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Einführungstext

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"Spielend glauben - Religionen im Kinderzimmer" "AllEinig - Glauben Götter Gleichgesinnte" Spielerisch glauben - darf man das? Darf ich das? Ist es statthaft sich Themen wie Glaube, Religion, Gott ohne Fingerzeig, ohne Vorbehalt, ohne Vergleich und schon gar nicht bis ins Detail anzunehmen? Geht das überhaupt? Oder steckt nicht in jeder und jedem von uns - ganz subjektiv und oftmals oberflächlich - eigener Glaube, eigener Aberglaube, eigene Vorurteile und ein eigenes Urteil? AllEinig - Glauben, Götter, Gleichgesinnte. Wirklichkeit oder Fiktion? Glaube, Glauben bedeutet im herkommenden Wortsinn, ob indogermanisch, griechisch, lateinisch, hebräisch oder in Sanskrit: Begehren, lieb haben, für lieb erklären, gutheißen, loben. Des Weiteren: Treue, Vertrauen, sich verlassen auf ..., seine Existenz binden an1, treu sein zu..., sein Herz geben, sich an etwas festmachen, unerschütterlich sein. Der Begriff Glaube ist abstrakt, systematisch und unumstößlich. Er zielt ab auf Treue und Gehorsam. Im Englischen existiert der Begriff `faith‘, der eher im Sinne von Vertrauen übersetzt wird. Er ist neutraler und wird auch für andere Bereiche benutzt. Zum Beispiel, wenn es um Situationen geht, das Leben und die Art und Weise Dinge zu sehen oder Lebensumständen entgegenzutreten. Religiosität hingegen meint die Ehrfurcht vor der Ordnung und Vielfalt in der Welt. Die allgemeine Empfindung einer nicht erklär- oder beweisbaren Wirklichkeit. Glaube beinhaltet das Überzeugtsein von der Lehre einer konkreten Religion oder Philosophie. Somit bezeichnet Glaube eine Grundhaltung. Vor allem eben im religiösen Zusammenhang. Glaube ist das auf einer inneren Überzeugung beruhende Fürwahrhalten von Dingen, Erscheinungen und Auslegungen, die objektiv gesehen nicht bewiesen werden können. Trotz aller Überzeugung bedeutet Glaube also `nicht wissen‘. Wir sollten deshalb in Glaubensfragen und -diskussionen offener(er) bzw. entspannt(er) sein. Wie gesagt: AllEinig – Glauben, Götter, Gleichgesinnte. Wirklichkeit oder Fiktion? Glaube ist ein zentrales Thema in allen Kulturkreisen, in manchen gar das zentrale Thema: Solange es Menschen gibt, gibt es den Glauben an eine höhere Macht. Der Glaube an erhabenere Kräfte, an einen Gott, an viele Götter oder etwas Heiliges, das über allem anderen steht - und der Welt und dem Leben einen Sinn gibt. Vereinfacht gesagt ist das Religion. Spielzeug ist ebenso alt wie die Menschheit. Spielzeug begleitet uns durch die Kindheit, wir lernen damit die Welt kennen und erste persönliche Interessen können sich daran entwickeln. Deshalb wundert es nicht, dass in fast allen Kulturen im Spielzeug auch religiöse Themen zu finden sind. So können diese spielerisch mitunter verführerisch - an Kinder herangeführt werden. Denn Glaube und Religion geben Halt und Hoffnung, bieten Gemeinschaft und Identität, geben Raum und Ruhe, wenn rationale Erklärungen nicht reichen, stiften Sinn und Barmherzigkeit. Doch Glaube und Religion bringen auch Zwietracht, Hass und Tod. Zu oft wird unterschieden und geurteilt zwischen „Rechtgläubigen“ und „Ungläubigen“. Das Heil steht nur denen offen, die das Richtige glauben, der richtigen Religion angehören, den richtigen Gott haben. Den anderen, den Falsch- oder Nichtgläubigen, den Falsch- oder Nichtzugehörigen, die mit dem falschen Gott und den Gottlosen droht die Verdammnis, im Diesseits oder im Jenseits. Glaube im Missbrauch von Macht, Furcht und Angst! Doch was wäre, wenn der Mensch keine Angst vor fremdem Glauben hätte und dieser somit kein Instrument der Macht mehr wäre? Seit Anbeginn der Zeit beschäftigt sich die Menschheit intensiv mit dem Thema und sucht nach Antworten. Antworten auf Fragen, die so vielseitig und schwierig sind wie das Universum weit. Einige dieser Themen werden in der Ausstellung beleuchtet. Ziel ist es, ein friedliches Bild von ein paar ausgewählten Strömungen widerzuspiegeln, in der Regel bewusst „nur“ angerissen, vielleicht sogar „zu“ oberflächlich. Denn allen Betrachtern - wenn sie ehrlich zu sich selbst sind - ist längst klar: nicht urteilen, nicht spotten, nicht kritisieren oder gar Angst haben. Es ist der Versuch heranzuführen, spielerisch und neugierig zu erkunden, zu spüren und zu respektieren, dass es sich bei Religionen, ob im Kinderzimmer oder in unseren Köpfen, dass es sich bei Glaube, Götter, Gleichgesinnten nach wie vor um unsagbar spannende, berührende und universale Themen handelt. So alt wie die Menschheit selbst, so gegenwärtig wie immer und wohl bis in alle Ewigkeit. Themen, in dem das Wort „Urteil“ zwischen rechtgläubig oder ungläubig keine Daseinsberechtigung haben sollte. Eben frei nach dem Motto: „ Herr schmeiß Hirn rah!“ Stephan Stötzler-Nottrodt Referat für Migration und Integartion