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Hoffnungsträger Online-Marktplatz Erst seit kurzer Zeit entstehen immer mehr lokale Marktplätze im Netz, die eine Brücke zwischen Online- und Offline-Handel schlagen wollen. Auch Internetkonzern eBay will ein Stück vom Kuchen.
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iele stationären Einzelhändler und Städte fürchten die wachsende Beliebtheit von Online-Shopping: Die einen sorgen sich um massive Umsatzeinbußen, die anderen um die Verödung der Innenstädte, wenn immer mehr Geschäfte aufgrund der Online-Konkurrenz schließen müssen. Experten prognostizieren, dass 50.000 Einzelhändler bis 2020 pleite sind – das wären 12,5 Prozent aller deutschen Einzelhändler. Eine Modellrechnung des IFH Institut für Handelsforschung GmbH, Köln, ergibt für das Jahr 2020 einen OnlineUmsatzanteil am Einzelhandel insgesamt zwischen 11,9 und 15,3 Prozent – ohne Güter des täglichen Bedarfs liegt dieser 2020 sogar bei bis zu 25,3 Prozent. Deshalb werden lokale Onlinemarktplätze wie in Mönchengladbach und Wuppertal (Online City Wuppertal), die die Online- und Offline-Welt miteinander verbinden, von der Handelsbranche und den Städten hoffnungsvoll beobachtet. Mittlerweile sind Wolfen-
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büttel (Niedersachsen) und Attendorn (NRW) sowie Heilbronn und Göppingen (Baden-Württemberg) dem Beispiel von Wuppertal gefolgt und arbeiten mit dem Marktplatzbetreiber Atalanda zusammen. Mönchengladbach wiederum ist auf eine von eBay bereitgestellte Plattform gezogen. Auch diese hat schon Nachahmer gefunden.
MEHRHEIT DER HÄNDLER ZUFRIEDEN Um die Erfahrungen der Händler auf solchen Online-Markplätzen zu untersuchen, hat das IFH Köln die Teilnehmer kürzlich befragt. Demnach sind Händler, die bereits auf lokalen Online-Marktplätzen vertreten sind, überwiegend zufrieden: Rund 64 Prozent geben an, positive Erfahrungen mit der Umsetzung des Konzepts gemacht zu haben. Und auch bei den Anbietern, die aktuell noch keine lokalen Online-Marktplätze nutzen, stößt das Angebot grundsätzlich auf Interesse.
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Mehr als die Hälfte kann sich vorstellen, zukünftig über lokale Plattformen ihre Waren zu verkaufen und hält das Modell für zukunftsfähig. Rund 82 Prozent sehen darin eine attraktive Möglichkeit, Produkte online zu präsentieren, ohne einen eigenen Online-Shop betreiben zu müssen. Gerade für den mittelständischen Einzelhandel gelte es abzuwägen, welche Investitionen wirklich sinnvoll seien, bevor Geld in eine eigene kostenintensive IT-Infrastruktur und Online-Marketing gesteckt werde, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.
Omnichannel lautet da das Zauberwort, also die Verzahnung von Vertriebskanälen wie Website, Ladengeschäft oder mobiler App. Stationäre Läden müssen im Internet Präsenz zeigen; der Online-Handel braucht umgekehrt Sichtbarkeit und Orte zur Kundenbegegnung in der ‚realen‘ Welt. Wir unterstützen diese Entwicklung, denn wir sind immer Partner und niemals Wettbewerber der Händler und Marken auf unserem Marktplatz, da wir nicht selbst als Händler agieren.
Public Marketing: Wie ist die Kooperation mit MönchengladAber zahlen diese Online-Marktplätze auch auf den stationären Handel ein? Befragte und Experten sind da eher skeptisch. Denn obwohl die Mehrheit der Befragten (67,2 %) lokale Online-Marktplätze als Stärkung des lokalen Einzelhandels ansieht, scheinen sie sich nicht durchweg als Frequenzbringer für das stationäre Geschäft zu eignen. Lediglich rund die Hälfte aller Umfrage-Teilnehmer ist davon überzeugt, dass die lokalen Verkaufsplattformen Potenzial haben, mehr Kunden in die stationären Geschäfte vor Ort zu locken. Den Mehrwert für den Kunden, der durch Services wie Click & Collect entsteht, sieht die Mehrheit (71 %) aber schon. Doch es gibt kein Patentrezept, wie man den Kunden im Laden hält, der eigentlich nur sein Paket abholen möchte. Kreativität ist gefragt.
EBAY ALS MITTLER Die Ergebnisse der Händler-Umfrage basieren auf dem Marktplatz-KIX (Online-Marktplatzkonjunkturindex) von ECC, der E-Commerce-Marke des IFH und dem weltweiten Online-Einzelhändler eBay. Das Internetunternehmen mit Deutschlandsitz in Dreilinden bei Berlin stellt der Stadt Mönchengladbach seit Herbst 2015 nicht nur einen eigenen Online-Marktplatz zur Verfügung, sondern hat in diesem Frühjahr gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) den Wettbewerb „Die digitale Innenstadt“ ins Leben gerufen. Public Marketing hat bei Dr. Nikolaus Lindner, Director Government Relations bei eBay in Deutschland, nachgeforscht, warum der Konzern es für wichtig hält, sich für den stationären Einzelhandel und Städte-Kooperationen einzusetzen.
bach zustande gekommen? Wie profitieren Sie von der Partnerschaft? Nikolaus Lindner: Anfangs hatten sich die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach und die Hochschule Niederrhein mit ihrem eWeb Research Center zusammengetan, um der Frage nachzugehen, welche innerstädtischen Maßnahmen ergriffen werden können, um stationäre Händler vor Ort zu stärken. Dazu wurden Händler und Konsumenten befragt. Das Ergebnis: Eine Präsenz auf einem Online-Marktplatz wie eBay ist der richtige Weg, um den lokalen Handel zu stärken und den E-Commerce leichter in den stationären Handel zu integrieren. Als uns die Anfrage zu diesem Projekt erreichte, waren wir gleich begeistert und sind sehr gern als Projektpartner eingestiegen. Über solche Partnerschaften mit dem lokalen Handel bringen wir attraktives zusätzliches Inventar auf unseren Marktplatz. Und das ist genau unser Ziel: Wir möchten der Ort sein, wo der Verbraucher eine nahezu grenzenlose Auswahl und ein Sortiment von einzigartiger Breite und Tiefe findet.
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KAUM EFFEKTE AUF STATIONÄREN HANDEL
Public Marketing: Warum engagiert sich der Online-Marktplatz eBay für den stationären Einzelhandel? Nikolaus Lindner: Der Verbraucher denkt nicht mehr in Den gesamten Artikel können Sie in unserer getrennten Kanälen. Er ist gut informiert, er will den Kauf zum besten Preis-Leistungsverhältnis – und das jederzeit aktuellen Public Marketing-Ausgabe so bequem wie möglich und nahtlos über alle Kanäle hin- ab Seite 12 lesen. weg. Das stellt nicht nur den traditionellen Handel vor große Herausforderungen, auch die Online-Händler müs- Wenn sie unser Heft noch nicht beziehen, sen sich bewegen und neue Wege gehen.
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Dr. Thomas Lindner ist Director Government Relations bei eBay in Deutschland. Der 40-Jährige kümmert sich um alle rechts- und gesellschaftspolitischen Belange des OnlineMarktplatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz
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