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Eischätzung Des Iab Zur Wirtschaftlichen Lage, August 2016

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Aktuelle Berichte Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage Die volkswirtschaftliche Entwicklung in Deutschland Das reale Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal saison- und kalenderbereinigt um 0,4 Prozent gestiegen. Nach einem auch witterungsbedingten Plus von 0,7 Prozent im ersten Quartal setzte sich nun die robuste Entwicklung des Vorjahres fort. Die Exporte gaben dabei den größten Impuls. Am aktuellen Rand trüben sich allerdings die Geschäftslage und die Konjunkturerwartungen ein. Dieser Dämpfer dürfte vor allem auf aktuelle geopolitische Ereignisse zurückzuführen sein, die zu Unsicherheit führen und so die Investitionen hemmen könnten. Dazu gehören unter anderem der Ausgang des Brexit-Referendums und die möglichen Wirkungen auf die Europäische Union. Der Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung. Das außenwirtschaftliche Umfeld entwickelt sich insgesamt verhalten. In den USA und im Euroraum wächst die Konjunktur moderat. Die Wirtschaft im Vereinigten Königreich zeigte sich bis vor dem Brexit-Referendum dynamisch, zuletzt trüben sich die Indikatoren aber ein. Die Entwicklung in China und weiteren Schwellenländern stabilisiert sich tendenziell. Der deutsche Außenhandel war im Frühjahr eine wichtige Stütze des Wirtschaftswachs- tums. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen konnten im zweiten Quartal um deutliche 1,2 Prozent zulegen (nach +1,6% im Vorquartal). Die Importe sind nach einem Plus im Vorquartal (+1,3%) leicht um 0,1 Prozent zurückgegangen, so dass sich der Außenbeitrag erhöhte. Nach dem Brexit-Referendum haben sich die Exporterwartungen allerdings den zweiten Monat in Folge eingetrübt. Die Investitionstätigkeit war im zweiten Quartal rückläufig. Nach einem durch das milde Winterwetter überproportional starken ersten Quartal zeigt sich mit einem Rückgang von 2,4 Prozent bei den Ausrüstungs- und 1,6 Prozent bei den Bauinvestitionen hier die erwartbare Gegenbewegung. Im Rahmen der steigenden Unsicherheit bewerten die Investitionsgüterproduzenten jedoch auch die Geschäftsaussichten in den nächsten Monaten zunehmend negativ. Die inländische Nachfrage setzte im Frühjahr ihren Aufwärtstrend fort, wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie in den Vorquartalen. So stiegen der private Konsum um 0,2 Prozent und die Staatsausgaben um 0,6 Prozent. Diese Verlangsamung des Wachstums bedeutet aber noch keine Trendänderung beim Konsum: Im Zuge von steigenden Ein- August 2016 kommen und Beschäftigung bleibt das Konsumklima auf sehr hohem Niveau. Der Staat profitiert von kräftig zunehmenden Steuereinnahmen, die finanzielle Spielräume eröffnen. Der Arbeitsmarkt ist in einer guten Grundverfassung. Die Erwerbstätigkeit behält ihre Aufwärtsbewegung bei und die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit geht leicht zurück. Allerdings nimmt die Unterbeschäftigung, die u.a. auch Flüchtlinge in Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik berücksichtigt, wie bereits in den Vormonaten zu. Das IABArbeitsmarktbarometer ist im August den dritten Monat in Folge gestiegen und zeigt mit 103,6 Punkten eine weiterhin positive Entwicklung am Arbeitsmarkt an. Autoren  Prof. Dr. Britta Gehrke E-Mail: [email protected]  Prof. Dr. Enzo Weber E-Mail: [email protected] Aktuelle Berichte  Einschätzung des IAB zur Wirtschaftlichen Lage  August 2016