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Hochschulchor | Foto: Guido Werner
Für die Lebenden: Hochschulchor und -orchester führen Brahms' "Deutsches Requiem" in Neustadt (Orla), Arnstadt und Ohrdruf auf Johannes Brahms las gern in der Bibel. Dennoch gilt er nicht als strenggläubiger Komponist, sondern als ein eher religiös frei denkender Mensch, der in seinen Werken weitgehend auf eine liturgische Bindung verzichtete. So ist denn auch sein berühmtes "Deutsches Requiem" op. 45 kein Requiem im traditionellen Sinne, sondern primär den noch Lebenden gewidmet. Es stellt die Menschheitsthemen der Vergänglichkeit und der Hoffnung auf ein ewiges Leben einander gegenüber. Dieses im Jahre 1868 im Dom zu Bremen uraufgeführte, gewaltige Chorwerk erklingt nun an drei Tagen hintereinander in verschiedenen Thüringer Kirchen. Interpretiert wird es vom Chor und Orchester der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar unter der Gesamtleitung von Claudio Novati. Als Solisten wirken die Sopranistin Maria Hengst und der Bariton Jörg Reddin mit. Zum Auftakt erklingt das "Deutsche Requiem" am Freitag, 13. November um 19:00 Uhr in der Stadtkirche St. Johannis in Neustadt (Orla). Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, 14.11. um 17:00 Uhr in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt sowie am Sonntag, 15.11. um 17:00 Uhr in der St. Trinitatiskirche in Ohrdruf. Der Eintritt ist jeweils frei, um Spenden wird gebeten.
St. Johannis in Neustadt (Orla). Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, 14.11. um 17:00 Uhr in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt sowie am Sonntag, 15.11. um 17:00 Uhr in der St. Trinitatiskirche in Ohrdruf. Der Eintritt ist jeweils frei, um Spenden wird gebeten. Brahms traf selbst seine Auswahl an Bibeltexten als Grundlage für die Vertonung seines "Deutschen Requiems". Bereits 1856, als sein verehrter Freund und Förderer Robert Schumann verstarb, hatte er damit begonnen, Texte für eine große "Trauer-Kantate" zusammenzustellen. Über ein Jahrzehnt erstreckte sich dann die Komposition des umfangreichen Werks mit seinen sieben verschiedenen Teilen. Nach der Uraufführung schrieb der berühmte und gefürchtete Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick: "Seit Bachs h-Moll-Messe und Beethovens Missa solemnis ist nichts geschrieben worden, was auf diesem Gebiete sich neben Brahms' deutsches Requiem zu stellen vermag!" Der Chor der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar ist ein sehr altes Ensemble der Hochschule und in jedem Jahr ein ganz neues, da die Studierenden ihm nur ein oder zwei Jahre angehören. Teil einer professionellen Musikerausbildung zu sein war und ist die Grundlage der Hochschulchorarbeit. Mitte der 1990er Jahre erlebte der Hochschulchor eine Renaissance unter Leitung des bisherigen Kirchenmusikdirektors am Halberstädter Dom, Prof. Klaus-Jürgen Teutschbein. 2009 trat Prof. Gunter Berger die Nachfolge an, der jedoch inzwischen die Philharmonischen Chöre Dresden leitet. Übergangsweise betreut nun Prof. Jürgen Puschbeck das Ensemble. Der Dirigent Claudio Novati wurde in der lombardischen Stadt Como in Norditalien geboren. Sein Studium im Fach Chorleitung am Konservatorium "Guiseppe Verdi" in Como schloss er mit dem Diplom ab. 2011 begann er ein Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. 2014 erlangte er das Abschlussdiplom im Fach Orgel am Musikkonservatorium in Como mit der Bestnote und erhielt zudem die Ehren-Sonderauszeichnung des italienischen Bildungsministeriums. Seit 2015 studiert Claudio Novati wieder an der Weimarer Musikhochschule - jetzt das Fach Orchesterdirigieren. Er konzertierte bereits in Italien, Vatikanstadt, Deutschland, Israel sowie in der Schweiz und der Slowakei als Solist sowie auch gemeinsam mit namhaften Künstlern wie Ton Koopman, Konrad Junghänel und Giuliano Sommerhalder. Zudem arbeitet er mit verschiedenen Chören und Ensembles in Como und Weimar zusammen.