 1960), an dem im Bereich des obersten Stockwerks graue Schindeln angebracht sind. Die Schindeln sind per Lattung und Konterlattung aus rauem Bauholz an der Hauswand befestigt. Zwischen Fassadenverkleidung und Hauswand befindet sich ein Raum von ca. 6 cm Tiefe, in dem sich die Fledermäuse aufhielten. Eine der zwei Quartieröffnungen befand sich am unteren Abschlussbereich der Schindeln: Gegen staatenbildende Hymenopteren wurde ein Gitter angebracht, das ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 5 cm aufwies (Bild 5-3). Die zweite Öffnung des Quartiers war eine abstehende Schindel auf Höhe des Fensters (Tafel 1, S. 39, c). Bild 5-3 Schnitt des Quartiergebäudes im Bereich der Fassadenverkleidung, hinter der sich Quartier 3 befindet (rechts), und perspektivische Darstellung der Quartieröffnung durch ein defektes Insektengitter (links) 5. Ergebnisse Tafel 1 39 Quartiere Q1 bis Q4 mit Markierung (Pfeile) der Quartieröffnungen a Quartier 1 b Quartier 2 c Quartier 3 d Quartier 4 5. Ergebnisse 5.2.3 40 Quartiere im Dachbereich hinter Regenrinnen (Q5 bis Q11) Die Quartiere 5 bis 11 sind baugleich und befanden sich auf der Außenseite von Hauswänden zwischen Dachschalung und Hauswand. Über eine 5 – 15 cm breite Spalte zwischen Regenrinnen und Sichtmauerwerk hatten die Tiere Zugang zu ihren Quartieren (Bild 5-4 und Tafel 2, S. 41, a bis f). Über Zwischenräume zwischen Dachschalung, Dachsparren und Hauswand gelangten die Fledermäuse zum Teil auf die Dachböden, auf denen jedoch nur wenig Fledermauskot nachgewiesen werden konnte. Bild 5-4 Schnitt durch das Quartiergebäude im oberen Dachbereich von Regenrinne, Sichtmauerwerk und Dachkonstruktion Die Quartiere 5 und 6 befanden am selben Gebäude: Das Quartier 5 war im Dachbereich an der vorderen Ecke rechts neben dem Hauseingang (Tafel 2, S. 41, a). Das Quartier 6 lag auf der Rückseite des Hauses. Die Tiere flogen jeweils in einem Bereich von ca. 1 m auf beiden Seiten der senkrecht verlaufenden Regenrinne aus (Tafel 2, S. 41, b). Das Quartiergebäude von Quartier 9 wurde ca. 1920 erbaut, die Gebäude der Quartiere 5 bis 8 und 11 etwa 1920 bis 1930 und das Quartiergebäude des Quartiers 10 ca. 1950. 5. Ergebnisse Tafel 2 41 Quartiere Q5 bis Q11 mit Markierung (Kreise) der Quartieröffnungen a Quartier 5 b Quartier 6 c Quartiere 7 und 8 d Quartier 9 e Quartier 10 f Quartier 11 5. Ergebnisse 5.2.4 42 Quartierwechselverhalten der Weibchen W1 bis W4 Erste Hinweise auf die Nutzung mehrerer Quartiere gab es bereits im Frühjahr nach Ausflugzählungen am Ausgangsquartier (Q1): Am 05.05. und 07.05. konnten 23 Tiere beim Ausflug aus dem Quartier 1 beobachtet werden. Bei Zählungen an den folgenden Abenden wurden keine ausfliegenden Fledermäuse beobachtet. Am 27.05. war das Ausgangsquartier wieder von zehn Breitflügelfledermäusen bewohnt. Am Folgeabend wurden elf und zwei Abende darauf 13 ausfliegende Tiere gezählt (vgl. S. A-100). Die telemetrierten ♀♀ W1 bis W4 zeigten zum Teil ein unterschiedliches Quartierwechselverhalten (Diagramm 5-1): Während die ♀♀ W1, W2 und W3 ihr Quartier während des Untersuchungszeitraumes maximal viermal wechselten, war bei ♀ W4 elfmal ein Quartierwechsel zu beobachten. Auf die Telemetrietage pro Tier bezogen wechselten die ♀♀ W1, W2 und W3 im Schnitt alle 4,2 bis 4,7 Tage das Quartier, während ♀ W4 alle 1,6 Tage ein anderes Quartier aufsuchte. 10 9 Tagesquartiere 8 Weibchen W1 Weibchen W2 Weibchen W3 Weibchen W4 7 6 5 4 3 2 17. Jul. 15. Jul. 13. Jul. 11. Jul. 9. Jul. 7. Jul. 5. Jul. 3. Jul. 1. Jul. 29. Jun. 27. Jun. 25. Jun. 23. Jun. 21. Jun. 19. Jun. 17. Jun. 15. Jun. 1 Beobachtungszeitraum Diagramm 5-1 Von den telemetrierten ♀♀ W1 bis W4 genutzte Tagesquartiere im Zeitraum vom 15.06. bis 18.07. 5. Ergebnisse 5.2.5 43 Gesamtnutzungsdauer der einzelnen Tagesquartiere Die Quartiere 1 bis 6 wurden jeweils von mindestens zwei telemetrierten Weibchen genutzt. Da die Tiere sich nicht immer gleichzeitig in einem Tagesquartier aufhielten, wurden die Übertagungen pro Tier einzeln gezählt und dann zusammengerechnet. Beispiel: Übertagten die ♀♀ W1 und W2 am 18.06. gemeinsam in Quartier 2, so wurde für das Quartier an einem Tag eine Nutzungsdauer von zwei Tagen berechnet. Übertagten die Weibchen nicht gemeinsam in einem Quartier, so wurde für das jeweils genutzte Quartier eine Nutzungsdauer von einem Tag zu Grunde gelegt. Die auf dieser Grundlage berechnete Nutzungsdauer der einzelnen Quartiere ist in folgendem Diagramm 5-2 dargestellt. 20 18 Quartiernutzungsdauer [d] 16 Weibchen W1 Weibchen W2 Weibchen W4 Männchen M1 Weibchen W3 14 12 10 8 6 4 2 0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q5 Q6 Q7 Q8 Q9 Q10 Q11 Tagesquartier Diagramm 5-2 Nutzungsdauer der ermittelten Tagesquartiere (Q1 bis Q11) in Tagen durch die telemetrierten Tiere vom 15.06. bis 20.08. Das während der Telemetriezeit am häufigsten genutzte Quartier war Quartier 1 mit 18 Tagen Gesamtnutzungsdauer (30,5 %) von insgesamt 62 Tagen. Das Quartier wurde als einziges Quartier von allen vier telemetrierten Weibchen genutzt. 5. Ergebnisse 5.2.6 44 Nächtliche Quartieraufenthalte Die telemetrierten Weibchen kehrten jeden Abend in eines der Quartiere zurück und flogen im Laufe der Nacht ein bis zwei weitere Male aus. Es wurden Quartieraufenthaltszeiten (Summe der Quartieraufenthaltszeiten einer Nacht pro Tier) pro Nacht zwischen elf Minuten und 161 Minuten registriert (n = 32). Die Zeiten vom letzten Einflug in ein Quartier bis zum Abbruch der Beobachtung wurde nicht mit eingerechnet. Aussagekräftige Ergebnisse nächtlicher Quartieraufenthaltszeiten liegen für die ♀♀ W1, W3 und W4 vor (Diagramm 5-3, S. 45). Für ♀ W2 wurden nur an vier Abenden lückenhafte Daten zu Quartieraufenthalten aufgenommen (vgl. S. A-86). Zum Teil liegen die Zeiten für die Quartieraufenthalte deutlich über den im Diagramm 5-3 (S. 45) und in den Telemetrieprotokollen angegebenen Zeiten, da die Quartiere bei Abwesenheit der Tiere oft nur im 30 bis 60 Minuten-Takt kontrolliert werden konnten. Im Diagramm 5-3 (S. 45) wurden die Nächte mit einer Verschiebung der Quartieraufenthaltszeiten bis zu ± 30 Minuten mit einem Ausrufezeichen (!) gekennzeichnet. Unmarkierte Daten enthalten eventuelle Verschiebungen von mehr als ± 30 Minuten (vgl. Tabelle 5-3). Tabelle 5-3 Telemetrierte Tiere 9 Statistische Daten der nächtlichen Quartieraufenthalte und Ausflüge pro Nacht der telemetrierten ♀♀ W1, W3 und W4. Anzahl der auswertbaren Nächte [n] Quartieraufenthalt pro Nacht [min] Ausflüge pro Nacht [min] (Mittelwert und Standardabweichung) (Mittelwert und Standardabweichung) !9 gesamt mit ! gekennzeichnete Nächte alle Nächte mit ! gekennzeichnete Nächte alle Nächte ♀ W1 10 13 106,1 ± 32,6 98,5 ± 33,2 3,0 ± 1,1 2,9 ± 1,0 ♀ W3 5 10 46,8 ± 25,4 72,2 ± 45,0 2,2 ± 0,4 2,2 ± 0,4 ♀ W4 3 10 97,3 ± 40,4 93,8 ± 29,9 3,0 ± 1,0 2,6 ± 0,8 ! = Nächte mit max. 30 Minuten Verschiebung der Quartieraufenthaltszeiten 5. Ergebnisse 45 Quartieraufenthaltszeiten [min] Anzahl der Ausflüge [n] Weibchen W1 160 5 140 4 120 100 3 80 2 60 40 20 1 68 146 46 82 93 75 140 92 83 101 81 161 113 0 160 28./29.06.! 27./28.06.! 26./27.06.! 25./26.06.! 24./25.06.! 23./24.06. 22./23.06.! 21./22.06.! 20./21.06.! 19./20.06. 18./19.06. 17./18.06.! 16./17.06.! 0 5 Weibchen W3 140 4 120 100 3 80 2 60 40 20 1 143 97 38 134 81 11 53 51 42 17./18.07. 16./17.07.! 15./16.07. 14./15.07.! 13./14.07.! 07./08.07.! 06./07.07. 05./06.07.! 04./05.07. 0 03./04.07. 0 Weibchen W4 160 5 140 4 120 100 3 80 2 60 40 20 1 146 103 74 144 82 74 63 81 69 102 Diagramm 5-3 17./18.07. 16./17.07. 15./16.07. 14./15.07. 11./12.07.! 07./08.07. 06./07.07.! 05./06.07.! 04./05.07. 0 03./04.07. 0 Nächtliche Quartieraufenthaltszeiten (Säulen) und Anzahl der Ausflüge pro Nacht (schwarze Kästchen) der telemetrierten ♀♀ W1, W3 und W4. ! = Nächte mit max. 30 Minuten Verschiebung der Quartieraufenthaltszeiten 5. Ergebnisse 5.3 46 Jagdgebiete Im Zeitraum vom 15.06. bis 20.08.2000 wurden acht verschiedene Jagdgebiete der telemetrierten Breitflügelfledermäuse ermittelt. Sie lagen bis zu 5400 m entfernt vom Quartiergebiet. Als Endpunkte für die Bestimmung der Entfernungen der einzelnen Jagdgebiete wurden die Quartiere, von denen aus die telemetrierten Tiere die jeweiligen Jagdgebiete anflogen, gewählt. 97,7 % der Beobachtungen der Tiere in ihren Jagdgebieten entfielen auf Jagdgebiete unter 1000 m Entfernung vom Quartiergebiet (Q1). Bis auf die Jagdgebiete 4, 5 und 8 wurden alle Jagdgebiete nur von einem der telemetrierten Tiere aufgesucht (Diagramm 5-4). 300 10 Nutzungsdauer der Jagdgebiete [min] 250 Weibchen W1 Weibchen W2 Weibchen W3 Weibchen W4 Männchen M1 200 150 255 245 100 5 147 68 7 50 20 63 50 47 46 JG 6 JG 7 JG 8 0 JG 1 JG 2 JG 3 JG 4 JG 5 Jagdgebiet Diagramm 5-4 Nutzungsdauer [min] der einzelnen Jagdgebiete durch die telemetrierten Tiere W1 bis W4 und M1 Im Folgenden werden Lage und Habitatstrukturen der einzelnen Jagdgebiete beschrieben. Ergänzende Angaben zu Jagdverhalten, Flughöhe und Jagddauer können den Telemetrieprotokollen im Anhang (S. A-86) entnommen werden. Karte 2 Lage und Grenzen der durch die telemetrierten Breitflügelfledermäuse ermittelten Jagdgebiete sowie Lage der nächtlichen Ruheplätze 5. Ergebnisse 5.3.1 Jagdgebiet 1 48 Darstellung der ermittelten Jagdgebiete Das Jagdgebiet liegt 450 – 465 m vom genutzten Quartier entfernt, an der Nordseite einer seeartigen Erweiterung der Havel (Scharfe Lanke) und hat eine Fläche von 2,62 ha. Den größten Teil des Jagdgebiets nehmen Wasserflächen ein (Scharfe Lanke und ein Regenbecken) (vgl. Diagramm 5-5, S. 52). Bei den Bäumen an den Gewässerrändern handelt es sich um Weiden (Salix sp.), Pappeln (Populus sp.) und Rosskastanien (Aesculus hippocastanum). Urbane Flä- chen sind eine Uferpromenade (Pflastersteine) und von ihr abzweigende gepflasterte Wege sowie wenige Lauben einer Kleingartenkolonie. Das telemetrierte ♀ W1 jagte 4 – 7 m über Wiesenflächen und entlang von Bäumen sowie in 2 – 8 m Höhe über der freien Wasserfläche der Scharfen Lanke. Jagdgebiet 2 Das Jagdgebiet ist ein Getreidefeld (Hordeum vulgare – Gerste) außerhalb Berlins im Landkreis Havelland/Brandenburg. Es liegt eingebettet in einer überwiegend landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Das Jagdgebiet hat eine Fläche von 10,74 ha und ist 5400 m vom genutzten Quartier entfernt. In der Mitte des Feldes liegt ein kleiner schilfbestandener und von einigen Bäumen (Salix sp.) umgebener Tümpel. Nordöstlich wird das Getreidefeld von hohen Kiefern (Pinus silvestris) begrenzt. Als das Tier über dem Feld beim Jagen beobachtet wurde, stand das Getreide noch. Dieses Jagdgebiet wurde ausschließlich von ♀ W2 aufgesucht. Jagdgebiet 3 Das Jagdgebiet wurde ausschließlich von ♀ W1 genutzt. Das Jagdgebiet hat eine Fläche von 0,88 ha, liegt 830 m vom genutzten Quartier entfernt und besteht zu einem Großteil aus Wasserfläche. Es liegt ebenso wie das Jagdgebiet 1 an der Scharfen Lanke, jedoch an der Ostseite. Ein Turm auf dem gepflasterten Gelände wird nachts von einem hellen Strahler beleuchtet. Am Ufer befinden sich 5. Ergebnisse 49 Steganlagen. Die Tiere jagten in einer Höhe von etwa 3 – 7 m über der Wasserfläche und dem beleuchteten Ufergelände. Jagdgebiet 4 Der Grimmnitzsee hat eine Fläche von 6,36 ha und ist von Parkgelände und Einfamilienhäusern mit Gärten umgeben. Er liegt in unmittelbarer Nähe des Quartiergebiets 150 – 180 m entfernt. An den Gewässerrändern stehen Weiden (Salix sp.). Das Gewässer mündet über den Grimmnitzgraben in die Havel und grenzt nach Süden an eine stark befahrene Straße. Es wird weder wirtschaftlich noch für den Freizeitbetrieb genutzt. Die Tiere jagten in einer Höhe von etwa 5 – 12 m ausschließlich über der Wasserfläche (vgl. Diagramm 5-5, S. 52). Jagdgebiet 5 Das Jagdgebiet liegt in einem Naherholungsgebiet (Südpark) mit großen Wasserflächen, Wiesen, Hecken und Bäumen (Quercus sp., Aesculus hippocastanum). Es liegt 80 – 300 m von den jeweiligen Quartieren entfernt und hat eine Fläche von 1,32 ha. Die telemetrierten Tiere ♀ W1, ♀ W4 und ♂ M1 jagten über freien Wiesenflächen und entlang der Bäume in einer Höhe von ca. 5 – 10 m sowie über der Wasserfläche in einer Höhe von 3 – 5 m. Jagdgebiet 6 Das Jagdgebiet (Haveldüne) liegt 1070 m vom genutzten Quartier entfernt und hat eine Fläche von 12,87 ha. Die Haveldüne ist eine natürliche Erhebung im Stadtgebiet etwa 20 m oberhalb an der nord-westlichen Seite der Scharfen Lanke. Der abfallende Dünenbereich Richtung Wasser ist unter anderem mit Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Kartoffelrose (Rosa rugosa), Traubenholunder (Sambucus racemosa) und Blasenstrauch (Colutea arborescens) be- pflanzt. Die Wege sind befestigt (Schotter). Auf der Haveldüne steht neben den Hecken und Sträuchern eine Vielzahl einzelner Bäume (Quercus rubra, Betula pendula, Aesculus hippocastanum u. a.). Direkt an den Parkbereich grenzen Grundstücke mit Häusern und Gärten. Das Jagdgebiet wurde per Kreuzpeilung ermittelt. Das 5. Ergebnisse 50 telemetrierte ♀ W1 jagte hauptsächlich über den abfallenden heckenbestandenen Dünenbereichen und auf der Haveldüne entlang von Hecken und Bäumen. Jagdgebiet 7 Das Jagdgebiet (Tiefwerder Wiesen) hat eine Fläche von ca. 13,69 ha und liegt 500 – 530 m vom genutzten Quartier entfernt. Es setzt sich aus Wiesenflächen mit vereinzelten Bäumen zusammen und ist von kleinen unbefestigten Havelkanälen durchzogen. Der Nachweis des ♀ W4 gelang aufgrund der Unzugänglichkeit des Gebietes ausschließlich über Kreuzpeilung. Jagdgebiet 8 Das Jagdgebiet liegt am Ostufer der Scharfen Lanke unmittelbar neben Jagdgebiet 3, und ist 610 – 760 m vom genutzten Quartier entfernt. Es hat eine Fläche von 0,26 ha. Das Ufergelände ist abgeschlossen und nicht zugänglich. Es besteht aus Rasenflächen, die als Bootsliegeplatz dienen. Am Ufer stehen Bäume und Hecken. Auf die Wasserfläche ragen Bootsstege. Die telemetrierten Tiere jagten über der Wasserfläche zwischen zwei aneinandergrenzen Grundstücken. Während das ♀ W3 in mehreren Nächten das Jagdgebiet 3 anflog und in dem gesamten Bereich von Jagdgebiet 3 bis Jagdgebiet 8 am Ostufer des Gewässers jagte, waren die telemetrierten Tiere W3 und M1 ausschließlich im Jagdgebiet 8 anzutreffen. 5. Ergebnisse Tafel 3 51 Jagdgebiete 1 bis 8 a Jagdgebiet 1 b Jagdgebiet 2 c Jagdgebiet 3 d Jagdgebiet 4 e Jagdgebiet 5 f Jagdgebiet 6 g Jagdgebiet 7.- Quelle: D-Sat 2.0 h Jagdgebiet 8 5. Ergebnisse 5.3.2 52 Habitatstrukturen der ermittelten Jagdgebiete Jagdgebiet 2 Getreidefeld Jagdgebiet 1 Scharfe Lanke Nord Jagdgebiet 3 Scharfe Lanke Ost 5% 5% 10% 13% 5% 12% 2% 50% 28% 80% 90% Jagdgebiet 4 Grimmnitzsee Jagdgebiet 5 Südpark Jagdgebiet 6 Haveldüne 0% 15% 10% 30% 40% 50% 50% 100% Jagdgebiet 7 Tiefw erder Wiesen 15% Jagdgebiet 8 Scharfe Lanke Ost 10% 20% 5% Wasserfläche 10% Wiese/Rasen Bäume/Hecken Urbanes Gelände 75% 65% Diagramm 5-5 Prozentuale Zusammensetzung der Habitatstrukturen der ermittelten Jagdgebiete (JG 1 bis JG 8) 5. Ergebnisse 53 Von den telemetrierten Tieren wurden strukturell unterschiedliche Jagdhabitate aufgesucht (vgl. Diagramm 5-5, S. 52). Bei der Erstellung der folgenden Tabelle 5-4 wurde die Aufenthaltszeit der telemetrierten Fledermäuse in den jeweiligen Jagdgebieten berücksichtigt. Tabelle 5-4 Jagdgebiet Prozentuale Anteile der während der Jagdflüge aufgesuchten Habitatstrukturen unter Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer [min] der telemetrierten Fledermäuse in den Jagdgebieten (vgl. Diagramm 5-5, S. 52). Wasserfläche [%] Wiesen-/ Rasenfläche [%] Bäume/ Hecken [%] Urbanes Gelände [%] Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer der Fledermäuse der Fledermäuse im Jagdgebiet im Jagdgebiet [%] [min] JG 1 13,25 7,42 3,18 2,65 26,50 255 JG 2 0,10 1,89 0,10 — 2,09 20 JG 3 12,16 0,30 0,76 1,98 15,20 147 JG 4 26,50 — — — 26,50 255 JG 5 2,34 3,90 1,17 0,39 7,80 75 JG 6 — 0,52 2,60 2,08 5,20 50 JG 7 0,98 3,18 0,73 — 4,89 47 JG 8 8,85 1,18 1,18 0,59 11,80 114 ∑ 64,18 18,39 9,72 7,69 100,00 963 Mit 64,18 % nahmen die Wasserflächen prozentual den größten Flächenanteil der aufgesuchten Habitatstrukturen ein (Diagramm 5-6). 70 64,18 60 Prozent [%] 50 40 30 18,39 20 9,72 7,69 Bäume/Hecken Urbanes Gelände 10 0 Wasserfläche Wiesen-/Rasenfläche Habitatstruktur Diagramm 5-6 Prozentuale Anteile der während der Jagdflüge aufgesuchten Habitatstrukturen 5. Ergebnisse 54 5.4 Angaben zur untersuchten Wochenstubenkolonie 5.4.1 Koloniegröße10 und Anzahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere Die Besiedlung des Ausgangsquartiers erfolgte Mitte April. Bei der ersten Zählung am 26.04. flogen neun Tiere aus diesem Quartier aus (Diagramm 5-7). Anfang Mai hatte die Kolonie mit 23 Tieren die höchste registrierte Anzahl ausfliegender adulter Individuen. 30 Anzahl ausfliegender Tiere [n] 25 20 15 10 5 19. Aug. 14. Aug. 9. Aug. 4. Aug. 30. Jul. 25. Jul. 20. Jul. 15. Jul. 10. Jul. 5. Jul. 30. Jun. 25. Jun. 20. Jun. 15. Jun. 10. Jun. 5. Jun. 31. Mai. 26. Mai. 21. Mai. 16. Mai. 11. Mai. 6. Mai. 1. Mai. 26. Apr. 0 Beobachtungszeitraum Diagramm 5-7 Anzahl ausfliegender Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus aus verschiedenen Quartieren bei Ausflugzählungen Beim ersten Fang am 15.06. wurden vier adulte Breitflügelfledermausweibchen markiert. Beim zweiten Abfang der Wochenstubenkolonie am 01.07. wurden 13 adulte Weibchen gefangen, von denen zwei mit einem Ring markiert waren. Ebenso wurden an diesem Abend neun ausgeflogene Jungtiere markiert. Bei einem weiteren Fang am 02.08. wurden ausschließlich zwei markierte Jungtiere gefangen. Eine Berechnung der Individuenzahl 10 Bei der Bestimmung der Koloniegröße wurden ausschließlich adulte Weibchen, nicht jedoch die Jungtiere einer Wochenstubenkolonie berücksichtigt. 5. Ergebnisse 55 (adulte Weibchen der Wochenstubenkolonie sowie erfolgreich aufgezogene Jungtiere) per LINCOLN-Index ist in diesem Fall jedoch aufgrund der unter Punkt 4.10 (S. 29) erläuterten Berechnungsgrundlagen nicht möglich. 5.4.2 Reproduktionsverlauf in der untersuchten Wochenstubenkolonie Die Aussagen zum Reproduktionsverlauf der untersuchten Wochenstubenkolonie basieren auf den Angaben von RICHARZ [RIC-99], SCHOBER & GRIMMBERGER [Sch-98], GEBHARD [GEB-97] und KLEIMANN [KLE-69]. Demnach sind Breitflügelfledermäuse mit 21 Tagen flugfähig [KLE-69], verlassen ihr Quartier jedoch erst mit drei bis vier Wochen [SCH-98], [GEB-97]. Mit fünf bis sieben Wochen sind die jungen Fledermäuse entwöhnt und selbstständig lebensfähig [RIC-99]. Folgende Beobachtungen wurden für die Einordnung der Reproduktionsphasen in den Jahresverlauf herangezogen (Tabelle 5-5). Tabelle 5-5 Beobachtungen an den Wochenstubenquartieren der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus zur Einordnung in den Reproduktionsverlauf Datum Beobachtung 27. Mai Flüge hochschwangerer Weibchen 30. Mai Flüge hochschwangerer Weibchen 15. Jun. Fang laktierender Weibchen 17. Jun. Flüge juveniler Tiere werden vermutet11 24. Jun. Paarweise Ausflüge; Einflüge von Jungtieren 27. Jun. Flüge von Jungtieren 29. Jun. Ausflug von Weibchen mit Jungtier vor dem Bauch 30. Jun. Adulte Tiere locken Jungtiere beim Ausflug; Flüge von Jungtieren 1. Jul. Fang laktierender Weibchen (12) und selbstständig fliegender Jungtiere (9) Werden vom Geburtstermin bis zu den ersten Flügen (17.06. bis 30.06.) 25 Tage zu Grunde gelegt, errechnet sich daraus ein Geburtszeitraum vom 23.05. bis 05.06. (Tabelle 5-8, S. 56). Bei Ausflugzählungen vom 27.05. bis 30.05. waren am Flugbild eindeutig noch hochschwangere Weibchen zu identifizieren. Das Ende der Laktationsperiode ist etwa 40 Tage später, also im Zeitraum vom 04.07. bis 17.07. eingetreten. Die Richtigkeit der Berechnung wird durch Beobachtungen in der Fangnacht am 01.07. belegt: Von den 22 gefangenen Tieren waren neun bereits selbstständig fliegende Jungtiere. Von den 13 gefange11 Am Flugbild ließ sich aufgrund eines ungünstigen Beobachtungsstandortes nicht nachweisen, dass es sich tatsächlich um Jungtiere handelte. 5. Ergebnisse 56 nen adulten Weibchen, zeigte sich bei zwölf Tieren ein deutlicher Hof um die Zitzen, was darauf hinwies, dass die Jungtiere entweder erst vor kurzem entwöhnt oder noch immer gesäugt wurden [SCH-98]. Der überwiegende Teil der Jungtiere war zu diesem Zeitpunkt bereits flugfähig. Mai Diagramm 5-8 5.4.3 Juni Juli Geburt erste Flüge Entwöhnung 23.05. – 05.06. 17.06. – 30.06. 04.07. – 17.07. Einordnung der Reproduktionsphasen der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in den Jahresverlauf Ausflugzeiten Die Ausflugzeiten der Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie konnten vom 26.04. bis 15.06. nur lückenhaft dokumentiert werden. Zum einen wurde das Quartier 1 nicht täglich kontrolliert, um die Tiere vor Beginn der Telemetrie möglichst wenig zu stören, und zum anderen wechselten die Tiere in diesem Zeitraum ihr Quartier. Vom 17.06. bis 12.07. liegen lückenlose Daten zu den Ausflugzeiten vor (Diagramm 5-7, S. 54). Minuten [min] vor/nach Sonnenuntergang 100 1. Ausflug Sonnenuntergang Polynomisch (1. Ausflug) 80 60 40 20 0 19. Jul. 14. Jul. 9. Jul. 4. Jul. 29. Jun. 24. Jun. 19. Jun. 14. Jun. 9. Jun. 4. Jun. 30. Mai. 25. Mai. 20. Mai. 15. Mai. 10. Mai. 5. Mai. 30. Apr. 25. Apr. -20 Beobachtungszeitraum Diagramm 5-9 Erster Ausflug der Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus mit Bezug auf den Sonnenuntergang. 5. Ergebnisse 57 Die ersten Ausflüge der telemetrierten Breitflügelfledermäuse waren in einem Zeitraum von 15 Minuten vor Sonnenuntergang bis 99 Minuten nach Sonnenuntergang zu beobachten (Diagramm 5-9, S. 56). Der Mittelwert für die Ausflugzeit des ersten Tieres beträgt 32 ± 14 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 36). Ein Vergleich der Mittelwerte der Ausflugzeiten der telemetrierten Fledermäuse zeigt individuelle Unterschiede (Diagramm 5-10): Das ♀ W2 hat für den ersten Ausflug am Abend einen Mittelwert von 26 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 6), ♀ W3 flog im Mittel 39 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 5) und ♀ W4 29 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 12) aus. Bei ♀ W1 hingegen liegt der Mittelwert für den ersten Ausflug nach Sonnen- Minuten [min] vor/ nach Sonnenuntergang untergang bei 56 Minuten (n = 9). 120 Weibchen W1 Weibchen W3 Sonnenuntergang 100 Weibchen W2 Weibchen W4 80 60 40 20 0 18. Jul. 16. Jul. 14. Jul. 12. Jul. 10. Jul. 8. Jul. 6. Jul. 4. Jul. 2. Jul. 30. Jun. 28. Jun. 26. Jun. 24. Jun. 22. Jun. 20. Jun. 18. Jun. 16. Jun. -20 Beobachtungszeitraum Diagramm 5-10 5.4.4 Erster Ausflug der telemetrierten Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus mit Bezug auf den Sonnenuntergang. Nächtliche Ruhepausen außerhalb der Quartiere Ruhepausen außerhalb der Quartiere wurden während des gesamten Untersuchungszeitraumes nur zweimal beobachtet. ♀ W2 wurde in der Nacht vom 20.06. zum 21.06. beim Rückflug vom Jagdgebiet 2 verfolgt und etwa 500 m entfernt vom Quartiergebiet in einer 5. Ergebnisse 58 Kleingartenkolonie entdeckt (Karte 2, S. 47, Ruheplatz 1). Das Tier verweilte dort 42 Minuten in der Mitte einer 15 m hohen Pappel. Nach der Ruhepause verließ das Weibchen den Ruheplatz und wurde 29 Minuten später in einem Quartier geortet. In der Nacht vom 14.07. zum 15.07. suchte das ♀ W3 einen nächtlichen Ruheplatz im Quartiergebiet auf (Karte 2, S. 47, Ruheplatz 2). Das Ruhequartier befand sich hinter einer Regenrinne. Hier hielt sich das ♀ W3 78 Minuten auf bevor es erneut für 89 Minuten das Quartiergebiet verließ und schließlich in das Quartier 1 zurückkehrte. 5.4.5  Sonstige Beobachtungen Am 24.06. wurden in einem Zeitraum von ca. 90 Minuten fünf juvenile Fledermäuse am Quartier 3 (Fassadenverkleidung) beobachtet. Die Tiere flogen paarweise (adult und juvenil) an. Während das adulte Tier sofort in das Quartier einflog, brauchten die juvenilen Fledermäuse mehrere Versuche, um ebenfalls ins Quartier zu gelangen. Die An- und Abflüge konnten mit dem Detektor und durch Sichtbeobachtungen verfolgt werden. Bei den Ortungslauten ließ sich im Detektor bei Annäherung an das Einflugloch eine charakteristische schnellere Lautfolge, ähnlich dem final-buzz bei Annäherung an eine Beute, vernehmen. Drehten die juvenilen Tiere kurz vor dem Einflugloch wieder ab, reduzierte sich die Lautfolge deutlich. Nach etwa 10 m flogen die Jungtiere erneut das Quartier an. Teilweise waren bei den Einflugversuchen der Jungtiere Kratzgeräusche zu hören, die durch ihre Versuche entstanden, sich am Einflugloch oder in der näheren Umgebung festzuhalten. Die Fassadenverkleidung bot jedoch aufgrund ihrer glatten Oberfläche keinen Halt. Ein Jungtier gab nach ca. sieben Minuten und etwa 30 missglückten Einflugversuchen auf und landete an der an das Einflugloch angrenzenden Hauswand, um dann von dort ins Quartier zu krabbeln.  Am 29.06. wurde beim ersten Ausflug aus Quartier 4 (Schornstein) ein Weibchen mit einem ca. drei Wochen alten Jungtier vor dem Bauch beobachtet.  Am 30.06. wurden am Quartier 4 (Schornstein) adulte und juvenile Fledermäuse beim Ausflug beobachtet. Die Tiere flogen einzeln oder paarweise (adult und juvenil) aus. Das Alter der Tiere wurde anhand der Körpergröße (juvenil: kleiner schmaler Körper 5. Ergebnisse 59 und verhältnismäßig große Flügel) und der Flugbewegung (s. u.) bestimmt. Vier der einzeln ausgeflogenen adulten Tiere entfernten sich lediglich bis auf ca. 15 m vom Quartier, um dann zurückzufliegen. Bei sich ständig wiederholenden An- und Abflügen war im Detektor ein charakteristisches „Klickern“ zu hören, das sich nicht mit dem final-buzz der Jagdflüge vergleichen lässt. Die Laute waren zum Teil auch ohne Detektor hörbar (niederfrequent). Nach zwei bis 15 Minuten flog jeweils ein juveniles Tier (insgesamt vier) aus dem Quartier aus. Die Flugbewegungen der jungen Fledermäuse unterschieden sich von denen der Adulten: Der Flügelschlag wirkte hektischer, die Tiere flogen langsamer und weniger gewandt ("kantig"). 5.4.6 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) Individuelle Aktionsgebiete (individual home range) konnten lediglich für die telemetrierten ♀♀ W1, W2 und W4 ermittelt werden, da ♀ W3 nur in einem Jagdgebiet nachgewiesen wurde und das juvenile ♂ M1 nur 26 Minuten geortet werden konnte. Zur Ermittlung der Flächen wurden alle äußeren Peilpunkte der jeweiligen Tiere (individual home range) oder aller telemetrierten Weibchen (colonial home range) linear verbunden. Die Fläche des individuellen Aktionsgebiets (individual home range) für ♀ W1 beträgt 0,70 km², für ♀ W2 7,26 km² und für ♀ W4 0,45 km² (Karte 3, S. 60). Die flächige Ausdehnung des Aktionsgebiets der untersuchten Wochenstubenkolonie (colonial home range) basiert auf den ermittelten Daten der telemetrierten ♀♀ W1 bis W4 und hat eine Fläche von 9,4 km² (Karte 3, S. 60). Karte 3 Größe und Lage der individuellen Aktionsgebiete (individual home range = Schraffuren) der telemetrierten Weibchen W1, W2 und W4 und des Aktionsgebiets der untersuchten Wochenstubenkolonie (colonial home range = Linie) von Eptesicus serotinus 6. Diskussion 61 6 Diskussion 6.1 Quartiere Für die nachtaktiven Fledermäuse und deren Winterschlaf in Mitteleuropa spielen geeignete Tagesverstecke (Sommerquartiere) und Winterschlafplätze (Winterquartiere) eine wichtige Rolle. Sie bieten den Tieren Schutz vor ungünstigen Witterungseinflüssen und vor Feinden. In den Quartieren bringen sie ihre Jungen zur Welt, ziehen sie groß, und hier findet im Herbst und Winter die Paarung statt. In Mitteleuropa verbringen die Tiere die kalte nahrungsarme Jahreszeit im Schutz von Winterquartieren. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln bauen sich die europäischen Fledermäuse ihre Quartiere nicht selbst, sondern sind auf vorhandene Verstecke angewiesen. Entscheidend für die Qualität eines Quartiers sind, neben den Räumlichkeiten und der Lage, vor allem die mikroklimatischen Eigenschaften. 6.1.1 Bevorzugte Quartiertypen Je nach den mikroklimatischen und räumlichen Ansprüchen einer Fledermausart werden verschiedene Quartiertypen bevorzugt. Sie können unterschieden werden in großräumige Quartiere (Raumquartiere) [GEB-97] wie z. B. Höhlen, Dachböden, Keller und Stollen, und in kleinräumige Quartiere (Spaltenquartiere, Baumhöhlen, Kastenquartiere und andere kleinere Hohlräume) zu denen unter anderem Spalten in Bäumen und die in dieser Arbeit ermittelten Quartiere in Schornsteinen, hinter Fassadenverkleidungen und hinter Regenrinnen gezählt werden. Baumhöhlen- und Kastenquartiere werden auch oftmals gesondert den Spaltenquartieren gegenübergestellt. Für viele Fledermausarten hat der Mensch mit seinen Bauwerken Quartiere geschaffen, die anderen natürlichen Quartieren entsprechen: Firstbereiche von Dachböden sind Ersatz für warme Höhlen, und Verstecke hinter Fassadenverkleidungen sind Ersatz für enge Felsspalten. Einige Fledermausarten haben sich durch diese günstigen Bedingungen zu Kulturfolgern entwickelt und sich über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus ansiedeln können [GEB-97]. Wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, nutzt die Breitflügelfledermaus in Mitteleuropa bevorzugt Spaltenquartiere [SCH-98]. Diese Beobachtungen konnten durch die vorlie- 6. Diskussion 62 gende Arbeit bestätigt werden. Trotz unterschiedlicher Quartiere bestehen zwischen den ermittelten Quartieren strukturelle Ähnlichkeiten. Als bevorzugte Aufenthaltsorte der Breitflügelfledermäuse wurden Spalten und Hohlräume mit einer Tiefe oder Höhe (Dachquartiere) von fünf bis ca. 20 cm ermittelt. Die von DENSE [DEN-92] untersuchte Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus bewohnte das Dach eines Einfamilienhauses und hielt sich bevorzugt in der Hohlschicht (Spalte) auf. Auch die von HÜBNER [HUE-91] untersuchten Breitflügelfledermäuse bevorzugten Außenmauerspalten und die Zwischendecke eines Gebäudes. In der vorliegenden Arbeit wurden von den Tieren bevorzugt Spalten im Außenbereich der Häuser aufgesucht. Im Bereich der Dachböden konnten trotz Zugangsmöglichkeiten für die Fledermäuse nur geringe Mengen an Kot nachgewiesen werden. Die im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide von SCHMIDT [SCH-96] untersuchten Wochenstubenkolonien von Eptesicus serotinus hielten sich im Gegensatz dazu nahezu ausschließlich im Firstbereich von Dachböden auf, wo sie sich jedoch überwiegend in Spalten verborgen hielten. Während der Untersuchungen zu dieser Arbeit wurde auch in Brandenburg eine Wochenstubenkolonie Breitflügelfledermäuse frei hängend im Firstbereich eines alten Glockenturms beobachtet. Vermutlich lässt sich das Verhalten der Tiere in Bezug auf ihre Quartierwahl auf ein mangelndes Spaltenquartierangebot und ein günstiges Mikroklima im Firstbereich der Dächer zurückführen. 6.1.2 Quartierwechselverhalten Bei Untersuchungen einer Wochenstubenkolonie Großer Mausohren (Myotis myotis) auf dem Dachboden einer Kirche in Bayern konnte der Einfluss der Temperatur innerhalb des Quartiers auf die Wahl des Hangplatzes nachgewiesen werden [VOG-88]. Auch Hufeisennasen (Rhinolophidae) bewohnen strukturell abwechslungsreiche Räume und wechseln dort entsprechend dem von ihnen bevorzugten Mikroklima den Hangplatz [GEB-97]. Vermutlich besteht für Fledermausarten, die Raumquartiere bevorzugen, keine Notwendigkeit, das Quartier bei sich ändernden mikroklimatischen Bedingungen zu wechseln: Die Tiere können innerhalb ihres Quartiers an einen für sie angenehmeren Hangplatz umziehen. Spaltenbewohnende Fledermäuse haben keine Möglichkeit, den Hangplatz innerhalb ihres engräumigen Quartiers zu wechseln, und sind gezwungen, bei ungünstigen mikroklimatischen Bedingungen das Quartier zu verlassen. 6. Diskussion 63 LABEE & VOUTE [LAB-83], HÜBNER [HUE-91] und SCHMIDT [SCH-96] stellten fest, dass die kritische Quartiertemperatur, auf die ein Quartierwechsel folgt, bei 40 – 45 °C liegt. Auch im Laufe der vorliegenden Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Tiere bei stark ansteigenden Temperaturen sehr warme Quartiere verließen. Am 08.06. wurden an einem Wochenstubenquartier (Q1 – Schornstein) 13 ausfliegende Fledermäuse gezählt. Die Tageshöchsttemperatur betrug 21,4 °C. An den folgenden drei Tagen stieg die Temperatur auf 28,4 °C, 33,7 °C und 28,9 °C an. Am vierten Abend war das Wochenstubenquartier verlassen. Vermutlich hatte es sich durch die Sonneneinstrahlung zu stark aufgeheizt. An den folgenden Tagen mit Tageshöchsttemperaturen bis zu 36,1 °C hielten sich die Tiere in schattigen Quartieren hinter Fassadenverkleidungen (Q2 und Q3) auf. Erst auf eine anschließende kühlere Periode mit Temperaturen zwischen 14,8 – 17,7 °C erfolgte ein erneuter Quartierwechsel zurück in einen Schornstein (Q4), der im Gegensatz zu den kühlen Außentemperaturen und den jetzt ausgekühlten Fassadenquartieren ein wärmeres Mikroklima aufwies. KURTZE [KUR-91] stellte die Hypothese auf, dass Breitflügelfledermäuse empfindlich auf anthropogene Störungen reagieren, und sieht darin die Ursache für Quartierwechsel. SCHMIDT [SCH-96] konnte diese Hypothese in ihren Untersuchungen nicht bestätigen, und auch innerhalb der vorliegenden Untersuchungen schienen die Fledermäuse nicht auf anthropogene Störungen zu reagieren. Bereits vor dem ersten Fang war ein Quartierwechsel ohne eine wahrnehmbare vorangegangene Störung zu verzeichnen. Die Tiere verließen ebenfalls ihre Quartiere hinter Fassadenverkleidungen, die praktisch störungsfrei waren. Auch der Abfang der Wochenstubenkolonie am 01.07. (22 Tiere) hatte nur einen geringen Einfluss auf das Verhalten der Tiere, denn am darauf folgenden Abend wurden an dem selben Quartier 14 ausfliegende Fledermäuse gezählt, bis die Beobachtung abgebrochen werden musste. Bei Ausflugzählungen ließen sich die Breitflügelfledermäuse nicht davon stören, dass die Beobachter unmittelbar (ca. 3,5 m) neben ihrem Quartier saßen, und kehrten immer wieder in ihr Quartier zurück. Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass Breitflügelfledermäuse im Gegensatz zu anderen Arten relativ störungsunempfindlich sind. SCHMIDT stellte [SCH-96] in ihren Untersuchungen einer Wochenstubenkolonie Breitflügelfledermäuse fest, dass auch laute Musik und die ständige Nutzung eines Dachraums als Spielplatz keinen Quartierwechsel hervorriefen. Die Unempfindlichkeit der Breitflügelfledermäuse gegenüber anthropogener Störungen hängt vermutlich mit der synanthropen Lebensweise und einer damit verbundenen Gewöhnung an den Menschen zusammen. 6. Diskussion 64 Die Feststellung, dass Breitflügelfledermäuse ein Wochenstubenquartier nur ein- bis zweimal im Sommerhalbjahr vollständig verlassen [HOR-81], [SCH-96], kann durch diese Untersuchung nicht bestätigt werden. Vielmehr kann mit dieser Arbeit die Nutzung eines Quartiersystems nachgewiesen werden. Die von LUBELEY [LUB-98A], [LUB-98B] und SIMON et al. [SIM-99] untersuchten Breitflügelfledermäuse der Wochenstubenkolonien in Hessen wechselten im Schnitt alle 4,0 bis 4,7 Tage das Quartier. Die im Laufe der vorliegenden Arbeit telemetrierten Tiere zeigen mit einem durchschnittlichen Quartierwechsel alle 1,6 bis 4,7 Tage einen den untersuchten Tieren in Hessen ähnlichen, in Bezug auf andere Untersuchungen an Breitflügelfledermäusen [HUE-91], [DEN-92], [SCH-96] jedoch wesentlich häufigeren Quartierwechsel. Als Gründe für regelmäßigen Quartierwechsel von Fledermäusen wurde unter anderem von WOLZ [WOL-86] angeführt, dass für die Überlebenschancen einer Wochenstubenkolonie die Kenntnis mehrerer Quartiere von Vorteil ist. Die Nutzung mehrerer Quartiere könnte eine Anpassung an kurzlebige (Quartierverlust) und unsichere Lebensräume (Feinddruck) sein. In diesem Zusammenhang wurde z. B. für die waldbewohnende Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), die bevorzugt Spaltenquartiere in Hohlräumen hinter Baumrinde aufsucht, ein regelmäßiger Quartierwechsel nach einem Tag nachgewiesen [STE-98]. Im Vergleich zu den Quartieren in Waldlebensräumen sind die von den telemetrierten Breitflügelfledermäusen aufgesuchten Quartiere an Gebäuden langlebig und bestehen meist über viele Generationen hinweg. Auch sind sie vor dem Zugriff von Predatoren (Katzen und spätfliegenden Greifvögeln wie z. B. Wanderfalken (Falco peregrinus) [SCH-89]), sicher, sodass der regelmäßige Quartierwechsel weder durch Quartierverlust noch durch Feinddruck induziert wird. Aufgrund intensiver Untersuchungen baum- und kastenbewohnender Fledermausarten wurde die Hypothese aufgestellt, dass der Quartierwechsel unter anderem durch die Zunahme von Ektoparasiten im Quartier und innerhalb der Kolonie ausgelöst wird [LOE-55], [WOL-86], [HEI-98]. Innerhalb dieser Untersuchung wurden weder an den Tieren noch in den Quartieren Ektoparasiten, wie Fledermausfliegen (Nycteribiidae und Streblidae), Flöhe (Ischnopsyllidae), Wanzen (Cimicidae), Milben (Acari) oder Zecken (Ixodidae) [WIE-58], [GEB-97] festgestellt, sodass zu dieser Hypothese hier keine Aussage getroffen werden 6. Diskussion 65 kann. Der fehlende Ektoparasitenbefall könnte jedoch durch den häufigen Quartierwechsel bedingt sein. 6.1.3 Quartierwechselverhalten während der Jungtieraufzucht Quartierwechsel der Fledermäuse auch während der Wochenstubenzeit sind seit längerem bekannt und vor allem überwiegend bei waldbewohnenden Arten wie z. B. der Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) [HEI-83], der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) [WOL-86], dem Großen Abendsegler (Nyctalus noctula) [KRO-88], dem Braunen Langohr (Plecotus auritus) [FUH-91] und der Fransenfledermaus (Myotis nattereri) [LAU-73], [HEI-98] gut untersucht. Über das Quartierwechselverhalten gebäudebewohnender Fledermausarten gibt es unter anderem Ergebnisse zum Großen Mausohr (Myotis myotis) [NAT-60], [ROE-88] und zur Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii) [HEN-89]. Bereits vor der Besenderung der ersten Tiere fiel ein Quartierwechsel der Tiere auf. So wurden am 05.05. und 07.05. an einem Wochenstubenquartier (Q1) 23 ausfliegende adulte Tiere gezählt. Bei Beobachtungen vom 12.05. bis 15.05. hingegen war das Wochenstubenquartier nicht besetzt. Erst zwölf Tage später konnten wieder zehn Tiere im Quartier gesichtet werden. Die Anzahl der adulten Tiere erreichte im Laufe der Untersuchungen jedoch an keinem Quartier wieder vergleichbar hohe Zahlen. Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass sich auch während des Geburtszeitraumes (23.05. bis 05.06.) und der Jungtieraufzucht die Kolonie auf mehrere Quartiere aufteilt. Die telemetrierten ♀♀ W1, W2 und W3 wechselten ihre Quartiere alle ein bis acht Tage, wobei lange zusammenhängende Quartieraufenthalte sowohl zu Beginn als auch gegen Ende der Untersuchungen festgestellt werden konnten. Diese Beobachtungen deuten auf einen regelmäßigen Wechsel der Quartiere unabhängig vom Zeitpunkt der Jungenaufzucht hin. Quartierwechsel während der gesamten Wochenstubenzeit bringen die jungen Fledermäuse mit vielen verschiedenen Quartieren in Kontakt. Nach der Trennung von Jung- und Alttieren müssen die Jungtiere selbstständig in der Lage sein, Quartiere zu finden, und können sich aufgrund der Erfahrungen, die sie mit ihren Müttern gesammelt haben, vermutlich im 6. Diskussion 66 Quartiergebiet besser zurechtfinden. Wie Beobachtungen in Berlin zeigen, sind es oft junge Fledermäuse, die auf der Suche nach geeigneten Quartieren zum Ende der Wochenstubenzeit z. B. durch Fensterspalten in Wohnungen einfliegen. 6.1.4 Räumliche Lage der Quartiere eines Quartiersystems Im Laufe der Untersuchungen wurden elf Quartiere ermittelt: sechs Wochenstubenquartiere (Q1 bis Q6), drei Tagesquartiere adulter Weibchen der Wochenstubenkolonie ohne Jungtiernachweise (Q7 bis Q9) und zwei Tagesquartiere eines juvenilen Männchens (Q10 und Q11). Von den parallel telemetrierten Tieren verbrachten die ♀♀ W1 und W2 zwei Tage und die ♀♀ W3 und W4 zehn Tage getrennt voneinander in unterschiedlichen Quartieren. Das beweist, dass sich die Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie auf mehrere Quartiere aufteilten. HÜBNER [HUE-91], CATTO et al. [CAT-96] und ROBINSON & STEBBINGS [ROB-97] ermittelten bei ihren Untersuchungen an Breitflügelfledermäusen in ländlichen Gebieten jeweils nur ein Wochenstubenquartier. Die von DENSE [DEN-92], KALLASCH [KAL-94], SCHMIDT [SCH-96], LUBELEY [LUB-98], DIETZ & SIMON [DIE-99] und SIMON et al. [SIM-99] untersuchten Wochenstubenkolonien nutzten Quartiersysteme, bestehend aus vier bis 31 Quartieren. Aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse und der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit kann davon ausgegangen werden, dass Breitflügelfledermäuse im Stadtgebiet ein Quartiersystem nutzen, zu dem alle während der Jungenaufzucht aufgesuchten Quartiere zu zählen sind. Alle ermittelten Quartiere der Wochenstubenkolonie (Q1 bis Q6) befinden sich in einem Radius von 80 m an bzw. in Gebäuden. Sie liegen verteilt auf einer Fläche von rund 3000 m². Der maximale Abstand zwischen zwei Quartieren beträgt 160 m. Die Quartieröffnungen befinden sich in einer Höhe von 7,30 – 20,40 m. Alle ermittelten Quartiere sind räumlich voneinander abgegrenzt. Die von DENSE [DEN-92] in Niedersachsen und von SIMON et al. [SIM-99] in Hessen (Großseelheim) ermittelten Quartiere der Wochenstubenkolonien liegen maximal 300 m voneinander entfernt. Die maximale Entfernung der von KALLASCH [KAL-94] und 6. Diskussion 67 DIETZ et al. [DIE-99] untersuchten Wochenstubenkolonie in Hessen (Kirchhain) beträgt 150 m. In Hessen (Marburg) beobachteten SIMON et al. [SIM-99] eine Wochenstubenkolonie Breitflügelfledermäuse, die an einem Gebäude 31 Quartiere aufsuchte. Sicherlich hat das Angebot geeigneter Quartiere einen Einfluss auf die Entfernung der Quartiere untereinander: Je besser das Quartierangebot für die Fledermäuse in einem Gebiet ist, desto näher liegen die Quartiere eines Quartiersystems zusammen und um so mehr Quartiere werden aufgesucht. 6.1.5 Quartiersituation der Breitflügelfledermaus in Berlin Quartiere der Breitflügelfledermaus im Innenstadtbereich Berlins wurden schon 1873 von EFFELDT [EFF-73] beschrieben. HAENSEL [HAE-92] bezeichnet die Breitflügelfledermaus nach der Zwergfledermaus als zweithäufigste Art im Berliner Stadtgebiet (inklusive der dicht bebauten Innenstadtbereiche) und KALLASCH & LEHNERT als eine der häufigsten Fledermausarten in Berlin [KAL-95]. Die Breitflügelfledermaus bezieht ihre Quartiere ausschließlich an Gebäuden. Sommervorkommen konnten in fast allen Berliner Bezirken nachgewiesen werden [LEHNERT, mündl. Mitt.]. Eine erfolgreiche Jungenaufzucht wurde durch Funde juveniler Tiere in mehreren Bezirken belegt [KLA-87]. Winterquartiernachweise dieser Art sind in Berlin hingegen selten belegt. Einzelne überwinternde Tiere werden regelmäßig in der Zitadelle Spandau angetroffen, andere wurden unter Eternitplatten auf Dächern gefunden. Eventuell bleibt ein Teil der Wochenstubenkolonie auch im Sommerquartier und überwintert dort. Untersuchungen einer Wochenstubenkolonie in Hessen per Lichtschranke belegten diese Vermutung [LUB-98A]. Gleiche Nachweise wären auch für die in Berlin entdeckten Wochenstubenquartiere denkbar. Von den elf ermittelten Quartieren befinden sich neun Quartiere an Altbauten und zwei Quartiere an Häusern, die um 1960 bis 1970 erbaut wurden. Alle Gebäude sind Mehrfamilienhäuser und haben zwei bis vier Etagen. In Berlin ist neben der untersuchten Wochenstubenkolonie eine weitere Wochenstubenkolonie bekannt. Sie liegt etwa 20 km entfernt in Berlin–Tempelhof. Die Tiere haben unter einer Dachkante eines Neubaublocks ihr Quartier bezogen. In Lüftungsschächten von Neubauten wurde die untersuchte Art ebenfalls nachgewiesen [BAU-85]. Generell bieten Gebäude in Großstädten zahlreiche geeignete Quartiermöglichkeiten für die Breitflügelfledermäuse. 6. Diskussion 68 Obwohl Quartiere in Gebäuden im Gegensatz zu Quartieren hinter Baumrinden oder in Astlöchern langlebig erscheinen, sind sie durch Sanierungsmaßnahmen, Umbau und Abriss gefährdet. Auch im Untersuchungsgebiet Spandau wurden im Jahr 1999 die Dächer einiger Quartiergebäude saniert. Da sich die Quartiere der Fledermäuse jedoch an den äußeren Bereichen der Häuser befinden, waren sie von diesen Maßnahmen nicht betroffen. Die Quartiersituation der Breitflügelfledermaus in Berlin kann als gut eingestuft werden. Da die Tiere jedoch ein Quartiersystem nutzen, muss eventuell damit gerechnet werden, dass bei umfangreichen Sanierungsmaßnahmen Wochenstubenkolonien aufgrund der Zerstörung einzelner Teilquartiere ihr Quartiergebiet verlassen. Welche Rolle die Teilquartiere im Quartiersystem spielen und ob Verluste einzelner Quartiere ausgeglichen werden können, ist nicht bekannt. Die Prüfung auf vorhandene Fledermausquartiere vor Beginn baulicher Veränderungen von Gebäuden bietet eine Möglichkeit, den Bestand der Breitflügelfledermausquartiere (und anderer Fledermausquartiere) zu erhalten. Für unvermeidbare Quartierzerstörungen könnten unter wissenschaftlicher Anleitung Ausgleichsquartiere angeboten und in das Bauvorhaben integriert werden. 6.2 Jagdgebiete Die Verbreitung der Fledermäuse in ihren Sommerquartieren ist unter anderem abhängig von der Anzahl der geeigneten Quartiere und von einem ausreichenden Angebot an Nahrung. Im Laufe der Untersuchungen fiel das telemetrierte ♀ W2 auf, indem es zielstrebig ein 5400 m entfernt liegendes Jagdgebiet an zwei Tagen aufsuchte, als dort Schwärme von Insekten in hoher Dichte auftraten. Wie Fledermäuse insektenreiche Jagdgebiete auch in relativ großen Entfernungen entdecken und in der Lage sind, diese Jagdgebiete zu besonders günstigen Zeiten aufzusuchen, entzieht sich derzeit noch unserer Kenntnis. Bekannt ist, dass die Tiere ein Ortsgedächtnis haben und sich anhand von Umweltstrukturen die genaue Lage von Quartieren, Jagdgebieten und den Verlauf von Flugrouten merken [VER-97], [GEB-97]. Es ist denkbar, dass die Tiere aufgrund der herrschenden Witterungsbedingungen instinktiv beurteilen können, welche ihnen bekannten Jagdgebiete an dem jeweiligen Abend ergiebig sind. 6. Diskussion 6.2.1 69 Habitatstrukturen der Jagdgebiete und Wahl der Jagdgebiete Oftmals unterscheiden sich die von verschiedenen Fledermausarten bevorzugten Jagdhabitate und die Jagdweisen der Tiere. Der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) jagt in einer Höhe von 5 – 20 m über dem Boden [KRO-88] und wurde sogar schon bei Sonnenschein jagend in einer Höhe von ca. 300 m gesichtet [GEB-97]. Er gilt als Jäger im freien Luftraum. Die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) ist ein Ansitzjäger. Sie hängt bevorzugt an kleinen Zweigen unter überhängender Vegetation und ortet von dort aus vorbeifliegende Beuteinsekten [JON-90]. Das Braune Langohr (Plecotus auritus) hingegen gilt als Jäger nahe der Vegetation, von deren Oberfläche Beuteinsekten abgesammelt werden (gleaning) [NOR-87], [KRU-88], [FUH-91]. Auch bei Breitflügelfledermäusen wurde das Aufnehmen der Beute vom Substrat beobachtet [CAT-96]. Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) jagen bevorzugt 3 – 15 cm über Wasserflächen von Seen und langsam fließen- den Gewässern [KAL-89]. Aufgrund dieser spezifischen Anpassungen an die Jagdhabitate ist es mehreren Fledermausarten möglich, zeitgleich in verschiedenen Bereichen eines Gebiets zu jagen und somit eine Konkurrenz zu vermeiden [RIC-99]. Für die in der vorliegenden Arbeit untersuchten Breitflügelfledermäuse unterscheiden sich die in der Literatur beschriebenen Angaben der bevorzugten Jagdhabitate. Gründe werden die gute Anpassungsfähigkeit dieser Art an ihren jeweiligen Lebensraum und die damit verbundene Anpassung an das dortige Nahrungsangebot sein. In ländlich strukturierten Gebieten mit einem hohen Anteil an Grünflächen wurden Breitflügelfledermäuse über Wiesen und Weiden, Straßen mit hohen Bäumen, Waldrändern, Baumreihen und höheren Hecken, Bauernhöfen, Gärten, Teichen, Fluss- und Bachläufen sowie an Straßenlaternen bei der Jagd beobachtet [TAA-84], [HUE-91], [DEN-92], [CAT-96], [ROB-97]. Als Jagdgebiete der Breitflügelfledermäuse im Berliner Stadtgebiet wurden bisher Müllkippen, Parkanlagen und Gärten, Hinterhöfe, Sportplätze und Waldränder beschrieben [KLA-76]. Die Tiere wurden sowohl in den Stadtrandgebieten als auch im stark bebauten Innenbereich der Stadt beobachtet [KLA-87], [LEH-93]. In der vorliegenden Arbeit fällt eine Bevorzugung von Jagdgebieten mit einem hohen Wasseranteil auf. Die telemetrierten Tiere wurden 64 % der Beobachtungszeit in ihren Jagdgebieten bei der Jagd über offenen Wasserflächen in einer Höhe von 1 – 12 m beobachtet. Die Jagd über Wiesen- und Rasenflächen sowie entlang von Bäumen und Hecken spielt mit 6. Diskussion 70 insgesamt 28 % eine untergeordnete Rolle. Laut Nahrungsanalysen [ROB-97] bevorzugen Breitflügelfledermäuse Coleopteren aus den Gruppen der Aphodiinae (Dungkäfer), Melolonthinae (Maikäfer) und Geotrupidae (Mistkäfer). Jedoch treten nur Amphimallon solstitiale (Junikäfer) und Melolontha melolontha (Maikäfer) aus der Gruppe der Melolonthinae im Untersuchungsgebiet kurzzeitig häufig auf: In einigen Jahren gibt es dann für etwa drei Wochen ein bis zwei Stunden in der Dämmerung ein gehäuftes Vorkommen. Sie sind dann in Gärten und Parkanlagen, über Feldern und an Straßenbäumen zu finden [ZAH-85]. Im Jahresverlauf 2000 wurden im Vergleich zu anderen Jahren im Untersuchungsgebiet kaum Mai- und Junikäfer wahrgenommen. Dieser Mangel an bevorzugter Nahrung könnte die Fledermäuse dazu veranlasst haben, über Wasserflächen nach Insekten zu jagen. Im Untersuchungsgebiet und an den Gewässerrändern konnten neben verschiedenen landgebundenen Lepidopteren unter anderem Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Schnaken (Tipulidae) und Stechmücken (Culicidae) aus der Gruppe der Dipteren, Köcherfliegen (Trichoptera) und einige Arten aus der Gruppe der Netzflügler (Neuroptera) nachgewiesen werden. Durch eine regelmäßige Kotanalyse könnte die Nahrungszusammensetzung der Breitflügelfledermäuse je nach Jahreszeit im Stadtgebiet geklärt werden. Es ist damit zu rechnen, dass aufgrund eines veränderten Artenspektrums der Beuteinsekten im Gegensatz zu ländlichen Gebieten die Nahrung im Stadtgebiet eine andere Zusammensetzung zeigt. Mit Ausnahme eines Jagdgebiets liegen alle Jagdgebiete an Gewässern in nächster Umgebung des Quartiergebiets. Für die Wahl der Jagdgebiete könnte unter anderem die Windrichtung und die damit lokal verschobene Dichte des Insektenvorkommens eine Rolle spielen. Gestützt wird dieser Gedanke dadurch, dass im Laufe der Telemetrie zweimal ein Tier verfolgt wurde, das erst im Jagdgebiet 1 geortet wurde, von dort aus zum Jagdgebiet 8, und dann zum Jagdgebiet 3 weiterflog, um dort für längere Zeit zu jagen. Alle drei Jagdgebiete liegen in Folge an einem Gewässer, sodass vermutet wird, dass die Fledermäuse das Gewässer anfliegen, nicht ein spezielles Jagdgebiet, und entlang diesem Gewässer nach gutem Nahrungsangebot suchen. 6.2.2 Jagdaktivität und Anzahl der Ausflüge pro Nacht Nach einem ersten, zumeist längeren Jagdflug am Abend kehrten die telemetrierten Breitflügelfledermäuse in der Regel ins Quartier zurück. Sie flogen im Laufe der Nacht mindes- 6. Diskussion 71 tens noch ein bis zwei weitere Male aus. LUBELEY [LUB-98A] ermittelte bei ihren Untersuchungen einer Breitflügelfledermauskolonie in Hessen eine eingipfelige Aktivitätskurve mit in der Regel nur einem Ausflug in der Untersuchungsnacht. Zu gleichem Ergebnis kam auch DENSE [DEN-92] in Niedersachsen. HÜBNER [HUE-91] hingegen ermittelte in Schleswig-Holstein eine bimodale Aktivitätskurve. Das in der vorliegenden Arbeit ermittelte Aktivitätsmuster ist je nach Individuum entweder bimodal oder trimodal. Ein derartiges Aktivitätsmuster mit zwei bis drei Flugphasen und dazwischen liegenden Ruhepausen wurde unter anderem von SWIFT [SWI-80] für Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) und von KRONWITTER & SCHWARZ [KRO-88], [SCH-88] für den Großen Abendsegler (Nyctalus noctula) beschrieben. Während LUBELEY [LUB-98A] in ihren Untersuchungen feststellte, dass zweite Ausflüge am frühen Morgen oftmals nicht der Jagd, sondern dem Quartierwechsel dienten, konnten die hier untersuchten Tiere auch am frühen Morgen in Jagdgebieten nachgewiesen bzw. nicht im Quartiergebiet geortet werden. Als Grund für einen bimodalen und trimodalen Aktivitätsrhythmus wurde bisher das phasenweise verschobene Vorkommen von bevorzugten Beuteinsekten im Nachtverlauf angegeben [KUR-74], [FUH-91]. Die Zeiträume mit reduziertem Angebot an geeigneter Nahrung werden in Form einer Ruhepause im Quartier oder außerhalb des Quartiers an einem Ruheplatz abgewartet. Die Wahl der unterschiedlichen Ruheplätze mag auch ein Grund für die verschiedenen Ergebnisse zum Aktivitätsrhythmus der Breitflügelfledermaus sein. Je nachdem, ob die Tiere die Ruhepause außerhalb oder innerhalb des Wochenstubenquartiers verbringen, wird auch eine unterschiedliche Anzahl an Ausflügen und somit an Aktivitätsphasen aufgenommen. Sehr wahrscheinlich richten sich die Anzahl der Jagdphasen und die Dauer der Jagdflüge auch nach Nahrungsangebot und Jagderfolg. Sobald das Nahrungsangebot für die Breitflügelfledermäuse gering ist, könnten darauf auch eine notgedrungen höhere Anzahl an Jagdflügen und somit ein veränderter Aktivitätsrhythmus zurückzuführen sein. 6.2.3 Nächtliche Ruheplätze Nächtliche Ruhepausen zwischen den Jagdphasen wurden bei Untersuchungen an verschiedenen Fledermausarten nachgewiesen [LAU-73], [VOG-88], [KRO-88], [KRU-88], [FUH-91], [DEN-92], [CAT-95], [HEI-98], [SCH-96], [SWI-97]. Unterschiede bestehen in der Wahl der Ruheplätze. KUNZ [KUN-82] und RUDOLPH [RUD-89] vermuteten, dass Tiere, die weit entfernte Jagdgebiete aufsuchen, aus energetischen Gründen nächtliche Ruhepausen in 6. Diskussion 72 der Nähe eines ergiebigen Jagdgebietes verbringen, was von CATTO et al. [CAT-96] bestätigt werden konnte. Einige der von CATTO et al. [CAT-96] beobachteten Tiere zeigten als Jagdstrategie short flights, kürzere Jagdflüge von wenigen Minuten Dauer, nach denen sie wieder zu ihrem Ruheplatz zurückkehrten. Dabei wurden häufig die selben Hangplätze gewählt. In Berlin wurde der nächtliche Ruheplatz einer Breitflügelfledermaus auf einem Balkon entdeckt, als die Anwohnerin berichtete, dass sie schon wochenlang „schwarze Krümel“ wegfegen würde. Offensichtlich werden einige nächtliche Ruheplätze auch über einen relativ langen Zeitraum aufgesucht. GEBHARD [GEB-97] berichtet von nächtlichen Hangplätzen Großer Mausohren (Myotis myotis) und Grauer Langohren (Plecotus austriacus) außerhalb ihrer Quartiere. Eine andere Möglichkeit für die Tiere, sich auszuruhen, besteht darin, Ruhepausen zwischen den Jagdphasen im Quartier zu verbringen. Vor allem während der Laktation kehren die Tiere nachweislich früher ins Wochenstubenquartier zurück [VOG-88], [SWI-97]. Innerhalb dieser Untersuchung wurden nur zwei nächtliche Ruheplätze registriert, die jeweils nur einmal von einer telemetrierten Breitflügelfledermaus aufgesucht wurden. Beide Male befand sich der nächtliche Ruheplatz nicht im Jagdgebiet, sondern in der Nähe des Quartiergebiets. Das ♀ W2 konnte auf dem Rückflug von einem 5400 m entfernt liegenden Jagdgebiet (JG 2) verfolgt werden. Etwa 500 m entfernt vom Wochenstubenquartier suchte es einen Ruheplatz auf. Das ♀ W3 wählte einen nächtlichen Ruheplatz innerhalb des Quartiergebiets. Damit treffen die Vermutungen von KUNZ [KUN-82] und RUDOLPH [RUD-89] auf diese zwei Tiere nicht zu. Das Aufsuchen nächtlicher Ruheplätze außerhalb des Quartiers könnte gleichbedeutend mit nächtlichen Quartieraufenthalten sein. Als das ♀ W2 ein Ruhequartier aufsuchte, hatte es vermutlich ein noch zu säugendes Jungtier. Möglicherweise steht entgegen der Vermutungen von VOGEL [VOG-88] für die Tiere nach einer langen Jagdphase die Ruhepause und nicht das Säugen der Jungtiere im Vordergrund. Diese Vermutung kann damit begründet werden, dass den Jungtieren der gesamte Tag zum Säugen zur Verfügung steht und sie lange Zeiträume (mehrere Tage) ohne Muttermilch überleben können. Während der Abwesenheit der Mutter kühlt die junge Fledermaus aus. Vor allem in den ersten Lebenstagen, in denen sie noch kein Fell besitzen, sind die Jungen poikilotherm. Erst mit dem Besitz eines Fells erlangen sie die Fähigkeit zur Thermoregulation [WEI-73]. Bei langer Abwesenheit der 6. Diskussion 73 Mutter z.B. während Kälteperioden fallen die jungen Fledermäuse in den Torpor und können so Hungertage mit minimalem Energieaufwand überbrücken [NEU-93]. Eventuell kehren auch Weibchen nicht ins Wochenstubenquartier zurück, die bei der vorangegangenen Jagdphase nur geringe Erfolge hatten und nicht die nötige Energie für das Säugen der Jungen und die anschließende Milchproduktion aufbringen. Gegen diese Theorie spricht jedoch das reichhaltige Nahrungsangebot im Jagdgebiet 2 (Getreidefeld), in dem das ♀ W2 bei der Jagd beobachtet wurde, bevor es einen Ruheplatz aufsuchte. Eine Überprüfung dieser Theorie könnte in Folgeuntersuchungen stattfinden. 6.3 Angaben zur Wochenstubenkolonie 6.3.1 Koloniegröße und Anzahl der aufgezogenen Jungtiere Die Höchstzahl ausfliegender adulter Individuen aus einem Wochenstubenquartier lag bei 23. Per LINCOLN-Index, der auf Markierung der Tiere und Wiederfang basiert, wurde eine Koloniegröße von 26 ± 12 Tieren ermittelt. Aufgrund der geringen Anzahl der Erstmarkierungen und der Wiederfänge muss dieses Ergebnis jedoch als zufällig bewertet werden. Als Koloniegröße wird die Höchstzahl der ausfliegenden adulten Tiere im Frühjahr angesetzt (n = 23). Die untersuchte Wochenstubenkolonie ist im Vergleich zu anderen Wochenstubenkolonien eher klein. So ermittelte z. B. HÜBNER [HUE-91] in ihren Untersuchungen in Schleswig-Holstein eine Wochenstubenkoloniegröße von 80 bis 90 und DENSE [DEN-92] in Niedersachsen eine Koloniegröße von 53 bis 58 adulten Weibchen. Es ist jedoch möglich, dass sich die hier untersuchten Tiere bereits im Frühjahr auf mehrere Quartiere aufgeteilt haben und die tatsächliche Anzahl der Individuen der Wochenstubenkolonie weit über 23 liegt. Diese Frage könnte in Folgeuntersuchungen durch Fänge und weitere Markierungen geklärt werden. Zu Beginn der Untersuchungen und vor der Geburt wurden maximal 23 ausfliegende adulte Tiere aus einem Quartier gezählt. Weder zum Zeitpunkt der Geburt noch während der Jungenaufzucht erreichte die Kolonie (ohne die Jungtiere) wieder diese Größe. Zum Zeitpunkt der Geburt hielten sich 13 adulte Weibchen im Wochenstubenquartier 1 (Schornstein) auf. Auch bei einem Netzfang am unmittelbar benachbarten Wochenstubenquartier 4 6. Diskussion 74 (Schornstein) am 01.07. wurden 13 adulte Weibchen gefangen. Wenn die 23 ausfliegenden Tiere im Mai zu Beginn der Untersuchungen adulte Weibchen waren, haben sich die Tiere schon vor der Jungengeburt auf mehrere Quartiere und in Teilkolonien aufgeteilt. Beim ersten Fang im Juni wurden vier Weibchen, drei davon laktierend, gefangen. Eine Abwanderung der laktierenden Weibchen kann ausgeschlossen werden: Die drei laktierenden Weibchen blieben nachweislich im Quartiergebiet. Um die Fragen zu klären, wie strikt die Trennung der Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie abläuft und wie viele Quartiere parallel genutzt werden, könnten bei Folgeuntersuchungen an allen bekannten Quartieren zu den Ausflugzeiten Beobachtungsposten aufgestellt oder Lichtschranken installiert werden. Auch zwei bis drei Parallelfänge im Jahresverlauf an mehreren Wochenstubenquartieren der untersuchten Wochenstubenkolonie würden Aufschluss über Koloniegröße, Parallelnutzung von Quartieren und eventuell bestehende soziale Bindungen der Tiere untereinander bringen. Betrachtet man die Anzahl der laktierenden Weibchen und der Jungtiere, die am 01.07. gemeinsam aus einem Quartier ausflogen (zwölf Weibchen, neun Jungtiere), ist die Anzahl der bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreich aufgezogenen Jungtiere hoch und liegt bei 70 %. Da vermutlich noch nicht alle Jungtiere flügge waren, liegt die Zahl eventuell noch höher: Bezogen auf 13 ausfliegende adulte Weibchen, davon zwölf laktierend, berechnet sich für die erfolgreich aufgezogenen Jungtiere ein Wert von 92 %. Da sich die Tiere der Wochenstubenkolonie nachweislich auf mehrere Quartiere aufteilten, ist es denkbar, dass bei den Fängen jeweils nur ein Teil der Kolonie abgefangen wurde. Aus diesem Grunde sollte die ermittelte Anzahl der erfolgreich aufgezogenen Jungtiere auch nur auf die Teilkolonie bezogen werden und nicht auf die gesamte Wochenstubenkolonie. Ob die Berechnungen zutreffen, könnte durch weitere Fänge und Markierungen überprüft werden. 6.3.2 Eintritt der Geschlechtsreife und Verlassen der Wochenstubenquartiere Die im Laufe dieser Arbeit im Spätsommer und Frühherbst gefangenen juvenilen Männchen zeigten keine geschwollenen Hoden (vgl. 2.2., S. 12 und A-99), was darauf schließen lässt, dass noch keine Spermatogenese stattgefunden hat und die Männchen der Breitflügelfledermäuse erst nach dem ersten Winterschlaf geschlechtsreif werden. 6. Diskussion 75 Um eine vor dem ersten Winterschlaf eintretende Geschlechtsreife der Weibchen zu beweisen, müssten Kopulationen beobachtet oder der Uterus der juvenilen Weibchen im Herbst bzw. Winter auf Spermien untersucht werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Beringung der Fledermäuse, die auch in der vorliegenden Arbeit erfolgte. Aufgrund der Beringung ist es möglich, im letzten Jahr geborene Weibchen wieder zu erkennen und deren Fortpflanzungsstatus, wie unter Material und Methoden (4.2, S. 22) erläutert, zu bestimmen. So ließe sich nachweisen, dass die Weibchen innerhalb eines Jahres geschlechtsreif werden. Der Zeitpunkt der Begattung lässt sich so jedoch nicht nachweisen und könnte sowohl vor als auch nach dem ersten Winterschlaf liegen. Bei den meisten europäischen Fledermausarten verlassen die Weibchen Ende Juli/Anfang August die Wochenstuben und lassen die Jungtiere alleine zurück [GEB-97]. Das Verlassen der Wochenstubenquartiere kurze Zeit nach der Entwöhnung der Jungtiere konnte von LABEE & VOUTE [LAB-83] und HÜBNER [HUE-91] bei Breitflügelfledermäusen beobachtet werden. Ähnliche Aussagen konnten auch im Laufe der vorliegenden Untersuchungen für die Breitflügelfledermaus getroffen werden. Beim letzten Ausflug (18.07.) des ♀ W4 aus Quartier 9 wurde kein weiteres Tier gesichtet. Das Weibchen wurde am 01.07. gefangen und hatte zu diesem Zeitpunkt eindeutig ein zu säugendes Jungtier. Es könnte sein, dass das Weibchen sein Jungtier knapp drei Wochen nach dem Fang entweder verloren hat oder sich Alttier und Jungtier zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt haben. Das Fangergebnis vom 02.08. spricht für eine Trennung von Jung- und Alttieren: An diesem Abend war das Wochenstubenquartier nur noch von zwei beringten Jungtieren (einem Männchen und einem Weibchen) besetzt. Am 16.08. wurde in umittelbarer Nähe des Quartiergebietes, im Jagdgebiet 5, ein juveniles Männchen gefangen, dessen Geschlechtsorgane nicht auf eine bereits eingetretene Geschlechtsreife schließen ließen. Ob das Männchen zur untersuchten Wochenstubenkolonie gehörte, konnte nicht festgestellt werden, da es keinen Ring trug. Während des kurzen Telemetriezeitraumes von vier Tagen war das junge Männchen schwer zu verfolgen und konnte insgesamt nur 31 Minuten gepeilt werden. Nach vier Tagen verließ es das Quartiergebiet. Nach der Trennung von Jung- und Alttieren sind die jungen Fledermäuse auf sich allein gestellt und müssen geeignete Jagdgebiete, Sommer- und Winterquartiere finden. Die 6. Diskussion 76 Männchen vieler europäischer Fledermausarten sind zum Zeitpunkt der Balz und Begattung territorial [LUN-86], [BAR-89], [GEB-97] und vertreiben andere Männchen aus ihren Revieren. Das gefangene juvenile Männchen könnte auf der Suche nach Quartieren und Jagdgebieten in das Untersuchungsgebiet geflogen und nach vier Tagen von einem territorialen Männchen vertrieben worden sein. Ebenso hätte das Männchen ein nicht beringtes Jungtier der Wochenstubenkolonie sein können und das Quartiergebiet auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier wie auch die Weibchen verlassen haben können. Der russische Forscher STRELKOV [STR-69] stufte die Breitflügelfledermaus als ortstreu ein. Es bleibt völlig ungeklärt, woher das gefangene juvenile Männchen kam und wohin es flog. Nur mit viel Glück könnte eines der beringten juvenilen Männchen innerhalb der nächsten Jahre irgendwo wieder gefangen werden, sodass sich Rückschlüsse, die Ortstreue und Migration betreffend, klären ließen. 6.3.3 Ausflugzeiten Schon 1952 stellte EISENTRAUT [EIS-52] eine Verbindung zwischen Ausflugzeit und Helligkeit fest. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Aktivitätsphasen der Fledermäuse endogen gesteuert werden und dass diese innere Uhr nach den Sonnenauf- und -untergangszeiten (circadianer Aktivitätsrhythmus) und nach Tageslängen (circannueller Aktivitätsrhythmus) gestellt wird. Bei ausschließlich in der Dunkelheit gehaltenen Tieren, die keine Möglichkeit haben, ihre innere Uhr nach den Sonnenzeiten zu korrigieren, verschieben sich die Aktivitätszeiten [NEU-93]. Auch in der vorliegenden Arbeit konnte eine gewisse Korrelation mit dem Sonnenuntergang festgestellt werden. Allerdings unterscheiden sich die hier ermittelten Ausflugzeiten (Mittelwert für den ersten Ausflug vom 26.04. bis 20.08. von 32 ± 14 Minuten bei n = 36) von den bisher ermittelten Zeiten. CATTO et al. [CAT-95] ermittelte bei seinen Untersuchungen in England für den ersten Ausflug 11,6 ± 7,7 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 88), ähnlich wie DENSE [DEN-92] in Niedersachsen mit zwölf Minuten nach Sonnenuntergang (n = 80). SCHMIDT [SCH-96] registrierte in der Teichlausitz über den Jahresverlauf für den ersten Ausflug 18,78 ± 7,32 Minuten nach Sonnenuntergang (n = 236) und HÜBNER [HUE-91] in Schleswig-Holstein Zeiten für den ersten Ausflug zwischen 5 ± 7,5 und 20 ± 6 Minuten nach Sonnenuntergang (n =116). 6. Diskussion 77 Bei einem Vergleich der Daten lässt sich feststellen, dass die Tiere in Berlin im Mittel später ausfliegen als in den anderen Untersuchungsgebieten. Eine mögliche Erklärung, die auch von anderen Autoren [GEB-97] in Betracht gezogen wird, ist, dass die Fledermäuse sich nicht nach dem Sonnenuntergang richten, sondern vor allem nach Helligkeitswerten (LUX). So konnten ENGLÄNDER & LAUFENS [ENG-68] in einem Versuch an Fransenfledermäusen (Myotis nattereri), indem sie die Ausflugöffnung der Fledermäuse mit Dauerlicht bestrahlten, ein Ausfliegen der Tiere verhindern. Gleiches konnte GEBHARD [GEB-97] nachweisen, als er ein Quartier Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) eine ganze Nacht beleuchtete: Kein einziges Tier verließ das Quartier. Im gewissen Rahmen sind die Helligkeitswerte mit den Zeiten von Sonnenuntergang und Sonnenaufgang korreliert, jedoch gibt es, die Helligkeit betreffend, zum Teil auch quartierspezifische Unterschiede, bei denen festgestellt werden konnte, dass Tiere aus schattigen Quartieren früher ausfliegen als aus lichtexponierten Quartieren [GEB-97]. Im Rahmen dieser Arbeit konnte dieses Verhalten jedoch nicht nachgewiesen werden. Für die vergleichsweise späten Ausflugzeiten der im Laufe dieser Arbeit beobachteten Breitflügelfledermäuse könnte die Eigenhelligkeit der Großstadt verantwortlich sein. Betrachtet man die mittleren Ausflugzeiten der Sendertiere, so fällt zunächst auf, dass diese sich individuell unterscheiden. Insgesamt konnten die Ausflugzeiten der Sendertiere jedoch nur viermal parallel aufgenommen werden, sodass eine individuelle Unterscheidung der Ausflugzeiten aufgrund des geringen Datenumfangs nicht nachgewiesen werden kann. Verantwortlich für die unterschiedlichen Ausflugzeiten könnten ebenso Lichtverhältnisse und Witterungsbedingungen sein. 6.3.4 Aktionsgebiete (individual home range und colonial home range) Für Wochenstubenkolonien der Breitflügelfledermäuse mit weniger als 20 Individuen wurden von ROBINSON & STEBBINGS [ROB-97] Aktionsgebiete (colonial home range) mit Flächen von 24 – 77 km² und Hauptaktionsgebiete (core area) mit Flächen von 13 – 33 km² ermittelt. Die individuellen Aktionsgebiete (individual home range) der Tiere können von 0,16 – 47,58 km² variieren (n = 38) [ROB-97]. In der vorliegenden Arbeit konnte für drei telemetrierte Breitflügelfledermäuse Aktionsgebiete (individual home range) ermittelt werden: Ihre Flächen betragen für ♀ W1 0,70 km², für ♀ W2 7,26 km² und für ♀ W4 6. Diskussion 78 0,45 km². Für die gesamte Kolonie ergibt sich ein Aktionsgebiet (colonial home range) von 9,40 km². Entscheidend für die Größe der Aktionsgebiete sind die Aktionsradien der Tiere. Die maximale Entfernung zwischen Quartier und Jagdgebiet betrug im Laufe der vorliegenden Arbeit 5400 m. 97,7 % der Beobachtungen der Tiere in ihren Jagdgebieten verbrachten sie in Jagdgebieten in einer Entfernung unter 1000 m vom Quartiergebiet. Die Entfernung zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebiet kann bei Breitflügelfledermäusen bis zu 8 km betragen [HUE-91], [ROB-97], bei Weibchen ohne Jungtiere auch bis zu 10 km [CAT-96]. HÜBNER [HUE-91] ermittelte einen durchschnittlichen Aktionsradius von 1,1 km (n =8). Die Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von DENSE (n =12) [DEN-92] suchten zu 84 % Jagdgebiete in einer Entfernung bis zu 3 km auf, die untersuchten Breitflügelfledermäuse in Südengland (n = 13) [CAT-96] jagten überwiegend innerhalb eines Radius von 4 km. In Hessen (Kirchhain) suchten die Tiere einer Wochenstubenkolonie regelmäßig ein Jagdgebiet in 6,5 km Entfernung auf. Die geringen Aktionsradien und die fehlenden Beobachtungen in entfernten Jagdgebieten der in Berlin-Spandau telemetrierten Breitflügelfledermäuse könnten zum Teil auf die methodischen Schwierigkeiten der Telemetrie in der Großstadt zurückzuführen (vgl. 6.4, S. 79). Ebenso spielt die Energiebilanz aus der Länge des Anflugweges zum Jagdgebiet und dem dortigen Jagderfolg eine wesentliche Rolle [LIE-87]. So ist es für die Tiere unter Umständen von Vorteil, die Energie für lange Anflugwege einzusparen und in quartiernahen Jagdgebieten zu jagen. Andererseits können sich die Tiere während langer Anflugwege an insektenreichen Leitstrukturen orientieren und einen Teil des Energieaufwands mit gelegentlichen Beutefängen während der Streckenflüge kompensieren. Im Laufe der Untersuchungen zur vorliegenden Arbeit wurde eine unbesenderte Breitflügelfledermaus in der frühen Dämmerung während eines Streckenfluges vermutlich in ihr Jagdgebiet über einer Allee gesichtet. Kurze von der linearen Flugbahn abweichende seitliche Haken (aerial hawking) deuteten auf eine Jagd während des Streckenfluges hin. Auch das telemetrierte ♀ W2 nutzte während der Hin- und Rückflüge vom 5400 m entfernt liegenden Jagdgebiet außerhalb des Stadtgebiets lineare insektenreiche Strukturen (Alleebäume) vermutlich sowohl zur Orientierung als auch zur gelegentlichen Jagd. In ländlichen Gebieten haben die Fledermäuse durch nahe gelegene insektenreiche Landschaftsstrukturen wie Weiden, Felder und Alleebäume die Möglichkeit, energieaufwendige Distanzen zu entfernt liegenden Jagdgebieten zu überbrücken. Das Fehlen derartiger Strukturen zwischen Quartieren und Jagdgebieten im 6. Diskussion 79 Stadtgebiet könnte neben den methodischen Schwierigkeiten ein weiterer Grund für die geringeren Aktionsradien sein. CATTO et al. [CAT-96] stellten fest, dass bei schlechten Witterungsbedingungen wie Regen, starker Wind und/oder niedrige Temperaturen die Tiere innerhalb eines Radius von 1000 m vom Wochenstubenquartier blieben. Auch während der Untersuchungen zur vorliegenden Arbeit konnte beobachtet werden, dass sich die Tiere bei ungünstigen Witterungsbedingungen nicht weiter als 500 m vom Quartiergebiet entfernten. 6.4 Die Methode der Telemetrie von Fledermäusen in einer Großstadt Das Sendergewicht betrug maximal 7 % des Körpergewichts und hat somit wie empfohlen 10 % des Körpergewichts der Fledermäuse nicht überschritten [KEN-87]. ♀ W2 wurde 16 Tage nach der Besenderung mit einem Gewichtsverlust von 2,3 g ohne Sender wieder gefangen. Der Gewichtsverlust könnte neben Nahrungsmangel auf das Tragen des Senders zurückzuführen sein. Um die Beeinträchtigung der Lebensweise der Tiere so gering wie möglich zu halten, kann bei Fledermäusen mit einem durchschnittlichen Gewicht von mehr als 9,4 g das Sendergewicht von den empfohlenen maximalen 10 % des Körpergewichts [KEN-87] auf 5 % reduziert werden. Seit der Empfehlung von KENWARD [KEN-87] wurden die Sender für die Fledermaustelemetrie weiterentwickelt: Der kleinste zurzeit lieferbare Telemetriesender wiegt 0,47 g, was bei einem Körpergewicht von 9,4 g den hier empfohlenen 5 % entspricht. Das Anbringen der Sender mit einem Halsband, das mit einer Sollbruchstelle versehen wurde, hat sich bewährt: Die Sender blieben neun bis 18 Tage am Tier (vgl. Tabelle 5-1, S. 31). Bei ♀ W2 ließen nach einem Wiederfang mit Ausnahme des Gewichtsverlustes keinerlei physische Beeinträchtigungen wie die Ausdünnung des Fells an den Stellen, wo Sender und Halsband befestigt wurden, oder wunde Stellen nachweisen. Im Gegensatz zur Fledermaustelemetrie in naturnahen Lebensräumen ist die Telemetrie der Tiere in der Großstadt mit mehr Problemen verbunden. Bei der Peilung vom Dach konnte nur kurz die Flugrichtung des Tieres bestimmt werden, bis das Signal durch mehrgeschossige Häuser abgeschirmt wurde. Auch der Versuch, von erhöhten Standorten (Teu- 6. Diskussion 80 felsberg, Hochhaus) ein Richtungspeilen vorzunehmen, schlug fehl. In der Regel haben die Wege zu den erhöhten Telemetriepunkten relativ viel Zeit in Anspruch genommen, und das Tier konnte schon unmittelbar nach dem Ausflug nicht mehr gepeilt werden. Eine Lösung bot das Peilen aus dem Auto. So konnte zwar der Ausflug zum Teil nicht beobachtet werden, jedoch bestand die Möglichkeit, die Tiere sofort nach ihrem Ausflug zu verfolgen. Aber auch bei dieser Methode der Verfolgung bestand das Problem darin, dass die Tiere gelegentlich auf der gegenüber liegenden Seite des Hauses in Richtung ihrer Jagdgebiete flogen und so die Signale schon Sekunden nach dem Ausflug nicht mehr zu empfangen waren. Die Reichweite des Sendersignals lag in den stark bebauten Gebieten des Untersuchungsgebietes oftmals unter 100 m. Die Frequenzbereiche 150.855 Hz, 150.302 Hz, 150.345 Hz und 150.390 Hz erwiesen sich als günstig. Bei der Frequenz 150.330 Hz kam es zu starken Störsignalen, durch welche die Telemetrie und die präzise Bestimmung des Aufenthaltsortes des Tieres sehr erschwert wurden. Die bei der Telemetrie oft genutzte Methode der Kreuzpeilung bietet sich für Großstadt nicht an, da sie nur selten aufgrund der Abschirmung der Signale zum Tragen kommen würde. Es ist jedoch sinnvoll, ein oder mehrere weitere Teams mit einem Empfänger auszustatten, um das Gebiet gründlicher abzusuchen zu können. Aufgrund der methodischen Schwierigkeiten ist es nicht ratsam, in der Großstadt zwei Tiere parallel mit nur einem Empfänger zu telemetrieren. Da auf der Suche nach zwei Sendertieren ständig die Frequenzen am Empfänger gewechselt werden müssen, treten immer wieder Lücken in der Datenaufnahme auf. Die Paralleltelemetrie von zwei Tieren empfiehlt sich nur dann, wenn ein zweites Team mit einem Fahrzeug und einem Empfänger zur Verfügung steht. Ein weiteres Problem ist die Reflektion des Signals von Hauswänden. Das reflektierte Signal unterschied sich zum Teil in seiner Intensität nicht von dem tatsächlichen Signal. Die einzelnen Quartiere konnten anfangs nur durch Ausflugbeobachtungen nachgewiesen werden. Im Laufe der Zeit trugen jedoch Erfahrungswerte dazu bei, dass auch im Voraus die Quartiere relativ sicher bestimmt werden konnten. Trotzdem ist ein gesicherter Nachweis ausschließlich über Ausflugbeobachtungen möglich. 6. Diskussion 81 Problematisch während der Untersuchungen war die Unzugänglichkeit der meisten Quartiere. Es war nur an zwei Quartieren (Q1 und Q4) möglich, die Tiere abzufangen. Da die Fledermäuse jedoch regelmäßig ihre Quartiere wechselten, ist es vom 19.07. bis 17.08. nicht gelungen, eine adulte weibliche Breitflügelfledermaus der untersuchten Wochenstubenkolonie zu fangen. Bei einem Fangversuch am 02.08. konnten lediglich als einzige ausfliegende Tiere zwei Jungtiere (Männchen und Weibchen) gefangen werden, die das erforderliche Gewicht für die Sender noch nicht erreicht hatten (vgl. S. A-99). Viele Gebiete in der Großstadt sind abgeschlossen oder nicht befahrbar. Dazu gehören z. B. Freibäder, innerstädtische Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Industrie- und Gewerbegebiete, Sportstadien, Privatgrundstücke und Friedhöfe. Vor Beginn der Telemetrie im Stadtgebiet sollten Ausnahmegenehmigungen und Einverständniserklärungen für alle unzugänglichen Gebiete eingeholt werden. Ebenso setzt die Telemetrie in der Großstadt eine intensive Auseinandersetzung mit den Strukturen und Gegebenheiten des Untersuchungsgebietes vor Beginn der Datenaufnahme voraus, um während der Datenaufnahme gezielt bestimmte Gebiete auf kürzestem Wege aufsuchen zu können. Die Fledermaustelemetrie in der Stadt ist ohne PKW nur schwer durchführbar. Während der Untersuchungen zur vorliegenden Arbeit wurden an einigen Abenden bis zu 180 km gefahren. Zur Information der Anwohner über Zweck und Durchführung der Telemetrie wurden im Quartiergebiet Aushänge an den Schwarzen Brettern der Gebäude befestigt. Das Verfolgungsfahrzeug wurde auf ähnliche Weise gekennzeichnet, um andere Verkehrsteilnehmer zu informieren und somit während der Datenaufnahme nicht behindert zu werden. 7. Zusammenfassung 7 82 Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Quartierwahl, dem Quartierwechselverhalten, der Wahl der Jagdhabitate, dem nächtlichen Aktivitätsrhythmus und der flächigen Ausdehnung der Aktionsgebiete der Breitflügelfledermaus im Berliner Stadtgebiet. Hierzu wurde eine Wochenstubenkolonie dieser Art untersucht. Das Untersuchungsgebiet liegt nahe der westlichen Stadtgrenze Berlins und ist heterogen strukturiert: Es weist neben stark bebauten Wohngebieten einen verhältnismäßig hohen Wasser- und Grünflächenanteil auf. Die Ergebnisse der Untersuchung beruhen auf Ausflugzählungen, Beringung und, erstmalig, auf der Telemetrie von Breitflügelfledermäusen in einer Großstadt. Vom 15.06. bis 19.07. wurden vier adulte Weibchen und vom 17.08. bis 20.08. ein juveniles Männchen, das jedoch nicht zur Wochenstubenkolonie gezählt werden konnte, telemetriert. Die Sender wurden mit Halsbändern, die mit einer Sollbruchstelle versehen waren, befestigt und hatten eine Haltbarkeitsdauer von neun bis 18 Tagen. Insgesamt wurden im Laufe der Untersuchungen elf Quartiere ermittelt: sechs Wochenstubenquartiere, drei Tagesquartiere adulter Weibchen der untersuchten Wochenstubenkolonie ohne Jungtiernachweise und zwei Tagesquartiere eines juvenilen Männchens. Alle Quartiere waren kleinräumig und befanden sich an zwei- bis viergeschossigen Gebäuden in Schornsteinen von Wohnhäusern (Spaltenquartiere), hinter Fassadenverkleidungen (Spaltenquartiere) und im Dachbereich hinter Regenrinnen (kleine Hohlräume). Die telemetrierten Weibchen übertagten zum Teil in verschiedenen Quartieren, was beweist, dass die Quartiere der Wochenstubenkolonie zu einem Quartiersystem zu zählen sind. Sie lagen innerhalb eines Radius' von 80 m, verteilt auf einer Fläche von rund 3000 m². Das Ausgangsquartier wurde im Vergleich zu den anderen Quartieren regelmäßig genutzt. Die telemetrierten Weibchen wechselten im Schnitt alle 1,6 bis 4,7 Tage ihr Quartier, wobei Quartieraufenthalte von ein bis acht Tagen beobachtet wurden. Der während der gesamten Wochenstubenzeit regelmäßige Quartierwechsel wurde zum einen von den mikroklimatischen Bedingungen im Quartier induziert und diente zum anderen vermutlich dazu, die Jungtiere während ihrer Aufzucht mit möglichst vielen Quartieren in Kontakt zu bringen. 7. Zusammenfassung 83 Beim Auflösen der Wochenstubenkolonien im Spätsommer trennten sich die Alttiere von den Jungtieren. Die Quartiersituation der Breitflügelfledermaus im gesamten Berliner Stadtgebiet wurde als gut bewertet. Eine Berücksichtigung der Breitflügelfledermausquartiere bei baulichen Veränderungen der Quartiergebäude wird jedoch als erforderlich angesehen, da die Möglichkeit besteht, die Tiere aufgrund von Verlusten einzelner Quartiere eines Quartiersystems ihr Quartiergebiet verlassen. Für die telemetrierten Tiere wurden acht Jagdgebiete, mit einer maximalen Entfernung von 5400 m zwischen Quartier und Jagdgebiet, ermittelt. 97,7 % der Beobachtungen der Tiere in ihren Jagdgebieten entfallen auf Jagdgebiete unter 1000 m. Am stärksten frequentiert waren mit 64 % Wasserflächen, über denen die Tiere in einer Höhe von 1 – 12 m jagten. Neben diesen wurden Naherholungsgebiete (Gewässerränder, Parks, Kleingartenkolonie) und ein Getreidefeld aufgesucht. Für drei der telemetrierten Tiere konnten individuelle Aktionsgebiete (individual home range) mit Flächen von 0,45 – 7,26 km² ermittelt werden. Das Aktionsgebiet der untersuchten Wochenstubenkolonie (colonial home range) hatte eine Fläche von 9,40 km². Die telemetrierten Tiere zeigten ein individuell unterschiedliches bimodales oder trimodales Aktivitätsmuster, welches vermutlich von Jagderfolg und Witterungsbedingungen beeinflusst wurde. Für nächtliche Ruhepausen zwischen den Jagdphasen wurden die Quartiere und zweimal nächtliche Ruheplätze in Quartiernähe aufgesucht. Der Zeitpunkt des ersten Ausflugs am Abend korrelierte wie bei allen europäischen Fledermausarten mit den Sonnenuntergangszeiten und den sich daraus ergebenden Helligkeitswerten. Im Gegensatz zu den bisherigen Untersuchungsergebnissen zum abendlichen Erstausflug der Breitflügelfledermäuse, flogen die hier untersuchten Tiere später aus, was vermutlich mit der Eigenhelligkeit der Stadt zusammenhängt. Der Mittelwert für den ersten Ausflug am Abend betrug 32 ± 14 Minuten nach Sonnenuntergang. ANHANG 8 Inhaltsverzeichnis zum Anhang Abbildungs- und Tabellenverzeichnis A-107 8 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Titelbild Bild 2-1 Bild 2-2 Bild 3-1 Breitflügelfledermäuse .................................................................................. 1 Breitflügelfledermaus .................................................................................... 10 Verbreitungskarte von Eptesicus serotinus ................................................. 11 Luftbild Berlins mit Kennzeichnung der Stadtgrenze (weiß) und des Untersuchungsgebiets (Kreis)............................................................... 16 Luftbild des Quartiergebietes (Markierung = Ausgangsquartier) ........... 18 Quartierschornstein mit angrenzender Terrasse und aufgebautem Netz – Blick nach Norden ........................................................................... 19 Ring der Beringungszentrale Bonn, befestigt am Unterarm einer Breitflügelfledermaus .................................................................................... 22 Messung der Unterarmlänge einer beringten Breitflügelfledermaus. ................................................................................... 23 Verwendete Sender mit Halsband............................................................... 24 Breitflügelfledermaus mit einem per Halsband befestigten Sender ....... 25 Ansicht (Nord und Süd, links) und Schnitt (rechts) der Quartierschornsteine von Q1 und Q4 ....................................................... 36 Quartiergebäude und Nachbargebäude im Grundriss (z. B. in Höhe des 1. OG) sowie eine perspektivische Darstellung der Quartieröffnung hinter der Fassadenverkleidung von Quartier 2 ......... 37 Schnitt des Quartiergebäudes im Bereich der Fassadenverkleidung, hinter der sich Quartier 3 befindet (rechts), und perspektivische Darstellung der Quartieröffnung durch ein defektes Insektengitter (links)...................................................................... 38 Schnitt durch das Quartiergebäude im oberen Dachbereich von Regenrinne, Sichtmauerwerk und Dachkonstruktion .............................. 40 Statistik der Flächennutzung von Berlin-Spandau .................................... 17 Beobachtungszeiten der telemetrierten Breitflügelfledermäuse ............. 31 Lage und Maße der durch die telemetrischen Untersuchungen ermittelten Quartiere..................................................................................... 34 Statistische Daten der nächtlichen Quartieraufenthalte und Ausflüge pro Nacht der telemetrierten ♀♀ W1, W3 und W4................ 44 Prozentuale Anteile der während der Jagdflüge aufgesuchten Habitatstrukturen unter Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer [min] der telemetrierten Fledermäuse in den Jagdgebieten. .................... 53 Beobachtungen an den Wochenstubenquartieren der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus zur Einordnung in den Reproduktionsverlauf ................................................. 55 Monatliche Niederschlagsmengen in Berlin-Dahlem [mm (= Liter pro m²)] im Jahr 2000 ................................................................................... 20 Bild 3-2 Bild 3-3 Bild 4-1 Bild 4-2 Bild 4-3 Bild 4-4 Bild 5-1 Bild 5-2 Bild 5-3 Bild 5-4 Tabelle 3-1 Tabelle 5-1 Tabelle 5-2 Tabelle 5-3 Tabelle 5-4 Tabelle 5-5 Diagramm 3-1 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Diagramm 3-2 Diagramm 3-3 Diagramm 5-1 Diagramm 5-2 Diagramm 5-3 Diagramm 5-4 Diagramm 5-5 Diagramm 5-6 Diagramm 5-7 Diagramm 5-8 Diagramm 5-9 Diagramm 5-10 Karte 1 Karte 2 Karte 3 Tafel 1 Tafel 2 Tafel 3 A-108 Monatliche Durchschnittstemperaturen [°C] in Berlin-Dahlem im Jahr 2000 und vergleichend der Jahre 1990 bis 1999 (Durchschnitt)................................................................................................ 20 Temperaturverlauf [°C] im Jahr 2000 in Berlin-Dahlem (Tmax = Tageshöchsttemperatur, Tmin = Tagestiefsttemperatur) ....................... 21 Von den telemetrierten ♀♀ W1 bis W4 genutzte Tagesquartiere im Zeitraum vom 15.06. bis 18.07. ............................................................. 42 Nutzungsdauer der ermittelten Tagesquartiere (Q1 bis Q11) in Tagen durch die telemetrierten Tiere vom 15.06. bis 20.08. ................... 43 Nächtliche Quartieraufenthaltszeiten (Säulen) und Anzahl der Ausflüge pro Nacht (schwarze Kästchen) der telemetrierten ♀♀ W1, W3 und W4 .................................................................................... 45 Nutzungsdauer [min] der einzelnen Jagdgebiete durch die telemetrierten Tiere W1 bis W4 und M1 ................................................... 46 Prozentuale Zusammensetzung der Habitatstrukturen der ermittelten Jagdgebiete (JG 1 bis JG 8) ...................................................... 52 Prozentuale Anteile der während der Jagdflüge aufgesuchten Habitatstrukturen .......................................................................................... 53 Anzahl ausfliegender Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus aus verschiedenen Quartieren bei Ausflugzählungen ............................................................... 54 Einordnung der Reproduktionsphasen der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in den Jahresverlauf ................................................................................................... 56 Erster Ausflug der Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus mit Bezug auf den Sonnenuntergang. ............... 56 Erster Ausflug der telemetrierten Tiere der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus mit Bezug auf den Sonnenuntergang. .......................................................................................... 57 Lage der durch die telemetrierten Breitflügelfledermäuse ermittelten Quartiere..................................................................................... 35 Lage und Grenzen der durch die telemetrierten Breitflügelfledermäuse ermittelten Jagdgebiete sowie Lage der nächtlichen Ruheplätze................................................................................. 47 Größe und Lage der individuellen Aktionsgebiete (individual home range = Schraffuren) der telemetrierten Weibchen W1, W2 und W4 und des Aktionsgebiets der untersuchten Wochenstubenkolonie (colonial home range = Linie) von Eptesicus serotinus ....................................................................................... 60 Quartiere Q1 bis Q4 mit Markierung (Pfeile) der Quartieröffnungen ........................................................................................ 39 Quartiere Q5 bis Q11 mit Markierung (Kreise) der Quartieröffnungen ........................................................................................ 41 Jagdgebiete 1 bis 8 ........................................................................................ 51 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis A-109 ANHANG Inhaltsverzeichnis des Anhangs A-85 Inhaltsverzeichnis des Anhangs 1. Ausführliche Telemetrieprotokolle ................................................................................. 86 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W1 .................................................. 86 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W2 .................................................. 90 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W3 .................................................. 92 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W4 .................................................. 95 Telemetrieprotokoll des juvenilen Männchens M1....................................................... 98 2. Beringungsprotokoll der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in Berlin-Spandau................................................................................................. 99 3. Ausflugzählungen und Ausflugzeiten an der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in Berlin-Spandau...............................100 4. Meteorologische Daten 01.04. - 31.08.2000 bezogen auf Berlin-Dahlem ...............102 5. Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................105 6. Softwareverzeichnis .........................................................................................................106 7. Fotonachweis ....................................................................................................................106 8. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ...........................................................................107 9. Literaturverzeichnis .........................................................................................................109 10. Danksagung ......................................................................................................................118 Eidesstattliche Erklärung: .............................................................................................................120 Telemetrieprotokoll des Weibchens W1 1 Ausführliche Telemetrieprotokolle 1.1 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W1 Datum Uhrzeit 15./16.06. bis 0:30 0:30 - 2:30 2:30 - 2:45 2:45 - 3:15 3:15 - 3:40 3:40 - 3:50 3:50 - 3:55 3:55 - 4:00 4:00 - 6:15 Fang und Beringung1 Signal aus Baum nähe Quartier 1 Tier fliegend in Nähe Quartier 1 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 5 Südpark (keine Sichtbeobachtung) Tier fliegend in Nähe Quartier 1 und in nächster Umgebung Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 3:50/Ausflug 3:55) Tier fliegend in Nähe Quartier 1 Einflug Quartier 2 120 15 30 25 10 5 5 135... 22:25 22:25 - 23:50 23:50 - 0:19 0:19 - 0:45 0:45 - 1:40 1:40 - 1:43 1:43 - 1:50 1:50 - 2:00 2:00 - 2:30 2:30 - 2:50 2:50 - 2:51 2:51 - 2:54 2:54 - 2:57 2:57 - 2:59 2:59 - 3:38 3:38 - 5:17 1. Ausflug aus Quartier 2 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug 23:50/2. Ausflug 0:19) Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 1 (Scharfe Lanke, Gothia) - Sichtbeobachtungen2 Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 1:43/3. Ausflug 1:50) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 23 (Einflug 2:00/4. Ausflug 2:30) Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 1 (Gothia, Scharfe Lanke) Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet Tier fliegend in Nähe Quartier 1 Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug 2:57/5. Ausflug 2:59) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 2 (Einflüge mehrere E. ser. beobachtet)4 85 29 26 55 3 7 10 30 20 1 3 3 2 39 99... 22:12 22:12 - 22:15 22:15 - 23:32 23:32 - 23:41 1. Ausflug aus Quartier 25 Streckenflug von Quartiergebiet zu JG Jagdgebiet 1 (Gothia, Scharfe Lanke) - Sichtbeobachtungen6 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug zwischen 23:32 und 23:41/2. Ausflug 0:40) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 1 Jagdgebiet 1 (Gothia, Scharfe Lanke) Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet 16./17.06. 17./18.06. 23:41 - 0:40 0:40 - 0:43 0:43 - 1:05 1:05 - 1:09 1 Beobachtung A-86 Minuten 3 77 9 59 3 22 4 1. Ausflug um 21:43 jagte über der Wasserfläche vor der Angelstelle und über der Wiese mit dem Teich Einflüge von mehreren E. ser. beobachtet 4 Tiere flogen in Höhe der oberen Fenster ein 5 seit 21:40 lautes Gezeter zu vernehmen; 17. Tier von 17; Tier flog einzeln aus, während mehrfach paarweise Ausflüge beobachtet wurden 6 22:25 - 22:40 jagt über Wiese in 4 – 7 m Höhe entlang von Bäumen (Pappeln) und in der Kleingartenkolonie; ab 22:40 Jagd über Wasserfläche (50 m "raus") ca. 2 – 8 m hoch 2 3 Telemetrieprotokoll des Weibchens W1 1:09 - 2:36 2:36 - 2:39 2:39 - 3:11 3:11 - 3:15 3:15 - 4:35 18./19.06. 21:55 21:55 - 22:12 22:12 - 22:15 22:15 - 23:55 23:55 - 0:42 0:42 - 1:01 1:01 - 1:34 1:34 -1:42 1:42 - 1:47 1:47 - 1:58 1:58 - 2:12 2:12 - 2:50 2:50 - 3:10 3:10 - 3:15 3:15 - 3:20 3:20 19./20.06. 21:56 - 22:50 21:56 - 0:06 0:06 - 1:28 1:28 - 1:40 1:40 - 3:12 3:12 20./21.06. 22:00 - 1:08 1:08 - 1:45 1:45 - 1:55 1:55 - 2:43 2:43 - 2:48 2:48 - 3:36 3:36 - 3:39 3:39 - 3:47 3:47 - 3:55 3:55 - 4:37 21./22.06. 7 21:54 Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug 1:09/3. Ausflug 2:36) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 1 Jagdgebiet 1 (Gothia, Scharfe Lanke) Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet Einflug in Quartier 2 1. Ausflug aus Quartier 2 (Parallelbeobachtung Quartier 1: dort kein Ausflug)7 Abwesenheit vom Quartier Kurze Peilung vom Jagdgebiet 6 (Haveldüne) Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 6 (Haveldüne) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug zwischen 1:01 und 1:34/2. Ausflug 1:42) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 1 Jagdgebiet 1 (Scharfe Lanke, Gothia) Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug zwischen 1:58 und 2:12/3. Ausflug 2:50) Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 1 Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet Einflug in Quartier 2 Ausflug aus Quartier 2 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 2 (Einflugszeit nicht bekannt/2. Ausflug 1:28) Streckenflug über Jagdgebiet 1, Jagdgebiet 6 weiter Richtung Süden Aufenthaltsort unbek. Einflug in Quartier 38 Aufenthaltsort unbek.9 Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug zwischen 0:15 und 1:08; 2. Ausflug 1:45) Tier kreist über der Kreuzung vor Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 1:55/3. Ausflug 2:43) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 1 Jagdgebiet 1 (inklusive Kleingartenkolonie)10 Streckenflug von JG 1 zu Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 3:39/4. Ausflug 3:47) Tier kreist in der Nähe Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 3:55)11 A-87 87 3 32 4 80... 17 3 100 47 19 33 8 5 11 14 38 20 5 5 70... 130 82 12 92 188 37 10 48 5 46 3 8 8 42... 1. Ausflug aus Quartier 3 14. Tier von 14 beobachteten Ausflügen paarweise Flüge adulter (und juveniler?) Tiere beim Einflug zu beobachten bis 1:08 keine Peilung, da anderes Tier verfolgt 10 Jagdgebiet Kleingartenkolonie und Wiese zwischen Kolonie und Wasserfläche sowie Wiese zwischen Teich und Angelstelle; fliegt nur gelegentlich über der Wasserfläche; lautstarkes Gezeter zu hören 11 Einflüge konnten beobachtet werden 8 9 Telemetrieprotokoll des Weibchens W1 21:54 - 0:34 0:34 - 1:02 2:17 - 3:08 3:08 - 4:45 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug zwischen 0:34 und 1:02/2:172. Ausflug) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 3:08) 21:46 21:46 - 0:02 0:02 - 0:05 0:05 - 1:37 1:37 - 2:16 2:16 - 3:04 3:04 - 3:37 3:37 Tier in Quartier 3 (1. Ausflugzeit unklar) Abwesenheit vom Quartier Streckenflug von JG ? zu Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 0:05/2. Ausflug 1:37) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 2:16/3. Ausflug 3:04) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 3 136 3 92 39 48 33 21:50 21:50 - 0:00 0:00 - 0:34 0:34 - 1:37 1:37 - 2:15 2:15 - 2:23 2:23 - 2:45 2:45 - 2:49 2:49 - 3:18 3:18 - 4:06 4:06 Tier im Quartier 3 (1. Ausflug unklar) Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug12 0:34/2. Ausflug 1:37) Jagdgebiet 5 - Südpark Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 8 + 3 (Scharfe Lanke) Streckenflug von JG zu Quartiergebiet Aufenthalt Im Quartier 3 (Einflug 2:49/3. Ausflug 3:18) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 3 130 34 63 38 8 22 4 29 48 22:15 22:15 - 22:25 22:25 - 22:45 22:45 - 23:42 23:42 - 23:50 23:50 - 23:54 23:54 - 1:17 1:17 - 1: 21 1:21 - 1:58 1:58 - 2:01 2:01 1. Ausflug aus Quartier 313 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 1 + 8 + 3 (Scharfe Lanke, Schwimmerweg)14 Abwesenheit vom Quartier im Jagdgebiet 3 (DLRG-Turm) Streckenflug von JG 3 zu Quartiergebiet Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug 23:57/2. Ausflug 1:17) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 3 Jagdgebiet 3 (Scharfe Lanke, DLRG Turm) Streckenflug von JG 3 zu Quartiergebiet Einflug im Quartier 3 22:11 22:11 - 22:54 22:54 - 23:31 1. Ausflug aus Quartier 315 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 3 DLRG-Turm16 1:02 - 2:17 22./23.06. 23./24.06. 24./25.06. 25./26.06. A-88 160 28 75 51 97... 10 20 57 8 4 83 4 37 3 125... 43 37 12 Ausflug fast immer paarweise; beim Einflug wurden kleine und unbeholfene Tiere beobachtet (Jungtiere), die bis zu 7 Min. versuchten, ins Quartier einzufliegen 13 13. Tier von 13 beobachteten; 1. Tier flog 21:56 aus 14 22:25 Tier über der Wiese mit Teich bei Gothia; 22:30 in der Kleingartenkolonie zwischen Gothia und DLRG-Turm; 22:37 Tier jagt an Bäumen (Pappeln) Am Pichelsee 9B und über Wasserfläche davor (zwischen Segelschule Havel und DLRG) 15 Beim Ausflug beobachtet; Sender sitzt gut auf dem Rücken des Tieres; Sendertier flog gemeinsam mit 2. E. ser. als 1./2. Tier aus; 18 Tiere wurden beim Ausflug beobachtet, davon 14 Tiere paarweise ausgeflogen; 2. Sendertier bei Abbruch der Ausflugbeobachtungen noch im Quartier 16 Neben E. ser. konnten per Detektor Myotis sp. und Pipistrellus sp. wahrgenommen werden. Ca. 7 E. ser. wurden beobachtet; In geringer Distanz (oft < 1m) zum Sendertier flog eine weitere E. ser. - es wird vermutet, dass es sich bei dem 2. Tier um das Jungtier des Sendertieres handelt, da das Tier "flatteriger" und subjektiv betrachtet "unsicherer" flog; die Ortungslaute von E. ser. waren auch ohne Detektor wahrnehmbar Telemetrieprotokoll des Weibchens W1 23:31 - 0:08 0:08 - 0:35 2:16 - 2:20 2:20 - 2:23 2:23 - 2:43 2:43 - 3:01 3:01 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug zwischen 0:08 und 0:35/2. Ausflug 2:16) Streckenflug von Quartiergebiet zu JG 3 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 3 DLRG-Turm Aufenthaltsort unbek. Einflug in Quartier 3 23:03 23:03 - 0:41 0:41 - 2:02 2:02 - 3:27 3:27 1. Ausflug aus Quartier 317 Abwesenheit vom Quartier18 Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 0:41/2. Ausflug 2:02) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 3 22:22 22:22 - 23:43 23:43 - 23:56 1. Ausflug aus Quartier 319 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug zwischen 23:43 und 23:56/2. Ausflug 2:24) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt im Quartier 3(Einflug 3:39/3. Ausflug 3:52) Tier fliegt im Quartiergebiet Tier in der Nähe; evtl. in anderem Quartier? (Signal statisch) 0:35 - 2:16 26./27.06. 27./28.06. 23:56 - 2:24 2:24 - 3:39 3:39 - 3:52 3:52 - 3:55 3:55 - 4:15 28./29.06. 22:12 22:12 - 22:45 22:45 - 23:40 23:40 - 0:00 0:00 - 1:14 1:14 - 2:31 2:31 - 2:52 2:52 - 2:59 2:59 - 3:17 3:17 - 3:25 3:25 17 1. Ausflug aus Quartier 4 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 3 + 8 DLRG-Turm20 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug 0:00/3. Ausflug 1:14) Abwesenheit vom Quartier Tier im Quartier 4 (Einflug 2:31/4. Ausflug 2:52) Tier fliegt in nächster Umgebung Aufenthalt im Quartier 4 (Einflug 2:59/5. Ausflug 3:17) Tier fliegt nächster Umgebung A-89 37 27 101 4 3 20 18 89... 98 81 85 81 13 148 75 13 3 23... 33 55 20 74 77 21 7 18 8 Einflug in Quartier 421 Regen, starker Wind und verhältnismäßig kühl an diesem Abend; bis 22:44 wurden 16 Tiere beim Ausflug beobachtet, davon 12 paarweise und 4 einzeln. Beide Sendertiere bis dahin noch im Quartier; erster Ausflug um 22:23 Peilung vom DLRG-Turm Ri. Heerstr./Grimmnitzsee um 0:10 19 Erster Ausflug um 22:15; Tier flog als 14. Tier aus 20 Tier wurde beim Jagen über der Wasserfläche vor der DLRG und etwa 30 m rechts und links über der Wasserfläche vom DLRGGelände beobachtet; Jagdgebiet ausschließich über der Wasserfläche; es wurden weitere 3 E. ser. beobachtet; final-buzz und aerialhawking 21 Senderverlust in Quartier 4; Signal ist sehr laut und deutlich (auch an den Folgetagen) 18 Telemetrieprotokoll des Weibchens W2 1.2 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W2 Datum Uhrzeit Beobachtung 15./16.06. bis 0:30 bis 6:15 Fang und Beringung Aufenthalt in Quartier 1 16./17.06. bis 5:17 Aufenthalt in Quartier 122 17./18.06. bis 4:35 Aufenthalt in Quartier 123 18./19.06. 21:47 21:47 - 0:47 0:47 - 2:21 2:21 - 2:50 2:50 - 3:20 3:20 1. Ausflug aus Quartier 224 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 2 (Einflugszeit unklar, 2. Ausflug 2:21) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 2 21:56 21:56 - 0:45 0:45 - 0:48 0:48 - 2:17 2:17 - 3:12 1. Ausflug25 Abwesenheit vom Quartier Streckenflug26 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 2 (Einflug 2:17) 22:00 22:00 - 22:12 22:12 - 22:37 22:37 - 23:42 23:42 - 23:52 23:52 - 0:21 0:21 - 1:03 1:03 - 1:32 1:32 - 2:43 2:43 - 3:39 3:39 - 3:51 3:51 - 4:37 4:37 1. Ausflug aus Quartier 327 Aufenthaltsort unbek. Streckenflug28 Aufenthaltsort unbek. (vermutlich im JG 2 - Seeburg) Jagdgebiet 2 - Seeburg29 Streckenflug30 Ruheplatz31 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 332 (Einflug 1:32) Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 333 (Ausflug 3:51) Abwesenheit vom Quartier (Einflug 4:37) in Quartier 3 21:54 21:54 - 0:29 1. Ausflug aus Quartier 3 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 0:29/2. Ausflug zwischen 2:17 und 2:49) 19./20.06. 20./21.06. 21./22.06. 0:29 - 2:17 22 A-90 Minuten 180 94 29 30 100... 169 3 89 55... 12 25 65 10 29 42 29 71 56 12 46 155 108 Da zwischenzeitlich das Sendertier 1 verfolgt wurde, ist nicht sicher, ob das Tier den gesamten Zeitraum im Quartier verbrachte. Bis 3:40 wurde das Quartier mindestens zu folgenden Zeiten kontrolliert: 21:40, 22:35, 23:50; 0:19, 1:43, 2:00, 2:15, 2:30, 2:54, 3:30, 3:40 in dieser Telemetrienacht wurde das Signal nur sporadisch überprüft, da von einem Senderverlust ausgegangen wurde 24 8. Tier von 14 25 1. Tier; flog Ri. Hahneberg - Weinmeisterhornweg - Sandstr. - dann Tier verloren 26 Rieselfelder, nahe Gatower Straße; Tier beim Streckenflug, hält sich nicht länger als 1 Min. im Gebiet auf 27 21:40: 1. Ausflug von E. ser. 28 flog Ri. Hahneberg - Weinmeisterhornweg - Sandstr. - dann Tier verloren 29 Ankunft des Tieres im Jagdgebiet 2 vermutlich gg. 22:30; das Feld über dem das Tier jagte stand noch in vollem Korn; über dem Getreide war ein Massenschwärmen von Insekten zu beobachten 30 Tier flog Ri. Seeburg - Siedlung Weinbergshöhe - Gatower Str. - Kolonie Jaczostr. (entlang von Alleebäumen) 31 Etwa in der Mitte einer 15 m hohen Pappel in Kleingartenkolonie 32 Pichelsdorfer Str./Grimmnitzseeweg wird von Fledermäusen stark beflogen; ständiges lautstarkes Gezeter von fliegenden Tieren zu vernehmen 33 Pichelsdorfer Str./Grimmnitzseeweg wird von Fledermäusen stark beflogen; ständiges lautstarkes Gezeter von fliegenden Tieren zu vernehmen 23 Telemetrieprotokoll des Weibchens W2 2:17 - 2:49 2:49 - 3:54 3:54 - 4:45 22./23.06. 21:46 21:46 - 23:48 23:48 - 0:14 0:14 - 0:40 0:40 - 0:49 0:49 - 2:41 2:41 - 3:19 3:19 - 3:37 23./24.06. 01.07. 34 21:52 21:52 - 22:14 22:14 - 22:25 22:25 - 22:35 22:35 - 22:45 22:45 - 23:18 23:18 - 0:00 0:00 - 1:37 1:37 - 2:49 2:49 - 4:06 Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug 3:54) A-91 32 65 51... 1. Ausflug aus Quartier 334 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Tier in Quartier 3 (Einflug zwischen 23:48 und 0.14/2. Ausflug um 0:40) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug um 0:49/3. Ausflug um 2:41) Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 3 (Einflug um 3:19) 9 112 38 18... 1. Ausflug aus Quartier 335 Aufenthaltsort unbek. Streckenflug36 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 2 - Seeburg37 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 3 (Einflug zwischen 23:18 und 0:00)38 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 3 22 11 10 10 33 42 97 72 77... 122 26 26 Wiederfang des Tieres am Quartier 4 beim Ausflug - ohne Sender 5. Tier 21:48 1. Ausflug E. ser. flog Ri. Seeburg - Jaczostr. - Heerstr. - Weinmeisterhornweg - Hahneberg 37 Empfang vom Rand des Feldes Richtung Spandau sehr undeutlich (nachlassen der Senderleistung?) 38 dann Senderverlust in Quartier 3; Signal aus dem Quartier nur sehr undeutlich, da die Leistung des Senders stark nachgelassen hat 35 36 Telemetrieprotokoll des Weibchens W3 1.3 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W3 Datum Uhrzeit 01./02.07. 21:25 - 0:30 Fang und Besenderung am Quartier 4 02./03.07. 22:40 22:40 - 23:25 23:25 - 0:52 0:52 - 2:04 1. Ausflug39 Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 4 0:52 21:45 21:45 - 23:00 23:00 - 0:00 3:18 - 3:27 3:27 - 4:02 4:02 1. Ausflug aus Quartier 540 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 5 (Einflug zwischen 23:00 und 0:00/2. Ausflug um 1:05)41 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug zwischen 1:43 und 2:00/3. Ausflug um 3:18) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Einflug in Quartier 4 (zwischen 3:27 und 4:02) 04./05.07. 21:54 - 23:30 23:30 - 23:41 23:41 - 23:57 23:57 - 1:00 1:00 - 2:37 2:37 - 3:22 3:22 Aufenthaltsort unbek., 1. Ausflug aus Quartier 4 nicht bekannt Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug um 1:00) Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 4 05./06.07. ? 21:49 - 23:07 23:07 - 23:58 23:58 - 0:13 1. Ausflug aus Quartier 4 nicht bekannt Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 23:58 und 0:13, Ausflug zwischen 0:51 und 1:18) Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug um 2:18) 03./04.07. 0:00 - 1:05 1:05 - 1:43 1:43 - 2:00 2:00 - 3:18 0:13 - 0:51 0:58 - 1:18 1:18 - 2:18 2:18 - 2:59 06./07.07. 21:47 - 22:53 22:53 - 23:48 23:48 - 0:18 0:18 - 2:32 2:32 - 3:17 39 A-92 Beobachtung Aufenthaltsort unbek., 1. Ausflug aus Quartier 642 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 6 (Einflug zwischen 23:48 und 0:18/2. Ausflug zwischen 2:32 und 3:17) Aufenthaltsort unbek. Minuten 45 87 72... 75 60 65 38 17 78 9 35 96 11 16 63 97 45 142... 78 51 15 38 20 60 41... 66 55 30 134 45 14. Tier, Ausflug Ri. Nord - Spandau City; 1. ausfliegendes Tier um 21:51 Ausflug beobachtet; Abflug Ri. Tiefwerder Wiesen, 12. Tier von 12 Pichelsdorfer Str./Grimmnitzseeweg wird von Fledermäusen stark beflogen; ständiges lautstarkes Gezeter von fliegenden Tieren zu vernehmen 42 8 Tiere ausgeflogen, 1. Ausfl. 21:39 40 41 Telemetrieprotokoll des Weibchens W3 3:17 - 3:49 3:49 - 3:59 07./08.07. 21:20 - 22:37 22:37 - 23:07 23:07 - 23:12 23:12 - 23:40 23:40 - 23:48 23:48 - 0:18 0:18 - 1:39 1:39 - 2:16 2:16 - 2:47 2:47 - 3:32 08./09.07. 44 45 Aufenthaltsort unbek., 1. Ausflug aus Quartier 6 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 8 - Scharfe Lanke Schwimmerweg, zwischen DLRG und Gothia, Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 23:48 und 0:18/2. Ausflug um 1:39) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 6 (Einflug zwischen 2:16 und 2:47) 1. Ausflug aus Quartier 643 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 6 (Einflugzeit unbekannt) 09./10.07. ? ? 1. Ausflug aus Quartier 6 Einflug in Quartier 1 10./11.07. ? ? 1. Ausflug aus Quartier 6 Einflug in Quartier 1 11./12.07. 22:26 22:26 - 0:56 0:56 - 1:22 1:22 - 2:20 2:20 - 4:15 1. Ausflug aus Quartier 144 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt Quartier 1 (Einflug 0:56) Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt Quartier 1 32 70... 30 5 28 8 30 81 37 31 45... 18 96 150 26 58 115... 12./13.07. bis 0:37 13./14.07. bis 22:45 22:45 - 23:50 23:50 - 23:52 23:52 - 23:55 23:55 - 0:02 0:02 - 0:04 0:04 - 0:08 0:08 - 0:12 0:12 - 0:18 1. Ausflug aus Quartier 1 Abwesenheit vom Quartier Streckenflug45 Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthalt im Quartier 1 (Einflug 23:55/2. Ausflug 0:02) Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug 0:04/3. Ausflug 0.08) Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 1 65 2 3 7 2 4 4 6... 21:24 - 22:09 22:09 - 22:43 22:43 - 23:23 23:23 - 23:27 23:27 - 0:20 0:20 - 0:25 0:25 - 0:34 1. Ausflug aus Quartier 1 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 8 - Scharfe Lanke Schwimmerweg Streckenflug Aufenthalt im Quartier 1 (Einflug 23:29/2. Ausflug 0:20) Abwesenheit vom Quartier Kreist im Quartiergebiet 34 40 4 53 5 9 14./15.07. 43 22:07 22:07 - 22:25 22:25 - 0:01 0:01 Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 6 zwischen 3:49 - 3:59 A-93 Tier in Quartier 1 6. Tier; Abflug Ri. Tiefwerder Wiesen/Grunewald 14. Tier von Norden kommend die Pichelsdorfer Str. entlang Telemetrieprotokoll des Weibchens W3 0:34 - 0:45 0:45 - 2:03 2:03 - 3:32 3:32 15./16.07. 21:55 - 22:46 22:46 - 23:57 23:57 - 1:07 1:07 - 1:16 2:22 - 3:02 3:02 - 3:38 1. Ausflug aus Quartier 1 Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 23:57 und 1:16/2. Ausflug unbekannt; 2:22 kein Signal mehr am Quartier 1) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 1 um 3.02 21:56 21:56 - 0:12 0:12 - 2:03 2:03 - 2:58 2:58 1. Ausflug aus Quartier 146 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 0:12/2. Ausflug 2:03) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 1 21:09 - 21:50 21:50 - 23:37 23:37 - 23:41 1. Ausflug aus Quartier 1 Abwesenheit vom Quartier Tier kreist im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug um 23:41/2. Ausflug zwischen 1:23 und 2:04) Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier 1:16 - ? 16./17.07. 17./18.07. 23:41 - 1:23 1:23 - 2:04 2:04 - 2:58 2:58 46 47 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt an nächtlichem Ruheplatz Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 2:50 und 3:32) 5. Tier, 1. Ausflug 21:54 Senderverlust im Quartier 1 Einflug in Quartier 147 A-94 11 78 89 71 70 9 ? 40 36 136 51 55 41 107 4 42 41 54 Telemetrieprotokoll des Weibchens W4 1.4 Telemetrieprotokoll des laktierenden Weibchens W4 Datum Uhrzeit 01.07. 21:25 - 0:30 Fang und Besenderung am Quartier 4 02./03.07. 22:22 22:22 - 23:25 22:25 - 23:25 23:25 - 2:04 1. Ausflug aus Quartier 548 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Im Quartier 4 (Einflug zwischen 22:40 und 23:25) 21:07 21:07 - 23:00 23:00 - 0:00 1. Ausflug aus Quartier 549 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. 03./04.07. 04./05.07. 63 60 159... 113 60 0:02 - 1:37 1:37 - 2:57 2:57 - 3:22 3:22 21:49 21:49 - 22:26 22:26 - 23:01 23:01 - 23:07 23:07 - 23:10 23:10 - 23:19 23:19 - 0:25 0:25 - 0:34 Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug 0:02/4. Ausflug 1:37) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 5 (Einflug zwischen 2:57 und 3:22)53 1. Ausflug aus Quartier 5 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee54 Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 23:07/2. Ausflug 23:10) Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug 23:19/3. Ausflug 0:25) Tier fliegt im Quartiergebiet 95 80 25 Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 0:34/4. Ausflug 0:51) 17 3:27 - 4:02 4:02 21:54 21:54 - 22:15 22:15 - 22:45 22:45 - 23:30 23:30 - 23:35 06./07.07. Minuten 23:35 - 23:38 23:38 - 23:41 23:41 - 0:02 2:00 - 3:27 05./06.07. Beobachtung Aufenthalt in Quartier 550 (Einflug zwischen 23:00 und 0:00/2. Ausflug 0:59) Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug zwischen 1:43 und 2:00/3. Ausflug 3:27) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 4 1. Ausflug aus Quartier 551 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 7 - Tiefwerder Wiesen52 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 4 (Einflug zwischen 22:45 und 23:30/2. Ausflug 23:35) Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthalt in Quartier 5 (Einflug 23:38/3. Ausflug 23:41) Abwesenheit vom Quartier 0:00 - 0:59 0:59 - 1:43 1:43 - 2:00 48 A-95 0:34 - 0:51 59 44 117 87 35 21 30 45 5 3 3 21 33 35 6 3 9 54 9 beim Ausflug flog das Tier Ri. West-Südwest (Tiefwerder Wiesen) 3. Tier von 12 sehr deutlich Gezeter von fliegenden Fledermäusen zu vernehmen 51 4 Tiere ausgeflogen, dann Sendertier verfolgt 52 Von zwei Seiten gepeilt: Mahnkopfweg und von Freybrücke; beim Verfolgen zu Fuß nicht weitergekommen (unzugängliches Gelände) 53 jeweils um 2:04, 2:17, 2:43, 2:57 wurden das Quartiergebiet kontrolliert 54 Tier beim Jagen beobachtet 49 50 Telemetrieprotokoll des Weibchens W4 07./08.07. 08./09.07. 0:51 - 1:27 1:27 - 2:59 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 1:27) 36 92... 21:47 21:47 - 0:02 0:02 - 0:08 0:08 - 2:32 2:32 - 3:53 3:53 1. Ausflug aus Quartier 655 Abwesenheit vom Quartier fliegt um die Quartiere 1 und 4 Aufenthalt im Quartier 1(Einflug 0:08/Ausflug 2:32) Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 1 135 6 144 81 21:56 21:56 - 23:07 23:07 - 1:28 1. Ausflug aus Quartier 156 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 0.18 und 1:28/Ausflug 2:50) Streckenflug Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee57 Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Aufenthalt im Quartier 1 1. Ausflug aus Quartier 1 Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee58 Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Einflug in Quartier 1 1:28 - 2:50 2:50 - 2:54 2:54 - 3:24 3:24 - 3:32 3:32 ? 22:26 - 23:45 23:45 - 23:55 23:55 09./10.07. ? ? 1. Ausflug aus Quartier 6 Einflug in Quartier 1 10./11.07. ? ? 1. Ausflug aus Quartier 6 Einflug in Quartier 1 11./12.07. 22:08 22:08 - 0:04 0:04 - 0:23 0:23 - 1:13 1:13 - 1:22 1:22 - 2:42 2:42 - 3:06 3:06 - 4:15 bis 4:15 12./13.07. 13./14.07. 14./15.07. 55 1. Ausflug aus Quartier 159 Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 1 (Einflug zwischen 0:04 und 0:23/Ausflug 1:13) Tier fliegt im Quartiergebiet Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt im Quartier 1 (Einflug 2:42/Ausflug 3:06) Abwesenheit vom Quartier kein Einflug in Quartier 160 21:53 21:53 - 22:49 22:49 - 0:37 1. Ausflug aus Quartier 761 Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 7 (Einflug 22:49) bis 22:45 22:45 - 0:04 0:04 - 0:18 1. Ausflug aus Quartier 1 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug unbekannt) 21:33 1. Ausflug aus Quartier 762 8. Tier, 1. Ausflug 21:39; Abflug Ri. Grimmnitzsee/Tiefwerder Wiesen 3. Tier, dann verfolgt Tier jagt über der Wasserfläche hinter den Häusern (unzugänglich, wurde über Kreuz gepeilt) 58 Tier jagt über der Wasserfläche hinter den Häusern (unzugänglich, wurde über Kreuz gepeilt) 59 6. Tier von gesamt 14 beobachteten 60 Tier ist im Lauf der Nacht in Quartier 7 eingeflogen 61 Ausflug von 4 Tieren 56 57 A-96 71 141 82 4 30 8 79 10 116 19 50 9 80 24 69 56 108... 79 14... Telemetrieprotokoll des Weibchens W4 21:33 - 21:45 21:45 - 21:52 21:52 - 21:59 21:59 - 22:04 22:04 - 22:09 22:09 22:09 - 23:29 23:29 - 23:48 23:48 - 0:51 0:51 - 2:50 2:50 - 3:32 15./16.07. 21:48 21:48 - 22:17 22:17 - 22:34 22:34 - 22:46 22:46 - 23:57 23:57 - 1:18 1:18 - 1:23 1:23 - 1:25 1:25 - 2:03 2:03 - 2:08 2:08 - 3:30 16./17.07. ? 21:56 - 23:10 23:10 - 0:07 0:07 - 0:13 0:13 - 0:54 0:54 - 2:03 2:03 - 2:36 2:36 - 2:41 2:41 17./18.07. 21:15 21:15 - 21:49 21:49 - 23:41 23:41 - 1:23 1:23 - 1:27 1:27 - 1:35 1:35 - 1:36 62 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 5 - Südpark63 Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee64 Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Einflug in Quartier 1 (22:09/Ausflug bis 23:29) Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 8 (Einflug 23:48/Ausflug zwischen 23:49 und 0:51) Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 8 (Einflug zwischen 2:15 und 2:50) 1. Ausflug aus Quartier 865 Abwesenheit vom Quartier Jagdgebiet 7 - Tiefwerder Wiesen Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug zwischen 22:46 und 23:57/Ausflug um 1:18) Tier fliegt im Quartiergebiet Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee Streckenflug und Flüge im Quartiergebiet Aufenthalt im Quartier 6 1. Ausflug aus Quartier 6 Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Aufenthalt in Quartier 1 (Einflug 0:54/Ausflug zwischen 2:03 und 2:36) Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 1 1. Ausflug aus Quartier 666 Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee67 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 1 (Einflug zwischen 23:17 und 23:41/Ausflug 1:23) Streckenflug Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee Streckenflug68 A-97 12 7 7 5 5 80 19 63 119 42... 29 17 12 71 81 5 2 38 5 82... 74 57 6 41 69 33 5 34 112 102 4 8 1 Ausflug nicht beobachtet 6 Breitflügelfledermäuse jagten im noch fast Hellen über der kleinen Wiese im Südpark - direkt an der Pichelsdorfer Str. zwischen dem Weg zur Bushaltestelle Heerstraße und der Wasserfläche; die gesamte Zeit regnete es; die Tiere flogen in einer Höhe von 3-8 m 64 Tier jagt über der Wasserfläche hinter den Häusern (unzugänglich, wurde über Kreuz gepeilt) 65 konnte nicht beobachtet werden; Abflug Ri. Tiefwerder Wiesen 66 6. Tier; 1. Ausflug 21:09 67 5 E. ser. jagen in ca. 20 m Höhe über der Wasserfläche des Grimmnitzsees (Parkbereich) 68 Tier fliegt Ri. Tiefwerder Wiesen 63 Telemetrieprotokoll des Weibchens W4 18./19.07. 1.5 A-98 1:36 - 1:42 1:42 - 1:58 1:58 - 2:04 2:04 Aufenthaltsort unbek. Jagdgebiet 4 - Grimmnitzsee Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 1 6 16 6 21:30 21:30 - 23:57 1. Ausflug aus Quartier 969 Abwesenheit vom Quartier 147 23:57 - 0:28 Aufenthalt im Quartier 270 (Einflug 23:57/Ausflug 0:28) 31... Telemetrieprotokoll des juvenilen Männchens M1 Datum Uhrzeit 17./18.08. 22:00 22:00 - 22:10 22:10 - 22:15 22:20 - 22:25 22:25 - 22:30 22:30 - 3:12 Fang, Besenderung und Freilassen Tier sitzt im Baum (Kastanie - Baumkrone) Jagdgebiet 5 - Südpark Jagdgebiet 8 - Grimmnitzsee Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt im Quartier 10 (Genfenberger Str. 15/17) ? 20:53 - 22:49 Ausflug aus Quartier 1071 Aufenthaltsort unbek. Aufenthalt in Quartier 11 (Pichelsdorfer/Genfenbergstr. 4; Einflug 222... nicht bekannt) 18./19.08. 22:49 - 2:31 19./20.08. 20.08. 69 20:32 20:34 - 20:40 20:40 - 21:53 21:53 - 22:10 22:10 - 1:53 20:25 Beobachtung Ausflug aus Quartier 1172 Jagdgebiet 8 - Grimmnitzsee Aufenthaltsort unbek. Abwesenheit vom Quartier Einflug in Quartier 11 Ausflug aus Quartier 1173 Ausflug beobachtet; es flog kein weiteres Tier aus; keine Soziallaute zu vernehmen; Tier flog Ri. Grimmnitzsee keine weiteren einfliegenden Tiere beobachtet, jedoch Soziallaute fliegender Tiere wahrgenommen Ausflug konnte nicht beobachtet werden 72 Ausflug konnte nicht beobachtet werden 73 Ausflug beobachtet; es flog noch eine 2. Breitflügelfledermaus aus; ab diesem Zeitpunkt blieb das Tier verschollen 70 71 Minuten 10 5 5 282... 6 223... Beringungsprotokoll 2 A-99 Beringungsprotokoll der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in Berlin-Spandau Hoden (H): Nebenhoden (NH): Zitzen (Zi): Epiphysenfugen (EF): Unterarmlänge (UAL): Alter: Ringsitz (RS): Ringbefestigung: 0 = nicht zu erkennen; 1 = etwas geschwollen; 2 = stark geschwollen 0 = nicht zu erkennen; 1 = etwas geschwollen; 2 = stark geschwollen 0 = nicht angetreten; 1 = etwas angetreten, kein Hof; 2 = stark angetreten, Hof, laktierend 0 = geschlossen; 1 = Ränder schon verdickt (juv.); 2 = offen (juv.) Einklemmen in Messschieber; linke Körperseite ad. = adult; sad. = subadult; juv. = juvenil 8 = Neuberingung; 0 = Ringsitz O.K.; 1 = Ringsitz nicht optimal, aber O.K.; 2 = Ringsitz nicht optimal; Loch in Fluhaut, feuchte Stelle; evtl. umberingen; 3 = Ringsitz schlecht; schwere Verletzungen; Umberingen re. = rechte Körperseite Männchen, li. = linke Körperseite Weibchen; Ringbefestigung locker am Oberarm; Ring soweit zudrücken, wie geht; Spalt ca. 0,5 - 1mm Datum Lfd.Nr. Art 15.06.00 15.06.00 15.06.00 15.06.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 01.07.00 02.08.00 02.08.00 16.08.00 1 2 3 4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 1 2 1 E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. E.ser. m/ H NH Zi EF UAL Alter Gewicht RS w [mm] [g] w w w w w w w w w w w w w m w w w m m m w w w w m w m w m 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1 2 2 2 2 2 2 2 2 0 2 2 2 2 0 0 0 0 2 2 0 - 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 2 2 2 2 2 2 2 0 2 0 1 1 1 50.0 47.2 53.4 51.9 50.5 51.9 52.4 52.2 52.4 52.2 51.3 52.0 52.6 47.7 51.3 51.3 50.5 50.2 47.3 51.5 47.9 52.4 51.8 49.3 45.9 49.8 48.5 49.3 49.7 ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. ad. juv. ad. ad. juv. juv. juv. juv. juv. juv. juv. ad. juv. ad. juv. juv. juv. 19.8 22.4 23.0 22.8 18.0 20.5 22.0 22.7 23.8 21.5 22.4 23.6 21.5 12.5 19.9 25.0 14.0 16.2 12.2 16.9 12.7 16.2 15.5 21.2 11.9 19.8 15.5 16.2 20.5 8 8 8 8 0 0 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 0 0 8 Ringnummer MKB X 81704 li. MKB X 81705 li. MKB X 81706 li. MKB X 81707 li. MKB X 81704 li. MKB X 81707 li. MKB X 81708 li. MKB X 81709 li. MKB X 81710 li. MKB X 81711 li. MKB X 81712 li. MKB X 81713 li. MKB X 81714 li. MKB X 81715 re. MKB X 81716 li. MKB X 81717 li. MKB X 81718 li. MKB X 81719 re. MKB X 81720 re. MKB X 81721 re. MKB X 81722 li. MKB X 81723 li. MKB X 81724 li. MKB X 81725 li. MKB X 81726 re. MKB X 81727 li. MKB X 81720 re. MKB X 81722 li. MKB X 81728 re. Sender Nr. Nr. 855 Nr. 302 Nr. 348 Nr. 331 Nr. 392 Ausflugzählungen und Ausflugzeiten 3 A-100 Ausflugzählungen und Ausflugzeiten an der untersuchten Wochenstubenkolonie von Eptesicus serotinus in Berlin-Spandau Ausflugzeiten der Sendertiere Datum 26.04.00 855 302 345 331 1. Ausflug Sonnenuntergang Anzahl ausfliegender Tiere Ausflug aus Quartier 20:51 20:02 9 1 23 1 23 1 27.04.00 20:04 28.04.00 20:06 29.04.00 20:08 30.04.00 20:10 01.05.00 20:12 02.05.00 20:14 03.05.00 20:16 04.05.00 20:18 05.05.00 20:52 06.05.00 07.05.00 20:19 20:21 20:54 20:23 08.05.00 20:25 09.05.00 20:27 10.05.00 20:29 11.05.00 20:31 12.05.00 20:33 0 1 13.05.00 20:35 0 1 14.05.00 20:37 0 1 15.05.00 20:39 0 1 16.05.00 20:40 17.05.00 20:42 18.05.00 20:44 19.05.00 20:46 20.05.00 20:48 21.05.00 20:49 22.05.00 20:51 0 1 23.05.00 20:53 0 1 24.05.00 20:54 25.05.00 20:56 26.05.00 20:58 27.05.00 21:34 20:59 10 1 28.05.00 21:50 21:01 11 1 13 1 13 1 29.05.00 30.05.00 21:02 21:48 21:04 31.05.00 21:05 01.06.00 21:07 02.06.00 21:08 03.06.00 21:09 04.06.00 21:11 05.06.00 21:12 06.06.00 21:13 07.06.00 08.06.00 21:14 21:49 21:15 Ausflugzählungen und Ausflugzeiten A-101 Ausflugzeiten der Sendertiere Datum 855 302 345 331 1. Ausflug Sonnenuntergang Ausflug aus Quartier 09.06.00 21:16 10.06.00 21:17 11.06.00 21:18 12.06.00 21:19 0 1 13.06.00 21:20 0 1 14.06.00 21:21 0 1 21:43 21:21 4 1 22:00 21:22 (17) 2 21:47 21:41 21:23 (14) 2 19.06.00 21:56 21:56 21:23 20.06.00 22:00 21:40 21:24 21:54 21:54 21:24 22.06.00 21:46 21:41 21:24 23.06.00 21:52 21:48 21:24 15.06.00 16.06.00 22:25 17.06.00 22:12 18.06.00 21:55 21.06.00 21:54 21:22 24.06.00 22:15 21:56 21:24 (13) 3 25.06.00 22:11 22:11 21:24 (18) 3 26.06.00 23:03 22:23 21:24 (16) 3 27.06.00 22:22 22:12 21:24 (14) 3 28.06.00 22:12 21:24 ? 4 29.06.00 22:04 21:24 21 4 30.06.00 21:39 21:23 23 4 01.07.00 21:25 21:23 26 4 21:51 21:22 (14) 4 21:07 21:07 21:22 (12) 5 04.07.00 21:54 21:52 21:21 (4) 5 05.07.00 21:49 21:49 21:20 06.07.00 21:47 21:39 21:20 (9) 6 07.07.00 21:56 21:48 21:19 (3) 1 21:45 21:18 (6) 6 09.07.00 21:46 21:17 10.07.00 21:52 21:16 22:08 22:02 21:15 (14) 1 21:53 21:53 21:14 (4) 7 7 02.07.00 22:40 03.07.00 21:45 08.07.00 11.07.00 22:07 22:26 12.07.00 13.07.00 21:13 14.07.00 21:33 21:12 ? 15.07.00 21:48 21:10 ? 8 21:54 21:09 (5) 1 21:09 21:08 (6) 6 21:06 1 9 01.08.00 8 1 02.08.00 2 1 1 ( = M1) 11 16.07.00 21:56 17.07.00 21:15 18.07.00 21:30 20.08.00 ( Anzahl ausfliegender Tiere 20:25 ) = Beobachtung abgebrochen, um Sendertier zu verfolgen Meteorologische Daten 4 A-102 Meteorologische Daten 01.04. - 31.08.2000 bezogen auf Berlin-Dahlem Datum 01.04.00 02.04.00 03.04.00 04.04.00 05.04.00 06.04.00 07.04.00 08.04.00 09.04.00 10.04.00 11.04.00 12.04.00 13.04.00 14.04.00 15.04.00 16.04.00 17.04.00 18.04.00 19.04.00 20.04.00 21.04.00 22.04.00 23.04.00 24.04.00 25.04.00 26.04.00 27.04.00 28.04.00 29.04.00 30.04.00 01.05.00 02.05.00 03.05.00 04.05.00 05.05.00 06.05.00 07.05.00 08.05.00 09.05.00 10.05.00 11.05.00 12.05.00 13.05.00 14.05.00 15.05.00 16.05.00 17.05.00 18.05.00 19.05.00 20.05.00 21.05.00 22.05.00 23.05.00 24.05.00 25.05.00 26.05.00 27.05.00 28.05.00 29.05.00 30.05.00 31.05.00 01.06.00 02.06.00 Tmax [°C] 10,3 13,2 18,2 11,6 7,6 10,4 9,4 7,9 9,7 12,3 12,7 10,3 13,3 11,0 20,5 14,4 22,4 19,0 19,2 20,3 24,5 26,4 29,6 23,9 12,8 22,2 25,7 26,1 28,6 29,2 26,5 22,8 21,7 23,3 24,9 25,6 26,6 28,3 26,2 27,6 26,6 20,1 21,8 26,1 29,4 31,5 31,8 19,6 16,7 15,2 17,4 13,7 19,6 20,9 21,3 20,0 22,2 20,4 16,8 15,5 19,1 22,2 29,2 Tmin [°C] -0,9 2,9 3,7 5,5 2,5 -0,5 1,7 -0,5 2,6 0,2 -0,3 1,7 1,5 5,7 1,3 6,2 6,0 10,5 10,4 8,5 9,1 12,8 14,8 11,7 9,3 7,2 11,1 15,3 15,3 11,9 12,7 13,3 7,6 6,7 8,7 9,8 12,0 14,0 13,7 13,1 13,0 10,5 7,0 6,4 9,1 11,0 13,1 11,0 6,7 9,0 7,6 10,2 6,1 8,5 13,2 8,4 9,4 7,0 8,7 6,9 5,9 6,9 15,0 Tmittel [°C] 5,5 8,0 10,7 8,2 4,6 5,0 5,1 4,7 5,4 5,8 6,9 6,2 7,5 7,4 10,7 9,8 14,0 14,2 13,7 14,2 16,9 19,6 21,4 16,5 11,0 15,4 19,2 20,2 21,2 19,6 19,0 17,5 14,5 15,9 17,5 18,1 19,4 20,8 19,6 19,0 20,2 14,8 14,0 17,1 20,0 21,6 20,1 14,7 11,5 10,7 12,5 11,6 13,4 15,8 16,5 14,6 14,8 14,4 12,0 10,8 13,0 16,0 21,8 Sonnenaufgang 5:39 5:37 5:35 5:32 5:30 5:28 5:25 5:23 5:21 5:18 5:16 5:14 5:12 5:09 5:07 5:05 5:03 5:01 4:58 4:56 4:54 4:52 4:50 4:48 4:46 4:44 4:42 4:40 4:38 4:36 4:34 4:32 4:30 4:28 4:26 4:24 4:23 4:21 4:19 4:18 4:16 4:14 4:13 4:11 4:09 4:08 4:07 4:05 4:04 4:02 4:01 4:00 3:59 3:57 3:56 3:55 3:54 3:53 3:52 3:51 3:50 3:50 3:49 Sonnenuntergang 19:17 19:18 19:20 19:22 19:24 19:26 19:28 19:30 19:31 19:33 19:35 19:37 19:39 19:41 19:43 19:45 19:47 19:48 19:50 19:52 19:54 19:56 19:58 20:00 20:02 20:04 20:06 20:08 20:10 20:12 20:14 20:16 20:18 20:19 20:21 20:23 20:25 20:27 20:29 20:31 20:33 20:35 20:37 20:39 20:40 20:42 20:44 20:46 20:48 20:49 20:51 20:53 20:54 20:56 20:58 20:59 21:01 21:02 21:04 21:05 21:07 21:08 21:09 Niederschlag [mm] 0.0 1.3 0.0 0.0 0.0 5.7 0.7 6.0 18.5 0.0 0.1 1.0 0.0 0.0 0.0 0.6 0.0 1.1 15.5 0.5 0.9 2.1 0.4 5.5 0.0 0.0 0.9 2.3 0.0 4.3 0.0 0.0 0.0 Meteorologische Daten Datum 03.06.00 04.06.00 05.06.00 06.06.00 07.06.00 08.06.00 09.06.00 10.06.00 11.06.00 12.06.00 13.06.00 14.06.00 15.06.00 16.06.00 17.06.00 18.06.00 19.06.00 20.06.00 21.06.00 22.06.00 23.06.00 24.06.00 25.06.00 26.06.00 27.06.00 28.06.00 29.06.00 30.06.00 01.07.00 02.07.00 03.07.00 04.07.00 05.07.00 06.07.00 07.07.00 08.07.00 09.07.00 10.07.00 11.07.00 12.07.00 13.07.00 14.07.00 15.07.00 16.07.00 17.07.00 18.07.00 19.07.00 20.07.00 21.07.00 22.07.00 23.07.00 24.07.00 25.07.00 26.07.00 27.07.00 28.07.00 29.07.00 30.07.00 31.07.00 01.08.00 02.08.00 03.08.00 04.08.00 05.08.00 06.08.00 07.08.00 08.08.00 09.08.00 10.08.00 Tmax [°C] 26,6 27,3 23,4 17,2 18,8 21,4 28,4 33,7 28,9 22,9 30,8 25,2 19,2 17,2 20,5 25,8 33,2 36,1 35,6 31,0 25,1 20,0 17,7 15,9 15,8 16,6 14,8 15,4 23,0 22,3 25,1 22,8 20,7 21,8 21,8 17,3 20,9 21,7 23,6 17,6 20,6 19,8 18,5 20,5 21,1 16,3 15,3 20,2 17,0 18,7 23,4 25,3 26,1 22,6 23,2 21,9 18,3 18,7 20,0 26,8 24,1 24,4 24,6 24,3 23,6 19,6 17,8 20,7 25,6 A-103 Tmin [°C] 14,8 14,5 15,0 14,0 10,4 8,2 11,0 14,9 18,4 14,1 12,1 15,9 12,8 8,7 6,4 8,0 11,5 14,8 17,3 19,2 14,5 12,0 11,0 9,3 9,7 9,5 9,8 9,7 8,3 13,0 14,0 13,4 13,9 14,7 10,0 12,3 11,2 13,3 13,1 12,3 9,7 12,9 11,0 8,4 13,3 13,6 12,3 12,1 11,8 13,1 12,3 11,0 17,0 16,0 16,1 15,7 14,0 13,7 13,3 9,5 14,8 12,3 13,8 11,4 11,6 14,0 11,2 9,7 8,8 Tmittel [°C] 20,7 20,2 18,4 15,3 13,7 14,9 20,4 24,7 22,3 18,2 22,2 19,8 15,8 12,6 13,6 17,5 23,2 26,3 26,6 22,2 19,1 14,8 14,1 12,4 12,4 11,9 12,1 12,3 16,4 16,8 18,5 17,5 16,9 16,9 16,2 14,4 15,9 16,2 17,8 14,3 14,7 14,7 14,2 15,7 16,5 14,5 13,5 15,5 14,3 15,1 16,6 18,7 19,3 18,7 18,6 18,0 15,6 16,3 16,4 18,4 18,6 18,3 18,5 18,1 17,9 16,6 15,1 14,9 16,9 Sonnenaufgang 3:48 3:47 3:47 3:46 3:46 3:45 3:45 3:44 3:44 3:44 3:44 3:44 3:43 3:43 3:43 3:44 3:44 3:44 3:44 3:44 3:45 3:45 3:45 3:46 3:47 3:47 3:48 3:48 3:49 3:50 3:51 3:52 3:52 3:53 3:54 3:55 3:56 3:58 3:59 4:00 4:01 4:02 4:03 4:05 4:06 4:07 4:09 4:10 4:12 4:13 4:14 4:16 4:17 4:19 4:20 4:22 4:23 4:25 4:27 4:28 4:30 4:31 4:33 4:34 4:36 4:38 4:39 4:41 4:43 Sonnenuntergang 21:11 21:12 21:13 21:14 21:15 21:16 21:17 21:18 21:19 21:20 21:21 21:21 21:22 21:22 21:23 21:23 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:24 21:23 21:23 21:22 21:22 21:21 21:20 21:20 21:19 21:18 21:17 21:16 21:15 21:14 21:13 21:12 21:10 21:09 21:08 21:06 21:05 21:03 21:02 21:00 20:58 20:57 20:55 20:53 20:51 20:50 20:48 20:46 20:44 20:42 20:40 20:38 20:36 20:34 20:32 20:30 20:28 20:26 20:23 20:21 Niederschlag [mm] 0.1 6.6 0.0 0.2 0.0 7.6 0.0 3.3 0.0 0.0 0.5 7.3 1.9 0.7 0.7 0.0 0.4 0.1 2.9 0.5 5.9 4.6 0.1 0.0 0.0 0.0 5.2 0.0 0.0 0.2 2.8 0.7 0.0 0.0 0.1 0.5 0.0 0.0 5.2 1.6 2.6 1.9 2.4 33.4 0.0 1.5 0.0 0.0 0.0 0.5 2.7 Meteorologische Daten Datum 11.08.00 12.08.00 13.08.00 14.08.00 15.08.00 16.08.00 17.08.00 18.08.00 19.08.00 20.08.00 21.08.00 22.08.00 23.08.00 24.08.00 25.08.00 26.08.00 27.08.00 28.08.00 29.08.00 30.08.00 31.08.00 Tmax [°C] 19,8 24,3 28,5 31,8 29,2 24,9 25,4 23,8 26,2 25,7 23,1 20,9 20,9 21,3 20,5 22,5 23,9 18,6 23,0 21,6 21,8 A-104 Tmin [°C] 16,2 14,1 12,5 14,1 14,8 16,0 14,8 15,5 15,7 15,6 14,9 12,8 10,6 8,6 13,4 8,2 12,1 14,4 11,6 12,7 12,2 Tmittel [°C] 17,7 18,3 20,8 22,6 21,6 19,5 19,4 19,0 19,5 19,8 17,9 15,7 15,2 15,6 16,6 15,8 18,1 16,0 16,6 16,3 16,0 Sonnenaufgang 4:44 4:46 4:48 4:49 4:51 4:53 4:54 4:56 4:57 4:59 5:01 5:02 5:04 5:06 5:07 5:09 5:11 5:12 5:14 5:16 5:17 Sonnenuntergang 20:19 20:17 20:14 20:12 20:10 20:08 20:05 20:03 20:01 19:58 19:56 19:54 19:51 19:49 19:47 19:44 19:42 19:39 19:37 19:34 19:32 Niederschlag [mm] 0.7 4.9 3.7 12.4 25.3 13.5 5.5 0.6 0.2 0.0 10.8 0.3 0.5 Abkürzungsverzeichnis 5 A-105 Abkürzungsverzeichnis Abs. Absatz M Männchen Abt. Abteilung Mitt. Mitteilung ad. adultus, erwachsen, ge- mündl. mündlich N.F. Naturwissenschaftliche Fachzeitschrift schlechtsreif al. altera, andere Aufl. Auflage No. Number, Nummer Ausfl. Ausflug Nr. Nummer Bd. Band pp. pages, Seiten Bearb. Bearbeiter Prof. Professor BfN Bundesamt für Naturschutz Q Quartier re. rechts ca. circa, rund, ungefähr Ri. Richtung Co. Company, Handelsgesell- S. Seite(n); Saale s. a siehe auch s. u. siehe unten sp. species, Spezie/Art schaft Dr. Doktor dt. deutsch E. ser. Eptesicus serotinus, Breitflügelfledermaus Str. Straße Ed./Eds. Editor/Editors, Syst. Systematik Herausgeber u. a. und andere gg. gegen unbek. unbekannt Hrsg. Herausgeber Univ. University, Universität i. A. im Auftrag Unveröffentl. Unveröffentlicht insges. insgesamt US United States, Vereinigte Jb. Jahrbücher JG Jagdgebiet Verl. Verlag Jg. Jahrgang vgl. vergleiche juv. juvenilis, jugendlich Vol. Volume, Band li. links W Weibchen Ltd. Limited, Unternehmens- z. B. zum Beispiel form, die der dt. GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) entspricht Zool. Zoologische Staaten Softwareverzeichnis und Fotonachweis 6 Softwareverzeichnis Adobe® Photoshop® 5.5 ©1989 – 1999 Adobe Systems Incorporated Albert 2000' v1.33 ©1992 – 2001, Oliver Werner Avisoft-SASLab Light für Windows 3.5b ©1990 – 1998 Avisoft D – SAT 2.0 ©1997 SCOUT Systems GraphicWorks 3.01 ©1992 – 1996 DATA BECKER GmbH & Co. KG Microsoft® Excel 2000 ©1985 – 1999 Microsoft Corporation Microsoft® Internet Explorer 5.50 ©1995 – 2000 Microsoft Corporation Microsoft® Outlook Express 5 ©1995 – 2000 Microsoft Corporation Microsoft® Word 2000 ©1983 – 1999 Microsoft Corporation 7 Fotonachweis S. Rosenau: Bilder 3-3, 4-4, Tafel 1 (a bis d), Tafel 2 (a bis f), Tafel 3 (a bis f und h) D. Skorski: Titelblatt, Bilder 2-1, 4-1, 4-2, 4-3 A-106 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 8 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis A-107 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis A-108 Literaturverzeichnis 9 A-109 Literaturverzeichnis [AEL-49] AELLEN, V. (1949): Les Chauve-souris du Jura Neuchâtelois et leur migrations. - Bulletin de la Société Neuchâteloise des Sciences Naturelles 72: 23-90 [AHL-90] AHLEN, I. (1990): Identification of bats in flight. - Swedish Society for Conservation of Nature & Swedish Youth Association for Environmental Studies. Stockholm [BAA-73] BAAGOE, H.J. & B. JENSEN (1973): The spread and present occurence of the serotine (Eptesicus serotinus) in Denmark. - Periodicum biologorum 75: 107109 [BAA-77] BAAGOE, H. (1977): Age determination in bats (Chiroptera). - Videnskabelige meddeleser fra dansk Naturhistorik Forening I Kjobehavn 140: 53-92 [BAA-86] BAAGOE, H. J. 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Jens Jakisch danke ich sehr für seine Unterstützung bei den Vorbereitungen zur Feldarbeit, während der Datenaufnahme und der Erstellung dieser Arbeit, mit der er einen wesentlichen Anteil zu ihrem Gelingen beigetragen hat. Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Eltern, Heidi und Eberhard Rosenau, für ihre immerwährende Hilfe und Unterstützung bedanken. Des weiteren möchte ich mich bei Martin Lehnert und Carsten Kallasch für das Überlassen von Literatur, ihre Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der Feldarbeit sowie für hilfreichen Gespräche und Diskussionen bedanken. Bei Dirk Skorski bedanke ich mich für seine Fotos sowie seine Unterstützung bei den Fängen und der Telemetrie. Andrea Schaub und Tobias Teige danke ich für ihr Interesse an dieser Arbeit und die vielen wertvollen Gespräche. Erdmute Tietzel und Wilfried Jakisch sowie Angela Hoffmann und Ullrich Rosenau gilt mein Dank für das sorgfältige Korrekturlesen des Manuskripts. Ich bedanke mich bei Frau Loebe und ihrer Tochter, die uns die Kolonie gemeldet haben und denen wir dann "aufs Dach gestiegen" sind. Sie haben mit großer Toleranz monatelang Danksagung A-119 unsere dumpfen Schritte über ihren Köpfen, quer über ihre Terrasse gespannte Netze und Seile sowie lautstark motzende Fledermäuse erduldet. Gleichzeitig möchte ich mich für das Interesse und die Toleranz aller Anwohner im Quartiergebiet bedanken, die uns anfangs mit misstrauischen Blicken für GEZ-Beauftragte hielten, dann jedoch mit Feuer und Flamme dabei waren. Mein Dank gilt Herrn Möwert, der mir einen uneingeschränkten Zugang zum Ausgangsquartier ermöglichte sowie der GSW und Frau Blömer für die Überlassung von Dachbodenschlüsseln im Zuge der Quartieruntersuchungen. Bei Milan Podany bedanke ich mich für die Bereitstellung eines Fledermausdetektors und seine Unterstützung bei der Datenaufnahme. Weiterhin möchte ich mich bei all denen bedanken, die mir zeitweise bei der Feldarbeit geholfen und mich durch die Versorgung mit Literatur und die schnelle Beantwortung dringender Fragen unterstützt haben: Joachim Rinder, Nicole Werren, Andrea Hauser, Gogi Kalka, Björn Siemers, Malte Fuhrmann, Matthias Simon, Solveig Lubeley, Christiane Schmidt, Maggy Tanojowisastro und Andreas Kadke. Eidesstattliche Erklärung A-120 Eidesstattliche Erklärung: Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Verwendung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Berlin, den 24. April 2001 Susanne Rosenau