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12x12. Der IBB-Videoraum in der Berlinischen Galerie 27.07.–29.08.2016: Haris Epaminonda
Haris Epaminonda, Tarahi V, 2007, Video, Farbe, Ton, 03:11 Min., © Haris Epaminonda
Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres 12 Künstlerinnen und Künstler präsentiert, die durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen sind. Die Reihe wird mit Werken der Künstlerin Haris Epaminonda fortgesetzt (27.07.– 29.08.2016). Ohne konkrete Handlungen zu ergeben, ziehen sich bestimmte Themen und Ästhetiken wie ein roter Faden durch ihr künstlerisches Werk. Dazu gehört insbesondere der Bezug zur Geschichte ihrer Heimatinsel Zypern und deren Spiegelung im kollektiven Gedächtnis. Häufig verarbeitet sie auch archäologische oder ethnologische Fotografien oder den Kitsch griechischer Fernsehprogramme und Soap-Operas. Für 12x12 hat Haris Epaminonda (*1980 in Nikosia, Zypern; lebt in Berlin) aus einer Auswahl ihrer frühen Arbeiten (2006/2007) ein fortlaufendes Programm entwickelt. Jedes einzelne ist als eigenständiges Werk zu verstehen. Zugleich können die kurzen Videos als potentiell endlose Serie von lyrischen Bildeindrücken und filmischen Stimmungen ohne ausdrückliche Trennung hintereinander gezeigt werden. Auf diese Weise entsteht ein Netz aus Querverbindungen und Kontrasten zwischen den aufeinander folgenden audiovisuellen Episoden. Epaminondas frühe Videos konzentrieren sich in der Regel auf wenige Bilder, Geräusche und Eindrücke, die miteinander ein hochkomplexes, sorgfältig komponiertes Zusammenspiel ergeben. So kann sich der flüchtige Moment einer Fotografie durch längeres Betrachten und die Kombination mit Musik zu einer spektakulären, emotional aufgeladenen filmischen Handlung ausdehnen. Die Künstlerin nutzt häufig abgefilmte Buchseiten oder Found-Footage-Fragmente – bereits bestehendes filmisches Material – aus dem Film oder Fernsehen der 1960er- und 1970er-Jahre und verdichtet diese zu prägnanten, stimmungsvollen Eindrücken. In ihren audiovisuellen Montagen arbeitet sie häufig mit Überblendungen, Wiederholungen und Loops oder einer veränderten Laufrichtung oder Geschwindigkeit der Sequenzen. Die Bilder verschmelzen mit einem Soundtrack aus klassischer Musik oder gedämpften Geräuschkulissen, die Stimmungsbilder und angedeutete Narrative ergänzen und verstärken. Manche Videos
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erreichen eine nahezu abstrakte atmosphärische Qualität, die den Besucher sich selbst und seinen eigenen Assoziationen überlässt. Für ihre Serie Tarahi filmte sie während eines Ägypten-Aufenthaltes Film- und Fernsehbilder von einem Röhrenmonitor ab. In Tarahi I stellt sie dramatische Filmsequenzen den Bildern eines Vulkanausbruchs gegenüber. Für Zebra hat Haris Epaminonda die Fotografie einer ethnologischen Publikation abgefilmt. Zu sehen sind drei Männer bei der gewaltsamen Bändigung eines Zebras. Die Szene ist untermalt von einer Cello Suite von Johann Sebastian Bach und entwickelt trotz fehlender filmischer Handlung in zweieinhalb Minuten eine zunehmende Spannung. Screening im Rahmen von 12x12 Tarahi I, 2006, 01:35 Min. Tarahi III, 2006, 01:08 Min. Statue, 2006, 00:40 Min. Light, 2006, 01:16 Min. Zebra, 2006, 02:29 Min. Tarahi II, 2006, 03:40 Min. Gramophone, 2006, 02:29 Min. Elapsed, 2006, 03:31 Min. Tarahi IV, 2007, 01:27 Min. Tarahi V, 2007, 03:11 Min. Tarahi VI, 2007, 02:59 Min. Haris Epaminonda Haris Epaminonda war 2007 Mitvertreterin Zyperns auf der 52. Venedig Biennale und nahm 2012 (zusammen mit Daniel Gustav Cramer) an der dOCUMENTA 13 teil. Zudem wurde sie im gleichen Jahr für den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst nominiert. Einzelausstellungen (Auswahl): CAAC, Seville, 2016; Le Plateau, Frac-ile-de-France, Paris, 2015; Fondazione Querini Stampalia, Venedig, 2014; Point Center for Contemporary Art, Nicosia, 2013; Modern Art Oxford, Oxford, 2013; Kunsthaus Zürich, 2013, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 2012; Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 2011; Museum of Modern Art, New York, 2011; Tate Modern, London, 2010; Malmö Konsthall, Malmö, 2009; Künstlerhaus Bethanien, Berlin, 2008.
Der IBB-Videoraum Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres zwölf Künstlerinnen und Künstler präsentiert, die in den letzten Jahren durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen sind. Dokumentarische Herangehensweisen reihen sich dabei an Strategien, die das Medium hinterfragen und nach neuen Formen der filmischen Erzählung suchen. Das Programmformat stellt nicht nur etablierte Vertreter der zeitgenössischen Videokunst vor, sondern auch junge Künstler, deren Werke bisher kaum in Museen zu sehen waren. Im monatlichen Wechsel wird jeweils ein Programm aus verschiedenen Filmen zusammengestellt. Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Investitionsbank Berlin (IBB). Programm September bis Oktober 2016: 31.08.–26.09.2016: Teboho Edkins 28.09.–31.10.2016: Filipa César
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