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Frühlingserwachen – Verstimmungen, Trauer, Depression Trotz Frühlingserwachen in der Natur können gerade bei älteren Menschen Gefühle von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit bis hin zur Verzweiflung auftreten. Sie sind ebenso wie Freude, Zorn und Angst grundlegende menschliche Erfahrungen, solche Emotionen sind normal und keine Krankheit. Traurigkeit hat viele Gründe, von Mensch zu Mensch hat sie verschiedene Ursachen und Auswirkungen. Je nach der Lebensgeschichte der individuellen Persönlichkeit, aber auch der aktuellen sozialen Lebenssituation und dem körperlichen Befinden; der Tod oder der Verlust einer nahestehenden Person ist für fast alle Menschen in hohem Masse belastend und einschneidend und rufen in der Regel Gefühle der Traurigkeit hervor. Dies gilt auch für die plötzlich und unerwartete Konfrontation mit eigenen schwerwiegenden Erkrankungen. Auch Krankheitsfälle von nahestehenden Personen, die eine Pflegesituation oder grundlegende Veränderung der familiären Beziehungen und eine nicht absehbare langjährige Pflegesituation nach sich ziehen, können Traurigkeit und Verzweiflung mit sich bringen. „Ältere Menschen leiden oft unbemerkt an einer Depression. Depressive Symptome im Alter werden häufig fälschlicherweise als normales Merkmal beschwerlicher Lebensumstände angesehen. Ältere Patienten mit Depressionen klagen häufiger über körperliche Beschwerden und seltener über psychische Beschwerden wie zum Beispiel vermehrte Traurigkeit, was oft die Diagnose einer Depression im Alter erschwert. Nach Petra Mommert-Jauch sind die lebensphasenspezifischen Auslöser einer Depression bei älteren Menschen, die Umstellung des sozialen Umfeldes mit dem Beginn des Renten- Alters, vermehrter Verlust von körperlicher und sozialer Selbstständigkeit sowie gehäufte Verluste von nahestehenden Personen.“
Depression als Krankheit kann nicht einfach ausgeschaltet, überspielt oder verdrängt werden. Sie verändert unsere Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und die Vorgänge in unserem Körper massiver und nachhaltiger als eine normale Traurigkeit. In einer Depression ist eine normale Lebensführung nicht mehr oder nur unter grösster Anstrengung möglich. Wenn bei Betroffenen mehrere Merkmale einer typischen Depression über mehr als zwei Wochen fast ständig vorliegen, ist eine Konsultation beim Hausarzt, Psychiater oder Psychologen angezeigt, um eine angemessene Behandlung in die Wege zu leiten. Das soziale Umfeld, die Angehörigen, können durch ihr persönliches Verhalten den Patienten entlasten. Depression ist auch im Alter eine behandelbare Krankheit, die Zeit und Geduld beansprucht. Versuchen Sie dem Betroffenen keine Vorwürfe zu machen oder ihn zum „Zusammenreissen“ zu animieren. Geben Sie der an einer Depression erkrankten Person zu verstehen, dass Sie seine Krankheit, seine Probleme und Gefühle so akzeptieren, wie sie sind. Obwohl depressiven Menschen oft der Wille, gesund zu werden, zu fehlen scheint, ist dies typisch für die Depression. Geben Sie der Krankheit die Schuld, nicht dem Betroffenen. Um dem depressiven Menschen helfen zu können, sollten auch die Angehörigen ihre eigenen Gefühle annehmen und versuchen, sie vielleicht durch Gespräche in einer Selbsthilfegruppe, mit einer Fachperson oder mit Freunden zu besprechen. 1
Aber geben Sie der depressiven Person nicht die Schuld daran, dass Sie sich so fühlen. Versuchen Sie, den Freundes- und Familienkreis des Betroffenen über seine Depression zu informieren um zu erreichen, dass auch Sie als Angehörige sich nicht entmutigen lassen und den Kontakt zu ihnen aufrechterhalten können.
Nach Petra Mommert-Jauch, fördert eine angepasste Bewegungsaktivität die positive Befindlichkeit, vermindert Depression und Angst, erhöht Denkfähigkeit und Konzentration und verbessert unser Selbstkonzept. Bewegungsaktivität fördert zudem die psycho-sozialen Aspekte zur Reduzierung der Antriebsverarmung, Anregung der Neugier und Erfüllung der Grundbedürfnisse wie: Selbstwert: Die Person erfährt sich in ihrem Handeln als effektiv und fähig. Die Forschung zeigt, dass man dann zu einem positiven Selbstwert gelangt, wenn man -positive (Körper-) Erfahrungen sammelt -etwas leistet und dabei erfolgreich ist und -wenn man die Rückmeldung erhält oder sich selbst bestätigt, etwas „gut“ gemacht zu haben. Kontrolle: Das Gefühl von Autonomie entsteht, wenn man selber entscheiden kann, welche Handlungen sinnvoll und bedeutsam sind Bindung: Die Person findet Nähe und Anschluss und fühlt sich nicht ausgeschlossen.
Zur Therapie von depressionsspezifischen Defiziten im Alter gehört nebst der ärztlich verordneten Abgabe von Antidepressiva, allenfalls einer Psychotherapie, Familientherapie, die Aufforderung für Bewegung und Sport.
Bewegung a) zur Beeinflussung hormoneller Konstellationen, b) zur Stärkung der Selbstwirksamkeit c) zur Wiedererlangung der Körperwahrnehmung d) zum bewussten Erleben positiver affektiver Konsequenzen eigener Handlungen Bewegung und Sport sollte keinesfalls als Allheilmittel gegen psychische Erkrankungen propagiert, jedoch als wesentlicher und unabdingbarer Bestandteil jeder multimodalen Therapie herausgehoben werden.“
Das gemeinsame Bewegen, Turnen, Tanzen, Wandern, Velofahren, Walken usw., das in Gruppen stattfindet, ist ein wichtiger Bestandteil und eine Zielsetzung von Pro Senectute, um aus der sozialen und oft auch familiäreren Isolation zu entkommen. Pro Senectute bietet im Rahmen der Sozialberatung die Möglichkeit für Einzel- Paar- und Familiengespräche. Im Bereich Sport leiten ausgebildete „esa“- SportleiterInnen in jeder Gemeinde und in einzelnen Alters- und Pflegeheimen Gruppenangebote, die das „Miteinander in Bewegung bleiben“ und den sozialen Zusammenhalt fördern. Bewegung, Spiel und Sport wirken umfassend, aktivieren den Menschen als Ganzes, d.h., sie fordern und fördern ihn von seiner körperlichen, geistigen und sozialen Seite. In unseren Sportgruppen nehmen wir den Alterungsprozess mit all seinen Einschränkungen wahr und bieten einen altersgerechten Seniorensport an, der nicht auf die Vermeidung von Defiziten ausgerichtet ist, sondern einen echten Lebenssinn im Alter eröffnet.
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Das Kurswesen von Pro Senectute bietet in Kleingruppen ebenfalls verschiedene Bewegungsangebote an: wie Tai Chi, Tanzen, Rollator-Fahrschule, Yoga, Qi Gong, Atem und Bewegung, Feldenkrais, Pilates usw.
Zitierte Autorin: Dr. Petra Mommert-Jauch, Institut für Sport und Rehabilitation, D-Donaueschingen Ausbildnerin und Expertin Pro Senectute Schweiz, Erwachsenensport Schweiz.
Rita Gschwend, Sozialarbeiterin, Pro Senectute Kanton Schwyz Lachen, im Frühling 2015
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