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Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Ärztliches Qualitätsmanagement Akupunktur · Kinesiotaping · Chinesische Medizin Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 0 46 61 / 9 00 12-0 · Fax 0 46 61 / 2 03 16 [email protected] · www.gyn-menke.de – Gültig zertifiziert seit 2005 DIN EN ISO 9001 : 2008 – Seite 1 von 3 Informationen zur Schwangerschaft Jede Schwangerschaft bedeutet Freude, Glück, gespannte Erwartung, aber auch Veränderung. Veränderung im Lebensrhythmus, Veränderung in der Partnerschaft und Veränderung im Körper. Einige sind sichtbar und werden gespannt erwartet, viele finden meist unbemerkt statt, andere sind beängstigend und z. T. sogar belastend. Doch was kann man selbst dagegen tun, um einem normalen Schwangerschaftserbrechen zu begegnen? Man sollte die gewohnte Ernährungsweise auf häufige, kleine Mahlzeiten umstellen, oft helfen schon Zwieback oder Keks, noch vor dem Aufstehen, im Bett gegessen. Dies hilft häufig b ­ esser als alles, was die Schulmedizin – auch nur unter strengster Indikationsstellung – zu bieten hat. Sehen Sie hierzu auch die Informationsblätter „Akupunktur in der Schwangerschaft“ und „Ernährungsberatung in der Schwangerschaft“. Hinweise zur Ernährung Folgende Ernährungsrichtlinien sollten beachtet werden und auf keinen Fall sollte man für zwei essen: Feb 2016 Der Bedarf an Eiweiß ist deutlich erhöht. Es wird als Baustoff für Körperzellen und Gewebe, für H ormone, für Stützgewebe und Knochen ­ ­gebraucht. Die ersten entscheidenden Veränderungen finden in den ersten 12 Schwangerschaftswochen statt. In dieser Zeit muss der Körper erhebliche Belastungen ertragen. Diese zeigen sich häufig in Schwangerschaftsübelkeit und Schwanger­schaftserbrechen. Es tritt in 50–80 % aller Schwangerschaften auf. Schwere Fälle mit Gewichtsabnahme, Veränderung des Zucker- und Elektrolytstoffwechsels sind heute selten geworden. In diesen extremen Fällen ist eine Infusionstherapie erforderlich, häufig ­helfen bereits B-Vitamin-Präparate, Akupressur­armbänder, Homöopathie, chinesische Kräuter und Akupunktur (hierzu finden Sie weitere Texte zum Download). Kohlenhydrate, Fett, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente insbesondere Calcium, Folsäure, Eisen und Jod werden mehr als sonst benötigt. Mehr Calcium ist nötig, damit die Zähne und Knochen Ihres Babys fest werden, ohne die Calcium-Reserven der Mutter anzugreifen. Getreide enthält – bis auf Vitamin C und Calcium – fast alle Nährstoffe. Vollkornbrot ist deutlich besser als Weißbrot. Fleisch sollte wie gewohnt gegessen werden. Möchten Sie Fleisch reduzieren, können Sie es durch andere Proteine ersetzen (Milch, Käse, Tofu, Hülsenfrüchte oder Fisch). Auf jeden Fall sollte es gut durchgebraten oder gegart sein, d. h. Vorsicht bei Roastbeef, Steaks, rohem Schinken oder Mettwurst. Der Mehrbedarf an Jod entsteht zum einen durch den erhöhten Grundumsatz der Mutter, zum anderen durch eine gesteigerte Ausscheidung über die Nieren. Zusätzlich fängt bereits in der 12. SSW die kindliche Schilddrüse an, eigene Schilddrüsenhormone zu produzieren. Auch hierzu wird Jod ­benötigt, dass sich der Fet aus dem mütterlichen Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Ärztliches Qualitätsmanagement Akupunktur · Kinesiotaping · Chinesische Medizin Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 0 46 61 / 9 00 12-0 · Fax 0 46 61 / 2 03 16 [email protected] · www.gyn-menke.de – Gültig zertifiziert seit 2005 DIN EN ISO 9001 : 2008 – Seite 2 von 3 Häufig tritt im weiteren Schwangerschaftsverlauf Sodbrennen auf. Hiervon sind ca. 75 % aller Schwan­geren betroffen. Dies erfolgt durch eine ­generalisierte Tonusminderung der glatten Muskulatur im Magen. Dies führt zu einem gesteigerten Reflux (Rückfluss) von Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre, da der Ruhedruck des unteren Schließmuskels vermindert und der ­Mageninnendruck – durch die große Gebärmutter – erhöht ist. Sie sollten – auch jetzt – kleinere, aber häufigere Mahlzeiten zu sich nehmen, auf eine späte Abendmahlzeiten verzichten, das Kopfteil Ihres Bettes um 30 cm erhöhen (z. B. durch ein Keilkissen oder das Unterstellen von Holzklötzen am Kopfende). Alkohol, Nikotin, Kaffee, der reichliche Genuss von Süßigkeiten und von Fett sollte genauso gemieden werden wie Stress. Säurebindende Medikamente bringen häufig nur eine kurze Besserung. Körperliche Veränderungen Durch die ständig wachsende Gebärmutter und das wachsende Baby, das immer mehr Platz beansprucht, kräftiger und schwerer wird, treten eine Vielzahl von Beschwerden auf. Zunächst bemerkt man einen ziehenden, manchmal auch stechenden Schmerz in den Seiten, der in die Leisten ausstrahlt. Dieser entsteht durch einen Zug an den Mutterbändern, die häufig dem enormen Wachstum der Gebärmutter nicht so schnell folgen können. Meist verschwindet dieser Schmerz in Ruhe sehr schnell. Er ist nicht besorgniserregend. Auch bedeutet eine Schwangerschaft für die ­Wirbel­säule und Rückenmuskulatur eine besondere Belastung. Je größer Ihr Kind wird, desto mehr zieht sein Gewicht die Lendenwirbelsäule nach vorne. Ausgerechnet jetzt hat die Wirbelsäule weniger Halt, weil Bänder und Gelenke, Beckenboden- und Bauchmuskulatur sowie die Schambeinfuge durch hormonelle Einflüsse gelockert sind. Um den Bauch besser tragen zu können, ­machen die meisten Mütter schon relativ früh ein Hohlkreuz. Diese Fehlhaltung führt zu Verspannungen und Rückenschmerzen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie schon früh Übungen zur ­ Ent­ lastung des Rückens durchführen und nicht abwarten, bis der Geburtsvorbereitungskurs beginnt. Es ist auch entscheidend, dass der Beckenboden, der ja nur zeitlich begrenzt durch Schwangerschaft und Geburt belastet wird, geschützt und vorallem auch nach der Geburt beachtet wird. Mindestens 20 % aller Frauen klagen im Laufe ihres Lebens nach einer vaginalen Geburt über eine Harninkontinenz, dagegen nur 6 % der Frauen, die durch einen Kaiserschnitt entbunden haben. Auch sind Probleme mit dem Schließmuskel des Afters häufiger. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich verschiedene Methoden. Eine r­egelmäßige, eigene Damm-Massage ist der Versuch, Dammrisse oder einen Dammschnitt zu ­ver­meiden. Doch es gibt auch Risikofaktoren, die individuell vorhanden sind: • das Alter der Mutter • der BMI der Mutter, d.h. Übergewicht fördert eine Beckenbodenschwäche • die Anzahl vorangegangener Geburten • die Größe der Kinder (über 4.000 g gilt als ­problematisch) • Alltags- und Arbeitssituationen Jede Entscheidung für einen natürlichen Geburtsverlauf, d. h. auch mit möglichem Dammschnitt oder Dammriss ist eine individuelle. Der Schwerpunkt muss schon vor der Geburt und ganz b esonders danach auf einem gezielten ­ ­Becken­bodentraining liegen, d. h. phasengerecht. Hierzu gehört auch eine regelmäßige, körperliche Aktivität und nur in Ausnahmefällen Hilfsmittel wie Beckentuch und Symphysengürtel. Sie sollen sich auch weiterhin aktiv bewegen, vor allem frische Luft tut Ihnen und Ihrem Kind gut. Sie sollten auch gewohnte sportliche Aktivitäten – jedoch in Maßen – fortsetzen. Tabu sind Sportarten, die ein erhebliches Verletzungsrisiko z. B. durch Stürze beinhalten, Reiten, Ski laufen, Schlittschuh laufen, Surfen, Volley-, Hand- und Fußball, Geräteturnen und Skaten. Joggen, Walken oder Fahrrad fahren mit verkürzten Strecken stellt kein Problem dar. Besonders zu empfehlen ist das Schwimmen, da der Auftrieb des Wassers Ihren Rücken von Gewicht des Kindes entlastet. Am Besten ist Rückenschwimmen. Feb 2016 Pool holen muss. Es wird also mindestens eine tägliche Zufuhr von 230 g Jod benötigt, um nicht selbst in eine Negativbilanz zu geraten. Frauenheilkunde und Geburtshilfe · Ärztliches Qualitätsmanagement Akupunktur · Kinesiotaping · Chinesische Medizin Marktstraße 27 · 25899 Niebüll · Tel. 0 46 61 / 9 00 12-0 · Fax 0 46 61 / 2 03 16 [email protected] · www.gyn-menke.de – Gültig zertifiziert seit 2005 DIN EN ISO 9001 : 2008 – Seite 3 von 3 Sie sehen, dass eine Schwangerschaft zwar deut­ liche Veränderungen und Belastungen mit sich bringt, aber einen nicht vom gewohnten Leben fernhält. Solange es Ihnen gut geht und der Schwangerschaftsverlauf unauffällig ist, ist alles erlaubt. Der Haushalt kann wie gewohnt weiterlaufen, sie dürfen auch Wäsche oder Gardinen aufhängen. Sie können auch weiterhin Baden, so heiß, wie Sie es gewohnt sind. Sofern Sie regelmäßig in der Sauna waren, ist auch dies erlaubt, allerdings sollten die Saunagänge kürzer sein und das Tauchbecken vermieden werden (Ihr Kind kann nicht schwitzen und dadurch seine Temperatur abkühlen). Von einem Besuch im Solarium ist jedoch abzuraten. Urlaubsreisen, vor allem im 2. Schwangerschaftsdrittel mit der Bahn, dem Auto oder dem Flugzeug können für viele noch einmal ein Auftanken bewirken, bevor Ihr Kind Ihnen die Nachtruhe raubt (auch hierzu finden Sie weitere Informationen als Download). Auch gegen Geschlechtsverkehr ist bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf nichts einzuwenden. Schon zu Beginn der Schwangerschaft kommt es häufig zu empfindlichem, leicht blutenden Zahnfleisch trotz gleicher Putzgewohnheiten. Verantwortlich hierfür ist eine Entzündung des ­Zahn­fleisches, die in erster Linie durch bakterielle Zahnbeläge verursacht wird. Der stark erhöhte Östrogenspiegel der Schwangerschaft führt zu einer deutlich vermehrten Durchblutung und somit zu einer Auflockerung des Gewebes. Hierdurch dringen die Bakterien schneller und tiefer ein und begünstigen eine Parodontitis. Man diskutiert zur Zeit sogar, dass sich die Bakterien aus der Mundhöhle der Mutter über die ­Nabelschnur in den Zahnanlagen des Feten ansiedeln und so schon vor der Geburt zu Kariesbegünstigenden Veränderungen führen. Weitere Risiken bestehen postpartal durch das t ypische Ablutschen des heruntergefallenen ­ Schnullers. Feb 2016 Schon zu Beginn der Schwangerschaft sind ein Zahnarztbesuch und eine sorgfältige Zahn- und Mundhygiene entscheidend für eine gesunde Zahnentwicklung Ihres Kindes. Dies wird auch im Zahnarztpass für Ihr Kind dokumentiert. Komplikationen Doch gibt es auch Probleme, die Sie umgehend in die Praxis oder das Krankenhaus führen sollten: 1. Blutungen: Jede Blutung – und ist sie auch noch so gering – muss abgeklärt werden. Setzen Sie sich umgehend mit der Praxis, einer Hebamme oder dem Krankenhaus in Verbindung. 2. vorzeitige Wehen: Immer wieder stellen sich während der Schwangerschaft in unregelmäßigen Abständen leichte, manchmal schmerzlose, manchmal aber auch schmerzhafte Kontraktionen ein, da die Gebärmuttermuskulatur für die Geburt trainieren muss. Diese „Vorwehen“ sind ungefährlich und gehören zum normalen Schwangerschaftsverlauf. Ruhe und Entspannung bringen schnelle Besserung, wenn Schmerzen empfunden werden. Oft hilft ein ­heißes Bad. Nur wenn Kontraktionen andauern und sich durch Hinlegen nicht beseitigen lassen, sollten unbedingt die Praxis, eine Hebamme oder das Krankenhaus aufgesucht werden. Nur so können Übungswehen von gefährlichen vorzeitigen Wehen, die mit einem vorzeitigen Öffnen des Muttermundes einhergehen, unterschieden werden. 3. vorzeitiger Blasensprung: Immer wieder entsteht eine enorme Verunsicherung wegen eines möglichen vorzeitigen Blasensprunges und damit eines möglichen Nabelschnurvorfalles. Dies ist jedoch – Gott sei Dank – eine extrem seltene Komplikation, die nur auftreten kann, wenn der innere Muttermund schon ziemlich weit geöffnet und der kindliche Kopf nicht auf dem Beckeneingang liegt. Normalerweise springt die Fruchtblase erst beim Auftreten von Wehen unter der Geburt. Entscheidend ist jedoch, dass man sich mit einem Blasensprung sofort ins nächste Krankenhaus begibt. Wir hoffen, Ihnen zumindest die meisten ­auf­tretenden Fragen schon im Vorfeld beantwortet zu haben.