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Leserbriefe Das rund 136 Lichtjahre von uns entfernte Vierfach-Sternsystem 30 Arietis im Sternbild Widder enthält einen massereichen Exoplaneten vom Jupitertyp. Die Größen und Abstände in dieser künstlerischen Darstellung sind
Karen Teramura, UH IfA
nicht maßstabsgetreu.
34 000 Jahre Umlaufzeit In SuW 5/2015, S. 10, steht im Artikel
ren Sternpaaren mit ähnlichem Abstand
Schätzung aus dem gegenwärtigen Ab-
»Ein extrasolarer Planet mit vier Son-
und zum Teil auch sehr langen Umlauf-
stand der Paare unter der Annahme, dass
nen«, dass die zwei Doppelsternsysteme
zeiten ist dies durch jahrhundertelange
die Bahn nicht stark elliptisch ist.
einen Abstand von 1670 astronomischen
Serien von relativen Positionsmessungen
Einheiten haben und sich in 34 000 Jahren umrunden. Was mich nun interessiert:
schon erreicht worden. Bei 30 Ari ist die gravitative Bindung
des extrem genauen Gaia-Satelliten (der derzeit arbeitet, siehe SuW 9/2014, S. 26)
Mit welcher Methode wird festgestellt,
aus der großen Nähe der beiden Stern-
noch nicht zu erreichen sein. Die jährliche
dass solche Systeme gravitativ gebunden
paare und der nahezu gleichen Eigen-
Änderung der relativen Bewegung durch
sind? Kann man in sehr kurzer Zeit (zum
bewegung und Radialgeschwindigkeit
Beispiel ein Jahr) bei Positionsmessungen
erschlossen worden: Es wäre ein giganti-
die gegenseitige Anziehung liegt nur bei rund 1,5 Mikrobogensekunden pro Jahr,
dies bereits mit Sicherheit sagen, oder
scher Zufall, wenn zwei nicht aneinander
gerade unterhalb der Reichweite von
liegt ein anderes Verfahren zu Grunde?
gebundene Sternpaare mit derart ähnli-
Gaia. Mit einer zweiten gleichartigen Mis-
Roger Boll Jäger,
cher Raumgeschwindigkeit in der Milch-
Schlieren
straße derart nahe beieinander stünden.
sion in einem Zeitabstand von mindestens 20 Jahren wäre es allerdings möglich – durch Vergleich der jetzigen mit den viel späteren Messungen der »zweiten Gaia«. U. B.
Es ist allerdings noch keine präzise Bahn Nein, das kann man (in diesem Fall) nicht; im Grundsatz allerdings schon. Bei ande-
für dieses Doppelpaar bestimmt worden. Die Umlaufzeit von 34 000 Jahren ist eine
Eine präzise Bahn wird sogar mit Hilfe
Ein extrasolarer Planet mit vier »Sonnen« Ich beziehe mich auf den Artikel »Ein extrasolarer Planet mit
die M1-Sonne als alleinige Beleuchtung weniger als die 20-fa-
vier Sonnen« in SuW 5/2015, S. 10. Es ist immer sehr schön und
che Beleuchtungsstärke des Vollmonds auf der Erde erreichen.
anschaulich, wenn beschrieben wird, wie die astronomische
Ich denke, ein Besucher würde dies noch als Nacht bezeichnen.
Konstellation für einen Besucher auf dem jeweiligen Planeten
Damit ist dies für ihn keine Sonne mehr, sondern ein Stern,
aussehen würde. So auch in diesem Artikel am Ende. Doch halt, irgendwie kann die Beschreibung hier nicht ganz stimmen: »…
natürlich ein richtig heller. Jetzt noch die zweite Aussage: »Dagegen erschiene 30 Arietis
und daneben … eine wesentlich leuchtschwächere und deutlich
A als ein sehr heller Doppelstern …«. Hier geht es mit meiner
kleinere Sonne...«
Argumentation noch schneller: 1670 AE Entfernung und eine
Diese kleinere M1-Sonne steht rund 22 Astronomische Ein-
Bogenminute Auflösung des Auges erlauben rund 0,48 AE
heiten (22 AE) vom Planeten entfernt. Einen präzisen Durch-
Abstand, um 30 Ari A noch als Doppelstern auflösen zu können.
messer habe ich im Internet nicht gefunden. Die Abschätzung
Der Abstand steht zwar nicht im Artikel; aber die Umlaufzeit von
von rund einem halben Sonnendurchmesser scheint mir als
1,1 Tagen muss zu einem Abstand weit unter 0,4 AE gehören. Falls
Interpolation von gefundenen Angaben von Sonnen anderer
ich mich nicht getäuscht habe, sieht der hypothetische Besucher Torsten Jakob, Köln also etwas anderes als beschrieben.
Spektralklassen aber realistisch, entsprechend etwas unter einer Bogenminute bei 22 AE Distanz. Das ist aber punktförmig für ein menschliches Auge. Nach meiner Überschlagsrechnung dürfte
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September 2015
Herr Jakob hat sich nicht getäuscht.
Red. Sterne und Weltraum
Briefe an die Redaktion
Merkur und Venus bei Ptolemäus Bezüglich des Artikels »Ptolemäus und
Das wurde dadurch erreicht, dass ihre
sein Weg nach Europa« im Heft 7/2015,
Umlaufzeit um die Erde exakt gleich
S. 42, habe ich folgende Frage: Wie erklärte
derjenigen der Sonne war, und sie somit
Ptolemäus in seinem Weltbild, dass die
ihre Epizykel stets um die geozentrische
Planeten Merkur und Venus nie die ganze
Position der Sonne herum ausführen U. B. konnten.
Nacht über zu sehen sind? Harald Lutz, Sindelfingen
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Polarlichter von der SuW-Leserreise Mit Freude habe ich den
kam mir der Gedanke, ob
lung gegenüberzustellen. Die
nungen auf Karton, welche
Essay von Ernst-Peter Fischer
Sie vielleicht auch Interesse
beigefügten Bilder entstanden
die fantastischen Eindrücke
im Februarheft 2015 gelesen.
haben könnten, den wunder-
nach der Lappland-Leserreise
der Nordlichter in freier
Bringt er doch einmal eine
baren Fotos von Polarlichtern
mit Joachim Biefang im März
künstlerischer Weise wieder-
andere Sprache und Denkwei-
zur Abwechslung einmal
2014, an der ich teilnahm. Es
geben. Neben den gezeigten
se in Ihre Zeitschrift. Dabei
eine künstlerische Darstel-
handelt sich um Kreidezeich-
vorhangartigen Strukturen wurden wir unter anderem auch mit einer sensationellen Korona beschenkt.
Dietlind Petzold,
Bad Gandersheim
Nach Angela Matuschka aus
Dietlind Petzold / Gitta Wiese-Günther, Foto & Design
Baden-Baden (siehe SuW 10/2014, S. 8) ist Dietlind
Pluto-Animation
Petzold aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim die zweite Künstlerin, die uns mit einer astronomischen Impression erfreut – in diesem Fall sogar direkt aus eigenem Erleben.
U. B.
Diese Kreidezeichnungen entstanden nach einer Lapplandreise im März 2014.
Erratum
Angeregt durch den Beitrag zur diesjähri-
Aufsuchkarte aus SuW gescannt und an
gen Pluto-Opposition in SuW 6/2015, S. 76,
den Anfang der Animation gesetzt. Ich
Im Juniheft 2015 von SuW im Beitrag
habe ich versucht, Pluto durch meinen
würde diese Animation gerne auf meine
»Carmenes – der Exoplanetenjäger«
Zwölf-Zoll-Newton mit einer Canon EOS
Homepage setzen. Ich bitte Sie deshalb,
berichtet der Autor auf S. 39 links
20Da an zwei aufeinander folgenden Tagen
mir zu erlauben, die Aufsuchkarte aus SuW
oben fälschlich, dass das 3,5-Meter-
abzulichten. Zu dem Ergebnis habe ich
zu verwenden.Hans Kirch, Monschau
Teleskop auf dem Calar Alto eine präzise azimutale Montierung hätte.
eine kleine Gif-Animation erstellt. Zum besseren Verständnis habe ich dazu die
Die Gif-Animation von Pluto: http://tinyurl.com/pmkj9nb
www.sterne-und-weltraum.de
Gerne haben wir Herrn Kirch die Erlaubnis
Nach dem Bild auf der Seite 37
erteilt. Die Animation kann unter http:// tinyurl.com/pmkj9nb bewundert werden,
handelt es sich aber um eine
sie wurde auch in der Astroviews-Folge 14
Wolfram Fischer,
verwendet: www.sterne-und-weltraum.de/
Leipzig
astroviews14.
parallaktische Hufeisenmontierung.
Red.
September 2015
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