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Liebes Publikum, liebe Freund*innen des Schauspielhauses, wir freuen uns sehr, Ihnen den Spielplan unserer ersten Saison vorzustellen! Vieles wird sich ändern und doch ist es ein Programm, das in großem Respekt vor der Vergangenheit des Hauses entwickelt wurde. Das Schauspielhaus bleibt ein Autorentheater und wird sich den vielfältigen Schattierungen dessen widmen, was man heute unter diesem Begriff verstehen kann. Wir führen damit eine große Tradition weiter, wollen aber auch neue Wege gehen. Ein neues, junges Ensemble wird das spiel- und ausdrucksstarke Gesicht unseres Theaters sein. Unser Spielplan beschäftigt sich mit der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit und ihren drängenden Fragen, versucht Analysen der gegenwärtigen Krise Europas und denkt humorvoll über Zukunftsvisionen nach. Er untersucht Mechanismen von Gemeinschaftsbildung, wagt sich immer wieder in den spannenden Grenzbereich von Realität und Fiktion vor und versucht Brücken zu schlagen zwischen virtueller Realität und der Bühne. Do it yourself! Das Motto des Punk spielt nicht nur in unserer Eröffnungsproduktion eine Rolle, sondern prägt auch die Struktur des Hauses: während überall outgesourced wird, verwandelt sich das Schauspielhaus in eine kleine, feine, familiäre Manufaktur. Künftig werden eine Kostümbildnerin, ein Musiker und ein Bühnenbildner fest engagiert am Haus arbeiten und als Teil einer erweiterten Dramaturgie das Profil des Hauses in den nächsten Jahren mitprägen. Die Entwicklung des Corporate Designs wird von einer Grafikerin & Illustratorin am Haus übernommen, die ebenfalls integraler Teil des künstlerischen Teams ist.
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Es ist eine Ehre, schon in der ersten Woche der neuen Saison einen so poetischen Sprachvirtuosen und scharfen politischen Kopf wie Chris Thorpe (UK) erstmals auf einer deutschsprachigen Theaterbühne präsentieren zu dürfen. »Möglicherweise gab es einen Zwischenfall« ist ein »klassischer« Theatertext, »klassisches Autorentheater«: ein abgeschlossenes, kunstvoll verdichtetes Werk, dem sich das Team um Regisseur Marco Štorman in diesen Tagen bereits mit großer Phantasie und Freude stellt. Auf der anderen Seite ist das Stück aber auch genau das Gegenteil von allem, was man als »klassisch« bezeichnen könnte, und seine Entstehungsgeschichte repräsentiert in weiten Teilen das Theaterverständnis, von dem unsere Arbeit geprägt ist: Denn Chris Thorpe ist nicht nur Autor, er ist genauso Performer und Musiker und seine Texte entstanden bisher nie als hermetische Literatur, nie losgelöst vom Produktionsprozess, sondern immer in einer gemeinsamen Arbeitsbegegnung und im Austausch mit seinem Ensemble.
weitere Entwicklung man sich in den nächsten Jahren nur freuen kann, ihre ersten Regiearbeiten in Österreich vorlegen. Mit Jan-Christoph Gockel kehrt ein bereits für den Nestroy-Preis nominierter und unserem Publikum von mehreren Inszenierungen bekannter Regisseur nach einigen Jahren Wien-Abstinenz ans Schauspielhaus zurück. In Koproduktion mit den Wiener Festwochen konnten wir außerdem mit Falk Richter und Nir de Volff zwei sehr erfahrene, international renommierte Künstler für ein Projekt an das Schauspielhaus locken.
Mit Thomas Köck werden wir mit einem der vielversprechendsten Jung-Autoren Österreichs zusammenarbeiten und haben ihn eingeladen, gemeinsam mit Tomas Schweigen ein Projekt zu entwickeln. Diese Arbeit wird der Beginn einer Reihe von Experimenten mit kollektiver Autorschaft, die wir in den kommenden Jahren am Schauspielhaus vorhaben. Wir sind stolz auf all die aufregenden Regisseur*innen und ihre jeweiligen Teams, die wir für das Schauspielhaus gewinnen konnten. Mit Lucia Bihler und Thomas Bo Nilsson werden zwei im besten Sinne verstiegene, kompromisslose und gleichzeitig ästhetisch gänzlich unterschiedliche junge Theatermacher*innen, auf deren
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Eine wichtige Neuerung, die an die Historie des Schauspielhauses anknüpft, ist die Tatsache, dass zukünftig wieder im En-Suite-System gespielt wird. Die Vorstellungen werden also blockweise gezeigt und in der Regel nach ca. einem Monat abgespielt. Diese Veränderung ermöglicht es uns, den wunderbaren Raum an der Porzellangasse wieder in aller Variabilität zu nutzen und auf diese Weise unerwartete Bühnenlösungen zu verwirklichen. Wir wollen ein Theater zum Anfassen sein und möchten Sie sehr herzlich ermutigen, mit uns ins Gespräch zu kommen. Deshalb sind sämtliche Mitarbeiter*innen des Hauses mit Fotos in diesem Spielzeitheft vorgestellt. Sprechen Sie uns gerne an und teilen Sie Ihre Eindrücke, Ihre Kritik aber bitte auch Ihr Lob mit uns. Wir freuen uns auf eine aufregende erste Saison mit Ihnen! Im Namen unseres Ensembles und des gesamten Teams des Schauspielhauses Tomas Schweigen Künstlerischer Leiter & Geschäftsführer
Tobias Schuster Leitender Dramaturg
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Cellar Door
von Thomas Bo Nilsson URAUFFÜHRUNG Künstlerische Leitung Thomas Bo Nilsson Premiere 14. April 2016 Schauspielhaus
Punk & Politik
von Tomas Schweigen & Ensemble URAUFFÜHRUNG Regie Tomas Schweigen Premiere 31. Oktober 2015 Schauspielhaus
Möglicherweise gab es einen Zwischenfall von Chris Thorpe DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Marco Štorman Premiere 6. November 2015 Schauspielhaus
Der grüne Kakadu
nach Arthur Schnitzler In einer neuen Version mit Texten von Bernhard Studlar URAUFFÜHRUNG Regie Lucia Bihler Premiere 14. Jänner 2016 Schauspielhaus
Imperium
Città del Vaticano
von Falk Richter & Nir de Volff URAUFFÜHRUNG Regie Falk Richter Choreographie Nir de Volff Premiere Mai 2016 Schauspielhaus
Spam
von Rafael Spregelburd DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Kathrin Herm Premiere 7. Jänner 2016 Nachbarhaus
Confirmation
von & mit Chris Thorpe URAUFFÜHRUNG Regie Rachel Chavkin Gastspiel 15. November 2015 Schauspielhaus
nach dem Roman von Christian Kracht ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Jan-Christoph Gockel Premiere 25. Februar 2016 Schauspielhaus
Islam für Christen: Ein Crashkurs (Level A1)
Strotter
Illegale Helfer
ein Projekt von Thomas Köck & Tomas Schweigen URAUFFÜHRUNG Text Thomas Köck Regie Tomas Schweigen Premiere 1. April 2016 Wien, Österreich
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Konzept & Performance Antje Schupp & Beatrice Fleischlin Gastspiel März 2016 Nachbarhaus von Maxi Obexer URAUFFÜHRUNG Regie Peter Arp Gastspiel Schauspielhaus Salzburg Juni 2016
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PRODUKTIONEN
von Tomas Schweigen & Ensemble URAUFFÜHRUNG Regie Tomas Schweigen Bühne Stephan Weber Kostüme Anne Buffetrille Musik Jacob Suske Dramaturgie Tobias Schuster, Anna Laner Premiere am 31. Oktober 2015
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Turbulente Zeiten: Flüchtlingsströme in nie gekanntem Ausmaß drängen in die Europäische Union, eine menschenwürdige Versorgung der Asylwerber kann kaum mehr gewährleistet werden, die Krise der Staatsschulden bleibt ungelöst, Rechtspopulismus und gewalttätige Übergriffe grassieren, während an den Außenrändern der Union Kriege und Terror wüten. Bisher hat Europa kein Rezept gefunden, die politischen Probleme wirksam zu lösen. Seit den Verhandlungen über die Schuldenkrise Griechenlands wird sogar über ein Auseinanderbrechen der Gemeinschaft spekuliert. Die Auseinandersetzungen um die Verteilung der Flüchtlingsströme zeigt zudem, dass sich die Solidarität zwischen den EU-Staaten in irritierend engen Grenzen bewegt. Obwohl also die Herausforderungen immens sind, scheint das allgemeine Vertrauen in die EU gering: 2014 nahmen im europaweiten Schnitt nur 42% der Wähler überhaupt an der Wahl zum Europäischen Parlament teil. Wäre nicht in diesen Tagen ein Neuanfang und ein neuer Typus Politiker gefragt? Einer, der sich integer und pragmatisch der Probleme annimmt, ohne Populist zu sein? Einer, der endlich wieder Identifikationsfigur und Sympathieträger ist? Einer, der selbst trockene, unpopuläre Inhalte vermitteln kann und das mit Humor und Herz?
tenlose Handtücher für die Besucher? Mehr noch: Das Parteiprogramm kombinierte laut Gnarr einfach »die Highlights aller anderen Parteiprogramme«. Die Unzufriedenheit der Bürger war so groß, dass die Umfrageergebnisse der »Besten Partei« in die Höhe schnellten, bis ein Wahlerfolg tatsächlich möglich erschien. Gnarr musste sich zwischen Satire und Verantwortung entscheiden, wählte die Verantwortung: und gewann! 2010 wurde er zum Bürgermeister von Reykjavik gewählt. Entgegen aller Erwartungen gelang es ihm mit gesundem Menschenverstand und dem Mut, sich von Experten beraten zu lassen, die desaströsen Finanzen zu sanieren und so der Hauptstadt wieder politische Stabilität zu bringen. Obwohl seine Arbeit in der Bevölkerung weithin geschätzt wurde und seine Wiederwahl als sicher galt, zog er sich jedoch 2014 aus der Politik zurück. »Do it yourself!«: Brauchen wir das Motto des Punk als Leitspruch für eine neue Politik, in der »Amateure« (wie Jón Gnarr sich immer bezeichnet) Verantwortung übernehmen? Menschen, die sich nicht mehr mit der Kritik an verkrusteten Strukturen begnügen, sondern mit bürgerschaftlichem Engagement im Kleinen beginnen?
In Reykjavik trat 2008 jemand auf den Plan, den niemand auf der politischen Bühne erwartet hatte. Resigniert vom Versagen der Arrivierten gründete der Punk, Anarchist und Comedian Jón Gnarr eine neue Partei mit einem so satirischen wie schlagend einleuchtenden Namen, der schon Programm genug war: »Die Beste Partei« sollte es sein. Was sonst? Denn wer anders konnte schon mit dem Wahlversprechen aufwarten, nicht nur freien Eintritt in öffentliche Badeanstalten zu bieten sondern auch kos-
Beispiele gibt es viele und es scheint lohnend, auf diesen Ansätzen aufzubauen: durch die Aufbrüche der Indignados in Spanien oder Occupy könnten Plätze in Städten plötzlich wieder zum Ort des öffentlichen Diskurses werden, per Crowdfunding werden neu entstandene Parteien finanziert, die aus basisdemokratischen Protestgruppen hervorgehen und die äußerst vielfältige Szene der Initiativen, die über die sozialen Netzwerke verbreitet werden, entfaltet zwischenzeitlich einige Schlagkraft. In der gegenwärtigen Krise wirkt es zudem beinahe zwingend,
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über Reformperspektiven der institutionellen Architektur Europas nachzudenken. Der Autor Robert Menasse hat mit seinem »Europäischen Landboten« begonnen, sich der Szene in Brüssel und Straßburg anzunähern. Was ursprünglich als Recherche für einen Roman begann, motivierte ihn dazu, sein eigenes Konzept für unseren Kontinent zu entwickeln: eine Europäische Republik. Liegt der Schlüssel zur Lösung der gegenwärtigen Probleme in der Überwindung von nationalen Interessen? Müssen wir zu einem post-nationalen Gemeinwesen werden? Tomas Schweigen, geboren 1977 in Wien, studierte Schauspiel in Wien und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Seither arbeitet er sowohl in der freien Szene mit seiner Compagnie »Far A Day Cage« als auch am Schauspielhaus Wien, Schauspiel Frankfurt, Theaterhaus Jena, an den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Hannover, Staatstheater Karlsruhe und am Theater Basel, dessen Schauspielsparte er von 2012-15 gemeinsam mit Martin Wigger leitete. »Punk & Politik« eröffnet seine Intendanz am Schauspielhaus. Ein Abend, in dem sich alle neuen Ensemblemitglieder dem Wiener Publikum vorstellen und lustvoll über die Rolle des Theaters in Zeiten des Umbruchs nachdenken. Ein Abend über Künstler, die den abseitigen Weg in die Politik probieren und mit frischen Ideen und unorthodoxer Arbeitsweise den Betrieb aufmischen. Sophia Löffler
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von Chris Thorpe Deutsch von Katharina Schmidt DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Marco Štorman Bühne Anna Rudolph Kostüme Anne Buffetrille Musik Thomas Seher Dramaturgie Tobias Schuster Premiere am 6. November 2015
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Schicksalssekunden: Vier Menschen vor existentiellen Entscheidungssituationen. Vier Menschen, die mehr als das eigene Leben in der Hand haben. Vier Menschen, aus deren individuellen Wegweisungen sich vielleicht später einmal zusammensetzt, was man Weltgeschichte nennt. Was wäre, wenn sich in solchen Momenten die Zeit anhalten ließe? Chris Thorpe mikroskopiert die Entscheidungen seiner Figuren und erzählt elektrisierend über Politik und Privatheit, über die Kosten der Macht, über die Brutalität, dass dem Menschen erfahrungsgemäß noch immer das eigene Leben wichtiger ist als das anderer. Über die tödliche Kraft von Ideologie und Verblendung.
Gleichzeitig muss sich ein Mann in einem Verhör für seine Taten rechtfertigen. Er, der doch nur ein friedliches Europa für seine Kinder wollte. Doch dafür hatte die nächste Generation einen hohen Preis zu zahlen.
Eine Politikerin auf dem Balkon ihrer Residenz, unter ihr tausende Demonstranten. Vor Jahren war sie als siegreiche Oppositionelle in den Palast der ehemaligen Herrscher eingezogen, um die Welt zu verbessern, humaner zu machen. Doch nun richtet sich die Wut der Menschen gegen die Bürgerrechtlerin, die zur Diktatorin wurde. Während sich Panzer und Bevölkerung gegenüberstehen, muss sie handeln… Ein Mann, bepackt mit Einkaufstüten, inmitten einer Demonstration. Was, wenn jemand aus der Masse heraustreten und der Staatsgewalt die Stirn bieten würde, einer allein gegen die Panzer? Was, wenn jemand an diesem Sommertag zu einem Helden werden würde? Eine Frau im Ausnahmezustand: Alles hat sie hinter sich gelassen und sitzt nun im Flugzeug auf dem Weg in ein neues Leben. Während sie mit ihrem Schritt hadert, kommt alles anders: bei der Landung verunglückt die Maschine. Sie hat Glück und überlebt – doch plötzlich steht sie wieder vor einer einschneidenden Entscheidung. Was ist wichtiger: ihr eigenes Leben oder das eines mitreisenden Kindes zu retten?
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Spannend und kunstvoll verwebt Chris Thorpe vier faszinierende Geschichten zu einem rätselhaften Panorama. Gibt es eine Verbindung zwischen den Episoden? Ihm gelingt ein brillantes Kaleidoskop von Menschen, die vor Entscheidungen stehen, deren Tragweite sie nicht überblicken können. Wie kaum ein Autor der Gegenwart fasst er das Unbehagen an einer Zeit, in der die Weltlage explosiv und unübersichtlich wie selten scheint, in einem atmosphärisch dichten Theatertext. Mit der deutschsprachigen Erstaufführung von »Möglicherweise gab es einen Zwischenfall«, die gleichzeitig am Schauspielhaus Wien in der Regie von Marco Štorman und am Staatstheater Saarbrücken stattfindet, gelangt erstmals ein Werk von Chris Thorpe auf eine deutschsprachige Theaterbühne. Marco Štorman, geboren 1980 in Slowenien, aufgewachsen in Graz und Hamburg, studierte Regie an der Otto-Falckenberg Schule in München und assistierte danach Regisseuren wie Christoph Schlingensief, Jossi Wieler und Stephan Kimmig in Hannover und Berlin. Seit 2009 ist er freier Regisseur und wurde 2013 für seine Inszenierung von Elfriede Jelineks »Winterreise« am Stadttheater Klagenfurt zum Festival radikal jung in München eingeladen, dem renommiertesten Festival für junge Regie im deutschsprachigen Raum. Seitdem inszenierte er u. a. am Hamburger Thalia Theater, Staatstheater Kassel, Theater Luzern, Staatsoper Stuttgart, Theater Lübeck, Staatstheater Hannover, Theater Bremen und im Rahmen der Münchener Biennale für neues Musiktheater.
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Chris Thorpe, geboren 1969 in Manchester, ist Autor, Performer und Musiker, der laut seinem Autoren-Kollegen Simon Stephens wie ein »beängstigend intelligenter Noel Gallagher« klingt. Wesentlich geprägt wurde er vom sogenannten »Devised Theatre«, das Dramatik eher als etwas versteht, das in kollektiver Autorschaft für ein spezifisches Ensemble entsteht. Er ist Kopf der Compagnie »Unlimited Theatre«, deren Arbeiten international touren und in den wichtigen Aufführungsstätten der Freien Szene in Großbritannien gastieren. Auftragsstücke verfasste er für das »Unicorn Theatre« in London und das »Royal Exchange« in Manchester. In seinem jüngsten Stück »Confirmation« untersucht Thorpe hochspannend, wie schmal der Grad zwischen Common Sense der politischen Debatte und dem rassistischen Fanatismus eines Extremisten wie Anders Breivik ist. Die hochbrisante Solo-Performance, mit der Chris Thorpe seit 2014 weltweit auf Tour ist, wird ebenfalls am Schauspielhaus Wien zu erleben sein. Der Text wurde kürzlich mit Corinna Harfouch als Hörspiel für den deutschen Südwestrundfunk produziert. 2014 wählte der weltweit renommierte Dramatiker Simon Stephens Chris Thorpe als richtungsweisenden Theaterkünstler aus, der im Rahmen des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens auch der deutschsprachigen Szene vorgestellt werden müsse, denn, so Simon Stephens: »seine Stücke haben den Anstrich des Vertrauten, während darunter ständig präsent der mögliche Alptraum liegt. Er schreibt von Gewalt und Einsamkeit, von Verzweiflung und Liebe und Schrecken, und er schreibt inspirierend zart und wahrhaftig. Die Synthese formalen Wagemuts, theatraler Erfindungsgabe, präzisen und rastlosen Denkens sowie großmütiger, glühender Ehrlichkeit ist außerordentlich.«
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Simon Bauer
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nach Arthur Schnitzler In einer neuen Version mit Texten von Bernhard Studlar URAUFFÜHRUNG Regie Lucia Bihler Bühne & Kostüme Josa David Marx Musik & Dramaturgie Jacob Suske Premiere am 14. Jänner 2016
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Ein exklusiver Spaß für die Oberschicht: Ein Pariser Nachtklub am Vorabend der Revolution. Aufrührerische Reden werden auf der Straße geschwungen, das Klima ist explosiv. Für die herrschende Klasse, die keineswegs auf ihr standesgemäßes Amüsement verzichten möchte, hat man einen ganz speziellen Nervenkitzel erfunden: Wirt Prospére betreibt ein Etablissement, in dem sich die Adligen im geschützten Rahmen gefahrlos mit einer Prise der ansonsten verdrängten, bedrohlichen Wirklichkeit der Außenwelt konfrontieren können. Eine Schauspieltruppe hält, von den Adligen bezahlt, revolutionäre Reden und jeden Abend geschieht zudem ein eigens für die zahlungskräftigen Zuschauer inszeniertes Verbrechen. Eines Tages jedoch beginnen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Spiel zu verwischen und Schauspieler wie Zuschauer verlieren den Überblick. Plötzlich scheinen nicht mehr alle Darsteller Herr der Lage zu sein und während draußen die Verhältnisse explodieren, kollabieren auch im vermeintlich sicheren »Grünen Kakadu« alle Gewissheiten bis Blut fließt.
gen innerhalb Europas selbst reagieren soll, stellt sich in diesen Tagen vielleicht drängender denn je. Wer sind also heute diejenigen, die sich von der Außenwelt abkapseln? Um in Schnitzlers Bild zu bleiben: Wer sind die Adligen, wer die Schauspieler? Wie kann Systemkritik in einer Gesellschaft aussehen, die keine wirkliche Alternative zu den bestehenden Verhältnissen mehr kennt?
Schnitzlers Einakter von 1899 wurde schon zur Entstehungszeit als Parabel auf die Wirklichkeitsvergessenheit einer dekadenten Wiener Oberschicht gelesen, die wie in einem hermetischen Kokon lebend in Freude an Kunst und Luxus schwelgte, während sich politische Umbrüche und mithin die Katastrophe des Ersten Weltkriegs bereits anzudeuten begannen. Dementsprechend nahm die Zensur großen Anstoß an seinem – bis heute selten gespielten – Stück, das Schnitzler in seinen Tagebüchern Jahre später als eines seiner Meisterwerke bezeichnete.
Regisseurin Lucia Bihler gilt wegen ihrer formstrengen, bildgewaltigen Arbeiten als eines der größten Talente am Regie-Institut der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, aus dem in den letzten Jahren viele Regisseur*innen hervorgingen, die das deutschsprachige Theater maßgeblich prägen. Sie wird Schnitzlers »Grünen Kakadu« gemeinsam mit dem Wiener Dramatiker Bernhard Studlar in einer neuen Bearbeitung auf die Bühne bringen, die dem Stoff eigene zeitgenössische Texte gegenüberstellt und Fragen nach der Veränderbarkeit unserer Welt, nach dem Widerstreit von Realität und Fiktion, nach Eskapismus und Aufbegehren aufwirft.
Die Frage, wie das Theater auf die verheerenden Verhältnisse an den Grenzen und die zunehmenden Verwerfun-
Lucia Bihler, geboren 1988 in München, studiert seit 2010 Regie in Berlin, seit 2014 auch Choreographie. 2011 gründete sie die freie Kompanie »gold&hiebe«, mit der sie bislang fünf Inszenierungen erarbeitet hat. Als Grundlage dienten Stoffe von Kafka, Kleist, Fleißer und Heiner Müller. Zuletzt hatte »†I†U$« nach Titus Andronicus von Shakespeare am Ballhaus Ost in Berlin Premiere. Bisher realisierte sie Projekte am bat-Studiotheater Berlin, am Maxim Gorki Theater Berlin, am Deutschen Theater Göttingen, am Residenztheater München und bei der Architektur Biennale in Venedig.
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Bernhard Studlar, geboren 1972 in Wien, begann seine Laufbahn gemeinsam mit Andreas Sauter als Autorenkollektiv. Für das Stück »A. ist eine andere« wurden sie mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet. Mit dem Stück »Transdanubia Dreaming« gewann Bernhard Studlar den Hauptpreis des Heidelberger Stückemarkts. Seine Werke wurden u. a. am Burgtheater, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, dem Schauspielhaus Graz und dem Schauspiel Leipzig uraufgeführt, wo sein jüngstes Werk »Die Ermüdeten« die aktuelle Spielzeit eröffnete. Seit 2005 ist er gemeinsam mit Hans Escher künstlerischer Leiter des interkulturellen Autorenprojekts »Wiener Wortstaetten«.
Vassilissa Reznikoff
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nach dem Roman von Christian Kracht Bühnenfassung von Jan-Christoph Gockel &Tobias Schuster ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Jan-Christoph Gockel Bühne & Kostüme Julia Kurzweg Musik Jacob Suske Dramaturgie Tobias Schuster Premiere am 25. Februar 2016
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Das letzte Jahrhundert war das Jahrhundert der Träumer. Zu Beginn war es eine Zeit, die geprägt war durch Aufbrüche und Irrwege, Avantgarden in Kunst und Architektur und nicht zuletzt die vielfältige, bunte Szene derer, die in der heute als »Lebensreform« bekannten Bewegung zum erfüllten Leben finden wollten. Es war das Jahrhundert der Utopisten und Korrumpierten, der Visionäre und Fanatiker, der Kommunarden und Asketen, der Aufklärer und Faschisten.
ren Wilhelminismus der heimatlichen Gefilde. Schnell erfreuen sie sich in ganz Europa großen Interesses und zahlreiche Besucher wollen sich dem Orden anschließen. Doch so schnell die Gemeinschaft wächst, so schnell verschärfen sich auch die Konflikte.
Scharfsinnig und humorvoll wie kaum ein anderer Autor hat der Schweizer Romancier Christian Kracht diese Träumer unter die Lupe genommen. Für »Imperium« wählt er den historischen August Engelhardt als Protagonisten: Einen Lebensreformer aus Nürnberg, einen messianischen Vegetarier, der wie ein anderer berühmter Vegetarier des 20. Jahrhunderts ein grundsätzliches neues, vermeintlich utopisches Zusammenleben unter den Menschen zu stiften versuchte – mit blutigem Ausgang.
»Imperium« ist eine gleichermaßen komische wie bittere Geschichte über die Erfahrung, dass im menschlichen Naturell Idealismus und Irrsinn nicht weit voneinander entfernt zu liegen scheinen und darüber, dass aufklärerische Visionen von Menschen immer wieder in brutale Barbarei umschlagen. Daraus entspinnt Kracht in seinem Roman mit dem ihm eigenen bissigen Humor und außerordentlich kunstvoller Sprache eine schrille, politische Komödie über religiösen Wahn und die rassistische Weltsicht einer Gruppe dekadenter Kolonialisten. Die Kokovoren werden gleichzeitig zur Chiffre für den Fetisch eines globalen Welthandels, der seine Produkte zu Ikonen erhebt, zu Götzen, denen es zu huldigen gilt. Kracht erzählt aber auch über das Scheitern eines utopischen Weltentwurfs und das in einer Gegenwart, die neue Utopien gut gebrauchen könnte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte sich August Engelhardt auf, um eine Kokosplantage auf der Pazifikinsel Kabakon zu betreiben, in jener Küstenregion vor dem damaligen Deutsch-Neuguinea, die skurrilerweise bis heute Bismarcksee genannt wird. Doch die triste Landwirtschaft braucht ein quasi-religiöses Heilsversprechen! Das Produkt muss zum Heiligtum werden! Nackter Kokovorismus ist Gottes Wille! Und so entschließt er sich bald nach der Ankunft, einen Orden der Kokovoren zu gründen, dessen Mitglieder sich durch den ausschließlichen Verzehr von Kokosnüssen spirituelle Erfüllung erhoffen. Gleichzeitig versprechen der Nudismus und das ausgiebige Sonnenbad den Kokovoren und ihren geschundenen Körpern Befreiung vom autoritä-
Jan-Christoph Gockel, geboren 1982 in Gießen, studierte Regie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« und inszenierte im Anschluss an der Berliner Schaubühne. Regelmäßig verwirklichte er Uraufführungen in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Autoren, u.a. auch Jörg Albrechts »Harry Lime lebt!« am Schauspielhaus Wien (2010). Im selben Jahr wurde seine Wiener Performance »Psychatrie!« für den Nestroy nominiert. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Schauspieler und Puppenbauer Michael Pietsch, mit dem er seit 2009 immer wieder Projekte mit Marionetten
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realisiert. In den letzten Jahren inszenierte er u.a. am Staatstheater Karlsruhe, Theater Bonn und regelmäßig am Staatstheater Mainz, dessen Leitungsteam er seit 2014 als Hausregisseur angehört. Zuletzt beschäftigte er sich in mehreren Arbeiten mit den Nachwirkungen des Kolonialismus: etwa bei seiner Bearbeitung von Conrads »Herz der Finsternis« am Theater Bonn (2014) oder in den dokumentarischen Projekten »Kongo Müller« (2014) und »Coltan Fieber« (2015), die er im Kongo und Burkina Faso entwickelte. In dieser Spielzeit inszenierte er zur Eröffnung der neuen Intendanz am Schauspielhaus Graz mit großem Erfolg Tankred Dorsts »Merlin«. »Imperium« ist seine zweite Beschäftigung mit einem Werk von Christian Kracht: 2012 brachte er am Theater Bern »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten« auf die Bühne. Christian Kracht, 1966 in der Schweiz geboren, wurde Mitte der 90er-Jahre bekannt mit seinem Debüt »Faserland«, einem Portrait einer orientierungslosen Jugendkultur. Später veröffentlichte er seine Romane »1979« (2001), in dem er den Vorabend der Revolution in Teheran beleuchtet, sowie die Dystopie »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten« (2008). 2012 erschien dann mit dem gleichermaßen gefeierten wie angefeindeten Roman »Imperium« Christian Krachts jüngstes Werk, das wegen seines drastischen Humors an der Grenze der politischen Korrektheit wahrscheinlich sein umstrittenstes ist. Steffen Link
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ein Projekt von Thomas Köck & Tomas Schweigen URAUFFÜHRUNG Text Thomas Köck Regie Tomas Schweigen Bühne Stephan Weber Kostüme Anne Buffetrille Musik Jacob Suske Dramaturgie & Produktionsleitung Anna Laner Premiere am 1. April 2016
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Die Wiener Unterwelt begann schon Ende des 19. Jahrhunderts eine Weltkarriere. Schon immer fast mythisch aufgeladen, wurde das ausgeklügelte Kanalsystem schnell zum Rückzugsraum derer, die nicht mit dem Tempo der Industriegesellschaft mithalten konnten. Die Ausgeschlossenen zogen sich in den Untergrund zurück und wühlten dort in Abfällen und Abwässern: Der Strotter war geboren!
sie nicht als Konkurrenz um Arbeitsplätze und Wohnraum zu begreifen, könnte einigen sozialen Sprengstoff bergen.
In Krisenzeiten musste alles von Nutzen sein, Rückstände von Fett im Abwasser wurden zu Seife verarbeitet und von Zeit zu Zeit verirrten sich Wertgegenstände, Münzen oder Schmuck in den unterirdischen Wasserstrom und ließen sich ebenfalls zu Geld machen. Der Strotter sammelte alles, was ihm in die Finger kam und versuchte es nutzbar zu machen, um den Anschluss nicht gänzlich zu verlieren an eine Gesellschaft, die nicht daran interessiert war, durch sozialen Aufstieg ihre geordnete Klassenstruktur zu gefährden. Mehr als ein Jahrhundert später ist der Alt-Wiener-Begriff »Strotter« nicht mehr überall geläufig und doch gibt es sie noch, die modernen Erniedrigten und Beleidigten, die am Rand der Gesellschaft leben. Weithin ist das Klima von der Angst vor sozialem Abstieg geprägt. In der aktuellen Flüchtlingskrise stellt sich immer schärfer die Frage, inwieweit ein Gemeinwesen langfristig bereit sein wird, Hilfsbedürftige aufzunehmen. Obwohl eine Vielzahl von Menschen mit großem Engagement versucht, die Situation der Geflohenen zu verbessern, dürfte uns die Flüchtlingskrise als größte gesellschaftliche Herausforderung seit vielen Jahren wohl noch eine Weile begleiten. Die anstehende Aufgabe, Asylwerber als Bürger zu integrieren, die langfristig im Land bleiben und
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Gleichzeitig stellen Klimawandel und Naturkatastrophen unsere Art zu leben immer nachdrücklicher in Frage. Über 40 Jahre, nachdem der »Club of Rome« sein alarmierendes Zukunftsbild gezeichnet hat, ist eine wirksame Reduktion des CO2-Ausstoßes bestenfalls Zukunftsmusik, denn die westlichen Gesellschaften setzen immer noch weitgehend ungebrochen auf das Konzept wirtschaftlichen Wachstums. Wird das Leben unter der Erde ein Konzept der Zukunft und der moderne Strotter ein Mensch des 21. Jahrhunderts? Thomas Köck, geboren 1986 in Steyr, studierte Philosophie und Literatur in Wien und Berlin sowie seit 2012 Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Er gilt zurzeit als einer der vielversprechendsten jungen Autoren Österreichs und war mit seinem jüngsten Stück »paradies fluten (verirrte sinfonie)«, in dem er sich mit den Auswirkungen der Erderwärmung beschäftigt, zum renommierten Heidelberger Stückemarkt 2015 eingeladen. Für sein erstes Stück »jenseits von fukuyama«, in dem er mit ungeheurem Sprachwitz das Ende des Endes der Geschichte ausruft, wurde er 2013 mit dem ersten Osnabrücker Dramatikerpreis ausgezeichnet. Kurz darauf ließ er in seinem zweiten Werk »Isabelle H.« eine Geflüchtete und einen traumatisierten Afghanistansoldaten aufeinander treffen. Das Stück wurde mit dem Else-Lasker-Schüler-Preis ausgezeichnet und am Pfalztheater Kaiserslautern uraufgeführt. Im Frühjahr 2016 wird es am Wiener Volkstheater zu sehen sein. In der aktuellen Spielzeit ist Thomas Köck Hausautor am Nationaltheater Mannheim.
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Für die Stückentwicklung »Strotter« arbeitet er erstmals mit dem Schauspielhaus Wien zusammen und wird gemeinsam mit Tomas Schweigen einen Abend entwickeln, der in einer abgründig-versponnenen Science-Fiction-Vision einen Blick in eine mögliche Zukunft Wiens wirft und seinen Zuschauern gänzlich neue Perspektiven ermöglicht. Das Ensemble verlässt seine angestammte Bühne in der Porzellangasse und bespielt den öffentlichen Raum, die übliche Relation von Bühne und Zuschauerraum zerbricht und mit ihr vermeintliche Gewissheiten: Was ist echt? Was gespielt? Wer sind Darsteller und wer Passanten? Was ist Inszenierung, was Zufall?
Sebastian Schindegger
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von Thomas Bo Nilsson URAUFFÜHRUNG Künstlerische Leitung Thomas Bo Nilsson Regie Thomas Bo Nilsson, Jens Lassak, Julian Wolf Eicke Bühne & Kostüme Thomas Bo Nilsson, Julian Wolf Eicke Premiere am 14. April 2016
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»Sprache ist eine Waffe«: Tucholskys Lebensweisheit könnte als Satz der Stunde taugen oder auf den Startseiten von Webbrowsern und Smartphones ein Motto unserer schönen neuen Kommunikation abgeben, in diesen Zeiten, in denen Internet und Soziale Medien sich zu einer Arena entwickeln, in der Worte wie Waffen eingesetzt werden. Die Anonymität von Online-Pseudonymen verspricht den Schutz einer Maske, hinter der man sicher versteckt in den Meinungskampf ziehen kann. Wo sich das Leben zunehmend in die Sphäre des Virtuellen verlagert, wird das Netz zum Schauplatz einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung, die in der Realität kaum noch stattfindet.
fährliche Schattenseite des Pluralismus: Befreit von jeder regulierenden Konvention blühen im Netz Ressentiments gegen Flüchtlinge, Migrant*innen, Minderheiten. So verdienstvoll »Refugees welcome«-Banner auf Millionen von Facebook-Seiten sein mögen – der virtuelle Raum hat sich zu einer schwer kontrollierbaren neuen Front im Kampf gegen Hass und Rassismus entwickelt, zu einem Grenzland, in dem man sich von der verunglimpften »Political Correctness« in Sprache und Gedanken längst verabschiedet hat und dies als Befreiung empfindet.
Internetforen, Webblogs, Kommentarspalten und Facebook-Seiten: sie alle bieten die Gelegenheit, Gedanken jeglicher Coleur in aller Schärfe kundzutun, ohne öffentlich dazu stehen zu müssen: Der »Shitstorm« ist die kulturelle Innovation der letzten Jahre. Ursprünglich aus dem amerikanischen Militärslang stammend, hat sich der Begriff im Deutschen schnell eingebürgert für diese virtuellen Aufwallungen des Volkszorns. Sogar eine neue Disziplin in der Meteorologie hat sich gegründet und klassifiziert die Online-Umwelterscheinung in Analogie zu realen Meeresstürmen. Vielfach ist die Wut der Kommentatoren von der Annahme gekennzeichnet, dass man bestimmte »Wahrheiten« nicht mehr öffentlich aussprechen dürfe, dass im Gegenteil die schützende Anonymität des Internets sogar unerlässlich sei, um endlich alles das äußern zu können, »was man doch wohl noch wird sagen dürfen«. Gleich zum Anglizismus des Jahres 2011 gewählt, beschreibt der Shitstorm somit ein wesentliches Phänomomen des ins virtuelle verlagerten öffentlichen Diskurses und eine ge-
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Wo Menschen leben, beobachten sie einander. Wahrscheinlich war das schon immer so und nicht erst im 21. Jahrhundert eine Konstante des Zusammenlebens. Gleichermaßen gibt es den urbürgerlichen Hang zu Systemen sozialer Kontrolle vermutlich so lange wie es Menschen gibt. Die wechselseitige Überwachung obliegt heute allerdings nicht mehr übergriffigen Nachbarn, sondern wird von einer Vielzahl von Menschen selbst mit Freude freiwillig über das Internet veranlasst. Die gesellschaftlichen Folgen dieses digitalen Exhibitionismus sind gegenwärtig nicht abzuschätzen. Was passiert eigentlich, wenn sich die virtuelle Aggression der vermeintlich unerhörten Empörten nicht mehr in Egoshootern auf dem PC oder in den Kommentarspalten der Blogs und Onlinemagazine bahnbricht, sondern plötzlich auf der Straße? Was brodelt eigentlich jenseits der Häuserfassaden, hinter den Stirnen der Leute, unter den Masken? Der schwedische Theatermacher Thomas Bo Nilsson bespielt mit »Cellar Door« das gesamte Gebäude des Schauspielhauses und kreiert im Theaterraum sowie weiten Be-
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reichen hinter den Kulissen einen Bühnenkosmos, der seinen Besuchern über verschiedene Perspektiven einen faszinierenden Blick auf Fragmente einer konstruierten Realität erlaubt. Seit 2013 arbeitet Nilsson zusammen mit Julian Wolf Eicke und Jens Lassak. 2014 erweckte ihre erste Arbeit »MEAT« an der Berliner Schaubühne große Aufmerksamkeit mit einem Format an der Schnittstelle von Theater, Bildender Kunst und Performance. Kern seiner Arbeit ist es, Architektur unter Einbezug von Theatermitteln sinnlich erfahrbar zu machen. Thomas Bo Nilssons Theaterlaufbahn im deutschsprachigen Raum begann mit der Produktion »Die Erscheinung der Martha Rubin« am Schauspiel Köln, die er mit dem dänischen Performance-Kollektiv SIGNA erarbeitete und die 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. In der Folge wurde er für seine Raumkonzepte u. a. an der Berliner Volksbühne und bei den Salzburger Festspielen mehrfach von Theater heute als »Bühnenbildner des Jahres« nominiert. Im Rahmen von »Cellar Door« werden der spanische Transmedia-Produzent Ricard Gras und der amerikanische Filmregisseur Matt Lambert die Produktion unterstützen.
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von Falk Richter & Nir de Volff URAUFFÜHRUNG Text & Regie Falk Richter Choreographie Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Ausstattung Falk Richter, Nir de Volff Dramaturgie Tobias Schuster Eine Produktion des Schauspielhauses Wien in Koproduktion mit den Wiener Festwochen und weiteren Partnern. Premiere im Mai 2016
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Wie prägen Religion und Kirche unsere Art zu leben? Inwieweit haben wir uns in unseren Vorstellungen von Gesellschaft, Familie und Beziehungen von den seitens des Vatikans über Jahrhunderte tradierten Werten emanzipiert? Wollen wir das überhaupt? Wie könnte 2015 eine Familie aussehen? Wie können Begriffe wie Herkunft, Heimat oder Zuhause in einer globalisierten Welt neu belebt werden? Welche Beziehungen machen uns aus? Wie soll ein Mann, eine Frau heute sein?
Text und Tanz treffen sich. Welche Geschichten sind eingeschrieben in die individuellen Körper der Darsteller: Was erzählt der Körper vom gelebten Leben? Wie hat sich ein männlicher, wie hat sich ein weiblicher Körper im öffentlichen und privaten Raum zu bewegen?
Im Rahmen von »Cittá del Vaticano« beginnt eine Gruppe aus Ensemblemitgliedern des Schauspielhauses und jungen Performer*innen, die Autor und Regisseur Falk Richter und Choreograph Nir de Volff bei zwei intensiven Workshopphasen im Rahmen der Biennale di Venezia kennenlernten, eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen von Zugehörigkeit, Identität und kulturellem Erbe. Das Ensemble repräsentiert eine junge Generation Europas, die ihre eigene Verwurzelung in einer vom Christentum geprägten Tradition hinterfragt. Dabei erzählen sie ganz persönlich von sich, ihrem Leben, ihren Geschichten, berichten von ihren Erfahrungen: Wie sah die Ehe meiner Eltern aus, welche Vorstellung von Beziehung haben meine Eltern mir vermittelt, welche Beziehungen lebe ich heute selbst. Wie spielen meine unterschiedlichen kulturellen Hintergründe hinein in mein tägliches Leben, was bedeutet Religion für mich, was Europa, ist es eine identitätstiftende Größe, wie definiere ich eigentlich mein Zuhause? Was für ein Mann, was für eine Frau bin ich und in wie weit kollidiert meine Art Frau, meine Art Mann zu sein mit den gängigen Vorstellungen, die in unserer Gesellschaft kursieren und nach wie vor maßgeblich von der Kirche beeinflusst sind.
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Der Choregraph Nir de Volff nimmt die individuelle Körperlichkeit der Darsteller zum Ausgangspunkt für sehr persönliche Bewegungschoreographien, durch die uns jeder der Menschen auf der Bühne nahe rückt und seine ganz persönliche Geschichte, sein ganz persönliches Drama erfahrbar wird. Falk Richter gilt als einer der wichtigsten Autoren und Regisseure seiner Generation. Langjährige Arbeitsbeziehungen als Autor und Regisseur verbanden ihn mit dem Schauspielhaus Zürich, der Schaubühne Berlin, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und jüngst dem Maxim Gorki Theater Berlin, wo seine Stücke zumeist in seiner Regie zur Uraufführung kommen. Sie kreisen einerseits um die Auswirkungen einer neoliberalen Ökonomie auf die Lebensweise unserer westlichen Gesellschaften und verfolgen dieses Spannungsfeld bis in die intimsten Verästelungen unserer (Liebes-)beziehungen. In seinen jüngsten Werken stand die Beschäftigung mit persönlicher und nationaler Identität sowie sozialer Diversität im Zentrum. Regelmäßig sucht er in gemeinsamen Arbeiten mit Choreograph*innen wie Anouk van Dijk und Nir de Volff nach einer Verbindung von Schauspiel, Tanz und Musik. Seit 2013 arbeitet er gemeinsam mit Nir de Volff. Der israelische Choreograph war über Jahre Teil von Constanza Macras’ Gruppe »Dorky Park« und gründete 2007 seine eigene Compagnie »TOTAL BRUTAL«, mit deren Produk-
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tionen er seither weltweit tourt. Im Team mit Falk Richter arbeitete er bei den Produktionen »Never Forever« an der Berliner Schaubühne (2013) und »Small Town Boy« am Maxim Gorki Theater (2014). Das Arbeiten an der Grenze von Genres und die Untersuchung von Wechselbeziehungen zwischen den künstlerischen Disziplinen zeichnet die gemeinsame Arbeit von Falk Richter und Nir de Volff ebenso aus, wie die intensive Beschäftigung mit den Biographien ihrer Darsteller, die gleichermaßen Eingang in die Produktionen finden wie gedankliche Impulse aus Soziologie und Philosophie. Für »Città del Vaticano« kreieren sie eine experimentelle Arbeitsweise, die auf Improvisationen aufbaut und stetig »Work in Progress« bleibt. Sie fokussiert auf die Persönlichkeiten, Geschichten und Sehnsüchte der Darsteller und ihr Nachdenken über Religion, Kultur und Identität.
Jesse Inman
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Black Out in Malta: Ein Mann findet sich ohne Erinnerung in einem Hotelzimmer wieder, die einzigen Anhaltspunkte zu seiner Identität: ein Smoking, eine Schachtel mit Puppen und ein Laptop. Über die Verlaufsgeschichte seines Browsers versucht Mario Monti seine Geschichte wiederzufinden, dabei muss er schnell feststellen, dass er nichts mit seinem Namensvetter, dem ehemaligen italienischen Ministerpräsident gemein hat, sondern Professor der Linguistik ist, der vor Plagiaten nicht zurückschreckt und durch die Antwort auf eine Spam-Mail zu 5 Mio. Dollar auf seinem PayPal-Konto gekommen ist. Leider ist aber auch eine mafiöse malaiische Bande an dem Geld interessiert… In 31 Szenen, deren Reihenfolge das Los bestimmen kann, beschreibt Spregelburd mit aberwitziger Komik den Versuch zwischen Google-Translator, Spam-Mails, Skype-Chats, Fernsehdokumentationen und fluchenden Puppen ein Leben, eine Biographie zu rekonstruieren.
von Rafael Spregelburd Deutsch von Klaus Laabs DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG Regie Kathrin Herm Bühne & Kostüme N.N. Dramaturgie Anna Laner Premiere am 7. Jänner 2016 im Nachbarhaus
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Rafael Spregelburd, 1970 in Buenos Aires geboren, ist einer der wichtigsten südamerikanischen Autoren und Theatermacher der Gegenwart. In der Uraufführung von »Spam« stand er selbst auf der Bühne. Im deutschsprachigen Raum waren seine Stücke u. a. am Schauspielhaus Hamburg, an der Schaubühne Berlin, am Theater Basel und an den Münchner Kammerspielen zu sehen. Kathrin Herm, 1986 in Berlin geboren, studierte zunächst sowohl Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien als auch Politikwissenschaft in Berlin. Danach begann sie ihr Regiestudium am Mozarteum in Salzburg, währenddessen entstanden u. a. die Inszenierungen »Miss Sara Sampson«,»Anatomie Europa«, »Wir sind Salzbürger«, »Eiszeit« und zuletzt »Grillenparz« von Thomas Arzt.
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Gastspiele
Wie weit geht Ihre Toleranz? Wie weltoffen sind Sie tatsächlich? Können Sie sich in politischen Diskussionen in die Argumentationsweise Ihres Gegenübers hinein denken, um sie zu widerlegen? Oder sind Sie auch bereit, sich von berechtigten Argumenten überzeugen zu lassen?
von Chris Thorpe Entwickelt in Zusammenarbeit mit Rachel Chavkin URAUFFÜHRUNG Regie Rachel Chavkin Mit Chris Thorpe In englischer Sprache. Gastspiel am 15. November 2015 im Schauspielhaus
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Chris Thorpe wagt in seinem neuen Stück, einem Monolog, in dem er selbst auf der Bühne steht, ein gleichermaßen heikles wie aufregendes Experiment. Er begab sich in der Vorbereitung auf vermintes Terrain und führte Gespräche mit einem bekennend rassistischen Rechtsextremen und Holocaust-Leugner. Gibt es ein gemeinsames Fundament, von dem aus die Theoriegebäude von Antisemiten in die radikale Rechte abdriften? Wie groß könnte dieses Fundament sein? Ist es vielleicht größer als es mancher wahrhaben möchte? Thorpe entwickelt einen hochspannenden Abend, in dem er mit großer Präzision die gefährliche Argumentation rechter Rattenfänger oder sogar von Gewalttätern wie Anders Breivik nachzeichnet. Damit führt er seine Zuhörer in eine verstörende Situation, in der sich unangenehme Fragen aufdrängen: Klingen einzelne Sätze des extremistischen Gedankenguts von Terroristen plötzlich gefährlich nah am Common Sense der politischen Debatte? Muss ich Momente erleben, in denen mir plötzlich für Sekunden jemand einleuchtet, dessen Einstellung ich doch gänzlich ablehne? Wann kommt endlich der Augenblick, der befreiende Distanzierung von den Parolen zulässt? Mit Chris Thorpe betritt ein gleichermaßen poetischer wie politischer Autor und Performer die deutschsprachige Theaterbühne. Seine Performance »Confirmation« ist weltweit auf Tour: erstmals und einmalig ist sie nun in Österreich zu erleben.
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Konzept & Performance Antje Schupp & Beatrice Fleischlin Raum Thomas Giger Kostüme Diana Ammann Koranlehrerin Dr. Riham Galal Wie viel wissen wir tatsächlich über die Religion des Islam? Sind deren Werte wirklich unvereinbar mit denen der westlichen Welt? Es ist Zeit für einen Crashkurs und eine künstlerische Gegenbewegung zur zunehmenden Abschottungstendenz gegen Muslime und der damit verbundenen Betonung »westlicher Werte«, zu denen der Islam angeblich nicht passt.
Gastspiele
von Maxi Obexer URAUFFÜHRUNG Regie Peter Arp Die Festung Europa fordert Opfer. Nicht nur von den Menschen, die in Nußschalen Meere überqueren, wie flüchtige Räuber übers Land ziehen oder im Versteckten in ständiger Angst vor Entdeckung leben müssen. Sondern auch von jenen innerhalb der Festung, die diese Zustände nicht akzeptieren wollen und sich mit ihrem Helfen selbst in die Illegalität vorwagen. »Illegale Helfer« basiert auf den Erzählungen und Berichten von Menschen, die etwas anderes wollen als eine Gesellschaft, in der menschliche Unterstützung eine Straftat werden kann.
Eine Produktion von Antje Schupp & Beatrice Fleischlin in Koproduktion mit der Kaserne Basel. Mit freundlicher Unterstützung durch den Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL, der Nestlé Fondation pour l'Art, der GGG Basel, der Ernst Göhner Stiftung und der Markthalle Basel.
Maxi Obexer hat sich großes Renommee als politische Dramatikerin erworben. Mehrfach beschäftigte sie sich in ihren Texten mit dem Schicksal von Flüchtlingen.
Gastspiel im Frühjahr 2016 im Nachbarhaus
Gastspiel im Rahmen der Theaterallianz im Juni 2016
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Eine Produktion des Schauspielhauses Salzburg.
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Das Hörspiel ist heute ein sehr attraktives Medium für junge Autor*innen: Professionelle Aufnahmetechnik wird immer leichter zugänglich und moderne Software vereinfacht die Postproduktion enorm. Schnell und unkompliziert kann man so im Hörspiel eine Form finden, in der die eigenen Ideen ausgestaltet und einer breiten Masse im Netz zur Verfügung gestellt werden können. Im Rahmen des »Hörspielhauses« wollen wir auch in der kommenden Spielzeit diesen Autor*innen wieder eine Plattform bieten. Autor Andreas Jungwirth wird weiterhin Gastgeber dieser Reihe sein und zum gemeinsamen Hören und Diskutieren einladen. Das Programm der Reihe wird verstärkt Bezüge zum Spielplan der Hauptbühne herstellen, indem er präsentiert, was die Autoren der Produktionen des Schauspielhauses im Bereich der Hörkunst umtreibt. Außerdem werden wir im Rahmen von Kooperationen mit Ö1, der »Schule für Dichtung« und dem Max Reinhardt Seminar die lokale Hörspielszene vorstellen. 7.12.2015: »Illegale Helfer« Hörspiel von Maxi Obexer 25.1.2016: »Ö1 – Track 5´- Juryauswahl #1« 1.2.2016: »Ö1 – Track 5´- Juryauswahl #2«
Mit freundlicher Unterstützung von
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Sonderveranstaltungen
»Fitness«
von Stefanie Sargnagel Buchpräsentation 10. November 2015 im Schauspielhaus »Binge Living«, das erste Buch von Stefanie Sargnagel sorgte bei seinem Erscheinen Ende 2013 für Furore. Ihre Aneinanderreihung skurriler Anekdoten aus dem Alltag einer »Callcenter-Sklavin« wurde zum Überraschungsbestseller des österreichischen Buch-Weihnachtsgeschäfts 2013. Zwei Jahre später folgt nun »Fitness« und setzt nahtlos fort, was »Binge Living« begonnen hat. Live supported von »Müde« liest Stefanie Sargnagel im Schauspielhaus erstmals aus ihrem neuen Werk.
»Ob das Leben auch so oft über uns nachdenkt, wie wir über das Leben?«
Leseperformance von und mit Jürg Halter 1. Dezember 2015 im Nachbarhaus
Jürg Halter 1980 in Bern geboren, ist Dichter und Performancekünstler. 2005 erschien als Debüt sein Gedichtband »Ich habe die Welt berührt«, 2005-2015 veröffentlichte er zudem als Mundart-Rapper Kutti MC fünf Alben. In diesem Jahr wurde er zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen und schreibt aktuell an seinem ersten Roman. Im Dezember kommt Jürg Halter für eine spartenübergreifende Lesung ans Schauspielhaus, im Gespräch mit Xaver Bayer und musikalischer Interaktion von Jacob Suske werden die drei über das Leben sinnieren.
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Autor*innenförderung
Das Schauspielhaus fühlt sich weiterhin der Förderung von Nachwuchsautor*innen in besonderer Weise verpflichtet. Deshalb wird das in Zusammenarbeit mit der Literar Mechana vergebene Stipendium weiterentwickelt, das seit 2007 bereits renommierte Autor*innen hervorgebracht hat.
Die Zusammenarbeit des Schauspielhauses mit uniT Graz, einer der wichtigsten Ausbildungsstätten für Szenisches Schreiben im deutschsprachigen Raum wird fortgesetzt und intensiviert. In einem großen neuen Kooperationsprojekt entwickeln uniT und Schauspielhaus ein mehrjähriges Programm, das in den kommenden Spielzeiten verstärkt mit Formen kollektiver Autorschaft zwischen Autor*innen und Regisseur*innen experimentiert.
In diesen Tagen stellt sich die Frage nach der politischen Positionierung des Theaters und seiner Autor*innen mehr denn je. Deswegen soll zukünftig das Hans-Gratzer-Stipendium mit einer thematischen Ausschreibung verbunden werden. Autor*innen werden eingeladen, Entwürfe über die Zukunft Europas und seiner Identität in den nächsten Jahrzehnten einzureichen. Nach einer ersten Auswahl werden fünf Autor*innen die Gelegenheit haben, in einem Workshop unter Leitung des Autors Falk Richter an ihren Texten zu arbeiten und mit Expert*innen über ihre Themen ins Gespräch zu kommen. Im Anschluss an den Workshop werden die Entwürfe öffentlich präsentiert und ein Sieger gekürt, der den mit dem Hans-Gratzer-Stipendium verbundenen Werkauftrag gewinnt. Der Schreibprozess wird intensiv durch die Dramaturgie des Schauspielhauses begleitet. Das Siegerstück soll in der Spielzeit 16/17 uraufgeführt werden.
Daneben entsteht mit »Infiziert!« ein neues Forum für den Autorennachwuchs, der noch am Anfang seiner Schreibkarriere steht.
Infiziert! - Schreibworkshop Du bist vom Schreibvirus befallen, hast erste Gehversuche unternommen: ein Gedicht, eine Geschichte, eine Szene ist entstanden? Du bist ab und zu an einem Theaterstück gesessen und hast Dir gedacht: das würde ich gerne weiterentwickeln? Du hast Lust daran, dir Dinge auszudenken? Dann bist Du bei uns genau richtig. Die Gruppe wendet sich an alle, die Lust auf ein Forum haben, in dem man gemeinsam über Texte spricht, sich Anregungungen fürs Schreiben holt und vielleicht auch genauer verstehen lernt, was alles ein Theatertext sein kann.
Eine detaillierte Ausschreibung mit Teilnahmekriterien wird im November 2015 veröffentlicht. Mit freundlicher Unterstützung von
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Autor*innenförderung
Sprachwelten erobern: Es herrscht die Meinung vor, dass man eine Sprache sehr gut beherrschen muss, damit es Sinn macht, eine Lesung zu besuchen. Wir treten den Gegenbeweis an! Wir wenden uns mit »Sprachwelten« an Menschen, die in zwei oder mehreren Sprachwelten Zuhause sind, die Lust an der Sprache haben und Prosa zeitgenössischer Autor*innen kennenlernen wollen.
Die »Theaterallianz« bündelt ihre Kräfte und vergibt in der Spielzeit 2015/16 erstmals einen Preis für zeitgenössische österreichische Dramatik. Ein ausgeschriebener Wettbewerb beschäftigt sich mit dem 200. Jahrestag des Wiener Kongresses.
Ab Januar 2016 im Nachbarhaus In Zusammenarbeit mit
Unter dem Motto »Der Kongress tanzt!« wurden junge Autorinnen und Autoren eingeladen, über den Kongress, seine Auswirkungen auf das politische Klima des frühen 19. Jahrhunderts und mögliche Bezüge zu unserer Gegenwart nachzudenken. Bis Ende des Jahres 2015 wird ein Siegerstück gekürt. In der Spielzeit 2016/17 wird dieses Werk dann von einem der Partnertheater zur Uraufführung gebracht und im Rahmen der »Theaterallianz« auf Tournee gehen.
Das Schauspielhaus Wien ist Mitglied der »Theaterallianz« fünf freier österreichischer Theaterhäuser, jedes von ausgewiesener Qualität und besonderer Bedeutung in seinem Bundesland. Mitglieder sind neben dem Schauspielhaus Wien das Theater KOSMOS Bregenz, das klagenfurter ensemble, Theater Phönix Linz und das Schauspielhaus Salzburg. Durch die Theaterallianz entsteht eine bundesweite Plattform für das zeitgenössische Theater in Österreich. Im Zentrum der gemeinsamen Aktivitäten steht der Austausch von ausgewählten Inszenierungen zeitgenössischer Dramatik.
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Simon Bauer wurde 1981 geboren und wuchs in Überlingen am Bodensee (D) auf. Er absolvierte sein Schauspielstudium an der Universität der Künste in Berlin, welches er 2009 abschloss. Während des Studiums gastierte er am Deutschen Theater Berlin und am Maxim Gorki Theater Berlin. Gemeinsammit Antu Romero Nunes und Nils Kahnwald erarbeitete er das Projekt »Don't wanna die watching Spiderman 3«, das am bat-Studiotheater der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, auf verschiedenen internationalen Festivals und später am Staatstheater Karlsruhe lief. Seine festen Engagements führten ihn bereits von 2009-11 an das Theater Heidelberg sowie von 2011-14 an das Badische Staatstheater Karlsruhe, bevor er zum Theater Basel wechselte. Bisher arbeitete er u.a. mit Regisseuren wie René Pollesch, Pedro Martins Beja, Jan-Christoph Gockel, Simon Solberg, Robert Gerloff und Tomas Schweigen zusammen.
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Ensemble
Vera von Gunten ist in Bern (CH) aufgewachsen und studierte von 2000-04 an der Zürcher Hochschule der Künste. Nach dem Studium gründete sie gemeinsam mit Tomas Schweigen die freie Theatergruppe »Far A Day Cage« (FADC) mit der sie mehr als 15 Projekte realisierte. Diese Stücke waren an vielen Theatern in der Schweiz und im Ausland zu sehen und zu den wichtigsten Festivals der Freien Szene des deutschsprachigen Raums eingeladen. 2007 erhielt Vera von Gunten für ihr eigenes Projekt »Loba Town« den »Echos«-Preis der Schweizerischen Kulturstiftung »Pro Helvetia«. 2008-10 war sie Ensemblemitglied am Theaterhaus Jena. Dort arbeitete sie u. a. mit Markus Heinzelmann, Eike Hannemann und Meret Matter. 2012 wechselte sie an das Theater Basel, wo sie u. a. in Inszenierungen von Calixto Bieito, Thom Luz, Florian Fiedler und Niklaus Helbling zu sehen war.
Jesse Inman, geboren 1977, stammt aus Birmingham (UK). 2003 ist er nach Deutschland übersiedelt und hat seither als freier Schauspieler an den verschiedensten Häusern in ganz Europa gespielt – sowohl in deutschsprachigen als auch in englischen Produktionen. Seit 2006 war er Mitglied in Tomas Schweigens Kompagnie »Far A Day Cage« (FADC), und wirkte u. a. in den Produktionen »Der Pate I-III« (2009-11), »My State« (2010) oder »Hamlet. Anschließend Publikumsgespräch« (2011) mit. Außerdem spielte er in Inszenierungen von Boris Nikitin und Bernhard Mikeska. 2012-15 war er Ensemblemitglied am Theater Basel und arbeitete dort u. a. mit Barbara Weber, Florian Fiedler und Niklaus Helbing. Neben seiner Theaterarbeit hat er auch in zahlreichen Filmen gespielt, wie beispielsweise Julie Delpys »Countess« und Lars von Triers »Nymphomaniac«.
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Steffen Link, geboren 1989 in Darmstadt (D), begann nach seinem Abitur zunächst ein Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik. 2010 nahm er sein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern und der Zürcher Hochschule der Künste auf, das er 2015 abschloss. Bereits während des Studiums spielte er am Theater Basel, am Theater der Künste Zürich und am Schauspielhaus Zürich, wo er in der Spielzeit 2014/15 im Schauspielstudio engagiert war. Er arbeitete u. a. mit Barbara Frey, René Pollesch, Volker Lösch, Ingo Berk, Antje Schupp, Daniela Kranz und Mélanie Huber. Darüber hinaus entwickelte er eigene Projekte für das Sprungturmfestival Darmstadt und das HKB-Theater Bern. Seit vielen Jahren ist er musikalisch aktiv, spielt diverse Instrumente und leitete in Darmstadt ein freies Orchester.
Sophia Löffler wurde 1985 in Potsdam (D) geboren. Von 2007 bis 2011 studierte sie Schauspiel an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«. Ab der Spielzeit 2009/10 gehörte sie zum Schauspielstudio des Staatsschauspiels Dresden, wo sie in Arbeiten von Tilman Köhler und Simon Solberg zu sehen war. Danach wechselte sie ins Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, wo sie bis 2015 engagiert war. Dort arbeitete sie unter anderem mit Anna Bergmann, Simone Blattner, Martin Nimz und Sebastian Schug. Im Rahmen des Projekts »Supermen KA« begann in Karlsruhe ihre Zusammenarbeit mit Tomas Schweigen. Außerdem war sie unter der Regie von Jan-Christoph Gockel in der Titelrolle in Tschechows »Die Möwe« zu sehen und als Beate Zschäpe in »Rechtsmaterial«. Regelmäßig war und ist sie darüber hinaus als Sprecherin für Arte und den SWR tätig.
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Vassilissa Reznikoff, geboren 1990, ist in Cachan (F) aufgewachsen, einer Pariser Vorstadt, die Teil der sogenannten Banlieue ist. Zunächst hatte sie in Hamburg und an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Bühnentanz studiert. Ab 2011 absolvierte sie schließlich ihr Schauspielstudium am Mozarteum in Salzburg. Beim »Young Directors Project« der Salzburger Festspiele war sie in einer Inszenierung von Hans-Werner Kroesinger zu sehen. In ihrem Studium arbeitete sie u. a. mit Volker Lösch und Herbert Fritsch. Ab 2015 tritt sie ihr erstes Festengagement am Schauspielhaus Wien an.
Sebastian Schindegger ist 1976 in Wien geboren und aufgewachsen. Von 1997 bis 2000 studierte er Schauspiel am Franz-Schubert-Konservatorium. Von 2001-04 war er am Thalia Theater in Halle an der Saale engagiert. In der Saison 2004/05 war er Gast beim Akko-Theater in Israel. Von 2005-09 war er im Ensemble des Schauspiels Frankfurt, wo er erstmals mit Tomas Schweigen zusammenarbeitete. Ab 2009 war er am Staatstheater Hannover engagiert. Wichtige Arbeitsbegegnungen verbanden ihn mit den Regisseuren Florian Fiedler, Simon Solberg, Tomas Schweigen, Armin Petras, Lars-Ole Walburg, Tom Kühnel, Thomas Dannemann. 2015 kehrt er nach 15 Jahren Abwesenheit in seine Heimatstadt zurück.
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TOMAS SCHWEIGEN Künstlerische Leitung & Geschäftsführung Tomas Schweigen, geboren 1977 in Wien, studierte Schauspiel in Wien und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. 2004 gründete er die Kompagnie »Far A Day Cage« (FADC). Zahlreiche Arbeiten sowohl in der freien Szene, wie auch an Stadt- und Staatstheatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wiederholt u. a. am Schauspiel Frankfurt, den Münchner Kammerspielen, am Schauspiel Hannover, Theaterhaus Jena, Theater Heidelberg, am Badischen Staatstheater Karlsruhe und am Schauspielhaus Wien. Seine Inszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet, zu zahlreichen Festivals eingeladen und waren auch außerhalb des deutschen Sprachraums u. a. in Frankreich, Portugal, den Niederlanden und im Iran zu sehen. Mehrfach war er in der Kritikerumfrage von »Theater heute« als Nachwuchsregisseur des Jahres nominiert. Von 2012-15 war er Co-Schauspieldirektor am Theater Basel.
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RITA KELEMEN Kaufmännische Leitung & Geschäftsführung Rita Kelemen ist seit 2002 im Schauspielhaus tätig, anfangs im Bereich Buchhaltung, Controlling und Personalverrechnung. Seit Mai 2011 leitet sie als Kaufmännische Leiterin & Geschäftsführerin mit Umsicht und Obacht die kaufmännischen Vorgänge. Sie hat nicht nur stets alle Zahlen im Blick, sondern auch die Personen. Mit allen, die irgendeine noch so kleine Aufgabe im Haus erfüllen, ist sie in ihrer Arbeit in Kontakt. Von ihrem Vorleben erzählt sie nicht gerne, weil ihr das zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Nur soviel wird verraten: sie hat das Licht der Welt im Burgenland erblickt. Nach der Ausbildung hat sie den Sprung nach Wien gewagt, den sie bisher nie bereut hat. Aus Sicht einer ehemaligen Kollegin ist sie »der schöne Beweis dafür, dass menschlicher Umgang und Loyalität nicht hinderlich sind in Führungspositionen.«
MICHAEL ZERZ Technische Leitung Michael Zerz kennt das Schauspielhaus wie kein anderer: Seit 1981 ist er am Haus engagiert. Begonnen hat er als Bühnenarbeiter und Kleindarsteller und wurde nach und nach auch mit Aufgaben in den Bereichen Lichtdesign und Bühnenbild betraut. 1985 erhielt er – als Teil der »gruppe finnish« – den Förderungspreis zur Kainz-Medaille, der seit 2000 als »Nestroy-Theaterpreis« verliehen wird. Seit 2001 ist er Technischer Leiter und koordiniert mit Liebe und Akribie sein Team. Daneben verwirklicht er immer wieder auch Arbeiten als Bühnenbildner, die zuletzt »17% Körpergewicht«, »Karaoke Box« und »Aller Tage Abend« umfassten. Seit 2004 ist er im Rahmen des Studiengangs Bühnen- und Filmgestaltung unter der Leitung von Bernhard Kleber Lehrbeauftragter für Lichtgestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst.
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TOBIAS SCHUSTER Leitung Dramaturgie Tobias Schuster, geboren 1983 im Ruhrgebiet (D), studierte Theaterwissenschaft, Politik und Arts Administration in Bochum und Zürich. Von 2006-09 war er als Dramaturgieassistent an der Berliner Schaubühne engagiert. Ab 2009 arbeitete er als freier Dramaturg u. a. mit dem Theaterkollektiv »copy&waste«, am Schauspielhaus Graz und leitete das Freie-Szene-Festival »unithea« in Frankfurt (Oder) und Słubice. 2009 & 10 war er Koordinator und Jurymitglied des Kleist-Förderpreises für junge Dramatiker*innen. 2011 wechselte er ans Staatstheater Karlsruhe, wo er den Start der Intendanz von Peter Spuhler mitgestaltete. 2013 wurde er Leitender Dramaturg am Theater Lübeck. Er arbeitete u. a. mit Regisseur*innen wie Anna Bergmann, Pedro Martins Beja, Jan-Christoph Gockel, Gernot Grünewald, Hansgünther Heyme, Carina Riedl, Dominique Schnizer, Patrick Schlösser und Marco Štorman.
JACOB SUSKE Musik & Dramaturgie Jacob Suske, geboren 1980 bei Graz, studierte zunächst Jazz in Bern und Luzern und nahm Unterricht am »Bass Collective« in New York. Als Theaterkomponist arbeitete er bereits u. a. am Deutschen Theater Berlin, der Schaubühne Berlin, dem Schauspiel Frankfurt und dem Staatsschauspiel Dresden sowie am Residenztheater München, Düsseldorfer Schauspielhaus, Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Hannover und Theater Basel. Suske ist eine Hälfte der Theatergruppe »Tuschy/Suske« und Mitglied im Kollektiv »gold&hiebe«. 2015 gab er sein Regiedebüt mit der von ihm komponierten elektronischen Kammeroper »Orpheus.Factory.« am Luzerner Theater. Als Bassist spielt er u. a. mit »Bonaparte«, »One Shot Orchestra«, »Lunik«, Julian Sartorius oder Sophie Hunger und produziert Künstler wie »Kutti MC«, »Lily Yellow«. Ausserdem betreibt er sein Ein-Mann-Orchester »Zachov«.
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STEPHAN WEBER Bühnenbild & Programmdramaturgie Stephan Weber, geboren 1978 in Winterthur (CH), besuchte 1999 den Vorkurs an der Schule für Gestaltung Basel und absolvierte danach eine einjährige Hospitanz am Theater Basel. Von 2001-04 Bühnenbildstudium an der Norwegischen Theater Akademie in Fredrikstad. Diverse Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildner führten ihn an Stadttheater in Norwegen, Deutschland, Portugal und der Schweiz, u. a. mit Simone Eisenring, Meret Matter, Morten Traavik, Vania Gala und Morten Joachim, mit dem er seit 2013 kontinuierlich zusammenarbeitet. Ausserdem Ausstattung für Gabriel Vetters‘s Mini Serie »Güsel« (Staffel 1 und 2) fürs Schweizer Fernsehen. Seit 2005 verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit der Compagnie »Far A Day Cage« (FADC) und Tomas Schweigen, mit dem er u. a. am Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Hannover, Theaterhaus Jena und Theater Basel arbeitete.
ANNE BUFFETRILLE Kostümbild & Programmdramaturgie Anne Buffetrille, geboren 1973 in St Germain en Laye (F), studierte Germanistik in Paris. Danach war sie freie Regie- und feste Ausstattungsassistentin an diversen Bühnen in Deutschland. Ab 2002 folgten erste eigene Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildnerin in Konstanz, Linz und Salzburg. 2004-05 war sie Assistentin in Paris bei der französischen Modedesignerin Barbara Loison. Neben Oper, Ballett und Kurzfilmen hat sie in den vergangenen Jahren zunehmend als Kostümbildnerin für Schauspiel gearbeitet, u. a. am Schauspielhaus Hamburg, am Theaterhaus Jena, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, Staatstheater Wiesbaden, Schauspiel Hannover, Theater Basel. Seit 2011 arbeitet sie regelmäßig mit Tomas Schweigen zusammen. Zusätzlich gibt sie seit 2013 Workshops für »Mode et Stylisme« an der Kunsthochschule IMAD in Caen.
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ANNA LANER Produktionsleitung & Dramaturgie Anna Laner, geboren 1988 in Oberösterreich, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Paris und Wien. 2010-2013 war sie als Regieassistentin an der Garage X, Wien tätig. Nach dem Studium Regieassistenzen u.a. beim aktionstheater ensemble in Bregenz, bei Angela Richter auf Kampnagel Hamburg und bei Gustav Rueb am Theater Lübeck. In der Spielzeit 2013/14 erarbeitete sie zusammen mit Christine Eder eine Bühnenfassung von »Unendlicher Spaß« von David Foster Wallace für die Garage X. 2015 assistierte sie Christine Eder für »Proletenpassion 2015ff« und war als Produktionsdramaturgin bei der Romanadaption »Depeche Mode« von Serhij Zhadan in der Regie von Julia Burger im Werk X Eldorado tätig. Zuletzt inszenierte sie beim Nachwuchs-Theater-Wettbewerb im Theater Drachengasse.
GIOVANNA BOLLIGER Grafik & Illustration Giovanna Bolliger, 1987 in Basel (CH) geboren, studierte in Bern Visuelle Kommunikation und arbeitete anschließend zwei Jahre als Bühnenbildassistentin am Theater Basel. Hier realisierte sie während und nach ihrer Assistenz u. a. ein Bühnenbild für Simon Solberg (»Der Park«), Illustrationen für Volker Lösch (»Biedermann und die Brandstifter«) und Tomas Schweigen (»Die Propellerinsel«), außerdem am Riks Theater und am norwegischen Nationaltheater in Oslo Animationen für Morten Joachim (»Doktor Proktors Prompepulver«). Neben Ihrer Festanstellung als Grafikerin am Schauspielhaus Wien ist sie freischaffend in den Bereichen Grafik, Illustration und Bühnenbild tätig.
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Team
Mercedes Wallner Buchhaltung & Controlling, Personal
Ein Ruhepol im Theaterchaos: genau, konsequent, engagiert.
Jürgen Gemeinböck Leitung Kartenvertrieb & Controlling Website-Redaktion
Der theateraffine Plattensammler kam von der Boku zum Kulturmanagement; seit 2001 am Haus.
HUBERT WEINHEIMER Öffentlichkeitsarbeit Hubert Weinheimer wurde 1983 im ländlichen Oberösterreich geboren und übersiedelte 2003 nach Wien, um hier Soziologie zu studieren. Seit 2007 ist er Texter, Sänger und Gitarrist von »Das Trojanische Pferd«. Die Band hat bisher drei Alben veröffentlicht und ein Theaterstück vertont (»Der Weltuntergang« von Jura Soyfer am Wiener Rabenhoftheater 2012). 2013 erschien mit der Kurzgeschichte »Reusen« seine erste literarische Arbeit. 2014 folgte der Debütroman »Gui Gui oder Die Machbarkeit der Welt«. Nachdem er 2008 sein Studium abgeschlossen hatte, arbeitete er erst einige Jahre in der Forschung ehe er von 2011-14 in einer PR-Agentur das Handwerkszeug der Öffentlichkeitsarbeit erlernte und im Anschluss als freier Berater im Medienbereich vertiefte. Seit Mai 2015 ist er Pressesprecher und Marketingbeauftragter am Schauspielhaus Wien.
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Brigitte Auer Dramaturgin im Referat der Geschäftsführung
Seit acht Jahren am Schauspielhaus tätig und derzeit in Elternteilzeit.
Eva Lepold Assistenz der kaufmännischen Geschäftsleitung
Die Performerin und Singer-/ Songwriterin hält im Haus alle Fäden zusammen, so sich diese erwischen lassen.
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Kathrin Kölsch
Carolyn Amann
Lichttechnik
Regieassistenz
Die Beleuchtungsmeisterin arbeitet gerade an ihrem bisher wichtigsten Projekt.
Schreibt selbst und inszenierte jüngst beim Nachwuchs-Theater-Wettbewerb im Theater Drachengasse.
Oliver Mathias Kratochwill
Anna Panzenberger
Lichttechnik
Kostümbetreuung/Garderobiere
Wer sich selbst zu ernst nimmt, sieht nicht das Ganze.
Die gelernte Modistin aus der Modeschule Hetzendorf, auch als Kostümbildnerin tätig, bewahrt den Überblick im Kostümchaos.
Dominik Mayr
Tamara Holzweber
Tontechnik
Kostümbetreuung/Garderobiere
Der Bassist mit eigenem Tonstudio sorgt auch im Schauspielhaus für den perfekten Sound.
Auch sie ist Nachwuchs-Kostümbildnerin von der Modeschule Hetzendorf.
Noemie Steffen
Andrea Fischer
Regieassistenz
Kostümfundus
Hat Regie studiert, schreibt und fährt leidenschaftlich zur See.
Die Kostümbildnerin wacht liebevoll über den Fundus!
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Schauspielhaus Wien 15/16
Team
Sophie Schmeiser
Sheri Avraham
Mitarbeiterin der Tages- und
Theaterbuffet im Nachbarhaus
Abendkassa
Arbeitet als Produktionsleiterin in der Freien Szene.
Ist selbst bildende Künstlerin und Leiterin des Bereichs Theater in der Brunnenpassage.
Laura Pudelek
Valerie Tiefenbacher
Mitarbeiterin der Tages- und
Theaterbuffet im Nachbarhaus
Abendkassa
Musikerin; spielt und unterrichtet Cello.
Malerei-Studium an der Angewandten; ist freischaffende Illustratorin und bildende Künstlerin.
Valerie Jarolim Mitarbeiterin der Tages- und Abendkassa
Seit 10 Jahren hier: hat ihr Boku-Studium abgeschlossen, arbeitet aber so gerne am Theater!
Ljiljana Marinkovic Reinigungspersonal
Perle des Hauses, sorgt mit ihrem Kollegen Zoran Ivicic für Ordnung, was bei so vielen Künstlern eine Leistung ist!
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Schauspielhaus Wien 15/16
Team
Autor*innen: Thomas Köck Christian Kracht Maxi Obexer Falk Richter Schauspielhaus-Ensemble Tomas Schweigen Arthur Schnitzler Rafael Spregelburd Bernhard Studlar Chris Thorpe Regie: Bühnentechnik Gudarz Mordai, Martin Hotter, Samuel Schaab, Bruno Hoffmann
Lucia Bihler Beatrice Fleischlin Jan-Christoph Gockel Kathrin Herm Thomas Bo Nilsson & Team Falk Richter Antje Schupp Tomas Schweigen Marco Štorman Nir de Volff Ausstattung:
Publikumsdienst Michael Grabner, Monika Humer, Amelie Jarolim, Larissa Kramarek, Alexandra Ziegler, Magdalena Schönauer
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Anne Buffetrille Julian Wolf Eicke Julia Kurzweg Josa David Marx Thomas Bo Nilsson Anna Rudolph Stephan Weber
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Schauspielhaus Wien 15/16
Service
SERVICE KONTAKT Schauspielhaus Wien GmbH Porzellangasse 19 1090 Wien Tel: +43 1 317 01 01 Fax: +43 1 317 01 01 99 00
[email protected] www.schauspielhaus.at www.facebook.com/schauspielhauswien www.twitter.com/schauspielhwien ANFAHRT Straßenbahnlinie D und Autobus 40A: Station Bauernfeldplatz U4 Rossauer Lände Parkgarage am Bauernfeldplatz (Ermäßigungen an der Schauspielhaus-Kassa) KARTEN Reservierungen Tel.: +43 1 317 01 01 18 bzw.
[email protected] Tageskassa im Schauspielhaus: Mo - Fr (werktags): 16 bis 18 Uhr Abendkassa im Schauspielhaus: 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn
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Schauspielhaus Wien 15/16
KARTENPREISE
Service
FRÜHBUCHERBONUS nur gültig für Schauspielhaus-Eigenproduktionen1
Kartenpreise Großer Saal Normalpreis Senior*innen Student*innen
Kaufen (telefonisch mit Kreditkarte oder direkt an der Tages-/Abendkassa) Sie Ihre Karte bis spätestens sieben Tage vor dem gewünschten Vorstellungstermin, so erhalten Sie diese um 25% ermäßigt:
20 € 15 € 10 €
Ermäßigungen über Abonnements und Frühbucherbonus
Premierenpreise Großer Saal (kein Frühbucherbonus bei Premieren)
Normalpreis Senior*innen Student*innen
25 € 18 € 12,50 €
Normalpreis Senior*innen Student*innen
15 € (statt 20 €) 11,50 € (statt 15 €) 7,50 € (statt 10 €)
ABONNEMENTS
Ermäßigungen über Abonnements 10% Ermäßigung für Club Ö1-Abonnent*innen.
»HAUSFREUND*IN« Sehen Sie für ein Jahr ab Kaufdatum alle regulären Schauspielhaus-Vorstellungen, so oft Sie wollen!2
15% Ermäßigung für Standard-Abonnent*innen Aktion »Hunger auf Kunst und Kultur«: Freier Eintritt für Kulturpass-Inhaber*innen (Gastspiele und Premieren ausgenommen) Dieses Theater akzeptiert die Kultur Card Alsergrund.
Kartenpreise Nachbarhaus/Lesungen Normalpreis/Senior*innen 12 € Student*innen 10 €
Normalpreis Senior*innen Student*innen
99 € 74 € 49 €
»HAUSFREUND*IN Gold« 299 € Werden Sie Gönner und unterstützen Sie das Schauspielhaus! Exklusive Probenbesuche vor den Premieren, erfahren Sie aus erster Hand Spannendes über unsere Produktionen und besuchen Sie alle unsere Vorstellungen, so oft Sie wollen!
1 Der Frühbucherbonus gilt nicht, wenn Sie die Tickets nur reservieren! Premierentermine ausgenommen. 2 Premieren, Gastspiele, Einmietungen ausgenommen.
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Schauspielhaus Wien 15/16
Medienpartner
»SCHAUSPIELHAUS-PREMIERENABONNEMENT« 4 Premieren zum Preis 4 regulären Vorstellungen
Normalpreis Senior*innen Student*innen
79 € (statt 100 €) 59 € (statt 72 €) 39 € (statt 50 €)
SCHAUSPIELHAUS-»4er«-ABO1 4 Vorstellungen zum Preis von 3 Normalpreis Senior*innen Student*innen
59 € (statt 80 €) 44 € (statt 60 €) 29 € (statt 40 €)
nur gültig für alle Schauspielhaus-Eigenproduktionen
Die neuen Medien kritisch betrachtet. Jede Woche. 1 Premieren, Gastspiele, Einmietungen ausgenommen
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18.09.2015 12:59:13 Uhr
Schauspielhaus Wien 15/16
Medienpartner
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IMPRESSUM »WERDEN SIE HAUSFREUND*IN« Herausgeber Schauspielhaus Wien GmbH Porzellangasse 19, 1090 Wien, Spielzeit 2015/16 Künstlerische Leitung/Geschäftsführung Tomas Schweigen Kaufmännische Leitung/Geschäftsführung Rita Kelemen Leitung Dramaturgie/Redaktion Tobias Schuster Grafik und Illustration Giovanna Bolliger Fotos Matthias Heschl Druck Walla Druck Website JART, www.jart.at Stand 30.9.2015, 13.47 Uhr
Die Dauerkarte für Theater-Aficionados: Alle regulären Vorstellungen – wann und so oft Sie wollen!