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Bitis gabonica - Gabunotter / Gabunviper von William Charles Bohac Ordnung: Serpentes - Schlangen Familie: Viperidae - Vipern Unterfamilie: Viperinae - echte Vipern Gattung: Bitis Art: Bitis gabonica Die Art Bitis gabonica beinhaltet zwei Unterarten: • •
Bitis gabonica gabonica Bitis gabonica rhinoceros
Beschreibung: Bitis gabonica gilt als die dickste, aber nicht die längste aller afrikanischen Giftschlangen. Dabei handelt es sich um gewaltive, plumpe Tiere, dessen Körperumfang schon einmal so dick wie ein menschlicher Unterschenkel sein kann. Der flache, dreieckige Kopf, setzt sich deutlich vom Hals ab und kann so groß wie eine erwachsene Männerhand werden. Die Oberseite des Kopfes ist durch eine dunkle Mittelinie in zwei Hälften geteilt. Bezeichnend für die Nominat ist der dunkle Fleck, Subocularfleck genannt, der das Auge mit dem Maulrand verbindet, sowie die fehlenden oder nur sehr schwach entwickelten Schnauzenhöcker. Bei Bitis gabonica sind 12 - 17 Oberlippenschilde vorhanden, welche vom Auge durch fünf Schuppenreihen getrennt sind. Von den 16-21 Unterlippenschilden berühren die ersten drei bis sechs den vorderen Kinnschild. Das Auge scheint im Verhältnis zu einem so wuchtigen Schädel klein und die Pupille wird in hellem Licht zu einem senkrechten Spalt. Bei Bitis gabonica rhinoceros sind zwischen den Nasenöffnungen zwei senkrechte Höcker vorhanden. Die Schuppen sind stark gekielt und umgeben die Körpermitte in 35 bis 43 Reihen. Der Schwanz des Weibchens ist sehr kurz und das Afterschild ist bei Bitis gabonica ungeteilt. Die Körperoberseite ist auf hellgelbem, graugrünem oder rotbraunem Grund mit sehr regelmäßigen, symmetrischen Zeichnungen rhombischer, quaderförmiger, dreieckiger, sanduhrähnlicher und strichartiger Formen geziert. Dieses Farbmuster erinnert an einen orientalischen Teppich. Auf dem laubblattreichen Urwaldboden wirkt ein derartiges Muster formauflösend. Die graue Bauchseite ist mehr oder weniger dunkel gesprenkelt. Länge: 130 bis 150 cm, selten 180 bis 200 cm.
Herkunft und Biotop: Bitis gabonica bewohnt den südlichen Sudan, Uganda, Tanganjika, den Kongo, Gabun, Angola, Sambia, und das östliche Zimbabwe, Mozambique und Zululand. Bitis gabonica rhinoceros kommt in Westafrika von Guinea bis Togo vor. Sie lebt in tropischen Regenwäldern in der Ebene und im Gebirge bis 2300m höhe, wobei offenes Gelände gemeidet wird.
Haltung im Terrarium: Bei einer Haltung, die weitgehend den Verhältnissen in der Natur entspricht, ist die Gabunviper ein sehr dekorativer Terrarieninsasse, der sich ziemlich langlebig zeigt, obwohl zuweilen das Gegenteil behauptet wird. Um diese Schlange erfolgreich über viele Jahre hinweg pflegen zu können, ist auf folgendes zu achten. Trotz ihrer enormen Größe stellt Bitis gabonica keine übermäßigen Ansprüche an die Ausmaße des Behälters. Meist reichen Regenwaldterrarien mit den Maßen 120x50x50x (in cm). Das Terrarium sollte stets schattig sein und sich an einem ruhigen Ort befinden, da die Gabunviper Störungen nur sehr schlecht verträgt. Als Bodengrund bietet sich ein Sand - Humusgemisch an, welcher einige cm tief eingefüllt werden sollte. Darauf werden etwa 5-10cm Laub geschüttet. Dieses Gemisch ist immer leicht feucht zu halten und sollte etwa eine gleichbleibende Temperatur von 23-26°C haben. Auf Bepflanzung kann verzichtet werden, da diese meist durch das Gewicht der Schlange erdrückt werden und bei Dämmerlicht schlecht gedeihen. Als Unterschlupf kann man eine Korkröhre oder einen hohlen Baumstumpf verwenden. Ein Wassernapf sollte im Terrarium sein, sodass man die hohe Luftfeuchtigkeit von 75-90% problemlos erreichen kann.
Abb. 1: Bitis gabonica gabonica Foto: Ralf Rebmann
Abb. 2: Bitis gabonica rhinoceros Foto: Ralf Rebmann
Abb. 4: Bitis gabonica gabonica
Verhalten:
Abb. 3: Bitis gabonica rhinoceros
Abb. 5: Bitis gabonica Giftzähne
In der Regel ist Bitis gabonica recht beißfaul und träge, weswegen sie von Eingeborenen oft mit großer Sorglosigkeit behandelt wird . Die meisten Bissunfälle ereignen sich, wenn man ein im Laub und Waldschatten ruhendes Tier übersieht und darauf tritt. Der Biss erfolgt dann mit großer Wucht, und die überaus langen Giftzähne - sie können bei erwachsenen und übergroßen Exemplaren 3,8 bis 5 cm lang werden - bohren sich tief in das Körpergewebe. In Erregung geraten stellt die Gabunotter ihr lautes Zischen und Aufblasen des Körpers erst nach sehr langer Zeit ein. Bei häufiger Störung verweigern Bitis gabonica die Nahrungsaufnahme oder würgen das halbverdaute Futter bald wieder heraus. Da die Schlange nachtaktiv ist, sollte sie tagsüber bzw. gar nicht gestört werden.
Gift: Die abgegebene Giftmenge ist erheblich, das Gift zudem überaus stark. Es enthält hämo- und neurotoxische Bestandteile in ungefähr gleichem Verhältnis. Wenn nach einem Biss der Gabunviper keine sofortige, gezielte Behandlung mit sämtlichen notwendigen Maßnahmen einsetzt, führt der Biss fast ausnahmslos zum Tode
Lebensweise und Beobachtungen: Ihr Leben verbringt Bitis gabonica unter Rinden, Ästen oder in hohlen Baumstümpfen. Bei der Jagd liegt die Schlange gut getarnt, still im Laub und ist kaum erkennbar. Je nach Größe der Schlange füttert man Mäuse, Hamster, Ratten oder Meerschweinchen. Gefüttert wird erst, nachdem die Gabunviper ihre Nahrung völlig verdaut und Kot abgelassen hat. Sechs bis Acht Fütterungen pro Jahr genügen für eine adulte Bitis gabonica. Da die Schlange erst bei Nacht aktiv wird, sollten die Fütterungen erst bei Dämmerung oder am Abend erfolgen.
Reproduktion: Bitis gabonica ist schon mehrfach im Terrarium nachgezüchtet worden. Die Zeit der Paarung ist unterschiedlich. Sie hängt von der geographischen Herkunft der einzelnen Schlangen ab. Vor der Paarung liefern sich Gabunvipernmännchen oft heftige, turnierartig verlaufende Kommentkämpfe. Die Paarung findet am Spätnachmittag oder bei vorrückender Dunkelheit statt, vielfach im August, aber auch bis zum Dezember. Nach der Kopulation sollten die Tiere voneinander getrennt werden, da es sich um Einzelgänger handelt. Die Jungen werden meist im März geboren. Die Trächtigkeitsdauer ist ungewöhnlich lang und nimmt in der Regel knapp sieben bis zwölf Monate in Anspruch. Kurz nach der Geburt häuten sich die Jungtiere erstmals und nach ungefähr drei Wochen zum zweiten Mal. Wie die alten, beißen auch junge Gabunvipern blitzschnell nach vorüberlaufenden Beutetieren und halten sie fest, bis sie tot sind. Die weitere Aufzucht bereitet keine Schwierigkeiten. Die Geburt ist vivipar und hat 20 - max. 42 Jungtiere.
Literatur: Mc Nally T et al. (1993): Accidental envenoming by a Gaboonviper (Bitis gabonica): the haemostatic disturbances observed. Transactions of the royal society of tropical medicine and hygiene 87, 66-70 Marsh N. (1984): The gaboon viper: its biology venom components toxinology Toxicon.Vol.22, No.5 669-694 Meier J, White J (1995): Handbook of clinical toxicology of animal venoms and poisons Boca Raton: CRC Press
Adresse des Autors: William Charles Bohac Gundekarstr. 10 91126 Schwabach ,
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