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Facebook, Twitter Und Co – Soziale Netzwerke Kritisch Betrachten

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    July 2018
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II II Facebook, Twitter und Co – Soziale Netzwerke kritisch betrachten Impulse und Methoden für das argumentierende Schreiben T H C I S N A R O V Von Dr. Anja Fandel, Gymnasium Wellingdorf, Kiel Dauer 8 Stunden inkl. LEK | Klassen 9/10 © thinkstock ready:deutsch In sozialen Netzwerken wie "Facebook" geben Schülerinnen und Schüler oft arglos ihr Privatleben preis. Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Die Einheit im Überblick „ Rundum vernetzt – die Welt Stunden 1/2 Seite 7 II II der sozialen Netzwerke kritisch betrachten ‹ Formulieren erster Assoziationen zum Themenbereich „soziale Netzwerke“ ‹ kritisches Beleuchten der Funktionsweise von sozialen Netzwerken „ „Der entblößte Mensch“ Stunden 3/4 Seite 11 – einen Sachtext verstehen „ „Wir Facebook-Schau- Stunden 5/6 Seite 26 spieler“ – einen Text erörtern Stunden 7/8/LEK Seite 35 „ Eine textgebundene Erörterung bewerten und überarbeiten O V Lehrerseite ‹ Erschließung eines Sachtextes ‹ Auseinandersetzung mit der Argumentation eines Textes ‹ Verfassen einer vollständigen textgebundenen Erörterung Schülerseite A T H C ‹ kriteriengestützte Beurteilung einer textgebundenen Erörterung ‹ Überarbeitung der Schreibprodukte I S N A R Legende L S ‹ Analysieren des Themas und der Wirkungsabsicht eines Sachtextes ‹ Texterschließung durch das Verfassen einer strukturierten Inhaltsangabe Aufgabe Übungsmaterial n Basisniveau Einfacheres Niveau EXTRA Zusatzaufgaben für stärkere Schülerinnen und Schüler Tipp Zusatzhinweise für schwächere Schülerinnen und Schüler ready: deutsch L |3 Lernstoff kompakt Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Lernstoff kompakt [1] Was ist eine textgebundene Erörterung? II II [2] Wie ist eine textgebundene Erörterung aufgebaut? [3] Wie untersuche ich die Argumentationsstruktur? Bei der textgebundenen Erörterung setzt du dich mit einer Textvorlage auseinander, in der eine strittige Frage behandelt oder ein Problem angesprochen und eventuell bewertet wird. Deine Aufgabe ist es, zu den Argumenten des Textes kritisch Stellung zu beziehen, d.h. diesen (teilweise) zuzustimmen oder ihnen (teilweise) zu widersprechen, indem du sie mit weiteren Argumenten belegst oder Gegenargumente anführst. Eine textgebundene Erörterung besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In den Hauptteil gehören: ‹ Wiedergabe von Inhalt und Argumentationsstruktur des Ausgangstextes; ‹ Analyse der Wirkungsabsicht (Intention) des Autors/der Autorin des Ausgangstextes und ‹ das Verfassen einer eigenen Stellungnahme, das bedeutet die kritische Auseinandersetzung mit den Argumenten des Textes auf Grundlage der Themafrage und das Anführen von eigenen Argumenten. T H C I S N Eine Argumentation ist in der Regel folgendermaßen aufgebaut: A R O V [4] Wie verfasse ich eine gelungene Einleitung? S [5] Wie verfasse ich einen 6 | gelungenen Schluss? die aufgestellte Behauptung, Meinung oder Forderung Begründung die Begründung für die aufgestellte These Beispiel Belege, welche die Begründung untermauern, z. B. wissenschaftliche Untersuchungen, allgemeine oder persönliche Erfahrungen These Eine gelungene Einleitung enthält alle relevanten Informationen zum Text (Titel, Textsorte, Verfasser, Thema, Veröffentlichungsdatum und -ort). Sie führt den Leser in die Thematik ein und nennt Hintergründe. Für die Formulierung der Einleitung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, einige davon sind: ‹ ein aktuelles Ereignis; ‹ ein persönliches Erlebnis; ‹ eine Annäherung über ein verwandtes Thema oder das Gegenteil; ‹ eine (provokante) Frage oder ‹ ein Zitat (aus dem Text), ein Sprichwort, eine Begriffserklärung. Ein gelungener Schluss rundet das Thema ab, greift den Einleitungsgedanken nochmals auf und nennt weiterführende Aspekte. Zur Gestaltung des Schlusses gibt es folgende Möglichkeiten: ‹ ein persönlicher Wunsch oder eine Forderung; ‹ ein Ausblick auf künftige Entwicklungen sowie ‹ ein Hinweis auf ein verwandtes Thema. ready: deutsch Klassen 9–10 II/1 Stunden 1/2 | M 1 Textgebundene Erörterung II II Total vernetzt!? T H C I S N O V © colourbox, thinkstock und nenetus_Fotolia.com A R Was haben die Bilder gemeinsam? Welche Assoziationen verbindest du mit ihnen? Welche Erfahrungen hast du selbst schon gemacht? ready: deutsch S |7 Stunden 1/2 | M 2 Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Sozial vernetzt!? Dank mobiler Geräte wie Tablet,-Laptop oder Smartphone hat man jederzeit und überall Zugriff auf „sein“ Netzwerk. A R O V 1. Wähle eines der Bilder aus und erkläre den Zusammenhang zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder SchülerVZ. 2. Erkläre den Begriff soziales Netzwerk. 3. Schildere eine positive und eine negative Erfahrung, die du mit einem sozialen Netzwerk gemacht hast. 4. Soll man soziale Netzwerke nutzen? Erstelle eine Liste mit Argumenten für und gegen die Nutzung von sozialen Netzwerken. 5. Auf der Startseite von Facebook heißt es: „Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.“ Nimm Stellung zu dieser Aussage. Tipp: Deine Stellungnahme sollte auf folgende Fragen eingehen: – – – – S 8 | ready: deutsch © Karsten Schley/toonpool.com © Hannes Richert/toonpool.com II II I S N Abbildungen: (1) „Online-Freunde“; (2) „Facebook“ A T H C Was ist Facebook? Was bedeutet die Aussage? Gib sie in eigenen Worten wieder. Warum steht diese Aussage auf der Startseite von Facebook? Stimmst du der Aussage zu? Was spricht dafür, was dagegen? Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Stunden 3/4 | M 2 Einen Sachtext verstehen II II Als „Gedächtnis der Alltagskultur“ beschreibt der Autor die Funktion von sozialen Netzwerken. Was meint er wohl damit? Lies den in Sinnabschnitte unterteilten Text aufmerksam durch. Die grau markierten Stellen spielen erst in Aufgabe 4 eine Rolle. Der entblößte Mensch, ein Kommentar von Bernd Graff [...] Kinder tun es, Erwachsene tun es, Alte tun es: Man diskutiert, offenbart sich, sein Leben, seine Meinungen und Neigungen mehr oder weniger unverhohlen [in sozialen Netzwerken]. A B Inzwischen ist das tägliche Verweilen in einem sozialen Web wie Facebook, MySpace, Xing, lokalisten.de [o.Ä.] für Menschen mit Zugang zum Internet so selbstverständlich wie der Gebrauch von Telefonen. [Über 20 Prozent] der gesamten Online-Zeit [von Jugendlichen] werden mit dieser Spielart des Web 2.0 verbracht. Kaum ein anderer gemeinsamer Mediengebrauch erreicht sonst noch solche Beteiligungszahlen – die Trauerfeier für Michael Jackson einmal ausgenommen. T H C A R O V C D I S N Und das, obwohl soziale Netzwerke keinen passiven Konsumenten von Programmen kennen, sondern den aktiven Nutzer erwarten, der selbst Beiträge verfasst und viel über sich, seine Meinung und sein Befinden preisgibt. Genau hier, bei der alltäglichen Publikation individueller Daten, fangen die Probleme an, deren Ausmaß niemand einschätzen kann. Es ist aber schon jetzt erstaunlich, wie viele Informationen aus dem Alltag der Nutzer sich im Netz spiegeln. Noch vermag niemand zu sagen, was aus all den Datensätzen wird, die sich im Laufe von Jahren und Generationen dort ansammeln. Wie also soll die Gesellschaft damit umgehen, dass aus der Kommunikation der Gegenwart irgendwann einmal das Gedächtnis der Alltagskultur geworden sein wird? Ein ziemlich verlässliches zumal, das weder die Bilder noch das Geschwafel der eigenen Jugend vergisst. Eine Archäologie des Netzes und seiner Webinschriften steht aus verständlichen Gründen noch aus. Und so weiß keiner, was einmal aus den milliardenfachen Facebook-Beiträgen in zehn oder gar in fünfzig Jahren werden wird, wo sie lagern, wem sie gehören und für wen sie dann zugänglich sein werden. Wird es den Jugendlichen von heute als Erwachsenen peinlich sein, wenn ihr dummes Zeug, an das sie inbrünstig glauben, in Jahrzehnten noch im Netz abrufbar sein wird? So unverblümt und digitalfrisch wie am ersten Tag? Massenmedien des letzten Jahrhunderts waren nach dem klassischen Sender-Empfänger-Modell aufgebaut: Eine Publikationszentrale versorgte zwar sehr viele Menschen mit Informationen. Doch das, was hier Kommunikation genannt wurde, verlief immer nur in eine Richtung: vom Sender zum Empfänger. Die Empfänger ihrerseits besaßen gar nicht die Mittel und folglich nicht die Reichweite, um selber auf Sendung gehen zu können. Wer sich austauschen wollte, besprach sich in unmittelbarer Begegnung mit seinen Freunden, im Einzelgespräch am Telefon oder zeitverzögert per Post. ready: deutsch S | 15 Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Stunden 3/4 | M 2 II II A 1. Welche Formulierung gibt das Thema des Textes am zutreffendsten wieder? Kreuze an. In dem Artikel geht es um … a) … Freundschaften in sozialen Netzwerken.  b) … Gefährdungen durch Internetnutzung.  c) … Verbreitung persönlicher Daten durch soziale Netzwerke.  d) … Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken.  Formuliere nun das Thema des Textes in eigenen Worten In dem Artikel geht es um … T H C 2. Welcher Satz trifft die Intention (die Wirkungsabsicht) des Autors am besten? Kreuze an. Mit dem Artikel will der Autor … a) … über die Verbreitung sozialer Netzwerke informieren.  b) … vor übermäßigem Internetkonsum warnen.  c) … auf mögliche Gefahren sozialer Netzwerke aufmerksam machen.  d) … vor Datenmissbrauch in sozialen Netzwerken warnen.  Erläutere nun die Intention des Autors, indem du diesen Satz vervollständigst: Mit dem Artikel will der Autor I S N O V A R S ready: deutsch | 17 Stunden 3/4 | M 1–2 Klassen 9–10 II/1 Textgebundene Erörterung Die Stunden im Überblick Auseinandersetzung mit der Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken Erschließen und Analysieren des Textes sowie der Wirkungsabsicht Verfassen einer strukturierten Inhaltsangabe Einstieg Erarbeitung II II Vertiefung Hinweis M 1 UG M 2 EA, PA M 2 EA, UG Bei dem Text „Der entblößte Mensch“ (M 2) handelt es sich um einen Kommentar, der die Langzeitwirkung der Verbreitung persönlicher Daten in sozialen Netzwerken thematisiert. Ausgehend von der zunehmenden Nutzung von Online-Netzwerken, in denen die Nutzer freiwillig persönliche Daten preisgeben, verweist der Autor auf die unabsehbaren Langzeitfolgen dieser unkontrollierbaren, irreversiblen Datenverbreitung. Aufgrund der besonderen Struktur des Kommunikationsmittels Internet, durch die jeder Einzelne zum Sender in einer Mehrweg-Massenkommunikation werden kann, fordert der Autor von den Plattformbetreibern einen Datenschutz personenbezogener Informationen. T H C I S N Mithilfe des Übungsmaterials Ü 1 können Ihre Schülerinnen und Schüler üben, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Sie finden es im Download-Portal www.ready.raabe.de/archiv. Im Video „Einen Sachtext analysieren – Hauptteil“ erfahren Ihre Schülerinnen und Schüler noch einmal zusammenfassend, worauf Sie bei einer Sachtextanalyse achten müssen. Sie finden das Video unter sofatutor.com/go/ap. A R O V Lösung M 1 Seite 11 Lösung M 2 Seiten 14/17 n L 20 | „Der entblößte Mensch“ Es können Begriffe aus den Bereichen Selbstdarstellung, Datenschutz, Persönlichkeitsrecht, eingebundensein in ein Netzwerk u.Ä. fallen. Hier kann, je nach Schülerbeiträgen, bereits der kritische Punkt der Rechtslage angesprochen werden. Hier kann die Pro-und-Kontra-Liste aus der vorangegangenen Doppelstunde hinzugezogen werden. 1. Themas des Textes In dem Artikel geht es um … a) Freundschaften in sozialen Netzwerken. b) Gefährdungen durch Internetnutzung. c) Verbreitung persönlicher Daten durch soziale Netzwerke. d) Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken.     Alle vier Antworten haben eine Beziehung zum Text: a) und d) benennen aber lediglich Teilaspekte des Textes, b) ist zu allgemein formuliert, c) trifft das Thema des Textes am besten. ready: deutsch Klassen 9–10 II/1 Stunden 5/6 | M 1 Textgebundene Erörterung II II „Alles Fake?!“ − Wie wir uns auf Facebook darstellen T H C I S N O V © colourbox A R Wie „wahr“ ist ein Facebook-Posting? Gibt es Möglichkeiten, Bilder oder Texte, welche ins Netz gestellt werden, auf ihre Echtheit zu überprüfen? Berichte aus deiner eigenen Erfahrung. ready: deutsch S | 23 Klassen 9–10 II/1 Stunden 7/8 | LEK Textgebundene Erörterung Bewertungsraster /Die LEK im Überblick Mithilfe dieses Bogens kannst du deine eigene Erörterung bzw. die deiner Mitschülerinnen und Mitschüler beurteilen und Verbesserungshinweise geben. Auch deine Lehrkraft wird dieses Raster verwenden, um deinen Text zu beurteilen. erfüllt ja zu verbessern Maximale Punktzahl Erreichte Punktzahl II II Anforderung nein Teil A: Strukturierte Inhaltsangabe Der Text beginnt mit einer knappen, allgemeinen Einleitung in das Thema. 2 T H C Die zentrale Problemstellung und die Position des Autors werden genannt. 2 I S N Die zentralen Thesen und Argumente des Textes werden knapp zusammengefasst. A R Die Struktur des Textes (Aufbau, Argumentationsgang) wird im Ansatz deutlich. O V 2 2 Regeln zur Redewiedergabe werden beachtet (Konjunktiv, redebezeichnende Verben). 2 Der Inhalt des Textes wird sachlich ohne eigene Meinung dargestellt. 2 Teil A ist deutlich kürzer als Teil B. 2 Teil B: Eigene Auseinandersetzung mit der Problemstellung Die Auseinandersetzung bezieht sich auf die Problemstellung des Textes. 3 Der Textbezug wird deutlich (Zitate, Zeilenangaben). 3 ready: deutsch L | 35