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4,00 Euro H12719 15.01.2016 bis 15.03.2016
foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten
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3 foyer
Editorial
Inhalt
Stadttheater Bremerhaven erhält Ehrung des Bundes
................................................. Theater
„Kultur ist nicht Kuchenbacken nach altem Rezept.“ So kommentierte der Intendant des Stadttheaters Bremerhaven, Ulrich Mokrusch, in der „Nordsee-Zeitung“ seinen durchgehend erfolgreichen Theaterstil. Auch wenn die Rezeptur manch‘ ungewohnte Zutaten enthält, der Kuchen scheint den Bremerhavenern zu schmecken – und nicht nur ihnen. In der Tat finden seine individuellen Regiekonzepte voller Überraschungen erstaunlichen Anklang und werden von Kritikern wie vom Publikum meist gleichermaßen mit Lob bedacht. Mokruschs anfangs erklärtes Ziel, das Theater zur Stadt zu öffnen, hat er mit Kafkas „Amerika“ im Auswandererhaus oder „Nipple Jesus“ im Kunstmuseum beeindruckend umgesetzt. Theaterfestivals zu speziellen Themen wie Klimawandel oder Demenz und die Etablierung des Jugendtheaters JUP brachten die Stadt in Bewegung. In jeder bisherigen Spielzeit gab es neben Publikumsrennern wie „West Side Story“ und „Wie im Himmel“ auch mutige zeitgenössische Werke wie Szokolays „Bluthochzeit“ oder Maxwell Davies‘ „Kommilitonen“. Hohe Bewertung fanden auch die aufwendigen 3-SpartenProduktionen von „Peer Gynt“ und „Die sieben Todsünden von Bremerhaven“. Chefchoreograph Sergei Vanaev setzte schließlich mit seinen Neuinterpretationen klassischer Ballettstoffe den i-Punkt auf den Erfolgsreigen des Stadttheaters. Dass die Theaterarbeit von Ulrich Mokrusch nun auch kulturpolitische Beachtung gefunden hat und mit dem erstmals ausgelobten Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet wird, ist eine große Ehre. Das damit verbundene Preisgeld von 80.000 Euro soll dazu ermutigen, die „in die Stadtgesellschaft wirkende Kulturarbeit“ fortzuführen, so Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Auch Dr. Ralf Waldschmidt, Intendant der Städtischen Bühnen Osnabrück, darf sich auf den Preis freuen. Die Bremer Theaterfamilie erinnert sich noch gerne an seine Arbeit als Chefdramaturg des Musiktheaters in der Ära Pierwoß.
04 OPERNEREIGNIS „WOZZECK“: 05 – Alban Berg-Fassung am Bremer Goetheplatz 06 – Manfred Gurlitt-Werk im Stadttheater Bremerhaven 07 FAMILIENBANDE Erfolgsstück von Tracy Letts 08 MACBETH in der bremer shakespeare company 09 THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region 10 SCHMISSIG „Madame Pompadour“ in Bremerhaven 11 HOTEL HÖLLE Bitterböse: „Der jüngste Tag“ 12 MINIMAL MUSIC Oldenburg spielt Philip-Glass-Oper 13 TERROR Schirachs Bühnen-Erstling am Staatstheater 14 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 18 SCHAUSPIELPREMIEREN in der Region 19 SCHAUSPIELRÄTSEL 20 MENSCHEN IM FOYER
................................................. Musik 22 KONZERTE IN DER GLOCKE 24 JAZZTIPPS 25 JAZZ IM BUNTENTOR beim „MIBnight“-Festival 26 BREMER PHILHARMONIKER Grenzgänger 28 KONZERTTIPPS | CD-TIPP 30 EISWELTEN Konzert rund um die Antarktis 31 KIRCHENMUSIK Kultur im Dialog
................................................. Kunst 32 VITAMINBOMBE in der Kunsthalle Emden
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34 TAUSENDSASSA Böttcherstraße zeigt Per Kirkeby 36 UNTER NULL Ausstellungsthema „Klimawandel“ 37 ENTDECKUNG Fotos im Bremer Wagenfeld-Haus 37 KUNSTRÄTSEL 38 BUNTER MIX Doppel-Ausstellung in Worpswede 40 KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien
................................................. Gesellschaft 42 PANORAMA WISSENSCHAFT 44 LITERATUR Buchbesprechungen 46 LITERATUR Sachbuch-Tipp | NordMord 47 LITERATUR Bremer Literaturpreis 48 KINOTIPPS | Neu auf DVD 51 KOLUMNE NACHGEDACHT Dübeleien 52 ROLLENSPIEL 54 KULTURKALENDER Premierendaten 56 OPERNRÄTSEL 62 KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen
Herzlichen Glückwunsch! Marie-Clothilde Kronenberg
64 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 66 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM
foyer 4 Theater Bremen / Stadttheater Bremerhaven Wozzeck
Opernereignis „Wozzeck“ Das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner lieferte die Vorlage für zwei Opern, die 1925/26 im Abstand weniger Monate ihre Uraufführung erlebten. Ihre Komponisten – Alban Berg und Manfred Gurlitt – arbeiteten annähernd parallel an ihren Schöpfungen, die sie jeweils „Wozzeck“ nannten. Jetzt werden beide Werke in kurzem zeitlichen Abstand im Bundesland Bremen gespielt: die Berg-Fassung am Theater Bremen (Premiere 13. Februar), die Gurlitt-Interpretation (Premiere 5. März) am Stadttheater Bremerhaven, wo die Oper überhaupt zum ersten Male inszeniert wird. Musikfreunden bietet sich damit die seltene Möglichkeit des direkten Vergleichs. Noch bequemer hatten es bislang wohl nur die Darmstädter, die im Oktober 2013 beide Opern an einem Abend in ihrem Staatstheater verfolgen konnten.
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en Fall Woyzeck gab es tatsächlich. 1821 ersticht ein Mann in Leipzig seine Geliebte in einer Mischung aus „Arbeitslosigkeit, Hunger, Erniedrigung aller Art, Hass und Eifersucht.“ Seine Zurechnungsfähigkeit wird angezweifelt, aber am Ende wird Woyzeck am 27. August 1824 in Leipzig öffentlich hingerichtet. Das ist die historische Vorgabe. Georg Büchner griff das Thema auf und zeigt in seinem Drama einen Gehetzten, dessen Leben geprägt ist von Not, Arbeitsüberlastung, Militärdisziplin, Demütigung. Sein Soldat Woyzeck wird schikaniert von seinem Hauptmann, Repräsentant eines christlich orientierten Feudalismus. Sein Arzt, der für das aufstrebende moderne, rationalistisch denkende Bürgertum seht, missbraucht ihn für medizinische Experimente.
seelische Grenzzustände und Verbrechen sozialpathologisch zu erfassen versuchte. In der Welt, die Büchner in seinem Drama aufzeigt, wird der Mensch reguliert, nummeriert und normiert. Die damalige aufstrebende Naturwissenschaft degradiert ihn zum Objekt. Der Mensch als „Maschine“, die Kausalgesetzen unterworfen ist. Woyzeck blickt da nicht mehr durch. Er will sich anpassen und versucht, allen Anforderungen zu genügen. Dabei zerreißt es ihn aber. „Aberratio mentalis partialis“, diagnostiziert sein Arzt. Schizophrenie würde man heute sagen. Paranoia als sozialer Tatbestand.
Büchner war der erste Dichter, der dies auf die Bühne bringen wollte. Er leitet mit seinem „Fatalismus der Geschichte“ den Abschied von der geordneten Welt des aristotelischen Dramas ein. Doch sein Dramenfragment war für seine Zeitgenossen Büchner war promovierter Mediziner, poli- zu modern. So etwas wollte man nicht auf tisch aktiv und dichterisch überaus schöp- der Bühne sehen, weshalb „Woyzeck“ erst ferisch. Sein Werk ist nicht zu trennen vom 1879 in einer Ausgabe von Karl Emil Frangeschärften Blick des Arztes, der empirisch zos veröffentlicht wird. Diese Ausgabe war
editorisch mangelhaft und enthielt zahlreiche Fehler, so auch die unterschiedliche Schreibweise „Woyzeck“ und „Wozzeck“. Als das Drama dann endlich 1913 in München zur Uraufführung kam, entdeckte man schnell die Modernität und Aktualität des Textes. Der Wandel vom Spätfeudalismus zum Frühkapitalismus, den Büchner aufzeigt, wies durchaus Parallelen mit der Zeit nach dem 1. Weltkrieg aus. Die Komponisten Manfred Gurlitt und Alban Berg erkannten dies. Beide schufen vor dem Hintergrund der großen Wirtschaftskrise und des Aufstiegs der Nationalsozialisten zwei völlig unterschiedliche musikdramatische Werke. An Aktualität hat der Stoff fast nichts verloren. Übrigens: Wer beide Inszenierungen in Bremen und Bremerhaven sehen möchte, bekommt bei Vorlage einer Eintrittskarte 20 % Ermäßigung beim Kauf einer Karte für die Vorstellung im jeweils anderen Theater.
Theater Bremen / Stadttheater Bremerhaven Wozzeck 5 foyer
Ein epochales Werk
Die gleichnamigen Werke von Alban Berg und Manfred Gurlitt nahezu zeitgleich in Bremen und Bremerhaven Text: Michael Pitz-Grewenig
„Wozzeck“ von Alban Berg im Theater Bremen
deckt. Moral, Tugend, Freiheit, wissennelle Dramenform. Der erste Akt umfasst fünf Szenen, die die Exposition ergeben, in schaftliche Rationalität degenerieren zu leeren Worthülsen. der alle Personen vorgestellt werden. Der
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Lange Zeit fand sich wegen der enormen Schwierigkeiten kein Opernhaus, das das Wagnis der Aufführung eingehen wollte.
lban Bergs „Wozzeck“ ist eine großartige Synthese von Atonalität, Zwölftontechnik, Dur-Moll-Harmonik, Sprechgesang, Belcanto usw. Lange Zeit fand sich wegen der enormen Schwierigkeiten kein Opernhaus, das das Wagnis der Aufführung eingehen wollte. Die Uraufführung fand dann nach spektakulären 34 Proben unter Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper „Unter den Linden“ am 14. 12. 1925 statt, vier Jahre nach der Fertigstellung.
Die Kritik reichte von Zustimmung („Der Abend bildete nicht nur die größte Sensation dieser Saison, sondern auch ein Ereignis von Bedeutung für die Geschichte der Musikdramatik überhaupt“) bis hin zur Ablehnung („Die Musik von Alban Berg ist wahrhaft entsetzlich. Von dem in Jahrhunderten errichteten Harmoniegebäude ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Das Orchester quiekt, wiehert, grunzt und rülpst“). Aber all das konnte nicht unterschlagen, dass Alban Berg ein epochales Werk geschaffen hatte. 1929 erbrachte eine exzellente Inszenierung in Oldenburg den Beweis, dass die Oper auch an mittleren Häusern aufführbar ist. Im Gegensatz zu Manfred Gurlitt erstellte Berg für seinen „Wozzeck“ ein Libretto in drei Akten, zitiert also die traditio-
zweite Akt, ebenfalls fünf Szenen, entfaltet die dramatischen Entwicklungen, und der dritte Akt stellt wiederum in fünf Szenen die verschiedenen Aspekte der Katastrophe dar. Die kompositorische Konstruktion entspricht dieser Anlage. Der erste Akt besteht aus Charakterstücken, der zweite ist eine großangelegte Sinfonie und der dritte ist eine Abfolge von sechs Inventionen über musikalische Grundbausteine.
„Dass das Schicksal Wozzecks ein schlimmes ist, kann nicht die einzige Idee des Abends sein. Es wird daher vor allem um den Aspekt des Systems gehen“, so der leitende Dramaturg Ingo Gerlach. Das zeitlich genau zu verorten würde der RegieKonzeption widersprechen. „Es wird eine hybride Zeit sein, die in einer nicht fernen Zukunft angesiedelt ist, aber verschiedene historische Schichten zitiert.“
In Bremen erklang Alban Bergs „Wozzeck“ zum letzten Mal im Jahre 1971. Die aktuelle Inszenierung liegt in den Händen von Paul-Georg Dittrich. Er knüpft, so der leitende Dramaturg Ingo Gerlach, mit seiner Arbeit an einen Aspekt in Büchners Werk an, den Christa Wolff in ihrer Büchner-Rede aus dem Jahre 1980 so beschrieben hat: „Vorläufer in der Dichtung sind fast immer auch Vorempfindungen einer Angst, die später über viele kommt.“
Bühnenbildnerin Pia Dederichs skizziert hierzu eine Stadt auf einer Drehscheibe, die einen geschlossenen Mikrokosmos, eine Versuchsanordnung, darstellen soll, aus dem es anscheinend kein Entrinnen gibt. Das entspricht Alban Bergs struktureller Vorstellung sowohl hinsichtlich der Gestaltung des Librettos, die die fragmentarische Form der Vorlage negiert, wie der kompositorischen Struktur.
Emanzipation und keine Unterdrückung, keine Bevormundung – das konnte Christa Wolff nicht fremd sein. Büchner hat geahnt, dass der Gedanke des Fortschritts den Keim einer Systemgläubigkeit enthält, deren Rationalität irrationale Wurzeln ver-
Premiere am 13. Februar, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 20., 25. und 28. Februar; 4. und 9. März. – Mitwirkende (u.a.): Claudio Otelli (Wozzeck), Nadine Lehner (Marie), Hyojong Kim (Andres), Christoph Heinrich (Doktor).
foyer 6 Theater Bremen / Stadttheater Bremerhaven Wozzeck
Die gleichnamigen Werke von Alban Berg und Manfred Gurlitt nahezu zeitgleich in Bremen und Bremerhaven Text: Michael Pitz-Grewenig
Gesellschaft ohne Utopie
Opernereignis „Wozzeck“ „Wozzeck“ von Manfred Gurlitt im Stadttheater Bremerhaven
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eit der Uraufführung des „Wozzeck“ von Manfred Gurlitt im Jahre 1926 in Bremen wird sein Werk mit Alban Bergs gleichnamiger Oper verglichen, die vier Monate zuvor ihre spektakuläre Weltpremiere erlebt hatte. Sein „Pech“, zu spät gekommen zu sein, verdeckt die Tatsache, dass es sich um grundverschiedene musikdramatische Kompositionen handelt. Das betont auch Robert Lehmeier, der die Oper in Bremerhaven inszeniert: „Gurlitt hat neben Alban Berg eine absolut eigenständige, faszinierende und leicht zugängliche Version des Büchner-Dramas geschaffen.“
weil er sein Werk aus dem Blickwinkel des Sprechtheaters heraus komponierte. Dies ist durchaus vergleichbar mit den Werken von Hanns Eisler, Kurt Weill und dem epischen Theater von Piscator/Brecht. Gurlitt betont das Fragmentarische, das Abrupte des Textes und ist unter diesem Aspekt im Prinzip fortschrittlicher als Berg, weil er sich näher am Ursprungstext orientiert.
ter Unterhaltung. Das betrifft heutzutage ja nicht nur Hartz-IV-Empfänger.“ Lehmeier und sein Ausstatter Mathias Rümmler wollen „unbedingt vermeiden, dass sich der Besucher nach dem Öffnen des Vorhangs zurücklehnt und einer FreakShow beiwohnt, die voyeuristisch Vorurteile über Armut bedient.“
Robert Lehmeiers Interpretationsansatz Premiere am 5. März, 19.30 Uhr, ist interessant: „’Wozzeck’ zeigt sowohl in im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: der Titelfigur wie auch in den Charakte11. und 24. März. ren, die ihn umgeben, eine Gesellschaft im Zustand der Utopielosigkeit. Eine Gesellschaft, die keine Vision für die Zukunft mehr entwickeln kann und in der kreisenden Ausweglosigkeit keine Hoffnung mehr Manfred Gurlitt, der 1890 in an die nächste Generation – dafür steht Berlin geboren wurde und 1972 in Todas Kind von Wozzeck und Marie – weiterkio starb, war ein erfolgreicher Dirigeben kann. Das finde ich sehr aktuell.“ gent und Komponist. In Bremen wirkEin rein kompositionstechnischer Verte er von 1914 bis 1927 als Kapellmeister gleich kann nur zu Ungunsten Gurlitts Von konkreten Aktualisierungen hält Round als Generalmusikdirektor. Die Naausfallen und ist zudem auch nicht zielbert Lehmeier allerdings wenig: „Wir werzis belegten ihn mit Berufsverbot, da er führend, denn seine Vorstellungen waren den aber Menschen begegnen, in denen ein „jüdischer Mischling zweiter Ordvöllig andere. Das fängt schon mit der Be- ich mich als heutiger Zuschauer wiederernung“ war. Die Versicherung der Mutzeichnung an, denn Gurlitt verwendete be- kennen kann. ‚Wir arme Leut’ – im Libretter, er wäre das Ergebnis eines „Seitenwusst nicht den Begriff ‚Oper’. Im Gegento eine Art Leitspruch – verstehen wir nicht sprungs“, half nichts, auch nicht sein satz zu Berg fasste er den Text auch nicht vordergründig als arme Leute im Sinne eiEintritt in die NSDAP. 1939 flüchtete in Akte zusammen, sondern schuf aus ner sozialen Verortung. Die Menschen Gurlitt ins japanische Exil. Nach dem 2. Büchners Fragment eine lose Abfolge von in ‚Wozzeck’ sind arm, weil sie gesellWeltkrieg passte sein hochexpressiver Szenen, die er als „Tragödie in 18 Bildern schaftlich für nicht mehr wichtig erachStil nicht mehr so recht in das Konstrukt und einem Epilog“ bezeichnet. tet werden, nicht mehr an gesellschaftlider „Stunde Null“ und der damit verchen Prozessen beteiligt werden. Aus ihrer bundenen Avantgarde. Gurlitt verzichtet auf strukturelle, harmo- Stumpfheit reißt sie der Mord Wozzecks an nische und instrumentale Raffinements, Marie als eine Art Höhepunkt pervertier-
THEATER BREMEN Eine Familie
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Alize Zandwijk inszeniert Erfolgsstück von Tracy Letts für das Theater Bremen Text: Christian Emigholz Tracy Letts
Familienbande D
er Titel sagt nicht viel aus. „Eine Familie“ – alles Mögliche könnte sich dahinter verbergen: Komödie, Tragödie, psychologische Sezierung. Auch der amerikanische Originaltitel „August: Osage County“ verrät noch nichts. Von allem ein wenig steckt wohl in diesem Theaterstück, das demnächst im Theater Bremen in der Regie von Alize Zandwijk Premiere feiern wird.
„Ich finde das Stück überhaupt nicht typisch amerikanisch. Wenn es so wäre, hätte ich es nicht ausgewählt.“
Das klingt nach einem typisch amerikanischen Thema, oder? Die Regisseurin Alize Zandwijk ist etwas irritiert über diese ein wenig provokant gemeinte Behauptung:
Premiere am 26. Februar, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 2. und 11. März.
Alize Zandwijk hat das Stück zuerst gelesen, dann auf der Bühne und schließlich auch im Kino gesehen, und sie ist zur Überzeugung gelangt: „Das ist ein Stück über uns und unsere Familien. Die Mutter ist zwar stark drogenabhängig, und man könnte denken, das ist weit weg von uns.“ Aber für die Der amerikanische Dramatiker Tracy Letts Regisseurin ist es nicht weit weg, schließlich hat „Eine Familie“ geschrieben. Und es ist gebe es auch bei uns Väter und Mütter, die sein bisher größter Erfolg, für den er den Alkoholiker sind, und Kinder, die mit ihren Pulitzer-Preis und den Tony Award erhielt. Eltern nicht mehr zurechtkommen. Mittlerweile hat auch Hollywood es verfilmt. „Eine Familie“ erzählt die fortschrei- Daher findet sie sie, dass das genaue Gegentende Zerrüttung einer solchen. teil zutrifft, „Eine Familie“ ist für sie nicht typisch amerikanisch, sondern geradezu Die Hauptperson Violet Weston lebt mit universell. Und sie erinnert an den däniihrem Mann in Osage County. Ihr Mann schen Film „Das Fest“, der ein ähnliches verschwindet, und sie ruft ihre entfernt Thema behandelt. Für Alize Zandwijk ist es lebenden Töchter ins Haus. Hier brechen „eine harte, schwarze Komödie“, in der „die die bislang tief verborgenen Konflikte aller typischen Verhaltensmuster innerhalb einer miteinander offen aus, was komische, aber Familie abgebildet werden“. Zwölf Rollen erauch tragische Momente hat. Das Resultat fordert das Stück und die Regisseurin freut ist ein regelrechtes Schlachtfest der Worte sich darauf besonders: „Ich liebe es, wenn mit den entsprechenden Reaktionen. viele Personen auf der Bühne stehen.“
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THEATER BREMEN bremer shakespeare company
Bernd Freytag inszeniert „Macbeth“ bei der bremer shakespeare company Text: Christian Emigholz
„Macbeth“ aus einer früheren Produktion, Foto: Marianne Menke
Männer, Mord und Macht Ü
ber 20 Rollen weist Shakespeares Tragödie „Macbeth“ auf, selbst wenn man das Randpersonal weglässt. Bernd Freytag stehen für seine Inszenierung fünf Männer aus dem Ensemble der bremer shakespeare company zur Verfügung. Nun ist man es dort gewöhnt, mehrere Rollen zu spielen, auch Männer mal Frauen, wie es zu Shakespeares Zeit ohnehin die Regel war. Dennoch bleibt die Besetzung schwierig – fünf Männer sind halt sehr wenige. Aber das ist das geringere Problem des Regisseurs, denn er ist erst einmal regelrecht erschüttert über die Fülle des Stoffes, die er im „Macbeth“ vorfindet: „Ich bin ganz schön überheblich an die Sache herangegangen: Ich kannte die Verdi-Fassung des ‚Macbeth’ und habe gedacht: so ist es. Doch dann habe ich den Originalstoff dezidiert gelesen und es ist viel, viel mehr, und es ist gut und sehr differenziert.“ Die Folge: „Ich muss kürzen, anders geht es gar nicht.“ Die letzte Inszenierung des „Macbeth“ war vor acht Jahren im Theater am Leibnizplatz zu erleben, damals ein blutiges Schlachten wie aus einem Martial-Arts-
Film. Freytags Interesse gilt jetzt einem anderen Aspekt: „Mich interessiert, ähnlich wie beim ‚Lear’, der Endpunkt. Am Schluss geht es im ‚Macbeth’ sofort wieder zur Krönung, also das Stück bindet sich auf eine seltsame Art wieder zusammen: Es könnte alles wieder von vorne anfangen.“ Freytag interessiert dabei das männliche Muster: „Macbeth“ in der Fortsetzung von Duncan. „Was liegt darunter für ein männliches Verbrauchs- und Untergangssystem? Das Muster muss herauskommen, dass der eine König auf den vorherigen folgt. Genau dieses männliche Muster interessiert mich.“ Andererseits – gibt es im „Macbeth“ nicht auch ein weibliches Muster in der Person der Lady Macbeth, die in fast biblischer Manier Macbeth zum Naschen am Apfel verführt, oder anders gesagt, ihn zum Mord an König Duncan erst anstachelt? Bernd Freytag fragt sich: „Zum Naschen an was? An der Ewigkeit? Es heißt ungefähr im Text: ‚Dann sind wir endlich in Ruhe und können ewig herrschen’. Sie planen den Mord, der ihren Aufstieg sichern soll, eigentlich gemeinsam. Es ist ihr Auftrag. Aber vielleicht handelt Macbeth auch nicht
in ihrem Auftrag, denn eigentlich hat er ja zuvor schon den Auftrag bekommen. Das ist nicht ganz klar. Denn Macbeth sagt: ‚Was ist das, was mich zum Mord auffordert?’ und dann erst kommt Lady Macbeth mit ihrer Idee.“ Überhaupt ist sich der Regisseur nicht sicher, ob sich in der Tragödie überhaupt ein weiblicher Pol findet, denn Lady Macbeth sagt: „Ich ‚entweibe’ mich, sie neutralisiert sich also, wird letztlich männlicher als ein Mann. Also eigentlich fehlt das weibliche Element in dem Stück.“ Wenn Lady Macbeth so klar, kalt und männlich ist, warum fällt die dann plötzlich in Wahnsinn? Bernd Freytag findet das auch „mirakulös“ und sieht die gescheiterte Verdrängung als Motiv: „Sie ist die gestresst als Königin der Nacht Handelnde, die im Augenblick der Erkenntnis ihres eigenen Handelns in sich zusammenfällt.“ Premiere am 19. Februar, 19.30 Uhr, im Theater am Leibnizplatz. Weitere Vorstellungen: 20. und 25. Februar. Mitwirkende: Tobias Dürr, Tim Lee, Peter Lüchinger, Erik Roßbander und Markus Seuß.
THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region
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szene Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz
Landesbühne zieht ins „TheOs“
Einen bemerkenswerten Rekord verzeichnete das Oldenburgische Staatstheater: Am 19. Dezember 2015 konnte die 100. Vorstellung der Inszenierung von Wolfgang Herrndorfs Roman „Tschick“ (Regie: Markolf Naujoks) gefeiert werden. Seit der Premiere am 15. September 2012 haben ca. 11.400 Zuschauer die Produktion gesehen. Generalintendant Christian Firmbach dankte der jetzigen Besetzung Franziska Schubert, Rajko Geith und Klaas Schramm, der alle 100 Aufführungen bestritten hat (Foto oben). „Tschick“ steht natürlich weiterhin auf dem Spielplan.
.......................... Die Orangerie Herrenhausen, die Bühnen des Niedersächsischen Staatstheaters und die Hochschule für Musik, Theater und Medien zählen zu den Schauplätzen des nächsten Festivals „Tanztheater international“, das vom 1. bis 10. September in Hannover stattfindet. Angekündigt werden „viele junge Talente, aber auch bewährte Kompanien.“
Mit der Produktion „Boxom“ des Choreografen Helge Letonja gastiert das Bremer „steptext dance project“ am 30. Januar (19.30 h) im Bremer Goetheplatz-Theater. Die deutsche-senegalesische Compagnie verbinde dabei „Elemente aus den verschiedenen Tanzsprachen, Live-Gesang, lichte und raue szenische Momente zu transkultureller Tanzkunst.“
.......................... Das Oldenburgische Staatstheater hat die Spielzeit 2014/15 mit 204.000 Besuchern abgeschlossen. Das Bremer Theater meldet für diesen Zeitraum 175.000, das Stadttheater Bremerhaven 136.000 Besucher.
.......................... Die New Yorker Ballettmeisterin Janet Wong hat mit der BallettCompagnie Oldenburg die Proben für einen Doppelabend mit der europäischen Erstaufführung von „D-Man in the Waters“ und der Uraufführung des Stücks „Generation Y“ aufgenommen. Die Premiere ist für den 5. März im Großen Haus vorgesehen.
Tschüss „Studio Rheinstraße 91“, auf ins „TheOs“! Die Landesbühne Nord kann in Kürze in Wilhelmshaven neben dem Stadttheater in der Virchowstraße über eine neue zweite Spielstätte verfügen. Aus dem seit 2011 geschlossenen, mittlerweile vollständig entkernten und neu ausgebauten Unterwasserkino „Oceanis“ ist das „Theater im Oceanis“, kurz „TheOs“, geworden. Eröffnet wird das neue Haus am 13. Februar mit Amerikas meistgespieltem OffBroadwaymusical „The Fantasticks“. Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb inszeniert das Stück und hofft darauf, dass das „TheOs“ bereits bei der Hauptprobe am 10. Februar voll besetzt ist. An diesem Tag sollen nämlich 99 ehrenamtliche Umzugshelfer die 99 Stühle aus der Rheinstraße zur neuen Spielstätte am Bontekai transportieren. Jeder Stuhl gilt als Eintrittskarte für den Besuch der „Fantasticks“-Probe. Erlaubt sind alle Hilfsmittel, die nicht motorisiert sind: Sack- und Schubkarren, Schlitten, Bollerund Kinderwagen. Der Umzug war erforderlich geworden, weil die alte Studiobühne nicht mehr genutzt werden durfte. Gutachter hatten im Herbst 2013 Probleme hinsichtlich der Statik der früheren Turnhalle in der Rheinstraße festgestellt. Das Gebäude war 1990 zur Spielstätte des damaligen Jungen Theaters umfunktioniert worden.
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THEATER BREMERHAVEN Madame Pompadour
schmissige melodien Operette „Madame Pompadour“ von Leo Fall am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
Ansgar Weigner
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rei Jahre vor seinem Tod konnte Leo Mann, der sich später als ihr Schwager Fall am 9. September 1922 in Berlin entpuppt. Ungeahnte Verwirrungen sind mit „Madame Pompadour“ die die Folge, doch mit Intelligenz, List und Uraufführung seiner wohl erfolgreichsten einschmeichelnden Melodien löst Madame Operette erleben. Die Titelpartie sang die Pompadour das Chaos zu ihrem Vorteil gefeierte Soubrette Fritzi Massary, die auf. sich – glaubt man Alfred Polgar – massiv in die Entstehung der Komposition einge- Weigner belässt die Handlung im 18. Jahrmischt hatte. Die „Berliner Morgenpost“ hundert („Die amourösen Verwicklungsbejubelte geschichten das Ereig- ... eine Frau, die ihr Leben selbst bestimmt. funktionis („Also nieren nur – das ist wirklich ein großer Wurf, ein in dieser Zeit“) und spielt mit den Unterbrausender Erfolg!“), das Premierenpub- schieden zwischen der bürgerlichen Welt likum soll angesichts der schmissig-leich- des Volkes und dem königlichen Hof. Mit ten Melodien und der anspielungsreicheiner eigenen Textfassung, die auf dem anzüglichen Gesangstexte (Libretto: Original basiert, hebt er die politischen Rudolph Schanzer und Ernst Welisch) Aktivitäten der Pompadour stärker heraus: nahezu aus dem Häuschen gewesen sein. „Leo Fall war nicht so walzerselig. ‚Madame Pompadour’ ist eher eine Spieloper Auf den Regisseur Ansgar Weigner, der die als eine Operette.“ Operette aktuell am Stadttheater Bremerhaven inszeniert, übt die Geschichte der Das Bühnenbild funktioniert nach dem – ebenso schönen wie klugen Pompadour wie Ausstatter Christian Robert Müller es besonderen Reiz aus. Denn die Mätresse nennt – „Spieluhrenprinzip“: Gegenstände am Hof Ludwigs XV., die großen politiund Kulissenteile werden über die Bühne schen Einfluss auf den König entwickelte, gezogen, der mechanische Vorgang ist ist keine erfundene, sondern eine historisichtbar, ein Verfremdungseffekt. sche Figur; eine Frau, die ihr Leben selbst bestimmt. Premiere am 30. Januar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 6., Im Karnevalstreiben geht sie unerkannt 12., 14. und 25. Februar; 14. März. Musiauf die Suche nach amourösen Abenteukalische Leitung: Hartmut Brüsch. ern und entflammt ausgerechnet für den
STADTTHEATER BREMERHAVEN Der jüngste Tag 11 foyer
Dominique Schnizer inszeniert „Der jüngste Tag“ in Bremerhaven Text: Karin Hiller
Dominique Schnizer
Hotel Hölle
der sich hat ablenken lassen, oder Anna, die ihn küsste? Trägt Hudetz’ Frau Verantwortung, die ihren Mann grausam und lieblos behandelt oder die uf den ersten Blick scheinen seine Werke volkstümlich, doch dahinter starre Dorfgemeinschaft, die mit ihren steckt bitterböse Ironie. Die Figuren Vorurteilen gesellschaftlichen Druck auf in den Geschichten des Ödön von Horváth die Bewohner ausübt? entstammen zumeist einem kleinbürgerIm Dorf herrscht eine latente Unzufrielichen Milieu. In diesem Umfeld seziert er durch einen sozialkritischen Blick auf denheit, die Beziehungen der Menschen die Menschen eine moralisch festgefahre- zueinander sind unehrlich, eine rein opportunistische Zweckgemeinschaft. Die ne Gesellschaft, legt ihre Engstirnigkeit, öffentliche Meinung passt sich jeder VerIntoleranz und ihre Unfähigkeit miteinänderung der Lage an. Schnizer beschreibt ander zu kommunizieren offen. das Dorf als ein „Hotel voller kaputter, bösartiger Existenzen“. So auch in seinem 1937 uraufgeführten dramatischen Schauspiel „Der jüngste In diesem Vorort zur Hölle wird mit einem Tag“, das jetzt im Stadttheater BremerhaBlick auf das Fegefeuer Gericht gehalten ven zu sehen ist. Der Österreicher Doüber die Leute. Alle sind schuldbeladen minique Schnizer inszeniert das düstere und auf der Suche nach Erlösung, das Stück über Verantwortung, Schuld und Stück nimmt teilweise biblische Züge an. Sühne. Es beginnt mit einer kleinen Es gibt keinen wirklichen Sympathieträmenschlichen Schwäche, die eine unger, doch „Horváth schafft Figuren“, so glaubliche Konsequenz nach sich zieht. Nur für einen Augenblick lässt sich Bahn- Schnizer, „die bösartig sind, die man aber annimmt. Man ist ständig hin und her gewärter Hudetz durch einen Kuss der jungen Anna ablenken. Er vergisst, das Signal rissen zwischen annehmen und ablehnen.“ zu setzen, der Zug rast vorbei, Folge ist ein Verdrängung und Lüge bringen die PersoZugunglück mit 18 Toten. nen in Bedrängnis. Hudetz leugnet jegliche Schuld an dem katastrophalen Unglück. Wer trägt die Schuld an diesem Unglück, Doch kann er es mit seinem Gewissen was war der Auslöser? Ist Hudetz Schuld,
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vereinbaren, sich der Verantwortung zu entziehen? Die emotionale Ausweglosigkeit spitzt sich zu, weder Hudetz noch Anna werden mit ihrer Schuld fertig. Selbstmord, Mord, Geständnis – gibt es einen erlösenden Weg aus der beklemmenden Situation? Am Schluss steht eine überraschende Totenszene, die wie ein Fiebertraum von Hudetz erscheint. „Selbst im Tod gibt es keine Erlösung, man bleibt der, der man ist“, erklärt der Regisseur, „auch hier bleiben die Figuren menschlich, auch die Toten.“ Um die Spannung zu erzeugen, die sich im Laufe des Stücks stetig auf baut, verzichtet Schnizer weitgehend auf äußere Mittel. Allein die Figurenkonstellation bietet genug Konfliktpotential, um eine krimiähnliche, schaurige Atmosphäre zu entfachen. Ödön von Horváth starb 1938 unter dramatischen Umständen in Paris. An einem stürmischen Nachmittag wurde er beim Spazierengehen auf den Champs-Élysées während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Er wurde nur 36 Jahre alt. Premiere am 20. Februar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 24. Februar; 6. und 10. März. Ausstattung: Christin Treunert.
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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Satyaghara
Die Kraft der Wahrheit
Oper von Philip Glass über den gewaltlosen Widerstand von Mahatma Gandhi Text: Ute Schalz-Laurenze
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ls der 1937 geborene Philip Glass seine Opern „Einstein on the Beach“ (1976) und „Satyagraha“ (1980) zur Aufführung brachte, löste er mit seinem komponierten Widerstand gegen unzugängliche Komplexität, Konstruktion und Dissonanz – was jahrzehntelang für die Musik der Avantgarde stand – einen regelrechten Erdrutsch aus: „Minimal Music“, periodische Musik oder auch repetitive Musik hieß das so harmonisch klingende Heil aus Amerika. Und es dient in der Oper „Satyagraha“ – „Kraft der Wahrheit“ – der Verherrlichung der Gewaltlosigkeit und ihres berühmtesten politisch-historischen Verfechters Mahatma Gandhi. Es geht um Gandhis Aktivitäten zwischen 1893 und 1913 als junger Anwalt in Südafrika. Er tritt ein für die entrechteten Inder, engagiert sich im Konflikt mit der Kolonialmacht, ist besessen von dem Willen, sich durch Gewalt nicht zu Gegengewalt provozieren zu lassen. Am Ende singt Gandhi eine e-phrygische – aus den mittelalterlichen Kirchentonarten – Tonleiter. Das Libretto stammt von der amerikanischen Schriftstellerin Constance de Jong,
die nicht Handlungen ausführt, sondern eher Situationen skizziert: die sieben, ahistorisch angeordneten Bilder haben jeweils Schwerpunktthemen wie Rassendiskriminierung, Polizeiaktionen, Gandhis Gründung einer oppositionellen Zeitung oder auch dessen legendären Protestmarsch. Darüber hinaus stehen die drei Akte unter der „Schirmherrschaft“ von Tolstoi, Tagore und King. „In dem Stück geht es um Freiheit und um Verzicht zum Wohle der Menschheit“, sagt Andrea Schwalbach, die „Satyagraha“ im Oldenburgischen Staatstheater inszeniert. „Das ist so aktuell, das muss man erzählen!“ In Oldenburg wird die Oper in der Sprache des Sanskrit einstudiert. Glass‘ Musik ist schillernd, sucht ihren Sinn in einem gleichklingenden Ablauf. Ständig ändern sich bei gleichen, endlos wiederholten Grundmustern Klangfarben, Lautstärken und Intensitäten nach dem Muster einer Chaconne über eine einzige harmonische Sequenz. Schwalbach: „Die Musik von Glass ist sehr wohl voller Steigerungsmomente. Es gibt Crescendi, die sich über mehrere Minuten ziehen, bis sie ihre volle Kraft entwickelt haben, oder die Addition
von immer mehr Stimmen, die zu einer Stimme anschwellen. Ich empfinde die Musik als sehr emotional und mitreißend.“ „Satyagraha“ habe teilweise „etwas Beharrliches, so wie Gandhis Umgang mit sich und den ihm gestellten Problemen: Unabwendbar, alternativlos bis zur Selbstaufgabe.“ Die Musik, so Andrea Schwalbach weiter, habe in ganz vielen Momenten etwas Gewaltiges: „Durch die Größe des Chores überrollt einen die Musik regelrecht. So wie die Menschenwellen, die Gandhi ausgelöst hat. Manchmal hat sie was Bohrendes, wie ein steter Tropfen, der den Stein höhlt, den es zu brechen gilt. Die Musik erzählt mir auch sehr viel über Emotionen, und so gehe ich damit auch um, viel weniger abstrakt als gewohnt, viel menschlicher.“ Premiere am 6. Februar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen am 13. und 27. Februar; 17. und 25. März. Musikalische Leitung: Carlos Vasquez; Regie: Andrea Schwalbach; Bühne und Kostüme: Anne Neuser. Mitwirkende (u.a.) Timothy Oliver (Gandhi), Valda Wilson (Miss Schlesen), Melanie Lang (Kasturbai), KS Paul Brady (Kallenbach).
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Terror 13 foyer
Ferdinand von Schirachs Bühnen-Erstling „Terror“ am Oldenburgischen Staatstheater Text: Michael Pitz-Grewenig
Richter Publikum D
er Strafverteidiger Ferdinand von Schirach gehört zu den Juristen, die ihre Berufserfahrungen literarisch verarbeiten. Seine Werke sind Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen bedacht. Die „New York Times“ bezeichnet ihn als einen „ungewöhnlichen Stilisten“, der britische „Independent“ vergleicht ihn sogar mit Kafka und Kleist. „Terror“, sein erstes Werk für Theater, erlebte Anfang Oktober 2015 in Berlin und Frankfurt eine Doppeluraufführung. 14 Häuser haben das Stück in dieser Saison ebenfalls auf ihre Spielpläne gesetzt, darunter auch das Oldenburgische Staatstheater Darf man Menschen opfern, um andere zu retten? Die zentrale Frage in „Terror“ rüttelt am Artikel 1 des Grundgesetzes („Die Würde des Menschen ist unantastbar“). Hat Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, richtig oder falsch gehandelt, als er ein von Terroristen gekapertes Passagierflugzeug abschoss? Trägt er die moralische Verantwortung für sein Handeln? Welche Gründe kann es geben, um ein Unheil durch ein anderes, vermeintlich kleineres abzuwehren? Es geht in „Terror“ um das Vertrauensverhältnis zwischen Staat und Menschen und
letztendlich darum, ob der Zweck die Mittel heiligt. Eine Fragestellung, die leider aufgrund vieler Ereignisse der letzten Jahre virulent ist. Dies als Theaterstück zu verhandeln, ohne gleich „moralines“ Gerede anzustimmen, ist nicht einfach. Schirach hat für sein Stück eine Form gefunden, die der zuständige Dramaturg Jonas Hennicke eine „Kombination aus partizipativem Theater und Readymade“ nennt. Der Gerichtsprozess wird aus seiner ursprünglichen Umgebung genommen und in einen Kunstkontext – den Theaterraum – gesetzt. Natürlich kann von Schirach keine Lösung anbieten. Er lässt das Publikum entscheiden, es kommt also zu einer direkten Interaktion. Theater wird zu einem aktiven Ort der Kommunikation, so Regisseur Peter Hailer. Bühnenbildner Dirk Becker kreiert einen Gerichtssaal der Zukunft, der wenig zu tun hat mit der pflegeleichten Tristesse von Behördenräumen. – Bis auf eine einzige Vorstellung gab es bisher übrigens immer einen Freispruch. Wie wird man in Oldenburg entscheiden? Premiere am 20. Februar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 26. Februar; 6., 12. und 15. März.
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
Opernpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
„Maria de Buenos Aires“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Maria de Buenos Aires“ Nach einem recht schwerfälligen Einstieg in einem dunklen Raum, in dem tangotanzende Paare herumwuseln, ist es erst einmal erforderlich, schnell eine Wahrnehmung zu finden, die der „Operita“, der kleinen Oper „Maria de Buenos Aires“ von Astor Piazzolla (1968), auch gerecht wird. Denn leicht ist das nicht: Es gibt einen spanischen literarischen Text, dessen Übersetzung mit häufig über sechs Zeilen nur mit größter Anstrengung zu lesen ist. Und hat man es geschafft, hat man auch schon alles verpasst: Wo und wann befindet sich die Geschichte gerade?
überflüssig machen: Annemaaike Bakker als Maria entfaltet eine Lebenslust und Kaputtheit, die ebenso unter die Haut geht wie die geballten Annäherungsversuche des Baritons Patrick Zielke. Dass sie nicht so gut singt wie Zielke, dafür kann sie als Schauspielerin nichts, dadurch ergibt sich aber eine nicht ganz glückliche Schieflage.
Viel bejubelt Benno Iffland, der einst über viele Jahre dem Bremer Ensemble angehörte, für die Rolle extra spanisch gelernt hat und die knapp zwei Stunden mit seiner besoffenen Verzweiflung faszinierend füllt. Das Tango Orchester (Mitglieder der Dabei passiert wenig: Ein alter betrunkener Bremer Philharmoniker) auf der Bühne Mann, ein Geist, erinnert sich an seine Lie- unter der Leitung von Rolando Garza Rodbe Maria. Die hat eine drastische Biograriguez mit dem exzellenten Bandoneonphie hinter sich, ist zur Prostituierten hespieler Santiago Cimadevilla fand viele atruntergekommen und wankt nach ihrem mosphärisch dichte Töne. frühen Tod als Geist in der Stadt, um neu geboren zu werden. In ihrem Leben verliebt Dem mit dem Tango nicht erfahrenen Zusich der Payador – der Sänger – ohne Erfolg schauer werden die Zusammenhänge vom in sie. Vergangenheit, Gegenwart und ZuCharakter des Tanzes, den Kriegenburg kunft überlagern sich kaum verständlich, in so vielen Interviews beschworen hatte, einen dialogischen Inhalt gibt es nicht. mit der Geschichte kaum deutlich. Trotzdem ein genussvoller Abend. – Die nächsBleiben die fantastischen Bilder, die der Re- ten Vorstellungen: 17., 20. und 24. Januar; gisseur Andreas Kriegenburg mit drei über- 6. und 12. Februar; 5. März. ragenden Darstellern erfindet und deren Ute Schalz-Laurenze Aktionen jedes Lesen und Kapierenwollen
THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
„Die lustige Witwe“, Foto: Stephan Walzl
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„Hänsel und Gretel“, Foto: Stephan Walzl
Oldenburgisches Staatstheater „Die lustige Witwe“
Oldenburgisches Staatstheater „Hänsel und Gretel“
Ein Muss für Familien, die Kinder in die Welt der Oper einführen möchten, ist die Neuinszenierung von „Hänsel und Gretel“ im Oldenburgischen Staatstheater. Aber auch für Liebhaber des romantischen Klangs, denn Generalmusikdirektor Roger Epple ließ das Staatsorchester üppig aufspielen. Zudem schienen die Solisten GeSängerisch glänzte vor allem Valda Wilfallen daran zu haben, nicht nur lieblich, son als Hanna Glawari, die gleich mit ihsondern auch auftrumpfend zu singen. rer Auftrittsarie für sich einnahm. Und Yulia Sokolik (Hänsel) und Anna Avakian wie sie das Vilja-Lied gestaltete, war eine (als Gretel klanglich sehr präsent) agierKlasse für sich. Nicht ganz auf ihrer Höhe ten spielfreudig, Daniel Moon und Melawar Paul Brady als Graf Danilo. Aber „Lip- nie Lang gaben dem Elternpaar szenisches pen schweigen“ intonierte er mit zärtlichs- Gewicht, Alexandra Scherrmann gefiel als Aber hat Lehárs „Lustige Witwe“ das wirk- tem Ausdruck und gab der Rolle insgesamt Sand- und Taumännchen. Lediglich Nicolich nötig? Lebt sie nicht von Charme, lebendiges Profil. Uneingeschränkt erla Amodio (Hexe) war mit seinem zu lyriLeichtigkeit und Esprit? Jedenfalls scheint freulich waren Alexandra Scherrmann als schen Tenor ungünstig besetzt worden. hier das Pulver für ein zündendes Vergnü- quirlige Valencienne und Philipp Kapeller, gen nass geworden zu sein. Langeweile war der dem Rosillon mit seinem lyrischen Te- Bei ihrem Deutschland-Debüt konnten Michael Moxham (Regie) und Jason Southgafolglich über weite Strecken der überwienor kraftvollen Höhenglanz sicherte. te (Ausstattung) dank fantasievoller Kosgende Eindruck. tüme und vieler kindgerechter Einfälle Vito Cristófaro am Pult des Oldenburgiüberzeugen. Die Bühne gleicht einer spinEs war aber nicht alles misslungen. Der schen Staatsorchesters sichert dieser „Lusnennetzartigen Höhle und wird mittels at„Weibermarsch“, der hier von einer offentigen Witwe“ die Vitalität und die Feinsinmosphärischer Projektionen und einigem bar therapeutisch behandelten Männernigkeit, die die Regie ihr schuldig bleibt. Bühnenzauber bereichert. Insbesondegruppe serviert wird, zündet eigentlich im- Wie singt Danilo im bekanntesten Lied diere die Hexenszene mit dem hereinschwemer. Und wenn die Damen der Gesellschaft ser Operette? „Da geh’ ich zu Maxim“ – viel- benden Lebkuchenhaus als Hänsels Käfig sich in Grisetten verwandeln, hat das leicht die bessere Empfehlung. – Die nächs- machte Eindruck. – Die nächsten Vorsteldurchaus Charme. Hier nimmt die Inszeten Vorstellungen: 31. Januar; 4. März. lungen: 23., 26. und 29. Januar; 14. Februar. nierung auch endlich etwas an Fahrt auf. Wolfgang Denker Markus Wilks Ist überall auch „lustig“ drin, wo „lustig“ draufsteht? Immerhin trägt Lehárs Operette den Titel „Die lustige Witwe“. Um die Frage zu beantworten: Nein! Zumindest nicht, wenn sie so uninspiriert daherkommt wie Regisseur Ansgar Weigner sie präsentiert hat. Es genügt eben nicht, nur die Auf- und Abtritte zu koordinieren und in die Dialoge ein paar „Gags“ einzubauen. Vor allem nicht, wenn sie aus der unteren Schublade gekramt werden, etwa wenn wiederholt von den Melonen der Glawari statt von den Millionen gesprochen wird.
Angemessen ist das Bühnenbild von Christof Cremer mit wallenden Vorhängen und dem großen Kronleuchter; gelungen auch die variablen Lichtstimmungen. Die Kostüme, ebenfalls von Cremer, bewegen sich in heiterer, farbenfroher Operettentradition.
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Opernpremieren
„La Bohème“ Foto: Heiko Sandelmann
Stadttheater Bremerhaven „La Bohème“ In einem dunklen Kellergewölbe, einem kargen Bretterverschlag beginnt Oliver Klöters Inszenierung von Puccinis „La Bohème“ am Stadttheater Bremerhaven. Rauchschwaden ziehen über die Bühne. Alles ist hier in Schwarz und Grautöne getaucht. Ausstatter Darko Petrovic lässt keine Farben zu, Armut und Kälte sind zum Greifen nahe in dieser düsteren Umgebung. Ob hier oder in den Straßenszenen, immer hat das ausdrucksstarke Bühnenbild großen Anteil an dieser feinfühligen Inszenierung.
dringlichem Timbre versteht sie es, die zurückhaltende, von Krankheit gezeichnete junge Frau stimmlich und auch schauspielerisch sehr überzeugend zu zeichnen. Gerade die leisen Stellen gelingen großartig. Die größte Rollenentwicklung durchlebt Regine Sturm als Musetta, die von der koketten Verführerin zur einfühlsamen Freundin wird.
Trotz aller Tragik kommt auch der Humor nicht zu kurz, etwa wenn die vier Freunde in Erwartung eines unerwarteten Mahls in Gegen das sichtbare Elend setzt Klöter ihrer Kellerbehausung einen übermütigen die Männerfreundschaft der vier KünstFreudentanz hinlegen. Der musikalische ler, die trotz schwieriger LebenssituatiLeiter der Produktion, Marc Niemann, und on ihren Optimismus nicht verloren haben das Philharmonische Orchester geben den und in Freud und Leid zusammenstehen. Sängern stets genügend Raum, sich stimmKwonsoo Jeon als schüchterner, in Lielich zu entfalten und Puccinis Musik gebe leidender Rodolfo, Filippo Bettoschi als fühlvoll umzusetzen. bodenständiger Marcello, Manos Kia als gewitzter Schaunard und der Philosoph Wie emotional diese Aufführung für alle Colline, den Bass Leo Yeun-Ku Chu mit so- Beteiligten war, sah man an Katja Bördnorem Volumen ausfüllt, werden dank ge- ner, die noch beim Schlussapplaus in ihrer sanglicher Harmonie und der natürlichen, Rolle versunken schien. Und auch das Puunbefangenen Personenführung Klöters blikum brauchte einen Moment der Stille, zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. bevor der Beifall auf brauste. Eine äußerst beeindruckende, sehr berührende AuffühKatja Bördner, die bei der Premiere noch rung! – Die nächsten Vorstellungen: 17. Jakurzfristig ersetzt werden musste, ist als nuar; 19. Februar. Mimi zu erleben. Mit weichem, unaufKarin Hiller
THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
„Platée“ Foto: Heiko Sandelmann
Stadttheater Bremerhaven „Platée“ Eine Barockoper mit Sängern und Musikern zu präsentieren, für die eine barocke Spielweise eher nicht zum beruf lichen Alltag gehört, bleibt immer ein Risiko. Das Stadttheater Bremerhaven geht das Wagnis ein und überrascht positiv auf hohem Niveau. Mit Jean-Philippe Rameaus „Platée“ in einer Inszenierung von Hinrich Horstkotte ist pralles Barocktheater zu erleben, ein buntes Spektakel mit Kostümen und Bühnenmaschinerie ganz in Anlehnung an die Tradition des 18. Jahrhunderts. Vom ersten Ton an hält GMD Marc Niemann das Tempo hoch und entlockt dem Philharmonischen Orchester einen Klang, der sich bemerkenswert dicht an Interpretationen in historischer Aufführungspraxis geschulter Barockensembles orientiert. Horstkotte lässt die Geschichte der hässlichen Sumpfnymphe Platée, die zum Schein Göttervater Jupiter heiraten soll, um dessen Gattin Juno von ihrer krankhaften Eifersucht zu kurieren, in einer heruntergekommenen Bar beginnen. Wir sehen Platée als älteren Transvestiten in schäbigen Frauenkleidern, der abseits des Kneipentrubels ein einsames Dasein fristet. Dort wird jenes perfide Spiel geplant, das Horstkotte, der auch die Kostüme
entworfen hat (Bühne: Martin Dolnik), dann als prächtigen Augenschmaus umsetzt. Platée lebt in Horstkottes BremerhavenVersion am Wasser hinterm Deich, abseits der Gesellschaft. Mit Feingefühl und stimmlicher Präsenz bis in die hohen Lagen überzeugt François-Nicolas Geslot als Platée und lässt spüren, wie sehr sie sich nach Liebe und Anerkennung sehnt. In die Hochzeitsvorbereitungen platzt die Verrücktheit, eine allegorische Figur, die mit ihrem Gefolge aus Irren und Bettlern die Gesellschaft aufmischt. Großartig, wie Regine Sturm diese Außenseiterin zwischen Wahnsinn und Traurigkeit anlegt. Auch in den weiteren Partien begeistern die Sänger durch gesangliche Ausdruckskraft und darstellerische Begabung. Stets präsent fügt sich das Ballett (Choreographie Sergei Vanaev) mit starken Tanzszenen nahtlos in die Handlung ein. Am Ende ergießt sich ein Schwall Wasser aus dem Bühnenhimmel über Platée und holt sie, ihres Traumes beraubt, zurück in die Realität. Viel Beifall für eine rundum gelungene Inszenierung. – Die nächsten Vorstellungen: 21. Januar; 3. 21. und 27. Februar; 12. März. Karin Hiller
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THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren
schauspielpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
„Die Comedian Harmonists“, Foto: Heiko Sandelmann
Stadttheater Bremerhaven „Die Comedian Harmonists“ Alles begann mit einer Anzeige 1927 im Berliner Lokalanzeiger. Gesucht wurden „sehr musikalische Berufssänger“ für ein „einzig dastehendes Ensemble“. Und hier setzt Tobias Rott in seiner Inszenierung der „Comedian Harmonists“ an. Auf der leeren Bühne finden sich sechs junge Männer zusammen, die der legendären A-cappella-Gruppe ihr Gesicht geben. Rott zeigt den schwierigen und langwierigen Probenprozess, der die Sänger an den Rand ihrer Kräfte bringt, die ersten Auftritte, die ersten Erfolge.
verbietet, öffentlich aufzutreten, ist das Ende der Comedian Harmonists abzusehen. Auf einer nun schräg ansteigenden Bühne entfernen sich die Freunde voneinander. Streit, Vorwürfe und das Berufsverbot für die drei jüdischen Mitglieder führen zur endgültigen Trennung der Gruppe. Sie haben sich nach 1935 nie wiedergesehen.
Die politische Situation und die daraus resultierenden Probleme der Harmonists stehen jedoch eher im Hintergrund, oft hat das Stück (Buch: Gottfried Greiffenhagen) reinen Konzertcharakter. Optisch markiert Die Bremerhavener Harmonists AlexandAusstatter Markus Karner zuerst nüchtern re Pierre, Tobias Graupner, Sascha Stead, mit grauen Stoffbahnen, später mit blinThomas Burger, Wolfgang Mirlach und Flo- kenden Glitzervorhängen und herausfahrian Appel, der auch musikalischer Leiter render Showtreppe den stetigen Aufstieg der Produktion ist, können sich durchaus der Gruppe. mit dem Original messen. Beschwingt intonieren sie Lieder wie den „Kleinen grüAm Ende lässt Rott in einem letzten genen Kaktus“ und „Veronika, der Lenz ist meinsamen Auftritt der Freunde einen da.“ Alle weiteren Rollen wie Hauswirtin, kleinen Hoffnungsschimmer aufflackern, Conférencier, Agent, Obersturmbannfüh- denn „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein rer werden von Steffen Riekers übernomkleines bisschen Glück.“ Standing Ovamen, der mühelos von einem Charakter in tions für mitreißende Gesangsnummern, den anderen springt. beste Unterhaltung, aber im Ansatz auch nachdenkliche Momente. – Die nächsten Als Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt Vorstellungen: 15., 23., 24. und 29. Januar; wird und die Reichsmusikkammer unter 4. und 7. Februar. Vorsitz von Richard Strauss Nichtariern Karin Hiller
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Schauspielrätsel (mpg) Einer Binsenweisheit zufolge läuft im Leben nicht immer alles nach Wunsch. Davon weiß auch die Hauptperson unseres gesuchten Stückes ein Lied zu singen, ein Ausrufer und Schiffschaukel-Schleuderer auf dem Rummelplatz. Öliger Aufreißer-Schmäh, gepaart mit Charme und Brutalität, ist für ein geordnetes Leben eben zu wenig. Das gesuchte Stück schildert die tragikomische Geschichte eines Kirmeskerls, der es mit Gesetz und ehelicher Treue nicht ernst nimmt. Es ist eine mehr oder minder vergnüglich-nachdenkliche Handlung, die zwischen Erdenreich und Jenseits spielt. Eine Paraderolle für den Hauptdarsteller. Die Uraufführung im Jahre 1909 war allerdings ein Reinfall. Der Erfolg setzte erst mit der Aufführung im Jahre 1913 im Theater in der Josefstadt in Wien ein. Seitdem ist das Stück im Prinzip für (fast) jedes Theater ein „Kassenfüller“.
„Istanbul“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Istanbul“ Schlager sind nicht jedermanns Sache, ob sie nun in deutscher Sprache von – sagen wir: Helene Fischer oder auf türkisch von Sezen Aksu gesungen werden. Insofern kann „Istanbul“ nicht allen gefallen, selbst wenn die inhaltlich ziemlich schwülstigen Songs der „türkischen Königin des Pop“ (Programmheft) in der zum Teil jazzigschrägen Interpretation einer kleinen Combo unter Leitung von Torsten Kindermann weit weniger süßlich klingen als im Original. Weil es sich nun um einen „Sezen Aksu-Liederabend“ handelt, reiht sich folgerichtig Melodie an Melodie, unterbrochen durch eine dürftige, von Selen Kara in Szene gesetzte Handlung, die rasch erzählt ist: Der deutsche (!) Gastarbeiter Klaus (Martin Baum) heuert im Wirtschaftswunderland Türkei an, fremdelt zunächst gehörig, findet dann aber doch Freunde (Peter Fasching) und eine Geliebte (Gabriele Möller-Lukasz) und wird am Bosporus so richtig heimisch. Deshalb weiß seine Ehefrau (Susanne Schrader) Jahrzehnte später gar nicht, wo sie ihren verstorbenen Gatten begraben soll: im Geburtsort Bremen oder eben in Istanbul. Das kleine, vor der pittoresken Kulisse eines Basar-Serails agierende Ensemble
greift zwischendurch immer wieder zum Mikrophon, um Sezen Aksu-Lieder in türkischer Sprache zu singen, was insbesondere Martin Baum mit nahezu inbrünstiger Emphase überraschend gut gelingt. Das Publikum im weitgehend gesetzteren Alter (besucht wurde die vierte, ausverkaufte Vorstellung) klatscht gern dazu mit und lässt sich – vielleicht erinnert an rauschhafte all-inclusive-Abende im Ferienhotel in Antalya – durchaus willig auch zu einem Tänzchen animieren. Mit „Istanbul“ vermittelt das sonst so auf „political correctness“ bedachte Bremer Theater das heiter-harmlose Bild einer Türkei, in der ordentlich Raki gebechert wird und Kopftücher höchstens ein modisches Accessoire sind. Das stößt angesichts der seit vielen Jahren ausgeübten Repression des Staates gegenüber etwa Kurden, Kritikern und Christen schon sauer auf. Aber egal: Der aufgekratzte Liederabend nach dem Motto „Lasst uns froh und munter sein“ sorgt für gute Unterhaltung – falls man wie gesagt Schlager mag. – Weitere Vorstellungen: 22. und 30. Januar; 5., 6. und 11. Februar. Peter Schulz
Charles Boyer, Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Josef Meinrad, Harald Juhnke, um nur einige zu nennen, brillierten in der männlichen Hauptrolle. So bedeutende Schauspielerinnen wie Ingrid Bergman, Hanna Schygulla und Fritzi Haberlandt waren in der weiblichen Hauptrolle zu sehen. Der große Kritiker Friedrich Luft gestand nach einer Inszenierung, in der Hans Albers in der Titelrolle seine Louise röhrend auf die Schaukel lockte: „Ich habe mich – gebe ich offen zu – amüsiert wie Bolle, um im Jargon zu bleiben.“ Ein Angebot von Puccini, für die Handlung eine Oper zu komponieren, lehnte der Autor ab. Es entstand allerdings ein erfolgreiches Musical. Und John Neumeier hat die Handlung mit einer exzellenten Choreographie in Tanz umgesetzt. Wie lautet der Titel des Dramas, wie heißt der Autor? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 112 lautet „Judith“ von Friedrich Hebbel. Gewonnen haben: Sandra Medina, Stuhr Christel Otto, Ofen Herbert Quantz, Ganderkesee Hildegard Winkelmann, Bremen Rosemarie Worgull, Delmenhorst
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menschen im foyer
Kammermusik zum Advent Einmal mehr wurde das vorweihnachtliche Konzert im Bremer Haus der Bauindustrie zu einem herausragenden Ereignis im Advent. Die Veranstalter – der Verband der Bauindustrie in Niedersachen-Bremen mit seinem Geschäftsführer Dr. Wolfgang Beyer und foyer – konnten erneut zahlreiche Gäste begrüßen.
Alexia Sieling, Dr. Carsten Sieling, Barbara Wolf-Albert, Prof. Thomas Albert
menschen im foyer
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Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr
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Nina Attal, Foto: VGaly
„Abenteuer Samba!“
Blues à la française
Winterferien-Programm für 10- bis 14-Jährige zum Samba-Karneval
Nina Attal & Band
(CP) Dass es im norddeutschen Flachland einen „so ganz anderen Karneval“ gibt, dürfte sich nach nunmehr fast 30 Jahren rumgesprochen haben! Für ein Wochenende steht Ende Januar die Hansestadt wieder ganz im Zeichen von Deutschlands größtem Samba- und Maskenkarneval. Brasilianische Lebenslust, farbenfrohe Kostüme und feurige Rhythmen versprühen dann exotisches Flair. Grund genug, auch den Nachwuchs an die besondere bremische Form des Karnevals heranzuführen. „Musik im Ohr“, die Abteilung für Musikvermittlung der Glocke, widmet dieses Jahr ihr Winterferien-Programm ganz dem Bremer Karneval und heizt Teilnehmern von 10 bis 14 Jahren mit pulsierenden Samba-Rhythmen ordentlich ein – und zwar mit allem, was dazu gehört. Unter der Anleitung von Schlagzeuger Ingo Müller wird lautstark getrommelt und gepfiffen. Passend dazu werden aus Papier und Stoffresten farbenprächtige und fantasievolle Outfits und Accessoires kreiert. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Instrumente werden gestellt. Zum Abschluss gibt es ein kleines Konzert für Familie und Freunde, so dass alle Teilnehmer bestens eingestimmt sind auf den Samba-Karneval. 28./29. Januar, 9 Uhr, Glocke
(che) Blues aus Frankreich – gibt es den überhaupt? Wenn man von europäischem Blues redet, denkt man an England, Skandinavien, die Niederlande, vielleicht auch an Deutschland, aber nicht an das Geburtsland des Chansons. Nicht dass der Blues in unserem Nachbarland nicht beliebt wäre, aber man hat ihn eher importiert, indem viele der amerikanischen Blues-Größen nach Paris gelockt wurden. Jetzt hat Frankreich aber seinen eigenen Blues-Star, und der ist erst 23 Jahre alt, also eigentlich viel zu jung für das gut abgehangene, selbst erlebte Blues-Feeling. Nina Attal heißt die junge Sängerin und Gitarristin, und sie wird im Nachbarland bereits seit sechs Jahren von Festival zu Festival gereicht und hat dabei nicht nur die nationale Blues-Szene, sondern auch amerikanische Blues-Musiker mit ihrer quirligen Art und ihrer beeindruckenden Stimme begeistert. Seit drei Jahren erobert Nina Attal nun auch das restliche Europa und wurde auch hierzulande für ihre Auftritte schon mit Lob geradezu überschüttet. Nina Attal wurde 1992 im Großraum Paris geboren. Sie hat schon früh mit dem Singen begonnen, versuchte sich zunächst auch am Klavier, wechselte aber bereits mit 12 Jahren zur Gitarre. In den Pariser Clubs hörte sie schon als Schülerin den
Blues und entwickelte ein Faible für den Stil von B. B. King, also einen von Soul und Funk geprägten elektrischen Blues. Mit gerade einmal 17 Jahren räumte sie sämtliche Preise beim Nachwuchswettbewerb des Pariser Festivals „Blues sur Seine“ ab. Seitdem steigt der Stern von Nina Attal beständig nach oben. Sie ist nicht puristisch auf Blues und Soul festgelegt, integriert in ihre Songs, die sie von Anfang an gemeinsam mit ihrem Bassisten Philippe Devin schreibt, recht unkompliziert Funkund Pop-Elemente und setzt dazu auch auf eine kraftvolle Bläserfraktion. Nach einer ersten EP-Veröffentlichung im Jahr 2010 legte sie ein Jahr später mit „Yellow 6/17“ ihr selbstproduziertes Debütalbum vor, das in Frankreich geradezu euphorisch aufgenommen wurde, außerdem Nina Attal und ihrer Band Show-Eröffnungen bei Stars wie Jamie Cullum, Robben Ford und Avishai Cohen sowie bei Frankreichs Popstar Zaz einbrachte. 2014 legte die Sängerin ihre zweite CD „Wha“ vor, die sie selbst heute als ihr eigentliches Debütalbum bezeichnet. Aufgenommen hat es die junge Musikerin mit einer Garde von US-StudioAssen in New York, und zwar in den Avatar Studios, in denen auch schon Stevie Wonder und Paul McCartney produziert haben. 20. Februar, 20 Uhr, Glocke
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Weitere Veranstaltungen in der Glocke Sa 23.01.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert – Sonderkonzert Jan Vogler, Violoncello Martin Stadtfeld, Klavier Werke von J. S. Bach, L. van Beethoven und F. Mendelssohn Bartholdy
Simone Kermes, Foto: Sandra Ludewig
So 24.01.2016 | 18 Uhr | Kleiner Saal Vorabendlesung der Preisträger des 62. Bremer Literaturpreises Henning Ahrens, Bremer Literaturpreis Matthias Nawrat, Förderpreis Do 28.01.2016 | 20 Uhr | Großer Saal 4. Philharmonisches Kammerkonzert Cappella Andrea Barca Sir András Schiff, Klavier und Leitung Werke von W. A. Mozart und F. Mendelssohn Bartholdy
Ganz großer Auftritt Simone Kermes inszeniert ihr „Love“-Programm (mw) Alles andere als ein beliebiger Soloauftritt einer großen Sängerin erwartet uns am 4. März in der Glocke, sondern nicht weniger als die (sogar szenische) Live-Premiere ihrer neuen CD: Zum dritten Mal gastiert Simone Kermes in Bremen und bringt diesmal das Barockensemble La Magnifica Comunità sowie zwei Tänzer mit. „Love“ heißt das Soloprogramm der Sopranistin, das wieder einmal mit einer unkonventionellen Zusammenstellung überrascht, die ganz zu Simone Kermes und ihren originellen Aufritten passt.
Auf dem Programm stehen Werke aus der Zeit zwischen 1580 und 1700, die Kermes wegen der „vollendeten Schönheit im höchsten Sinne“ schätzt. Hierfür ist sie vorab auf Entdeckertour gegangen und hat lange nach passenden Musiken gesucht, um mit ihnen eine Geschichte zu erzählen. Diese italienischen, spanischen, französischen und italienischen Stücke wurden teilweise neu arrangiert oder komponiert. Es finden sich große Namen wie Purcell, Dowland, Vivaldi und Monteverdi, aber auch hierzulande eher unbekannte Komponisten wie Antoine Boësset oder Tarquinio Merula.
Im Einführungstext ihrer im Februar erscheinenden CD schreibt Simone Kermes über die unermessliche Vielfalt der Liebe: „Liebe hat viele Facetten, vom ersten ‚Verliebtsein‘ – Herzklopfen, Glücksgefühle, Liebesrausch – über Leidenschaft – Erotik, Eifersucht, Besitzanspruch, Treue und Untreue – bis zu Wahnsinn und, nicht zuletzt, dem ‚Liebestod‘“. Das verspricht einen abwechslungsreichen Lieder- und Arienabend, den die Sopranistin mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrer starken Bühnenpräsenz auch szenisch ausdrucksvoll vortragen wird. Zwar trägt sie nicht mehr die feuerrote Haarpracht früherer Jahre, doch unauffällig oder dezent wird ihr Auftritt sicherlich auch in Bremen nicht ausfallen.
Nun ist die frühbarocke Musik nicht gerade für ihre komplexe Kompositionsstruktur bekannt, doch wertet Simone Kermes das nicht als Nachteil, sondern betont die Zeitlosigkeit dieser Klänge und vergleicht sie mit der heutigen Popmusik. Da denkt man an Kermes‘ Interviews, in denen sie oft auf ihre Vorbilder aus der modernen Musik (Rammstein, Led Zeppelin) und ihre Kleiderwahl („Mischung aus Barock und Punk à la Vivienne Westwood oder Alexander McQueen“) angesprochen wird. Ganz bestimmt wird sie auch bei ihrem dritten Auftritt im Bremer Konzerthaus wieder musikalische und optische Akzente setzen. 4. März, 20 Uhr, Glocke
So 31.01.2016 | 10.45 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Ohrwurm für Familien: »Seelenverwandtschaften« Musikalische Konzerteinführung zum Mitmachen zu Werken von F. Liszt und R. Wagner (Mindestalter 8 Jahre) Sa 06.02.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Orchester & Chor der Universität Bremen Susanne Gläß, Dirigentin M. Bruch: »Odysseus – Szenen aus der Odyssee« So 07.02.2016 | 11 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Familienkonzert: »Die Bremer Stadtmusikanten« Boreas Quartett Bremen Mark Scheibe, Komposition Mo 08.02.2016 | 9.30 und 11.30 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: »Il Flauto Magico« Boreas Quartett Bremen Di 01.03.2016 | 19 Uhr | Großer Saal Europäischer Klavierwettbewerb Bremen 2016: Finale Finalisten Bremer Philharmoniker Adrian Prabava, Dirigent Sa 05.03.2016 | 20 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Jugendkonzert: »Composer Slam« organisiert von den »GLOCKE Schülermanagern« der Oberschule Sebaldsbrück
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MUSIK Jazztipps
jazztipps Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen
Imaginäre Volksmusik
Busch trifft Big Band
Tord Gustavsen geht neue Wege
Jazz-Professor mischt wieder mit
Der norwegische Pianist Tord Gustavsen ist mit seiner minimalistisch elegischen Spielweise ein typischer Künstler des ECMLabels von Manfred Eicher, doch nun geht er in eine andere Richtung. Dabei ist sein erster Impuls, alte norwegische Hymnen neu zu interpretieren, noch ziemlich vorhersehbar: ECM-Künstler wie Jan Garbarek, Bobo Stenson und Arild Andersen sind ähnliche, nordische Wege gegangen.
Nach vielen Jahren als Jazz-Professor in Berlin lebt der Jazzmusiker Sigi Busch seit längerem wieder vor den Toren Bremens, genauer gesagt in Worpswede. Natürlich hat sich der Kontrabassist – einst Mitbegründer der Musikerinitiative Bremen MIB – seit seiner Rückkehr auch wieder in die Bremer Jazzszene eingemischt. Zudem gründete er folgerichtig ein eigenes Trio mit dem Pianisten Bernhard Schüler, der ansonsten durch sein Trio „Triosence“ bekannt ist, und dem Schlagzeuger Christian Hiltawsky.
Doch Gustavsen hat ein radikaleres Konzept: Er hat sich mit der afghanischdeutschen Sängerin Simin Tander zusammengetan und gemeinsam mit dem afghanischen Poeten B. Hamsaaya die Texte von traditionellen norwegischen religiösen Liedern in die afghanische Sprache Pashto übertragen. Durch diese kulturelle Vermischung ähneln die Hymnen nun Sufi-Gesängen. Außerdem hat sich Gustavsen von seinem bisherigen puristisch akustischen Klangideal verabschiedet. Die so entstandenen Klanglandschaften lässt er live auf der Bühne von dem Sounddesigner Daniel Wold abmischen. Der Begriff „Imaginäre Volksmusik“ wurde in einem anderen Zusammenhang geprägt, scheint aber auch die Musik von Gustavsen und Tander gut auf den Punkt zu bringen. 27. Januar, 20 Uhr, Sendesaal Bremen
Aber der emeritierte Hochschullehrer Busch hat natürlich auch Kontakte zur Bremer Hochschule für Künste und deren Jazzabteilung geknüpft, deren Leiter Martin Classen er ohnehin seit langem kennt. So ist der Idee zu einem gemeinsamen Projekt mit der HfK Big Band entstanden, weshalb es jetzt zu einer Begegnung des Sigi Busch Trios mit der von Classen geleiteten Hochschul-Formation kommt. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Sigi Busch, die dieser im Laufe seiner langen Musikerkarriere geschrieben hat. Die Arrangements für die Big Band hat übrigens Joachim Refrath besorgt, ansonsten Pianist der „Swingin’ Fireballs“. 5. Februar, 21 Uhr, Music Hall Worpswede
MUSIK Jazzfestival „MIBnight“
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Die Musikerinitiative Bremen (MIB) lädt Ende Februar zum „MIBnight“-Festival in der Schwankhalle Text: Christian Emigholz
Coax Orchestra
Filippa Gojo Quartett
Jazz im Buntentor D
ie Musikerinitiative Bremen, kurz MIB, mit dem Gründungsjahr 1975 ist die älteste deutsche Jazz-Initiative, und folglich hat sie im vorigen Jahr einigermaßen stolz ihren 40. Geburtstag gefeiert. Das dem Anlass gebührende Festival mit interessanten Gästen folgt nun am 26. und 27. Februar in den beiden Sälen der Schwankhalle im Buntentor.
zer vor rund 20 Jahren eigene Räume unter der Städtischen Galerie im Buntentor, doch sie erwiesen sich als nicht groß genug für publikumsattraktive Veranstaltungen wie das „MIBnight“-Jazzfestival. Ein erster Versuch im Jahr 1997 sollte gleich der letzte bleiben, die Initiatoren wichen für mehrere Jahre mit gutem Erfolg ins Lagerhaus im Ostertor aus.
nisten Dirk Balthaus. Aus Frankreich kommen das Trio „Cadillac Palace“ um den Saxofonisten Jean-Baptiste Berger und das achtköpfige „Coax Orchestra“ des Schlagzeugers Yann Joussein, in dessen Band sich auch eine elektrische Harfe findet.
Zu hören ist außerdem das klassische Pianotrio von Benny Lackner, in dem ein EBass gezupft wird. Dies gilt auch für „Solea“, das Trio um den Pianisten Markus Im Gründungsjahr hatte die Seit 2007 finFür das Festival wurden MIB mit dem Untertitel „Verdet das MIBnight Horn. Auch bei „S.A.F.T.“ handelt es sich ein zur Förderung des moder- zehn Bands verpflichtet ... Jazzfestival nun um ein Trio, allerdings dreht sich hier alles nen Jazz“ ihre Ziele klar umin der Schwank- um die Gitarre des Bremers Julian Fischer. rissen, aber dazu bedurfte es eines festen halle am Buntentorsteinweg 112 statt, wo- Ebenfalls ein Trio verbirgt sich hinter Lentz-Vorfeld-Hammerschmidt, allerdings Ortes, einer Spielstätte, in der jazz-pädago- bei mit dem Februar offenbar ein guter ein experimentelles aus Flöte, Perkussion gische Arbeit geleistet, aber auch geprobt Veranstaltungstermin gefunden worden sowie Konzerte veranstaltet werden konnist. In diesem Jahr sind am 26. und 27. Fe- und Kontrabass. ten. Und genau das war über viele Jahre bruar jeweils fünf Bands zu erleben. VorMit dabei ist zudem das Bremer Duo ein großes Problem. Etliche Versuche wurgeschaltet ist der Landeswettbewerb „Ju„Freetual“, das aus der Sängerin Gabriele den gestartet, die vereinten Jazzmusiker gend Jazzt“ am 25. Februar ebenfalls in Hasler und dem Vibraphonisten MatthiBremens zogen von hierhin nach dorthin, der Schwankhalle. as Entrup besteht. Auch beim „Filippa Gonutzten diverse Kellerräume und Clubs als jo Quartett“ steht eine Sängerin im MitSpielstätten. Für das Festival wurden zehn Bands verpflichtet, zwei aus Frankreich und eine aus telpunkt. Dies gilt auch für das Quintett Z-Country Paradise des Altsaxofonisten Nicht viel besser erging es dem Jazzfeden Niederlanden. Dabei handelt es sich Frank Gratkowski. Hier ist es die Stimme stival der MIB, das von Bühne zu Bühne um das gleich mit zwei Bläsern besetzte wandern musste. Zwar erhielten die JazQuartett „Braskiri“ mit dem deutschen Pia- von Jelena Kuljic.
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MUSIK Bremer Philharmoniker
Bremer Philharmoniker widmen ihr Festival „An die Grenze“ König Ludwig II. Text: Markus Wilks
Lioba Braun, Foto: Susie Knoll
Gekrönter Grenzgänger V
om Musical bis zu philosophischen Grübeleien im Geiste Schopenhauers, vom bajuwarischen Immobiliensong bis zum „Selbstmordversuch in Tönen“ (Hans von Bülow): Es ist der Grenzgänger Ludwig II., dessen königliches Netzwerk Musiker wie Richard Wagner, Anton Bruckner und Franz Hummel beeinflusst und deren Wirken oftmals finanziell erst möglich gemacht hat. Das diesjährige Festival „An die Grenze“ der Bremer Philharmoniker (31. Januar, 1./2. Februar) ist dem „Paradiesvogel“ aus Bayern gewidmet, obwohl von ihm keine einzige Note erklingt. Es ist wohl nur in einem dreitägigen Festival möglich, komplexe Themen musikalisch einigermaßen umfassend zu beleuchten und verschiedenen Querbezügen nachzuspüren. Jetzt also König Ludwig II., der nicht nur Schlösser wie Neuschwanstein erbauen ließ, sondern sich auch leidenschaftlich der Realisierung von Musik widmete. Eine Folge waren Werke wie Wagners „Huldigungsmarsch für Ludwig II.“ oder Bruckners 7. Sinfonie, die „Seiner Majestät dem Könige Ludwig II. von Bayern in tiefster Ehrfurcht gewidmet“ ist,
aber eben auch Musik über ihn wie das etwas andere Musical „Ludwig II.“
aler Mensch, hätte aber auch eine Kunstfigur von Walt Disney sein können.“
Als einer der größten Mäzene aller Zeiten, ohne den insbesondere Richard Wagner und die Bayreuther Festspiele nicht möglich gewesen wären, war er wie ein „Zentralgestirn, das von vielen Satelliten umgeben war und das sich für Musik begeistern, ja entflammen konnte.“ Das sagt Bremens Generalmusikdirektor Markus Poschner, der mit dem Programm von „An die Grenze“ König Ludwigs Ausstrahlung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts thematisieren wird: „Wir haben lange an der Auswahl und Kombination der Musikstücke gebastelt und versucht, deren vielschichtige Beziehungen einzufangen.“
Und so steht das Ludwig-Zitat „Ein ewig Rätsel will ich bleiben“ nicht nur für das Bremer Festival, sondern ist zugleich das Motto der Komposition „Ein Ludwig IIEpitaph“ für Englischhorn, Streicher und Fagott von Enjott Schneider, die am ersten Tag in der Bremer „Glocke“ erklingen wird (31. Januar, 11 Uhr). Obwohl das knapp 20 Minuten lange Stück erst 2011 im Schloss Neuschwanstein uraufgeführt wurde, ist es keine avantgardistische Komposition, sondern eine klanglich delikate Auseinandersetzung mit Wagners Musik. Markus Poschner hat beim Komponisten persönlich studiert und schon vor dem Bremer Festival Musik von ihm dirigiert.
Man kann es sich richtig vorstellen, wie das Team um den Bremer GMD, Orchester-Intendant Christian Kötter-Lixfeld, Orchestermanager Ingo J. Jander und Disponent Florian Baumann Fantasien und Ideen zu einem großen Ganzen kombiniert hat. Markus Poschner vergleicht das mit dem „Zuwerfen von Bällen“, mit dem man die schillernde Gestalt Ludwigs „packen“ wollte und resümiert: „Er war ein re-
Kombiniert wird diese zum Teil poetisch schöne, aber auch metaphysisch (Todesund Liebessehnsucht als Themen) angehauchte Komposition mit zwei Geschenken Richard Wagners an seine Frauen: Dem „Siegfried-Idyll“ für seine Gattin Cosima und den „Wesendonck-Liedern“ für seine Seelenverwandte Mathilde Wesendonck. Das letztere Werk erklingt nicht in der äl-
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GMD Markus Poschner
6. Philharmonisches Konzert „AN DIE GRENZE – DAS FESTIVAL“
Tag I 31.1.2016 Wagner – Schneider – Liszt – Henze Gastsolistin: Lioba Braun
Tag II teren Mottl-Fassung, sondern in der Bearbeitung durch Hans-Werner Henze, die Poschner als transparenter und farbiger empfindet und ihm die Möglichkeit gibt, ein weiteres Mal Lioba Braun nach Bremen zu engagieren. Sie sang in der Glocke bereits die Isolde.
Stück noch nicht, freut sich nach dem Partiturstudium aber auf die Ausgrabung.
Über die „Tannhäuser“-Musik schlagen die Bremer Philharmoniker dann den Bogen zu „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“. Das sei kein typisches Broadway-Musical, sondern eine kunstvolle Hommage Ungewöhnlich kontrastreich ist das Proan Bayern, Ludwig II. und auch an Waggramm des zweiten Tages (1. Februar, 20 ners Musik, berichtet Poschner. Schräge Uhr). Zunächst gibt es mit von Bülows „Nir- Polkas gibt es in diesem Stück ebenso wie wana“ den bereits angesprochenen „Selbst- „bayerischen Bierdampf“ und schöne Memordversuch in Tönen“, dann erklingen lodien. Markus Poschner hat das Stück, das Ouvertüre und Venusbergmusik aus Wagvon 2000 bis 2003 im Musical Theater in ners „Tannhäuser“ und schließlich Auszüge Füssen gespielt wurde, mehrfach gesehen aus Franz Hummels Ludwig-Musical. und spricht begeistert von einem „ungewöhnlichen Erlebnis“ im Umfeld von NeuHans von Bülow würde man heute als Star- schwanstein. dirigent und Allroundgenie bewundern. Er leitete unter anderem die Uraufführungen Im Sommer hat er den Komponisten Franz von Wagners „Tristan“ und den „Meistersin- Hummel besucht, der den Bremern eine gern“, doch neben dem Selbstdarsteller, der Suite für das Festival zusammengestellt quasi auch noch seine Gattin Cosima über- hat und zur Aufführung eingeladen ist. Mit nahm, musste von Bülow in die zweite Rei- der großen, immer wieder gerne gehörten he rutschen und als Komponist verblassen. 7. Sinfonie von Anton Bruckner endet am 2. Düstere Klänge und Schopenhauers ErlöFebruar (20 Uhr) das Festival, für das sich sungsphilosophie prägen sein „Nirwana“, die Bremer Philharmoniker inklusive Prodas wie der „Tristan“ den Tod thematisiert. ben zehn Tage Zeit nehmen, um konzenAuch Poschner kannte bislang das skurrile triert in Ludwigs Umfeld einzutauchen.
1.2.2016 von Bülow – Wagner – Hummel Gastsolisten: Alexandra Steiner, Katarina Andersson, Dominik Köninger
Tag III 2.2.2016 Bruckner Musikalische Leitung: Markus Poschner
7. Philharmonisches Konzert „BACH PUR“
Tag I 22.2.2016 Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen Johann Christian, Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel Gastsolistin: Deborah York
TAG II 23.2.2016 Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen Johann Christian, Johann Christoph Friedrich und Wilhelm Friedemann Gastsolistin: Ranga Schirmer Musikalische Leitung: Reinhard Goebel
Nähere Informationen: www.bremerphilharmoniker.de
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musik Konzerttipps
tipps
Im Klang vereint (UM) Er zählt unzweifelhaft zu den bedeutendsten Pianisten der Gegenwart. Und er ist in Bremen ein gern gesehener Gast, der uns hier schon in vielfältiger Weise verzaubert hat. Unvergessen der große, tiefgehende Kammermusikabend mit Miklós Perényi im Jahr 2009 und jüngst sein Soloauftritt beim Musikfest Bremen.
Gesprächskonzert
(kh) Zu einem Gesprächskonzert mit dem Composer in Residence Siegfried Matthus lädt die Kulturkirche in der Pauluskirche Bremerhaven ein. Im lockeren Gedankenaustausch mit GMD Marc Niemann spricht Matthus über die zu hörenden Werke und ihre Entstehung. Auf dem Programm stehen drei Tondichtungen des 81-jährigen Matthus, der zu den renommiertesten Nun ist Sir András Schiff abermals bei den deutschen Komponisten der Gegenwart Philharmonischen Kammerkonzerten zu zählt und großen Anteil an der Verbreitung moderner Musik hat. erleben und stellt auf ganz andere Weise seine sensibel ausgelotete Kunst vor: Denn er kommt diesmal mit seinem eigenen Die „Visionen“ für Streichorchester und SoKammerorchester, der Capella Andrea Bar- lo-Violine entstanden 1978 für das damals ca. Namenspatron ist ein heute kaum beneu gegründete Dresdner Kammerorcheskannter toskanischer Komponist und vor ter, mit dem sich Matthus musikalisch eng allem Interpret aus dem Umfeld Mozarts, verbunden fühlt. In „Bachisches“, einem der sich nach dessen Tod unermüdlich für Stück für Kontrabass, Marimbaphon und Mozarts Musik einsetzte. Bass-Klarinette, das 2014 uraufgeführt wurde, verarbeitet Matthus ausgewählte Die Capella Andrea Barca hat András Bach-Themen und führt sie durch die unSchiff 1999 persönlich aus herausragenden gewöhnliche Auswahl der Instrumente zu Solisten und Kammermusikern zusameinem völlig neuen Klangerlebnis. mengestellt, um damals in ganz und gar interpretatorischer Einheitlichkeit in Salz- Die Inspiration zu „Drei Sommerbilder“ (1975) holte sich Matthus, der selbst von burg sämtliche Klavierkonzerte Mozarts aufzuführen. Mit diesem außergewöhnli- einem Wald umgeben lebt, in der Natur. Wiese, Wald und See werden hier zu musichen Ensemble wird Sir András nicht nur zwei Klavierkonzerte von Mendelssohn kalischen Klangbildern. Unter der Leitung und Mozart spielen, sondern auch zwei von Niemann spielen Mitglieder des PhilSinfonien der Komponisten dirigieren! harmonischen Orchesters Bremerhaven. 24. Januar, 17 Uhr, 28. Januar, 20 Uhr, Glocke Pauluskirche Bremerhaven
musik Konzerttipps
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CD-Tipp: Komödiantische Zupfer
Vielseitige Sängerin
(che) Diese Bandidee ist typisch britisch! Wo, wenn nicht auf der Insel, kommt schon jemand auf den Gedanken, ein Orchester zusammenzustellen, das nur aus Ukulelespielern besteht? Der Brite Peter Moss, der zuvor seine närrischen Einfälle in eine Satireshow im BBC-Radio einbrachte, hat sich das ausgedacht. In seiner Freizeit spielte er mit Freunden Ukulele. Daraus ist inzwischen „The United Kingdom Ukulele Orchestra“ geworden, und aus dem Freizeitspaß ein professionelles Bandprojekt.
(hip) Als „Tatort“-Kommissarin ist Meret Becker umstritten, was weniger an einem Mangel an Ausstrahlung oder Talent, sondern schlicht an den schlechten Drehbüchern liegt. So wird die Rolle ihrer Karriere kaum schaden – genauso wenig wie ihr in Bremen gedrehter Spielfilm „Lügen und andere Wahrheiten“, den kaum jemand in den Kinos sehen wollte.
Mutiger Levit Variationen von Bach bis Rzewski
Ganz ernsthaft lässt sich auf dem nur viersaitigen Gitarrenwinzling nicht spielen, selbst wenn in dem gewöhnlich siebenköpfigen Orchester alle Stimmen von Sopran- bis Bass-Ukulele vertreten sind. Aber anders als bei dem Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester – das ähnlich schräge Berliner Ensemble sorgte vor ein paar Jahren für Aufsehen – steht bei den Briten neben dem Komödiantischen Perfektion im Vordergrund. Und so verzupfen und verzapfen sie mit beeindruckender Geschwindigkeit alles Mögliche aus Klassik, Jazz und Pop: Von Nirvanas „Smells like teen spirit“ über „Anarchy in the UK“ von den Sex Pistols bis zu Chick Coreas „Spain“, Mozart und „Spiel mir das Lied vom Tod“. 19. Februar, 21 Uhr, Music Hall Worpswede
Volle Säle gibt es dagegen garantiert bei ihren Konzerten, denn die Schauspielerin arbeitet so ehrgeizig mit dem Mikro wie vor der Kamera. Sie hat schon neben Nina Hagen, Wolfgang Niedecken, Max Raabe, den Einstürzenden Neubauten und Sportfreunde Stiller auf der Bühne gestanden und 2015 ihr inzwischen fünftes Studioalbum „Deins und Done“ veröffentlicht. Dabei reicht ihre stilistische Bandbreite von Bluegrass über Country und Blues bis zu Chansons. Und bei ihren VarietéNummern holt sie gerne die singende Säge heraus, der sie, wie einst schon Marlene Dietrich, ein schnittiges Vibrato entlocken kann. Auch sonst ist sie bekannt für ihre einfallsreichen Instrumentierungen, zu denen etwa die Melodica, eine Dobro (Gitarre mit einem Metal-Korpus) und eine Lochstreifen-Spieluhr gehören. 26. Januar, 20 Uhr, Kulturetage, Oldenburg
Von seiner Wahlheimat Hannover (Abitur und Wohnort) aus erobert der russische Pianist Igor Levit derzeit die Klavierwelt zwischen New York, London und Bremen (zuletzt im Oktober mit der Deutschen Kammerphilharmonie). Dabei setzt er weniger auf die großen Klavierkonzerte, sondern überrascht vor allem mit seinen Recitals. Insbesondere seine jüngste Aufnahme ist ganz schön mutig, vereint sie mit Bachs Goldberg-Variationen, Beethovens Diabelli-Variationen und Rzewskis „People United“ doch drei der größten Variationswerke des gesamten Repertoires. In der Fachwelt hat sich inzwischen eine Diskussion über die Interpretation entwickelt, die den Hype um Levit natürlich noch befördert, zumal einige Rezensenten die Aufnahme zur CD des Jahres 2015 gewählt haben. Und in der Tat ist es das souveräne, nie beliebig wirkende Spiel, das sich durch die drei Variationszyklen zieht und den 28-Jährigen in die Spitzenregion der Pianisten stellt. Intendanten lieben Igor Levit auch wegen seiner couragierten Art, weil er in Musik immer auch ihre gesellschaftliche Bedeutung sieht. So spielte er beispielsweise kostenlos für Flüchtlinge und twittert rege über das politische Zeitgeschehen. – Sony Classical 88875060962, 3 CDs Markus Wilks
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MUSIK Eiswelten und Sommerträume
Scotts Schicksalssinfonie
Konzert „Eiswelten und Sommerträume“ bringt die Antarktis ins Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
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as Schicksal des Polarforschers Robert Falcon Scott, der 1912 unter dramatischen Umständen während einer Antarktisexpedition den Tod fand, ließ Ralph Vaughan Williams nicht los. 1947 hatte er die Musik für den Film „Scott of the Antarctic“ geschrieben, doch das Thema beschäftigte ihn auch weiterhin, weshalb er seine ursprüngliche Komposition ausarbeitete. Es entstand die „Sinfonia Antartica“, ein 1953 uraufgeführtes Werk, das im Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Musikerlebnisses in Bremerhaven steht. Die Grundlage dafür liefert eine Kooperation zwischen dem Stadttheater und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Für das Konzert „Eiswelten und Sommerträume“ (8./9. Februar im Großen Haus) inszenieren sie ein inspirierendes Zusammentreffen von Wissenschaft und Kunst vor dem Hintergrund der eisigen Welten der Antarktis, dessen Dramaturgie spannende Informationen mit der bildhaften Vertonung von Ralph Vaughan Williams verknüpft. In seiner Komposition ist die Intensität und Anziehungskraft zu spüren, die der Zauber der Antarktis, aber auch die Unbeugsamkeit der Natur auf den Menschen ausübt. Um die wechselnden Stimmungen einzuleiten, enthält die Partitur kurze literarische Texte, die jedem der fünf Sätze vorangestellt sind.
Dirigent des Konzerts ist Hermann Bäumer, GMD am Mainzer Staatstheater, der Vaughan Williams’ Sinfonie das erste Mal mit 18 Jahren hörte. Fortan war sein Interesse für Polarforschung geweckt: „Die Umsetzung der ‚Sinfonia Antartica’ ist ein kleiner Jugendtraum von mir.“ Vor dem Konzert hält Dr. Reinhard Krause, Wissenschaftshistoriker am AWI, einen Einführungsvortrag, erzählt vom kräfteund nervenaufreibenden Wettlauf zum Südpol zwischen Scott und Amundsen und dem tragischen Ende Scotts. Krause spannt auch den Bogen in die Gegenwart und berichtet über die Forschungsarbeit des AWI, das seit 1981 die ganzjährig betriebene Forschungsstation Neumayer in der Antarktis unterhält. Während die „Sinfonia Antartica“ erklingt, sind auf einer Leinwand im Hintergrund historische Fotos zu sehen, die Scotts Expedition dokumentieren. Zum letzten Satz der Sinfonie werden aktuelle Fotos der Antarktis und der Menschen eingeblendet, die auf der Neumayer Station arbeiten. Zwei weitere Werke ergänzen den Konzertabend: Alexander Glasunows „Der Winter“ aus dem Ballett „Die Jahreszeiten“ und das Konzert für Violine und Orchester „Traum einer Sommernacht“ des derzeitigen Composers in Residence, Siegfried Matthus.
KIRCHENMUSIK
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Kulturen im Dialog Text: Ulrich Matyl
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ialog, Austausch und Verstehen lernen: Es gibt aktuell wohl kaum ein anderes und wohl auch kein wirksameres Mittel, um den Verwerfungen zwischen den Religionen und Kulturen unserer Tage nachhaltig begegnen zu können. Einen Beitrag dazu wünscht sich die Bremer Dommusik in diesem Jahr zu leisten, die ihr Jahresprogramm unter die Überschrift „Dialog der Kulturen“ gestellt hat, das historische kulturelle Begegnungen beleuchtet und aktuelle schaffen will. Mit Musik der jüdischen Tradition, aus Persien und Indien, aus dem Mittelmeerraum und aus Korea, aus der Türkei und dem Buddhismus, aus Russland, dem Jazz und vielen anderen Blickwinkeln wird der Dom in diesem Jahr zu einem Haus, in dem vielen Kulturen ihren Platz haben werden. Auch etliche Donnerstagsmotetten laden zum Eintauchen in eine andere, fremdere exotische Welt ein. So gibt es „Meditative Musik aus Indien und Persien“ (11. 2.), „Hebräische und osmanische Psalmen“ erklingen am 18. 2., Gospels (zum Hören und Mitsingen!) am 10. März (jeweils um 19 Uhr).
Von der Begegnung, ja Konfrontation der Kulturen erzählt auch eine der bekanntesten, vielschichtigsten und vielleicht auch schönsten Geschichten des Alten Testaments: Die Erzählung von Joseph, dem Lieblingssohn des Patriarchen Jakob, seinen eifernden Brüdern, seiner Versklavung nach Ägypten, seinem tiefen Fall und seiner wundersamen Erhöhung als Herrscher in Ägypten. Die Kirchengemeinde Bremen-Lesum (Hindenburgstraße 28) will das neue Jahr mit einer ausführlichen Betrachtung dieser Erzählung einläuten. Eine Predigtreihe ist geplant, dazu Lesungen natürlich aus Thomas Manns berühmtem Roman „Joseph und seine Brüder“. Darüber hinaus stehen verschiedenste künstlerische Reflexionen der Erzählung auf dem Programm.
and his Brethren“ zählt zu den völlig unbekannten und vergessenen Werken des Komponisten. Selbst im 19. Jahrhundert wurde es kaum noch gespielt. Nun aber in Lesum, wo „Joseph and his Brethren“ am 28. Februar (19 Uhr) vermutlich zum allerersten Mal in Bremen erklingen wird! Es wirken mit: Karin Gyllenhammar (Sopran), Anette Richter (Sopran), Michael Lieb (Altus), Antonio Giovannini (Altus), Benjamin Kirchner (Tenor), David Czismar (Bass), die Bremer Ratsmusik und die Capella St. Martini. Leitung: HansDieter Renken.
1744 in London mit großem Erfolg uraufgeführt, fasziniert auch dieses HändelOratorium durch seinen letztlich zeitlosen musikalischen Auf bau, den er mit dem ebenso zeitlosen vielschichtigen Stoff zu Überraschender Weise fand der Stoff selten verbinden verstand. Denn genau das zählt Eingang in die Musik. Einer der wenigen zu den großen Leistungen Händels: durch prominenten Komponisten, die sich mit die Loslösung von Oper und deren konkredieser Geschichte auseinandergesetzt ter Bühne mit der Gattung des Oratoriums haben, ist Georg Friedrich Händel. Doch den Stoff in die Phantasie zu verlagern, die auch sein dreiteiliges Oratorium „Joseph sich jedem Zeitalter neu anpasst.
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KUNST Kunsthalle Emden
Schöne Früchtchen Karin Kneffel, Birne, 1994, Aquarell auf Büttenpapier © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
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itaminbomben – damit assoziieren wir Orangen, Zitronen, Äpfel und Birnen, knallbunt und lecker. Die Kunsthalle Emden gewährt uns vom 13. Februar bis 29. Mai diesen Genuss. In der Themenschau „Vitaminbombe. Früchtebilder von Picasso bis Warhol“ geht es um pralle Früchte, um ihr Reifen und Vergehen. Das Obst im Bild liefert ein privater Sammler aus Heidelberg. „Es ist ein Spaziergang durch die Kunstgeschichte, von den späten Impressionisten bis heute“, sagt Kuratorin Katharina Henkel. Arbeiten von Künstlern wie Emil Nolde, Rainer Fetting, Georg Baselitz, Jörg Immendorf und Fernando Botero zeigen, wie unterschiedlich die Interpretation der Frucht sein kann. Der Schweizer Olaf Breuning (*1970) beispielsweise hat seinem „Lemon Pig“ Erdbeeraugen,
Kunsthalle Emden verpasst Besuchern einen Vitaminschock mit Früchtebildern von Pablo Picasso bis Karin Kneffel Text: Sabine Komm
und toxikologische Wirkung von Früchten. Als er später in die väterlichen Rudolf-Wild-Werke in Eppelheim bei Heidelberg einsteigt, einem weltweit agierenden Fruchthandelsunternehmen, dreht sich auch dort alles um Früchte. Und irgendwann fängt er an zu sammeln. Seine mehr als 300 Gemälde, Papierarbeiten, Skulpturen und jüngst auch Videos sind seinen Angaben zufolge die weltweit einzige Sammlung, die sich dem Motiv der Frucht verschrieben hat.
120 Werke hat Kuratorin Henkel ausgewählt. Ein zentrales Thema ist – wie sollte es nach dem Sündenfall von Adam und Eva anders sein – der Apfel. Elvira Bach (*1951) inszeniert sich als Power-Eva. Und die kann beides gleichzeitig: die Schlange bezwingen und einen roten Apfel auf dem Kopf balancieren. Was von so einem Apfel übrig „Es ist ein Spaziergang durch die Kunstgeschichte, bleibt, zeigt die kleine von den späten Impressionisten bis heute“ Bronze des Kirschmund und Champignonbeine verenglischen Künstlers Gavin Turk (*1967). passt. Eine humoristische Arbeit, während Sein Thema ist – wie bereits bei Claes OlKarin Kneffels hyperreale Birnen auf Bütdenburg – der Apfelstrunk. Abgenagt und tenpapier den Konsum in Frage stellen. damit unvollkommen, wird ihm mit „Gala (eaten apple)“ ein Bronzedenkmal gesetzt. Und wer sammelt sowas? Prof. Dr. Rainer Wild. Bereits seine Diplom- und DoktorDer Franzose Bruno Peinado (*1970) lässt arbeit kreisen um die pharmakologische auf der glänzenden Oberfläche eines
übergroßen Polyesterapfels Augenhöhlen und Nasenstumpf eines Totenkopfes sichtbar werden, Kunst, die so verlockend ist wie glasierte Früchte auf dem Jahrmarkt und gleichzeitig ein Symbol für Vergänglichkeit. Der Bildtitel „Love Long Distance“ bezieht sich auf die ewige Sehnsucht in Fernbeziehungen. Henkel hat diese Werke nicht chronologisch gehängt, sondern Motivgruppen wie der Zitrone, Ananas, Banane, Johannisbeere und Orange zugeordnet. In zwei Räumen sind gemischte Früchte zu sehen. Darunter Alexej Jawlenskis „Stilleben mit Obstschale, böhmischem Glas und Empire-Glas“ und Gabriele Münters flächiges „Stillleben mit Primeln“, eine Hommage an die Kraft der Farben. So saftig das klingen mag, immer wieder geht es dabei auch um die Vergänglichkeit solcher Vitaminbomben. Lucian Freud hat – ebenso ungeschönt wie in seinen Porträts – die fauligen Stellen einer Quitte festgehalten. Auch die Schweizerin Gabriella Gerosa (* 1954) zeigt den Verfall, diesmal von Pfirsichen. In einem anderen Video lässt sie einen Kronleuchter auf ein opulentes Büffet mit Früchten krachen und reißt so die Betrachter aus ihrer konzentrierten Ruhe.
Wir haben keine Ahnung von Oldtimern. Aber wir wissen, wie man Ihr Vermögen erfolgreich verwaltet. Fahren Sie mit den besten Strategien für Ihr Vermögen in die Zukunft: langfristige Anlage gepaart mit nachhaltigem Wachstum. Wiederholt wurden wir dafür mit dem renommierten First-Five-Siegel in der Kategorie „konservativ“ ausgezeichnet. Wenn auch Sie mit einer ausgezeichneten Strategie unterwegs sein wollen, dann legen Sie die Verantwortung für Ihr Vermögen in unsere Hände. Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin unter olb.de/vermoegensverwaltung
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KUNST Paula Modersohn-Becker Museum
Der Tausendsassa
Per Kirkeby: Brett – Felsen, 2000, Öl auf Leinwand, Per Kirkeby: Grün Frühling, 1988, Öl auf Leinwand, Louisiana Museum of Modern Art, Louisiana Museum of Modern Art Schenkung Jytte und Dennis Dresing
Per Kirkeby: Ohne Titel, 1965, Öl auf Masonit, Louisiana Museum of Modern Art, erworben mit Mitteln der Augustinus Stiftung
Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen zeigt „Per Kirkeby. Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art“ Text: Sabine Komm
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umindest ein Werk von Per Kirkeby kennt in Bremen fast jeder: den Verkehrsturm an der Domsheide. Tag für Tag hasten daran Tausende vorbei in Richtung Straßenbahn. 1988 hatte der Däne diese begehbare Backstein-Skulptur geschaffen. Jetzt sind weitere Kirkebys nach Bremen gereist. Gleich um die Ecke vom Turm zeigt das Paula Modersohn-Becker Museum in der Böttcherstraße vom 7. Februar bis 5. Juni Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Der Grund: Im Frühjahr 2015 war im Louisiana Museum of Modern Art nahe Kopenhagen eine Retrospektive zu Paula Modersohn-Becker zu sehen, bestückt mit Werken aus Bremen. Jetzt kommen im Gegenzug Schlüsselwerke von Kirkeby (*1938) in die Böttcherstraße. Das passt. Denn der Däne arbeitet genauso gern mit Backstein wie schon Bernhard Hoetger (1874-1949), der aus der Böttcherstraße ein Paradebeispiel für den Backsteinexpressionismus gemacht hat. Eine von vielen Parallelen, wie Kuratorin Verena Borgmann betont: „Beide wechseln hin und her zwischen den unterschiedlichsten Medien.“ So ist Kirkeby zugleich Poet, Schriftsteller, Filmkünstler und Bildhauer am Rande der Architektur.
Wolken, Felsabbrüche und ein schwarzes Die Natur hat ihn dabei nie losgelassen. Kirkeby ist promovierter Geologe und hat Meer zu erahnen. bereits bei seinen Grönlandexpeditionen Immer wieder spielt die Farbe von Wiesen angefangen zu zeichnen und sein künstund Bäumen eine Rolle. Zum Beispiel in lerisches Talent entdeckt. Blätter, Äste, Baumstümpfe, Höhlen und Gesteinsstruk- „Grün Frühling“ von 1988, akzentuiert mit weißen Pinselstrichen. Und in dem Geturen sind seitdem das Vokabular seiner mälde „Fram“: Inmitten dieser abstrakten Gemälde. Die baut der Künstler oftmals Farb-Welt ist das gleichnamige Polarforhorizontal auf, eine Anspielung auf Gesteinsschichten in der Natur. „Ich male ein schungsschiff auszumachen und Eisschollen wie bei Caspar David Friedrich. Andere Bild“, sagt der Künstler, „und der Prozess Kirkeby-Motive spielen in dem … erinnert in „Die Aura dieser Bilder Gemälde „Mord in der Scheune vieler Hinsicht an Prozesse, die ist nur live zu erleben“ von Finnerup“ eine Rolle: Eine Hütte, Bäume und Silhouetten von über einen sehr Figuren inmitten einer Schneelandschaft langen Zeitraum die Erde oder die Landgeben Rätsel auf. schaften geschaffen haben.“ Die dänische Insel Læsø war für viele Künstlerkollegen Inspirationsquelle, auch für Kirkeby: Eines seiner Hochformate zeigt Sonnengelb, Blau und Türkis – Farben, die charakteristisch sind für dieses Stück Erde. Gestalten scheinen zwischen Himmel und Wasser aus dem Wald zu treten. „Die Aura dieser Bilder ist nur live zu erleben“, sagt Verena Borgmann. Das gilt auch für seine großformatige Arbeit „Brett-Felsen“ (2000). In dem Spiel mit Brauntönen sind Holzmaserung, Himmel,
Doch es wäre einseitig, Kirkeby ausschließlich auf Malerei zu reduzieren. Zeichnungen und Kleinmodelle aus Bronze und Ton vervollständigen die Schau. In Kopenhagen aufgewachsen, haben ihn die expressionistische Grundtvigskirche der Stadt und die Backsteingotik im Ostseeraum geprägt. Weitere Inspirationsquelle ist die Kultur der Maya. Klar, dass in dieser Werkgruppe für Kuratorin Borgmann vor allem die kleine Bronzeplastik spannend ist, die an Kirkebys Turm am Domshof erinnert.
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KUNST Zwei Meter unter Null
Subtiler Wandel Morgenlicht
Reynold Reynolds, Standbild aus: Six Apartments, 2007 HD-Video von 16 mm-Film übertragen, Farbe, Ton, 12 min Im Besitz des Künstlers
„Zwei Meter unter Null“: Ausstellung in der Kunsthalle Wilhelmshaven zum Klimawandel Text: Berit Böhme
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er Klimawandel ist ein heißes Thema, das viele Künstler auf diffizile und subtile Art beschäftigt“, sagt Dr. Viola Weigel. Die Leiterin der Kunsthalle Wilhelmshaven steckt mitten in den Vorbereitungen für die Ausstellung „Zwei Meter unter Null“, die vom 31. Januar bis zum 28. März zu sehen ist.
rikerin. „Wir wollen es ein bisschen subtiler machen, nicht mit dem Zeigefinger auf die sichtbaren Veränderungen zeigen.“ Die Ausstellung solle nicht die „konfrontierende Unmittelbarkeit“ haben wie die täglich über die Medien verbreiteten Bilder. Die dort geschürten Ängste seien „anders als das, was wir jeden Tag erleben. Wir bemerken nicht, dass der Meeresspiegel schon fast 30 Zentimeter angewachsen ist.“ Im Fokus stehe die Frage: „Was bedeutet Klimawandel für uns?“ Weigel: „Ich erwarte mir Hinweise und Antworten durch die Künstler.“
Bildende Künstler aus dem Nordwesten konnten sich bis Anfang Januar um eine Ausstellungsteilnahme bewerben. „Alle Disziplinen, Medien und Formen sind zugelassen. Das Spektrum ist breit, wir machen den Künstlern keine Vorschriften, Die Ausstellung hat ein „Schlüsselwerk“: was sie einzureichen haben“, so Weigel. Es Reynold Reynolds 12-minütiges Video müssten aber künstlerische Arbeiten sein, „Six Apartments“. Es zeigt im Split-Screen exzentrische Menkeine Dokumenschen in ihrem tationen, stellt sie „Im Nordwesten gab es noch klar. Eine Verbin- keine Ausstellung zu dem Thema“ Wohnalltag, während eine Naturdung zu anderen katastrophe heraufzieht. Das Video wurde Disziplinen kann sie sich durchaus vorauf der Berliner Transmediale 2009 mit stellen. „Das Feld der Kunst ragt ja immer weiter in andere Bereiche hinein, beispiels- dem „Distinction Award“ ausgezeichnet. weise in die Naturwissenschaften.“ Viola Weigel leitet das Museum seit 2007. „In den letzten acht Jahren haben wir Die Resonanz war groß, die Kunsthalle hunderte Künstler ausgestellt. Wir kümspricht von rund 300 Einreichungen. „Es ist noch ein bisschen ein Überraschungsei. mern uns um die lokalen Künstler, sind 50 bis 60 Künstler können gezeigt werden.“ damit die einzigen im Nordwesten.“ Zu Wer und was am Ende zu sehen sein wird, „Zwei Meter unter Null“ läuft ein üppiges entscheidet Weigel. „Dieses Mal bin ich die Rahmenprogramm. Unter anderem sind Vorträge mit Naturwissenschaftlern und Jury,“ gesteht sie lachend. einem Deichgrafen geplant. „Im Nordwesten gab es noch keine Ausstellung zu dem Thema“, sagt die Kunsthisto- www.kunsthalle-wilhelmshaven.de
Kunst Wilhelm Wagenfeld Stiftung 37 foyer
Kunsträtsel Die Wilhelm Wagenfeld Stiftung bietet „Die Entdeckung der Dinge: Fotografie und Design“ Text: Sabine Komm
„Letztes Jahr in Marienbad. Ein Film als Kunstwerk“ Der Film „L’Année dernière à Marienbad“ („Letztes Jahr in Marienbad“) von Alain Resnais hat Kunstgeschichte geschrieben und 1961 einen Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig erhalten. Die avantgardistische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alain Robbe-Grillet spielt mit einer künstlerischen Sprache, in der Stil selbst zum Inhalt wird, rückt immer wieder geometrische Formen, architektonische Fluchten und sich wiederholende kompositorische Grundprinzipien ins Bild.
Blick in die Ausstellung, Foto: Jens Weyers, Bremen
Alltags-Ästhetik B
auhausleuchte, Salzsteuer mit schlanker Taille, Glasschalen, Vasen, Besteck, Teeservice und Tintenfass – wir kennen vieles von Wilhelm Wagenfeld (1900-1990). Und doch nicht alles. Mehr als 2000 Fotos aus seiner Werkstatt waren noch nie öffentlich zu sehen, sagt Julia Bulk, Geschäftsführerin der Wilhelm Wagenfeld Stiftung. Genau diese Sachfotos sind bis zum 3. April Ausgangspunkt ihrer Ausstellung „Die Entdeckung der Dinge: Fotografie und Design“ im Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen.
nierungen mit Tischdecke und Wohnzimmerambiente. Auf Vorlegeplatten lagen nicht mehr Wurst, Käse und Ei. Was zählte, war die pure Form. Abdampfschalen, Messzylinder, Haushaltsgläser, Kaffee- und Teekannen wurden minutiös ausgeleuchtet und in Reih und Glied gestellt. Minimalismus, der die allgemeine Begeisterung für diese fortschrittlichen Industrieprodukte spiegelt.
Die Bremer Ausstellung spannt den Bogen bis zur heutigen Fotokunst. Jörg Sasse (*1962), Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule, hat bis 1994 in PrivatwohKlar beginnt die Fotoschau mit Wagenfeld, nungen nach Alltagsgegenständen geSohn eines Bremer Gewerkschafters und be- fahndet. In Wolfenbüttel beispielsweise sessen von der guten Form, die sich alle leis- hält der Künstler fest, wie sich Tapete und ten können. Früh ließ dieser Pionier des Tischtuch, beides wild gemustert, auf das Industriedesigns seine Entwürfe von nam- Scheußlichste ergänzen. haften Fotografen wie László Moholy-Nagy und dem Atelier Louis Held fotografieren. Der Brite Martin Parr (*1952) besucht Ende Wagenfeld wollte sachliche Produktfoder 90-er Jahre Vergnügungscenter und tos für Warenkataloge und WerbekampagUrlaubsresorts. 230 grell-bunte Fotos, jetzt nen und lag damit im Trend. Schon im 19. in Bremen dicht gehängt, zeigen DekolleJahrhundert arbeiteten vor allem Naturwis- tee, Perlenkette, Plastiksandalen, Kruzifix, senschaftler mit der Fotografie und die Po- Yucca-Palme, Törtchen und Kippen, Sinnlizei nutzte das Medium erstmals für Fahn- bilder für die Absurditäten unserer Kondungsfotos. Anfang des 20. Jahrhunderts sumkultur. Julia Bulk verdeutlicht damit, war der objektive Blick Kult. wie sich die Ästhetik in den vergangenen 90 Jahren verändert hat: „Wagenfeld zeigt Wer damals gut gestaltetes Geschirr fodie Welt, wie sie sein soll, perfekt. Parr tografierte, verzichtete auf üppige Inszezeigt die Welt, wie sie ist.“
Radikal wie kein anderer Film zuvor brach „Marienbad“ mit traditionellen Strukturen von Zeit, Ort und Kausalität. Die Handlung kreist um die Frage, ob sich ein Mann und eine Frau letztes Jahr in Marienbad getroffen haben oder nicht. Neben der barocken, streng durchinszenierten Kulisse wird die Geschichte jedoch fast nebensächlich. Das international erfolgreiche Werk von Resnais wirkte prägend auf Filmregisseure und definierte ein Kunstverständnis, das sich auf alle künstlerischen Bereiche auswirkte und bis heute aktuell und relevant ist. Die Gruppenausstellung „Letztes Jahr in Marienbad. Ein Film als Kunstwerk“ ist noch bis zum 13. März 2016 in der Kunsthalle Bremen zu sehen, die erstmals zeitgenössische Positionen rund um den Film sowie dokumentarisches Material zum Film zusammenbringt. Begleitend zur Ausstellung präsentiert das Kino City 46 eine Filmreihe, die unter anderem den Marienbad-Film zeigt. Frage: Welches Instrument dominiert die Filmmusik zu „Letztes Jahr in Marienbad“? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 112 lautet: Karl Lagerfeld (Chanel). Gewonnen haben: Reinhard Gilster, Bremen Margarete Paskos, Bremen Wolf-Rüdiger Schubert, Oldenburg
foyer 38
kunst Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe
Heinrich Vogeler (1872–1942), Sommerabend (Das Konzert), (Ausschnitt: Martha Vogeler), 1905, Öl auf Leinwand, 175 × 306 cm Bundesrepublik Deutschland/ Land Niedersachsen/Kulturstiftung Landkreis Osterholz, Foto: © Rüdiger Lubricht/Worpsweder Museumsverbund
Fritz Overbeck (1869–1909), In den Wiesen II, 1904, Öl auf Leinwand, 92 x 116 cm Kreissparkasse Osterholz, Foto: © Kreissparkasse Osterhol
Bunte Mischung P
Doppelausstellung im Künstlerdorf Worpswede blättert 126 Jahre Kunstgeschichte auf Text: Berit Böhme
orträts und Menschenbilder in der Großen Kunstschau, Landschaften in der Kunsthalle: Für die Doppelausstellung „Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe“, die am 5. Juni endet, haben die beiden großen Worpsweder Museen zum ersten Mal „die Bestände zusammengeschmissen“, sagt die Geschäftsführerin der Kunsthalle, Susanna Böhme-Netzel.
Gemälde „Sommerabend“ entschlüsselt. Der Maler arbeitete von 1899 bis 1905 an der Terrassenszene vor dem Barkenhoff.
„Das Bild hat Vogeler in der Idylle begonnen, dann hat sich das Ganze zerlegt“, sagt Mitkurator Björn Herrmann. „Die hatten die Nase voll von Worpswede und gucken aneinander vorbei“, meint Susanna Böhme-Netzel. Das Gemälde ist von Porträts der Protagonisten mitsamt deren BiografiIm Vorfeld wurde jedoch nicht nur in den en umgeben. Darunter sind kürzlich wieeigenen Depots, sondern auch in Privatderentdeckte Raritäten wie das 1902 von sammlunOscar Zwintscher gen und „Eine bunte Mischung aus 126 Jahren geschaffene PorzeitgenösWorpsweder Kunstgeschichte. Von der trät Clara Westsischen hoffs. Es soll Raiersten Generation bis ins Heute“ Ateliers ner Maria Rilke gründlich missfallen haben. gestöbert. Ergebnis: „Eine bunte Mischung aus 126 Jahren Worpsweder Kunst- Ein Raum vereint Büsten von Bernhard geschichte. Von der ersten Generation bis Hoetger, Waldemar Otto oder Bernd Alins Heute“, berichtet Kuratorin Katharitenstein. Andernorts werden die Arbeiten na Groth. vom Koloniegründer Fritz Mackensen und seiner Malschülerinnen Paula ModersohnZu sehen sind nahezu unbekannte, selten Becker, Ottilie Reylaender und Marie Bock gezeigte Werke neben allseits bekannten gegenübergestellt. Auch fast vergessene „Klassikern“ aus dem Künstlerdorf. Etwa Expressionisten wie Alfred Kollmar, Geim Lichthof der Großen Kunstschau. Dort org Tappert, Willy Dammasch und Albert werden die Brüche auf Heinrich Vogelers Schiestl-Arding werden gewürdigt.
kunst Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe 39 foyer
Peter Zimmermann (1941–2007), Kreis verkehrt, 2003 Öl/Leinwand, 90 x 110 cm Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: © Rüdiger Lubricht/Worpsweder Museumsverbund
Kollmars Porträt eines Geistlichen ist geradezu furchteinflößend. Der Maler war in der Zeit des Nationalsozialismus verfemt und nahm sich 1937 das Leben. Die materielle Not spiegelt eine Arbeit Schiestl-Ardings, die auf Sackleinen aus der Worpsweder Mühle gemalt ist. Die Bilder von Uwe Hässler und David Didebulitze zeugen von der Qualität der zeitgenössischen Worpsweder Malergeneration. Wie ein roter Faden ziehen sich Motive wie der Weyerberg, die Hamme und die faszinierenden Lichtspiele des Himmels durch die Exposition in der Kunsthalle. Zuerst stößt der Besucher auf „die ganze Garde der Gründergeneration“. Darunter sind Fritz Overbecks Blick auf die Hammewiesen von 1904 sowie Studien vor der Natur von Hans am Ende und Otto Modersohn. Zu sehen sind auch Zeichnungen von Frauke Migge, historische Fotografien von Hans Saebens und moderne SchwarzWeiß-Bilder von Rüdiger Lubricht. Viktoria Diehn hat eine vielteilige Mooransicht geschaffen, in der neben Birkenstämmen achtlos entsorgter Müll eingebaut ist. www.worpswede-museen.de
MUSIKTHEATER
WOZZECK HOCH ZWEI im Theater Bremen und Stadttheater Bremerhaven
Zwei Kompositionen, eine Vorlage: Das Theater Bremen zeigt ab dem 13. Februar die Oper von Alban Berg, im Stadttheater Bremerhaven steht die zeitgleich entstandene Komposition von Manfred Gurlitt ab dem 5. März auf dem Programm. 20 % Ermäßigung gibt es bei Vorlage einer Eintrittskarte für die Vorstellung im jeweils anderen Theater. Theater Bremen: Tel 0421 . 3653 - 333 Stadttheater Bremerhaven: Tel 0471 . 49 00 1
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kunst Ausstellungen
: Kunstwerke Text: Sabine Komm
Marcks & Mathieu
Natur und Abstraktion
Das Bremer Gerhard-Marcks-Haus wird umgebaut. Seitdem gehen Werke der Sammlung auf Reisen. „Für uns ist das eine super Gelegenheit“, sagt Nicole Giese vom Syker Vorwerk. Im alten Fachwerkbau lässt sie Druckgrafik von Gerhard Marcks (1889-1981) auf Linolschnitte der Gegenwartskünstlerin Maria Mathieu (*1948) treffen. Der Titel der Doppelausstellung: „Marcks & Mathieu“.
Was haben zwei zeitgenössische Künstler mit den alten Overbecks gemeinsam? Viel, wie jetzt die Doppelausstellung „Natur und Abstraktion: Mirco Götz und Vera Schöttler“ im Overbeck-Museum Bremen zeigt. Fritz Overbeck (1869-1909) war Maler und Naturforscher. Genau wie 100 Jahre später Mirco Götz (*1976), der die Natur studiert und in abstrakte Malerei übersetzt.
Das passt: Beide arbeiten figurativ. In Arbeiten wie ihrer pinken „Amazone“ mit der zum Victory-Zeichen erhobener Hand schlüpft Maria Mathieu in die Rolle der mutigen Kriegerin. „So wie aus Gerhard Marcks’ Holzschnitten eine politische Haltung durchscheint, setze auch ich wichtige, aktuelle Themen, wie Kriege, Religionskriege, Tod, Flucht und Flüchtlinge ins Bild, wenn auch meist in einer ironischleichten Bildsprache“, sagt Mathieu.
Seine Arbeiten „Auf dem Eis“ und „Am Zaun“ zeigen Singvögel, die aus ihrem natürlichen Kontext gerissen sind. Bei Götz tauchen sie in einer abstrakten Farbwelt auf. Andere Werke kombinieren Landschaft und abstrakte Farbflächen. „Der Künstler lotet die Möglichkeit aus, wie Natur heute zeitgemäß sichtbar zu machen ist“, sagt Museumsleiterin Katja Pourshirazi.
Das gilt auch für Vera Schöttler. Was diese Künstlerin in der Natur sieht, bildet sie nicht eins zu eins ab, sondern sie erschafft amorphe Formen und experimenMarcks wiederum stellt sich als Promettiert dabei mit kraftvollen Farben. In den heus dar, den Lichtbringer. Und klar gibt Augen der Museumsleiterin eine Parallees auch formale Übereinstimmungen. Wichtig sind für Marcks – neben dem Mo- le zu Hermine Overbeck, die trocknende tiv – der Hintergrund, die Fläche, das Mus- Wäsche vor einer roten Hauswand und einer leuchtend grünen Wiese gemalt hatte. ter. Die Darstellung eines Vogels setzt er vor dichte Schraffuren. Auch Maria Mathi- Im Zusammenspiel mit den Landschaftseu spielt damit in ihren Hell-Dunkel-Kom- gemälden des Malerpaares Overbeck wird positionen. Bei „Amazone No. 18“ sitzt die deutlich, dass sich alle vier Künstler im Grenzbereich zwischen Natur und AbsKämpferin in einem Vehikel, im Hintertraktion bewegen. grund eng gestrichelte Linien. 24. Januar bis 3. April. 24. Januar bis 27. März. Syker Vorwerk – Overbeck Museum Bremen Zentrum für zeitgenössische Kunst
Kunst Ausstellungen 41 foyer
Ein Plus an Leistung. Der Audi RS6 Avant performance
Grenzhaeuser-Doppel
Die Kraft der Farbe
(sk/ih) Kränholm zeigt ausgewählte Arbeiten von Bernd Schwarting (*1964). Kuratorin Inga Harenborg hat für das Kunstcafé und die Scheune Ölbilder und übermalte Radierungen aus unterschiedlichen Schaffensphasen ausgewählt. Titel: „Farbe als eine die Form hervorbringende Kraft.“ Denn bei Schwarting dreht sich alles um Farbe. Für den ehemaligen Meisterschüler Walter Stöhrers stellt sie ein sinnlich erfahrbares Gegenüber dar, mit dem er in eine intensive künstlerische Auseinandersetzung tritt. Farbe ist Fleisch, Frucht, Körper – Materie, die ein eigenes Leben hat. In großer Geste mit der bloßen Hand auf die Viele Arbeiten sind dabei größer als Poster. Leinwand aufgebracht zeugt sie von pulThema sind etwa die Lichter der Station in sierender Vitalität, Bewegung und Dynamik; in ihrer Feinstofflichkeit und Zartheit der Schneelandschaft, darüber die Sonnenfinsternis. Was aussieht wie rein doku- aber auch vom Innehalten, Suchen, Tasten mentarische Fotografie, ist Kunst. Nathalie und Ahnen. Grenzhaeuser überarbeitet ihre Fotos und verdichtet sie, indem sie unterschiedliche In dem Bild „Die Fruchtbringer“ sind BlüZeitpunkte und mehrere Perspektiven neu tenköpfe zu entdecken und Pflanzenstiele, die an Lavaströme erinnern. In anderen Arzusammensetzt. Inspiriert von Science beiten weichen diese einem nahezu romanFiction, manipuliert sie die Farben. „Es geht um Stimmungen, das spezielle Licht, tisch anmutenden Bildgefüge. Mit seiner die Erfahrung von Finsternis und die Ver- pastos aus dem Bildraum herauswachsenänderung der Landschaft durch den Men- den Malerei schafft Bernd Schwarting Gebilde, die jedoch nur vermeintlich gegenschen“, sagt Galerie-Leiterin Annett Reständlich sind. ckert. Arktis und Delmenhorst – wie geht das zusammen? Ganz einfach: Das Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst und das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven haben der Künstlerin Nathalie Grenzhaeuser (*1969) einen Aufenthalt in der deutsch-französischen Forschungsbasis auf Spitzbergen ermöglicht. Und so ist es jetzt auch die Städtische Galerie Delmenhorst, die Einblicke in die künstlerische Ausbeute dieser Reise gewährt. Auf farbigen Wänden sind das Fotomaterial sowie frühere Serien wie „Die Konstruktion der stillen Welt“ und „Die Inseln“ inszeniert.
„The Arctic Series. Part I“ ist bis zum 28. März in der Städtischen Galerie Delmenhorst zu sehen, „The Arctic Series. Part II“ vom 17. April bis 29. Mai im Kunstverein Bremerhaven.
Vernissage 11. März (18.30 h). Einführung: Dr. Achim Sommer, Direktor des Max Ernst Museums Brühl des LVR. Der Künstler ist anwesend. Info/Begleitprogramm unter www.kraenholm.de
Das neue RS-Hochleistungsmodell wurde für Fahrer gebaut, die mehr wollen: Mehr Dynamik, mehr Leistung, mehr Exklusivität. Um dies zu erreichen, wurde das 4,0-Liter-V8-TFSI-Aggregat aus dem RS 6 Avant modifiziert. 445 kW sorgen jetzt für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei bis zu 305 km/h. Als besonderes Highlight bietet das Aggregat eine Overboost-Funktion, bei der dem Fahrer kurzzeitig bis zu 750 Nm zur Verfügung stehen. Schon nach weiteren 8,4 Sekunden durchbricht der RS 6 Avant performance die 200 km/h Marke. Erhöhter Puls garantiert. Kraftstoffverbrauch l/100 km: kombiniert 9,6; CO2-Emission g/km: kombiniert 223. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.
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foyer 42
panorama Wissenschaft
panorama Text: Stephan Cartier
Jochen Oltmer
Weniger wäre mehr Die Bilder jubelnder Politiker, von denen einige, wie die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks, sogar Tränen der Freude nicht verbergen konnten, gingen Ende vergangenen Jahres um die Welt. Die Klimakonferenz in Paris schien einen globalen Knoten durchgeschlagen und die Grundlagen für eine Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes gefunden zu haben.
Staat und Migration
Die Hoffnung, dass man aus der Geschichte lernen könne, ist oft enttäuscht worden. Gehegt wird sie gleichwohl immer wieder und manchmal ist die Kraft der historischen Erkenntnisse so schlagend, dass dies berechtigt erscheint. So haben Migrationsforscher der Universität Osnabrück unter der Leitung des Historikers Jochen Oltmer gerade ein aufwändiges Projekt über „Staat und Migration in Deutschland seit dem Nachrichten von der Front der harten Kli17. Jahrhundert“ abgeschlossen und dabei verblüffende Parallelen zur aktuellen maforschung geben dem diplomatischen Optimismus jetzt Auftrieb – selbst wenn die Flüchtlingsproblematik aufgezeigt. Forscher keine Entwarnung geben wollen. Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut „Es fällt auf, dass staatliche Akteure Mig(AWI) in Bremerhaven hat am „Global Carration meist als Ergebnis von Krisen, Katabon Budget“ mitgeschrieben, einer fundier- strophen und Defiziten sehen. Ihre Folgen ten Bilanz des CO-2 Ausstoßes auf der Erde. gelten gemeinhin als Gefahr für Sicherheit, Und diese vermeldet für die Jahre 2013 und Wohlstand sowie gesellschaftliche und kul2014 einen verminderten Anstieg und 2015 turelle Homogenität“, so Oltmer. Da sich sogar eine absehbare Verringerung der Pro- staatliche Stellen immer schneller auf reduktion des schädlichen Gases. striktive Maßnahmen einigen können als auf komplexe Förderungen der MigrationsMessungen des AWI mit dem Forschungs- bewegungen, dominierten in Deutschland schiff „Polarstern“ trugen zum Datenmadie Ressentiments gegenüber Migranten. terial des Berichtes bei. Die Ozeane haben 2014 danach 10,7 Milliarden Tonnen CO-2 In jedem Fall zeige die Geschichte aber, dass Integration möglich ist. Details lasabsorbiert, die Landflächen sogar 15 Milsen sich in dem rund 1000 Seiten starliarden. Judith Hauck sieht aber keinen Grund zur Abkehr von den hohen Zielen ken „Handbuch Staat und Migration in der Paris-Konferenz: „Wenn wir so weiter- Deutschland seit dem 17. Jahrhundert“ machen, erreichen wir schnell die Grenze (Verlag De Gruyter/Oldenbourg) finden. von einer Erderwärmung um zwei Grad.“
WAS FÜR EINE VORSTELLUNG! Kultur bereichert das Leben und macht unsere Stadt noch vielfältiger. Dafür setzen wir uns gerne ein.
www.swb-gruppe.de
foyer 44
literatur Ein ganz neues Leben / Das bessere Leben
literatur Text: Inge Zenker-Baltes
Das Leben geht weiter
Vision vom besseren Leben
Jojo Moyes hilft literarisch dabei
Vielschichtiger Roman von Ulrich Peltzer
Häufig hat ein Fortsetzungsroman etwas Befreiendes: Die Helden und ihre Eigenheiten kennt man schon, und wenn Teil eins schier unerträglich tragisch endete, wie das bei Jojo Moyes’ Erfolgsroman „Ein ganzes halbes Jahr“ war, wird dem zweiten Teil gierig entgegengefiebert. Folgerichtig nahm „Ein ganz neues Leben“ wochenlang Platz eins der Bestsellerlisten ein.
Ulrich Peltzer, Bremer Literaturpreisträger von 2003, stand mit seinem jüngsten Roman „Das bessere Leben“ nicht von ungefähr als einer der Favoriten auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Dass es anders kam, hat nicht nur ihn enttäuscht.
Auch wenn Jojo Moyes eine schriftstellerische Todsünde begeht und die dramatische Wende mit einem Klingeln an der Tür einläutet, gestaltet sie doch Louisas gefühlvolle Geschichte packend bis zum Schluss. Eine Schmonzette? Mag sein, aber eine verdammt gut geschriebene und süffig zu konsumierende, die nachdenklich stimmt, dabei Spaß macht und sich gut für verregnete Wochenenden oder, begleitet von einem Glas Wein, für einen einsamen Abend am Kamin eignet. Jojo Moyes: Ein ganz neues Leben. Ü: Karolina Fell. Wunderlich, 524 S., 19,95 Euro
Die Werke Peltzers lassen stets nicht nur den stilistischen Ästheten sondern auch den politischen Schriftsteller erkennen. In einem Fernsehinterview bei Denis Scheck betonte er, es sei die vornehme Aufgabe von Gegenwartsliteratur, der Erfassung aktueller wirtschaftlicher wie politischer Prozesse als Medium zu dienen. Dass man diese Prämisse auch in großartig erzählte Handlung betten kann, zeigt Ulrich Peltzer in seinem begeisternd vielschichtigen Roman. Ulrich Peltzer: Das bessere Leben. S. Fischer, 446 S., 22,99 Euro
In mehreren Städten lebt, liebt, kämpft Peltzers neues Personal, etwa Sylvester Lee Fleming, ein diabolisch angehauchter Die Britin, eigentlich gelernte JournalisAmerikaner, und Jochen Brockmann, der tin, begleitet Ich-Erzählerin Louisa auf ih- biographische Details mit seinem Autor rem Weg zurück ins Leben, das ihr kurz teilt, ohne dessen Alter Ego zu sein. Den nach dem plötzlichen Tod des Geliebten Auftakt der Ereignisse bildet das Massaker unerträglich und nutzlos erscheint. Doch vom 4. Mai 1970, als in Ohio vier Studenten schon zu Beginn der turbulenten Ereignis- erschossen werden. Peltzer gelingt es hier se droht Louisa im wahrsten Wortsinn ins wie auch im Verlauf der Handlung, ChaBodenlose zu stürzen, wird aber aufgefan- raktere und Beweggründe der Protagonisgen und sorgsam begleitet bei ihren zöten samt ihren meist verschlungenen Legernden ersten Gehversuchen – ein für den bensläufen zu analysieren und damit ein gesamten Ablauf symbolischer Akt. enormes Spannungsfeld zu erzeugen.
literatur Der Eismann / Das geheime Leben der Bäume
Kommissar Kahn ermittelt
Der glückliche Wald
Stimmiger Erstling von Silja Ukena
Bäume und ihr geheimes Leben
Unter Kritikern gilt das ungeschriebene Gesetz, bei Erstlingswerken Behutsamkeit walten zu lassen. Die Journalistin Silja Ukena bedarf solcher Schonung nicht. Ihre Kriminalgeschichte „Der Eismann“ präsentiert sich als routiniert geschrieben, die Handlung zugleich folgerichtig wie überraschend, authentisch das Personal. Zudem beweist die Autorin nicht wenig Mut, indem sie gleich hier in die Haut eines männlichen Protagonisten schlüpft.
Eichen in Todesangst, Bäume, die Schmerzen empfinden, ihre Kinder stillen, alte und kranke Nachbarn liebevoll pflegen, über Duftbotschaften untereinander Warnrufe austauschen, sogar einen Sonnenbrand oder Falten bekommen können, ein Gedächtnis und ein in der Wurzel steckendes Gehirn haben. Gibt’s das?
Ebenso rasch hat Silja Ukena ihre Leser fest im Griff, unterläuft geschickt deren Erwartungshaltung, schmückt das Ermittlungsgeschehen liebevoll aus mit Lokalkolorit und beglückt durch ein ebenso unerwartetes wie dennoch stimmiges Ende. Silja Ukena: Der Eismann. Blanvalet, 381 S., 19,99 Euro
Eindringlich bemüht sich Wohlleben, den Leser für die Wunder des Waldes zu sensibilisieren. Und so liest sich das fesselnde Buch wie ein sich ständig verdichtender, manchmal scheu die Grenze zum Esoterischen streifender Krimi, der jeden Naturfreund – und nicht nur ihn – begeistern muss. Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume. Ludwig Verlag. 224 S., 19,99 Euro
Ja, sagt der Förster Peter Wohlleben, Verfasser zahlreicher Bücher über den Wald, dessen Bedürfnisse und Geheimnisse. DieHauptkommissar Kahn, 48, kinderloser se vor allem sucht Wohlleben zu ergrünSingle, einst im Anschluss an das Studium den in seinem jüngsten Werk „Das geheime in Paris nach Berlin zurückgekehrt, trauert Leben der Bäume“ und landete aus dem seiner damaligen Liebe nach, löst höchst Stand auf Platz eins der Sachbuch-Bestseleigenwillig und vorzugsweise allein die lerlisten. Zunächst gemeinsam mit Waldanliegenden Fälle und fröstelt sich gerade besuchern und dann durch universitäre durch den vorweihnachtlichen, bitterkalForschungsarbeiten an eben diesem Fasziten Berliner Winter. Zu Kahns Missfallen nosum entdeckte der von Kind auf naturwird ihm bei zwei aktuellen Todesfällen interessierte Autor eine bisher „verborgene die italienische Kollegin Laura Conti zuWelt“, die seine Sichtweise veränderte und geteilt, die mit ihrem temperamentvollen ihn nun die „alten Freunde“ mit neuen Auund kommunikativen Wesen den sarkasti- gen betrachten lässt, auch wenn das Mysschen einsamen Wolf mit der sensationel- terium „Baumkommunikation“ noch auf len Spürnase rasch zu schätzen weiß. seine Entzauberung wartet.
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literatur Sachbuch-Tipp / NordMord
Sachbuch-Tipp
NordMord
Braune Wurzeln
Krimis aus der Region
Die „Süddeutsche“ ist seit Jahrzehnten ein Schwergewicht im bundesdeutschen Pressewesen, deckt Skandale auf, löst Diskussionen aus, trägt zur Meinungsbildung bei. Eine Bedeutung, die mit dem Erscheinen der gerade einmal vier Seiten umfassenden Erstausgabe am 6. Oktober 1945 nicht absehbar war. Denn unter den Herausgebern, Redakteuren und Autoren, die im bombenzerstörten München unter primitiv anmutenden Bedingungen an die Arbeit gingen, befanden sich etliche Nazi-Schergen, die ihre Rolle im NS-Regime geschickt zu vertuschen suchten.
Olaf ist wieder da. Der zynische Stalker, der sich in „Wenn Ostfriesen sterben“ heimtückisch in das Leben der muttchenhaften Anwältin Marilene eingeschlichen hatte, setzt sein düsteres Treiben in „Götter für Ostfriesland“ fort. Denn Marilene, so hat er sich geschworen, soll sterben. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Knud von Harbou: Als Deutschland seine Seele retten wollte. 448 Seiten, dtv, 26,90 Euro
Beate Sommer: Götter für Ostfriesland. Emons Verlag, 352 Seiten, 10,90 Euro.
Wie schon im Vorläuferband gelingt es der Autorin Beate Sommer, ein feines Netz zu spinnen, wobei sie Olafs perfide Manipulationen, etwa eine schmierige Intrige gegenüber der Lehrerin Sophie, und die skrupellosen Machenschaften einer Schieberbande Knud von Harbou, gebürtiger Bremer und von antiken Kunstwerken geschickt miteiehemaliger Feuilleton-Redakteur der „Süd- nander verwebt. Dass die eingeschalteten, deutschen“, hat die frühen Jahre der Zeiaber amourös abgelenkten Kripobeamten tung gründlich analysiert. Er zeigt klug erst spät auf Touren kommen, verleiht dem strukturiert und präzise formuliert auf, wie in Leer spielenden Krimi zusätzlichen Reiz. ungehindert die „alten Kameraden“, die keinerlei Interesse an einer Aufarbeitung Das ist klug konstruiert und durchaus fesder Vergangenheit hatten, Nachrichten ma- selnd erzählt – jedenfalls weitgehend. Denn nipulieren und ihnen missliebige Themen der Spannungsbogen flacht ab, als Olaf ausblenden konnten. Fazit: Auch die „Süd- Knall auf Fall aus der Handlung verschwindeutsche“ trug dazu bei, die kritische Aus- det. Und das geschieht leider viel zu früh einandersetzung mit dem Nationalsozialis- für ein richtig gutes „mörderisches“ Finamus zu verschleppen. Eine Erkenntnis, die le, weshalb der Leser mit einem klebrig anaus heutiger Sicht überraschend ist und das mutenden Happy End („Alles war gut geganBuch so spannend macht. gen. Alles war gut.“) vorlieb nehmen muss. Peter Schulz Peter Schulz
literatur Bremer Literaturpreis
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literatur Text: Inge Zenker-Baltes
Hintergründige Groteske
Opas launige Geschichten
Bremer Literaturpreis für Henning Ahrens
Förderpreis geht an Matthias Nawrat
Wieder haben die Juroren für den Bremer Literaturpreis hart gerungen, um sich dann mit „Glantz und Gloria“ des 1964 geborenen Henning Ahrens auf einen ebenso beklemmend aktuellen wie sperrigen Roman zu einigen. „Die Rückkehr in eine fremd gewordene Heimat“ werde hier, so die Rechtfertigung, „zum furiosen Sprachabenteuer.“
wurde und sich in einer sanierten Mühle niederließ, wo er nun Oldekop und Gloria beherbergt, sowie der mächtige „Schweinemonopolist“ Kremser. Der will in der Mühle eine Großschlachterei errichten und den „zugewanderten“ Landauer vertreiben.
Eigentlich kann der Mensch nur einmal sterben. Opa Jurek scheint da eine Ausnahme zu sein. Schon als junger Mann sei er, so erzählt er den andächtig lauschenden Enkeln, „bereits tot gewesen, zum ersten Mal in seinem Leben“, als er nämlich im damals besetzten Warschau nach der Sperrstunde unterwegs war, zwei Wehrmachtssoldaten begegnete, ihnen in akzentfreiem Deutsch einen guten Abend samt Hitlergruß entbot und scheinbar selbstverständlich weiterging, obwohl ihm „das Herz bis in den Kopf hinauf“ schlug.
Im Mikrokosmos jeglicher Idylle entkleideten deutschen Provinz lässt der Autor den So präsentiert sich zu Beginn der alpvon Schlachtermeister Kremser und seitraumhaften Spurensuche des Mittvierzinen rechtsgerichteten Anhängern hochgers Rock Oldekop in Glantz, dem Ort seigepeitschten dumpfen Wutstau explodiener frühen Kindheit, ein grandioses Chaos. ren. Poet Ahrens aber versagt sich nicht, die Nur mühsam vermag man bei der Lektüwährend nächtlicher Aufmärsche gegrölten 1979 wurde Matthias Nawrat im polnire zunächst einen leichten Ärger beiseite Hasstiraden der „Pummels und Prolls“ in schen Opole geboren und kam als Zehnzu wischen, zu sehr stülpt sich der Lyriker Reime zu kleiden: „Hey Landauer, du Superjähriger mit seinen Eltern nach Deutschdem Erzähler über, was nicht selten stilisti- GAU!/ Wo ist deine Frau, du schwule Sau?“ land. Seine launige Geschichte, die sich schen Mischmasch hervorbringt. überwiegend in der alten Heimat abspielt, Ahrens’ Groteske beschwört – trotz ständi- beginnt mit der Beerdigung von Opa Jurek, Doch nach und nach erschließt sich dem ger Flucht in poetisierende Passagen – Er- dessen bunt ausgeschmückte Abenteuer beharrlich Weiterlesenden die Qualität innerungen an die finstersten Jahre deut- Nawrat launig als einer der fiktiven Enkel dieses reichhaltigen sarkastischen Gescher Geschichte. Die mit virtuoser Wucht in der Wir-Form wiedergibt und anhand genwartsromans. Oldekop, von seiner Le- aufgenommene Suche nach Herkunft, der abgründigen Familiensaga die polnibensgefährtin betrogen und für eine Zeit- nach Identität, nach Lebensgeschichten ist sche Geschichte von der Vorkriegszeit bis lang nach Kreta entflohen, fährt in seinen zugleich eine düstere, der Vergangenheit nach dem Fall der Berliner Mauer aufrollt. Heimatort, um mehr über sich zu erfahnachspürende wie die Gegenwart wertenren, auch herauszufinden, was es mit dem de Tirade. Dabei kann selbst die Mühsal Matthias Nawrat ist ein brillanter Erzähler, Brand seines Elternhauses auf sich hatte, dieser Lektüre nicht eine gewisse Faszina- sein Roman bereitet ein keineswegs oberder einst Mutter und Vater das Leben kos- tion mindern, die Henning Ahrens’ „Trip“ flächliches Vergnügen und schließt Wissenslücken. Trotz des heiteren Plaudertons, den tete. Gleichzeitig trifft dort die schöne Glo- ausstrahlt. er zur Schilderung auch des vielen Leids jeria als neue Landärztin ein. Henning Ahrens, Glantz und Gloria. ner Epoche wählt, ist die Tragik der EreigS.Fischer, 173 S., 18,99 Euro nisse in jeder Zeile spürbar. In Glantz stehen indessen zwei Personen Matthias Nawrat, Die vielen Tode unseres im Fokus: Landauer, ein ehemaliger WurstOpas Jurek. Rowohlt, 411 S., 22,95 Euro hersteller, der zum Tierschutzaktivisten
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kino Suffragette
kino Text: Wilfried Hippen
„Suffragette“
Frauen-Kampf Packend inszeniert: „Suffragette“ Im kollektiven Bewusstsein sind sie nicht viel mehr als ein Klischee: Jene Frauen, die am Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in Großbritannien für das Wahlrecht und die Gleichstellung der Frauen gekämpft haben, werden in erzählenden Werken fast immer als komische Figuren gezeichnet, als sogenannte Blaustrümpfe. Dass ihr Kampf ähnlich leidenschaftlich und verlustreich gefochten wurde wie jener gegen Rassismus oder Kolonialismus, ist kaum bekannt, weshalb ein Film wie „Suffragette“ überfällig war. Maude arbeitet in einer Londoner Wäscherei, versucht, gemeinsam mit ihrem Ehemann genug zu verdienen, um ihren Sohn großzuziehen und gerät zufällig in eine Demonstration von Frauenrechtlerinnen, die von Polizisten mit Gewalt aufgelöst wird. Eine der Aktivistinnen arbeitet im gleichen Betrieb und durch sie lernt Maude auch andere Frauen kennen, die den Widerstand organisieren. Die Drehbuchautorin Abi Morgan hat Szenen entwickelt, in denen für die Zuschauer von heute nachvollziehbar deutlich wird, wie nach und nach das emanzipatorische Bewusstsein von Maude geweckt wird. Bald ist sie eine der radikalen Aktivistinnen, und der Preis, den sie dafür zahlen muss, ist hoch. Sie kommt ins Gefängnis, verliert ihre Arbeit, ihren Mann,
ihren Sohn – und diese Opfer werden nicht melodramatisch verklärt, sondern machen deutlich, mit welchen Mitteln sich das System gegen diese emanzipatorische Bewegung zur Wehr setzte. Dagegen feiert der Film die Solidarität unter den Frauen. Geschickt werden reale und fiktive Personen und Vorkommnisse miteinander vermischt. So hat Meryl Streep einen kurzen Auftritt als Emmeline Pankhurst, eine der einflussreichsten Fürsprecherinnen der Bewegung, und den dramaturgischen Höhepunkt des Films bilden die historischen Geschehnisse auf dem Epsom-Derby von 1913, bei dem die Suffragette Emily Davison ums Leben kam. „Suffragette“ hat nichts museales an sich, sondern ist statt dessen packend inszeniert. Das Produktionsdesign wirkt von Ausnahmen abgesehen (bei wenigen Straßenszenen wurden erkennbar mit dem Computer gearbeitet) authentisch und der Film ist bis in kleine Nebenrollen hochkarätig besetzt. Carey Mulligan gelingt es eindrucksvoll, Maudes Entwicklung von einer sich den Männern in ihrem Leben unterordnenden zu einer selbstbewusst für ihre Rechte kämpfenden Frau intensiv und glaubwürdig darzustellen. Helena Bonham Carter spielt ähnlich inspiriert eine altgediente Kämpferin. Kinostart: 4. Februar
kino DVD-Tipp / Demnächst
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tipp
„Valley of Love“
„Hail Caesar!“
Neu auf DVD Demnächst im Kino „Boulevard“ (Kinostart 21. 1.) von Dito Montiel ist der letzte Film des Schauspielers Robin William, entstanden etwa ein Jahr vor seinem Suizid. Die Geschichte von einem älteren Mann, der sich in einen jungen Stricher verliebt und versucht, ihn aus dem Milieu zu holen, ist nicht sehr originell. Aber wenn Williams hier einen zutiefst traurigen Mann spielt, der zu sanftmütig ist, um zu erreichen, was er will, dann hat dies durch das Schicksal von Williams mehr Gewicht, als auch ein viel besserer Regisseur als Montiel mit rein filmischen Mitteln hätte erreichen können. „Valley of Love“ (21. 1.) von Guillaume Nicloux ist zugleich Kammerspiel und Roadmovie. Isabelle Huppert und Gérard Depardieu verkörpern zwei bekannte französische Schauspieler, die zusammen ein paar Tage im Death Valley in Kalifornien verbringen, weil ihr gemeinsamer Sohn, der sich vor kurzen umgebracht hat, es in seinen Abschiedsbriefen von ihnen verlangte. Beide spielen nicht unbedingt sich selbst, aber doch jene Film-Persönlichkeiten, die sie als zwei der besten Schauspieler ihre Generation über all die Jahren geworden sind. Das ist bewegend, spannend und grandios inszeniert. Ein früher Höhepunkt des Kinojahrs! In seinem Dokumentarfilm „Dirigenten“ (28. 1.) hat Götz Schauder auf einem internationalen Wettbewerb in Frankfurt ein
„Der Marsianer“ paar junge Maestros begleitet. So ist dies ein Mischung aus Musik- und Sportfilm geworden, denn es gibt eine Vorrunde, ein Halbfinale und am Schluss des Films einen Sieger. Dieser Dramaturgie konnte sich der Filmemacher kaum verweigern, aber er zeigt auch, wie komplex das Zusammenspiel zwischen Musikern und Dirigenten ist. Mit „Hail Caesar!“ (18. 2.) haben die CoenBrüder wieder eine historische Tragikomödie über die Filmbranche gedreht. Josh Brolin spielt einen Büttel, der im Hollywood der 50-er Jahre von den Studios dafür bezahlt wird, dass Stars nicht ungewollt in die Schlagzeilen kommen. Während der Dreharbeiten eines teuren Sandalenfilms verschwindet einer der Hauptdarsteller. Er muss wieder zurück vor die Kamera – um jeden Preis. „Mustang“ (25. 2.) von Deniz Gamze Egüven erzählt von fünf Schwestern, die wie Wildpferde wirken, bis sie eingepfercht werden. Sie leben in einem kleinen türkischen Dorf an der Schwarzmeerküste, und die Familie versucht alles, um ihren Willen zu brechen und sie für ein enges Leben nach überholten Traditionen abzurichten. Doch die jungen Frauen wehren sich mit Freiheitsliebe und Courage. „Mustang“ ist mit seiner fundierten Kritik daran, wie Frauen heute wieder in der Türkei behandelt werden, ein immens politischer Film. Vor allem ist er aber ein mitreißend erzähltes Drama.
Robinsonade im All Einerseits ist „Der Marsianer“ Science Fiction im besten Sinne des Wortes. Die Erzählung basiert auf der ein paar Jahre weitergedachten, aber grundsätzlich heutigen Wissenschaft und Technologie. Und diese wird so realistisch und plausibel präsentiert, dass sie sehr glaubwürdig wirkt. Kein Wunder: Die literarische Vorlage von Andy Weir war in Deutschland als das „Wissensbuch des Jahres“ ausgezeichnet worden. Aber dieser Film ist auch eine typische Robinsonade: Mark Watley strandet auf dem Mars, als eine NASA-Mission abgebrochen wird. Er wird für tot gehalten und zurückgelassen. Mit viel wissenschaftlichem Wissen, Einfallsreichtum und Überlebenswillen gewinnt er chemisch Wasser, zieht Kartoffeln heran und versucht, zur Erde zurückzukehren. Matt Damon wirkt in der Titelrolle so intelligent, stoisch und bodenständig, dass Regisseur Ridley Scott auf jede sonst übliche heroische Überhöhung, etwa durch eine Filmmusik voller Pathos, verzichten kann. Stattdessen beeindruckt er mit Bildern, die die unendliche Weite des Weltraums einfangen und den „Marsianer“ wie ein Staubkorn wirken lassen. – Verkauf ab 18. Februar.
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kolumne Nachgedacht 51 foyer
Nachgedacht Text: Stephan Cartier
D
ie freie Wildbahn des modernen, also domestizierten Mannes besteht aus Klickparkett zum Selbstverlegen. Hier kann er Meter um Meter beweisen, dass er der Welt den Boden bereitet. Auch beim Sägen einer Küchenarbeitsplatte beweist sich der Herr im Haus gegenüber der Natur als Sieger. Den wahren Kampf ums Überleben führt der Heimwerker aber kopfüber mit der Bohrmaschine im Fenstersturz. Halterungen müssen an diesem stahlharten Untergrund befestigt werden. Nur der liebe Gott weiß, warum er Gardinenstangen erfunden hat. Vielleicht, um die männliche Affektkontrolle zu testen. Oder einfach als Strafe für einen schwachen Moment im Paradies.
Dübeleien Dabei sind es weniger die körperlichen Einschränkungen, die hier entlarvt werden. Was der Frühmensch mit bloßer Faust bewerkstelligen musste, erledigt der Homo sapiens ja mit elektrisch anspruchsvollem Werkzeug. Man ahnt, warum in den Höhlen der Neandertaler keine Hinweise auf Gardinen gefunden wurden.
stellt sich nicht mehr. Es herrscht blanker Hass aufs Dasein. Den Zuschauerinnen solcher Szenen versagt meist das Verständnis für dieses Verhalten. Man sei ja „außer sich“, lautet der Vorwurf. Und sofort stellt sich auch ein schlechtes Gewissen ein, weil es einem scheinbar akut an Kultur fehlt.
Viel gravierender sind die psychischen Defizite, die sich beim Heimwerken offenba- Vielleicht trifft aber der Vorwurf auch gar ren, wenn es anstrengend wird. Der Mann nicht zu, und man ist in dieser Ausnahmesimit Baumarkt-Funktions-Overall mag sich tuation nicht außer, sondern gerade in sich. noch so weit von seinem Vorgänger im Bä- Der Zuchtmeister des Unbewussten, Sigrenfell fortentwickelt haben. Im Kampf mit mund Freud, hat in seiner wunderbaren dem nackten Material fällt er ab einem be- Schrift über „Das Unbehagen in der Kultur“ stimmten Grad des 1930 so unschuldig Wer das nicht sehen möchte, Misslingens rasch nüchtern über die um mehrere Stufen kann ja die Gardinen zuziehen. Stabilität der ZiviEs gibt nichts Undankbareres, als in der Menschwerdung lisation formuliert: schwindelnder Höhe auf einer Haushalts- zurück. Der Schlagbohrer wird zur Keule. „Das gern verleugnete Stück Wirklichkeit leiter ohne festen Halt vier kleine, dicht Plötzlich zählt nur noch der Sieg. Das Loch hinter all dem ist, dass der Mensch nicht ein beieinanderliegende Bohrungen im Beton muss in den Beton. Es muss! sanftes liebebedürftiges Wesen ist, das sich versenken zu müssen. Hier sind Kraft und höchstens, wenn angegriffen, auch zu verKonzentration gleichermaßen gefordert, Tut es aber nicht. Das Bohrloch wird nicht teidigen vermag, sondern dass er zu seinen Augenmaß und gesunde Härte. Im Gruntiefer, dafür aber breiter. Selbst der Dübel Triebbegabungen auch einen mächtigen Ande genommen ist es eine philosophische wackelt, von der Schraube darin gar nicht teil von Aggressionsneigung rechnen darf.“ Übung unweit der Meditation. Denn die zu reden. Über die gezischten KraftausBegegnung des Individuums mit dem har- drücke und Flüche ist Mann schnell hinDer Mensch zeigt sich in diesen Ausnahten Anderen des Seins (vulgo: Beton) zeigt aus. Danach wird die Wand mit der flachen mesituationen, wie er wirklich ist: menschihm seine Grenzen auf und führt es darauf Hand bearbeitet, später kommt die Faust lich. Wer das nicht sehen möchte, kann ja zurück, was es wirklich ist: schwach, hilf- zum Einsatz. Selbst Tritte gegen unschul- die Gardinen zuziehen. Wenn er geschafft los und deswegen aggressiv. dig herumstehendes Mobiliar sind möghat, die Halterungen anzubringen. lich. Die Frage, warum es Gardinen gibt,
foyer 52
rollenspiel
: Rollenspiel
(red) Carmen Emigholz, seit 2007 Kulturstaatsrätin der Freien Hansestadt Bremen, ist in den Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft gewählt worden. Die rund 1400 Mitglieder der vor 40 Jahren gegründeten bundesweiten Vereinigung, die nicht an Parteien, Kirchen oder Gewerkschaften gebunden ist, setzen sich für die Entwicklung der Kulturpolitik ein.
(ps) Der Titel weckt die Vorfreude auf laue Abende: Mit „SommerNacht“ präsentiert Günther Grollitsch in der Schwankhalle Bremen ein Tanztheaterstück, das er gemeinsam mit Tänzern von u.a. von „tanzbar_bremen“ einstudiert hat. Inspiriert von der Komödie „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare entwickelt der österreichische Tänzer und Choreograf Szenen um Macht und Mani„Diese Wahl ist eine große Ehre für mich“, pulation, in denen Traum und Realität zu erklärte die Bremer Staatsrätin, die bunverschwimmen scheinen, wobei er „Liebe, desweit in verschiedenen kulturpolitischen Triebe, Herz und Schmerz“ mit absurdem Netzwerken mitwirkt. „Ich freue mich auf Humor à la Monty Python kombiniert den Austausch mit den anderen Mitglie(Premiere 4. März, 20 Uhr, weitere Vorsteldern, bei dem ich meine Erfahrungen ein- lungen 5., 6. und 8. März). bringen kann. Sicherlich werde ich auch interessante Anregungen für Bremen von Grollitsch, der zu den Mitbegründern des den Treffen mitbringen können.“ Bremer „ steptext dance project“ gehört, absolvierte seine Tanzausbildung an der Die Kulturpolitische Gesellschaft, der Hochschule der Künste Frankfurt am Main Akteure aus den Bereichen Kulturarbeit, und der Rotterdamse Dansacademie, Kunst, Politik, Wissenschaft oder Publistudierte bei Erick Hawkins, David Howard zistik angehören, will neue Leitbilder und und Alvin Ailey in New York und gehörte Zielsetzungen für Kulturpolitik entwickeln. u.a. der Tanzcompagnie des Bremer TheIhre Mitglieder verstehen sich als Arbeits- aters an. Bekannt wurde er auch durch gemeinschaft, die sich in den alten und Festivals wie „outnow!“ oder „eigenARTig“. neuen Bundesländern für eine zeitgemäße Grollitschs Arbeiten waren bereits in den und demokratische Kulturpolitik engaUSA, Schweden, Israel und Südamerika zu giert, damit Kunst und Kultur die ihr ansehen. Gegenwärtig läuft seine Choreogragemessene Förderung in der Gesellschaft fie zum Musical „My Fair Lady“ am Theater erfahren können. Osnabrück.
rollenspiel 53 foyer
(red) Johnny Cash, Deep Purple, The Who – die Bremer Fotografin Jutta Vialon hat sie und viele andere Musikstars der 60-er und 70-er Jahre fotografiert. Ihre prominenten Motive fand sie im „Beat-Club“ von Radio Bremen, jener heute schon legendären TVSendung, der seinerzeit Tausende von Teens hüben wie drüben entgegenfieberten. Die gebürtige Berlinerin Jutta Vialon (19172004), die ab Mitte der dreißiger Jahre in Bremen lebte, stand dabei regelmäßig mit ihrer Kamera hinter den Kameras und nahm die von Go-Go-Girls umringten und der unvergleichlichen Uschi Nerke im SuperMinirock angesagten Musikstars auf. So entstanden außergewöhnliche Aufnahmen mit hoher Authentizität, die gut 30 Jahre lang fast vergessen auf dem Dachboden ihres früheren Hauses im Bremer Ostertor lagen, bis der gut sortierte Nachlass dem Bremer Staatsarchiv übergeben wurde. Dort wurde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des „Beat-Clubs“ gemeinsam Radio Bremen die Idee für eine Ausstellung entwickelt, die noch bis zum 26. Februar unter dem Titel: „The Beat Goes On“ zu sehen ist. Jutta Vialon, die ein eigenes Fotostudio besaß, hatte von 1948 bis 1976 als Fotografin für Radio Bremen gearbeitet.
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kulturkalender
KULTURTERMINE
Premierendaten
................................................... Stadttheater Bremerhaven
15. Januar bis 15. März 2016
................................................... Theater Bremen 16. 1. (S) Christiane Renziehausen: Rich Kids. Brauhauskeller 13. 2. (M) Alban Berg: Wozzeck. Theater am Goetheplatz 26. 2. (S) Tracy Letts: Eine Familie (August: Osage County). Theater am Goetheplatz 3. 3. (S) Henrik Ibsen: Nora oder Ein Puppenheim. Kleines Haus 5. 3. (S) Projekt von kaincollectiv & sputnic: Out of Control. Moks
................................................... bremer shakespeare company 19. 2. (S) William Shakespeare: Macbeth. Theater am Leibnizplatz
16. 1. (S) Regine Wroblewski: Arthur in anner Umständen. Kleines Haus 30. 1. (M) Leo Fall: Madame Pompadour. Großes Haus 19. 2. (S) nach Ingmar Bergmann: Szenen einer Ehe. Kleines Haus 20. 2. (S) Ödön von Horváth: Der jüngste Tag. Großes Haus 5. 3. (M) Manfred Gurlitt: Wozzeck. Großes Haus
................................................... Staatstheater Oldenburg 24. 1. (S) Rolf Lappert: Pampa Blues. Kleines Haus 6. 2. (M) Philip Glass: Satyagraha. Großes Haus 13. 2. (S) Martin Laberenz (Regie): Ein neues Stück. Exerzierhalle 20. 2. (S) Ferdinand von Schirach: Terror. Großes Haus 27. 2. (S) nach Homer: Odyssee (UA). Kleines Haus 5. 3. (T) Bill T. Jones/Antoine Jully: D-Man in the Waters/ Generation Y. Großes Haus (Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. Januar
BREMEN
...................................... Theater Bremen Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Peter Grimes Jan. 15.; Feb. 4. Maria de Buenos Aires Jan. 17., 20., 24. (18 h); Feb. 6., 12.; März 5.
Pünktchen und Anton Jan. 18.+19.+25. (jew. 10 h); Feb. 7. (11 h), 12.+19.+29. (jew. 10 h) Gift. Eine Ehegeschichte Jan. 19. (18 h), 28.; Feb. 21. (18 h) Kleiner Mann – was nun? Jan. 21., 29.; Feb. 3. (z.l.M.) Das Schloss Jan. 22.; Feb. 5., 18. (z.l.M.) Die Zauberflöte Jan. 23. (z.l.M.) Boxom Jan. 30. Die zehn Gebote (WA) Jan. 31. (18 h) Rigoletto Feb. 7. (18 h) Wozzeck Feb. 13. (P), 20., 25., 28. (15.30 h); März 4., 9. Carmen Feb. 19. Eine Famile (August: Osage County) Feb. 26. (P); März 2., 11. Eine italienische Nacht Feb. 27.; März 13. (18 h/z.l.M.) Der fliegende Holländer (WA) März 6. (18 h) Carmina Burana März 12. (P)
Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Medea (WA) Jan. 16., 28.; Feb. 10., 20. Belleville Jan. 17.+31. (jew. 18.30 h), 29.; Feb. 3., 12., 14. (18.30 h/z.l.M.) Der Idiot Jan. 18. (19 h/z.l.M.) Die Schutzbefohlenen Jan. 20.; Feb. 9. Die Zeit der Kirschen Jan. 21.; Feb. 24. Istanbul Jan. 22., 30.; Feb. 5., 6., 11. Pornographie Jan. 23., 27.; Feb. 4., 13., 28. (18.30 h) Verbrennungen Jan. 24. (18.30 h) Nostalgie 2175 Jan. 25.; Feb. 7. (18.30 h), 25. Buddenbrooks Jan. 26. (19 h/z.l.M.) The Art of Arriving (WA) Feb. 2.+19.+27. (jew. 19 h) Verzehrt (Consumed) Feb. 18. Jetzt musst Du springen Feb. 21. Einer flog über das Kuckucksnest Feb. 26. Nora oder Ein Puppenheim März 3. (P), 12.
kulturkalender
Moks
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Urban Priol Jan. 21.
GLOCKE Jugendkonzert „Composer Slam“
Nachtgeknister Jan. 17. (16 h),
Jan Vogler & Martin Stadtfeld Jan. 23.
März 5.
19.+21.+22.+25.+26. (jew. 10.30 h)
Bremer Literaturpreis 2016 Jan. 24. (18 h)
Max Raabe solo März 5.
Traurig und fröhlich ist das Giraffenle-
Giora Feidman & Rastrelli Cello Quartett
Glenn Miller Orchestra directed by Wil
ben Feb. 3.+4.+5.+9.+10.+11.+15.+16. (jew.
Jan. 26.
Salden. März 6. (18 h)
10.30 h), 7.+13. (jew. 16 h)
Der kleine Prinz – Das Musical Jan. 27.
Nigel Kennedy + Russische Kammerphil-
Out of Control März 5. (P)
4. Philharmonisches Kammerkonzert Cap- harmonie St. Petersburg März 10. pella Andrea Barca + Sir András Schiff
GLOCKE Spielraum „Weitgereist“ März 12.
Brauhauskeller
(Klavier und Leitung). Jan. 28.
(10 h)
(jew. 10.30 h), 7.+13. (jew. 19 h)
GLOCKE Ohrwurm für Familien „Seelen-
musica viva – Operettengala März 13.
Das große Heft Feb. 20.
verwandtschaften“ Jan. 31. (10.45 h)
(15.30+19.30 h)
Julia Fischer Jan. 31. (19 h)
8. Philharmonisches Konzert Bremer Phil-
...................................... bremer shakespeare company Theater am Leibnizplatz
6. Philharmonisches Konzert Bremer Phil- harmoniker März 14., 15.
Rich Kids Jan. 17.+24.+27.+28.+30. (jew. 19 h) Benefizkonzert Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Jan. 30. Hikikomori Feb. 3.+4.+9.+10.+11.+15.+16.
Tel. 04 21 – 50 03 33 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Der Sturm Jan. 15. Wie es euch gefällt Jan. 16., 30.; Feb. 12., 26. Alvaro Solar: Männerfreundschaft Jan. 22. König Lear Jan. 23.; Feb. 13. Doktor Faustus Jan. 24. (18 h); Feb. 5., 27. Maria Stuart Jan. 28.; Feb. 28. (18 h) Wassergeräusch Jan. 29. Romeo und Julia Feb. 4., 11. Wie es Will gefällt Feb. 6. Stückwerk Bremen: Machtspiele Feb. 15. Macbeth Feb. 20. (P), 25. Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie Feb. 24.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen März 12.
harmoniker Jan. 31. (11 h); Feb. 1., 2. men Feb. 4., 5.
...................................... Musical Theater Bremen
Orchester & Chor der Universität Bremen
Tel.: 0421 – 33 37 555
Feb. 6.
Tickets: www.musicaltheater-bremen.de
musica viva Feb. 7. (15.30+19.30 h)
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
GLOCKE Familienkonzert „Die Bremer
St. Petersburg Festival Ballet: Dornrös-
Stadtmusikanten“ Feb. 7. (11 h)
chen Jan. 16. (15 h)
Chinesischer Nationalcircus Feb. 8.
St. Petersburg Festival Ballet: Schwanen-
Mnozil Brass Feb. 9.
see Jan. 16. (19.30 h)
Ralf Schmitz Feb. 12.
Musical StarNights Jan. 17. (19 h)
Salut Salon Feb. 13.
Night of the Dance Jan. 22.
Bibi Blocksberg Feb. 14. (14 h)
Russian Circus on Ice Jan. 23.
NDR-Sinfonieorchester Thomas Hengel-
Hans Klok Jan. 29., 30. (15+20 h), 31. (15+19 h)
brock, Dirigent. Feb. 19.
Das Russische Nationalballett aus Moskau:
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bre-
GLOCKE Spezial Nina Attal Feb. 20.
Schwanensee Feb. 4. 7. Philharmonisches Konzert Bremer Phil- Celtic Woman Feb. 5. harmoniker Feb. 22., 23. Elvis – Das Musical Feb. 7. Dr. Eckart von Hirschhausen Feb. 24.
Sinatra & Friends Zum 100. Geburtstag
Konstantin Wecker Feb. 25.
von Frank Sinatra. Feb. 10.
Hannes Wader Feb. 26.
Peter Kraus & Band Feb. 18.
Wiener Klassik Feb. 27.
Phantom der Oper Feb. 20. (19 h)
Orchester der Musikfreunde Bremen Feb.
Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de
Stefan Gwildis Feb. 24.
28. (19 h)
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Jürgen von der Lippe Feb. 26., 27.
5. Philharmonisches Kammerkonzert In-
Mozart Superstar – Das Musical Feb. 28.
geborg Danz (Mezzosopran), Leonard El-
(19 h)
Schachnovelle Feb. 29.
...................................... Glocke Wiener Klassik Jan. 16.
GLOCKE Spielraum „Musik im Spiel“ Jan. schenbroich (Cello), Gerold Huber (Kla16. (10 h) vier). Feb. 28. (20 h) GLOCKE backstage Besucherführung Jan. GLOCKE Sonderkonzert Europäischer 16.; Feb. 27. (jew. 14 h) Klavierwettbewerb 2016 März 1. (19 h) GLOCKE Spezial Joachim Król + Etta Scollo & Ensemble Jan. 17.
Jugend forscht März 3. (15-18 h), 4. (12-17 h) ABBA today – A tribute to ABBA März 5. Die Prinzen „25 Jahre auf Bewährung.“ März 7.
Marlene Jaschke März 2.
Ballet Revolución März 11., 12. (15+20 h),
GLOCKE Vokal Simone Kermes März 4.
13. (14 h)
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kulturkalender
Opernrätsel (mpg) Vorlage für das Libretto der gesuchten Oper war eine berühmte Tragödie von William Shakespeare, bei der es um Liebe und Treue geht. Ein Stoff, der seit jeher die Künstler inspiriert hat, unter anderem auch Sergeij Prokofjew, der dazu eine Ballettmusik verfasste. Der Dichter Gottfried Keller verarbeitete den Stoff zu einer Novelle, verlegte aber die Handlung in die Schweiz. Der Komponist der Oper war zu Lebzeiten sehr berühmt und erfolgreich. 1792 wurde er zum Kapellmeister des Mailänder Doms ernannt, ab 1804 päpstlicher Kapellmeister. 1812 ging er nach Neapel, wurde dort Direktor der königlichen Musikschule und komponierte fleißig weiter, weshalb ein umfangreiches Oeuvre vorliegt, das jedoch kaum bekannt ist. Denn ihn ereilte das bedauerliche Schicksal, dass seine Werke am Ende seines über 80 Jahre währenden Lebens nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprachen. Spätestens mit dem Auftreten von Giacomo Rossini geriet sein Schaffen endgültig in Vergessenheit. Mit ihm starb gewissermaßen einer der letzten Vertreter der neapolitanischen Schule. Wie heißt der Lehrer von Vincenzo Bellini und Gaetano Donizetti, um nur zwei seiner Schüler zu nennen? Und wie lautet der Titel der Oper, in der ihr männlicher Hauptdarsteller den Schatten seiner vermeintlich gestorbenen Geliebten anruft, was E.T.A. Hoffmann von „der unbeschreiblichen Macht der unwiderstehlichsten Wirkung auf jedes empfängliche Gemüt“ schwärmen ließ? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 112 lautet „Carmen“ von Georges Bizet. Gewonnen haben: Detmar Dirks, Großenkneten Christof Eschenröder, Bremen Barbara Elisabeth Hahn, Oldenburg Benji Hund, Delmenhorst Martina Huntemann, Delmenhorst Rolf-Peter Köpp, Bremerhaven Ulrike Mohrmann, Oldenburg Dagmar Mönchmeyer, Delmenhorst Hannelore Mühlenbruch, Bremen Björn Pyka, Bremerhaven Gisela Rätzer, Bremen Hanna Reysen, Bremerhaven Christa Strebe, Loxstedt Kurt Schmerbach, Stuhr Firous Shikhzadeh, Berlin
...................................... wildwechsel SCHAUSPIEL
31. Bremer Karneval „Die Reise“: Einheizen im Moments Jan. 29. Songs & Whispers Circuit 01/2016 Jan. 31. Schaulust, Im Güterbahnhof, Tor 48 Denis Fischer „Happy Birthday, Herr Tel. 0421 - 40 889 778 Presley.” Feb. 5. Der Schlüssel zum Fahrstuhl Record Release Party mit Van Dyck Inc. Groteskes Kurzdrama von Agota Kristof. Feb. 12. 4. + 5. März 20 Uhr HfK Semester-Abschlusskonzert Feb. 16. jazzmoments & MIB präsentieren: Dop. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pelkonzert Ilja Weigel Trio und Konrad Ensemble Weser-Renaissance Schwenke Quartett Feb. 17. „Cello-Loop“ Stephan Schrader CD-ReKonzertreihe 2015/16: Leopold I. (1640lease-Konzert. Feb. 19. 1705), Kaiser und Komponist. Leitung: Felix Elsner „on the jazzy side of pop“: Manfred Cordes Special Duo Nights: Best of 90’s Feb. 21. Missa pro defunctis Totenmesse für die Sparkasse in concert/Nordwestradio präKaiserin. Kulturkirche St. Stephani, Bresentieren: Nels Cline & Julian Lage (USA). men. März 10. (20 h) Febr.23. Il Sagrificio d’Abramo Oratorium. UnWolfgang Schorlau liest: „Die schützende ser Lieben Frauen Kirche, Bremen. April Hand – Denglers achter Fall.“ Feb. 24. 21. (20 h) Songs & Whispers Circuit 02/2016 Feb. 28. Ed Kröger Quintett Beginn der Frühjahrs...................................... Tournee. März 2. DKV-Residenz women in (e)motion-Festival: Holler my in der Contrescarpe Dear „Oh, Lonesome me.“ März 5. Tel. 04 21 – 3 22 90 women in (e)motion-Festival: Ruthie Fo„Klassische Saitensprünge“ mit dem Duo ster (USA) März 7. Gorbatschow & Freund. Jan. 29. (18 h) women in (e)motion-Festival: Anna-Lena „Hamburger Barock“ mit dem Trio Schnabel-Quartett / Julia Kadel März 8. Wendler. Feb. 5. (16 h) Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) ...................................... „Funkelnde Preziosen der Romantik“ mit Sendesaal Bremen Anna Zassimova. Jan. 31. Bürgermeister-Spitta-Allee 45 „Die Kreutzsonate“ mit Slawomir Saranok & Júlia Pusker. Feb. 28.
Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67
[email protected]
...................................... Club Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Felix Elsner „on the jazzy side of pop“: The Music of Björk (Premiere). Jan. 17. Antonio Andrade Duo Flamenco. Jan. 22. Moments & MIB präsentieren: Afro-Cuban Jam-Session mit SonLindo Jan. 23. jazzmoments & MIB präsentieren: Lutz Büchner/Detlev Beier Duo und jazzSmells Jan. 27.
www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Auf schwarzen und weißen Tasten III: Joseph Moog Jan. 16. musica assoluta: Jewish Life Jan. 17. (18 h) Musik aus Holland: Batik Jan. 21. Pablo Held Trio Jan. 22. saltarello: Blaz Sparovec Jan. 23. Tord Gustavsen feat. Simin Tander Jan. 27. IntoNation – Tango! Jan. 30. (19 h) konzert im dunkeln: Ola Onabule Feb. 5.
amaryllis 3X3: Amaryllis Quartett Feb. 7. (17 h)
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Yuri Honing Acoustic Quartet Feb. 11. Chloe Charles und Band Feb. 12.
Jan Kobow & Christoph Hammer: Schuberts Winterreise. Feb. 13. residenz@sendesaal: The Berlin Oboe Quartet Feb. 18. Europäischer Klavierwettbewerb Bremen: Eröffnungskonzert: Klavierabend mit dem Duo Tal & Groethuysen Feb. 20.
ne), Ann-Katrin Eisold (Violoncello), Lydia Hammerbacher (Klavier). März 18. (20 h) Orgelführung Eindrücke, Erklärungen und Klangbeispiele an der gereinigten und neu intonierten Beckerath-Orgel mit Tim Günther (ca. 80 Minuten). März 20. (15.30 h)
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Buntentorsteinweg 112 Tel. 04 21 - 520 80 70 Uwaga Frei nach Mozart, Mahler & Co. www.schwankhalle.de März 6. (18 h) Eva Meyer-Keller „Death is certain“ im Romy Camerun singt Monk und Hersch. Rahmen von „Explosive“. Jan. 15.+16. März 11. (jew. 19 h) konzert im dunkeln: vision string quartet Kat Válastur „Ah! Oh!“ Jan. 16. (20 h), 17. März 12. (19.30 h) (19 h) Simon Toldam Trio März 13. Ivo Dimchev „I-On“ Jan. 21.+22. (jew. 20 h) residenz@sendesaal: Elisabeth Kufferath Ivo Dimchev & HfK Bremen „Offus“ Jan. 26. (20 h) solo März 15. Sauna am Deich Jan. 29.+30. (jew. ab 17.30 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ksenia Ravvin & Kristina Veit „Rockin(son)g“ Jan. 29.+30. (jew. 20 h) Kulturkirche St. Stephani Aughterlony, Livingstone, Rowe „Superwww.kulturkirche-bremen.de natural“ Feb. 12.+13. (jew. 20 h) Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 Klank „The Shape of Jizz to Come“ Feb. (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) 12.+13. (jew. 21 h) 18. Bremer Klezmernacht Die Bremer Turbo Pascal „Algorithmen“ Feb. 19.+20. Formation Klezgoyim lädt ein. Zu Gast: (jew. 20 h) Ensemble „Kol Kedem“ (Israel). Jan. 15. MIBnight Jazzfestival Feb 25. bis 27. „Laut und Luise“ Benefiz-Matinee der Markus&Markus „Peer Gynt“ März 11.+12. Bremer Philharmoniker. Kammermusik (jew. 20 h) von Leroy Anderson, Fritz Kreisler, Astor Solodurchgänge: Feb. 21. bis 28. (jew. 10 h)
schwistergruppen/des Vereins „Stimme
...................................... Kunsthalle Bremen
e.V.“ Feb. 7. (11 h)
Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0
Antonin Dvorak: Requiem Bremer Erst-
Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h
aufführung in der Kammermusik-Fas-
Thomas Hirschhorn Bis 17. Jan.
Piazolla u.a. zugunsten der Bremer Ge-
sung. Einrichtung: Joachim Linckelmann; Regisseure des Lichts Bis 14. Feb.
foyer 57
...................................... Gerhard-Marcks-Haus Tel. 04 21 - 32 72 00 | www.marcks.de im Atelierhaus Roter Hahn, Gröpelinger Heerstraße 226, 28237 Bremen Mo-Fr 9-18 h Forever young Gertrud Schleising bittet Gerhard Marcks zum Tanz. Bis 29. Jan. Der Weg nach Gröpelingen ist lang: Waldemar Otto 7. Feb. bis 29. April im Haus der Bürgerschaft: Der Westen zeigt’s Euch! Kinder und Jugendliche aus Gröpelingen zu Gerhard Marcks. 18. Feb. bis 22. April
...................................... Wilhelm Wagenfeld Haus Am Wall 209 | Tel. 04 21 – 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „Die Entdeckung der Dinge. Fotografie und Design“ Bis 3. April
...................................... Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Tel. 04 21 – 33 88 222 www.museen-boettcherstrasse.de Per Kirkeby Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art. 7. Feb. bis 5. Juni
...................................... Übersee-Museum Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 www.uebersee-museum.de Faszination Wale Bis 24. April
...................................... Weserburg | Museum für moderne Kunst
Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de Videokunst Förderpreis Ab 20. Feb. Kammer Sinfonie Bremen; Dirigent: Tim Gestatten, ich bin dein Schatten! kek KinÖffentliche Führung Regisseure des Günther. März 6. (19 h) dermuseum. Bis 14. Feb. Lichts. 31. Jan. (15 h) Missa pro defunctis Totenmesse für die ter Hell Werke aus der Sammlung BöckKunst und Kleinkind Führung für Eltern Kaiserin. Ensemble Weser-Renaissance, mann. Bis 10. April Leitung: Manfred Cordes. März 10. (20 h) und ihren Nachwuchs. 9. Feb. (10 h) Junge Sammlungen 03 Sammlung Ivo Kindersamstag Ausstellungsrundgang und Wessel. Bis 22. Mai Trio Axis Frühlings-Konzert mit Werken von Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn, Werkstattaktion. 13. Feb. (11.30 bis 13 h) Leuchte! Designikone im Licht der Kunst. Ab 12. März Kunsthalle/Lounge Letztes Jahr in MariErwin Koch-Raphael (Uraufführung) u. Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de enbad. Kostenfrei. 3. März (18 h) a. Ausführende: Gabriele Mele (VioliSolisten; Bremer Kantorei St. Stephani;
Letztes Jahr in Marienbad Bis 13. März
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...................................... ...................................... ...................................... Focke-Museum Overbeck-Museum HAVEN HÖÖVT Vegesack Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 699 600-0 www.focke-museum.de Fußball. Halleluja! Bis 28. März Gläser des Jugendstils Seit 12. Januar (Foto oben)
Tel. 04 21 – 66 36 65 Kunstschaufenster Tägl. 11-18 h (außer Mo) Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Natur und Abstraktion 24. Jan. bis 3. April Wind, Wasser und Mee(h)r
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Kulturbüro Bremen Nord Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Café K Kito Rotes Kreuz Krankenhaus Tel. 04 21 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, SaSo+Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h Ans Licht! – Teil 2 Kunst aus dem Magazin der Sammlung Städtische Galerie Bremen. 17. Jan. bis 7. Mai
Vika Goes Wild Jan. 16. Nils Straatmann Jan. 22. Senay Duzcu Jan. 23. Henning Venske Jan. 29. Annette Kruhl Feb. 5. Friedemann Weise Feb. 5.
...................................... Die Produzentengalerie
RAUM für Handwerk und Design
Ostertorsteinweg 68/69 | Mo-Fr 12-18.30 h, Sa 11-16 h Gestalter vor Ort: Tale Jo König Buchpräsentation: „Almanach besonders charmanter Daseinsformen.“ 6. Feb. (13+15 h) Caroline Krose: Hämmern, glühen, löten, beizen – Alltagsobjekte aus Silber. 5. März (11-16 h) (Foto oben)
Simone Solga Feb. 13. Jaimi Falkner & Jack Broadbent Feb. 14.
Am Speicher XI 1 | 28217 Bremen www.hafenmuseum-speicherelf.de „Temporary Still lifes“ Fotografie von Ben Gowert (Münster). 31. Jan. (Eröffnung 11 h) bis 28. März
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17
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...................................... Kunstschau Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Vereinbarung „Faszination Nordsee“ Das Meer als Lebensader. Verlängert bis 14. Feb. (in modifizierter Form) „Hanseatische Malerinnen um 1900“ Ab 6. März
Joco Feb. 18. Joy Flemming Feb. 19. Idil Baydar Feb. 26. Stephan Sulke Feb. 27. Lüder Wohlenberg März 4. Sebo März 5.
Bürgerhaus Vegesack
FISCHERHUDE ...................................... Otto-Modersohn-Museum In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de
Fips Asmussen Feb. 20. De Bluus Bremers März 5.
Kulturbahnhof Vegesack Lisa Fitz März 11.
...................................... Hafenmuseum Speicher XI
LILIENTHAL
Hieronymus März 12.
...................................... Haus Kränholm Auf dem Hohen Ufer 35/35a 28759 Bremen | Tel. 04 21 - 69 21 28 10 www.kraenholm.de jazz lounge „orient okzident“: Jazztrio Uli Beckerhoff Mit Uli Beckerhoff (Trompete, Flügelhorn), Mustafa Boztuey (Oriental Percussion) und Joao Luis Nogueira (Gitarre,
WORPSWEDE ...................................... Neuer Worpsweder Kunstverein NWWK Galerie im Village, Bergstraße 22 tägl. 10-18 h „Linie, Rhythmus“ Debora Kim/Cordula Prieser. 14. Feb. bis 3. April. Vernissage 14. Feb. (15 h)
...................................... Die Worpsweder Museen
Tel. 0 47 92 - 39 68 www.worpswede-museen.de Ausstellung: Bernd Schwarting „Farbe als bis 5. Juni: „Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe“ Worpsweder Kunsteine die Form hervorbringende Kraft.“ halle, Große Kunstschau 11. März bis Ende Mai Vocal). Feb. 19. (19 h) Kränholm-Scheune
kulturkalender
SYKE
Fortlaufend: „Martha und Heinrich Vogeler. Die Ge...................................... schichte einer Sammlung“ Haus im Schluh Syker Vorwerk – Zentrum für „Heinrich Vogeler – Malerei, Grafik, Architektur, Design von 1892 bis 1942“ zeitgenössische Kunst Barkenhoff www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa/Neujahr 14-18 h, So/Feiertage 11-18 h „Marcks & Mathieu“ Druckgrafik von Gerhard Marcks und Maria Mathieu. 24. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan. bis 28. März
HAGEN
Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen Tel. 0 47 46 - 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen Neujahrskonzert Jan. 17. (19 h) Clubkonzert Joco Horizon Tour 2016 Feb. 19. (20 h) Musiktage 2016 „Stars von Morgen“ Operngala März 4. (20 h) Celloabend März 6. (19 h) Familientheater in der Burg „Theater zwischen den Dörfern“ spielt: Rico, Oskar und die Tieferschatten Feb. 28. (16 h) Ausstellungen Ursus Wehrli Kunst aufräumen. Bis 14. Feb. Käthe Kruse „111 Jahre – kaum zu glauben!“ 21. Feb. bis 22. Mai
BREMERVÖRDE Tourist-Info: Tel. 0 47 61 – 987-142
...................................... Ratssaal, Rathaus Bremervörde Horizonte-Festival: Konzert mit der Band „Pipeline“ Feb. 6. (20 h) Konzert mit „The Bad Barry Finnerty Collective“ Feb. 13. (20 h) Benjamin Tomkins – der Puppenflüsterer. Feb. 19 (20 h) Klassik-Konzert: Trio Levin - Drescher – Dupree Feb. 26. (20 h) Julia Neigel Duo März 11. (20 h) Konzert mit Carolin No März 18. (20 h)
LUNSEN ...................................... Ev. Kirche St. Cosmas und Damian Bártók: Violakonzert; Hadyn: Sinfonie 103 Sinfonietta Aller-Weser, Leitung: Karsten Dehning-Busse; Barbara LinkeHolicka (Viola). 28. Feb. (18 h)
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DELMENHORST ...................................... Städtische Galerie Delmenhorst Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32 Di-So 11-17 h, Do 11-20 h www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Nathalie Grenzhaeuser „The Arctic Series. Part I.“ 30. Jan. bis 28. März Clare Langan „Terra Infirma.“ 30. Jan. bis 28. März
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GANDERKESEE
OLDENBURG
...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verein der Musikfreunde KulturHaus Müller Oldenburgisches Staatstheater Oldenburg e. V. www.musikfreunde-oldenburg.de Reihe „TonArten“: Swingin‘ Fireballs (regioVHS Ganderkesee-Hude) feat. Greetje Kauffeld Feb. 5. (20 h). KulGroßes Haus www.kulturhaus-mueller.de turzentrum PFL. Karten bei: Tourist-InOldenburger Opernball Jan. 16. Es ist ein Lied in allen Dingen... Zeichformation Oldenburg (Schlossplatz 16); Manon Lescaut Jan. 22.; Feb. 17. (z.l.M.) nung, Collage und Poesie von Sonja BartTicket-Service Landessparkasse zu OldenHänsel und Gretel Jan. 23., 26., 29.; scherer. In den Arbeiten von Sonja Bartburg (Schlossplatz 7-8); Abendkasse Feb. 14. (15 h) scherer zeigt sich der Sinn fürs Feine, Reihe „Große Pianisten im Kleinen Evita Jan. 24. (18 h) Zarte und Poetische. Bild-Text-Kombina- Dumbarton/Oaks/Artikulation/Marimba/ Haus“: Inon Barnatan spielt Werke von „Tripped Itch“ Jan. 30.; Feb. 7.+21. Bach, Schubert, Ligeti und Brahms. März tionen sowie Fotografie und Objekte er(jew. 18 h) 6. (11.15 h). Oldenburgisches Staatsthegänzen die Ausstellung mit einem poeDie lustige Witwe Jan. 31. (18 h); März 4. ater, Kleines Haus. Karten: Theaterkasse tischen Aspekt. Bis 24. Jan. Xerxes Feb. 5., 12., 28. (18 h) Tel. 04 41 - 22 25 111 horizontal · vertikal · bergundtal II. Bar- Satyagraha Feb. 6. (P), 13., 27. bara Habermann, Malerei – Lioba Müller, Terror Feb. 20. (P), 26.; März 6., 12., 15. ...................................... Fotografie Ein künstlerischer Dialog, der D-Man in the Waters/Generation Y März 5. (P), 10. oh ton auf Ähnlichkeiten in Farbgebung, BildLe Nozze di Figaro März 9. Exerzierhalle Oldenburg auf bau, Strukturen, Linien- und LichtTel. 0441.2225.111, www.staatstheater.de führung und Bildstimmung basiert. 29. Kleines Haus und www.ohton.de Jan. bis 3. April (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) oh ton-ensemble spielt: broken beats Dracula Jan. 20., 29.; Feb. 4., 12., 28. im Rahmen der klangpol-Konzertreihe NOIeS! Das oh ton-ensemble präsen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (18.30 h); März 10. Die Leiden des jungen Werther Jan. 23., tiert ein Programm mit Werken von LeSt. Katharinen-Kirche 27.; Feb. 5. opold Hurt, Alejandro Guarello, Rebecca Schönemoorer Dorfstraße 10 Gastspiel Was ihr wollt Jan. 24. (18 h) Saunders, Eckart Beinke und Olga NeuNora Jan. 25.; Feb. 25.; März 5. Tel. 0 42 22-44 444 wirth sowie zwei Werke des Hamburger Die Marquise von O. Jan. 28.; Feb. 3., 13., 18. Komponisten Alexander Schubert. Dessen (regioVHS Ganderkesee-Hude) Konzert mit dem Uli Beckerhoff Quartett Supergute Tage… Jan. 31. (18.30 h); Feb. 2., »Grinder« für Saxophon, E-Gitarre, Key7. (18.30 h) board und Drums entstand als KomposiSonntag, 14. Februar 2016, 17 Uhr Odyssee (UA) Feb. 27. (P); März 6., 12. tionsauftrag des oh ton-ensemble (geförGefördert durch die Oldenburgische dert von klangpol) und erlebte im Rahmen Landschaft und die Volksbank Ganderke- August-Hinrichs-Bühne der Langen Nacht der Musik 2015 seine (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) see-Hude Uraufführung. Pampa Blues Jan. 24. (18.30 h/P), 26., 30.; Eintritt: 16.- / 8,- Euro ermäßigt. Feb. 1., 6., 11., 14. (18.30 h), 21. (15 h); Karten und Vorverkauf: Theaterkasse März 2., 7. Oldenburgisches Staatstheater Männerhort – Een Platz för Keerls (WA) Jan. 30 (20h) Jan. 28., 31.; Feb. 4., 7., 12., 25., 26., 28. Eine Veranstaltung von oh ton e.V. in Zusammenarbeit mit dem Oldenburgischen Exerzierhalle Staatstheater (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Magellan (WA) Jan. 15.+19.+21.+26. Eintragungen in den ...................................... (10.30 h), 18. (11 h), 23., 27. (10.30 h/z.l.M.) foyer-Kulturkalender nur Oldenburger Kunstverein Der kleine Prinz Jan. 20.+23. (11.30 h), www.oldenburger-kunstverein.de 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt 24. (16 h/z.l.M.) Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Krieg der Welten Jan. 22., 31. (16 h); Feb. Kontakt Michael Najjar „outer space“. Bis 17. Jan. 29.; März 2., 3. Roland Verlag Amerika Feb. 14. (18 h/P), 17.+20.+27. Armin Böhm, Lutz Braun, Thomas Grötz Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 (jew. 19 h) 12. Feb. bis 8. Mai
[email protected] The Piper of Hamelin Feb. 21. (11+12.30 h) Ring 24 | Tel. 0 42 22 - 44 444
Tel. 04 41 - 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
kulturkalender
...................................... ...................................... Landesmuseum für Kunst Stadtmuseum Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h und Kulturgeschichte Schloss | Tel. 04 41 - 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de Di-So 10-18 h Demo, Derrick, Discofieber Die siebziger Jahre in der Bundesrepublik. Oldenburger Schloss. Bis 20. März
www.stadtmuseum-oldenburg.de Hugo Boguslawski: Restlicht In Kooperation mit dem Kulturspeicher Oldenburg. Bis 31. Jan. Mythos Aeneis. Kupferstiche der Sammlung Ulrich Wilke 14. Feb. bis 17. April
foyer 61
Richter-Armgart, Puck Steinbrecher, Reinhard Zado. Bis 28. Feb. Frühjahrsausstellung Bilder und Plastiken u.a. Andreas Durrer, Rudi Weiss. Ab 6. Feb.
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...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Palais Rastede ...................................... Tel. 0 44 02 - 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr Edith-Russ-Haus www.palais-rastede.de Landesmuseum für Medienkunst Volker Bartsch „Gemeinsam einsam“ – Natur und Mensch Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Tel. 04 41 - 92 44-300 Di-Fr 9-17 h, Sa + So 10-18 h www.naturundmensch.de Bestiarium Construendum Mit Fantasie zu Fabeltier & Co. Bis 10. April. Die Tiefe hören Ein Jahrhundert Echolot. 16. Jan. bis 10. April
Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Roee Rosen 29. Jan. bis 10. April
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Skulptur, Malerei, Grafik. 24. Jan. bis 10. April
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...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................... Franz Radziwill Haus Galerie Moderne Sielstraße 3 | 26316 Dangast Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Move The Line. Zeichnung und Animation 28. Feb. bis 22. Mai
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kulturforum
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 6.
Folge des nunmehr abgeschlossenen Um-
März bis 30. Oktober zu sehen ist. Gezeigt
baus gewinne das Haus laut Kulturministe-
werden über 120 Gemälde und Skulpturen
rin Gabriele Heinen-Kljajic „eine attraktive
etwa von Lisel Oppel, Ottilie Reylaender
Empfangssituation für seine Gäste und
oder Hedwig Woermann. – „Schneeweiß
eine wesentlich bessere Besucherführung.“
und Nachtschwarz“ lautet der Titel der nächsten Jahresausstellung im Franz Rad-
Notizen aus Galerien und Museen Die Sammlung des in Berlin lebenden Ivo
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ziwil-Haus in Dangast, die ab 13. März bis zum 8. Januar 2017 läuft. Mehr über beide
Einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt
Ausstellungen in der nächsten Ausgabe!
das Bremer Übersee-Museum bei seinen
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Wessel (Foto) vereint konzeptuelle Kunst
Gästen: 97 Prozent der Besucher würden das Haus weiterempfehlen. Dies ergab eine Studie, für die 2013/14 fast 1800 Personen
mit bildhafter Erzählung. Sein besonderes
Das Overbeck-Museum blickt auf ein
Davon zeugt schon der Titel der Ausstellung
nen Beständen, die über 7000 Besucher
befragt wurden. 67 Prozent der Befragten Interesse gilt eigenwilligen Künstlern, deren erfolgreiches Jahr zurück: Das Haus feierte sagten, dass sie in dem Haus „eine schöne Arbeiten abgründig groteske, aber auch hu- 2015 sein 25-jähriges Bestehen mit einer Zeit verbracht“ hätten. 62 Prozent gaben an, morvolle und poetische Formen aufweisen. großen Jubiläumsausstellung aus eigedort etwas „Interessantes gelernt“ zu haben. anzog. Aber auch Sonderausstellungen ...................................... die Decke tragen“, die bis 22. Mai im Bremer mit zeitgenössischer Kunst kamen gut an. Museum Weserburg gezeigt wird. Rund 102.000 Besucher gingen im gleichen Eine neu gestaltete Webseite hat sich das Zeitraum in die Kunsthalle Bremen. Aus Landesmuseum für Kunst und Kulturge„Der Raum zwischen den Personen kann
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den acht Sonderausstellungen ragten die
schichte Oldenburg zugelegt. Unter www.
Retrospektive „Emile Bernard – Am Puls
landesmuseum-ol.de finden Besucher klar
Noch bis Ende Januar sind im Foyer des
der Moderne“ sowie „Enlight my Space.
strukturierte und reich bebilderte Informa-
Theaters am Leibnizplatz Bühnen- und
Kunst nach 1900“ heraus.
tionen zu Schloss, Augusteum und Prinzen-
Kostümbilder von Heike Neugebauer ausgestellt. Die Ausstattungsleiterin prägt mit
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ihren Entwürfen seit knapp 25 Jahren das Erscheinungsbild der bremer shakespeare
Ein neuer Besucherführer informiert über
company.
die Galerie Neue Meister des Landes-
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museums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg im Prinzenpalais. Der von Rainer Stamm und Gloria Köpnick ver-
Der Kabarettist Pago Balke setzt seine
fasste 128-seitige Band „Kunst des 19. und
satirischen Führungen mit dem Titel
20. Jahrhunderts. Galerie Neue Meister“
„RasenHelden – FußballGötter“ durch die
kostet 12,80 Euro.
Sonderausstellung „Fußball Halleluja!“ im Bremer Focke-Museum fort. Die Termine:
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19. Januar.; 2., und 23. Februar; 8. März (jew. 19 h) und 28. März (17 h). Anmeldung
Das Landesmuseum Natur und Mensch
unter Tel. 0421 – 699 600-50 erforderlich!
Oldenburg (Foto) kann wieder durch sein
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historisches Portal mit der Freitreppe und den Sphinx-Skulpturen betreten werden. Der Haupteingang aus dem 19. Jahrhundert
„Hanseatische Malerinnen um 1900“ rückt war mit der Erweiterung des Museums 1972 die Lilienthaler Kunststiftung in den
in das Nachbargebäude verlegt worden. Als
palais, den Sammlungen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen des Museums.
kulturkalender
WILHELMSHAVEN
EMDEN
...................................... ...................................... Landesbühne Ostfriesisches Tel. 04421 - 940115 Landesmuseum Emden Stadttheater Rathaus am Delft, Brückstraße 1 (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Der Vorname Jan. 16., 27.; Feb. 2., 12., 21. (15.30 h) Im weißen Rössl Jan. 17. (15.30 h); März 2., 5. Invasion! Jan. 23. (P); Feb. 3., 17., 29.; März 15. Antigone Jan. 26. Der Kontrabass Jan. 29., 30. Ein Sommernachtstraum Feb. 27. (P); März 6. (15.30 h) Märtyrer März 12. (P)
TheOs (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) The Fantasticks Feb. 13. (P), 14., 20., 24., 27.; März 4., 9.
Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h www.landesmuseum-emden.de
63 foyer
La Sylphide Jan. 31.; Feb. 13., März 4. Die Comedian Harmonists Jan. 15., 23., 24. (15 h), 29.; Feb. 4., 7. (15 h) Der jüngste Tag Feb. 20. (P), 24.; März 6. (15 h), 10. Wozzeck März 5. (P), 11. 5. Sinfoniekonzert „Eiswelten und Sommerträume“ Feb. 8. (20 h), 9.
Familienkonzert „Das Land Phantásien“ Sonderausstellung Aus Trümmern sich er- Feb. 14. (11 h) hoben. Zerstörung und Neuaufbau der Gastspiel Die Bremerhavener Müllfischer Stadt Emden Bis 24. April März 9., 13. (11 h), 15. Sammlungsausstellung mit den Abteilungen Neue Galerie und Emder Rüst-
Kleines Haus
kammer durchgehend
Männerbeschaffungsmaßnahmen Jan.
Pelzerhäuser11+12, Pelzerstraße 11+12
24.; Feb. 6., 27.
Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-18 h
Novecento Jan. 23., 31.; Feb. 26.
Sonderausstellungen:
Wir sind keine Barbaren Jan. 22., 30.; Feb.
36ste Emder Kunstausstellung Bis 7. Feb. Spitzenwerke – Ein besonderes Textil 28.
12., 28.; März 4. NDB Waterkant: Arthur in anner Um-
Feb. bis 1. Mai
ständen Jan. 16. (P), 17., 21., 29.; Feb. 5., 13., 14., 20., 21. (15 h), März 3., 6., 10., 12.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Szenen einer Ehe Feb. 19. (P), 25.; März 5., 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunsthalle Emden Tel. 0 49 21 - 97 50 0 Kunsthalle Wilhelmshaven JUB! www.kunsthalle-emden.de Tel. 0 44 21 - 4 14 48 Junges Theater Bremerhaven Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Di. 14-20 h, Mi-So 11-17 h
www.kunsthalle-wilhelmshaven.de Zwei Meter unter Null Eine Kunstausstellung zum Klimawandel im Norden. 31. Jan. bis 28. März
Feiertage 11-17 h Ein Fest fürs Auge Buchheims Expressionisten. Bis 24. Jan. Vitaminbombe Früchtebilder von Picasso bis Warhol. 13. Feb. bis 29. Mai
...................................... Küstenmuseum BREMERHAVEN Wilhelmshaven Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 – 40 09 40 ...................................... www.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h Stadttheater Bremerhaven Volland Macht Kunst Politplakate, Karikaturen, Fotografien, Zeichnungen und Buntstiftbilder von Ernst Volland. 1. Feb. bis 3. April. Winterpause bis 31. Jan.
Tel. 04 71 - 49 00 1
Großes Haus (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Anything Goes Jan. 16., 22.; Feb. 28. (15 h) La Bohème Jan. 17. (15 h), Feb. 19. Madame Pompadour Jan. 30. (P); Feb. 6., 12., 14., 25.; März 14. (15 h) Platée (Die Hochzeit der Platäa) Jan. 21.; Feb. 3., 21. (15 h), 27.; März 12.
Neue Spielstätte: Columbusstr. 2/Elbinger Platz Tigermilch Feb. 13. (P), 16.+17.+18. (jew. 10.30 h); März 8.+9.+10.+11. (jew. 10.30h)
Die Geschichte vom Löwen... (ab 4 J.) Jan. 24. (16 h), 26. (10.30 h); Feb. 19. (10.30 h), 20. (16 h), 22. (10.30 h); März 4. (10.30 h) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier Jan. 15.; März 4. (10.30+19.30 h) Ich will alles von dir sehen Jan. 19.+20.+21. (jew. 10.30 h); Feb. 1.+2.+3. (jew. 10.30 h) King A Feb. 26. (10.30 h), 28. (16 h), 29. (10.30 h); März 1.+2. (jew. 10.30h)
Kulturkirche in der Pauluskirche Gesprächskonzert Composer in Residence mit Siegfried Matthus Jan. 24. (17 h)
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kulturforum
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Nachrichten aus Bremen und der Region Am 30. Januar (20 h) gibt die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in der Glocke ihr jährliches Benefizkonzert „Gemeinsam für das Glück von morgen.“ Es dirigiert Tung-Chieh Chuang. Der Erlös ist für die Förderung musikpädagogischer und kultureller Projekte sowie hochbegabter junger Musiker bestimmt.
Ab 2017 wird neben dem Bremer Filmpreis alle zwei Jahre auch ein Förderpreis vergeben. Mit dem neuen Konzept wollen die Kooperationspartner, die „Gut für Bremen“-Stiftung der Sparkasse in Bremen und das Kommunalkino Bremen/City 46, neue Akzente setzen und zusätzlich den Nachwuchs fördern.
...................................... Das Jugendorchester Bremen-Nord der Musikschule Bremen hat einen Anerkennungspreis von Jeunesse Musicales für sein außerordentliches Engagement zur Völkerverständigung erhalten. Den Anlass lieferte ein gemeinsames Konzert mit jungen syrischen Musikern.
...................................... ...................................... Die Literarischen Wochen 2016 vom 22. Februar bis 6. März gehen in die Stadt: Besondere Lesungsorte sind das Historische und das Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven. Der Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz eröffnet die Reihe preisgekrönter Autoren mit seinem Debütroman „Tod in Weimar“. Ihre neuesten Werke stellen neben Ulla Hahn und John von Düffel die beiden Shortlist-Nominierten des Deutschen Buchpreises Rolf Lappert und Ulrich Peltzer vor. Weitere Infos: www. vhs-bremerhaven.de
...................................... An den schmerzlich vermissten, viel zu früh verstorbenen Schriftsteller Robert Gernhardt erinnert die Bremer Sopranistin Marie-Luise Werneburg (Foto). Am 12. Februar (20 h) liest sie in der Villa Sponte (Osterdeich 59b) Sonette, Balladen und Parodien des genialen Vordenkers der „neuen Frankfurter Schule“. Den Abend unter dem Titel „Sei gut zu dir, die Welt ist schlecht“ gestaltet sie gemeinsam mit dem A-cappella-Quartett „Earl Grey“.
In Bremen kennt sich Stefan Gwildis (Foto) bestens aus: 2007 stand er hier für einen „Tatort“ von Radio Bremen gemeinsam mit „Kommissarin“ Sabine Postel vor der Kamera. Und auch das Musical-Theater am Richtweg ist dem Hamburger SoulSänger wohl bekannt. Am 24. Februar (20 Uhr) stellt er hier sein neues Album „Alles dreht sich“ vor.
Das nächste „jazzahead!-Festival“ findet vom 7. bis 24. April statt. Partnerland ist die Schweiz, die sich in Ausstellungen, Filmen, Lesungen, Performances sowie vielen Konzerten in Bremen präsentieren wird. Geplant sind Auftritte von „Nik Bärtsch’s Ronin“ und „Hildegard lernt fliegen“.
...................................... Der Koeraner Jinwook Jung, Musikstudent an der Hochschule für Künste Bremen, gehört zu den Preisträgern des Karlsruher Kompositionswettbewerbs 2015.
...................................... Der zum zweiten Mal ausgeschriebene, mit 6000 Euro dotierte Osnabrücker Dramatikerpreis ist an den 1986 geborenen Stefan Hornbach vergeben worden. Bei seinem Text „Über meine Leiche“ handele es sich laut Jury-Urteil um „eine intime Geschichte“ voller „dramatischer Kraft“. Für die kommende Spielzeit ist die Uraufführung am Theater Osnabrück vorgesehen.
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Das niedersächsische Ministerium für . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wissenschaft und Kultur hat die Konzeptionsförderung für das in Oldenburg an„Paris, so lange du mich liebst“ übersässige „oh ton-ensemble“ erneuert. Dank schreibt Annette Ziellenbach einen Chan- der vierjährigen Laufzeit (2016-2019) kann sonabend, den sie am 26. Februar (19 h) im das Kammerorchester für die Kunstmusik Bremer „Institut français“ (Contrescarpe der Gegenwart langfristig planen. 19) gibt. Begleitet wird sie dabei von Nicolai Thein am Klavier. ......................................
...................................... Der „Kissinger Sommer“ hat die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen als Festivalorchester verpflichtet. Das Ensemble und sein Chefdirigent Paavo Järvi werden das Festival 2017 am 16. Juni eröffnen. Solistin ist die Geigerin Hilary Hahn. Am 18. Juni folgt ein Konzert mit Arcadi Volodos am Klavier.
Die amerikanische Entertainerin Gayle Tufts gastiert am 23. Mai (19.30 Uhr) mit ihrem Programm „Some like it Heiß!“ im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters.
Kulturkalender
KAPOVAZ
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Bürgermeister-Smidt-Str. 147
...................................... ...................................... Deutsches Auswandererhaus Christuskirche Bremerhaven
Rum und Wodka Jan. 16.+30. (jew. 19.30
www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-17 h
Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90
h); Feb. 6. (19.30 h), 27.; März 5.
(ab 1. März 10-18 h)
Tage alter Musik I. Konzert Dietrich Bux-
Sonderausstellung „Plötzlich da... Deut-
tehude: Solokantaten und Triosonaten.
sche Bittsteller 1709, türkische Nachbarn
Tanya Aspelmeier (Sopran) und das En-
1961“ Bis 31. Mai
semble „La Bergamasca“, Martin Jopp &
Kabinettausstellung „Truly Yours, Mark
Konstanze Winkelmann (Barockviolinen),
Twain“ Wie ein Bremerhavener Auswan-
Silke Strauf (Viola da gamba), Eva Schad
Deutsches Auswandererhaus Schiffsmusiken Ein Wandelkonzert im Deutschen Auswandererhaus. Feb. 18.
Theater-Restaurant „Falstaff“ Montagsrunde exklusiv für Mitglieder des Theater-Fördervereins. Jan. 25.; Feb.
derer Mark Twain von Zahnschmerzen be- (Cembalo). Dionysiuskirche Bremerhafreite
Tage alter Musik II. Konzert: „Alt und
29. (jew. 20 h)
...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stadthalle Bremerhaven Tel. 04 71 - 59 17 59 Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Torsten Slama „Komm und sieh. Vorschläge für eine Sprach- und Schulreform“. 17. Jan. bis 28. Feb.
...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schiffahrtsgeschichte Tel. 04 71 - 48 20 70 www.dsm.museum.de | Di-So 10-18 h Sonderausstellung: 1975/2015 – Schiffe erzählen Museumsgeschichte(n)
ven-Lehe, Lange Straße. Feb. 7. (18 h) Neu“ Choralpartita „Christus, der uns selig macht“ von Hugo Distler. Choräle und Solokantaten barocker Meister. Rosen-
www.stadthalle-bremerhaven.de
müller-Ensemble, Bremerhavener Kam-
„Eine Nacht in Berlin“: Max Raabe &
merchor, Annegret Schönbeck (Sopran),
Palastorchester März 15. (20 h)
Arno Paduch (Zinck), Annette Sichelschmidt (Violine). März 6. (19.30 h). Ein-
...................................... KulturKirche in der Pauluskirche www.kulturkirche-bremerhaven.de Diskussion und Lesung zum Thema Sterbehilfe. Feb. 23. (19 h)
tritt: Euro 7,- (6,-) Chorkonzert mit den Kinder- und Jugendchören der Christuskirche Bremerhaven. Werke von Mendelssohn, Rheinberger, Rutter, Grössler, Milliken u.a. März 13. (17 h)
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für Ausstellungs-Freunde
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Eine kleine, sehr exquisite Sammlung von Jugendstilgläsern aus Deutschland, Frankreich und Amerika präsentiert das Bremer Haus Riensberg. Sie stammen aus einer aktuellen Schenkung, zu der unter anderem drei Vasen des legendären Louis C. Tiffany und eine Vase mit Orchideendekor aus der lothringischen Glasmanufaktur Emile Gallés gehören.
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foyer-Tipp
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Parkett-Paket Die Ausstattung des kundigen Theaterbesuchers bestand früher aus Lesebrille, Opernglas und Hustenbonbons. Komplettiert durch ein Reclam-Heftchen mit dem Text des Stückes war man bestens gerüstet für die aktuelle Vorstellung. Doch die Zeiten wandeln sich, mit diesem Krempel belasten sich nur mehr ältliche Nostalgiker, die sich noch an deutlich artikulierende Schauspieler und beeindruckende Bühnenbilder erinnern können. Heutzutage gehören diverse Schutzartikel zum Equipment, um den Aufenthalt im Parkett halbwegs unbeschadet zu überstehen. In erster Linie sind das wirksame Ohrenstöpsel, weil keine Inszenierung mehr ohne dröhnende Musik auskommt. Ganz wichtig auch eine Sonnenbrille mit Lichtschutzstufe 4 für Hochgebirge und Schnee, denn Regisseure lieben es, grelle Scheinwerfer ins Publikum zu richten. Dagegen können Lesebrille und Textbüchlein (nur Trottel halten sich noch Originaltexte!) zuhause bleiben; im schummrigen Licht lassen sich die gern rot auf schwarz gedruckten Beiträge im Programmheft ohnehin nicht lesen. Umso wichtiger sind Riechfläschchen (falls mal wieder eklige Gerüche verströmt werden) und ein gut gefüllter Flachmann gegen Frust und akute Übelkeit (wer je eine Kresnik-Inszenierung besucht hat, weiß, wovon die Rede ist). Völlig überflüssig ist das Opernglas geworden. Seit dem kostüm- und maskenbildnerischen Credo zur ausgemachten Hässlichkeit sind nur noch bekennende Masochisten scharf darauf, der eigentlich reizenden Soubrette aufs Dekolleté zu glotzen. Peter Schulz
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Impressum Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 21 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 12, Wolfgang Denker 15, Christian Emigholz 3, Sven Garbade 13, Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5, Dr. Sabine Komm 6, Dr. Ulrich Matyl 8, Michael Pitz-Grewenig 7, Dr. Meike Rotermund 22 , Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 17, Katrin Zempel-Bley 18, Inge Zenker-Baltes 10 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail
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