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klangvoll.
10. Juli bis 4. September 2016
Herforder Orgelsommer „Der Titan der deutschen Orgelromantik – Max Reger zum 100. Todestag“ Das musikalische Erlebnis mit Sonntagsspaziergang und zwei Nachtkonzerten in Herfords Kirchen.
Verbundenheit ist einfach. www.sparkasse-herford.de
Wenn man einen Finanzpartner hat, der aus der Region kommt und ihre Menschen kennt.
Herforder Orgelsommer 10. Juli bis 4. September 2016 „Der Titan der deutschen Orgelromantik – Max Reger zum 100. Todestag“ Sonntagsspaziergänge mit den Herforder Gästeführerinnen und Gästeführern
Inhalt Grußwort der Schirmherrin Grußwort des Bürgermeisters Grußwort des künstlerischen Leiters Einführung Sonntagsspaziergänge Stadtplan und Treffpunkte
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Die Sonntagsspaziergänge 1. Sonntagsspaziergang, 10. Juli 2016 2. Sonntagsspaziergang, 17. Juli 2016 3. Sonntagsspaziergang, 24. Juli 2016 4. Sonntagsspaziergang, 31. Juli 2016 5. Sonntagsspaziergang, 7. August 2016 6. Sonntagsspaziergang, 14. August 2016 7. Sonntagsspaziergang, 21. August 2016 8. Sonntagsspaziergang, 28. August 2016 9. Sonntagsspaziergang, 4. September 2016
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Die Orgelkonzerte 1. Orgelkonzert, 10. Juli 2016 Nachtkonzert I, 15. Juli 2016 2. Orgelkonzert, 17. Juli 2016 3. Orgelkonzert, 24. Juli 2016 4. Orgelkonzert, 31. Juli 2016 5. Orgelkonzert, 7. August 2016 6. Orgelkonzert, 14. August 2016 Nachtkonzert II, 19. August 2016 7. Orgelkonzert, 21. August 2016 8. Orgelkonzert, 28. August 2016 Orgelkonzert für Kinder, 30. August 2016 9. Orgelkonzert, 4. September 2016
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Impressum Veranstalter: Innenstadtverein Hansestadt Herford e. V. und Ev.-Luth. Kirchengemeinde Herford-Mitte Durchführung: Pro Herford GmbH Stadtmarketing Tel. 05221 189-150 · www.pro-herford.de Künstlerische Leitung: Stefan Kagl Texte: Künstler und Stefan Kagl Lektorat: Hanka Kagl Fotos: Stefan Kagl · Künstlerfotos S. 13: Max Reger, 27 Jahre alt (MRI) S. 16: Pro Herford GmbH, Tanja Feg S. 19/20: Wilhelm Thielmann, Max Reger dirigiert, Max Reger am Klavier, 1913. Karikaturen, 1913 anlässlich der Meininger Musiktage in Marburg von der Elwert’schen Verlagsbuchhandlung gedruckt (MRI) S. 25: Max und Elsa Reger, Reproduktion von „E. Hoenisch, Lichtbildner, Grimma, Albert-Kuntz-Str. 29“, 1903 (MRI) · S. 27: Thorsten Gödecker S. 29: Max Reger, Veritas (MRI) S. 33: Max Reger im Konservatoriumsrock an der Orgel des Konservatoriums, E. Hoenisch, 1908 (MRI, Nachlass Fritz Busch) S. 37: Elsa und Max Reger mit Töchtern Christa und Lotti beim Bücherlesen, E. Hoenisch, 1910 (MRI)
S. 39: Thorsten Gödecker S. 43: Max Reger in seinem Sommerquartier an der BallettSuite arbeitend, 1913 (MRI, Fotoalbum Elsa Reger) S. 45 oben: Max Reger in seiner Wohnung, Martha Ruben, 1908 (MRI) · S. 45 unten: Max Reger am Flügel; Bleistiftzeichnung nach einem Foto, E. Hoenisch, 1910 (MRI, Nachlass Elsa Reger) S. 49: Henriette Schelle und Max Reger beim Bier in einer Kneipe (MRI, Fotoalbum Elsa Reger) S. 51: Pro Herford GmbH, Tanja Feg S. 52: Max Reger, siebenjährig (MRI) S. 55: Max Reger im Eisenbahnabteil, Adolf Busch, 1915 (MRI, Nachlass Adolf Busch) S. 57: Max Reger auf dem Totenbett, Edith MendelssohnBartholdy, 11.5.1916 Mittag (MRI) Gestaltung: Pro Herford GmbH Stadtmarketing Druck: aktuell druck Offset GmbH & Co. KG Auflage: 3.500 Stück
Herford, Juni 2016 5
« Marianne Thomann-Stahl
Grußwort der Schirmherrin des Herforder Orgelsommers
Bezirksregierung Detmold Die Regierungspräsidentin Detmold, im Mai 2016
Liebe Freunde der Orgelmusik,
„meine Orgelsachen sind schwer; es gehört ein über die Technik souverän herrschender geistvoller Spieler dazu“ – mit diesen Worten hat der deutsche Dirigent, Komponist, Pianist und Organist Max Reger (1873 – 1916), dem der Herforder Orgelsommer 2016 gewidmet ist, sein umfangreiches Werk beschrieben. Freuen wir uns also auf eine hochkarätige Festivalzeit vom 10. Juli bis zum 4. September, in der wir „seine Orgelsachen“ kennenlernen und die künstlerische Gestaltungskraft der Musiker aus dem Inund Ausland erleben dürfen. Ich kenne und schätze den Herforder Orgelsommer unter der Leitung von Münsterkantor Stefan Kagl seit vielen Jahren nicht nur wegen seines musikalischen Anspruchs. Auch die Sonntagsspaziergänge sind ein unverwechselbarer Bestandteil der Konzertreihe und präsentieren uns die Vielfalt und Schönheit der historischen Hansestadt.
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Eine sympathische Visitenkarte Herfords, die auch über die Grenzen der Stadt und Region Aufmerksamkeit findet. Als Schirmherrin gilt mein besonderer Dank und Gruß darum Ihnen, den langjährigen Freunden und Förderern des Orgelsommers. Ihre Unterstützung und Begeisterung macht dieses kulturelle Festival so besonders. Wir sehen uns in Herford! Ihre Marianne Thomann-Stahl
« Tim Kähler
Grußwort des Bürgermeisters
Der Orgelsommer 2016 wird unterstützt von
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Musik- und Kulturfreunde,
ich freue mich, Ihnen den Herforder Orgelsommer 2016 präsentieren zu können. Der Orgelsommer ist ein musikalisches Angebot, das über die Grenzen unserer Stadt hinaus für Herford wirbt. Die attraktive Verbindung von hervorragender Orgelmusik und stadtgeschichtlichen Führungen ist einmalig und stellt eine feste kulturelle Größe in Herford dar. Der Orgelsommer ist ein Beleg dafür, dass Herford gerade in Sachen Musik überregional Besonderes zu bieten hat. In diesem Jahr kommt es zu einer Begegnung mit den Werken von Max Reger. Anlässlich seines 100. Todestages bieten international gefeierte Organisten das vielfältige Repertoire des „Titanen der deutschen Orgelromantik“ auf höchstem Niveau dar.
Vor den Konzerten haben Sie die Möglichkeit, Einblicke in die über 1200-jährige Herforder Stadtgeschichte zu gewinnen. Bei den kostenlosen Sonntagsspaziergängen erfahren Sie viele interessante Geschichten und unterhaltsame Anekdoten aus Vergangenheit und Gegenwart sowie Informationen über die beeindruckende Architektur unserer Stadt. Das gemeinsame Engagement der Kirchengemeinde HerfordMitte mit dem Münsterorganist Stefan Kagl, der Stadt Herford und der Pro Herford ermöglicht wieder ein anspruchsvolles und vielfältiges Programm. Hierfür gilt mein besonderer Dank. Ich würde mich sehr freuen, Sie zu den Konzerten des Orgelsommers begrüßen zu dürfen. Herzliche Grüße Ihr Tim Kähler (Bürgermeister)
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« Stefan Kagl
Grußwort des künstlerischen Leiters des Herforder Orgelsommers
Liebe Konzertbesucherinnen und -besucher,
Max Regers Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal und so steht dieser Titan der Orgelromantik, von vielen als der bedeutendste deutsche Orgelkomponist nach Bach eingestuft, im Mittelpunkt des Orgelsommers 2016. Aus einer für das 19. Jahrhundert kulturell bedeutungsvollen, musikalisch regen Gilde der Volksschullehrer stammend, wurde er anfangs auch durch einen ihrer Vertreter, Adalbert Lindner, unterrichtet und erlebte sein Weiheerlebnis in Wagners Bayreuth, wo er spontan beschloss, nicht in die Fußstapfen seiner Lehrersfamilie zu treten, sondern Musiker zu werden. Hugo Rieman war sein Mentor an den Konservatorien in Sondershausen und Wiesbaden, als ihn eine Schaffenskrise als scheinbar Gescheiterter zurück in die oberpfälzer Heimat nach Weiden zog. Bald warteten wichtige Lehrämter in München und Leipzig und ein Generalmusikdirektorposten an der Meininger Hofkapelle auf ihn, – alles verbunden mit unermüdlicher Schaffenskraft, mit deren Früchten er sich, in seiner verhältnismäßig kurzen Lebenszeit, unsterblich machte. Sein exzessiver Lebensstil, Bier, Weißwürste und Tabak (30 Pils und 20 Brasil pro Tag waren keine Seltenheit), verbunden mit ei8
ner permanent gewaltigen Arbeitsauslastung und schaffensrauschartigen Produktionsphasen, krachendem Humor und deftigen Sprüchen zu seiner Musik, (zu seinem 100. Psalm wünschte er dass "die Hörer danach als Relief an der Wand kleben" sollten) stehen in eklatantem Gegensatz zur peniblen, kalligraphisch perfekten und kompositorisch meisterhaften Ausarbeitung seines musikalischen Oeuvres, das problematischerweise an der musikalischen Zeitenwende zu neuen Tönen stand. Es erschien für die einen unspielbar, unfassbar, unbegreiflich und überfrachtet, und die anderen, die, wie Schönberg oder Berg, den Weg abseits der Tonalität in die Moderne suchten, empfanden es als unmodern und nicht zeitgemäß. Musikhistorisch und menschlich ist Reger ein Kuriosum, wie seine komplexe, "tendenziöse polyphone" Satzweise (Edvard Grieg) es dem Zuhörer schwer macht, seine spezielle "harmonische Melodik“ (Reger selbst), bei der das Essentielle nicht nachpfeifbar in der Oberstimme, sondern in den ungleich schwerer nachvollziehbaren Mittelstimmen passiert. Dagegen klingt aber auch immer wieder eine einfache, anrührende Zartheit auf, dem sein von ihm
selbst kultiviertes Verhalten des wenig zarten "bayerischen Urviechs" genauso entgegen wirkte. So stahl er zum Spaß die Silberlöffel von Gastgebern oder klebte Stinkekäse in die Taschen oder an die Stühle anderer, verballhornte Kritiker und Bewunderer gleichermaßen, schreibt zwischendurch mal 40 Briefe am Tag (Konzertabsage: "Kann nicht kommen, Hemd in der Wäsche") wobei er Worte bis zu 7 mal unterstreicht und komponiert nach eigenen Aussagen "polizeiwidrig freches… Dissonanzenragout" in teilweise immensen Materialschlachten und auch wieder innigst Anrührendes in kleinster Besetzung. Hören Sie sich ein in die Musik des Titanen der deutschen Orgelromantik, Max Reger, ich verspreche Ihnen, es wird ein erfüllendes Erlebnis! Dass das Ganze für die Zuhörer und die ausführenden Musiker nicht zu schwere Kost wird, (es wird nicht nur Reger serviert!) verspreche ich auch, denn die Programme sind von gewohnter Vielfältigkeit und machen es dem Hörer leicht, auch in stimmungsvollen Nachtkonzerten, zwischendurch auch den dicksten Brocken Reger zu verdauen.
Ganz besonders herzlich möchte ich wieder der Herforder Carina Stiftung für ihren großzügigen Beitrag danken, mit dem sie den musikalischen Teil des Orgelsommers großzügig und seit nun fast 10 Jahren zum letzten Mal maßgeblich unterstützt hat. Mein Dank gilt genauso der Stadt Herford, dem Verkehrsverein und der Pro Herford für die professionelle Werbung, die gute Zusammenarbeit und das schöne Programmheft, den Stadtführern mit ihren abwechslungsreichen Spaziergängen vor den Konzerten, sowie allen Beteiligten und Helfern im Orgelsommer für ihren großartigen Einsatz. Alle Konzerte sind wie gewohnt bei freiem Eintritt für jedermann zugänglich, wir sind jedoch sehr – und immer mehr (auch aufgrund der veränderten Sponsorenlage) – auf Ihre Spende am Ausgang angewiesen. Sie dient ausschließlich dazu, die Kosten der auswärtigen Künstler zu decken und die künstlerische Qualität dieser Reihe weiter zu erhalten. Bitte spenden Sie am Ausgang großzügig und bedenken Sie dabei, was eine Eintrittskarte zu einem vergleichbaren Festival in Deutschland normalerweise kosten würde! Herzlichst, Ihr Stefan Kagl 9
Sonntagsspaziergänge Herford hat Geschichte...
…und Stadtführer, die sie sachkundig und originell erzählen. Seit dem Beginn des Orgelsommers sind die Sonntagsspaziergänge ein unverwechselbarer Bestandteil der Konzertreihe. Die Kombination aus Stadtrundgang und anschließendem Orgelkonzert verspricht ein besonderes kulturelles Erlebnis. Tauchen Sie ein in die 1.200-jährige Geschichte der Stadt, von den Anfängen bis zur Gegenwart, zwischen Gotik und Gehry – lassen Sie sich überraschen! Das Repertoire der Führungen ist vielfältig: Herforder Gartenoasen, das Pilgerwesen, Frauenportraits sowie skurrile und berühmte Persönlichkeiten unserer alten Hansestadt werden vorgestellt. Die Waschweiber der Äbtissin Elisabeth geben ihre Geschichten zum besten und auch manche Anekdote der „kleinen Leute“ der Stadt geben Grund zum Schmunzeln und Lachen. Neben einer Führung zur Architektur Frank Gehrys im Museum Marta Herford sowie durch die aktuelle Ausstellung, ist auch die Synagoge in der Komturstraße und die neue stadtgeschichtliche Ausstellung in der Villa Schönfeld Gegenstand des Angebotes. 10
Viele Führungen sind auch für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen geeignet. Diese sind mit dem Rollstuhlsymbol versehen. Alle Sonntagsspaziergänge beginnen um 16.30 Uhr am angegebenen Treffpunkt und führen anschließend zu den Orgelkonzerten in die Herforder Kirchen. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos.
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Sonntag, 10. Juli
Sonntag, 10. Juli
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Eröffnungskonzert · 18.00 Uhr · Herforder Münster Stefan Kagl, Orgel · „Vier Komponistenjubiläen“ Eintritt frei / Kollekte
Marcel Mowe Die Bekleidungs- und Textilindustrie rund um das Museum Marta Treffpunkt: Tupac-Skulptur · Museum Marta, Goebenstraße Sonja Langkafel „Die neue stadtgeschichtliche Ausstellung in der Villa Schönfeld“ (max. 15. Teilnehmer) Treffpunkt: Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall
Zoltán Gárdonyi: (1906 – 1986)
„Eltévedtem, mint juh“ (Gleich den Schafen irrte ich umher) „Erös vár a mi Istenünk“ (Ein feste Burg ist unser Gott)
Dagobert Heikel Grüne Gartenoasen in grauer Stadtbebauung in der Radewig Treffpunkt: Brunnen, Gänsemarkt
Max Reger: (1873 – 1916)
Phantasie und Fuge c-Moll op. 29
Jean Langlais: (1907 – 1991)
Cantique (aus «Suite Folklorique»)
Zsolt Gárdonyi: (*1946)
Mozart Changes
Max Reger: (1873 – 1916)
Fantasie und Fuge d-Moll op. 135b
Mechthild Klein Mut macht Hoffnung – Lebensgeschichten von beherzten und tapferen Frauen Treffpunkt: Rathaustreppe, Rathaus am Herforder Münster Cäcilia Panneck Spuren der Geschichte – Reichsstift Herford Treffpunkt: Abteistele, Herforder Münster Ziel aller Führungen ist das Konzert im Herforder Münster. 12
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 (1685 – 1750)
« Stefan Kagl
Stefan Kagl wurde 1963 in München geboren und nahm Privatunterricht bei Klemens Schnorr und Peter Schammberger. Er studierte an der Münchner Staatl. Hochschule für Musik (bei Klemens Schnorr) und an der Schola Cantorum in Paris (bei Jean Langlais und Marie-Louise Langlais) sowie am Conservatoire Supérieur de Paris (CNR). Er bekam den „Prix de Virtuosité“ an der Schola Cantorum und legte das A-Examen für Kirchenmusik und die künstlerische Staatsprüfung im Hauptfach Orgel an der Münchner Musikhochschule ab und am Conservatoire Supérieur de Paris den „Premier Prix“ und den „Prix d´Excellence“. Seine Paris- und London-Debüts 1988 in der Kathedrale Notre-Dame de Paris und in der St. Paul´s Cathedral London mit Werken von Reubke und Langlais eröffneten seine erfolgreiche Konzertlaufbahn, die ihn zu allen wichtigen Kathedralen, Kirchen und Konzertsälen Europas und Russlands führte (u.a. Gewandhaus Leipzig oder Mariinsky Konzertsaal beim Festival „Stars of the White Nights 2011“). Er ist 1. Preisträger des internationalen CésarFranck-Wettbewerbs St. Bavo/Haarlem (Holland). Von 1991-96 war er Stadt- und Bezirkskantor in Bad Kissingen und von 19972002 Kantor der beiden Hauptkirchen im thüringischen Rudolstadt. Seit Juli 2002 ist Stefan Kagl Kantor und Organist am Münster zu Herford und künstlerischer Leiter des „Herforder Orgelsommers“. Als Chorleiter hat er alle wichtigen Oratorien und chorsymphonischen Werke einstudiert und dirigiert. 13
Seit 2005 ist er Dozent für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Kirchenmusik Herford. Rundfunkund CD-Einspielungen (u.a. 2007 zwei Aufnahmen mit Tournemire und Langlais bei Motette-Ursina, 2008 das Orgelwerk von John Ireland bei cpo und 2010 die CD „10 Jahre Herforder Orgelsommer“ bei Motette und die neue CD „Russian Dreams“ mit Orgeltranskriptionen von Borodin und Mussorgsky an der Luzerner Hofkirchenorgel) sowie Veröffentlichungen in Fachzeitschriften runden sein Tätigkeitsfeld ab. Johann Sebastian Bachs Fantasie und Fuge g-Moll, BWV 542 hat einen direkten Bezug zu Hamburg. Die Fuge verdankt ihre Entstehung Bachs intensiven Bemühungen um seine Bewerbung um die Stelle als Organist der dortigen Hauptkirche St. Jacobi, die er dann, bekanntermaßen wegen der schlechten Konditionen nicht annahm. Das Thema der Fuge könnte eine Hommage an den Kollegen an der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen Johann Adam Reincken sein, der aus dem niederländischen Deventer stammte: Das niederländische Volkslied „Ik ben gegroet“ war wohl Vorbild für das prägnante Fugenthema. Die Fuge selbst ist eines der bekanntesten Werke Bachs und auch eines seiner virtuosesten, lebt sie doch von einer mitreißenden, permanenten Sechzehntelbewegung, die gleichermaßen auf Manuale und Pedal verteilt ist. Die vorangestellte, harmonisch unerhört kühne und hochexpressive Fantasie, ganz im sog. stylus phantasticus gehalten, dürfte Bach erst später hinzu komponiert haben. In ihr wechseln freie, rezitativisch gehaltene Abschnitte mit ruhigeren, imitatorisch gestalteten Passagen wirkungsvoll ab. Das Gesamtwerk bildet im heutigen Programm das Pendant und Vorbild zu Regers gleichnamigem Werk op. 29. 14
Neben Max Reger feiert die Musikwelt in diesem Jahr die Komponisten Vater und Sohn Gárdonyi und Jean Langlais. Zoltán Gárdonyi absolvierte Kompositionsstudien bei Zoltán Kodály in Budapest und Paul Hindemith in Berlin, dort 1931 musikwissenschaftliches Doktorat bei Arnold Schering. Anschließend Musikdozent an der Evangelischen Lehrerbildungsanstalt in Sopron/ Ödenburg bis 1941, ab 1936 auch Generalmusikdirektor des Sinfonieorchesters dieser westungarischen Universitätsstadt. 1941 bis 1967 Professor für Musiktheorie an der von Franz Liszt gegründeten und nach ihm benannten Hochschule für Musik in Budapest, dort auch Leiter der Abteilung für Protestantische Kirchenmusik bis zu deren Schließung 1948. Seit 1972 lebte Zoltán Gárdonyi in Deutschland und verstarb wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag in Herford. Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben Orchesterwerken und vielfältiger Chor- und Kammermusik auch die verschiedensten kirchenmusikalischen Gattungen. Seiner musikwissenschaftlichen Tätigkeit verdanken die Bach- und Liszt-Forschung richtungsweisende neue Erkenntnisse. Die Choralvorspiele “Eltévedtem, mint juh” (Gleich den Schafen irrte ich umher) und “Erös vár a mi Istenünk” (Ein feste Burg ist unser Gott) entstammen einer ungarischen Choralvorspielsammlung und zeigen die vollkommen unterschiedliche, dem jeweiligen Text entsprechende Ausarbeitung der Choralmelodien. Sein Sohn Zsolt Gárdonyi wurde schon mit 19 Jahren Preisträger des Hochschulwettbewerbes Budapest sowohl im Fach Orgel als auch im Fach Komposition. 24-jährig hauptamtlicher A-Kirchenmusiker in Wildeshausen (Oldenburg) und mit 34 Jahren Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik in Würzburg. Seine rege internationale Konzerttätig-
keit als Organist sowie seine Gastvorlesungen und Meisterkurse an zahlreichen Hochschulen führten ihn über die verschiedensten europäischen Länder bis in die USA und nach Kanada. Zsolt Gárdonyi erhielt 1979 den Bayerischen Kompositionspreis, im Jahre 2000 wurde ihm für sein kirchenmusikalisches Schaffen, das einmal mehr auf die traditionsreiche Personalunion „Komponist& Organist“ verweist, die Ehrendoktorwürde der Reformierten Theologischen Universität Debrecen (H) verliehen. 2011 wurde Zsolt Gárdonyi mit der Verdienstmedaille der Republik Ungarn ausgezeichnet. Mozart Changes als Titel zu wählen impliziert einen Bezug zu den „changes“, eine Bezeichnung für harmonische Akkordfolgen in der Jazzmusik. Gárdonyis Akkordwechsel kreisen um zwei tänzerische Motive aus dem Schlusssatz der letzten Klaviersonate W.A. Mozarts KV 576. Harmonisch lassen sich diese Akkordfolgen stilübergreifend seit dem 18. Jahrhundert bis hin zum Jazz als zentrales Idiom erkennen. Mozart Changes entstanden als Auftragskomposition 1995 für das Oklahoma Mozart Festival. Vor 25 Jahren verstarb in Paris mein Lehrer Jean Langlais, ich hatte erst noch einige Tage zuvor Unterricht bei ihm und spielte ihm eine seiner neuesten Kompositionen vor. Jean Langlais war einer der interessantesten und vielseitigsten Orgelkomponisten des letzten Jahrhunderts in Frankreich. Er wurde am 15. Februar 1907 in dem Dorf La Fontenelle in der Bretagne geboren. Seine Heimat mit ihren alten Traditionen und ihrem einzigartigen Schatz an Volksweisen sollte ihn für sein ganzes Leben und Schaffen entscheidend prägen. In frühem Kindesalter erkrankte er an Glaukom, einem damals unheilbaren Augenleiden und erblindete im Alter von drei Jahren. Das änderte Alles: Eigentlich
hätte er den Beruf seines Vaters, der Steinmetz war, erlernen sollen. Auf Anraten eines Onkels entschloss sich die Familie, ihm in Paris den Besuch des staatlichen Blindeninstitutes zu ermöglichen. Dort belegte er Solfége und Klavier bei Adolf Marty und Harmonielehre bei dem Franck-Schüler Albert Mahaut. Bei Mahaut bildete er sich auch im Franck-Spiel aus, das ihn als Interpreten ganz besonders auszeichnete. Mit 16 Jahren wurde er Schüler bei dem damals weltbekannten Virtuosen und gefragten Lehrer André Marchal. 1927 trat er in das berühmte Conservatoire von Paris in die Orgelklasse von Marcel Dupré ein. Später nahm er bei Charles Tournemire privaten Unterricht in Improvisation und 1934 im Fach Komposition bei Paul Dukas am Conservatoire. 1930 schloss er das Conservatoire mit dem ersten Preis für Orgel bei Dupré ab und wurde gleich darauf Lehrer für Orgel und Komposition am Blindeninstitut und später an der Pariser Schola cantorum. Jean Langlais wurde im Herbst 1945 Nachfolger von Franck und Tournemire als Titularorganist an Ste. Clotilde. Cantique aus der Suite Folklorique op. 77 entstand 1952 in Paris und zeigt Langlais lebenslanges Interesse an der Volksmusik besonders seiner Heimat, der Bretagne. Zitiert wird ein volkstümlicher Kommuniongesang, den Langlais in seiner Kindheit oft gehört haben mag. Wie eine träumerische Erinnerung an diese Zeit erklingt Cantique in zarten, impressionistischen Pastelltönen. Max Regers Orgelschaffen verkörpert par excellence den durch Franz Liszt begründeten, deutschen spätromantischen Orgelstil, der rauschhaft die ganze Ausdrucksskala vom fünffachen pianissimo bis zur äußersten Lautstärke auszukosten vermag. Diese Musik verbindet gewaltsame Ausbrüche mit innigsten, sehr langsamen Passagen, höchste Virtuosität mit 15
komplizierter kontrapunktischer Ausarbeitung und führt das abendländische Dur-Moll tonale System durch ständige Tonartenwechsel an seine Grenzen. Phantasie und Fuge c-Moll op. 29 entstand 1898, als sich Reger nach einer Lebens- und Schaffenskrise ins elterliche Weiden/Oberpfalz zurückgezogen hatte und dort in einem wahren Schaffensrausch seine großen Orgelwerke von „Ein feste Burg“ op. 27 bis zur 2. Sonate op. 60 verfasste. Richard Strauss gewidmet, lehnt Reger sein Werk eng an das Vorbild, Johann Sebastian Bachs Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542, ganz nach seinem Motto „BACH ist Anfang und Ende aller Musik“ – doch er übersteigert in seinem Werk die Mittel in harmonischer Hinsicht, in dynamischer Expressivität und kontrapunktischer und vor allem technischer Virtuosität, die weit über Bach hinausgehen. Fantasie und Fuge d-Moll op. 135b ist als Regers letztes Orgelwerk wiederum dem berühmten Komponistenkollegen Richard Strauss gewidmet. Einer aufwühlenden Fantasie, ganz in oben beschriebener Art und Weise komponiert, folgt eine sehr ruhige Fugenexposition, ein zweites, scherzoähnliches Thema wird durchgeführt, das erste Thema kommt hinzu, wobei das Tempo, bei gleichzeitiger dynamischer Steigerung immer mehr abnimmt. Beide Themen vereinigt, bewegen sich auf einen triumphalen Schluss hin. Das Werk wird in der von Reger selbst gekürzten Fassung gespielt.
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Freitag, 15. Juli Nachtkonzert I · 21.00 Uhr · Herforder Münster „Max Reger-Night“ · Orgel- und Chormusik, Lesung „Max Reger – ernst und heiter – Bratwürste, Brezen, Bier“ Christian Brembeck, Orgel · Ann-Katrin Schumacher-Hellweg, Sopran Eugenia Graur, Violine · Thomas Frank Becker, Viola Herforder Münsterchor – Leitung: Stefan Kagl Dr. Hans-Detlef Hoffmann, Lesungen Eintritt frei / Kollekte
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Max Reger: (1873 – 1916)
Toccata und Fuge a-Moll op. 80 Nr.11 und Nr.12
Max Reger: (1873 – 1916)
Andante sostenuto aus der 1.Suite für Viola solo g-Moll op. 131d
Max Reger: (1873 – 1916)
Meinen Jesum laß ich nicht Choralkantate op. WoO V/4 Nr. 4, 1906 für Solo-Sopran, gemischten Chor, Solo-Violine, Solo-Viola und Orgel
Max Reger: (1873 – 1916)
Musikalische Überraschung für Violine solo
Max Reger: (1873 – 1916)
Sonatine D-Dur op. 89 Nr.2 (Orgelfassung: Christian Brembeck): Allegretto grazioso – Andantino – Vivace – Allegro con spirito, ma non troppo vivace
Pause mit Bratwürsten, Brezen und Bier im Paradies des Herforder Münsters Max Reger: (1873 – 1916)
Introduction, Variationen und Fuge über ein Originalthema fis-Moll op. 73 (1903)
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« Christian Brembeck
Christian Brembeck, 1960 in München geboren, errang nach autodidaktischen Anfängen an Klavier und Orgel und sich anschließenden Besuch des Musischen AntonBruckner-Gymnasiums Straubing 1981 den Sieg beim Orgelwettbewerb der Stadt Würzburg. 1982 begann er seine Studien in den Fächern Orgel (Franz Lehrndorfer) und Klavier (Gitti Pirner) an der Musikhochschule München, die er mit dem A-Examen in Kirchenmusik sowie dem Meisterklassendiplom im Fach Orgel abschloss. Eine weit gefächerte Karriere als Solist und Kammermusiker führte ihn in bedeutende Konzertsäle und Kirchen Europas, außerdem nach Israel, Ostasien und Südamerika. Seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit namhaften Sängern, Instrumentalisten und Ensembles ist in zahlreichen CD-Einspielungen dokumentiert. Von 1986 bis 1996 war er als Pianist, Cembalist und Organist für die Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache tätig; bis vor wenigen Jahren wirkte er bei Konzerten und Tourneen des Tölzer Knabenchores mit. Unter dem Einfluss des legendären Dirigenten Celibidache begann Christian Brembeck seine eigene Dirigiertätigkeit. In der Folge leitet er als Chef von 1992 bis 1997 die Capella Istropolitana (Bratislava) und 1995/96 die Neue Hofkapelle München, zudem als Gastdirigent und Gastprofessor Orchester u. a. in Metz, Nizza, Madrid, München, Köln und Essen. Internationale Beachtung fand seine Darstellung des Thomaskantors Bach in dem Film “Die Stille vor Bach” des spanischen
Regisseurs Pere Portabella (vorgestellt bei den Filmfestspielen Venedig 2007). Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehproduktionen sowie mehr als 60 CD-Einspielungen belegen Brembecks hohe künstlerische Leistungsfähigkeit. 2012 war er als “Artist in Residence”an der größten Barock-Orgel Skandinaviens bei den Gloger-Festspielen in Kongsberg/Norwegen zu Gast, im März 2015 spielte er beim größten spanischen Festival “Musika” in Bilbao/Spanien als Orgelsolist Konzerte mit den Orchestern von Bilbao und Granada. Hans-Detlef Hoffmann, geboren 1947 in Braunschweig, Studium der Theologie in Bethel, Tübingen, Wien und Münster. Ab 1972 Wissenschaftlicher Assistent an der Kirchlichen Hochschule Bethel, 1978 Promotion zum Doktor der Theologie im Alten Testament in Zürich. 1980-1991 Pfarrer an der Herforder Münsterkirche, 1991-1997 Superintendent des Kirchenkreises Herford; 1997-2010 Vizepräsident der Ev. Kirche von Westfalen, jetzt Pfarrer i.R. Zahlreiche theologische Veröffentlichungen und musikwissenschaftliche Vorträge zu vielen Werken der (Kirchen-)Musik. Kantatentext: 1. Meinen Jesum lass ich nicht; weil er sich für mich gegeben, so erfordert meine Pflicht, nur allein für ihn zu leben. Er ist meines Lebens Licht; meinen Jesum lass ich nicht. 2. Jesum lass ich nimmer nicht hier in diesem Erdenleben; ihm hab ich voll Zuversicht, was ich bin und hab, ergeben. Alles ist auf ihn gericht’; meinen Jesum lass ich nicht. 3. Lass vergehen das Gesicht, Hören, Schmecken, Fühlen weichen, lass das letzte Tageslicht 21
mich auf dieser Welt erreichen: wenn des Lebens Hütte bricht, meinen Jesum lass ich nicht. 4. Ich werd ihn auch lassen nicht, wenn ich nun dahin gelanget, wo vor seinem Angesicht meiner Väter Glaube pranget. Mich erfreut sein Angesicht; meinen Jesum lass ich nicht. 5. Nicht nach Welt, nach Himmel nicht meine Seele wünscht und sehnet, Jesum wünscht sie und sein Licht, der mich hat mit Gott versöhnet, der mich frei macht vom Gericht; meinen Jesum lass ich nicht. 6. Jesum lass ich nicht von mir, geh ihm ewig an der Seiten; Christus lässt mich für und für zu dem Lebensbächlein leiten. Selig, wer mit mir so spricht: Meinen Jesum lass ich nicht. Die Orgelwerke des heutigen Konzertes zeigen Max Regers Können in vielerlei Hinsicht exemplarisch auf – seine komplexe und äußerst kunstvolle harmonische Sprache, sein untrügliches Gespür sowohl für die kleine Form wie die ausgreifende, fast zyklopisch anmutende Orgelsinfonik, seinen unwiderstehlich kecken Humor und seine Rafinesse bei „gefühligen“ langsameren Sätzen und Episoden. Die Sonatine op. 89 Nr.2 ist die zweite von vier Werken dieser Art und entstand im Jahre 1905. Alle Merkmale einer „kleinen Sonate“ sind vorhanden, der insgesamt ausgesprochen heitere und liebliche Duktus des Werkes haben es gerade auch unter angehenden Pianisten recht beliebt werden lassen. Die intendierte farbige „Instrumentierung“ lässt sich bei einer Ausführung auf der Orgel sehr überzeugend darstellen. Mehrere Werkzyklen für Orgel hat Reger im Sinne von locker gefügten Suiten zusam22
mengestellt (u.a. op. 59, op. 65, op. 80, op. 85, op. 129), die neben einzelnen (katholisch) liturgischen (Te Deum, Ave Maria, Benedictus etc.), mit Vorliebe barockisierende Werktitel tragen (Canzone, Präludium, Fuge, Toccata u.a.m.). Eines der überzeugendsten Beispiele für die Verwendung eines barocken Satzpaares ist die Toccata mit Fuge in a-Moll aus op. 80, entstanden im Jahre 1904. Die Toccata eröffnet mit einem mächtigen, melismatischen Pedalsolo in Bach´scher Manier um dann schnell bewegungs- und satztechnische Dichte zu erreichen. Die Bach-Verehrung des Komponisten wird an diesem Werk höchst ausdrucksstark und überzeugend eigenständig zu hehrem Ausdruck gebracht. Die sich anschließende Fuge erweist sich in vorgenanntem Sinne als eine gelungene Verbindung Reger´scher Fortspinnungsthematik und norddeutsch-barocker Echowirkungen (Beantwortung/Fortführung des Themas jeweils auf eigenem, dynamisch abgestuften Manual). Mit Introduction, Variationen und Fuge über ein Originalthema fis-Moll op. 73 aus dem Jahr 1903 liegt uns nicht nur das wohl zeitgreifendste, sondern auch das am kunstvollsten konstruierte und technisch wohl anspruchsvollste Orgelwerk Max Regers vor. Er selbst schreibt an den Freund und Uraufführungs-Interpreten der weitaus meisten seiner Orgelwerke „das Werk selbst ist aus einer recht wehmütigen Stimmung geboren, das Thema in seiner Resignation gibt alles an; eine große Rolle spielt im Werke der melancholische 3. Takt aus dem Thema selbst“. Es wird vermutet, dass Reger die zu dieser Zeit in München kulminierenden Angriffe von Seiten der Kritiker sehr zugesetzt haben und seine Gemütsstimmung ihn zu diesem gewaltigen Opus veranlasst haben könnte. In der Tat ist schon die zeitliche Ausdehnung der In-
troduction völlig ungewöhnlich (deren Kernmotiv eine Abspaltung des erwähnten 3. Taktes sein könnte). Das eigentlich Thema ist von traurig-schöner Entrücktheit gekennzeichnet, die sich anschließenden Variationen zeigen Regers singuläre Kunst der Charaktervariation auf (wobei immer wieder als leise aus der Ferne ertönende Reminiszenz an das Thema der erwähnte 3. Takt zitiert wird). Die Entwicklung der Variationen überschlägt sich gegen Ende in der Dichte von Bewegung und Komplexität und gipfelt mehrmals in geradezu Mahler´schen Zusammenbrüchen, durchdrungen von katastrophaler endzeitlicher Stimmung. Die kunstvolle Fuge, aus einem äußerst knappen Thema entwickelt, versöhnt mit dem Vorangegangenem, fasst zusammen und kulminiert am Ende in strahlendem Fis-Dur und natürlich im prachtvollen äußersten Fortissimo des Orgeltutti.
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Sonntag, 17. Juli
Sonntag, 17. Juli
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · Neuapostolische Kirche Sebastian Freitag / Paderborn (D) · „Variationen…“ Eintritt frei / Kollekte
Ulrike Müller „Baumgeschichte(n)“ – Mythen und Legenden Treffpunkt: Fürstenaudenkmal, Bielefelder Straße Christoph Laue Der jüdische Friedhof Treffpunkt: Friedhofsparkplatz, Hermannstraße (Männer benötigen eine Kopfbedeckung) Dagobert Heikel Grüne Gartenoasen in grauer Stadtbebauung in der Altstadt Treffpunkt: Brücke, Radewiger Straße Marcel Mowe What's up in Herford? History and future of a Hanseatic City (Führung in Englisch) Treffpunkt: Rathaustreppe, Rathaus am Münster Elisabeth Petzholdt Wie die Herforder zu ihren Möbeln kamen Treffpunkt: Brunnen, Neuer Markt
Ziel aller Führungen ist das Konzert in der Neuapostolischen Kirche. 24
Max Reger: (1873 – 1916)
Variationen und Fuge über „Heil, Dir im Siegerkranz“
Gereon Krahforst: (*1973)
Variations on an old Polish Dance
Hugo Distler: (1908 – 1942)
Orgelpartita „Nun komm der Heiden Heiland“ op. 8/1
Flor Peeters: (1903 – 1986)
Partita über das Lied „Lieve Vrouwe van de Kempten“
Max Reger: (1873 – 1916)
Fantasie über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ op. 40/1
« Sebastian Freitag
Sebastian Freitag, geboren 1986, studierte an der Hochschule für Musik in Detmold die Fächer Katholische Kirchenmusik (A-Examen) und Orgel (künstlerische Reifeprüfung) bei den Professoren Gerhard Weinberger, Martin Sander und Tomasz Adam Nowak. Ein Aufbau-Studiengang Konzertexamen Orgel bei Prof. Martin Sander schloss sich 2015 an. Parallel dazu belegte er Meisterkurse u.a. bei Edgar Krapp, Michael Radulescu und Wolfgang Zerer. Von 2011 bis 2013 wirkte er als Interims-Domorganist am Hohen Dom zu Paderborn. Seit Oktober 2013 ist er Dekanatskirchenmusiker des Dekanates Paderborn mit Dienstsitz in Schloss Neuhaus. Zahlreiche Konzerte als Organist und Continuospieler im In- und Ausland (u.a. Passau, Altenberger Dom, München, Paris, Le Mans) 2014 spielte er zusammen mit der Cellistin Jana Telgenbüscher seine erste CD „Sonorities – himmlische Klangwelten“ an der Fischer u. Krämer Orgel in Marsberg ein. Rundfunk – und Fernsehaufnahmen runden seine Tätigkeit ab. Regers Variation und Fuge über „Heil Dir im Siegerkranz“ (auch publik gemacht unter dem Namen „Variations and Fugue on the English National Anthem“) sind eine Gelegenheitsarbeit in des Wortes eigentlicher Bedeutung. Am 22.1.1901 verstarb Queen Victoria, deren Regierungszeit für England eine Ära von Glanz und Größe bedeutete. Im Zuge bald einsetzender posthumer 25
Verherrlichung erhielt Reger von seinem Londoner Verleger Augener den Auftrag zur Komposition. Das im Frühjahr 1901 entstandene Werk ohne Opuszahl, liegt entstehungsgeschichtlich zwischen den großen Choralfantasien op. 52 und der Symphonischen Fantasie und Fuge op. 57, bildet zu diesen aber in seiner kompositorischen Struktur einen deutlichen Gegensatz. Allein die Aufführungsdauer von etwa 9 Minuten lässt erkennen, dass es sich hier um eine Choralfantasie mit bescheidenem Ausmaß handelt. Nach einer kurzen Introduktion folgen zwei Variationen denen sich dann eine Fuge anschließt. Die „Variations on an old Polish Dance“ von Gereon Krahforst entstanden aus einer Improvisation aus dem Jahr 2005. Erst später, im Jahr 2010 wurde die Improvisation verschriftlicht. Das Thema ist der Orgeltabulatur von Johannes de Lublin (1490 – 1548) entnommen. Es erscheint zu Beginn des Werkes wortwörtlich nach de Lublin, doch schon kurz nach dem Zitat wird die Harmonik ausgeweitet und erweitert. Es folgen fünf Variationen, darunter ein „sarcastic March“. Das Werk endet mit einer CodaFinal, die das Thema vom Beginn wieder aufgreift, jetzt aber mit der vollen Orgel gespielt. Zur Entstehung seiner Orgelwerke op. 8 schreibt Hugo Distler: „Vorliegende Choralpartiten verdanken Entstehung – und Gestaltungsgesetz und – prinzip […] mir als dem Sachverwalter der alten St. Jakobiorgel zu Lübeck. Bei Wiedergabe der Werke auf neueren Orgeln bemühe sich der Organist um möglichst sinnfällige Nachgestaltung des alten Klangbildes…“. Die Disposition der Orgel in der Neuapostolischen Kirche Herford eignet sich mit ihrer orgelbewegten Disposition somit sehr gut, um die von Distler genau vorgeschriebenen Registrierungen umzusetzen. Der 26
Aufbau des Werkes ist klar und übersichtlich: Tokkata, Choral mit 7 Variationen, Chaconne, Tokkata. Die kurze Partita über das Lied „Unserer lieben Frau vom Kempenland“ op. 135 von Flor Peeters entstand 1982 und gehört zu seinen letzten Orgelkompositionen. Nach Vorstellung der Melodie im wiegenden 6/8-Takt folgen fünf Varitionen. Max Reger’s Fantasie über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (1899 komponiert) beginnt mit einer imposanten Introduktion aus der nach einer Beruhigung die Choralmelodie erstmals im Tenor erscheint. In der zweiten Strophe wird die Choralmelodie von schnellen Triolen umspielt, bevor sich die Musik wieder beruhigt und eine wunderschöne Canilene folgt (3. Strophe). In der folgenden, wieder virtuosen Strophe, erklingt die Melodie im Pedal. Reger beendet seine Fantasie mit einer großartigen Choralfuge, bei der schließlich Fugenthema und Choralmelodie kombiniert und in einen triumphalen Schluss geführt werden.
Café
Der Integrationsbetrieb in Herford Wir geben Menschen mit Behinderung eine Chance Angebote: Frühstück Mittagstisch – frisch zubereitet, zusätzlich vegetarische und vegane Angebote Cafétafel – mit selbstgemachtem Kuchen Öffnungszeiten: Werktag Samstag Sonntag
9.30 bis 17.30 Uhr 9.00 bis 13.00 Uhr nach Absprache
Bürgerzentrum Haus unter den Linden Unter den Linden 12 32052 Herford Tel 05221 189 1016
[email protected]
Sonntag, 24. Juli
Sonntag, 24. Juli
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Konzert für Sopran und Orgel · 18.00 Uhr · St. Paulus Kirche Christoph Kuhlmann / Köln (D) Susanne Thorp, Sopran / Köln (D) „Wagner und Reger“ Eintritt frei / Kollekte
Ulrike Müller GRÜNderZeit – Villen und Gärten Treffpunkt: Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall Dagobert Heikel Grüne Gartenoasen in grauer Stadtbebauung in der Neustadt Treffpunkt: Brunnen, Neuer Markt Christina Ruberg Herford für Anfänger Treffpunkt: Brunnen, Gänsemarkt Helga Kohne „Mit dem Führer zum Sieg“ – Herford im Krieg 1939 – 1945 (Führung Zellentrakt) Treffpunkt: Eingang Zellentrakt, Rückseite Rathaus, Rathausplatz Elisabeth Petzholdt Mühlengeschichten Treffpunkt: Denkmal, Linnenbauerplatz
Kostenloser Bustransfer um 17.40 Uhr ab dem Herforder Münster zur St. Paulus Kirche, Kiebitzstraße. 28
Max Reger: (1873 – 1916)
Präludium e-Moll aus op. 59 für Orgel
Otto Malling: (1848 – 1915)
Die Versuchung Jesu Christus gebietet dem Sturm Stille aus 'Christus – zwölf Stimmungsbilder für Orgel'
Drei Lieder: Meine Seele ist stille zu Gott op. 105 Ich sehe dich in tausend Bildern op. 105 Mariä Wiegenlied op. 76
Richard Wagner: Fünf Gedichte nach Mathilde Wesendonck: (1813 – 1883) I Der Engel II Stehe still! III Im Treibhause IV Schmerzen V Träume (Orgelfassung Hans Peter Eisenmann) 'Karfreitagszauber' aus dem Bühnen weihfestspiel 'Parsifal' (Orgelfassung Sigfrid Karg-Elert) Richard Strauss: Zwei Lieder: (1864 – 1949) Morgen op. 27 Zueignung op. 10
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« Christoph Kuhlmann
Christoph Kuhlmann studierte Kirchenmusik an der Folkwang-Hochschule Essen und erlangte dort 1989 das staatliche A-Examen für Kirchenmusik. Eine weiterführende Ausbildung in Paris, wo er Orgel und musikalische Analyse bei Naji Hakim und Orgelimprovisation bei Jean-Pierre Leguay studierte, führte zu mehreren Preisen bei internationalen Orgelwettbewerben. Es folgten erste berufliche Aktivitäten als Leiter der Konzertorganisation „Accueil Musical“ an der Pariser Kirche St. Merry, als Lehrer für Orgel und Harmonielehre am Conservatoire de Levallois-Perret und als Chorleiter bei der Maîtrise de Caen und am dortigen Konservatorium. Als Organist fühlt sich Kuhlmann im besonderen der französischen Musik sowie der Improvisation verpflichtet. Seine Konzerttätigkeit führte ihn zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland. Rundfunk- und CD-Aufnahmen runden seine Tätigkeit ab. Nach der zusammen mit Suzanne Thorp realisierten CD 'Une soirée chez Albert Baron de l'Épée' mit Orgelbearbeitungen Wagnerscher Werke (Aeolus), erschien von ihm zuletzt beim Label 'Ambiente' die Aufnahme "Naji Hakim – Orgelwerke 1984 – 1990". Seit 1994 ist Christoph Kuhlmann Kantor an der romanischen Kirche St. Andreas in der Kölner Innenstadt, seit 2003 auch Regionalkantor für Köln. Seit 2007 nimmt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Tanz Köln wahr. 30
« Suzanne Thorp
Suzanne Thorp. Die Sopranistin wurde in Gainsville, Florida, geboren. Nach erstem Unterricht auf Violine und Viola begann sie im Alter von 23 Jahren ihr Gesangsstudium bei Delbert Sterrett an der University of Florida und war fortan Mitglied diverser Ensembles. 1984 ließ sie sich in Deutschland nieder und studierte privat bei Halina Nedomansky und Robert Thomas. Es folgten erste Engagements am Pfalztheater Kaiserslautern und an den Bühnen der Stadt Bielefeld. 1989 trat sie erstmals bei den Salzburger Festspielen auf. Darüber hinaus war sie im Rahmen zahlreicher Festivals zu hören (Bach Festival Klagenfurt, Niederösterreichischer Herbst, Sommerakademie Lilienfeld, Pro Musica Festspiele, Meyerbeer Festival Paderborn u.a.) und festigte ihren Ruf als gefragte Oratoriensängerin. Darüber hinaus arbeitet sie als Gesangspädagogin. Suzanne Thorp lebt in Köln.
Max Regers Beziehung zur Musik Richard Wagners war ambivalent: einerseits gibt es die Anekdote, dass der 15-jährige Reger nach einer Aufführung des 'Parsifal' im Bayreuther Festspielhaus "14 Tage lang geheult“ habe. Hier scheint es sich also um ein entscheidendes Erlebnis in der Selbstfindung als Musiker zu handeln. Andererseits steht er klanglich eher in der Tradition von Brahms und Liszt und erklärt später: „Der Brahmsnebel wird bleiben – mir ist er lieber als die Gluthitze von Wagner.“ So möchte dieses Programm ein kleines Panorama deutschen romantischen Komponierens geben. Die nach dem eröffnenden Präludium zu hörenden Reger-Lieder finden einen Widerhall in den berühmten 'Wesendonck-Liedern' Richard Wagners – einer kammermusikalischen Kostbarkeit, die als Vorstudie den Geist des 'Tristan' atmet und in der sich Wagner bei der Vertonung der Texte seiner Muse Mathilde Wesendonck höchst inspiriert zeigt. Und mit Richard Strauss – den mit Reger als Gemeinsamkeit die Position des Musikdirektors in Meiningen verbindet – nähern wir uns Wagner von der anderen Seite her, aus der Warte des nachgeborenen Bewunderers, der 1882 als Geschenk zum Abitur in Bayreuth den 'Parsifal' hörte und der sogar freundschaftliche – und vieldiskutierte – Verbindungen zur Familie Wagner und den Festspielen unterhielt. Als zusätzliche Klangfarbe erklingt Musik des Reger-Zeitgenossen Otto Malling – eines tief in der deutschromantischen Tradition verhafteten dänischen Komponisten und Organisten, der sich in der von ihm bevorzugten Gattung des 'Stimmungsbildes für Orgel' dem Instrument auf eine eigene Art näherte.
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Sonntag, 31. Juli
Sonntag, 31. Juli
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · Herforder Münster Christoph Schoener, St. Michaelis / Hamburg (D) „Populäres und schwere Kost…“ Eintritt frei / Kollekte
Marcel Mowe Auf den Spuren des Wunderheilers Bruno Gröning Treffpunkt: Rathaustreppe, Rathaus am Münster Ulrike Müller Deutschland, Lutherland: Warum uns die Reformation bis heute prägt Treffpunkt: Abteistele, Herforder Münster Team Marta Führung durch die aktuelle Ausstellung (max. 25 Teilnehmer) Treffpunkt: Marta Eingang / Foyer, Goebenstraße Jana Budek Kinogeschichte vor Ort Treffpunkt: Capitol Kino, Elisabethstraße Elisabeth Petzholdt Kleine Leute der Altstadt Treffpunkt: Denkmal, Linnenbauerplatz
Ziel aller Führungen ist das Konzert im Herforder Münster. 32
Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 (1685 – 1750) Johannes Brahms: (1833 – 1897)
Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56a (Orgelfassung von Lionel Rogg)
Max Reger: (1873 – 1916)
Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127
« Christoph Schoener
Christoph Schoener, geboren 1953 in Heidelberg, studierte in Freiburg, Paris und Amsterdam bei Ludwig Doerr, Gaston Litaize und Ewald Kooiman. Nach langjähriger Tätigkeit als Kantor und Organist in Leverkusen und Leiter einer Orgelklasse an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf wurde er 1998 als Kirchenmusikdirektor an die Hauptkirche St. Michaelis – Hamburgs Wahrzeichen – berufen. Seitdem führte er mit dem Chor St. Michaelis mehrfach alle großen Werke Bachs sowie bedeutende Chor-Orchesterwerke von Monteverdi, Händel, Mozart, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Dvorak, Verdi, Liszt, Poulenc, Martin, Rihm und Bernstein auf. Als Organist konzertierte Christoph Schoener in vielen Kathedralen und Musikzentren Europas und der USA. Johann Sebastian Bach, dessen Gesamtwerk für Orgel er mehrfach aufführte, und die Deutsche Romantik bilden den Schwerpunkt seines Repertoires. Zahlreiche CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit Werken von Bach, Brahms, Mendelssohn, Liszt, Reubke, Reger, Vierne , Widor und Dupré dokumentieren sein Orgelspiel, aktuell veröffentlicht Christoph Schoener beim Label MDG (Musikproduktion Dabringhaus & Grimm), zuletzt sämtliche Bach-Toccaten und eine Reger-CD. Von 2013 bis 2015 unterrichtete er künstlerisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Populäres und schwere Kost…. „Die Toccata“, genauer Johann Sebastian Bachs Toccata con Fuga in d BWV 565, ist das mit Abstand populärste Orgelwerk Bachs, ja ein Synonym für Orgelmusik überhaupt. Was hat dieses Stück schon für Transformationen erleben müssen, man denke an die Orchesterfassung von Leopold Stokowski für den Film „Fantasia“ von Walt Disney sowie an viele weitere Bearbeitungen, von Akkordeon bis Gitarre ist alles vertreten, inklusive Klingelton 33
fürs Handy – und eine Fassung rückwärts. Ebenso spannend wie die Rezeptionsgeschichte ist die Diskussion über die Echtheit des Werkes. In den letzten Jahren wurden ernsthafte Argumente ins Feld geführt, dass das Werk lediglich aus dem Umkreis Bachs stamme oder eine Bearbeitung eines Violinwerkes sein könne. Fakt ist: diese Toccata, die ihre formalen Wurzeln in der sogenannten norddeutschen Orgeltoccata mit ihren vielen verschiedenen Teilen hat, bereitet mit der Reduktion auf eine deutliche Dreiteiligkeit mit Vorspiel-Fuge-Nachspiel die spätere Form von Präludium und Fuge vor. Davon ausgehend, dass J.S. Bach wirklich der Autor ist (wer sonst….) haben wir ein packendes Werk vor uns, bei dem Bach die reine Virtuosität als tragendes Element zum Zuge kommen lässt. Eine Orgelfassung der „Haydn-Variationen“ op. 56a von Johannes Brahms scheint im Unterschied zu manch anderen Versuchen ähnlicher Art besonders sinnvoll zu sein, da Brahms bereits wenige Wochen nach der Uraufführung der Orchesterfassung eine Version für zwei Klaviere vorlegte und sich damit recht undogmatisch zeigte. Auch der geistliche Ursprung des „Chorale St. Antoni“ als Wallfahrtslied legt eine Orgelfassung nahe, ebenso wie der reine Holzbläserklang des Haydn zugeschriebenen Divertimentos, dessen zweitem Satz dieser Choral zugrunde liegt. Eine Besonderheit des Themas ist die fünftaktige Periodik, die Brahms in allen Variationen durchhält. Festliche symphonische Musik ist durch die Bearbeitung des Orgelvirtuosen Lionel Rogg entstanden. Ein besonders monumentales Orgelwerk von Max Reger ist seine Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127. Am 24. September 2013 jährte sich die Uraufführung durch den Wid34
mungsträger Karl Straube in der Jahrhunderthalle zu Breslau zum 100. Mal. Das Werk war ein Auftragswerk zur Einweihung der Riesenorgel der Firma Sauer. Berichten zufolge hatte bei der Uraufführung das Werk eine Dauer von gut 40 Minuten, der heutigen Aufführungspraxis entsprechend rechnet man mit etwa 30 bis 32 Minuten, so wie auch Christoph Schoener bei seiner CDEinspielung von 2015. In seiner dreiteiligen Großform ursprünglich für Orgel und Orchester konzipiert, hat dieses Werk in puncto Klang und Dimension sinfonische Züge, ohne allerdings einen Bezug zur damals zeitgenössischen französischen Musik herzustellen. Im Zentrum steht die Passacaglia mit 26 teils äußerst virtuosen Variationen, die sich in zwei stetig steigernde Abschnitte gliedert. Die dynamische Spanne reicht vom dreifachen Pianissimo bis hin zum vollen Werk, noch physisch übersteigert durch wirklich 10-stimmige Akkorde in den letzten Variationen. Inspirationsquelle für alle Passacaglien jener Epoche ist das gleichnamige Werk von Johann Sebastian Bach, dessen Variationen über das Bassthema im Dreivierteltakt mit Sicherheit zur Regerzeit ähnlich romantisch erklungen sind. Übersichtlich ist die relativ kurze improvisiert wirkende Introduktion, die allerdings formal sehr eindeutig komponiert ist: Zwei Forteteile werden von einer lyrischen Episode unterbrochen, die auch den Übergang zum einstimmig vorgetragenen Passacaglienthema bildet. Die Fuge mit ihrer sich durch verschiedene Teile gegliederten fast rhapsodischen Form und einem zweiten Thema, das sich grandios am Schluss mit dem ersten vereinigt, beherrscht das letzte Drittel dieses Großwerkes.
WEINRICHS „BRUCHBUDE” Steinstraße 28 32052 Herford Tel: 0 52 21 - 27 50 41 Fax: 0 52 21 - 27 50 41 bruchbude @weinrich-schokolade.de NEU: Online Shop www.weinrich-schokolade.de
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Sonntag, 7. August
Sonntag, 7. August
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · Jakobi-Kirche Bernhard Buttmann, St. Sebald / Nürnberg (D) „Bach und zwei Antipoden“ Eintritt frei / Kollekte
Klaus & Renate Schilling Auf Quartiersuche mit dem Jakobspilger durch Herford Treffpunkt: Innenhof, St. Johannes Baptist Kirche, Komturstraße Sonja Langkafel „Die neue stadtgeschichtliche Ausstellung in der Villa Schönfeld“ (max. 15. Teilnehmer) Treffpunkt: Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall Angelika Bielefeld Geschichten aus dem Pickertland Treffpunkt: Abteistele, Herforder Münster Nadja Iusowa Künstler, Forscher und Rebellen – Herforder Weltverbesserer Treffpunkt: Wolderuskapelle, Münsterkirchplatz Mathias Polster Überall ist Mittelalter – eine Zeitreise Treffpunkt: Stadtmodell, Herforder Münster
Ziel aller Führungen ist das Konzert in der Jakobi-Kirche. 36
Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge c-Moll BWV 546 (1685 – 1750) Triosonate I Es-Dur BWV 525 (Allegro moderato – Adagio – Allegro) Josef Rheinberger: (1839 – 1901)
4. Sonate a-Moll op. 98 „Tonus peregrinus“ (Tempo moderato – Intermezzo. Andantino – Fuga cromatica. Tempo moderato)
Max Reger: (1873 – 1916)
Fantasie C-Dur aus den „Monologen“ op. 63/8 3 Choralvorspiele aus op. 67: Allein Gott in der Höh sei Ehr Gott des Himmels und der Erden Ein feste Burg ist unser Gott
Toccata und Fuge d-Moll/D-Dur op. 59/5,6
« Bernhard Buttmann
Bernhard Buttmann wurde 1958 in München geboren und erhielt bereits frühzeitig seine musikalische Ausbildung an Klavier und Orgel. Nach dem Abitur studierte er an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Konzertfach Orgel (Prof. Hedwig Bilgram), Evangelische Kirchenmusik und Dirigieren (Prof. Hermann Michael) und ergänzte seine Ausbildung auf Meisterkursen von Michael Schneider, Flor Peeters und Albert de Klerk. Sein beruflicher Werdegang führte ihn im Jahre 1985 an die Christuskirche Bochum, wo ihn eine enge Zusammenarbeit mit den Bochumer Symphonikern verband. Mit den Bochumer Orgeltagen und den von ihm initiierten Bochumer Bach-Tagen setzte er vielbeachtete musikalische Impulse in der Region. Darüber hinaus wirkte Bernhard Buttmann in den Jahren 1987 bis 1994 als Dirigent des Bielefelder Musikvereins und leitete einige Jahre eine Orgelklasse an der Musikhochschule Dortmund. Seit 2002 ist Bernhard Buttmann als Kirchenmusikdirektor an Nürnbergs ältester Hauptkirche St. Sebald tätig, wo er ein umfassendes musikalisches Programm verantwortet und als Organist und Dirigent in zahlreichen Konzerten auftritt. Er war Künstlerischer Berater beim Bau der neuen Konzertorgeln in Bochum (Auditorium Maximum der Ruhr-Universität) und Dortmund (Philharmonie), ist seit vielen Jahren regelmäßiger Gast prominenter Orgelfestivals Europas und wirkt als Juror bei internationalen Orgelwettbewerben. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen,
darunter das gesamte Orgelwerk von Max Reger (OehmsClassics) dokumentieren sein weitgespanntes Repertoire von der Epoche des Frühbarock bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Bernhard Buttmann ist Preisträger des VI. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs Leipzig 1980, des III. Internationalen Anton-Bruckner-Wettbewerbs Linz 1982 sowie des I. Internationalen Karl-Richter-Wettbewerbs Berlin 1988. 37
„Johann Sebastian Bach ist Anfang und Ende aller Musik“ – Mit diesen Worten bekannte sich Max Reger zu jenem „Urvater der Musik“ wie er ihn an anderer Stelle nannte. Gerade die Orgelmusik bot für Reger unmittelbare Anknüpfungspunkte, die sich bereits in seinen frühesten Werken ausgeprägt finden. Die von Bach immer wieder gepflegte Doppelform von Präludium und Fuge ist auch in Regers Orgelwerken häufig anzutreffen. Die Fuge aus BWV 546 hat mit ihren beiden gegensätzlichen, im Schlussteil miteinander verbundenen Themen auch auf Regers zahlreiche Doppelfugen unmittelbar eingewirkt. Bach hat seine 6 Triosonaten für Orgel oder Pedalcembalo wohl etwa 1727 – 1732 komponiert und legte sie als Unterrichtsmaterial für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann zusammen mit anderen Werken an, um das unabhängige, polyphone Spiel der Hände auf verschiedenen Manualen und der Füße im Pedal zu trainieren. Sie sind eine perfekte Synthese von Sonata da chiesa und italienischer Concertoform. Von Josef Rheinbergers insgesamt 20 Orgelsonaten hat sich vor allem die Sonate a-Moll über den „Tonus peregrinus“ im Repertoire erhalten. An diesem klassizistisch gehaltenen Werk lässt sich der Abstand zu Regers ungleich fortschrittlicherem Ansatz klar erkennen. Reger hat Rheinberger noch persönlich kennengelernt und dem hochgeachteten Professor an der Münchener Akademie der Tonkunst einige seiner frühen Kompositionen zur Begutachtung vorgelegt. An Rheinbergers zurückhaltender Reaktion lässt sich nicht nur ein „Generationenkonflikt“ ablesen, sondern ein grundsätzliches Unverständnis gegenüber Regers Verbindung von klassischen Formen mit einer weit in die Zukunft weisenden Tonsprache. Reger selbst ist in unserem Konzert mit einigen kleineren Wer38
ken vertreten. Die Fantasie in C-Dur beschwört den barocken Geist des „stilo antico“ und auch die Choralvorspiele aus op. 67 verweisen unmittelbar auf Bachs „Orgelbüchlein“. Toccata und Fuge d-Moll aus op. 59 zählt auch zu den kleineren Werken, ist aber mit der schwungvollen Toccata und der kantablen Fuge eines seiner meistgespielten und meistgeliebten Orgelwerke.
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Sonntag, 14. August
Sonntag, 14. August
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · St. Marien Stiftberg Ignace Michiels, Organist der Kathedrale zu Brügge / (B) „Bach, Reger und Zeitgenossen“ Eintritt frei / Kollekte
Gerd Sievers Der Stiftberg und seine Geheimnisse Treffpunkt: Landsberger Denkmal, Brücke, Bergertorstraße Marcel Mowe Fahrradtour auf den Spuren von Widukind (Tour mit mittelschweren Steigungen) Treffpunkt: Tupac-Skulptur, Museum Marta, Goebenstraße Christina Ruberg Leben und Sterben im Mittelalter Treffpunkt: Abteistele, Herforder Münster Klaus & Renate Schilling Mit dem Jakobspilger zum Ort der Marienvision Treffpunkt: Innenhof, St. Johannes Baptist Kirche, Komturstraße Ulrike Müller „Wider die Armut“ – Herausforderung Stadtentwicklung Treffpunkt: Wittekind-Denkmal, Wilhelmsplatz
Ziel aller Führungen ist das Konzert in St. Marien Stiftberg. 40
Collon Orgel: Johann Sebastian Bach: Dorische Toccata, BWV 538 (1685 – 1750) Marco Enrico Bossi: (1861 – 1925)
Allegretto, op. 92 n°3
Joseph Rheinberger: (1839 – 1901)
Prelude aus Sonate in g, op. 193
« Ignace Michiels
Steinmann Orgel: Sigfrid Karg-Elert: (1877 – 1933)
Rondo alla Campanella
Otto Olsson: (1879 – 1964)
Prelude und Fuge in dis-Moll, op. 56
Max Reger: (1873 – 1916)
Präludium (aus op. 65, Heft II) Scherzo (aus op. 65, Heft II) Melodia (aus op. 59, Heft II) Intermezzo (aus op. 80, Heft I) Romanze (aus op. 80, Heft II) Perpetuum mobile (aus op. 80, Heft II)
Joseph Callaerts: Intermezzo (1830 – 1901) Alfred Hollins: (1865 – 1942)
Song of Sunshine
William Ralph-Driffil: Toccata in f-Moll (1883 – 1916)
Ignace Michiels studierte Orgel, Klavier und Cembalo am Konservatorium seiner Heimatstadt Brügge. 1986 war er Preisträger des LemmensInstitutes in Louvain. Seine Ausbildung vervollständigte er bei Robert Anderson an der Southern Methodist University, Dallas/USA, bei Herman Verschraegen an der Royal Academy in Brüssel und bei Odile Pierre am „Conservatoire National de Paris“, wo er den begehrten „Prix d‘ Excellence“ erhielt. Am Königlichen Konservatorium in Gent legte er sein Master-OrgelDiplom ab. Ignace Michiels ist künstlerischer Dozent an der Hochschule Gent, Gastprofessor an Wheaton College in Chicago und unterrichtet auch am Konservatorium in Brügge. Außerdem ist er Organist der St. Salvator-Kathedrale in Brügge und organisiert die dortigen Kathedralkonzerte. Mit seinem Oratorienchor „Cantores“ hat er bereits ein breites Spektrum an Werken großer Komponisten aufgeführt. Jährlich organisiert er, zusammen mit seinem deutschen Kollegen Gabriel Dessauer ein internationales Austauschprojekt mit dem Reger-Chor. Seit einigen Jahren dirigiert er das Vocal Ensemble ‘De Wijngaard’ in Brügge. Sein sehr umfangreiches Repertoire reicht vom kompletten Orgelwerk Bachs über Werke von Franck, Mendelssohn und Dupré, die Symphonien von Widor und Vierne, bis hin zu den Orgelsonaten von Guilmant und Rheinberger. Als Organist gibt er weltweit Konzerte als Solist und Begleiter. Er ist ein gern gesehener Gast als Jurymitglied von Orgelwettbewerben sowie als Gastdozent an Instituten, bei Workshops und Meisterkursen.
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Die dorische Toccata Johann Sebastian Bachs beginnt mit einem motorischen Sechzehntel-Motiv, das sich nahezu ununterbrochen bis zum Ende fortsetzt und enthält außergewöhnlich kunstvolle Concertato-Effekte. Bach notiert sogar Manualwechsel für den Organisten, eine sowohl für die damalige Zeit als auch für Bachs Orgelwerke ungewöhnliche Vorgehensweise. Marco Enrico Bossi wurde 1861 in Salò geboren. Er entstammte einer italienischen Musikerfamilie; sein Vater Pietro war Organist am Dom in Salò. Seine musikalische Ausbildung erhielt Bossi am Liceo Musicale in Bologna und am Mailänder Konservatorium. 1881 wurde er zum Chorleiter und Organisten am Dom zu Como ernannt. Neun Jahre später wurde er Professor für Orgel und Harmonielehre am Konservatorium von Neapel. Darüber hinaus arbeitete er als Direktor an Konservatorien in Venedig, Bologna und Rom. Auf seinen zahlreichen internationalen Konzertreisen kam er mit den bedeutendsten Organisten seiner Zeit in Kontakt. Stellvertretend seien hier César Franck, Marcel Dupré, Alexandre Guilmant, Joseph Bonnet, Camille Saint-Saëns, Charles Courboin und Karl Straube genannt. Bossi starb 1925 auf der Rückfahrt von einer Konzertreise nach New York und Philadelphia auf hoher See. Marco Enrico Bossis kompositorisches Schaffen umfasst mehr als 150 Werke verschiedener Gattungen (Opern, Oratorien, Chormusik, Orchesterwerke, Kammermusik, Klavier- und Orgelwerke). Der Großteil seiner Kompositionen ist bis heute wenig bekannt, mit Ausnahme einer Reihe von Orgelwerken. Joseph Rheinberger, 1839 in Liechtenstein geboren, war lange Zeit Organist und Professor für Orgel in München. Er schrieb nicht weniger als 20 Orgelsonaten im deutsch-romantischen Stil. Hier hören Sie die Prelude, den 42
1. Teil aus der 19. Orgelsonate in g, op. 193. Während seine Werke besonders in Großbritannien und den USA sehr beliebt waren, sah sich Sigfrid Karg-Elert als Orgelkomponist in Deutschland hinter dem von ihm kritisch beäugten Max Reger zurückgesetzt. Auch das in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend unter dem Einfluss des aufkeimenden Nationalsozialismus geratende Kulturklima schadete dem eher international orientierten KargElert sehr. Obwohl bereits schwer an einer Diabeteserkrankung leidend, nahm der Komponist 1932 die Einladung an, in den USA Orgelkonzerte zu geben. Die Konzertreise entpuppte sich allerdings schnell wegen Karg-Elerts begrenzten Fähigkeiten im Orgelspiel als Misserfolg. Zurückgekehrt nach Leipzig verschlechterte sich sein Gesundheitszustand schließlich so sehr, dass er im April 1933 starb. Otto Olsson war einer der größten Organisten seiner Zeit. Er studierte Orgel bei Lagergren und Komposition bei Dente an der Akademie der Royal Swedish Music, wo er später als Professor für Harmonie und Orgel unterrichtete. Er war Organist an der Stockholmer Gustav Vasa Kirche und wurde Mitglied der Royal Swedish Academy of Music. Seine Werke sind geprägt von einer durchdachten Kontrapunktik, verbunden mit Stilelementen aus der französischen Orgelromantik. Max Reger hat ein sehr umfangreiches Orgelwerk hinterlassen, das extrem hohe Anforderungen an den Interpreten stellt. Einerseits sind Regers Orgelkompositionen sehr virtuos, andererseits benötigt man für die Interpretation seiner Werke einen Organisten, der es versteht, den Klang der Orgel und den Raumklang der Kirche so abzustimmen, dass für den Hörer die vielschichtigen Ebenen von Regers symphonischen Kompositionen transparent werden. Die Orgelwerke aus op. 59, 65 und 80 sind eher kurz von
Umfang und sehr variabel in Form und Atmosphäre. Das wieder aufgelebte Interesse für die romantische Orgelmusik des 19. Jahrhunderts hatte in jüngerer Zeit auch eine allgemeine Neubewertung der Orgelwerke von Joseph Callaerts zur Folge. Die lange Zeit nur geringe Verbreitung seiner Werke geht sicher zum einen darauf zurück, dass seine Werke von der traditionellen deutschen, auf der Bach-Renaissance fußenden Schule geprägt sind, weil er also den neuen, von Hector Berlioz, Franz Liszt und auch César Franck vertretenen Strömungen eher fremd gegenüberstand; der andere Grund ist wohl auch sein zurückgezogenes Leben und Wirken als Organist und Orgellehrer in Antwerpen – er war zeitlebens nur wenig aus seiner Heimatstadt hinaus gekommen. Er pflegte jedoch viele freundschaftliche Kontakte zu namhaften Komponisten seiner Zeit im In- und Ausland (Frankreich, England, Vereinigte Staaten von Amerika und Deutschland), wobei Felice-Alexandre Guilmant und CharlesMarie Widor in Paris besonders zu erwähnen sind (beide sind wie er Schüler von Lemmens gewesen) und darüber hinaus Uso Seifert (1852–1912) in Dresden. Callaerts hat eine große Zahl von Schülern ausgebildet; einer von ihnen war der spätere Direktor des Antwerpener Konservatoriums Émile Wambach, ebenfalls ein verdienstvoller Organist. Callaerts Orgelwerk enthält annähernd sechzig Opera. Alfred Hollins, von Geburt an blind, machte bereits in jungen Jahren als pianistisches Wunderkind auf sich aufmerksam. Spieltechnisch sind seine Kompositionen anspruchsvoll und für die manuellen und pedaltechnischen Möglichkeiten eines Konzertorganisten gemacht. Ein pianistisches, vollgriffiges Spiel wird den Interpreten abverlangt, aber gleichermaßen werden die klanglichen Eigenschaften der Orgel im
musikalischen Satz berücksichtigt. Detaillierte Registrierangaben beweisen den Sinn für den musikalischen Effekt. Seine Orgelkompositionen werden einer eigenständigen britisch-amerikanischen Linie der Orgelromantik und -sinfonik zugeordnet, so wie z.B. auch die Orgelwerke von Edwin Lemare. A Song of Sunshine ist ein ausgedehntes Charakterstück mit sprechendem Titel. William Ralph Driffill studierte an der Royal Musikakademie in London. Später versah er mehrere Organistenposten und war Professor für Orgel in Dunstable. Die Toccata in f-Moll ist ein großes und griffiges Orgelstück in französisch-romantischem Stil.
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Freitag, 19. August Nachtkonzert II · 21.00 Uhr · Herforder Münster „Kinoorgel“ · Stummfilm mit Orgelmusik „20.000 Meilen unter dem Meer“ Anna Vavilkina / Berlin (D), Orgel Eintritt frei / Kollekte Originaltitel: 20,000 Leagues Under The Sea Länge: 101 Minuten Produzent und Regie: Stuart Paton Fotograf: Eugene Gaudio Künstlerischer Direktor: Frank D. Ormston Special Effects: Williamson Inventions Darsteller: Kapitän Nemo und Prinz von Daaker: Allen Holubar Prof. Arronax: Dan Hanlon · Cyrus Harding: Howard Crampton Pencroft (der filmische „Bösewicht“): Wallace Clark Das „Kind der Natur“ und Prinzessin Daaker: Jane Gail Ned Land: Leveticus Jones · Arronax Tochter: Edna Pendleton Cameron: Joseph W. Girard
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20.000 Meilen unter dem Meer, ein amerikanischer Stummfilm aus Max Regers Todesjahr 1916, der sich, anders als die berühmtere Verfilmung gleichen Titels aus dem Jahr 1954 nicht nur an der Romanvorlage Jules Vernes orientiert. Es werden darin Motive aus „20.000 Meilen unter dem Meer“ und Vernes Roman „Die geheimnisvolle Insel“ miteinander verwoben. Zum Inhalt: Kapitän Nemo fährt in seinem Unterseeboot Nautilus, das er als Waffe benutzt, um alle Kriegsschiffe der Welt zu versenken. Nach einem seiner Angriffe, in denen er die gegnerischen Schiffe rammt, nimmt er Schiffbrüchige eines US-amerikanischen Schiffes an Bord der Nautilus. Unter ihnen sind unter anderem Professor Arronax, dessen Tochter und der kämpferische Ned Land. Die Gruppe um den Professor war damit beauftragt, Gerüchte um ein Meeresungeheuer wissenschaftlich zu untersuchen. Durch Nemos Angriff stellt sich heraus, dass die Nautilus genau dieses „Ungeheuer“ ist. Der Kapitän zeigt den Schiffbrüchigen das Leben auf dem Meeresboden und steuert schließlich eine exotische Insel an. Inzwischen ist dort ein Heißluftballon mit Soldaten gelandet, die einer jungen Frau, die „Kind der Natur“ genannt wird, begegnen. Einer der Soldaten entführt sie auf die Yacht des ehemaligen Kolonialoffiziers Denver. Jener sucht die Insel auf, weil er hier vor Jahren diese Frau ausgesetzt hatte, nachdem sich deren Mutter, eine indische Prinzessin, vor Denvers Annäherungsversuchen in den Selbstmord stürzte. Geplagt von Alpträumen, will Denver nun sehen, was aus dem Kind geworden ist. Ein anderer Soldat aus dem Heißluftballon eilt ihr zu Hilfe. Er rettet sie von der Yacht, bevor Nemo diese mit einem Torpedo zerstören kann. Der Kapitän greift das Schiff an, weil er in Denver seinen Todfeind erkennt. In Rückblenden wird erklärt,
dass Nemo der Vater des Kindes der Natur und Ehemann der verstorbenen Prinzessin ist. Überglücklich, seine verloren geglaubte Tochter wiedergefunden zu haben, stirbt Nemo, von Gefühlen übermannt. Seine Mannschaft begräbt ihn auf See, und die Nautilus treibt führerlos auf einen Meeresstrudel zu. Anna Vavilkina wurde 1978 in Moskau geboren. Sie studierte Musikwissenschaft und Orgel am Moskauer Konservatorium und Kirchenmusik an den Musikhochschulen in Lübeck und Detmold. 2002 wurde sie beim Internationalen Orgelwettbewerb in Minsk ausgezeichnet. 2008, 2009 und 2011 war sie Finalistin von internationalen Wettbewerben für Orgelimprovisation in Schlägl (Österreich), in Bielefeld und in Münster. Nach dem Studium war sie als Kirchenmusikerin im Kirchengemeindeverband Kerpen SüdWest tätig. Seit Januar 2014 ist sie Organistin des Kinos „Babylon“ in Berlin-Mitte. Ihr besonderes Interesse gilt der Orgelimprovisation in den unterschiedlichen Stilen und Formen, von traditionellen Choralbearbeitungen bis zur improvisierten Stummfilmbegleitung.
« Anna Vavilkina 45
Sonntag, 21. August
Sonntag, 21. August
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · St. Johannes Baptist Daniele Dori / Domorganist Florenz (I) „Reger und Zeitgenossen“ Eintritt frei / Kollekte
Team Marta Die Architektur des Museums Marta (max. 25 Teilnehmer) Treffpunkt: Marta Eingang / Foyer, Goebenstraße Harry Rothe Die Herforder Synagoge Treffpunkt: Synagoge, Komturstraße (Männer benötigen eine Kopfbedeckung) Gerd Sievers Die Zerstörung der Herforder Innenstadt durch Bomben und Abrissbirnen Treffpunkt: Denkmal, Linnenbauerplatz Mathias Polster „Komm, wir bauen eine Kirche“ – Baugeschichten Treffpunkt: Brunnen, Neuer Markt Nadja Iusowa St. Johannes Baptist und die Herforder Goldene Tafel Treffpunkt: Innenhof St. Johannes Baptist Kirche, Komturstraße
Ziel aller Führungen ist das Konzert in St. Johannes Baptist. 46
Joseph Rheinberger: (1839 – 1901)
aus der Orgelsonate Nr.11, op. 148 Agitato – Cantilene
Max Reger: (1873 – 1916)
Introduktion und Passacaglia in d-Moll, WoO IV/6 Pastorale op. 59 Nr. 2 Canon op. 59 Nr. 4
Marco Enrico Bossi: (1861 – 1925)
Redemption op. 104 n.5
Lorenzo Perosi: (1872 – 1956)
Offertorio „Veni creator spiritus“
Domenico Bartolucci: (1917 – 2013)
„Trittico Mariano“: Toccata (Salve Regina) Corale (Ave Maria) Fuga (Regina caeli)
« Daniele Dori
Daniele Dori, Titularorganist der Kathedrale von Florenz wurde 1987 in Siena geboren. Er absolvierte seine Studien in Klavier, Orgel und Komposition am Päpstlichen Institut für Kirchenmusik in Rom und am Konservatorium in Pavia. Einen weiterführenden Abschluss im Fach Komposition erlangte er 2015 am Konservatorium in Florenz. Weitere Studien und Kurse führten ihn zu bekannten Organisten, wie Giancarlo Parodi, Olivier Latry, Ludger Lohmann, Gerhard Gnann und Guy Bovet. Er gab Konzerte in Italien, Frankreich, Bulgarien, Dänemark und Deutschland und er ist künstlerischer Leiter des Orgelfestivals "Harmonia saeculi" in Radda im Chianti. Seit 2012 ist er Domorganist und Organist des Domchores in Florenz, wo er auch bei weltweit im Fernsehen übertragenen Gottesdiensten, u.a. auch mit Papst Franziskus zu hören war. Neben eigener Kompositionstätigkeit ist er Professor für Musiktheorie, Klavier, Komposition und Orgel an der Accademia Musicale Valdarnese, am Bischöflichen Kirchenmusikseminar Fiesole und an der Scuola di Musica di Fiesole. Das Programm des heutigen Abends präsentiert Orgelwerke des 19. und 20. Jahrhunderts aus Deutschland und Italien. Der wichtigste Orgelkomponist des 19. Jahrhunderts war in Deutschland zweifelsohne Max Reger. Den ersten Teil des Programmes prägen Musik von Rheinberger, einem Komponisten, Organisten und Lehrer an der Bayerischen Akademie der Tonkunst, der in Vaduz geboren wurde, aber Zeit seines Lebens in München wirkte und
eben Max Reger: Zu Beginn erklingen zwei Sätze aus Rheinberger 11. Orgelsonate, der erste majestätisch und festlich, der zweite voller Melodienreichtum und Lyrik. Max Regers sehr bekannte und oft gespielte Introduktion und Passacaglia in d-Moll ist als Werk ohne Opuszahl IV/6 eine Gelegenheitskomposition, welche der Organist Ludwig Sauer 1899 zur Finanzierung eines Orgelneubaus in Schönberg/Taunus, anhand einer Sammlung von Orgelstücken verschiedener Komponisten, anregte. Reger kombiniert hier zum ersten Mal diese Formkombination, der noch weitere Großwerke folgen sollten. Aus der ebenfalls sehr beliebten Sammlung von Orgelstücken Regers op. 59 folgen die typisch romantischen, aber gleichwohl in Regers Art immer polyphon strukturierten Sätze Pastorale und Canon. Das Konzertprogramm wird mit drei italienischen Orgelwerken fortgesetzt: Marco Enrico Bossi war der größte Organist und Orgelkomponist Italiens zu Regers Zeit und zeigt dem Hörer in seinem Werk Redemption (Erlösung) alle Möglichkeiten, Facetten und Farben der Orgel auf. Es folgen zwei Kompositionen von Chordirektoren des päpstlichen Chores der Sixtinischen Kapelle, Lorenzo Perosis Offertorium über den gregorianischen Choral „Veni creator spiritus“, sowie Domenico Bartolucci, der um 1935 Organist der Kathedrale von Florenz und eben auch Direktor der Sixtinischen Kapelle war, dessen Werk “Trittico Mariano” (Marianisches Triptychon) drei gregorianische Weisen in den klassischen Formen von Toccata, Choral und Fuge verarbeiten.
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Sonntag, 28. August
Sonntag, 28. August
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Orgelkonzert · 18.00 Uhr · Herforder Münster Roberto Marini / Teramo (I) „Giganten beim Namen gerufen!“ Eintritt frei / Kollekte
Stefan Kagl Die Orgel der Münsterkirche Treffpunkt: Eingang, Herforder Münster Angelika Bielefeld & Mechthild Klein Klatsch und Tratsch aus der Abtei Treffpunkt: Hotel zur Fürstabtei, Elisabethstraße
Fantasie und Fuge über den Namen B-A-C-H op. 46
Maurice Duruflé: (1902 – 1986)
Prélude et Fugue sur le nom de Alain op. 7
Mathias Polster Neue Geschichten von alten Orten – eine Zeitreise Treffpunkt: Fürstenaudenkmal, Bielefelder Straße
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904 (1685 – 1750) (Orgelbearbeitung von Max Reger)
Cäcilia Panneck Vom Stift zur Stadt Treffpunkt: Tor unter den sieben Sonnen, Herforder Münster
Max Reger: (1873 – 1916)
Gerd Sievers Wo einst die Bowerre und die kleine Werre flossen Treffpunkt: Landsberger Denkmal, Brücke, Bergertorstraße
Ziel aller Führungen ist das Konzert im Herforder Münster. 48
Max Reger: (1873 – 1916)
Ave maria op. 80 n° 5 Symphonische Fantasie und fuge d-Moll op. 57
« Roberto Marini
Roberto Marini gehört zu den bedeutendsten Organisten Italiens. Er besitzt außergewöhnliche virtuose und musikalische Fähigkeiten und ist ein feinsinniger Interpret des romantischen, spätromantischen und modernen Repertoires. Die Musikkritiker bezeichnen ihn als einen Interpreten mit großem Charisma, vorzüglichen technischen Fertigkeiten, als herausragenden Virtuosen mit außergewöhnlichem musikalischem Gespür, als romantischen und leidenschaftlichen Musiker und Meister der Registrierung sowie als wahrhaftiges Naturtalent. Roberto Marini begann seine musikalischen Studien in Rom als Schüler des berühmten italienischen Organisten Fernando Germani. Sein Diplom in Orgelspiel und Orgelkomposition erspielte er sich mit Auszeichnung mit einer Aufführung von Max Regers Variationen und Fuge über ein Originalthema fis-Moll op. 73. 1994 erlangte er den Premier Prix de Virtuosité beim prestigeträchtigen, von Lionel Rogg geleiteten Orgelwettbewerb am Genfer Konservatorium. Marini besitzt nicht nur ein musikalisches Diplom, sondern schloss auch ein Jura-Studium ab. Er ist Gewinner von bedeutenden Wettbewerben und widmet sich seit Jahren einer intensiven internationalen Konzerttätigkeit. Dabei ist er Gast bei namhaften Festivals in Italien und im Ausland. Zu den maßgeblichen Ereignissen seiner Konzertkarriere gehören die Aufführung von Max Regers gesamtem Orgelwerk an 16 49
Abenden, gegeben unter dem Patronat der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom, dem Max-Reger-Institut (Karlsruhe) und der italienischen Bischofskonferenz. Die Konzerte erregten in der internationalen Musikwelt Aufsehen und erlangten weitreichende Resonanz sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern. In der Folge wurde er von der Deutschen Botschaft und dem Max-Reger-Institut zu einem Reger gewidmeten und von der ARD übertragenen Konzert als Repräsentant der deutschen Kultur in Italien eingeladen. Roberto Marini gibt Kurse und Seminare und wirkt als Jurymitglied in Wettbewerben. Er hat zudem mit Erfolg das Gesamtwerk für Orgel von J.S. Bach aufgeführt und sich auch mit seinen Improvisationen einen Namen gemacht. Kürzlich hat er beim französischen Label Fugatto records das Gesamtwerk für Orgel von Max Reger auf 17 CDs eingespielt und dafür in der internationalen Presse hohe Anerkennung erhalten. Marinis Diskographie umfasst ferner das Gesamtwerk für Orgel von R. Schumann (Brilliant Classics) und J. Brahms sowie eine DVD mit den bekanntesten Orgelwerken von F. Liszt und J. Reubke (Fugatto). Auch wurden Konzerte für Radio Vaticana und RAIRadio Televisione Italiana aufgenommen. Roberto Marini ist Professor für Orgelspiel am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom und Lehrstuhlinhaber für Orgelspiel und Gregorianischen Gesang am Konservatorium von Pescara, an dem er auch viele Jahre lang Vizedirektor war. Er ist Künstlerischer Leiter beim Festival Internacional d’orgue »Antoni Martorelli« (Spanien), beim Festival Internazionale »I Concerti d’organo« von Teramo und beim Festival »D’estate l’organo« von Castelbasso. Er ist Direktor der Abteilung Orgelspiel der Associazione Italiana Santa Cecilia (Rom) und Titularorganist der Kathedrale von Teramo. 50
Das Orgelwerk Max Regers gilt als das Bedeutendste, was an Orgelmusik nach Johann Sebastian Bach jemals geschaffen wurde. Seine Kompositionen sind von größter Strahlkraft innerhalb des gesamten Orgelrepertoires und seine expressive und machtvolle Tonsprache repräsentiert originäre und einzigartige Eigenschaften. Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 komponierte Reger im Februar 1900. Reger selbst war als Riemann-Schüler mit Bachs Musik aufgewachsen und hatte bis 1900 bereits zahlreiche Werke von diesem für Klavier bzw. Orgel bearbeitet, schwebte Reger einmal mehr ein “Werk größten Styls u[nd] Kalibers” vor (Brief vom 25. Januar 1900 an C. Hochstetter). Neben der harmonischen, ist auch die strukturelle Dichte des Werks mächtig geraten: Das B-A-C-H-Motiv dient Reger nicht nur als fortgesponnenes Zitat, sondern als zirkumpolares Element seiner Komposition, das bereits in der Phantasie unaufhörlich präsent ist und als Materialreservoir für eine gewaltige Doppelfuge dient. Bach – Reger: Fantasie und Fuge a-Moll BWV 904 (Orgelbearbeitung von Max Reger): Im Oktober 1905 bestritt die Zeitschrift „Die Musik“ ein Sonderheft allein mit den Ergebnissen einer Umfrage unter den führenden Tonkünstlern jener Tage: »Was ist mir Johann Sebastian Bach und was bedeutet er für unsere Zeit?« Regers Antwort darauf lautete: »Seb. Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik; auf ihm ruht und fußt jeder wahre Fortschritt! Was Seb. Bach für unsere Zeit bedeutet – pardon – bedeuten sollte? Ein gar kräftigliches, nie versiegendes Heilmittel nicht nur für alle jene Komponisten und Musiker, die an „missverstandenem Wagner“ erkrankt sind, sondern für alle jene „Zeitgenossen“, die an Rückenmarksschwindsucht jeder Art lei-
den. „Bachisch“ sein heisst: urgermanisch, unbeugsam sein. Dass Bach so lange verkannt sein konnte, ist die grösste Blamage für die „kritische Weisheit“ des 18. und 19. Jahrhunderts.«. M. Reger: Symphonische Fantasie und Fuge d-Moll op. 57: Die Reger-Gemeinde unter den Organisten wuchs zwar immer weiter an, mit der Symphonischen Phantasie und Fuge op. 57, dem letzten seiner großen Weidener Orgelwerke, waren bei den Kritikern die Gräben jedoch endgültig aufgerissen. Begonnen hat R. das Werk nach dem 18. April 1901, die Uraufführung durch Straube am 20. Februar 1902 in der Berliner Garnisonkirche. Schärfer wurde der Tonfall nach Straubes Aufführung des Werks am 14. Juni 1903 im Baseler Münster. Laut einiger Berichte ließ der Komponist jedoch direkt nach dem Konzert eine solche Vorgabe “als nachträgliche Aufklärung und Rechtfertigung gleichsam” kursieren: Unter dem Eindruck von Dantes Dichtung sei das op. 57 entstanden, der Populärtitel Inferno-Phantasie machte die Runde – und hat sich bis heute gehalten. Bei einem Konzert im April 1904 in München ließ R. dann den Zusatz “(angeregt durch Dante’s 'Inferno')” auch in das Programm drucken. Zwischen diesen großen Kompositionen finden wir jedoch immer wieder kurze, intime und lyrische Seiten im Lebenswerk des Titanen der Orgelmusik, wie das Ave Maria op. 80. Prélude et Fugue sur le nom d’Alain, op. 7, (Präludium und Fuge über den Namen ALAIN) ist eine Hommage an Duruflé’s Freund und Kollegen Jehan Alain, dessen Leben 1940 tragisch auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkriegs enden musste. Im letzten Teil des Prélude zitiert Duruflé das Thema von Alain’s populärstem Werk, den Litanies. Die Doppelfuge ist ein hervorragendes Beispiel kontrapunktischer Meisterschaft, sie endet mit unendli-
chem Jubel und ist, wie auch das Präludium, auf den in Tönen konvertierten Buchstaben des Namens Alain geschrieben.
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Dienstag, 30. August Orgelkonzert für Kinder · 10.00 Uhr · Petrikirche Christiane Michel-Ostertun „Maxe mit der dicken Tatze“ – Reger für Kinder Tim Gärtner, Orgel · Stefan Kagl, Sprecher Eintritt frei / Kollekte Christiane Michel-Ostertun: Der Maxe mit der dicken Tatze (*1964) Orgelkonzert für Kinder, die nicht so sind wie alle, die etwas über die Orgel lernen wollen, oder die interessiert, wie der Komponist Max Reger als kleiner Junge war Text: Hartmut Greiling Musik: Christiane Michel-Ostertun Bearbeitung: Eva Martin-Schneider
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Tim Gärtner
Tim Gärtner (*1992) studiert seit 2011 Evangelische Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Herford. Aufgewachsen in Wuppertal, legte er als Schüler die CPrüfung in den Fächern Orgel, Chorleitung und Popularmusik ab. Nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss im Sommer 2015 studiert er nun im Master-Studiengang. Er ist Stipendiat der Konrad-AdenauerStiftung und neben dem Studium freischaffend als Pianist, Organist und Chorleiter tätig. Abgesehen von regelmäßigen kirchenmusikalischen Diensten am Herforder Münster leitete er darüber hinaus einen Gospelchorworkshop in Dortmund, den Gospelchor „Good News“ in Vlotho im Frühjahr 2016 im Rahmen der Kantorenvakanz und begleitet regelmäßig Gospelchöre bei Auftritten und CD-Aufnahmen. Desweiteren gewann er den Kompositionswettbewerb seiner Hochschule im Herbst 2014 mit seinem Chorwerk „Letzte Schritte“.
In Christiane Michel-Ostertuns Orgelkonzert für Kinder „Der Maxe mit der dicken Tatze“ spielt der junge Max Reger die Hauptrolle – der als Identifikationsfigur für all jene dient, die anders als die anderen sind. Denn: Er war unsportlich und keineswegs schlank, galt auch nicht als musikalisches Wunderkind, wenngleich er sich im – gerne besuchten – Klavierunterricht sehr begabt zeigte. Wie er dank der Unterstützung seiner Eltern dennoch zu „dem“ Max Reger wurde, zeigt dieses Orgelkonzert im besten Sinne einer Mutmach-Geschichte. Die lebenslänglich gezeigte Faszination Regers für die Orgel spiegelt sich in der Tonsprache wider, die sich an Reger-Werken orientiert, denn fast alle Passagen greifen seine Harmonien oder Themen – in vereinfachter Version! – auf; gleichzeitig geht es immer auch um die Orgel als Instrument, um das Üben in kalten Kirchen, lästige Fingerübungen und Tonleitern, sodass sich mit diesem Konzert die Möglichkeit bietet, Kindern (selbst den ganz kleinen!) die „Königin der Instrumente“ vorzustellen und sie dafür zu begeistern. Der Text basiert auf historischen Berichten (Adalbert Lindner, Max Reger. Ein Bild seines Jugendlebens und künstlerischen Werdens. 2. Auflage 1923. Verlag J. Engelhorns Nachf. Stuttgart). Einzig das Thema um seine Körperfülle wurde um einige Jahre vorverlegt. Als Junge war er „gut beieinander“, jedoch noch nicht wirklich dick. Belegt ist allerdings seine durchgängig schlechte Schulnote im Fach „Turnen“. Die Tonsprache orientiert sich an Reger-Werken. Fast alle Passagen greifen seine Harmonien oder Themen auf. Neben einigen Original-Zitaten erklingt zu Beginn ein Choralvorspiel.
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Sonntag, 4. September
Sonntag, 4. September
Sonntagsspaziergang · 16.30 Uhr
Abschlusskonzert · 18.00 Uhr · Herforder Münster „Reger ökumenisch" Bläserkreis der Christuskirche Herford, Leitung: Ulrich Hirtzbruch Stefan Kagl, Orgel Eintritt frei / Kollekte
Klaus & Renate Schilling Die Johanniskirche – unsere Sommerkirche Treffpunkt: Brunnen, Neuer Markt Angelika Bielefeld & Mechthild Klein Die Waschweiber der Äbtissin Elisabeth Treffpunkt: Innenhof der Stadtbibliothek, Linnenbauerplatz Jana Budek Friedhof am Eisgraben Treffpunkt: Friedhofsparkplatz, Hermannstraße Cäcilia Panneck Herfords Denkmale – rund um die Münsterkirche Treffpunkt: Abteistele, Herforder Münster Nadja Iusowa Über Verführung, Leidenschaft und Tod – Romantische Geschichten aus Herford Treffpunkt: Käthe-Elsbach-Platz (ggü. Museum Marta), Goebenstraße
Ziel aller Führungen ist das Konzert im Herforder Münster. 54
Richard Strauss: Feierlicher Einzug für Bläser (1864 – 1949) und Orgel (Bearbeitung: Max Reger) Max Reger: (1873 – 1916)
Fantasie über den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ op. 27 für Orgel
Max Reger: (1873 – 1916)
Morgengesang op. 138, 2 Nachtlied op. 138, 3 für Bläser
Johann Sebastian Bach: (1685 – 1750)
Choralvorspiel für Orgel: Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit BWV 669
Felix Mendelssohn Bartholdy: Kyrie eleison (1809 – 1847) Ehre sei Gott in der Höhe für Bläser Jean Langlais: (1907 – 1991)
Hymne d´Actions de grâces „Te Deum“ für Orgel (aus “Trois Paraphrases grégoriennes“)
Max Reger: (1873 – 1916)
Und unser lieben Frauen Traum op. 138, 4 Das Agnus Dei op. 138,6 für Bläser
Max Reger: (1873 – 1916)
„Kleine Orgelmesse“ aus op. 59: Kyrie eleison – Gloria in excelsis
Gustav Holst: (1874 – 1934)
Nunc Dimmittis
Max Reger: (1873 – 1916)
„Kleine Orgelmesse“ aus op. 59: Benedictus – Te Deum
Otto Nicolai: (1810 – 1849)
Kirchliche Fest-Ouvertüre über „Ein feste Burg“ op. 31 für Bläser und Orgel (Bearbeitung: Harald Feller)
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Bläser der Christuskirche Herford
Die Bläser der Christuskirche Herford sind ein gemeindlicher Posaunenchor, der im Jahre 1958 gegründet wurde. Neben der regelmäßigen Mitgestaltung von Gottesdiensten gestaltet das Ensemble Konzerte, so etwa im September 2015 eine musikalische Vesper im Berliner Dom. Seit 1988 nimmt der Bläserkreis alle vier Jahre mit großem Erfolg am Deutschen Orchesterwettbewerb teil. Der Bläserkreis besitzt ein breitgefächertes Repertoire und erarbeitet Musik der Blechbläser- und Posaunenchorliteratur unterschiedlichster Stilrichtungen und musikalischer Epochen. Eigene Bearbeitungen geeigneter kirchenmusikalischer und symphonischer Literatur runden dieses breite Spektrum ab. Für eine intensive Jungbläserarbeit zeichnet Wilfried Brinkschmidt verantwortlich. Die Ensembleleitung liegt in den Händen von Prof. Ulrich Hirtzbruch: Er ist Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Westfalen und lehrt an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Der Feierliche Einzug der Ritter des Johanniterordens von Richard Strauss für Bläser und Orgel entstand 1909 für Bläser und Pauken und wurde von Max Reger für Orgel und Bläser bearbeitet, desweiteren durch den Herforder Komponisten Koch. Seine großartige Steigerung vom leisen pianissimo bis zum vollen Klang der Orgel und aller Bläser ist sehr beeindruckend. Max Regers Fantasie über den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ op. 27 ist, wie sein op. 29, das im Eröffnungskonzert erklang, in 56
Weiden 1898 entstanden und sein erster, schwungvoll-genialer Wurf, in dem der Katholik Reger (der später wegen seiner Heirat mit der geschiedenen Protestantin Elsa exkommuniziert wurde) den Schatz der evangelischen Kirchenlieder (dass „die Protestanten nicht wüssten, was sie an ihren Kirchenliedern hätten“ bemerkte Reger, eine auch heute nicht zu leugnende Aussage) entdeckte. In diesem mitreißendem Opus begegnet Reger dem Glaubens- und Kampflied Luthers einerseits in kunstvollem Choralvariations- und Harmonisationstechniken, als auch als moderner Programmmusiker, der den Textinhalt unmittelbar musikalisch in Szene setzt. Bachs ruhiges Choralvorspiel Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit BWV 669 stammt aus der sog. Großen Orgelmesse und bringt, nach Vorimitationen durch die Begleitstimmen, den cantus firmus des Lutherliedes in langen Notenwerten im Sopran und bildet die Brücke zu: Max Regers sog. „Kleine Orgelmesse“ aus op. 59, die eine Zusammenstellung der liturgisch motivierten Orgelstücke aus der Sammlung op. 59 ist und teils gregorianische Melodien als auch eigene Einfälle zitiert, die harmonisch reich, unterbrochen von polyphonen Abschnitten, den Geist des jeweiligen liturgischen Inhaltes eindrucksvoll beschwören. Jean Langlais Te Deum benutzt die gleiche gregorianische Weise, wie das gleichnamige Stück Regers und kommt, natürlich vollkommen in der Tonsprache und Kompositionstechnik der französischen Orgelsymphonik sowohl zu ähnlichen, deklamatorischen, aber eben auch komplett unterschiedlichen Ausarbeitungsformen. Im Rahmen des aktuellen Programms erklingen eigene Übertragungen von liturgischen Werken für Chor à cappella aus der Zeit der Spätromantik, namentlich der Komponisten Mendelssohn Bartholdy, Reger und Holst.
Otto Nicolai, allen wohlbekannt als Komponist der Oper »Die lustigen Weiber von Windsor«, leistete mit einer »Kirchlichen FestOuvertüre« zum Luther-Lied, das vorher in Regers Deutung erklang, auch einen seinerzeit wirkmächtigen Beitrag zum LutherKult. Als Organist an der Preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom (1834-1836) hatte Nicolai für protestantische Kultur im
Herzen des Katholizismus gesorgt. Im Sommerurlaub 1836, den er im italienischen Macerata verbrachte, vertrieb er sich die Zeit unter anderem damit, eine anspruchsvolle Fuge zu entwerfen, in der »das Lutherlied« als »Kontrapunkt« im Wortsinn erscheint. Die Choralmelodie überhöht gleichsam das Fugengeflecht.
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Veranstaltungsorte der Orgelkonzerte
Treffpunkte der Sonntagsspaziergänge
1 Herforder Münster, Münsterkirchplatz
2 Neuapostolische Kirche, Hermannstraße
Herforder Münster, Abteistele, Stadtmodell, Tor unter den sieben Sonnen, Eingang 9 Brunnen, Gänsemarkt
3
St. Paulus Kirche, Kiebitzstraße (außerhalb der Karte)
10 Brunnen, Neuer Markt
4
Jakobi-Kirche, Radewigerstraße
11 Brücke, Radewiger Straße
5
St. Marien Stiftberg, Stiftbergstraße
12 Capitol Kino, Elisabethstraße
6 St. Johannes Baptist Kirche, Komturstraße
13 Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall
7
14 Denkmal, Linnenbauerplatz
19 Innenhof, St. Johannes Baptist Kirche, Komturstraße 20 Innenhof der Stadtbibliothek, Linnenbauerplatz 21 Käthe-Elsbach-Platz (ggü. Museum Marta), Goebenstraße 22 Landsberger Denkmal, Brücke, Bergertorstraße 23 Marta Eingang/Foyer, Goebenstraße 24 Rathaustreppe, Rathaus am Münster
Petrikirche, Wilhelmsplatz
25 Synagoge, Komturstraße 15 Eingang Zellentrakt, Rückseite Rathaus, Rathausplatz 16 Friedhofsparkplatz, Hermannstraße 17 Fürstenaudenkmal, Bielefelder Straße
26 Tupac-Skulptur, Museum Marta, Goebenstraße 26 26 27 Wittekind-Denkmal, Wilhelmsplatz 27 28 28 Wolderuskapelle, Münsterkirchplatz
18 Hotel zur Fürstabtei, Elisabethstraße
59
Herausgeber Pro Herford GmbH Elsbach Haus Goebenstraße 3–7 32052 Herford Tel. 05221 189-150 Fax 05221 189-1533
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