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Grundlagen Sonoanatomie: Sehnen, Muskeln, Nerven und Gefäße Mona Spiegel
Lernziele •
Anatomie ist der Schlüssel um die Sono-Morphologie zu verstehen
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Echogenität und Echotextur der unterschiedlichen Gewebe
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Unterscheidung von Nerven zu ihrem umliegenden Gewebe
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Unterschiedliche Darstellung von peripheren Nerven
Ablauf •
Wie stellen sich die unterschiedlichen Gewebe im Ultraschall dar? ➡
Knochen, Muskulatur, Gefäße, Sehnen
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Aufbau von Nerven
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Darstellbarkeit von peripheren Nerven
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Identifikation von peripheren Nerven
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Charakteristisches Aussehen von peripheren Nerven und ihre Landmarken
Knochen •
einfach zu identifizieren
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alle Schallwellen werden an der Kortikalis reflektiert
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hoher Impedanz-Unterschied von Knochen zum umliegenden Gewebe
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Kortikalis erscheint somit hyperechogen
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gute Landmarken
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Limitation des Ultraschalls: dorsale Schallauslöschung
A. subclavia
Pleura 1. Rippe
Muskulatur •
gute Landmarken
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meist hypoechogener in Relation zum umliegenden Gewebe
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hypoechogene Muskelfaser
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umgeben von hyperechogene Bindegewebe
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charakteristische Architektur „Sternenhimmel“ SAX
Muskulatur
MSC MSA
MSM
Muskulatur
SAR
AMM
VMM
Gefäße •
gute Landmarken
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in SAX einfach zu identifizieren Arterien
Venen
hypoechogen
hypoechogen
rund (SAX)
Form variabel komprimierbar
dicke Wände
dünne Wände
Pulsation Venenklappen Spontankontraste
Gefäße - ACI und VJI
Sehnen •
eng-gepackte Kollagenfasern, longitudinale Ausrichtung
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parallel-fibrilläre Textur
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synoviale Hülle
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hyperechogen
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Anisotropie
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Querschnittänderung im Verlauf
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gehen in Muskulatur über
Aufbau von peripheren Nerven •
plexiform-faszikuläre Struktur (LAX)
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sog. Honigwabenstruktur (SAX)
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hypoechogene Nervenfaser
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hyperechogenes Bindegewebe
Epineurium) Nervenfaszikel) Perifaszikuläres) Bindegewebe) Perineurium) Endoneurium) Nervenfaser)(Axon)) Vasa)nervorum)
Abbildung: G. Gorsewski Ultraschallgesteuerte
periphere Regionalanästhesie, Anästhesist 2012
N. Medianus - SAX
N. Medianus - LAX
Unterschiedliche Darstellung von Nerven •
Nerven stellen sich hypo- oder hyperechogen dar:
1. ungleichmäßige Verteilung und Anteil von Wasser, Fett und Kollagen
2. anisotrope Schallverhalten
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hyperechogene Nerven:
➡
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hoher Bindegewebeanteil (Peri- und Epineurium)
hypoechogene Nerven:
➡
hoher Wasser- und Fettanteil (intrafaszikulär)
Unterschiedliche Darstellung von Nerven •
Nerven können unterschiedliche Formen haben -> rund, oval, triangulier u.a.
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Form kann sich im Verlauf ändern N. ischiadicus distal
N. medianus
N. ischiadicus proximal
Interscalenäre Blockade •
Landmarken: Scalenusmuskulatur
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Nerven: rund, hypoechogen
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Faszien: tiefe und oberflächliche Halsfaszien
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Unterscheidung Nerv zu Gefäß
Prävertebrale Faszie
Faszie cevicalis - Lamina superficalis
VJI ACC
A./V. vertebralis
Interscalenäre Blockade •
Landmarken: Scalenusmuskulatur
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Nerven: rund, hypoechogen
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Faszien: tiefe und oberflächliche Halsfaszien
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Unterscheidung Nerv zu Gefäß
Supraclaviculäre Blockade •
Landmarke: A. sublavia und 1. Rippe
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Nerven: hypoechogen
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Faszie: tiefe Halsfaszie
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Kompression durch Sondendruck
Prävertebrale Faszie
A. subcl.
1. Rippe Pleura
Supraclaviculäre Blockade - Sondenkompression
Plexus Axillaris •
Landmarken: A. axillaris, Conjoint tendon
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Nerven: hyperechogener, Wabenstruktur
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Venöses Minenfeld
Atypische Lage der Nerven!
AAx
VAx Conjoint tendon
Periphere Nerven - N. Medianus •
Landmarken: anatomischen Kenntnisse
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Nerv: hyperechogen, typische Wabenstruktur, anisotrop
Nerven • „trace back“-Methode zur Differenzierung Nerv oder Sehne Echotextur plexiform-faszikulär
Sehnen parallel-fibrillär
Aufteilungen
verzweigt
keine
Echogenität
variiert
hyperechogen
bleibt bestehen
geht in Muskel über
häufig
nein
Verlauf Begleitgefäße
N. Femoralis •
Landmarke: A. femoralis communis
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Nerv: hyperechogen, anisotrop
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Fascia lata
Faszien: Fascia lata und Fascia iliaca
Fascia iliaca
A. femoralis com. M. iliopsoas
N. Ischiadicus •
Leitstrukturen: A. poplitea
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Nerv: hyperechogen, stark anisotrop
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Bifurkation N. tibialis und N. fibularis auffinden
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gemeinsame Hülle (circumferential sheath)
Our anecdotal and collective experiences are that the appreciation of the existence, the understanding of the mechanisms, and the recognition of the
Anisotropie •
je nach Schallwinkel und Struktur des Nerven unterschiedliche Reflexion bzw. Streuung
n p p h ce
a p g
A
S
v 1
Grenzen des Ultraschall •
Eindringtiefe nicht ausreichend (adipöse Patienten)
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geringer Impedanz-Unterschied zwischen Muskulatur und Nerv
➡
N. Ischiadicus
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Ödeme, Hämatome
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Injektion von Luft bei der Blockade
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Wenn Nerven nicht mehr sicher lokalisierbar, ggf Nervenstimulator einsetzen
Zusammenfassung •
Knochen und Gefäße sind einfach zu identifizierende Landmarken
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Anatomische Kenntnisse sind Voraussetzung (Muskeln!)
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Sehnen können peripheren Nerven ähneln -> Verlauf darstellen
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Identifikation der Faszien ist wichtig für einen guten Blockadeerfolg
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Periphere Nerven mit hohem Bindegewebsanteil stellen sich hyperechogen dar
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Periphere Nerven mit einem geringen Bindegewebsanteil stellen sich hypoechogen dar
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Nerven sind im Ultraschall anisotrop
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Das Geräte-Preset und die Frequenz können einen Einfluss auf das Aussehen des Nerven im Ultraschallbild haben
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Durch Compound Imaging gute visuelle Abgrenzung der unterschiedlichen Gewebe
Grundlagen Sonoanatomie: Sehnen, Muskeln, Nerven und Gefäße Mona Spiegel
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