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Dr. med. vet. Otto Egbering Fachtierarzt für Schweine Tierarzt für Bestandsbetreuung und Qualitätssicherung im Erzeugerbetrieb–Schweine–
Tierärztliche Praxis für Rinder
Praxisinfo für Rindviehhalter
Rindergrippe ist eine Krankheit, an der mehrere Faktoren als Verursacher beteiligt sein können
Bezeichnung der Rindergrippe: Die Rindergrippe ist auch unter folgenden Namen bekannt: Enzootische-BronchoPneumonie des Rindes (EBP), Kälbergrippe, Stallpneumonie, HändlerHusten, Transportgrippe und Rinderinfluenza. Es gibt auch noch einige englische Bezeichnungen, wie Bovine Respiratory Disease Complex, Shipping Fever usw. für diese Krankheit. Diese Namen sind allesamt als Synonyme der Krankheitsbezeichnung gebräuchlich.
Die Rindergrippe ist eine multikausale Infektionskrankheit: Multikausale Krankheiten sind die Folge von wechselseitigen Beziehungen
zwischen Erreger, Wirtstier und Umwelt. Es ist nie eine einzige Ursache der alleinige Auslöser der Krankheit! Für die Entstehung und das Ausmaß einer multikausalen Infektionskrankheit sind die krankheitsfördernden bzw. –hemmenden Faktoren und Faktorenkombinationen nicht immer gleich. So können z.B. die „Nicht mikrobiellen Faktoren“ von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Zu diesen Faktoren zählen: Transport, Crowding (Zukauf aus verschiedener Herkunft), mangelnde Hygiene, schlechte Haltungsbedingungen, hohe Schadgasbelastung (z.B. Ammoniak) mangelhafte Fütterung und Faktoren, die die Immunität der Tiere stören. Auch die an der Krankheit beteiligten Infektionserreger bakterieller oder viraler Art müssen von Fall zu Fall nicht immer gleich sein.
Besonderheiten der Rinderlunge, die eine mögliche Lungenerkrankung fördern: Die Lunge des Rindes weist bestimmte anatomische und funktionelle Besonderheiten auf, welche erklären, weshalb Rinder eher zu bestandsweise gehäuftem Auftreten von Lungenerkrankungen neigen, als andere Haustiere. Das Rind hat eigenständige voneinander unabhängige Lungenareale, die nicht miteinander verbunden sind. Das bedingt den sofortigen Ausfall eines
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ganzen Areals sobald der luftzuführende Zugang durch Schleim verstopft oder verengt ist, da es keine Verbindung zu anderen Lungenteilen gibt. Außerdem ist die Größe der Lunge im Verhältnis zur Körpergröße eher klein, was wiederum zur Folge hat, dass die Rinderlunge schon bei geringer körperlicher Belastung zu äußerst intensiver Atemtätigkeit angeregt wird. Dies wiederum erhöht die Möglichkeit für Krankheitskeime, egal ob viraler oder bakterieller Art sich in der Lunge festzusetzen. Des Weiteren bildet das Rind bei Entzündungsprozessen immer sehr viel Fibrin, welches eine Umbildung im Bindegewebe der betroffenen Lungenabschnitte bewirkt. Dies wiederum verhindert in vielen Fällen eine gänzliche Ausheilung
Es können eine Vielzahl von Viren und Bakterien an der Rindergrippe beteiligt sein: Das Erregerspektrum, welches an der Rindergrippe beteiligt sein kann, ist sehr vielfältig (siehe folgendes KreisDiagramm).
Parainfluenza-3, BVD/MD und BHV1 (IBR) als s.g. Leitviren beteiligt. Der Begriff Leitviren bedeutet, dass diese Viren die eigentliche Grundkrankheit verursachen, zu denen sich dann komplikativ bakterielle InfektionsKrankheiten hinzugesellen wie in dem weiter unten aufgeführtem Diagramm zu sehen ist. BHV1-Infektionen sind seit der Einführung des Eradikationsprogrammes deutlich zurückgegangen.
Die wichtigsten bakteriellen Erreger, die an der Rindergrippe beteiligt sein können: Auf der bakteriellen Seite können ebenfalls bestimmte Keime als Leitkeime bezeichnet werden. Hierzu zählen in erster Linie Pasteurellen wie: Mannheimia haemolytica A1 (eine Pasteurellenart die früher Pasteurella haemolytica A1 genannt wurde) und Pasteurella multocida. Auch hier können zusätzliche Infektionen mit anderen bakteriellen Erregern, wie Mycoplasmen, Chlamydien und Haemophilus somnus komplikativ eine Rolle spielen (siehe Diagramm oben).
Allgemeine Vorbeugemaßnahmen: Zu den wichtigsten allgemeinen Vorbeugemaßnahmen zählen in erster Linie: Optimale Haltungsbedingungen, ordnungsgemäße Eingliederung von neu zugekauften Tieren nach vorausgegangener Einstallvorbeuge gegen bakterielle Erreger, kein unkontrollierter Zukauf von Tieren mit unbekannter Herkunft. Eine Eingliederung in einem Quarantänestall wäre sicher optimal. Dies lässt sich jedoch in den meisten Fällen nicht realisieren.
Erregerhäufigkeit bei der Rindergrippe in Prozent
Die wichtigsten Viruserreger, die an der Rindergrippe beteiligt sein können: Häufig sind auf der viralen Seite BRSV, Seite 2 von 3
Spezielle Vorbeugemaßnahmen: Zu den speziellen Vorbeugemaßnahmen zählen vor allem Schutzimpfungen gegen die oben bereits erwähnten viralen Leitkeime wie: BRSV, BHV-1, Parainfluenza-3, BVD/MD und zusätzlich gegen die bakteriellen Leitkeime Mannheimia haemolytica und Pasteurella multocida . Wie man dem Kreisdiagramm entnehmen kann, hat man durch diese Maßnahme über 50% der möglichen Negativ-Faktoren weitestgehend abgedeckt.
entzündungshemmenden Mitteln und antibiotisch behandeln. In unserer Praxis verwenden wir Entzündungshemmer und verschiedene Langzeitantibiotika mit ca. 1 Wo Wirkdauer womit wir erfahrungsgemäß gute Erfolge haben. Die Tierärzte unserer Praxis beraten sie bei gegebenem Anlass gerne über die nötigen Maßnahmen und die richtige Auswahl der für die Therapie nötigen Medikamente.
Literaturquellen: Zeitschrift Großtierpraxis des Arbeitskreis Großtierpraxis AKG
Ursache-Wirkungs-Beziehung bei der Rindergrippe
Eigene Erfahrungen aus unser Praxis in der Vorbeuge und der Therapie von Rindergrippe.
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Therapiemaßnahmen in akuten Fällen: Im Falle eines akuten KrankheitsAusbruches sollte man so schnell wie möglich eine intranasle Notimpfung durchführen und danach alle betroffenen Tiere mit
Dr. Otto Egbering Kalksbecker Weg 122 48653 Coefsfeld Tel. 02541 / 81488 E.mail:
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