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Ernährungswissen für Kita-Fachpersonen
Geistig wache Kinder brauchen genügend Nährstoffe Damit das Gehirn eines Kindes täglich seine Leistung erbringen kann, muss es richtig versorgt sein. Eine ausgewogene Ernährung stellt sicher, dass alle Nährstoffe in genügend grosser Menge vorhanden sind. Gemüse, Früchte, Vollkorn- und Milchprodukte gehören deshalb täglich auf den Tisch. Kinder leisten viel, denn sie sind während ihrer Entwicklung nicht nur körperlich, sondern auch geistig stark gefordert: Wir wünschen uns, dass Kinder kreativ sind, Neues lernen, ihre Umwelt aktiv wahrnehmen und sich im richtigen Moment konzentrieren können. Diese sogenannten kognitiven Leistungen sind in unserer Wissens welt noch wichtiger als früher, und sie lassen sich bis zu einem gewissen Grad fördern. Dabei spielt auch die Ernährung eine Rolle: Denn die Nährstoffversorgung beeinflusst die Gehirnfunktion und damit die geistige Leistungsfähigkeit von Kindern aller Altersstufen. Jeder Nährstoff hat seine Aufgabe im Gehirn Kohlenhydrate, Fett und Proteine als Hauptbestandteile der meisten Lebensmittel sind massgeblich am Aufbau
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und der Funktion des Hirns beteiligt (siehe Kasten). Interventionsstudien in Entwicklungsländern zeigen aber, dass die Zufuhr dieser Makronährstoffe alleine nicht reicht. Sogenannte Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind ebenso unentbehrlich. Sie liefern zwar keine Energie wie die Makronährstoffe. Der Körper benötigt sie aber, um eine ganze Reihe von lebenswichtigen Funktionen aufrecht zu erhalten. Für die kognitive Entwicklung von Kindern sind insbesondere Jod, bestimmte B-Vitamine und Folsäure zentral. Jodiertes Speisesalz verwenden Jod wird für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt. Diese Hormone sind für das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns mitverantwortlich. Weil vor allem
Meerestiere Jod enthalten und unsere Böden arm an Jod sind, empfiehlt es sich in der Schweiz, jodiertes Speisesalz zu verwenden. Jodmangel kann auf allen Altersstufen negative Auswirkungen haben. Aktuelle Studien bei Schulkindern zeigen zum Beispiel, dass selbst bei einem leichten Jodmangel eine Steigerung der Jodversorgung zu einer klaren Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten führen kann. Vitamine B6 und B12 unterstützen kognitive Leistung Die Vitamine B6 und B12 sind an der Bildung von Neurotransmittern bei Nervenzellen beteiligt. Auch das Zusammenspiel dieser Vitamine mit Folsäure ist wichtig für die Hirnfunktion. Untersuchungen haben ergeben, dass die Versorgung mit Vitamin B12 und gute kognitive Leistungen bereits im Kindesalter eng zusammenhängen. Während viele Nahrungsmittel Vitamin B6 enthalten, findet man B12 vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch und Milch. Folsäure in Hefe, Weizenkeimen und Leber. Forschung bestätigt wichtige Funktion der Milch Mehrere Untersuchungen belegen, dass die Ernährung nicht nur auf die allgemeine Gesundheit einen Einfluss hat, sondern auch ganz konkret auf die kognitive Leis- tungsfähigkeit. Eine bei Erwachsenen durchgeführte Querschnittstudie untersuchte den Einfluss von Milch auf die geistige Gesundheit. Die Auswertung der Daten ergab, dass ein hoher Konsum von Milchprodukten die kognitive Leistungsfähigkeit fördert. Die wahrscheinliche Ursache für dieses Resultat liegt darin, dass Milchprodukte viele für das Gehirn wichtige Makro- und Mikronährstoffe in relevanten Mengen enthalten. Gesunde Ernährung als Orientierung Um die Konzentration und andere Hirnfunktionen den ganzen Tag über aufrecht zu halten, benötigen Erwach sene wie Kinder also einiges an Nährstoffen. Fachleute raten davon ab, nahrungsergänzende Wirkstoffpräparate an gesunde Kinder abzugeben. Umso wichtiger ist die richtige Auswahl der Lebensmittel: Reichlich Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte; dazu Früchte, Fleisch und Fisch sowie drei bis vier Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag liefern alle Nährstoffe, die das kindliche Hirn benötigt. Eine ausgewogene Ernährung alleine ist natürlich noch kein Garant für ein gut funktionierendes Hirn. Aber sie ist eine von mehreren messbaren Einflussgrössen der Hirnfunktion und damit zweifellos eine wichtige Voraussetzung für geistig wache Kinder.
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Kohlenhydrate, Fette und Proteine – die Klassiker Die sogenannten Makronährstoffe braucht der Körper in grossen Mengen. Und sie sind alle auch wichtig fürs Hirn. Kohlenhydrate versorgen das Hirn mit Energie. Für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit sind vor allem langsam verfügbare Kohlenhydrate ideal. Sie kommen in Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vor. Fette bestehen aus verschiedenen Fettsäuren, die unter anderem beim Aufbau der Zellmembran von Nervenzellen beteiligt sind. Ideal sind bestimmte ungesättigte Fettsäuren, die unter anderem in Rapsöl und Butter enthalten sind. Proteine spaltet der Körper in Aminosäuren auf, aus denen er dann körpereigene Stoffe herstellt. Zum Beispiel Neurotransmitter, die Impulse zwischen Nervenzellen austauschen. Besonders empfehlenswert sind Kombinationen aus pflanzlichen und tierischen Proteinen.
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