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Waldviertler Pilzgarten Speisepilze im eigenen Garten kultivieren Getreidebrut Stockschwämmchen
Heimisches Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
Impressum: Waldviertler Pilzgarten www.pilzgarten.at Tel.: 02815/6678
Kulturanleitung Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) Beimpfung mit Getreidebrut
Weitere Informationen unter: www.pilzgarten.at
Mit 2l Getreidebrut können etwa 2-3 Stämme mit größerem Durchmesser beimpft werden. Die Kulturen werden am besten im Frühling bis Frühsommer angelegt. Das Stockschwämmchen ist in der Natur recht verbreitet. Es sollte aber nur gesammelt werden, wenn man die Unterscheidungsmerkmale zu seinen giftigen Doppelgängern kennt. Wer es züchtet wird es auch im Wald sicher wiedererkennen. Holzarten für die Beimpfung von Stockschwämmchen: Empfohlen werden: Birke, Buche, Ahorn, Eiche, Weide, Erle Bei Hartholz ist die Durchwachsphase länger. Es kann nach der Beimpfung zwei Jahre dauern bis die ersten Pilze kommen. Das für den Pilzanbau verwendete Holz sollte möglichst frisch geschlagen worden sein (nicht älter als 4 Monate, ideal im Winter oder dem zeitigen Frühjahr). Auf länger gelagertem Holz können sich Schadpilze oder andere Organismen ansiedeln, die dann in Konkurrenz mit dem Kulturpilz treten können. Idealer Durchmesser und Länge des Holzes Das Stockschwämmchen wird üblicherweise auf Stämmen mit einem Durchmesser ab 20cm bis 35cm gezogen. Die Beimpfung von 1-metrigen Baumstämmen wird empfohlen. Feuchtigkeit des Holzes Bis zur Beimpfung sollten die Stämme schattig und eventuell mit einer Plastikplane abgedeckt werden. So hält frisch geschlagenes Holz die Stammfeuchte über einige Monate. Beimpfungsmethoden Schnittimpfmethode Siehe dazu die Bildbeschreibung „Beimpfen von Baumstämmen mit Getreidepilzbrut“ Das Stammstück wird dabei mit einer Motorsäge etwa 30 cm von den Stirnseiten, einmal von oben und einmal von unten eingesägt. Der Schnitt wird so tief geführt, dass der Stamm gerade noch gut zusammenhält. Die Schnitte sollten so breit sein, dass die Brut gut eingefüllt werden kann. Die Öffnungen werden randvoll mit der Brut gefüllt und mit einem Stäbchen festgedrückt. Hilfreich ist es, schon vor dem Beimpfen den Schnitt mit einem Klebeband (ideal ist ein silbernes Gewebeklebeband z.B. X-Way) soweit abzudecken, dass die Brut beim Einfüllen nicht herausfallen kann. Die Impfstelle wird nach der Beimpfung mit Klebeband gut verschlossen sodass keine Insekten oder Schnecken eindringen können und das Myzel vor dem Austrocknen geschützt ist. Um ein späteres Ablösen des Klebebandes zu verhindern soll das Klebeband zur Sicherheit auch noch mit Heftklammern versehen werden. Auf Sauberkeit ist Wert zu legen um eine Infektion der Brut zu verhindern. Bohrlochmethode Die Bohrlochmethode eignet sich gut für die Beimpfung von Stämmen und Stubben (Baumstumpf mit Wurzelwerk). Mit einem Schlangenbohrer wird das Holz im Abstand von 5-10 cm mit Löchern von 10-12 cm Tiefe versehen. Es kann von oben in die Schnittstelle und auch seitlich in den Stamm gebohrt werden (gilt nur für Stubben). Ein Bohrlochdurchmesser von etwa 16-22 mm wird empfohlen. Die Anzahl der Impfstellen sollte nicht zu gering sein – 30-40 Löcher für einen mittleren Stammdurchmesser genügen. Die zerbröckelte Getreidebrut wird dann vorsichtig mit einem Stäbchen eingefüllt und verschlossen. Zum Verschließen kann man Holzplättchen oder Korken verwenden.
Unser Tipp: In Baumärkten sind Buchenrundstäbe in passenden Durchmessern verfügbar. Die Stäbchen werden in Scheiben geschnitten (5-10mm) und dienen zum Verschluss der Bohrlöcher. Zusätzlich sollten die Impfstellen mit Wachs überstrichen werden. Zum Einfüllen der Brut ist ein Trichter praktisch. Durchwachsphase-Einmieten Nach dem Beimpfen durchwächst das Myzel allmählich das Holz. Ideal sind Temperaturen um 20 Grad. Das Stockschwämmchen besiedelt das Holz langsamer als z.B. die Austernseitlinge. Hat man das Holz beimpft, kann es an einem schattigen Platz im Garten gelagert werden. Direkter Bodenkontakt ist zu vermeiden. Diese Miete kann dann mit Vlies oder Plastikplane abgedeckt werden. Gegossen wird nur bei extremer Trockenheit. Die eingemieteten Stämme sollten gelegentlich kontrolliert werden. Mäusen schmeckt die Brut manchmal auch ganz gut. Falls man das bemerkt kann man die Impfstellen mit Alustreifen (z.B. aus einer Druckerei) schützen. Wir empfehlen eine Durchwachszeit von 1 Jahr. Im Winter bleiben die Stämme abgedeckt im Freien. Ausmieten und Anlage der Kultur Das Ausmieten geschieht erst dann wenn die Stämme gut durchwachsen sind. Oft erscheint an den Enden das weiße Myzel des Kulturpilzes. Im Garten sollte ein schattiger windgeschützter Platz gesucht werden, ein feuchtes Mikroklima ist günstig. Das Klebeband wird nun von den Impfstellen entfernt, üblicherweise im Frühjahr. Die ein-metrigen Stämme werden nun in 3 Teile geschnitten. Der Schnitt sollte jeweils ca.1 cm unter der Impfstelle angesetzt werden. So weisen die Randstücke Brut auf, das Mittelstück nicht. Das Myzel ist aber auch dort von beiden Seiten eingewachsen. Die Stämme des Stockschwämmchens brauchen Erdkontakt. Dazu wird ein Loch in der Größe des Stammes ausgehoben der Stamm hineingesetzt und rundherum mit Erde aufgefüllt. Die Stücke werden 10 cm tief in die Erde gesetzt mit der Brutstelle in der Erde. Unser Tipp: Moos auf die Schnittfläche verpflanzt verzögert das Austrocknen und freut die Pilz und den Betrachter. Am besten geeignet ist, Moos das auf Steinen wächst. Fruchtkörperbildung Bevor die Pilze erscheinen wird ein Erdmyzel ausgebildet. Dieser Vorgang dauert etwa ein Jahr. Das Stockschwämmchen kann im Frühjahr und Herbst fruchten. Der Betreuungsaufwand ist gering, es braucht meist nicht extra gegossen zu werden. Schnecken sind bei diesem Pilz kein Problem. Kein anderer Pilz verwertet das Holz so gut wie das Stockschwämmchen. Oft kommen Pilze auch noch wenn das Holz schon morsch ist oder wenn nur mehr Reste davon im Boden sind. Ernte der Pilze Die Pilze werden geerntet solange sie noch ansehnlich sind. Der Pilz produziert wenn er ausgewachsen ist eine große Menge an Sporen, welche oft als brauner Belag auf darunterliegenden Hüten sichtbar werden. Dies hat keinen Einfluss auf die Qualität. Es wird empfohlen die geernteten Pilze vor der Verwendung mit kaltem Wasser abzuspülen. Das Stockschwämmchen ist ein vorzüglicher aromatischer Suppenpilz. Es werden nur die Kappen verwendet.
05.02.2015
Beimpfung mit der Schnittimpfmethode
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Mit der Motorsäge werden 2 Schnitte bis ungefähr zur Hälfte des Stammes gemacht (von unten und oben jeweils im Drittel) Es wird sofort mit dem Klebeband rundum ein breiter Streifen geklebt (ein silbernes Gewebeband z.B. X-Way welches in Bau- und Lagerhausmärkten erhältlich ist) Wo sich der Schnitt befindet wird mit einem Stanley-Messer ein Fenster ausgeschnitten Mit einem Stäbchen wird die Brut eingefüllt, es sollten keine Leerstellen verbleiben Mit dem Klebeband wird die geöffnete Stelle wieder verschlossen (WICHTIG: noch mit Heftklammern befestigen) Eingelagert werden die Stämme während der Durchwachsphase an einem schattigen Platz im Garten.