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St. Pölten University of Applied Sciences
soziales
Kurzseminare für PraktikerInnen Programm Sommersemester 2017
www.fhstp.ac.at
Vorwort Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, aufgrund der großen Nachfrage bieten wir die Kurzseminare für PraktikerInnen auch im Studienjahr 2016/17 wieder an. Im Sommersemester 2017 haben wir insgesamt fünf Kurse zu verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit geplant. Wir reagieren mit diesem Angebot auf aktuelle Bedürfnisse und bieten Menschen, die in der Praxis der Sozialen Arbeit tätig sind, ein flexibles Angebot der Weiterbildung. Als Hochschule kooperieren wir europaweit, beobachten die Entwicklungen in vielen Ländern und finden Anerkennung. Bei erfolgreichem Abschluss unserer Seminare erhalten Sie ein Zertifikat unserer Hochschule. Jedes Seminar entspricht einem ECTS-Punkt. Die Kurzseminare für PraktikerInnen ergänzen das umfassende Weiterbildungsprogramm des Departments Soziales der Fachhochschule St. Pölten. Folgende berufsbegleitenden Lehrgänge bieten Ihnen eine praxisorientierte Weiterbildung auf der Höhe der Zeit: n Familienrat n Sozialarbeit mit AsylwerberInnen und Konventionsflüchtlingen n Sozialpädagogik, MA n Suchtberatung und Prävention, MSc Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.fhstp.ac.at/soziales Wir freuen uns darauf, Sie in einem der Weiterbildungslehrgänge unseres Departments begrüßen zu dürfen.
FH-Prof. DSA Mag. (FH) Ulrike Rautner-Reiter Koordinatorin Kurzseminare für PraktikerInnen
Coverfoto: © Martin Lifka Photography
Kurzseminar I Instrumente Sozialer Diagnostik SozialarbeiterInnen sind gefordert, die Lebenslage und Lebenssituation ihrer Klientinnen und Klienten fachlich einzuschätzen. Im Unterschied zu anderen Disziplinen des Sozialund Gesundheitswesens fokussiert Soziale Diagnostik nicht auf das Individuum, sondern auf das Verhältnis von Person und Umfeld bzw. Person und Gesellschaft. Es ist also stets ‚das Soziale’ im Sinne des Zwischenmenschlichen und der Verhältnisse das Interesse für SozialarbeiterInnen. Darüber hinaus ist Soziale Diagnostik stets kooperativ ausgerichtet. In diesem Seminar werden Ansätze und Instrumente der Sozialen Diagnostik vorgestellt, die in allen Handlungsfeldern anwendbar sind. Kursinhalte n Prinzipien Sozialer Diagnostik n Notation und Diagnostik sozialer Beziehungen: Soziales Atom, Ecomap, Soziale Netzwerkkarte, Genogramm, Zweitfamiliennotation n Biografische Diagnostik: Arbeit mit Lebenslinien, Biografischer Zeitbalken n Lebenslagendiagnostik: Inklusionschart 4, PREDI n Bei Interesse der TeilnehmerInnen: Einführung in den Signs-of-Safety-Ansatz n Kritische Würdigung der Anwendungserfahrungen der TeilnehmerInnen
Termin: 29. März und 4. Mai 2017, 08:50–17:05 Uhr Dauer: 18 Übungseinheiten à 45 Minuten, 2 Tage Ort: Fachhochschule St. Pölten, Seminarraum 2.07 Referentin: DSA Mag. Karin Goger, MSc MSc TeilnehmerInnenzahl: min. 15 Kosten: EUR 280,Anmeldeschluss: 28. Februar 2017
Kurzseminar II Zwangskontexte, Verschwiegenheit und Haftung in der Sozialarbeit Die Themen zivil- und strafrechtliche Haftung, Garantenstellung und Anzeigepflicht von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern spielen in der Praxis der Sozialen Arbeit eine immer größere Rolle. SozialarbeiterInnen, die durch ihren beruflichen Auftrag und das Vertrauensverhältnis zu den Klientinnen und Klienten in einer verantwortlichen Rolle sind, müssen sich in Gefährdungsszenarien oft rasch zwischen dem Postulat der Freiwilligkeit bzw. der Nichteinmischung und dem direkten Eingriff in höchstpersönliche, grundrechtlich geschützte Lebensbereiche von Klientinnen und Klienten entscheiden und sind dabei sowohl für rechtswidriges Eingreifen als auch für fahrlässige Unterlassungen haftbar. Das Seminar beschäftigt sich mit den rechtlichen Grundlagen und anhand von Praxisfällen mit Lösungsansätzen und Strategien im Umgang mit diesen Situationen. Kursinhalte n Verschwiegenheit vs. Anzeige-/Mitteilungs-/Aussagepflicht in behördlichen Verfahren, Aussageverweigerung, Herausgabe von Dokumentationen n Haftung & Garantenstellung n Zwangskontexte – Schwerpunkte im Bereich: n Psychische Erkrankung/geistige Behinderung (Sachwalterschaft/Erwachsenenvertretung, UbG, HeimAufG) n Kinder- und Jugendhilfe (Erziehungshilfen aufgrund gerichtlicher Verfügung, Obsorgeentzug etc.)
Termin: 24. und 25. April 2017, 08:50–17:05 Uhr Dauer: 18 Übungseinheiten à 45 Minuten, 2 Tage Ort: Fachhochschule St. Pölten, Seminarraum 2.07 Referentin: DSA Mag. Elisabeth Weber-Schigutt TeilnehmerInnenzahl: min. 15 Kosten: EUR 280,Anmeldeschluss: 1. April 2017
Kurzseminar III Angewandte Psychotraumatologie für SozialarbeiterInnen In der Sozialarbeit haben wir zunehmend mit Klientinnen und Klienten zu tun, die Ereignissen von außergewöhnlicher Belastung ausgesetzt waren bzw. deren Lebensgrundlage aufgrund von äußeren Umständen wie Krieg, Flucht, Unfall, plötzlicher Todesfall in der Familie oder Verbrechen von heute auf morgen in Frage gestellt wurde. Diese tiefgreifenden Erlebnisse und seelischen Verletzungen bringen oft nachhaltige Folgen mit sich. Viele dieser Klientinnen und Klienten sind ohne therapeutische Behandlung und werden eine solche vielleicht auch nie in Anspruch nehmen, kommen jedoch auf die unterschiedlichste Weise mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in Kontakt und Beziehung. Sozialarbeit kann dabei einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung und Bewältigung von Erlebtem leisten. Kursinhalte n Psychotraumatologie Erklärungsmodelle | Symptome und Verlauf | Risiko- und Schutzfaktoren | Reaktionen, Bewältigungsstrategien und Störungsbilder n Interventionen Stabilisierungstechniken | Informationen über Traumatherapie (durch spezialisierte Traumatherapeutinnen und -therapeuten) n Selbstfürsorge in der Sozialarbeit
Termin: 6. und 20. März 2017, 08:50–17:05 Uhr Dauer: 18 Übungseinheiten à 45 Minuten, 2 Tage Ort: Fachhochschule St. Pölten, Seminarraum 2.08 Referentin: DSA Mag. Elisabeth Weber-Schigutt TeilnehmerInnenzahl: min. 15 Kosten: EUR 280,Anmeldeschluss: 6. Feburar 2017
Kurzseminar IV KlientInnen-Partizipation in der Sozialen Arbeit KlientInnen-Partizipation in sozialen Organisationen ist Voraussetzung. Sie benötigt (Wissen über) Strukturen, Rahmenbedingungen, Partizipationstheorien und Methoden, sowie die für das jeweilige Handlungsfeld passende Umsetzung. Die Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in zentrale Themen und Fragen. Kursinhalte n Kennenlernen von Theorien und Methoden der Partizipation n Analyse von Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für gelingende KlientInnenPartizipation n Entwicklung von konkreten Anwendungsmöglichkeiten für KlientInnen-Partizipation im eigenen Handlungsfeld n Reflexion kritischer Situationen und zentraler Herausforderungen in der Partizipationspraxis; Entwicklung von Lösungsstrategien
Termin: 17. März und 5. Mai 2017, 08:50–17:05 Uhr Dauer: 18 Übungseinheiten à 45 Minuten, 2 Tage Ort: Fachhochschule St. Pölten, Seminarraum 2.08 Referentin: FH-Prof. Mag. Dr. Michaela Moser TeilnehmerInnenzahl: min. 15 Kosten: EUR 280,Anmeldeschluss: 17. Februar 2017
Kurzseminar V Aktuelle Änderungen im Sozialrecht Da in Österreich sozialpolitische Ansprüche in der Regel nur über gestellte Anträge eingelöst werden können, dies aber von Klientinnen und Klienten oft nicht wahrgenommen wird, werden viele eigentlich zustehende sozialrechtliche Ansprüche in der Praxis nicht eingelöst. Diese in Österreich hohe Non-Take-Up-Rate gesetzlich zustehender Sozialleistungen ist ein wesentlicher Faktor gesellschaftlicher Ungleichheit. Aktive sozialrechtliche Information ist daher eine Maßnahme gesellschaftlicher Verteilungspolitik; Verteilung von Wissen geht der Verteilung von Leistungen und Ressourcen voraus. SozialarbeiterInnen werden in diesem Seminar befähigt, ihr Wissen über mögliche Leistungsansprüche zu aktualisieren und können dieses daher wirkungsvoller weitergeben. Kursinhalte n Bedürfnis und Bedarf n Aufbau des Sozialsystems (Versicherung – Versorgung – Fürsorge) n Die bundesrechtlichen Leistungen der Versicherung (Sozialversicherung und Arbeitslosengeld), Versorgung (Pflegesicherung, Opfergesetze) und Fürsorge (Ausgleichszulage, Notstandshilfe) n Gesetzliche und freiwillige Leistungen, der Bescheid und das Arbeits- und Sozialgericht n Übung dieser Zusammenhänge und Wirkungsmuster am Beispiel einigermaßen komplexer Fälle
Termin: 5. und 6. April 2017, 08:50–17:05 Uhr Dauer: 18 Übungseinheiten à 45 Minuten, 2 Tage Ort: Fachhochschule St. Pölten, Seminarraum 2.07 Referent: FH-Prof. Dr. Tom Schmid TeilnehmerInnenzahl: min. 15 Kosten: EUR 280,Anmeldeschluss: 6. März 2017
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© Mario Ingerle
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Referentinnen und Referenten DSA Mag. Karin Goger, MSc MSc Diplomsozialarbeiterin, Soziologin, Supervisorin und Organisationsberaterin (ÖVS), Psychotherapeutin (Psychodrama), Case Managerin (DGCC), Case Management Ausbildnerin (DGCC). Lehrtätigkeit an den Fachhochschulen St. Pölten, Linz, Graz, Krems, Pinkafeld. Selbstständige Tätigkeit als Referentin und Supervisorin.
FH-Prof. Mag. Dr. Michaela Moser FH-Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung mit Schwerpunkt Partizipation, Diversität und Demokratienentwicklung; Studium der Theologie, Philosophie und PR; Mitarbeit in Jugend-, Frauen- und sozialen Organisationen, langjähriges Engagement in der Armutskonferenz; Aufbau und Koordination des KlientInnen-Beirats an der FH St. Pölten; Forschungs- und Praxisprojekte zu Partizipation. FH-Prof. Dr. Tom Schmid Politikwissenschaftler mit Zusatzausbildung Sozialmanagement, Professor für Sozialpolitik an der FH St. Pölten; Lektor an der FH Krems, an der Alpe-Adria Universität Klagenfurt/Celovec sowie an der Donau-Universität Krems. Erfahrungen in der Arbeitsmarktbetreuung in NÖ sowie als Sekretär für Sozialpolitik in der GPA-djp. Seit 2012 Geschäftsführer von DAS BAND. Vorsitzender des Vereins Sozaktiv, Mitglied im Vorstand des Vereins Sozialökonomische Forschungsstelle.
DSA Mag. Elisabeth Weber-Schigutt Diplomierte Sozialarbeiterin, Juristin, Dozentin an der FH St. Pölten, eingetragene Mediatorin in Zivilrechtssachen, Ausbildung für Angewandte Psychotraumatologie in Beratung und Pädagogik (Traumaberaterin), Leitung des AKUTteams NÖ, selbstständige Referentinnenund Lehrtätigkeit an der Donauuniversität Krems.
Information und Anmeldung Ort Fachhochschule St. Pölten, Matthias Corvinus-Straße 15, A-3100 St. Pölten Kontakt Carina Stadler |
[email protected] | +43 2742 313 228-504
Die Anmeldung wird erst mit Einzahlung des Teilnahmebeitrages wirksam. Die Rechnung wird nach Anmeldeschluss zugesandt. Version: Dezember 2016