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R A T G E B E R E R N Ä HRUNG
Für alles ist ein Kraut gewachsen
Kräuter
Rezepte
Basilikum4 Knoblauch5 Koriander6 Kren7 Liebstöckel8 Oregano9 Petersilie10 Rosmarin11 Salbei12 Schnittlauch13 Thymian14 Zitronenmelisse15
Basilikumpesto4 Suppenwürze selbstgemacht 5 Linsen-Getreide-Curry6 Roter-Rüben-Salat7 Kräutersuppe8 Schnelle „Pizza“ für Zwischendurch 9 Couscous-Salat10 Rosmarin-Kartoffel-Kuchen11 Pasta mit Salbeibutter 12 Dinkelcremesuppe mit Fisolen 13 Zucchini-Thymian-Palatschinken14 Zitronenmelissen-Creme15
Abkürzungen und Erklärungen: EL = Esslöffel (10 – 12 g) TL = Teelöffel (5 g) Gomasio (Sesamsalz) Es kann auch selbst zubereitet werden. Dazu werden grob gemahlener Sesam und Meersalz im Verhältnis 10 : 1 in einer Pfanne bei mittlerer Hitze unter Rühren geröstet bis der Sesam goldbraun gefärbt ist. Miso (Gewürzpaste zum Verfeinern von Suppen, Saucen, …) Es wird aus Sojabohnen, Getreide und Salz in einem Fermentationsverfahren gewonnen. Es ist reich an hochwertigem Eiweiß, enthält wertvolle Enzyme und Vitamin B12.
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Für alles ist ein Kraut gewachsen! Veränderte Lebensgewohnheiten und immer weniger Zeit haben zum vermehrten Einsatz von Fertigprodukten und künstlichen Aromen in unserer schnellen Küche geführt. Jetzt ist eine Trendumkehr spürbar. Immer öfter kommen heute wieder Kräuter zum Einsatz. Wir wollen weg vom Einheitsgeschmack und hin zu einem genussvollen Zusammenspiel verschiedenster Speisenkomponenten. Kräuter machen das Essen erst so richtig schmackhaft und ermöglichen einen sparsamen Umgang mit Salz. In der klassischen Mittelmeerküche waren und sind sie schon immer ein wichtiger Bestandteil. Das ist in unserem zeitlich beengten Alltag in Vergessenheit geraten. Genauso wie das Wissen rund um Kräuter und deren Wirkungen. Seit Urzeiten sammelten die Menschen Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln wie Ausgrabungsfunde zeigen. Das erste Heilkräuterbuch wurde 3000 v. Chr. in China verfasst. Auch in Pharaonengräbern wurden Rezepturen mit Heilkräutern gefunden. In Europa beschrieb Hippokrates (460 – 370 v. Chr.), der Begründer der abendländischen Medizin, erstmals einige hundert Heilpflanzen. Die sogenannte „De materia medica“ ist das erste Heilkräuterbuch Europas. Es werden darin etwa 600 Pflanzen, ergänzt mit farbigen Abbildungen, vom Arzt Pedanios Dioskurides (ca. 40 – 90 n. Chr.) beschrieben. Auch Hildegard v. Bingen (1098 – 1179), eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters, beschrieb die positiven Wirkungen von Pflanzen und Kräutern. Mit dem zunehmenden Einsatz von immer mehr chemischen Substanzen in den letzten 60 Jahren ist die Pflanzenheilkunde und damit die gesundheitsfördernde Wirkung von Kräutern immer mehr in Vergessenheit geraten. Heute erlebt die Verwendung von Kräutern eine Renaissance. Sie können in vielfältiger Weise verwendet werden. Als frisches Kraut geben sie den besten Geschmack und vielen Gerichten ihr typisches Aroma. Der würzige Geruch und ihr dekoratives Aussehen stimulieren bereits vor dem Essen die Verdauungssäfte. Beim Essen selbst fördern sie die Bekömmlichkeit der Speisen. Für die Wirksamkeit sind die in Kräutern enthaltenen ätherischen Öle und bioaktiven Substanzen verantwortlich. Diese Inhaltsstoffe können körperliche Beschwerden lindern und die Heilung von Krankheiten unterstützen. Beschwerden sollten – wenn sie länger als zwei bis drei Tage anhalten – in jedem Fall von Ihrem Arzt oder Ärztin abgeklärt werden. Fragen Sie auch nach, ob in Ihrem speziellen Fall aus medizinischer Sicht etwas gegen den Einsatz bestimmter Kräuter und Heilpflanzen spricht. Wer aufgrund Zeitmangels keine Zeit für die Aufzucht von Küchenkräutern hat, kann auch auf getrocknete, gefriergetrocknete oder tiefgekühlte Ware zurückgreifen. Als Alternative stehen auch in Öl eingelegte Kräuter zur Verfügung. 3
n FÜR ALLES IST EIN KRAUT GEWACHSEN
Basilikum (Ocimum basilicum) Leicht süßlicher, pfefferartig würziger Geschmack
Verwendbar: gesamte Pflanze (Blätter, Stiele, Samen, Öl) Einsatz in der Küche: zu Tomaten, Saucen, Pasta, Gemüsegerichten, Suppen. Anbau und Ernte: sonniger und trockener Standort, viel Licht, nährstoffreicher Boden. Wachsende Blütenknospen abknipsen, um Blatt-Wachstum zu fördern Erntezeit: Juni bis August. Blätter in der Wachstumsphase ernten, Blüten abschneiden. Frisch verwenden, wenn möglich nur kurz am besten gar nicht mitkochen. Blätter können auch tiefgekühlt oder in Öl eingelegt werden. Eigenschaften: krampflösend, fiebersenkend, verdauungsfördernd, tötet Bakterien und wirkt gegen Darmparasiten. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Erkältungen und Grippe, Magen-Darm-Katarrh, Übelkeit, Krämpfen im Unterleib, Migräne, Darmreinigung, Schlaflosigkeit, gedrückter Stimmung, Erschöpfung.
Basilikumpesto
Zutaten für 4 Personen 2 Bund Basilikum (einige Blätter für die Garnierung zur Seite legen) 40 g Pinienkerne 40 g geriebener Parmesan 4 kleine Knoblauchzehen oder 2 große 80 ml Olivenöl ev. etwas Salz Basilikumblätter von den Stielen zupfen. Alle Zutaten in ein hohes Mixgefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren. In eine Servierschüssel füllen und mit ganzen Basilikumblättern garnieren Tipp: Basilikumpesto wird oft zu Nudeln gegessen, passt aber auch als Brotaufstrich.
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Knoblauch (Allium sativum) Verwendbar: Zwiebeln Einsatz in der Küche: Fleisch- und Fischgerichte Gemüsegerichte, Salate, Suppen, Würzsoßen (Tsatsiki, Aioli) Knoblauchgeruch kann durch gleichzeitige Verwendung von Ingwer oder Kardamom gemildert werden. Kaugummi mit Minze, ein Glas Milch und Chlorophyllkapseln aus der Apotheke mildern ebenfalls den Geruch über den Atem. Die Knoblauchausdünstung über die Haut findet dennoch statt. Anbau und Ernte: schwere, humusartige Böden mit mäßiger Feuchte und wenig Dünger Sonniger Standort. Knoblauch kann man auch zwischen Erdbeeren, Gurken, Himbeeren, Lilien, Karotten, Obstbäumen, Rosen, Roten Rüben, Tomaten oder Tulpen anpflanzen (Mischkulturen). Knoblauch vertreibt Schädlinge und Krankheiten. Aussaat Ende Februar bis Mitte März, Ernte ab Juli. Eigenschaften: antibiotisch, desinfizierend, fiebersenkend, schleimlösend, krampflösend, blutverdünnend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Steigerung der Abwehrkräfte, Blutdrucksenkung, Gefäßschutz, gegen Thrombosen, Erkältungskrankheiten und Husten, Verdauungsstörungen, Durchfall, Verstopfung. Die gesundheitliche Wirkung entfaltet sich roh und gekocht.
Suppenwürze selbstgemacht gekühlt einige Monate haltbar 150 g Sellerie 300 g Petersilienwurzeln 40 g Petersilie 350 g Karotten 200 g Lauch 100 g Zwiebel 1/2 TL Muskatnuss gemahlen
50 g Liebstöckel (oder getrocknet) 40 g Knoblauch 300 g Ur- bzw. Steinsalz 5 Lorbeerblätter 20 Stk. Wacholderbeeren 1 TL Pfefferkörner
Gewürze mit dem Mörser zerstoßen oder in einer alten Kaffemühle reiben. Gemüse waschen, trocknen und mit den frischen Kräutern durch den Fleischwolf (mit der kleinsten Scheibe) drehen. Es soll eine breiige Masse entstehen. Gewürze, Salz und Gemüse gut vermischen. In saubere Marmeladegläser füllen, festdrücken (um Luftblasen auszupressen) und gut verschließen. Vor der ersten Verwendung einige Tage ziehen lassen damit sich das Aroma entwickeln kann.
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Koriander (Coriandrum sativum) Verwendbar: Blätter, Früchte (getrocknet) Einsatz in der Küche: asiatische Küche, Currys, Lebkuchen, Kürbis- und rote Rübengerichte, zum Würzen von Saucen und Marinaden, Brot. Anbau und Ernte: Sonniger Standort, gut durchlässige, warme Böden. Erntezeit: Blätter werden im Frühjahr geerntet und frisch verwendet, Früchte werden kurz vor Vollreife geerntet und getrocknet. Eigenschaften: appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend, antibakteriell. Koriandergrün: antioxidativ, immunstärkend, entzündungshemmend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Blähungen, Durchfall, Reizdarm, chronischen Entzündungen (z. B. Rheuma), Entgiftungskuren, bakteriellen Infekten (Korianderöl).
Linsen-Getreide-Curry Zutaten für 3 – 4 Personen
200 g braune Linsen 200 g Hafer (Reis, Dinkel, Grünkern,…) ca. 1 l Wasser 2 Zwiebeln 4 Knoblauchzehen 3 – 4 cm Ingwer 1 – 2 EL Curry (je nach Schärfe) je 1 TL Gemüsesuppenpulver, Miso (siehe Seite 2), Sojasauce Salz, 1/4 TL Koriander Cashewkerne Kresse Linsen und Getreide im Wasser mindestens zwei Stunden (am besten über Nacht) einweichen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein hacken. Zwiebel in etwas Olivenöl glasig dünsten. Ingwer, Knoblauch und Curry zugeben und ein bis zwei Minuten mitdünsten. Eingeweichte Linsen-Getreidemischung mit Einweichwasser zugeben und ca. 35 bis 40 Minuten weichdünsten. Wenn die Körner weich sind mit Koriander, Gemüsesuppenpulver, Sojasauce und Miso (nicht mehr aufkochen!) würzen und mit Salz abschmecken. Mit gerösteten Cashewkernen und Kressesträußchen garniert servieren.
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Kren (Armoracia rusticana) Verwendbar: Wurzel Einsatz in der Küche: zu Fisch und Fleisch, als Semmelkren, in Frischkäse- und Topfenaufstrichen als Würzsauce (Oberskren, Apfelkren). Anbau und Ernte: tiefgründiger Boden. Erntezeit: September bis März. Wurzel kann in feuchtem Sand kühl aufbewahrt werden oder in ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen im Kühlschrank (Gemüsefach). Eigenschaften: verdauungsfördernd, harntreibend, schweißtreibend, schleimlösend, antibakteriell. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Erkältungen und Grippe, Stärkung des Abwehrsystems Husten, Bronchitis, Angina, Blasenentzündung, Nierenbeckenentzündung.
Roter Rüben Salat
Zutaten für 4 – 6 Personen 2 – 3 mittelgroße rote Rüben gekocht 1 Stück frischer Kren (2 cm) 3 EL Apfelessig, 5 EL Wasser 2 - 3 TL kaltgepresstes Öl (eventuell Leinöl) 1/2 TL Salz 1/2 TL Kümmel (ganz) 1 TL Zucker Rote Rüben schälen, grob raspeln. Kren reißen. Apfelessig und Wasser mit Salz, Zucker und Kümmel aufkochen. Die noch heiße Marinade über die geraspelten Rüben gießen. Wer nicht gerne auf ganze Kümmelkörner beißen will, kann diese durch ein Sieb abseihen. Kren und Öl zugeben und gut durchmischen. Einige Stunden durchziehen lassen. Dieser Salat hält gut gekühlt etwa eine Woche lang.
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Liebstöckel (Levisticum officinalis)
wird umgangssprachlich auch als Maggikraut bezeichnet Verwendbar: Blätter, Samen, Wurzel Einsatz in der Küche: Suppen, Dips, Salate, Marinaden, Eintöpfe und Fleischgerichte, Samen als Brotgewürz, Wurzeln als Tee. Anbau und Ernte: sonniger bis halbschattiger Standort, tiefgründige, nahrhafte Böden. Vermehrt sich von selbst. Erntezeit: Blätter von Frühling bis August (ist vor und während der Blüte am aromatischsten!), Wurzeln werden bei Bedarf im Herbst ausgegraben und getrocknet. Eigenschaften: entwässernd, krampflösend, magenstärkend, appetitanregend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Blähungskoliken, Magenbeschwerden, Sodbrennen Wassersucht (Ödeme), Blasen- und Nierenleiden.
Kräutersuppe
Zutaten für 4 - 6 Personen 20 g Dinkelvollmehl 20 g Butter oder Öl 3/4 l Gemüsesuppe 150 g Lauch 2 Hände voll Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Kerbel, Bärlauch, …) 3 – 4 Blätter Liebstöckel 1 – 2 EL Sauerrahm Salz Lauch in Ringe schneiden und in etwas Öl dünsten. Mehl einrühren. Mit Suppe aufgießen, dabei immer umrühren und kurz köcheln lassen. Gewaschene Kräuter und Liebstöckel fein hacken und zur Suppe zugeben. Kurz aufwallen lassen. Mit Salz (sparsam!) abschmecken, mit Sauerrahm verfeinern (nicht mehr aufkochen!). Tipp: Wer die Suppe sehr fein haben möchte, kann sie portionsweise in einem Standmixer oder mit dem Mixstab noch fein pürieren. Diese Suppe schmeckt auch mit Wildkräutern.
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Oregano (Origanum vulgare) Verwendbar: gesamte Pflanze (Blätter, Blüten) Einsatz in der Küche: in Omeletts und anderen Eierspeisen, italienische Soßen, Tomatengerichte, Pizza, Lamm- und Gemüseaufläufe. Anbau und Ernte: trockene, sonnige Standorte, winterhart, Erntezeit: Juni bis September. Ernte: ganze Stängel eine Hand breit über dem Boden abschneiden und zum Trocknen in einen dunklen Raum hängen. Nach dem Trocknen die Blätter vom Stängel abstreifen und trocken aufbewahren. Eigenschaften: tötet Bakterien und Viren. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Erkältungen, krampfartigen Magen- und Darmbeschwerden.
Schnelle „Pizza“ für Zwischendurch Zutaten für 6 Personen
ca. 1 Packung Vollkorntoast 250 g Joghurt 1% 250 g Gouda 25 % F.i.T. je 1 gelben, roten und grünen Paprika eventuell etwas Lauch, Knoblauch Salz, Pfeffer, Oregano Gouda fein reiben und Paprika kleinwürfelig schneiden. Lauch in feine Ringe schneiden und Knoblauch durch die Presse drücken. Joghurt mit geriebenem Gouda, Paprika und eventuell Lauch und Knoblauch vermischen und mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Auf Toastscheiben streichen und ca. zehn Minuten bei 200 Grad backen. Mit Blattsalat (z. B. Vogerlsalat) servieren.
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Petersilie (Petroselinum crispum) Verwendbar: Blätter, Wurzel, Samen (ätherisches Öl ist bei Überdosierung giftig) Einsatz in der Küche: Soßen und Marinaden, Suppen und Eintöpfe, Füllungen, Garnierung. Glatte Petersilie schmeckt intensiver als krause Petersilie. Anbau und Ernte: sonniger oder halbschattiger Standort, nährstoffreicher Boden, keine Staunässe Ernte: Blätter vor der Blüte, frisch, tiefgekühlt oder getrocknet . Erntezeit: April bis Oktober. Eigenschaften: entzündungshemmend, krampflösend, harntreibend, regt Gebärmutter und Darm an. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Menstruationsbeschwerden, nach Entbindungen Blasenentzündung, Nierensteinen, Verdauungsstörungen, Koliken, Appetitlosigkeit. Bei Überdosierung: Fehlgeburt, Nieren- und Leberschäden möglich.
Couscous-Salat
Zutaten für 4 Personen 250 g Couscous 4 EL Zitronensaft 4 EL natives Olivenöl 2 TL Salz 2 Stück bunte Paprika 1/2 Fenchelknolle 150 g Äpfel und 100 g Weintrauben 1 kl. Knoblauchzehe, Salz 1 EL Essig ( z. B. Balsamico weiß) 1 Bund Petersilie Zitronensaft, Olivenöl und Salz mischen und zum Couscous geben. Mit ca. 300 Millilitern kaltem Wasser aufgießen und etwa 20 Minuten ziehen lassen. Währenddessen Obst und Gemüse in kleine Stücke schneiden. Gemüse kurz in Olivenöl anbraten (Achtung: das Gemüse soll knackig bleiben!). Mit Couscous mischen und mit Essig, Knoblauch, Salz, Pfeffer und eventuell Zitronensaft abschmecken. Nochmals kurz durchziehen lassen. Mit grobgehackter Petersilie garnieren. Tipp: Dieser Salat schmeckt auch mit Frühlingszwiebeln und Tomaten.
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Rosmarin (Rosmarinus officinalis) Verwendbar: Blätter, Blüten Einsatz in der Küche: Mittelmeerküche, klassisches Grillgewürz, Fleisch, Fisch, Geflügel, Lammfleisch, Zucchini, Kartoffel. Anbau und Ernte: warmer und sonniger Standort. Überwintern: kühl, sonnig, frostfrei. Erntezeit: April/Mai, vor der Blüte. Eigenschaften: antibakteriell, pilztötend, anregend, entzündungshemmend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Atembeschwerden, Verdauungsstörungen (Blähungen, Magenschwäche, Durchfall), rheumatischen Beschwerden, Ischias, Migräne.
Rosmarin-Kartoffelkuchen Zutaten für 4 Personen
Teig: Belag: 200 g Mehl 3 große Kartoffeln fein gehobelt 100 g Butter 3 EL frischer Rosmarin oder 1 EL getrocknet 1 Ei 1 TL frischer Oregano 1 – 2 EL Wasser 150 g Joghurt Salz 150 g Sauerrahm 100 g Lauch Salz, Pfeffer Mehl mit Butter abbröseln und mit Ei, Wasser und Salz zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Ein befettete Tortenform damit auslegen. Rosmarin und Oregano hacken und mischen. Lauch in Ringe schneiden. Teig mit Olivenöl bestreichen. Joghurt und Sauerrahm vermischen.Ein Drittel der Rahm-Joghurt-Mischung auf den Teig streichen und mit Lauchringen belegen. Die Hälfte der Kartoffeln darauf verteilen, salzen und mit der Hälfte der gehackten Kräuter bestreuen. Wieder ein Drittel Rahm-Joghurt-Mischung aufstreichen, die zweite Hälfte der Kartoffeln darauf verteilen und salzen und pfeffern. Die restliche Rahm-Joghurt-Mischung mit den restlichen Gewürzen auf die Kartoffelschicht streichen. Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad 30 bis 40 Minuten backen. Tipp: Das Gericht kann nach Belieben mit Zucchini, Paprika oder Tomaten erweitert werden. 11
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Salbei (Salvia officinalis) Verwendbar: Blätter, Blüten Einsatz in der Küche: Mittelmeerküche, klassisches Grillgewürz, Fleisch, Fisch, Geflügel, Lammfleisch, Zucchini, Kartoffel. Anbau und Ernte: warmer und sonniger Standort. Erntezeit: Mai oder September (vor oder nach der Blüte). Eigenschaften: schweißhemmend, zusammenziehend, blutstillend, antibakteriell, desinfizierend, entzündungshemmend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Halsentzündungen, Kehlkopfentzündung, Bronchitis, Mundschleimhautentzündungen, Zahnfleischentzündung, Nachtschweiß, hemmt die Milchbildung, Hitzewallungen, Wundheilung.
Pasta mit Salbeibutter Zutaten für 4 Personen
350 g Vollkornnudeln 100 g Butter 2 Hände voll frische Salbeiblätter Salz, Pfeffer Parmesan Vollkornnudeln in kochendem Salzwasser ca. acht bis zwölf Minuten (nach Angabe) weichkochen. Butter währenddessen in einer Pfanne bei niedriger Temperatur zum Schmelzen bringen. Die Temperatur etwas höher schalten und Salbeiblätter im Ganzen in der Pfanne erhitzen bis sie leicht knusprig sind. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die heißen Nudeln verteilen. Mit etwas geriebenem Parmesan servieren.
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Schnittlauch (Allium schoenoprasum) Verwendbar: lange, röhrenförmige Blätter, Blüten Einsatz in der Küche: Kartoffelgerichte, Eigerichte, Topfen, Frischkäse, Butterbrot, Jause, Salate, Suppen (oft Garnierung). Anbau und Ernte: Sonniger Standort, nährstoffreicher Boden, keine Staunässe. Ernte: Blätter vor und während der Blüte, Verwendung frisch, tiefgekühlt, getrocknet oder gefriergetrocknet. Erntezeit: März bis Oktober. Eigenschaften: schleimlösend, blutreinigend, harntreibend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Appetitlosigkeit, Magenentzündung, Darmentzündung, Frühjahrsmüdigkeit, Bluthochdruck.
Dinkelcremesuppe mit Fisolen Zutaten für 4 Personen
100 g Fisolen 1 Karotte 100 g Champignons 20 g Butter 60 g fein gemahlenen Dinkel 1 l Wasser 1 – 2 Gemüsebrühwürfel (oder körnige Gemüsesuppe) Salz, Muskat frisch gerieben 30 g Crème fraîche 3 EL Schnittlauch frisch geschnitten Die Fisolen in ca. zwei Zentimeter große Stücke schneiden. Die Karotte waschen, eventuell schälen und in Streifen schneiden. Champignons waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Butter in einem Topf schmelzen, Dinkelmehl zugeben und kurz anschwitzen. Wasser zugießen (dabei immer umrühren) und Gemüsewürfel zugeben. Muskatnuss einrühren und eventuell mit Salz abschmecken. Fisolen, Karottenstreifen, Champignons zugeben und einige Minuten weich dünsten lassen. Crème fraîche einrühren und nochmals abschmecken. Mit Schnittlauchröllchen garniert servieren.
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Thymian (Thymus vulgaris) Verwendbar: gesamte Pflanze (Blätter, Blüten) Einsatz in der Küche: Bohnengerichte, Pizza, Fleisch- und Fischgericht, Gemüsegerichte und Salate. Anbau und Ernte: Sonniger und trockener Standort, sandiger Boden, keine Staunässe. Winterharte, immergrüne Pflanze. Erntezeit: April bis Oktober. Trocknen für den Winter: vor der Blüte. Eigenschaften: entzündungshemmend, tötet Bakterien und Pilze, schleimlösend und krampflösend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Husten, Bronchitis, Erkältungen, Verdauungsschwäche, Gastritis, Durchfall, Blähungen.
Zucchini-Thymian-Palatschinken Zutaten für 8 Palatschinken (4 Personen)
200 g Dinkel- oder Weizenvollmehl 2 Eier 1/2 l Magermilch 1– 2 Knoblauchzehen 250 g Zucchini 3 Thymianzweige 2 EL Sesam 1 EL Gomasio (= Sesamsalz, siehe Seite 2) Salz, Muskat frisch gerieben Sonnenblumenöl zum Braten Mehl mit Eiern, Prise Salz und Milch verrühren und 30 Minuten quellen lassen. Knoblauch schälen, durch die Knoblauchpresse drücken und mit dem Teig verrühren. Zucchini waschen, Enden wegschneiden und mittelgrob raspeln und unter den Teig rühren. Sesam und Gomasio unterrühren und mit Salz und Muskat abschmecken. Öl in Pfanne erhitzen und Teig schöpferweise ausbacken. Mit einem knackigen Salat servieren.
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Zitronenmelisse (Melissa officinalis) Verwendbar: Blätter, Öl Einsatz in der Küche: Salate, Kräuteressig Suppen, Saucen, Wild, Fisch, Liköre. Anbau und Ernte: sonniger bis halbschattiger Standort, feuchter Boden. Nach der Blüte zurückschneiden, um neue Blätter ernten zu können. Ernte: bei Beginn der Blüte Pflanzen schneiden, Blätter während der Wachstumsphase ernten. Erntezeit: Mai bis September. Eigenschaften: beruhigend, krampflösend, verdauungsfördernd, fiebersenkend, tötet Bakterien, Viren und ist insektenabweisend. Ist ein bewährtes Hausmittel bei: Nervosität, Angstzustände, Depressionen, nervöse Magen-Darm-Störungen, Schilddrüsenüberfunktion.
Zitronen-Melissencreme Zutaten für 4 Personen
250 g Magertopfen 1Pkg. Frischkäse fettarm 1 reife Banane 400 g Apfelmus 1/2 Bund Zitronenmelisse Vanilleschote (ersatzweise Vanillezucker) 1 Bio-Zitrone Magertopfen und Frischkäse cremig rühren. Zitrone waschen, Schale abreiben, halbieren und auspressen. Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark auskratzen. Banane mit der Gabel zerdrücken oder mit dem Mixstab aufschlagen. Melisse waschen und fein hacken. Einige Blätter ganz aufbewahren. Gehackte Melisse, Zitronensaft und Schale, Apfel- und Bananenmus in die Topfencreme rühren. Eine halbe Stunde kühl stellen und durchziehen lassen. Mit Zitronenmelisse garniert servieren.
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Für den Inhalt verantwortlich: Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention, OÖ Gebietskrankenkasse, Gruberstraße 77, 4021 Linz.