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Stabilität von Komplexen Gleichgewichte - Komplexionen ☞ In manchen Fällen sind die Komplexe so stabil, dass sie Salze bilden, die keine Eigenschaften der ursprünglichen Ionen mehr aufweisen. z.B. Das Komplexion [Fe(CN)6]3- gibt keine positive analytische Reaktion auf Fe3+ oder CN-Ionen. ☞ Meistens sind die Komplexe jedoch nicht so stabil und dissoziieren in Lösung teilweise in ihre Bestandteile. ☞ In diesen Fällen richten sich die verschiedenen Konzentrationen der Komponenten nach einer Gleichgewichtskonstanten, die für den Komplex charakteristisch ist. Dr. Tsierkezos
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☞
[FeBr]2+
unter
wenig
geänderten
Reaktions-
bedingungen kann sich entweder bilden oder dissoziieren:
Fe3+ + Br- [FeBr]2+ K1 =
[FeBr2+] [Fe3+] [Br-]
☞ K1 ist die Stabilitätskonstante des Komplexes: je höher ihr Wert ist, desto stabiler ist der Komplex. Der Index 1 bedeutet, dass nur ein Ligand an das Zentralion gebunden ist. Dr. Tsierkezos
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☞ In den Fällen, wo mehrere Liganden an das Zentralion gebunden sind, wird für jede erfolgende Anlagerung von Liganden eine neue Gleichung für das Gleichgewicht formuliert:
Cd2+ + CN- [CdCN]+
[CdCN]+ + CN- [Cd(CN)2]
Dr. Tsierkezos
K1 =
K2 =
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[CdCN+] [Cd2+][CN-] [Cd(CN)2] [CdCN+][CN-]
☞ Analoge Gleichungen ergeben sich für die Addition eines dritten und eines vierten Cyanid-Ions mit den zugehörigen Konstanten K3 und K4. Zusätzlich zu den individuellen Bildungskonstanten
der
einzelnen
Stufen
wird
eine
Gesamtgleichung für die Bildung des Komplexes definiert:
Cd2+ + 4CN- [Cd(CN)4]2-
Dr. Tsierkezos
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KGesamt =
[Cd(CN)42-] [Cd2+][CN-]4
= K1 x K2 x K3 x K4 = Kf
☞ Die Bruttobildungskonstante (KGesamt) entspricht dem Produkt aller einzelnen K-Werte.
☞
Hieraus
ist
ersichtlich,
dass,
je
größer
die
Komplexbildungskonstante Kf ist, desto stabiler ist der Komplex. Umgekehrt gilt: je kleiner Kf, desto leichter zerfällt der Komplex. Dr. Tsierkezos
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☞ Das Komplexgleichgewicht kann aber auch in der folgenden Weise geschrieben:
[Cd(CN)4]2- Cd2+ + 4CN-
Kd =
[Cd2+] [CN-]4 [Cd(CN)42-]
= 1/ Kf
☞ Wobei die Dissoziationskonstante (Kd) den reziproken Wert der Bruttobildungskonstanten (KGesamt) darstellt. Dr. Tsierkezos
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Chelat-Effekt und Chelat-Komplexe ☞ Zwei- oder mehrzähnige Liganden können durch Komplexierung mit einem Zentralion zu einem Ring geschlossen
werden,
wenn
beide
komplexierenden
Zentren an das gleiche Zentralion gebunden werden. ☞ Solche Komplexe nennt man Chelate oder ChelatKomplexe. ☞ Als Chelat-Effekt bezeichnet man die Tatsache, dass die Chelat-Komplexe sehr viel stabiler sind als die nichtChelat-Komplexe. Dr. Tsierkezos
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☞ Zur Deutung des Chelat-Effekt betrachten wir die Reaktionen des [Ni(H2O)6]2+ mit NH3 und Ethylendiamin:
[Ni(H2O)6]2+ + 6NH3 [Ni(NH3)6]2+ + 6H2O [Ni(H2O)6]2+ + 3en [Ni(en)3]2+ + 6H2O
Dr. Tsierkezos
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☞ Bei der Entstehung von [Ni(NH3)6]2+ ist die Zahl der freien Teilchen (unabhängig voneinander beweglichen Teilchen) vor und nach der Umsetzung gleich!
[Ni(H2O)6]2+ + 6NH3 [Ni(NH3)6]2+ + 6H2O ☞ Vor Umsetzung sind das [Ni(H2O)6]2+-Ion und die sechs NH3-Moleküle, nach der Umsetzung sind das [Ni(NH3)6]2+Ion und die sechs H2O-Moleküle frei bewegliche Teilchen. Dr. Tsierkezos
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☞ Bei der Entstehung von [Ni(en)3]2+ liegen vor der Komplexierung vier, nach der Komplexierung sieben unabhängige Teilchen vor!
[Ni(H2O)6]2+ + 3en [Ni(en)3]2+ + 6H2O ☞ Dies bedeutet, dass bei der Bildung des ChelatKomplexes die Entropie des Systems mehr zunimmt als bei der Bildung des nicht-Chelat-Komplexes!
Dr. Tsierkezos
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☞ Nach der statistischen Thermodynamik ist die Entropie eines Systems um so größer, je mehr Realisierungsmöglichkeiten dieses hat oder je mehr Freiheitsgrade die Teilchen haben. ☞
Da
nach
der
Komplexierung
mehr
unabhängig
voneinander bewegliche Teilchen vorliegen als vorher, nimmt die Entropie des Systems zu! ☞ Der Chelat-Effekt ist aus thermodynamischer Sicht ein entropischer Effekt! Dr. Tsierkezos
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☞ Nach der Gleichungen:
∆G = ∆H - T∆S ∆G = - RTlnK
die den Zusammenhang zwischen der freien Enthalpie ∆G, der Reaktionsenthalpie ∆H und der Entropie ∆S mit der Gleichgewichtskonstante K zeigen, wird K um so größer bzw. der Komplex um so stabiler, je größer ∆S ist! ☞ Da bei der Bildung des Chelat-Komplexes ∆S größer ist als bei den nicht-Chelat-Komplexen, sind die Chelat-Komplexe besonders stabil. Dr. Tsierkezos
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Auflösen von schwerlöslichen Verbindungen durch Komplexierung ☞ Es findet ein Wettbewerb zwischen den chemischen Gleichgewichten statt (Gleichgewicht beim Auflösen der schwerlöslichen Verbindung und Gleichgewicht bei der Komplexbildung).
Dr. Tsierkezos
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☞ Reaktion von Silber(I) mit Halogenid-Ionen: Silber(I) bildet mit Chlorid-, Bromid- und Iodid-Ionen schwerlösliche Niederschläge:
Ag+ + Cl- AgCl ↓ Ag+ + Br- AgBr ↓ Ag+ + I- AgI ↓ ☞ Die Fluorid-Ionen können durch Niederschlag nicht nachgewiesen werden, weil Silber(I)-fluorid als einziges Silberhalogenid sehr gut löslich in Wasser ist. Dr. Tsierkezos
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Löslichkeit von Silber(I)-halogenide Ammoniak ☞ Silberchlorid löst sich in verdünnter Ammoniak-Lösung:
AgCl + 2NH3 [Ag(NH3)2]+ + Cl☞ Silberbromid löst sich in konzentrierter AmmoniakLösung (es ist aber etwas löslich):
AgBr + 2NH3 [Ag(NH3)2]+ + Br☞ Silberiodid löst sich NICHT in Ammoniak! Dr. Tsierkezos
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Löslichkeit von Silber(I)-halogenide Natriumthiosulfat ☞ Beide schwer lösliche Silberchlorid und Silberbromid lassen sich in Natriumthiosulfat lösen:
AgCl + 2S2O32- [Ag(S2O3)2]3- + ClAgBr + 2S2O32- [Ag(S2O3)2]3- + Br☞ Beide Silberhalogenide reagieren zu dem leichtlöslichen und stabilen Dithiosulfatoargentat(I)-Komplex und lösen sich dabei! ☞ Silberiodid löst sich NICHT in Natriumthiosulfat! Dr. Tsierkezos
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Löslichkeit von Silber(I)-halogenide Kaliumcyanid ☞ Alle drei Silberhalogenide lassen sich in Kaliumcyanid lösen:
AgCl + 2CN- [Ag(CN)2]- + ClAgBr + 2CN- [Ag(CN)2]- + BrAgI + 2CN- [Ag(CN)2]- + I☞ Die Silberhalogenide reagieren zu dem löslichen und stabilen Dicyanoargentat(I)-Komplex und lösen sich dabei! Dr. Tsierkezos
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Zusammenfassung ☞ Silberchlorid löst sich in Ammoniak-, Thiosulfat- und Cyanid-Lösung. ☞ Silberbromid löst sich in Thiosulfat- und Cyanid-Lösung. ☞ Silberiodid löst sich nur in Cyanid-Lösung. ☞ Dieses Löslichkeitsverhalten der drei Halogenid-Ionen kann durch die Komplexbildung erklärt werden. ☞ Es findet ein Wettbewerb zwischen den chemischen Gleichgewichten statt (Gleichgewicht beim Auflösen der Silberhalogenide und Gleichgewicht bei der Komplexbildung). Dr. Tsierkezos
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Komplexbildung-Löslichkeit von Silberchlorid ☞ Silberhalogenide sind schwerlösliche Salze. Wenn man jedoch bestimmte Komplexbildner zugibt, scheinen sich die Halogenide leicht aufzulösen. Das nutzt man in der qualitativen Analyse zur Bestimmung der drei HalogenidIonen Cl-, Br- und I-. ☞ Wenn zum Silberchlorid der Komplexbildner Ammoniak zugegeben wird, löst sich der Niederschlag rasch auf. Es bildet sich der lösliche Diamminsilber(I)-Komplex:
AgCl + 2NH3 [Ag(NH3)2]+ + Cl☞ Es handelt sich hier eine chemische Zersetzung. Was ist der Grund für diese Zersetzung? Dr. Tsierkezos
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☞ Zur Erklärung des Phänomens muss man die Reaktion in zwei Schritte unterteilen. Zunächst gibt es das Dissoziationsgleichgewicht des schwerlöslichen Salzes im Wasser:
AgCl(s) Ag+(aq) + Cl-(aq) Die Gleichgewichtskonstante ist das Löslichkeitsprodukt:
L = [Ag+] × [Cl-] = 1.6×10-10 mol2 L-2 ☞ In Anwesenheit eines Komplexbildners werden die freie Silber(I)-Ionen Komplexiert (das Bildungsgleichgewicht des Komplexes liegt auf der rechten Seite):
Ag+(aq) + 2NH3(aq) [Ag(NH3)2]+(aq) Dr. Tsierkezos
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Die Gleichgewichtskonstante Komplexbildung lautet:
Kf =
(Stabilitätskonstante)
der
[[Ag(NH3)2]+]
[Ag+] × [NH3]
= 1.6 ×107 mol-2 L2 2
☞ Die freie Silber(I)-Ionen des Löslichkeitsgleichgewichts werden durch Komplexbildung vom Gleichgewicht entzogen und das Silberchlorid zersetzt sich. ☞ Die Gleichgewichtskonzentration des freien Silber(I)Ions spielt die entscheidende Rolle für diese Zersetzung!
Dr. Tsierkezos
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AgCl(s) Ag+(aq) + Cl-(aq) Ag+(aq) + 2NH3(aq) [Ag(NH3)2]+(aq) AgCl(s) + 2NH3(aq) [Ag(NH3)2]+(aq)+Cl-(aq) ☞ Der Silber-Komplex bildet sich nur dann, wenn das Dissoziationsgleichgewicht genügend Silber(I)-Ionen liefert! ☞ Ist das nicht der Fall, wird sich kein Komplex bilden und das Silberhalogenid zersetzt sich nicht! Dr. Tsierkezos
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☞ Wenn die Silberionenkonzentration im Komplexbildungsgleichgewicht niedriger ist als im Lösungsgleichgewicht, ist die Komplexbildung gegenüber der Bildung des schwerlöslichen Salzes bevorzugt! ☞ Dies führt dazu, dass zur Komplexbildung ständig Silber(I)-Ionen aus der Lösung abgezogen werden! ☞ Daher müssen ständig Silber(I)-Ionen nachgeliefert werden, damit das Löslichkeitsprodukt konstant bleibt! ☞ Somit zersetzt sich ständig Silberchlorid unter Bildung des Diamminsilber(I)-Komplexes!
Dr. Tsierkezos
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Komplexbildung-Löslichkeit von Silberbromid ☞ Mit Silberbromid verhält es sich anders, da dieses so schwer löslich ist, dass die Konzentration der freien Silber(I)-Ionen, die aus der Lösung stammen, geringer ist als die Konzentration der Silber(I)-Ionen im Komplexbildungs-gleichgewicht:
AgBr(s) Ag+(aq) + Br-(aq) L = [Ag+] × [Br-] = 7.7×10-13 mol2 L-2 ☞ Darum zersetzt sich Silberbromid nicht in Ammoniaklösung. Hierzu ist ein anderer Komplexbildner notwendig (z.B. das Thiosulfat-Ion). Dr. Tsierkezos
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☞ Der Silberkomplex mit Thiosulfationen ist stabiler als der mit Ammoniak, d.h. in diesem Fall wird bereits bei einer niedrigen Silberionenkonzentration in der Lösung das Komplexbildungsgleichgewicht erreicht!
Ag+ + 2S2O32- [Ag(S2O3)2]3[[Ag(S2O3)2]3-] Kf = = 2.9 ×1013 mol-2 L2 [Ag+]×[S2O32-]2 ☞ Folglich zersetzt sich Silberbromid in Anwesenheit von Thiosulfat-Ion und bildet sich der entsprechende lösliche Komplex! Dr. Tsierkezos
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Komplexbildung-Löslichkeit von Silberiodid ☞ Was passiert beim Silberiodid? ☞ Silberiodid löst sich NICHT in einer Thiosulfat-Lösung! ☞ Silberiodid ist aber sehr gut löslich in einer CyanidLösung! ☞ Es gilt die gleiche Begründung für das Silberiodid (wie beim Silberchlorid und Silberbromid), das sich nur in CyanidLösung unter Komplexbildung zersetzt!
Dr. Tsierkezos
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AgI(s) Ag+(aq) + I-(aq) L = [Ag+] × [I-] = 8.3×10-17 mol2 L-2 Ag+ + 2CN- [Ag(CN)2][[Ag(CN)2]-] Kf = = 5.3 ×1018 mol-2 L2 [Ag+]×[CN-]2 ☞ Der gebildete Dicyanoargentat(I)-Komplex ist deutlich stabiler als der Dithiosulfatoargentat(I)-Komplex und auch der Diamminsilber(I)-Komplex, d.h. es wird bei sehr niedriger Konzentration von Silber(I) das Komplexbildungsgleichgewicht erreicht! Dr. Tsierkezos
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AgI(s) Ag+(aq) + I-(aq) Ag+(aq) + 2CN-(aq) [Ag(CN)2]-(aq) AgI(s) + 2CN-(aq) [Ag(CN)2]-(aq)+I-(aq) ☞ Folglich zersetzt sich Silberiodid in Anwesenheit von Cyanid-Ion und bildet sich der entsprechende lösliche Komplex!
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Silber(I)-halogenide AgX
Löslichkeit im Wasser Löslichkeitsprodukt / mol2·L-2 Farbe Ionische Bindungsanteile
AgF
sehr gut löslich gelb Unlöslich weiß
1.0 70% 1.6×10-10 30%
AgBr
schwer löslich hellgelb
7.7×10-13 23%
AgI
sehr schwer löslich gelb
8.3×10-17 11%
AgCl
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AgCl AgBr AgI
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Farbvertiefung
Konzentration Von freiem Ag+
Löslichkeitsprodukt
Löslichkeit
Kovalenter Bindungsanteil
Silber(I)-halogenide
Silber(I)-Komplexe [AgL2]
Stabilitätskonstante mol-2 L2
Farbe
[Ag(NH3)2]+
1.6×107
farblos
[Ag(S2O3)2]3-
2.9×1013
farblos
[Ag(CN)2]-
5.3×1018
farblos
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Konzentration von freiem Ag+
Komplexbildungskonstante
Silber(I)-Komplexe
[Ag(NH3)2]+ [Ag(S2O3)2]3[Ag(CN)2]-
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Ausfällen und Auflösen von Silber(I)-Salzen NH3
Cl-
S2O32-
Br-
Ag+ → AgCl ↓ → [Ag(NH3)2]+ → AgBr ↓ → [Ag(S2O3)2]3weiß
farblos
S2-
hellgelb
CN-
Ag2S↓ ← [Ag(CN)2]- ← AgI ↓ schwarz
farblos
farblos
I-
gelb
☞ Das Löslichkeitsprodukt von Silbersulfid ist so niedrig (L= 5.5×10-51 mol3 L-3), dass das in die Lösung zugegebene Sulfid-Ion mit den vorhandenen Spuren von Silberionen (die aus dem Dicyanoargentat(I)-Komplex geliefert werden) sofort als schwerlösliches schwarzes Silbersulfid ausfällt. Dr. Tsierkezos
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Beispielaufgabe In 1 Liter einer Lösung befinden sich 0,0050 mol Silber(I)Ion
und
1,00
mol
Ammoniak.
Wie
hoch
ist
die
Konzentration an freiem Silber(I)-Ion im Gleichgewicht? Kd[Ag(NH3)2]+ = 5,9×10-8 mol2 L-2.
Ag+ + 2NH3 [Ag(NH3)2]+
Dr. Tsierkezos
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[Ag(NH3)2]+ Ag+ + 2NH3 [Ag+] [NH3]2 -8 mol2 L-2 = 5,9×10 Kd = [Ag(NH3)2+] Kf = 1,69×107 mol-2 L2 Dr. Tsierkezos
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☞ Der größte Teil des Ag+, annähernd 0,0050 mol, liegt als [Ag(NH3)2]+ vor! [Ag(NH3)2+] ≈ 0,0050 mol L-1 (im Gleichgewichtszustand) ☞ Die Konzentration an freiem NH3 unterscheidet sich nur unwesentlich von 1,00 mol L-1, da maximal 0,010 mol NH3 für die Bildung von 0,0050 mol des Komplexes gebraucht werden. [NH3] ≈ 1,00 mol L-1 (im Gleichgewichtszustand)
Dr. Tsierkezos
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[Ag(NH3)2]+ Ag+ + 2NH3 [Ag+] [NH3]2 -8 mol2 L-2 = 5,9×10 Kd = [Ag(NH3)2+]
Dr. Tsierkezos
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[Ag(NH3)2]+ Ag+ + 2NH3 [Ag+] (1,00)2 = 5,9×10-8 mol2 L-2 (0,0050) [Ag+] = 2,95×10-10 mol L-1
Dr. Tsierkezos
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