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7. Münchner Lymph-Symposium, 25.06.2016 Unterschleißheim Abstract
Aktuelles aus der Lymphologie In der Lymphologie werden nicht nur Krankheiten des Lymphgefäßsystems behandelt, sondern Ödeme unterschiedlichster Genese diagnostiziert und therapiert. Epidemiologische Daten für das primäre Lymphödem gehen von einer Prävalenz von 1:6000-1,15:100.000 aus. Für das sekundäre Lymphödem werden bis zu 2% berichtet, vermutlich leiden aber wesentlich mehr Menschen unter Ödemen. Diese Ungenauigkeit hängt auch mit der fehlenden Kodiermöglichkeit der verschiedenen Ödemformen ab. Beim DIMDI (Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information) wurde von den lymphologischen Gesellschaften und der DGfW inzwischen eine Liste mit neuen Kodierungen für die nächste ICD-Aktualisierung eingereicht. Dabei wird unter anderem zwischen dem primären und dem hereditären Lymphödem unterschieden und eine genauere Verschlüsselung der Ödeme ermöglicht. Die Zahl der stationären Patienten mit der Diagnose Lymphödem (I89.0) ist in den vergangenen Jahren nach Angaben des statistischen Bundesamtes stetig angestiegen. Wenn man davon ausgeht, dass Patienten mit Erkrankungen wie Adipositas, Polyneuropathie, Diabetes und Paresen regelmäßig Ödeme entwickeln, ist bei der derzeitigen Zunahme dieser Erkrankungen auch mit einer Zunahme behandlungsbedürftig Erkrankter zu rechnen. An der Erstellung der neuen Leitlinie für das Lymphödem sind 40 Fachgesellschaften beteiligt, die in einzelnen Arbeitsgruppen moderne Diagnostik und Therapie anhand wissenschaftlicher Daten und persönlicher Expertise erarbeiten. Derzeit ist die finale Abstimmung für den 19.11.2016 vorgesehen. Neu wird eine fünfte Säule der KPE sein, die eine Anleitung zum Selbstmanagement der Patienten vorsieht. Dazu gehört die gute Aufklärung und Anlernen von Selbstbandagierung und MLD, soweit möglich. Die Frequenz der MLD sollte in der Erhaltungsphase ödemabhängig und individuell erfolgen. Diese Empfehlungen werden jetzt schon von den lymphologischen Fachgesellschaften ausgesprochen. Wünschenswert ist die Absicherung einer Verordnungsfähigkeit von Wechselversorgungen der Kompressionsbestrumpfungen. Für die Wirksamkeit der KPE gibt es bei vollständiger Anwendung inzwischen eine gute Evidenz. Bei Beachtung weiterer Erkrankungen des Muskulo-Skeletalen System sind ggf. weitere Manuelle Techniken erforderlich. Für die apparative Kompression wurde eine Verschiebung von Flüssigkeiten in den Gewebespalten nach zentral nachgewiesen. Keinen Wirkungsnachweis gibt es für Lymphtaping, Softlaser, Hivamat und Thermotherapie. Prinzipiell erfolgt die Therapie individuell unter Beachtung der Komorbiditäten, von denen die Adipositas eine große Rolle spielt. Dr. med. Anya Miller Fachärztin für Dermatologie, Allergologie Phlebologie, Lymphologie Wilmersdorfer Straße 62 10627 Berlin